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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Massenflucht aus Askaban

von rodriquez

Ich erwartete den lauten Knall einer schallenden Ohrfeige, doch der Einschlag blieb aus.
MitfĂĽhlend mit Harry, verzerrte ich mein Gesicht, presste die Augen zusammen, und wartete auf den Knall.
Es war nur ein schwaches Klack.
In Erwartung einer Zugabe, öffnete ich zunächst nur ein Auge, und bekam gerade noch mit, wie sie ein weiteres Mal ausholte. Offensichtlich hatte sie den ersten Versuch abgebrochen, weil sie ihrer Schwäche nichts antun konnte.
Harry starrte sie mit leerem, kaltem Blick an, und verzog keine Miene.
„Tu es richtig“, flüsterte er.
Doch Ginny legte auch beim zweiten Versuch, nicht die volle Wucht in ihre Hand.
Dennoch schallte es, als ihre Hand auf seine Wange klatschte.
Er zuckte nicht einmal mit den Augen, sie waren nur weit aufgerissen, offenbar ĂĽberrascht, dass sich Ginny traute, so was zu tun.
„Du stehst hier vor uns, wimmerst, bemitleidest dich selbst und jammerst weil du von, Du – weißt – schon – wem besessen sein könntest. Glaubst, du nicht, dass das etwas seltsam ist?“
„Tut mir leid“, antwortete Harry, kleinlaut, aber glaubhaft.
Ginny hatte ihn zur Besinnung gebracht.
„Alles, tut mir leid, auch das was ich gerade zu dir gesagt habe, es stimmt nicht. Ich erinnere mich sehr gut daran, nur zu gut.“
„Du rettest ein kleines Mädchen, das besessen war von Du – weißt – schon - wem, aus der Kammer des Schreckens, und jetzt schaffst du es nicht, diesem kleinen Mädchen, zu sagen, wie du dich fühlst?“
„Also glaubst du, dass ich besessen bin?“ fragte Harry vorsichtig.
Ginny senkte ihren Blick, blieb aber unmittelbar vor ihm stehen.
„Sag mir, kannst du dich an alles erinnern, was du getan hast? Gibt es lange leere Zeitabschnitte, bei denen du nicht sagen kannst, was du gemacht hast?“
„Jein“.
Das energische Fräulein Wunder presste ihre Augen zu schmalen Schlitzen.
„Das ist keine sehr ergiebige Antwort“, korrigierte sie. „Geht’s etwas genauer?“
„Nun“, erläuterte Harry. „Es sind Träume, so vermute ich, der Angriff auf euern Dad war sehr real, ich selbst habe es getan.“
„Das ist Manipulation, aber keine Besessenheit“, warf ich dazwischen, doch Ginny brachte mich energisch zum schweigen.
Das ist mein groĂźer Auftritt! DrĂĽckte ihre Gestik aus.
„Dann warst du nie von Du – weißt – schon – wem besessen!“, sagte sie, indem sie meine Bemerkung einfach ignorierte.
Harry blickte auf.
„Als ich es war, wusste ich manchmal nicht mehr, was ich stundenlang getan hatte. Plötzlich war ich irgendwo und hatte keine Ahnung, wie ich da hingekommen war.“
„Aber dieser Traum, den ich hatte, von deinem Dad und der Schlange…“
Ăśberrascht wanderten meine Augen abwechselnd zwischen Harry zu Ginny hin und her.
Zum ersten Male kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht doch die Richtige für ihn sein könnte.
Sie lieĂź sich nicht mehr bevormunden, und gab sich selbstbewusst, mittlerweile auch vor Harry.
Jedenfalls hatte sei einen ĂĽberzeugenden Auftritt hingelegt, und dabei nicht nur Harry beeindruckt.
Ich will doch nur, dass er glücklich wird. – Und wenn es Ginny sein sollte, kann es mir nur Recht sein.
