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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Slug-Club

von rodriquez

Was ich mit Lavender Brown zu tun hatte?
Nun, eigentlich nichts, zumindest noch nicht, aber jemand anderes, und das sehr bald…
Ein gewisser rothaariger Vollidiot, der sich mein Freund schimpfte.
Zum ersten Mal war es mir im Scherzartikelladen der Zwillinge aufgefallen, aber da habe ich mir noch nichts dabei gedacht.
Immerhin war es nicht gerade selten, dass „kleine“ Mädchen meine Freunde anhimmelten, zumindest den Schwarzhaarigen.
Da es aber beim Rothaarigen geschah, hätten schon frühzeitig meine Alarmglocken schrillen müssen.
Das vollbusige Blondchen Lavender schnaubte vergnügt, mit einem entzückten „Oh, hallo, Ron!“ was sie später im Hogwarts – Express mit Parvati im Schlepptau mehrmals wiederholte.
Diese skurrilen Äußerungen waren stets von einem gaggernden Kichern begleitet.
Allerdings blieb auch nicht Harry verschont, und es war nicht Ginny oder Cho, bei ihm war es Romilda Vane, die verliebt ihre Augen verdrehte, wenn er in ihrer Nähe war.
Aber im Gegensatz zu Ron, konnte Harry der Versuchung widerstehen.
Kaum zu glauben, dass diese dummen Hühner einmal unsere Gefühle beeinflussen könnten.
Eigentlich war es in unserem sechsten Schuljahr, zumindest in Bezug auf Voldemort und seine Todesser sehr ruhig.
Damit es trotzdem ein unruhiges Schuljahr wurde, lag in erster Linie an diesen bereits erwähnten, pubertierenden Dummtorten und dem damit verbundenen Gefühlschaos, ich schließe da Ginny und vor allem mich, nicht aus.
Ein unruhiges Jahr, geprägt von immer stärker ausgeprägten Hormonen stand uns also bevor, und hatte bereits seinen Anfang in einem kleinen Cafe in Little Whinging gefunden, und wurde auf einer Terrasse im Fuchsbau fortgesetzt.
Das Schuljahr war ein einziges Chaos der GefĂĽhle, ein fast ewig andauerndes Auf und Ab.
Den ersten Tiefschlag erfuhr ausgerechnet Harry, unmittelbar beim Betreten des Hogwarts – Expresses.
Ron und ich mussten unseren Aufgaben als Vertrauensschüler nachgehen, während Harry wohl hoffte, dass es mit Ginny genauso wie über den ganzen Sommer weitergehen würde.
Falsch gedacht.
Scheinbar hatte sie sich doch ĂĽberwunden Dean zu treffen, und dies in einen Antwortbrief zu schreiben.
Ihr hättet Harrys enttäuschtes Gesicht sehen sollen, als er im Zug ausgerechnet von Ginny einen Korb erhielt.
Allerdings schien es ihr nicht minder leid zu tun, nur Harry durfte dieses GefĂĽhl nicht ĂĽbermittelt bekommen.
„Wollen wir ein Abteil zusammen suchen?“ hatte er sie hoffnungsvoll gefragt, und ihr sachte auf die Schulter geklopft.
„Ich kann nicht, Harry, ich bin mit Dean verabredet“, antwortete sie zunächst munter, wandte sich von ihm ab, und lief mit einem mürrischen Blick, den Harry nicht mehr mitbekam an mir vorbei.
„Können wir jetzt?“ sagte Ron ungeduldig. „Ich habe keine Lust längere Zeit in Gegenwart von Malfoy zu sein, und je eher wir da sind, desto eher…“
„Ist ja gut“, murmelte ich leicht genervt und trottete hinterher.
Nach ein paar Metern versuchte ich den davon eilenden Ron aufzuhalten, griff energisch nach seinem Arm, bis er abrupt stehen blieb. „Was ist denn jetzt schon wieder?“
Ich zeigte in Richtung des Slytherin – Abteils.
„Sieht nicht so aus, als ob Malfoy seinen Vertrauensschülerpflichten nachkommen würde“.
Draco Malfoy saĂź seelenruhig in dem Abteil, die Beine ĂĽberkreuzt, und unterhielt sich mit mĂĽrrischem Blick mit seinen engsten Kumpanen, Crabbe und Goyle.
