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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Gewitter ziehen auf

von rodriquez

In rasantem Tempo eilte ich nach unten, an der letzten Stufe wäre ich fast gestolpert, und schlitterte wie auf Glatteis in die Küche.
„Sind heute schon irgendwelche Eulen angekommen? Unsere ZAG – Ergebnisse sollten heute kommen?“ rief ich atemlos.
„Nein Liebes, aber es ist ja auch noch früh … mein Gott, was ist denn mit dir passiert?“ keuchte Mrs. Weasley.
„Ach das! Ich spielte an einer Kiste herum, und plötzlich verpasste mir ein boxendes Teleskop einen richtigen satten rechten Haken.“
„Das sieht aber übel aus, zeig mal her“, Mrs. Weasley begutachtete mein schmerzhaftes Veilchen mit einer sorgenvollen Miene.
Heilers Helferlein schlug sie auf, und wedelte mehrmals mit ihrem Zauberstab vor meinem Auge herum, jedoch vergeblich. „Da tut sich überhaupt nichts“, murmelte sie besorgt, während Ginny ein Grinsen nicht unterdrücken konnte.
„Sieht ganz nach der Art von Scherz aus, die Fred und George lustig finden, die würden dafür sorgen, dass es auch ja nicht mehr weggeht“, flötete das rothaarige Biest vergnügt.
„Aber es muss weggehen!“ rief ich verzweifelt. „Mrs. Weasley, sind sie sich ganz, ganz sicher, dass heute Morgen keine Eulen angekommen sind?“
„Ja, meine Liebe, das hätte ich bemerkt, aber es ist ja noch nicht einmal neun…“
Es war zum Mäusemelken, nervös schritt ich hin und her.
„Ich weiß, dass ich alte Runen vermasselt hab“, murmelte ich gedankenvoll.
Fieberhaft versuchte ich mich an die Prüfungen und eventuelle Fehler zu erinnern. „Ich hab mindestens einen schweren Übersetzungsfehler gemacht. Und der praktische Teil in Verteidigung gegen die dunklen Künste ging völlig daneben. Ich dachte zuerst, Verwandlung wäre gut gelaufen, aber jetzt im Nachhinein…“
„Hermine, halt mal den Mund, du bist nicht die Einzige, die nervös ist“, bellte Ron zornig, der mir zusammen mit Harry Minuten später gefolgt war.
„NEEEIIIIIIIIINNN!“
Ein Urschrei aus meiner Kehle und mein Zeigefinger, der auf das KĂĽchenfenster gerichtet war, lieĂźen alle verstummen.
Drei kleine schwarze Punkte am Horizont, die langsam größer wurden, und näher kamen.
„Das sind eindeutig Eulen“, keuchte Ron.
„Und es sind drei“, erwähnte Harry, der sich an meine Seite gesellt hatte.
Mit einem gequälten Lächeln versuchte er mich aufzumuntern.
„Eine für jeden für uns“, flüsterte ich entsetzt. „Oh nein – oh nein – oh nein…“
Ich packte meine Jungs fest am Ärmel. Einer links, einer rechts von mir.
Die Eulen kamen immer näher.
Oh Nein!
Drei hübsche Waldkäuze flogen direkt auf den Fuchsbau zu, und verloren an Höhe.
Jede von ihnen hatte einen groĂźen rechteckigen Umschlag dabei.
„Oh Nein!“
Mrs. Weasley zwängte sich an uns vorbei und öffnete das Küchenfenster.
Ich krallte mich immer fester an die beiden Handgelenke links und rechts von mir. Sie halten Stand, auch wenn sie meine scharfen, langen Fingernägel sicher schmerzhaft in ihrer Haut spüren mussten. Ich glaubte jeden Augenblick den Boden unter den Füßen zu verlieren. Meine Augen drehten sich im Kreis.
Oh Nein!
Ich bin sicher durchgefallen…
Die Eulen rauschten durch das Fenster, landeten auf dem Tisch und alle drei hoben ihr rechtes Bein.
Oh Nein!
Harry nahm als Erster seinen Brief entgegen, dann Ron.
„Oh Nein“
Harry kratzte sich am Kopf und Ron sah mich vorwurfsvoll an.
„Ich bin bestimmt durchgefallen…“
Mit zitternden Händen versuchte ich schließlich als Letzter meinen Brief zu öffnen.
Niemand in der KĂĽche sprach ein Wort.
Den Brief dicht gegen meine Brust gedrückt. – „Oh Nein“ - wandte ich mich von den anderen ab, lief voller Sorgen in eine entfernte Ecke der Küche – „Oh Nein“ – und begann mit zitternden Händen das Übel zu öffnen.
„Oh Nein!“
Das Ergebnis war niederschmetternd.