„Harry, du hast solche Träume schon früher gehabt“, warf ich dazwischen. „Letztes Jahr hattest du plötzlich Vorstellungen was du – weißt – schon – wer plant.“
„Diesmal war es anders“, Harry schüttelte seinen Kopf. „Ich war diese Schlange“, betonte er energisch jedes einzelne Wort. „Ich war diese Schlange … vielleicht hat mich Voldemort irgendwie nach London geschafft?“
„Du hast dein Bett nicht verlassen, Mann“, mischte sich erstmals Ron ein. „Ich hab gesehen, wie du gut’ne Minute lang im Schlaf um dich geschlagen hast, bis wir dich wach gekriegt haben.“
Harry war die Erleichterung anzusehen.
Fröhlich singend lief Sirius an unserer Tür vorbei.
Da freute sich aber wirklich jemand auf Weihnachten!
„Erzähl uns doch bitte einfach mal, was du genau … in deinem Traum gesehen hast“, bat ich ihn, nachdem Sirius Gesang nicht mehr zu hören war.
Da ich die Details noch nicht genau kannte, wollte ich sie jetzt erfahren, und mir ein Bild von der Situation machen.
„Ich träumte zunächst einiges an wirrem, unbedeutendem Kram, bis sich die Bilder vor meinen Augen veränderten…“
Kann ich mir bildlich vorstellen … knutschend mit Cho!
„Cho“, rutschte versehentlich über meine Lippen, so dass ich mir erschrocken die Hand vor den Mund halten musste.
Allerdings war es Ginny, die erschrockener dreinblickte, nicht Harry.
„Ja … wir haben uns geküsst“, antwortete Harry, zu meiner völligen Überraschung, vermied es dabei aber Ginny anzusehen, stattdessen traf mich sein strafender Blick.
Ron kicherte wieder einmal, was zwei Mädchen dazu veranlasste mit ihren reizvollen Augen zu kreisen.
„Es war aber nicht ganz das, was ich mir vorstellte“, erklärte Harry weiter.
„Nass“, grinste Ron, und kicherte in seine Hand, „ich weiß.“
„Das soll bei einem Kuss nichts ungewöhnliches sein“, lächelte Ginny, scheinbar beflügelt von Harrys Empfindung – nicht das, was ich mir vorstellte.
„Natürlich hatte ich mir Gedanken gemacht, ob es an mir gelegen hätte, aber sie weinte wohl wirklich nur wegen Cedric. Jedenfalls veränderten sich nach einer Weile meine Gedanken. Mein Körper fühlte sich plötzlich geschmeidig, kraftvoll und biegsam an. Ich glitt zwischen glänzenden Metallstäben hindurch, über dunklen, kalten Stein … Ich lag flach auf dem Boden und glitt dahin.“
„Als Schlange?“ unterbrach ich.
Harry nickte.
„Und du sprachst von Gedanken, nicht von einem Traum?“
Harry zuckte unschlüssig mit seiner Hand. „So genau, weiß ich das nicht ... ich stellte mir gedanklich die Situation im Raum der Wünsche noch einmal vor, dann veränderten sich die Konturen, ob ich eingeschlafen war, oder ob es so in meinen Kopf eindrang, ich weiß es nicht ... Es war plötzlich dunkel, doch ich konnte trotzdem einige Gegenstände erkennen, die in leuchtenden Farben vor mir glühten, dann drehte ich den Kopf. Auf den ersten Blick war Niemand in dem Korridor zu erkennen, als ich den Kopf wieder zurückdrehte, hockte vor mir auf dem Boden ein Mann, der mit dem Kinn auf der Brust zu schlafen schien“
„Dad, der eingeschlafen war“, rief Ron dazwischen.