„Ich glaube fast Harry könnte Recht haben mit seiner Vermutung“, nuschelte Ron. „Dass Malfoy auf solche Pflichten freiwillig verzichtet, das passt überhaupt nicht zu ihm.“
Rons Worte verleiteten mich zumindest zum Nachdenken, gedanklich gab ich ihm sogar Recht, aber Draco Malfoy ein Todesser?
Undenkbar, der ist doch noch ein Kind.
Ein armseliges, aber gefährliches Kind.

Die Unterweisung des Vertrauensschülers war recht schnell abgehandelt, die hauptsächlichen Veränderungen würden wir erst in Hogwarts erfahren, so konnten wir uns bereits frühzeitig auf die Suche nach Harrys Abteil machen.
Unterwegs wurden wir mehrfach von Leuten aufgehalten, die unbedingt wissen wollten, ob alles stimmte, was der Tagesprophet berichtet hatte.
Nachdem wir den gefĂĽhlten zwanzigsten Neugierigen abgewimmelt hatten, erreichten wir endlich das Abteil indem Harry, Neville und Luna saĂźen, von Ginny natĂĽrlich keine Spur.
„Wenn der Imbisswagen sich nur mal beeilen würde, ich verhungere noch“, sagte Ron sehnsüchtig, und ließ sich in den ersten freien Sitz fallen.
Nachdem er endlich seine Kau und Schluckattacken hinter sich gebracht hatte – zumindest für den Moment, widmete er sich seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung, der Augenmassage.
Noch während er den letzten Bissen hinunterschluckte, öffnete sich sein Mund und gab seltsame sägende Töne von sich.
Luna neigte sich ziemlich nahe an Ron heran. „Hat er `nen Schlickschlupf abgekriegt?“ fragte sie mitfühlend und starrte mich durch eine gewaltige bunte Brille an.
Etwas unverständlich erwiderte ich ihren Blick.
„Oh – entschuldige“, säuselte sie. „Schlickschlupfe sind unsichtbar, sausen dir durch die Ohren rein, und machen dich ganz wuschig im Kopf, irgendwie habe ich schon die ganze Zeit das Gefühl, dass hier einer rumfliegt, und mit der Brille kann ich sie sehen.“
Sie begann mit ihren Händen in die Luft zu klatschen, als ob sie Fliegen verjagen wollte. Für den Bruchteil einer Sekunde stelle Ron das Sägen ein, öffnete ein Auge, und drehte sich in Richtung der Tür um.
„Und wie waren deine ZAG’s?“ fragte mich Neville.
„Ich kann mich nicht beklagen“, lächelte ich zurück.
„Was sie sagen will“, mischte sich Harry ein, „ist, dass sie eigentlich enttäuscht ist, dass sie nur neun, statt zehn Ohnegleichen hat.“
Nevilles Augen wurden größer und größer, schließlich kam er über den Schock hinweg.
Ja, ja ich weiß, das hatte ich auch hinter mir … NUR NEUN!

„Oh, du hast einen neuen Zauberstab?“ fragte ich erstaunt, und dankbar für einen Wechsel des leidlichen Themas.
Neville hatte so offensichtlich mit seinem Zauberstab herumgespielt, dass er wohl die Frage heraufbeschwören wollte, jedenfalls ging er sofort darauf ein, als hätte er schon Tagelang an einer Antwort gebastelt.
„Ja, ich dachte erst Oma würde sauer sein, weil ich den von meinem Dad zerbrochen habe, und wegen all dem Trubel, aber sie hat sich richtig gefreut. Sie sagte, ich würde endlich meinem Vater Ehre machen, und hat mir sofort einen neuen Zauberstab gekauft.“
„Wo habt ihr ihn gekauft?“ fragte ich in Erinnerung an den verlassenen Zauberstabladen von Ollivander.
„Ich war wohl einer seiner letzten Kunden. Kirsche und Einhornhaar“, sagte er stolz. „Hey ... halt ... Trevor bleib hier!“ Und Neville verschwand wieder einmal auf der Suche nach seiner Kröte unter dem Sitz.
Ich schüttelte belustigt meinen Kopf – seit fünf Jahren das gleiche Spiel.
Solange Trevor lebt, wird sich daran wohl auch nichts ändern.
Harry lächelte mir zu und streckte drei Finger in die Luft.
Also war ihm Trevor bereits das dritte Mal entwischt.
Ich behielt meinen Blick auf Neville gerichtet, der wieder Platz genommen hatte, und sich voll und ganz auf Trevor konzentrierte.
Das Lächeln auf meinem Gesicht verflüchtigte sich, und nachdenklich zog ich Parallelen zu Harry.