ERGEBNIS DER ZAUBERERGRAD – PRÜFUNGEN

BESTANDEN MIT DEN NOTEN NICHT BESTANDEN MIT DEN NOTEN
Ohnegleichen (O) Mies (M)
Erwartungen ĂĽbertroffen (E) Schrecklich (S)
Annehmbar (A) Troll (T)

HERMIONE JEAN GRANGER hat folgende Noten erlangt:


Astronomie O
Pflege magischer Geschöpfe O
Zauberkunst O
Verteidigung gegen die dunklen KĂĽnste E
Arithmantik O
Kräuterkunde O
Geschichte der Zauberei O
Zaubertränke O
Verwandlung O
Alte Runen O


Immer und immer wieder sah ich ĂĽber mein Ergebnis hinweg.
Das E in der Mitte störte das Bild, und zerstörte meine Träume.
Enttäuscht senkte ich mein Gesicht.
Neun Mal die Beste, und einmal Platz zwei.
Wäre eigentlich alles kein Problem, wenn…
Ja, wenn …
Aber damit musste ich doch rechnen?

Ja, wenn eben diese Person nicht genau in diesem Moment hinter mir stehen, und sich auf meine Kosten amĂĽsieren wĂĽrde. Sein heiĂźer, unwiderstehlicher Atem benetzte meine Haare.
Er lacht mich aus!
Ganz sicher lacht er mich aus.
Er ist besser als ich!
Sei doch froh, lieber Harry als sonst ein Idiot!
Nein! Nein! Nein!

Ich spĂĽrte ganz genau, seine lachenden, brennenden Blicke im Nacken!
„Bin nur in Wahrsagen und Zaubereigeschichte durchgefallen, und wen juckt das schon?“ rief Ron glücklich. „Hier – tauschen…“
Unterdessen schloss ich meine Augen, und simulierte Rons nächste Worte.
„Ich wusste, dass du in Verteidigung gegen die dunklen Künste spitze bist“.
„Gut gemacht!“ sagte Mrs. Weasley stolz, nur ich hatte immer noch meine Augen geschlossen und den Kopf gesenkt. „Sieben ZAG, das sind mehr, als Fred und George zusammen hatten!“
„Hermine?“ scheinbar war noch ein weiteres Augenpaar auf mich gerichtet. „Wie ist es bei dir gelaufen?“ fragte Ginny.
„Ich – nicht schlecht“, antwortete ich mit einem Frosch im Hals.
„Jetzt hör aber auf“, in meinem Nacken spürte ich Rons Atem, und es erzeugte seltsamerweise ein leichtes Kribbeln.
Mit einem Ruck riss er das Zeugnis aus der Hand.
Nein, du Idiot, du Hornochse!
Gleich lachen sie mich aus.
Harry hat mich geschlagen!
Vernichtend geschlagen!
Oh Nein, Oh Nein.

„Jep – neun Ohnegleichen, und ein Erwartungen übertroffen in Verteidigung gegen die dunklen Künste – Du bist tatsächlich enttäuscht stimmt’s?“
Ich wusste, sie wĂĽrden Lachen!
Ich war den Tränen nahe.
Ohne die beiden anzuschauen, schüttelte ich meinen Kopf, und dann hörte ich es. – Ihr Lachen!
Sie lachen mich aus!
Ich wusste es!
Sie lachen mich aus, weil ich so schlecht bin!

Und besonders Harrys Lachen höhnte in meinen Ohren.
In Wirklichkeit, weiß ich nicht einmal, ob er sich überhaupt an den Schmähungen beteiligt hatte, aber immerhin war es so deutlich vor meinen Augen, dass ich nicht hinschauen brauchte, weil ich mich nicht traute dies zu tun.
Es war einer der wenigen Momente, in denen ich ihn verfluchte.
„Also, jetzt sind wir UTZ – Schüler!“ tönte Ron.
Ja, jetzt sind wir UTZ – Schüler, aber wer weiß, ob und wann wir diese Prüfungen ablegen können … du Riesen Rindvieh!
„Wollt ihr den ganzen Tag, bei diesem schönen Wetter hier drinnen rumlungern?“ fragte Mrs. Weasley.
„Wie wär’s mit einer Partie Quidditch?“ schlug Ginny sofort vor.
Ich rĂĽmpfte meine Nase.
Quidditch … fliegen auf einem Besen … großartige Idee…
„Großartige Idee!“ tönte Ron.
Sagte ich doch … Sehr zu meinem Leidwesen!
„Ginny und Ron gegen Hermine und mich“, begeisterte sich Harry, „das sollte in etwa gerecht sein.“
„Ihr habt keine Chance!“ funkelte ihn Ginny hämisch an, und schlug ihm spielerisch auf die Schulter.
„Dann mal los, bereite dich schon mal auf eine vernichtende Niederlage vor!“
„Träum weiter“, lachte Harry.
„Hermine, wir müssen unbedingt miteinander reden, nur wir zwei!“ flüsterte mir Harry zu, nachdem wir uns in die Lüfte erhoben.
Wir standen nebeneinander in der Luft, und warteten auf das Startsignal unserer Gegner.