„Das konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennen. Ich begann zu züngeln, wie eine Schlange, und nahm die Witterung auf. Der Mann lebte, schien aber zu schlafen, stellte ich. Ich spürte ein großes Verlangen den Mann zu beißen, doch von einem Impuls getrieben, drehte ich mich weg. Irgendeine Aufgabe sollte ich erfüllen, die wichtiger als das Beißen dieses Mannes erschien. Plötzlich rührte er sich, und als hätte ich keine andere Wahl schnappte ich zu. Ich bäumte meinen Kopf vom Boden auf und schnellte vor, ein, zwei, drei Mal. Meine Zähne gruben sich tief in das Fleisch des Mannes, ich spürte mit Wohllust, wie sich warmes Blut über mein Maul ergoss. Dann erkannte ich, wen ich attackiert hatte, und wurde von Ron geweckt.“
„Dein Dad ist angegriffen worden, hat er geschrien“, fügte Ron erklärend hinzu. „Harry sah furchtbar aus, schweißgebadet, musste sich übergeben. Alle im Zimmer hatten es mitbekommen, ich schickte Neville los, und er kam mit McGonagall zurück, und nachdem Harry ihr den Ernst der Lage offen legte, schleifte sie uns zu Dumbledore.“
„Dumbledore hat es strikt vermieden mich anzuschauen, was mir einen gewaltigen Stich versetzte – warum wich er meinen Blicken aus?“ beklagte sich Harry, und wirkte wieder unruhig.
Auch ich konnte es mir nicht erklären.
„Er hörte sich jedenfalls alles genau an, und stellte detaillierte Fragen, es war fast, als wüsste er Bescheid.“
„Welche Fragen hat er gestellt?“
Ich wollte es hören.
„Moment“; Harry dachte einen Moment nach, „… kannst du dich erinnern, wo du genau warst, als du diesen Angriff gesehen hast? Standest du vielleicht neben dem Opfer oder hast du von oben auf das Geschehen herabgeblickt?- Ja, genau, das war’s.“
„Das ist allerdings seltsam … und was hast du geantwortet?“
„Ihr wisst es doch mittlerweile, muss ich das noch mal wiederholen?“
„Sag es trotzdem“, ermunterte ihn Ginny beruhigend. „Es wird dir helfen, und dir zeigen, dass wir dich nicht verurteilen.“
„Ich war die Schlange. Ich habe alles aus der Sicht der Schlange gesehen.“
Harry sah sich verunsichert um.
„Dumbledore schickte daraufhin zwei ehemalige Schulleiter in ihren Portraits los, um eine gewissen Ort auszukunden“, erklärte Ron weiter. „Erspare mir bitte die Namen…“
„Wie kann man eine Person in einem Portrait losschicken?“ fragte Ginny erstaunt.
„Sie haben Portraits auch in anderen wichtigen Zauber-Einrichtungen hängen, zwischen denen sie sich frei hin und her bewegen können“, erklärte Harry.
„Jedenfalls“, übernahm wieder Ron, „kam der eine zurück, und meinte er habe Alarm geschlagen, Arthur Weasley sei schwerverletzt hinausgetragen worden. Der zweite…“
„Die Zweite“, unterbrach Harry, „der Zweite war eine Frau, eine ehemalige Schulleiterin…“
„Dilys Derwent“, fügte ich wissend hinzu. „Sie war auch eine berühmte Heilerin!“
„Jedenfalls“, unterbrach Ron genervt, „erklärte SIE, Dad sei schwerverletzt an IHREM Bild vorbei getragen worden, im St. Mungo Hospital. Dumbledore ließ Ginny und die Zwillinge holen, aktivierte einen Portschlüssel, und wir sind direkt hierher.“
„An der Stelle war noch etwas seltsames“, Harrys Blick verfinsterte sich wieder.