Er hatte so vieles mit Harry gemeinsam, auch seine Kindheit wurde von Voldemort zerstört, aber Neville hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, welches Schicksal er noch haben könnte.
Die Prophezeiung hätte auf beide zutreffen können.
Aber Voldemort hatte Harry gewählt, nicht Neville.
Ob Neville auch eine Blitznarbe stehen wĂĽrde?
Wären ihre Plätze hier im Zug vertauscht, Neville an meiner Seite, und Harry auf Nevilles Platz?
Nein, ich denke nicht, zwischen Harry und mir war noch etwas Anderes, etwas TiefgrĂĽndigeres.
Etwas das man nicht auslöschen konnte, wir waren Verwandte, Seelenverwandte, seit unserer frühesten Kindheit, ohne Zweifel.
Wenn ich mir einer Sache sicher war, dann dieser.
Und irgendwann wĂĽrden wir die Wahrheit erfahren.
Irgendwann!
Hätte Nevilles Mom das Gleiche für ihren Sohn getan, was Lily für Harry getan hatte?
Was, wenn sie es nicht getan hätte, hätte es dann auch keinen Auserwählten gegeben?
Nevilles Platz vielleicht leer, und ein nabenloser Harry, der zum Abschied in Kings Cross von Lily geherzt wĂĽrde, und nicht von Mrs. Weasley.
Könnte Sirius dann noch leben, und wir wären eine Familie?
Was wäre wenn ... Neville der Auserwählte wäre?

„Um einen Kuss?“ flüsterte jemand in mein Ohr.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah in das verschmitzt grinsende Gesicht von Harry.
Hatte ich etwa laut gedacht?
„Vergiss es!“ blitzte ich ihn an, und trommelte mit meiner Faust gegen seinen Bizeps. „Und wenn, dann aber hier oder noch besser draußen auf dem Gang vor all den kleinen Gören!“
Die Abteiltür glitt auf und ein Mädchen aus der dritten Klasse trat atemlos und mit einem hochroten Kopf herein. „Ich soll das hier Neville Longbottom und Harry P – P – Potter überbringen.“
Ihr Gesicht färbte sich scharlachrot, streckte den Beiden mit zitternden Händen, zwei Pergamentrollen entgegen, und stolperte schnell wieder davon.
„Was ist es?“ fragte Ron, der plötzlich wieder hell wach war.
„Eine Einladung“, sagte Harry, nachdem er das Pergament an mich weiterreichte.

Harry,
ich wĂĽrde mich freuen, wenn sie mir bei einem kleinen Mittagsimbiss in Abteil C Gesellschaft leisten wĂĽrden.
Mit freundlichem GruĂź
Professor H.E.F. Slughorn


„Was der wohl von denen will?“ fragte Ron, nachdem Harry und Neville sich auf den Weg in Abteil C machten.
Ich zuckte mit den Achseln, und antwortete ohne aufzuschauen: „Vielleicht will er sie für seine Sammlung, nach allem was ich gehört habe, pflegte Slughorn immer einen regen Umgang mit Schülern, die Einfluss haben, jeglicher Art.“
Von Ron kam keine Antwort, also drehte ich mich ihm zu, und erwartete, dass er eigentlich wieder eingeschlafen wäre.
Aber weit gefehlt.
Wie eine Hyäne lehnte er an der Abteilscheibe und gaffte nach draußen auf den Flur.
Lavender Brown macht ihm erneut eindeutige Avancen.
Sie verdrehte verliebt ihre Augen, klimperte mit ihren falschen Wimpern und warf ihm einen Handkuss zu.
Mein Blut geriet in Wallung.
Ich griff nach Luna’s Klitterer, und zog ihn Ron über den Schädel.
Verdutzt und empört starrte er mich an.
„Wasnlos?“
„Du hattest eine Frage gestellt, und ich habe dir geantwortet, das war los.“
„Und weiter?“
Er drehte sich wieder zur Seite, doch Lavender war glücklicherweise verschwunden, stattdessen drangen jetzt wieder seltsame Laute aus seinem Mund, die große Ähnlichkeit mit einer Kettensäge hatten.
Und ich würde gleich ein Kettensägenmassaker veranstalten!
Von ihm war nur dieses eintönige Geräusch zu hören, bis endlich Neville wieder zurückkam.
Draußen begann es bereits zu dämmern.
„Und wie war’s? Wo ist Harry?“
Neville sah sich fragend um.