Erschrocken sah ich zu ihm hinĂĽber.
„Nicht über das, was du jetzt vielleicht denkst, da ist etwas, das ich unbedingt mit dir besprechen möchte, und zwar nur mit dir. Allerdings hätte ich schon gerne wegen dem Anderen auch noch mit dir gesprochen, doch ich werde deinen Wunsch respektieren, solange…“
Welschen Wunsch?“
„Den, den ich in deinen Augen ablesen konnte.“
„Und was willst du angeblich darin gelesen haben?“
„Angst“, erwähnte Harry. „Aber nicht unbedingt wegen dem Einlösen der Wette … außerdem, Unsicherheit und den Wunsch nicht vor Ende unserer Mission angesprochen zu werden.“
Ich keuchte und atmete tief durch.
„Hier werden wir allerdings kaum Gelegenheiten bekommen, der Fuchsbau hat überall Langziehohren“, beantwortete ich im Flüsterton den ersten Teil seiner Aussage, den restlichen Teil überging ich bewusst der Tatsache mit der Wahrheit konfrontiert worden zu sein.
Wie nicht anders zu erwarten, war ich auf dem Besen selbstverständlich erbärmlich schlecht, was aber an Harrys Seite kaum ins Gewicht fiel.
Doch Ginny stand ihm in nichts nach.
Jedes Mal wenn sie wieder den Gleichstand hergestellt hatte, flog sie einen kleinen Kreis um ihn herum, und teilte ihm mit kreisendem Zeigefinger und geballter Faust mit, dass sie erneut das Remis geschafft hatte.
Nach fast zwei Stunden, und einem wunden Hinterteil, war unser Spiel immer noch ausgeglichen, und eine Entscheidung bei weitem nicht in Sicht, immer wenn Harry ein Tor erzielte, konterte Ginny sofort.
Zur Erklärung: Da wir nur zu viert waren, einigten wir uns darauf nur den Quaffel zu benutzen.
Wie soll ich euch bitte etwas erklären, von dem ich keine Ahnung habe?
„Was ist los?“ drängte Ginny.
„Ich kann nicht mehr, mein Hintern ist wund und tut so weh… das Unentschieden ist doch gerecht!“ stöhnte ich, und segelte zu Boden.
„So geht das aber nicht! Ihr hättet nicht mehr lange durchgehalten, dann hätten wir euch vernichtet!“ funkelte Ginny empört.
„Nie und nimmer!“
„Dann fechten wir den Sieg unter uns aus!“ Ginnys Lächeln wurde breiter. „Nur wir beide, und der Schnatz, wer ihn zuerst erreicht, gewinnt alles!“
„Okay!“ Harrys Augen leuchteten. „Dieses Mal bin ich vorbereitet, und werde dich nicht verschonen.“
„Hahaha, selten so gelacht … Du wirst meinen Staub fressen!“
Wie zwei Krieger umkreisten sie sich und riefen sich gegenseitig Höhngesänge zu.
„Könnten wir dann mal“, rief Ron genervt. „Ich hab Hunger und rieche schon Mom’s Frikadellen.“
Ron marschierte zu der Weasley – Schnatz – Kiste griff den Schnatz und sagte, „also okay das Schnatz – Rennen!“
„Wie funktioniert das?“ fragte ich Ron.
„Eigentlich ganz einfach. Beide stellen sich neben mir auf, und warten bis ich auf Drei gezählt habe, dann lass ich den Schnatz los … Kommt ihr mal in Startposition?“
Ginny und Harry segelten zu Boden und stellten sich links und rechts von Ron auf.
„Du!“ Ginny zeigte drohend auf Harrys Feuerblitz. „nimmst Hermines Besen – gleiche Bedingungen!“.
„Wenn du Rons Besen nimmst“, konterte Harry. „Denn nur so haben wir identische Besen.“
Ginny hatte immer noch Harrys alten Besen, der immer noch wesentlich schneller war, als die uralt Version der Weasley Besen.
„Wer als Erster den Schnatz fängt, hat das Spiel für sein Team gewonnen!“ erklärte Ron weiter. „Seid ihr bereit? … Dann zähle ich auf Drei. Wie immer gelten die Regeln: Kein schlagen, kein stoßen, kein stechen, kein boxen, nicht an den Haaren ziehen, und …“
„Untersteh dich!“ drohte Ginny, was Ron nur ein stilles Lächeln entlockte, „…kein knutschen!“
„Eins…“, Ron streckte seine Hand mit dem Schnatz in die Luft, und die beiden Kontrahenten scharrten mit den Füßen. Ich konnte erkennen, wie Ginny schmunzelnd einen weiteren Knopf ihrer Bluse öffnete.
„Zwei…“, Ron öffnete seine Hand, der Schnatz surrte los, und Ginny legte wieder einmal einen Frühstart hin. „Drei!“ grinste Ron, auch Harry erhob sich in die Lüfte.