„In mir baute sich ein unheimlicher Hass auf Dumbledore auf. Ich fühlte mich wieder als Schlange und wollte ihn beißen, ihn töt … en“
„Hast du Dumbledore davon erzählt?“
„Das ging nicht mehr, der Portschlüssel trug uns fort, und seither habe ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen.“
„Hier hatten wir erst einmal einen Riesenstreit mit Sirius, der uns nicht weglassen wollte.“ Erzählte Ron weiter. „Wir wollten doch direkt zu Dad.“
„Aber Sirius hatte Recht, Mom schickte kurz Zeit später eine Nachricht, dass Dad lebt, wir uns keine Sorgen machen sollen, und hier auf weitere Instruktionen warten sollen“, ergänzte Ginny, „und gestern haben wir ihn besuchen können.“
Das klärende Gespräch hatte Harry sichtlich gut getan.
Fortan lief er sogar recht fröhlich durch die düsteren Räume, einmal erwischte ich ihn sogar dabei, wie er gemeinsam mit Sirius ein Weihnachtslied trällerte, welches man allerdings erst bei genauerem Hinhören, als ein Solches identifizieren konnte.
FĂĽr mich klang es eher, wie Highway to Hell mit dem Text von Jingle Bells.
Den zweiten Weihnachtstag nutzten wir zu einem gemeinschaftlichen Ausflug ins St. Mungos Krankenhaus, nachdem Arthur Weasley seine Heiligabendentlassung auf eigene Faust beenden musste, und am Abend zuvor zur weiteren Kontrolle zurĂĽckkehren musste.
Eigentlich wollten wir ihm einen Besuch abstatten, doch der fiel leider sehr kurz aus, denn seine Frau durchschaute sofort, dass Arthur an seiner Wunde herumexperimentieren lieĂź. Auf Muggelart wollte er sich behandeln lassen, leider erfolglos.
Sie machte ihm eine fĂĽrchterliche Szene und Ginny, Harry, Ron und ich zogen es vor uns in die Cafeteria zu verziehen.
Auf dem Weg zur Besuchercafeteria trafen wir auf der geschlossenen Langzeitabteilung für Fluchgeschädigte, unseren ehemaligen Lehrer Gilderoy Lockhart, der scheinbar nach den damaligen Geschehnissen in unserem zweiten Jahr, dort als Patient eingeliefert worden war.
„Aber hallöchen“, begrüßte er uns. „Ich vermute mal, ihr wollt ein Autogramm von mir, richtig?“
„Hat sich nicht groß verändert, oder?“ murmelte Harry vergnügt der grinsenden Ginny zu.
Lockharts zuständige Heilerin überredete uns, zu einem Kurzbesuch mit auf die Station zu kommen, da der arme Tropf, sonst nie Besuch habe.
Widerwillig lieĂźen wir uns ĂĽberreden.
Auf dem Weg in sein Zimmer berichtete sie stolz, von Gilderoys Nachbarpatienten Broderic Bode, bei dem sich therapeutische Erfolge abzeichneten: Er lerne jetzt sogar wieder zu sprechen.
Eigentlich für uns völlig uninteressant…

Ebenso, wie sie uns erklärte, dass dieser Patient, von einem unbekannten Absender, eine Topfpflanze zu Weihnachten geschenkt bekam.
Die Heilerin war gerade damit beschäftigt unter den Patienten Weihnachtsgeschenke zu verteilen.
Dann erwähnte die Heilerin einen Namen, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
„Mrs. Longbottom, sie gehen schon?“
Mein Kopf fuhr, wie vom Blitz getroffen herum.
Mir fiel es plötzlich, wie Schuppen von den Augen, und mir wurde schlagartig bewusst, dass Ron noch gar nichts davon wusste.
Zwei Besucher kamen den Gang entlang, auf uns zu gelaufen, eine resolute alte Dame in einem langen grĂĽnen Kleid, einem steinalten Fuchspelz und einem riesigen Spitzhut, geschmĂĽckt mit einem Geier, und hinter hier - Neville.
Neville zuckte nervös und erschrocken zusammen, als er uns erkannte, duckte sich, und blickte verschämt zu Boden.