„Ich bin froh, dass es vorbei ist. Ist das ein komischer Kauz!“ antwortete er. „Harry?“ er zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung, der stand noch kurz bei Ginny, dann warf er sich plötzlich seinen Tarnumhang über, und sagte ... bis später. Er hatte es plötzlich ziemlich eilig.“
„Ginny? War die etwa auch eingeladen?“ fragte Ron erstaunt und plötzlich wieder hellwach.
Neville nickte. „Und noch ein paar Andere. Der gute Mann schien vielversprechende Schüler eingeladen zu haben, die entweder talentiert sind oder Einfluss haben.“
„Entschuldige bitte Neville, das soll nicht beleidigend wirken“, ich rutschte unbequem auf dem Sitz hin und her.
„Neville winkte ab. „Ich weiß, was du fragen willst. Ich weiß selbst, dass ich kein Genie bin, und Einfluss habe ich schon gar keinen, das ist kein Problem für mich, weil ich mich das auch schon selber gefragt hatte. Bei Harry und mir ging es ihm wohl rein um die Geschehnisse im Ministerium. Er versuchte immer wieder, etwas über die Prophezeiung zu erfahren, war richtig enttäuscht, dass wir nichts wussten.“
„Und Ginny? Was hatte die dabei zu suchen?“ hakte Ron nach.
„Oh, Ginny? Slughorn hatte sie erwischt wie sie Zacharias Smith einen Fluch aufhalste, ihr wisst schon, den mit den Fledermäusen, jedenfalls meinte er, es war der Beste den er je zu Gesicht bekam.“
„Was weißt du sonst noch?“ fragte ich beunruhigt.
„Über Harry gar nichts, der ist dann verschwunden, unterhielt sich zuvor, wie schon gesagt, nur noch kurz mit Ginny. Slughorn selbst ging einen nach dem anderen durch, dort eine Beziehung knüpfen, dort eine Beziehung, es waren fast alle einflussreich. Der Eine, McLaggen ist der Neffe eines höhergestellten Zaubei … Zaub … Zaubereiministeriumsmitarbeiters. Blödes Wort“, fluchte Neville, und entknotete seine Zunge. „Zum Schluss schwelgte er in Erinnerungen an frühere Zeiten, Slug – Club hätte man früher seine Treffen genannt.“
DrauĂźen war es mittlerweile Dunkel geworden, und Hogwarts nicht mehr weit.
Wo war Harry?
Langsam machte ich mir Sorgen.
Ich hätte es verstanden, wenn er mit Ginny losgetigert wäre, aber was wollte er mit dem Tarnumhang?

Der Zug verlangsamte seine Fahrt.
Wir brachten unsere Sachen aus dem Zug, und kontrollierten die Gryffindor Abteile.
„Könntest du mir mit Harrys Koffer helfen?“ fragte ich Neville, der noch einmal zurückgekommen war, weil er wieder einmal Trevor vermisste.
Neville schnappte sich Harrys Koffer, und ich nahm Hedwig an mich, die zunächst etwas skeptisch und aufmüpfig gurrte, sich aber recht schnell beruhigte, nachdem sie ihren Entführer identifiziert hatte.
Nachdem wir die Erstklässler an Hagrid übergeben hatten, lud ich Harrys Gepäck auf die Kutschen, dabei erblickte ich Ginny.
„Ginny, hast du Harry gesehen?“
Sie ging zunächst wortlos an mir vorbei, Hand in Hand mit Dean.
„Seit dem Slug – Club nicht mehr, was ist mit ihm?“ rief sie über die Schulter zurück, blieb aber stehen, dabei riss der Kontakt zu Dean, der ihr mürrisch hinterher starrte. Sie kam, ohne weiter auf Dean zu achten zu mir zurückgelaufen.
Ich zuckte besorgt mit den Achseln. „Er ist nach dem Slug – Club, wie du es nennst nicht mehr aufgetaucht, und auch nirgends zu finden, sein Gepäck haben Neville und ich aus dem Abteil gebracht ... warte mal!“ etwas abseits erkannte ich eine Person mit mausgrauen Haaren, die aufmerksam mit dem Zauberstab in der Hand, die Meute überwachte.
Tonks.
Ich näherte mich ihr an.
Sie sah noch übler aus, als noch vor ein paar Tagen. Ihr Gesicht blass, ihre Hände schweißig, ihre Haare, wie bei einer alten Frau, als wäre sie schlagartig gealtert.
Irgendeine Veränderung musste mit ihr geschehen sein.
Ob sie sich krank fĂĽhlt?