Überrascht konnte ich dem Flug des Schnatz folgen, Ginny war schon ziemlich nah an ihn heran gekommen, Harry eine knappe Besenlänge zurück, er legte sich ganz flach auf seinen Besen, und kam Stück für Stück näher.
Noch nie konnte ich den Flug eines Schnatzes so unmittelbar verfolgen.
Der war bestimmt nicht mehr so schnell, wie ein offizielles Spielgerät.
„Ich befürchte Ginny wird Harry wieder überrumpeln“, erwähnte Ron, und bestätigte im Anschluss meine Theorie. „Unser Set ist schon fast zwanzig Jahre alt, und der Schnatz bei weitem nicht mehr so graziös und schnell, wie normal.“
Währendessen flogen Harry und Ginny auf gleicher Höhe.
Die einander verhöhnenden Schlachtrufe waren gut zu verstehen.
„Ich hab ihn gleich … ich hab ihn gleich. Schnüffelst du schon an meinem Hintern?“ – Ginny.
„Das hättest du wohl gerne, aber mein Arm ist länger als deiner!“ – Harry.
„Du wirst mich niemals schlagen, Harry Potter!“ – Ginny.
„Er gehört mir!“ rief Harry und streckte seinen Arm aus, im gleichen Moment wie Ginny.
Der Schnatz war nicht mehr zu sehen.
Nur wer hatte ihn?
Harry hatte Ginnys Hand fest umschlungen, und in dieser Stellung kreisten sie nebeneinander zu Boden.
„Ich würde sagen, erneut Remis“, sagte Harry.
„Nie und nimmer!“ lachte Ginny und landete vor mir auf dem Boden. Mit der anderen Hand entfernte sie behutsam Finger für Finger von Harrys Hand und öffnete anschließend die Ihrige, aus der der Schnatz erbärmlich herauslugte.
„Eindeutig in meiner Hand!“ triumphierte sie.
„Und damit hättest du den Knopf deiner Bluse völlig umsonst geöffnet“, grinste Harry. „Aber okay, ich gebe mich geschlagen und erkenne euren Sieg an. Hermins wird sicher nichts dagegen haben.“
„Solange ich nicht wieder auf den Besen steigen muss, ist mir alles Recht.“
Mein frommer Wunsch erfüllte sich leider nicht. In den nächsten Tagen musste ich noch des Öfteren auf den Besen steigen, um kein Spielverderber zu sein. Immerhin konnte ich mich steigern, und Harry gelegentlich einen Vorteil verschaffen, was uns sogar zu Siegen verhalf, doch immer öfters musste ich neugierig daran denken, was Harry mir unbedingt sagen wollte, und nur mir.
Allerdings gab es null Chance auf ein alleiniges Gespräch.
Entweder kuschelte sich Ginny bei Harry an, oder es war Ron, der Harry dauerbelagerte.
Bei jeder Gelegenheit stachelte sie ihn aufmunternd an, und versuchte ihn anzugrabschen, dabei schlug sie ihm entweder belustigt auf die Schenkel, oder streifte unbeabsichtigt seinen Arm.
Eindeutig versuchte sie ihn zu reizen, indem sie auf TuchfĂĽhlung ging. Jede BerĂĽhrung schien kostbar, und wertvoll, und war gezielt geplant, und dabei schien sie keinen Gedanken an Dean zu verschwenden.
In der vierten oder fĂĽnften Nacht, nutzte ich eine mir bietende Gelegenheit.
Ich konnte nicht schlafen, draußen tobte ein Gewitter. Die grellen, hellen Blitze erhellten das Zimmer auf beängstigende Art und Weise.
Ginny schien es nicht zu stören, sie atmete gleichmäßig, was bei ihr eigentlich eher selten war, denn immer noch wachte sie häufig nach einem Albtraum auf, oder wälzte sich unruhig hin und her.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, und lange genug in Wartstellung verharrte, schlich ich leise aus dem Zimmer, und begab mich zu dem Zimmer der Zwillinge, aus dem Harry nicht mehr ausgezogen war, und den Rest der Ferien alleine verbrachte.
Vorsichtig klopfte ich an die Tür – keine Antwort.
Lauter klopfen wollte ich nicht, das Gewitter lärmte schon genug, und an Erklärungsversuchen, warum ich nachts in ein Jungenzimmer schlich, hatte ich absolut kein Interesse.
Ich öffnete einfach unaufgefordert die Tür und trat ein.
„Harry“, rief ich leise in die Dunkelheit. Nichts regte sich.
„Harry!“ - etwas lauter, und tat mutig einen Schritt vorwärts.
Ein erneuter Blitz erhellte das Zimmer, und zeigte mir die Richtung, rasch nutzte ich die Helligkeit aus.
FĂĽr den Bruchteil einer Sekunde konnte ich den schlafenden Jungen sehr gut im Blitzlicht erkennen.