Kurze Zeit später folgte ihm eine Frau mit einem schmalen, eingefallenen Gesicht und übergroßen Augen hinterher.
Mit einer zaghaften Geste drĂĽckte sie Neville ein zusammengeknĂĽlltes Kaugummipapier in die Hand.
„Danke Mom“, sagte Neville leise.
Diese Frau mit dem jetzt weiĂźen, dĂĽnnen und stumpfen Haar war Nevilles Mom?
Allein die Vorstellung daran, jagte mir einen Schrecken in die Glieder und überströmte meinen Körper mit einer unangenehmen, peinlich berührten Gänsehaut.
„Das wusste ich gar nicht“, sagte ich später, als Neville sich verabschiedet hatte, mit Tränen in den Augen. Natürlich hatte ich von dem Schicksal seiner Eltern gewusst, aber es so hautnah zu erfahren, das hätte ich mir nie vorstellen können.
„Ich auch nicht“, antworteten Ron und Ginny gleichzeitig.
„Ich schon“, sagte Harry bedrückt, nachdem Ron und Ginny ihn fragend anblickten.
„Dumbledore hat es mir erzählt, aber ich habe versprochen, es niemanden zu sagen … dafür ist Bellatrix Lestrange nach Askaban geschickt worden, sie hat Nevilles Eltern mit dem Cruciatus – Fluch traktiert, bis sie den Verstand verloren haben.“
Das Ende der Ferien rückte schnell näher, doch ich freute mich erstmals nicht auf die Rückkehr zur Schule.
Im Minutentakt verschlechterte sich auch Sirius Laune, so dass wir es sogar verzogen, ihm aus dem Weg zu gehen.
Während er sich unter Wutausbrüchen unter dem Dach um Seidenschnabel kümmerte, verzogen wir uns in das Zimmer der Jungs.
Harry versuchte sich im Zauberschach gegen Ron, während ich mit Ginny auf dem Bett lag und wir leise vor uns hin plapperten.
„Was wirst du nach den Ferien mit Michael tun?“, fragte ich leise, mit aufmerksamen Blicken in Richtung der Jungs, doch Beide zeigten volle Konzentration auf ihr Spiel.
„Was soll ich mit ihm tun?“, antwortete Ginny gleichgültig, ihre Augen auf einen der Schachspieler gerichtet.
„Na ja, immerhin habt ihr euch ja wohl offensichtlich nicht getrennt.“
„Was ich mittlerweile aber bereue. Ich brauche keinen Freund, der mich nur beschützen will … weil ich ein kleines, schwaches Mädchen bin.“
Ginny verdrehte ihre Augen.
„Das lässt dein Ego nicht zu?“ lächelte ich genüsslich, und kraulte Krummbein hinter den Ohren.
Ginny funkelte mich an. „Genau!“
„Also wirst du ihm keine neue Chance geben?“
„Das kommt darauf an…“
„Ob Harry sich weiter mit Cho trifft?“
„Zum Beispiel. Immerhin haben mich die Ferien wieder ein Stückchen näher an Harry herangebracht.“
Die Zimmertür öffnete sich und Mrs. Weasley streckte ihren Kopf herein.
„Harry, mein Lieber“, sagte sie, „würdest du bitte in die Küche runterkommen? Professor Snape möchte kurz mit dir reden.“
Keine Reaktion.
Harry hatte den Namen wohl noch nicht registriert, sonst hätten wir ihn schon von der Decke kratzen müssen.
„Was haben sie gesagt, Mrs. Weasley?“ fragte er auf das Schachspiel konzentriert.
„Professor Snape, mein Lieber. In der Küche…“
Schmunzelnd beobachtete ich Harrys Gesicht, indem jetzt der Mund langsam aufklappte, und erst kurz unter den Augen zum Stillstand kam.
Mit fragenden, verunsicherten Blicken verlieĂź er das Zimmer.