„Tonks?“ sprach ich sie an. „Hast du zufällig Harry gesehen?“
Entsetzt erwiderte sie meinen Blick.
„Du weißt nicht wo er ist? Er ist nicht bei dir? Seit wann?“
„Neville meint er wäre etwa vor zwei Stunden unter seinem Tarnumhang verschwunden, er war auf einer Slug- Party im Abteil C eingeladen. Seither haben wir ihn nicht mehr gesehen.“
„Ich kümmere mich darum! Geh du zurück, sag Hagrid Bescheid, dass ich einen Patronus schicke, wenn ich ihn gefunden habe“ rief sie und hastete in den Zug.
„Tonks kümmert sich darum“, erklärte ich Ginny nachdenklich, die auf meine Rückkehr gewartet hatte.
Gemeinsam mit Ron, Luna und Neville erreichte ich die letzte wartende Kutsche zum Schloss.
„Was hat Tonks gesagt?“ fragte Ginny.
„Nur, dass sie nach ihm suchen würde, und dass ich Hagrid Bescheid geben soll, dass sie ihren Patronus zum Schloss schicken würde, wenn sie ihn gefunden hätte.“
Wo könnte er nur sein?
Es wird doch nichts passiert sein?

Ganz in Gedanken versunken sah ich ĂĽber den Kutschenrand hinaus und stutzte.
Warum habe ich das nicht vorher gesehen?
Thestrale, ich konnte die Thestrale sehen.
Stimmt ja, daran hatte ich gar nicht gedacht, Sirius starb vor meinen Augen.
Ich sah wie die unsteten, eigentlich hässlichen Tiere unsere Kutsche zogen.
Und auf so was bin ich geflogen?
Ich schĂĽttelte mich angewidert.
Zum GlĂĽck konnte ich damals nicht sehen, auf wessen RĂĽcken ich geflogen bin.
Thestrale sind wahrlich potthässliche Gestalten.

Am Schloss angekommen, suchte ich vergeblich nach Hagrid.
Die Erstklässler standen bereits aufgereiht vor dem Portal, nur von Hagrid, war weit und breit nichts zu sehen.
Ebenso war bereits das Fest in vollem Gange, der sprechende Hut hatte sein Lied verkündet, die Auswahl getätigt, und das Essen wurde Dumbledore freigegeben.
Erst zur Nachspeise öffnete sich die Tür zur großen Halle.
Harry und Snape, Letzterer mit einer triumphierenden Miene traten herein.
Schnellen Schrittes hastete Harry an den Tischen vorbei, und lieĂź sich zwischen Ron und mir nieder.
Viele Leute begannen zu gaffen oder standen auf, um ihn besser sehen zu können.
„Meine Fresse, wie siehst denn du aus?“ rief Ron aufgebracht.
Harrys Gesicht war völlig blutverschmiert.
„Komm her“, sagte ich mitfühlend, griff mit einer freien Hand nach seinem Gesicht, und drehte es in meine Richtung.
„Tergeo“, sagte ich, und sog damit das ganze Blut aus seinem Gesicht.
„Danke“, sagte Harry und vollführte Gesichtsübungen. „Wie sieht meine Nase aus?“
Seine Nase?
„Normal“, zuckte ich kurz und sah ihn besorgt an. „Was sollte mit ihr sein, Harry? Was ist passiert? Wir hatten furchtbare Angst.“
„Das erzähl ich euch später“, erwiderte er barsch, und drehte kurz seine Augen nach rechts.
„Aber“, machte ich weiter, bemerkte aber die gespannten Blicke, von Ginny, Dean, Seamus, und sogar der fast kopflose Nick war näher herangekommen.
Zum Glück richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die gerade beginnende Eröffnungsrede von Professor Dumbledore, der sich räusperte, und gleich mit einem Paukenschlag begann.
Der neue Professor Slughorn würde das Fach Zaubertränke unterrichten.
Zaubertränke?
„Zaubertränke?“
Das Wort hallte durch den Raum, und viele SchĂĽler rieben sich verwundert die Augen.
„Zaubertränke?“ wiederholten Ron und Ich gleichzeitig, und starrten Harry an. „Aber du hast doch gesagt...“
„Professor Snape indes“, übertönte unser Schulleiter das neugierige Stimmengewirr, „wird der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
Nein!
„Nein!“ schrie Harry entsetzt auf, so laut, dass sich viele Köpfe nach ihm umdrehten.