Er lag auf dem RĂĽcken, die Brille neben sich auf dem Boden, in einer seiner Schuhe geschoben, und schien ruhig zu schlafen.
„Harry?“ vorsichtig schüttelte ich seinen Arm.
„Was … wie … wo … Hermine?“ stotterte er verschlafen, tastete nach seiner Brille und setzte sie auf.
„Ich konnte nicht schlafen, das Gewitter, und da habe ich die Gelegenheit genutzt. Es gibt ja sonst keine Möglichkeit mit dir alleine zu sprechen.“
„Das kannst du laut sagen.“
„Lieber nicht ... Was wolltest du von mir?“ fragte ich und erschrak über meine direkte Frage.
Harry lächelte. „Dich küssen … aber mit dem Veilchen!“ ein erneuter Blitz erhellte mein erschrockenes Gesicht, Harrys Finger unmittelbar vor meinem Auge, dass immer noch in allen Farben leuchtete. „Sieht ja wirklich übel aus, und leuchtet, wie ein Regenbogen, tut’s noch weh?“
Vorsichtig tastete er entlang der Verletzung.
„Nein, aber ich wäre froh, wenn ich es endlich loshätte.“
Harry zog nachdenklich seine Finger zurĂĽck und setzte sich aufrecht.
„Also was wolltest du?“
„Ich will, dass du weißt, dass Es ... es tut mir leid, was in Little Whinging geschehen ist“, dabei beobachtete er einen Moment meine Augen, als erhoffe er sich den Wunsch darin abzulesen, darüber zu sprechen. So gut es ging versuchte ich diesen Wunsch zu vermeiden. „Wir reden darüber, wenn wir beide bereit dazu sind. Und … ich glaube es ist auch besser, wenn es unter uns bleiben könnte. Ich hatte ein ungutes Gefühl, als ich hier ankam, Vorwürfe und niederschmetternde Blicke, das hätte mir gerade noch gefehlt.“
„Auch mir tut es leid, Harry, und ich werde mit Sicherheit kein Wort an einen Dritten weitergeben“, ich untermalte das Ganze mit einem sarkastischen Lachen.
„Was ich eigentlich mit dir besprechen wollte … es … es geht …um Sirius“, druckste er herum.
„Sirius?“, wunderte ich mich. „Bisher bist du doch allem ausgewichen, wenn ein Gespräch in diese Richtung lief?“
„Es geht auch nicht um Sirius direkt … also ich meine um den lebenden, oder toten Körper … Sirius …sondern vielmehr…“
„Harry, drucks nicht so herum, was ist los?“
„Mir ist das irgendwie unangenehm, sogar peinlich“, unter einem weiteren Blitz erkannte ich ein sorgenvoll, verzogenes Gesicht.
„Dumbledore … Er hat mich bei den Dursleys abgeholt … und mich zunächst … über Sirius letzten Willen informiert, und weil ich dachte, dass du und ich, oder Sirius dein … sein könnte…“
Er sah richtig sĂĽĂź aus in diesem Moment, was ich aber niemals sagen wĂĽrde.
„Und deswegen hast du ein schlechtes Gewissen?“
Im letzten Moment konnte ich ein Lachen unterdrĂĽcken, dennoch rutschte ein stilles Kichern ĂĽber meine Lippen.
Wieder hatte Mom Recht.
Die Frau wird mir unheimlich…

„Ja“, gab er kleinlaut zu, und sah mich entsetzt an.
SĂĽĂź!
„Du machst dir völlig unnötige Gedanken“, antwortete ich zu seiner Beruhigung und legte meine Hand auf seinen Arm, wieder einmal strömte eine ungeheuerliche Wärme durch meinen Körper.
„Weißt du – Ich habe schon damit gerechnet.“
„Deine Mom?“
Harry hatte verstanden, und so nickte ich bestätigend.
„Sirius hat mir all seine Besitztümer vermacht. Seine Wertsachen in einem Schließfach bei Gringotts in Form eines Schlüssels, und natürlich den Grimmauldplatz.“
„Wo ich niemals meinen Lebensabend verbringen möchte“, antwortete ich angewidert.
„Ich auch nicht … niemals“, schüttelte sich Harry. „Dumbledore meinte nur, dass rassistische Schutzzauber auf dem Haus, meine Inbesitznahme des Blackchen Familienwohnsitzes verhindern könnten. Aus diesem Grund hatte er extra Kreacher herbeigerufen.“
„Er hat Kreacher zu den Dursleys zitiert? Warum das?“
„Wenn ich keine Befehlsgewalt über ihn hätte, würde ich das Grundstückserbe nicht antreten können. Kreacher blockte natürlich und wehrte sich mit Leibeskräften, er wolle nur Mrs. Bellatrix gehorchen. Er war wirklich nervtötend, und es regte mich auf, immer noch sein höhnisches Lachen, bezüglich Sirius in meinen Ohren … Ich habe ihn angeschrien, er soll seinen Mund halten, und es erwies sich, dass er mir gehorchen muss, weil er nur noch seine Lippen bewegen konnte, aber sonst stumm blieb. Auf Dumbledores Vorschlag, schickte ich ihn nach Hogwarts, um dort mit den anderen Hauselfen in der Küche zu arbeiten. Den Grimmauldplatz habe ich dem Orden weiterhin als Hauptquartier zur Verfügung gestellt.“
„Sehr gute Idee!“ lobte ich, und war wieder einmal überrascht und sehr angetan von Harrys spontanen Ideen.