„Und ihr, Ginny und Ron könnt auch mit runter kommen, euer Dad kommt gleich nach Hause. Du kannst natürlich auch mitkommen, Hermine“, lächelte sie in meine Richtung.
Sirius und Snape standen sich bedrohlich aggressiv gegenĂĽber, als wir mit Mrs. Weasley die KĂĽche betraten.
Snape war schon Aufbruchsbereit und rief Harry mit seinem typischen, hämischen Grinsen, „Montagabend um sechs, Potter!“ zu.
„Was ist am Montag um sechs?“ flüsterte ich erstaunt in sein Ohr, nachdem Snape die Küche verlassen hatte.
„Nachhilfeunterricht in Zaubertränke bei Snape“, erklärte Harry zerknirscht, „für alle die unwissend bleiben müssen.“
„Und für die Anderen?“
„Einzeltunterricht bei Snape in Okklu-dingens…“
„Okklumentik?“ rief ich erstaunt. „Warum denn das?“
„Im Auftrag von Dumbledore…“
Okklumentik, die magische Kunst, die eigenen Gedanken und GefĂĽhle vor anderen abzuschirmen?
Sirius hatte es schon zu Beginn des Jahres angedeutet.
Glaubt Dumbledore etwa, Harry könnte doch besessen sein?

Ich zog es vor, diese Gedanken nicht laut auszusprechen, aber sie beunruhigten mich sehr, und ich wollte nicht aufs Neue, Harrys Sorgen anstacheln.
Um die Kunst der Okklumentik zu erlernen, gehört viel Willenskraft dazu, und das ausgerechnet unter Snape.
Ausgerechnet Snape, was wenn der schmierige, von Harry verabscheute Lehrer, seine intimen Gedanken studiert?
Nicht auszudenken … Snape könnte das ausschlachten und ihn lächerlich machen.

Was mich bei seiner Art, nicht gewundert hätte.
Das könnte auch mich betreffen.
Sein schmieriges Grinsen
Hoffentlich gelingt es Harry ihn direkt in die Schranken zu weisen.

„Dumbledore will, dass du nicht mehr diese Träume von Voldemort hast“, versuchte ich Harry zu beruhigen.
Gedanklich schien Harry woanders zu sein, zumindest wirkte er unaufmerksam, und suchte andauernd Augenkontakt mit Sirius.
„Nun, du wirst sie nicht gerade vermissen, oder“, fügte ich hinzu, in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch Ron verstand wieder einmal gar nichts, und machte meine Aufmunterungsversuche zu Nichte.
„Zusatzunterricht mit Snape“, erwähnte Ron perfekt ungeschickt, und wie immer ahnungslos. „Da hätte ich lieber Alpträume!“
Es brachte ihm einen äußerst giftigen Blick ein, unter dem er verstummte und unwissend zu Boden schaute.
Kurz bevor ich an diesem Abend mein Bett aufsuchte, traf ich Sirius auf der Treppe vor meinem Zimmer.
Er saĂź auf einer der Stufen, und es schien, als habe er auf mich gewartet.
„Snape hat dich wieder einmal verhöhnt, habe ich Recht?“
„Ach der“, winkte Sirius ab. „Den nehme ich doch schon seit Jahren nicht mehr ernst.“
„Aber er hat dich trotzdem negativ beeinflusst“.
„Nicht seine Worte. Nur dass ich dazu verdonnert bin hier untätig herumzusitzen, während alle Anderen, sogar ihr, als fast noch Kinder, Aufgaben haben, denen ihr nachkommen könnt.“
„Snape will dich doch nur provozieren. Du wirst doch jetzt nicht darauf hereinfallen?“
„Morgen geht ihr wieder zurück nach Hogwarts, und ich bin wieder allein, und muss tatenlos hier herumsitzen in der Einsamkeit und Trostlosigkeit eines Hauses, das ich verachte und hasse.“
Sirius tat mir leid.