Dumbledore hob seine Hand, um die neuerlich aufkommende Unruhe zu unterdrĂĽcken.
„Was ist mit seiner Hand passiert?“, stöhnte ich atemlos auf.
Dumbledores Hand sah sogar noch schlimmer aus, als Harry sie mir geschildert hatte.
Diese Hand war schwarz, abgestorben, und ohne Leben.
„Kein Grund zur Sorge“, erwiderte Dumbledore, der die erneute Unruhe richtig deutete.
Als er geendet hatte strömten die Schüler in ihre Gemeinschaftsräume, sofort nahm ich meine Pflichten als Vertrauensschüler war, und führte die Erstklässler nach oben.
Auf die Hilfe von Ron wartete ich vergeblich.
Er war spurlos verschwunden, als ich die SchĂĽler um mich versammelt hatte - ich vermute, dass er die ersten Details von Harry erfahren wollte, der ebenfalls meinem Dunstkreis entkommen war.
So führte ich die Zwerge alleine nach oben, und musste mich auf das Frühstück am nächsten Morgen vertrösten, um einen Bericht von Harry zu bekommen, denn scheinbar waren die Herren der Schöpfung auch direkt ins Bett marschiert.
Doch dafür bekam ich ein anderes Gespräch mit, welches auf dem Aufgang zu den Mädchenschlafsälen stattfand.
Ich stand im Schatten am Fuß der Treppe und hörte aufmerksam zu.
„Glaubst du, dass Ron auch wieder mitmacht?“ fragte Lavender leise in Ginnys Richtung.
Bei was soll er mitmachen?
Lavender bekam sofort leicht gerötete Wangen, und Parvati, die neben ihr stand, brach in Gekicher aus.
„Ja“, antwortete Ginny und schien verwirrt.
Mehrfach blickte sie nervös, zu der immer noch kichernden Parvati.
„Er wollte jedenfalls vorspielen“, erklärte Ginny weiter.
Quidditch, es geht um Quidditch.
Aber warum will die das wissen?
Was geht das die an?

Lavender und Parvati wurden immer putenhafter, es gab weiteres Gekicher und Gestupse unter den Beiden.
„Sofern ihn Harry nimmt ...“, Ginny schüttelte ungläubig ihren Kopf.
Parvati boxte Lavender in die Rippen, und murmelte ihr sehr auffällig zu, „ich wette, du würdest ihn ohne Vorspielen wählen.“
„Halts Maul“, keifte Lavender und funkelte Parvati dabei an.
„Dann frag sie doch endlich“, erwiderte Parvati ihrerseits, gereizt.
„Was soll sie mich fragen?“ Ginny schien verwirrt.
Lavender schien sich wieder zu schämen, und trippelte nervös mit ihren Füßen, um nicht zu sagen, sie scharrte heftig mit den Hufen.
„Nun ... ähm ... also“, stotterte sie, starrte auf ihre Füße und scharrte unaufhörlich.
Parvati verdrehte ihre Augen. „Okay, dann mach ich es, wenn du dich nicht traust.“
Sie atmete tief ein, und ich wartete gespannt auf die kommende Frage, ich hatte irgendwie eine Vorahnung.
„Du verbringst doch viel Zeit mit Hermine, richtig?“
Oh nein. Ich konnte sehen, wohin das fĂĽhren sollte, meine Vorahnung war richtig.
„Komm auf den Punkt, Parvati“, sagte Ginny genervt.
„Steht Hermine auf deinen Bruder?“
Ich war gespannt, was Ginny auf diese Frage antworteten wĂĽrde.
Ginny schaute sich unbehaglich um, und ihre Augen wanderten auch an meinem Schatten vorbei, und wieder zurĂĽck.
Sie hatte mich bemerkt, und begann gehässig zu grinsen.
Ganz Hogwarts denkt sicher ich hätte eine Dreierbeziehung..
„Ich denke, sie nicht als uninteressiert bezeichnen zu können“, antwortete sie vorsichtig.
„Aber sie sind nicht zusammen?“ hakte Lavender schnell nach.
Ginny schĂĽttelte langsam ihren Kopf, und rollte mit den Augen.
„Siehst du, ich hatte Recht!“ kreischte Parvati und streckte Lavender die Zunge heraus.
Auf Lavenders Gesicht zeichnete sich ein breites Grinsen ab.
„Hermine steht noch nicht auf Jungs.“
„Ach und deswegen zieht sie schon seit Jahren gleich mit zweien gleichzeitig los?“ fauchte Ginny.