„Noch was … Seidenschnabel haben wir aus Sicherheitsgründen in Federflügel umgetauft. Er ist jetzt wieder bei Hagrid, ich dachte, der würde sich sicher freuen.“
„Und eine noch bessere Idee.“
„Du hast wirklich kein Problem damit?“
„Womit?“
„Sirius letzter Wille?“
Ich schüttelte meinen Kopf. „Überhaupt nicht.“
„Es gehört eigentlich alles dir…“
Ich tätschelte seinen Arm. „Was noch nicht bewiesen ist, und wenn ... ich glaube kaum, dass wir deswegen Streit bekommen würden.“
Harry atmete sichtlich erleichtert auf.
„Das war alles?“, fragte ich verwundert. „Deswegen muss ich nachts um halb zwei bei Blitz und Donner zu dir schleichen?“ fragte ich belustigt.
„Nein, da ist noch etwas. Mein Schutz, den ich bei den Dursleys genießen durfte, endet mit meinem siebzehnten Geburtstag, du weißt was das bedeutet?“
„Auch darüber hat mich Mom aufgeklärt“, nickte ich schwerfällig. „Spätestens an deinem siebzehnten Geburtstag wirst du ... wir … auf uns selbst angewiesen sein, unser siebtes Jahr in Hogwarts, wird es gar nicht, oder erst später geben.“
„Nur ich, Hermine, nicht ihr! Es betrifft...“
„Uns alle“, unterbrach ich. „Niemals werde ich dich alleine gehen lassen, und Ron sicher auch nicht.“
„Was geht denn hier ab?“
Mit geweiteten Augen betrat Ginny das Zimmer.
Ein weiterer, greller Blitz erhellte ihr fassungsloses Gesicht.
Gerade noch rechtzeitig gelang es mir meine Hand vom Körper des Jungen des Begehrens zu lösen, und mich erschrocken umzudrehen.
Das schlechte Gewissen nagte an mir.
„Ich war auf dem Weg in die Küche, weil ich nicht schlafen konnte und durstig war, dabei hörte ich ein Schluchzen aus Harrys Zimmer“, erklärte ich rasch, als hätte ich es pro Forma auswendig gelernt. „Ich habe nur nachgeschaut, ob alles in Ordnung ist.“
„Und Merlin trägt heute lange Unterhosen und hat sich den Bart abrasiert, ja, ja, ist klar. Und um ihn zu beruhigen tätschelst du seinen Arm.“
Ihr blieb es also nicht verborgen.
Zu meiner Überraschung antwortete Harry mit einer ehrlichen Antwort. „Bitte Ginny, ich hatte Hermine um ein Gespräch unter vier Augen gebeten, und dazu gibt es hier leider keine andere Möglichkeit, als diese. Der Fuchsbau hat zu gute Langziehohren entwickelt, und dein Erscheinen bestätigt das wieder einmal.“
Ginny schien sichtlich ĂĽberrascht ĂĽber Harrys Ehrlichkeit, sie hatte es geschluckt, und ihr war klar, dass er mit den Langziehohren auch indirekt sie angesprochen hatte.
„Und was gibt es heimlich zu tuscheln?“ fragte sie trotzdem, ohne den empörtem Gesichtsausdruck abzulegen. „Wir unterhielten uns über Sirius letzten Willen, und gerade wollte ich Hermine von Dumbledores verletzter Hand erzählen. Ich habe nichts dagegen wenn du dich setzen, und zuhören willst, aber von dem, was ich mit Hermine schon besprochen habe, werde ich nichts wiederholen.“
Ginny kam langsam näher, aber immer noch mit einem merkwürdigen Blick im Gesicht.
Während sie sich langsam auf Harrys Bettrand niederließ, murmelte sie: „Wenn man euch so sieht, könnte man glatt den Eindruck gewinnen, ich hätte euch gerade bei einem Schäferstündchen gestört.“
Zum Glück blieb in diesem Augenblick ein Blitz aus, der meine hochroten Wangen, verräterisch dargestellt hätte.
Meine Wangen färbten sich noch dunkler, als Harry ihr schlagfertig antwortete. „Hätte dich das gestört?“
„Der Fuchsbau ist ein anständiges Haus“, erwiderte Ginny energisch. „Sagt zumindest Mom…“
„Wir hatten kein Schäferstündchen, wie du es nennst, sondern haben lediglich ein heimliches Schwätzchen gehalten, außerdem gehst du mit Dean, so wie gehört habe, es müsste also für dich ... sowieso uninteressant sein.“
Wollte er sie etwa testen?