„Eben drum, tausend Mal berührt, tausend Mal ist nichts passiert, die hat doch keine Zeit für so was“, ergänzte Lavender fröhlich.
In meiner linken Hand zerquetschte ich fast meinen Zauberstab, die andere Hand war zur Faust geballt, und weiĂź vor Anstrengung.
„Ihr müsst’s ja wissen“, antwortete Ginny abfällig. „Im Moment seid ihr es, die sich wie gaggernde Hühner auf der ersten Balz verhalten.“
Parvati warf ihren Kopf und ihre Haare zurück, und Lavender streckte ihre Zunge in Ginnys Richtung, „und wenn, steht Granger eher auf Potter, so wie die sich seit Jahren gegenseitig anhimmeln.“
Beleidigt zogen sie von dannen.
Ginny blieb mit dem RĂĽcken zu ihnen stehen, und wartete bis ich aus dem Dunkeln heraustreten wĂĽrde.
„Du weißt was das bedeutet?“ fragte sie mich.
„Dass ich deine erste Konkurrentin um Harry bin?“
Wenn ich nicht so wütend gewesen wäre, hätte mich meine schlagfertige Antwort, vielleicht sogar noch selbst amüsiert, aber mein Blick schüchterte Ginny ein.
„Dass du deinen Arsch bewegen musst, denn genau das wird Lavender bei Ron tun, und mein nichtsraffender Bruder, wird auf sie hereinfallen, aber das weißt du selbst am besten.“
„Ich werde nichts Derartiges tun, wenn dein Bruder so blöd sein sollte, dann wird er die Suppe selber auslöffeln müssen.“
Ginny sah mich fassungslos an. „Die Suppe wird er bald auslöffeln“, nickte sie, „und war unmittelbar zwischen ihren Riesenmelonen.“
Voller Wut setzte ich noch einen oben drauf.
Ich musste raus aus der Schusslinie, noch immer schwirrten die Gedanken an Little Whinging in meinem Kopf herum, und ich hoffte, wenn ich Ginny etwas nachhelfen würde, und die Sache dadurch vorantreiben könnte, könnte ich mich davon befreien.
„Zur Not steht wirklich noch Harry zur Verfügung, wie Lavender so treffend erwähnte.“
Meine Mundwinkel zuckten unwillkĂĽrlich, und auch Ginny hatte wohl meine Absicht verstanden.
„Wenn nicht ich, dann du?“ höhnte sie. „Feigling!“
Wenn du wĂĽsstest...
„Übrigens“, erwähnte sie beim weitergehen, „Tonks hat vorhin einen Patronus geschickt, dass sie Harry gefunden, und ihn zum Schloss begleiten würde, jemand sollte ihn dort abholen.“
„Ich weiß“, antwortete ich beiläufig. „Ich sollte Hagrid darüber informieren, aber der war nicht auffindbar.“
„Aber weißt du auch, dass Tonks ihren Patronus verändert hat?“
„Sie hat was?“
„Tonks hat einen neuen Patronus, einen Wolf...“, Ginny sah forschend in mein fragendes Gesicht. „...einen W – o – l – f, Hermine, Wolf, wie...“
Langsam wurden meine Augen größer, ich begriff, was sie meinte. „Du glaubst, Tonks ... Lupin?“
„Sind dir ihre neckischen Spielereien im letzten Jahr etwa nicht aufgefallen? Da knisterte die Luft.“
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht.“
„Ihr Patronus wäre aber noch sehr schwach, hörte ich die höhnenden, schrillen Worte von Snape.“
„Woher weißt du das schon wieder?“
„Es war Snape, der Harry entgegen genommen hatte, nachdem sie ihren Patronus gesandt hatte, und es war Snape der Gryffindor gleich fünfzig Punkte abgezogen hatte, weil Harry zu spät kam. Hast du etwa sein triumphales Lachen nicht bemerkt?“
„Ich dachte das wäre, weil endlich sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen wäre … Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste?“
„Falsch gedacht meine Liebe, es war rein, weil er Harry wieder eins auswichen konnte, du solltest dich etwas schlauer machen, wenn du dir Harry gefügig machen willst...“
„Oder du solltest dich etwas dümmer stellen, sonst sehe ich deine Chancen sinken.“
„Gut gekontert“.