Eine eindeutige Anspielung, etwa mit einem Hintergedanken?

Ginnys Augen zuckten nervös, dennoch fühlte ich mich immer unbehaglicher.
„Was ist jetzt mit Dumbledores Hand?“ fragte Ginny ablenkend. „Und warum musst du über Sirius letzten Willen heimlich mit Hermine sprechen?“
„Seine Zauberstabhand ist schwer verletzte, sie sieht sehr schlimm aus, und wirkt verschrumpelt, fast verkohlt.“
„Ein Duell?“, fragte ich spontan.
„…und er trägt einen schweren Goldring, der mir vorher noch nie bei ihm aufgefallen war. Eigentlich hat er gar keine funktionierende Hand mehr, aber er äußerte sich nicht, wo er sich so schlimm verletzt hatte.“
Ein weiterer Blitz zuckte, und erhellte beängstigend das ganze Zimmer.
„Ist euch das verrückte Wetter auch schon aufgefallen?“ fragte ich beeindruckt von dem Gewitter.
„Was meinst du?“ fragte Ginny.
„Meine Mom hat mich kurz vor meiner Abreise darauf aufmerksam gemacht, indem sie mir die Times in die Hand drückte – ein Muggeltageszeitung, ähnlich dem Propheten“, fügte ich ergänzend für Ginny hinzu.
„Und was stand in der Zeitung?“
„Ich weiß nicht, ob das nur Zufälle sind“, antwortete ich mit Blick auf Harry. „Du schaust ja auch ab und zu die Muggelnachrichten im Fernsehen, wenn du bei deinen Verwandten bist?“
Harry tat gleichgültig, und antwortete „gelegentlich tue ich das schon…“
„Jedenfalls war da von kuriosen klimatischen Bedingungen die Rede, ungewöhnliche Kälte im Norden, ein Hurrikan im Südwesten, und dann stand da auch noch was von einem mysteriösen Brückeneinsturz in London.“
„Hatte sie eine Erklärung dafür?“ fragte Harry.
„Ich – ich habe mir Gedanken darüber gemacht“, korrigierte ich ihn, mit mahnendem Blick.
„Die Kälte im Norden könnte mit den Dementoren zusammenhängen, die Askaban angeblich nicht mehr bewachen.“
„Könnte stimmen“, murmelte Ginny. „Im Tagesprophet lies man von mehreren Dementorenangriffen.“
„Der Hurrikan im Süden, das könnten Riesen gewesen sein, allerdings die Brücke … das ist schon mysteriös, das eine fast neue Brücke einfach so einstürzt…“
„Du glaubst die Todesser ziehen eine Spur des Grauens durch das Land?“ fragte Harry.
„Ich bin mir nicht sicher, aber um Voldemort ist es seit seiner Flucht aus dem Ministerium fast zu ruhig geworden.“
„Ein Plan? Vielleicht ein neuer Plan, den er vorbereitet?“ fragte Ginny nachdenklich.
Ich zuckte unwissend mit meinen Schultern.
Das Thema war ideal, um Ginny von ihrer eigentlichen Frage nach Sirius Testament abzulenken.
Harrys hatte das geschickt eingefädelt. Ihre Neugierde war geweckt, und sie musste sich endlich einmal integriert gefühlt haben.
„Es ist schon seltsam, dass er selbst völlig im Hintergrund verschwindet, aber gleichzeitig verbreiten seine Helfer, Angst und Schrecken … und täglich kommen neue Meldungen über ermordete, oder verschwundene Personen“, gab ich ihr zur Antwort.
„Wer?“ fragte Harry.
„Amelia Bones und Emmeline Vance sind tot aufgefunden worden, es gab Anzeichen eines Kampfes.“
„Emmeline vom Orden?“ Harry schien schockiert.
„Und Amelia Bones leitete die Abteilung für magische Strafverfolgung im Zaubereiministerium.“
„Susan Bones Tante? Sie war bei meiner Anhörung dabei, im letzten Sommer … Dumbledore wirkte sehr beunruhigt, vielleicht war es wegen diesen Morden, ich solle nicht mehr ohne Tarnumhang herumlaufen, warnte er mich eindringlich.“
„Nicht zu unrecht“, mischte sich Ginny ein. „Heute wurde bekannt, dass man Karkaroff im Norden, ermordet aufgefunden hat, und Florean Fortescue soll auch verschwunden sein, genau wie Ollivander.“
„Florean war immer freundlich und zuvorkommend zu mir, hat mir oft ein Eis ausgegeben, und Ollivander ist schon beängstigend, vor allem, wenn man davon ausgehen muss, dass ein so genialer Zauberstabmacher, für die andere Seite arbeiten könnte.“
„Was dich Dumbledore wohl lehren wird?“ fragte Ginny.
Harry richtete sich auf, und blickte sie durchdringend an. „Oh, ein bisschen hierin, ein bisschen darin“, sagte er mit fast perfekt imitierter Stimme. „nur … woher weißt du das schon wieder?“
Ginny lächelte verlegen, und zuckte mit ihren Schultern.
„Kein Wort zu Dean!“ mahnt Harry eindringlich.
Ginny war die Empörung anzusehen, die sich langsam, aber stetig steigerte. „Ich habe nie … niemals, etwas verraten!“
„Du weißt, was davon abhängt, vor allem, wenn du ein solches Wissen mit dir herumträgst“, Harry ließ sich nicht beeinflussen.
„Hat das mit der Prophezeiung zu tun, kennst du sie?“
Ginnys Augen weiteten sich.
„Die Prophezeiung ist zerbrochen“, Harry blieb überraschend hartherzig, „und wenn du hier auch andere Informationen haben solltest, dann vergiss sie ganz schnell wieder.“
Zu Recht wie ich finde, Ginny war zu weit gegangen.
Sie versuchte sich mit ihrem Wissen zu profilieren.
Schwerer Fehler.
„Ich habe keine Kenntnisse, sonst hätte ich nicht gefragt!“ erwiderte Ginny wütend. „Also stimmt es, du hast die Prophezeiung gehört?“
„Behalte dein Wissen für dich, hörst du? Kein Wort zu irgendjemand, auch nicht zu Dean! Du würdest mich … uns, und vor allem dich selbst, in große Gefahr bringen.“
„Du bist ungerecht“, fauchte Ginny. „Weißt du eigentlich, dass genau das ein Grund war, warum Michael und ich, uns entzweit haben?“ Ginny war vom Bettrand aufgesprungen. „Michael konnte nicht verstehen, dass ich Geheimnisse vor ihm habe, Geheimnisse die man in einer Beziehung nicht haben sollte, deswegen haben wir uns oft gestritten, und bei Dean fängt es jetzt auch schon so an.“ Sie war den Tränen nahe.
„Dann musst du dir überlegen, was dir wichtiger ist.“
„Was soll das Harry?“
„Ich meine“, Harry versuchte die richtigen Worte zu finden, scheinbar wollte er sie nicht verletzen. „Ich meine, du musst dir darüber klar werden, was du willst. Eine Beziehung ohne Vertrauen ist eine schlechte Basis.“
„Aus Rücksicht auf dich habe ich alles für mich behalten“, Ginnys Tränen waren nicht mehr aufzuhalten. „Du standest immer zwischen Michael und mir, und jetzt schon wieder.“
„Wenn du wirklich in Dean den Richtigen siehst, dann solltest du dich aus solchen Gesprächen heraushalten, oder weghören.“
WoW – staunte ich. Knallhart, aber eine offene, wahre Ansprache.
„Ginny, es ist völlig egal, ob ich die Prophezeiung gehört habe oder nicht. Du musst entscheiden, was dir wichtiger ist, und wenn du das nicht kannst, oder Dean kein Verständnis dafür zeigt, dann frage ich mich, ob er der Richtige für dich ist, denn du hast etwas Besseres verdient.“
Harte aber wahre Worte, die Ginny bis ins Mark erschĂĽtterten.
„Hast du dich mit Ron abgesprochen?“, keifte sie. „Habt ihr etwa schon den Richtigen für mich ausgesucht? Oder meinst du etwa dich selbst damit?“
Harry zuckte nervös zusammen. „Ginny, ich…“, stotterte er zusammen. „…ich wollte dir nur helfen.“
„Dann stell dich nicht so selten dämlich an, und sag mir in Zukunft direkt und nicht über einen Anderen, was du denkst oder was du willst“.
Mit diesen Worten rannte sie tränenaufgelöst aus dem Zimmer.
Als die Tür hinter ihr ins Schloss knallte, schreckte Harry hoch. „Was habe ich ihr denn getan?“
„Wenn du das nicht weißt, dann muss ich Ginny leider Recht geben“, zuckte ich unberührt mit meiner Schulter, „und ich sollte jetzt auch gehen, bevor wir doch noch unberechtigerweise, diese Haus entehren.“
„Du jetzt auch noch?“ rief mir Harry fragend hinterher.
„Fünfzehnjährige Idioten“, murmelte ich kopfschüttelnd, als Antwort.
„Sechzehn“, hörte ich traurig hinter mir.
Mit der TĂĽrklinke in der Hand zuckte ich erschrocken zusammen, schaute auf meine Uhr, und erkannte, dass es fĂĽnf Minuten nach Mitternacht war, seit fĂĽnf Minuten, der einunddreiĂźigste Juli.
Mit Tränen in den Augen murmelte ich. „Alles Gute zum Geburtstag, Harry“, ohne mich umzudrehen.
Aber es passte zu diesem Tag.
Harrys Geburtstag war trostlos, und ĂĽberschattet von schlechten, traurigen Nachrichten.


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