„Was hast du sonst noch erfahren?“
„Ach rein zufällig...“, sie spitzte ihre Lippen, und pfiff unschuldig zur Seite. „Also wirklich r-e-i-n zufällig sah ich Harry und meinen Bruder gemeinsam nach oben gehen, und dann hörte ich noch, dass es wohl Malfoy war, der Harry zugesetzt hatte.“
„Malfoy?“
„Ich weiß nicht warum, weil ich den Anfang leider verpasste habe, Dean hat andauernd dazwischen gequatscht...“
„Hat der etwa auch zugehört?“ unterbrach ich erschrocken.
„Nein, als er bemerkte, dass ich ihm nicht zuhöre, wandte er sich Seamus zu“, Ginny entlockte es ein unschuldiges Achselzucken. „Na ja, jedenfalls war Harry wohl aus irgendeinem Grund in Malfoys Abteil, unter dem Tarnumhang, Malfoy hat ihn bemerkt, und verpasste ihm, nachdem das Abteil leer war, eine Ganzkörperklammer, dann zertrat er genüsslich Harrys Nase, und ließ ihn reglos zurück. Zum Glück hat ihn Tonks gefunden.“
Wie schon von mir vermutet, erfuhr ich die Details von Harrys Abenteuer kurz vorm Frühstück am nächsten Morgen, allerdings noch im Gemeinschaftsraum.
Auf dem RĂĽckweg vom Slug - Club verschwand er, von einer Idee getrieben, unter seinem Tarnumhang und schlĂĽpfte heimlich hinter Blaise Zabini in ein Abteil, in dem auch Draco saĂź.
Im Gepäcknetz versteckt konnte Harry belauschen, dass Draco mit einer wichtigen Aufgabe prahlte, die der Dunkle Lord ihm übertragen hätte.

„Aber er wollte doch offensichtlich nur vor der Parkinson angeben, meinst du nicht?“ unterbrach Ron an dieser Stelle, noch bevor ich mit einer ähnlichen Erklärung antworten konnte.
Harrys Augen waren auf mich gerichtet, enttäuscht verdrehte er seine Augen.
Mir war sofort klar was das zu bedeuten hatte.
Er wĂĽnschte sich von mir die UnterstĂĽtzung seiner Theorie, die wohl Ron gestern Abend schon abgeschmettert hatte.
Allerdings war ich mir wirklich nicht mehr so sicher, wie noch vor kurzem, als ich es als völlige Idiotie abhandelte.
„Nun ja“, murmelte ich, und klang verunsichert, „ich weiß nicht ... es würde Malfoy ähnlich sehen, sich wichtiger zu machen, als er eigentlich ist ... Aber so was zu behaupten ist schon eine dicke Lüge...“
„Genau“, rief Harry sofort, der den Strohhalm sofort ergriff, dabei allerdings in seinem Übereifer, die Aufmerksamkeit der Umliegenden weckte.
„Man zeigt nicht mit dem Finger auf Leute“, fauchte Ron, den wohl kleinsten Erstklässler an, denn ich je gesehen hatte.
Der Junge wurde prompt scharlachrot und kippte erschrocken aus dem Portraitloch.
Ron kicherte wie ein Säugling. „Ich find es toll Sechstklässler zu sein. Und wir kriegen dieses Jahr auch noch freie Zeit. Ganze Schulstunden, in denen wir einfach hier oben sitzen und uns entspannen können.“
„Diese Zeit werden wir zum Lernen brauchen, Ron!“ entrüstete ich mich, als wir uns auf den Weg durch den Korridor machten.
„Jaaah, aber nicht heute“, entgegnete Ron gähnend, „heute wird ein richtiger Schnarchtag, schätze ich.“
„Stopp mal!“ rief ich, streckte den Arm aus und hielt einen vorbeikommenden Viertklässler an, der eine Scheibe umklammert hielt und sich an mir vorbeizudrängen versuchte. „Fangzähnige Frisbees sind verboten, her damit!“
Mit finsterer Miene ĂĽberreichte der Junge mir das knurrende Frisbee, tauchte fluchend unter meinem Arm hindurch und folgte seinen Freunden.
Als er auĂźer Sichtweite war, schnappte mir jemand das Frisbee aus der Hand.
„Spitze, so eins wollte ich schon immer haben.“
Muss ich erwähnen, wer das war?
Ohne Worte!

Mein versuchter Protest ging in einem lauten Kichern unter.
Lavender Brown fand Rons Bemerkung offenbar höchst amüsant, im Vorbeigehen machte sie ihm schöne Augen, und Ron schien ein paar Millimeter zu wachsen.
Es hatte also begonnen.
Das GefĂĽhlchaotische Jahr.


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