Ich hob meine Hand und griff nach seinem Gesicht, das sich enttäuscht zu Boden gesenkt hatte.
Kurzzeitig strich ich beruhigend ĂĽber seine raue Wange, dann rutschte meine Hand unter sein Kinn und drĂĽckte es nach oben.
„Fudge kann Voldemort nicht mehr lange verleugnen, das ist nur noch eine Frage der Zeit, und dann wirst auch du rehabilitiert werden. Tu nichts unbedachtes, diese Zeit werden wir … du, auch noch überstehen. Du hast solange warten müssen, dass es auf diesen kurzen Zeitraum nicht mehr ankommen sollte. Versprich es mir, bitte.“
Sirius nickte schwach, und wirkte wie ein gebrochener Mann.
„Ich habe Harry ein Geschenk eingepackt. Ein Geschenk mit dem ihr Kontakt mit mir aufnehmen könnt, wenn ihr in Gefahr seid. Nutzt diese Möglichkeit, das gilt auch für dich. Das Geschenk besteht aus zwei Teilen, das Gegenstück verbleibt bei mir, und bedarf bei deiner Intelligenz keinerlei Erklärung…“
„Sirius, es ist zu gefährlich. Wenn uns Umbridge damit erwischt…“
„Dann nutzt es so, dass sie euch nicht erwischt. Die Karte und den Tarnumhang hat sie auch nicht entdeckt. James, und ich haben damit regelmäßig kommuniziert – Hermine, ich traue Snape einfach nicht. Die Okklumentikstunden bereiten mir Kopfschmerzen. Ich habe Angst … um Harry und um dich. Passt auf euch auf, und pass du auf Harry auf. Er hat die Eigenschaften seines Vaters, und das bereitet mir Sorgen.“
„Sirius, du weißt, ich werde immer für Harry da sein.“
Ein leises Lächeln schlich über seine Lippen. „Aber tu mir bitte einen Gefallen. Verrate ihm bitte nicht, dass er so sehr nach seinem Vater schlägt. Ich habe schon große Schwierigkeiten, ihn zu überzeugen, dass dem nicht so ist, die starke Ähnlichkeit wird ihn in Schwierigkeiten bringen, vielleicht sogar im mentalen Bereich. Harry weiß längst noch nicht alles von seinem Dad, und da gibt es Dinge, die Harry vielleicht nicht so gefallen.“
In Begleitung von Lupin und Tonks reisten wir am nächsten Morgen mit dem Fahrenden Ritter nach Hogwarts zurück.
Ausgerechnet Cho musste es sein, die Harry unmittelbar nach der RĂĽckkehr aus der Fassung brachte, und seine Gedanken an eine unangenehme Zeit mit Snape ablenkte.
„Schöne Weihnachten gehabt?“ fragte Cho unmittelbar nach unserer Rückkehr.
Wie eine Schlange war sie von hinten an uns herangeschlichen.
„Ja, nicht schlecht“, antwortete Harry sichtlich nervös und überrascht.
War es ihm zu verdenken?
Ginny hatte immer noch Michael.
Und an meiner Seite marschierte Ron.

Obwohl es mir zuwider war, zog ich Ron am Ärmel seines Umhanges hinter mir her in die Bibliothek.
Nach einigen Metern kreuzten wir den Weg von Ginny, die sich suchend umblickte.
„Geh besser nicht weiter“, flüsterte ich im Vorbeigehen. „Harry … Cho“, und zeigte mit meinem Kopf in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
Ginny fiel vor Zorn die Kinnlade herunter, wenn man genau hinschaute konnte man sogar Dampf aus ihren Ohren erkennen. Sowohl sie, als auch ich fĂĽhlten uns ins zweite Glied gerutscht.
Ginnys Gesicht blieb finster, dennoch lief sie wortlos in die gezeigte Richtung.
Auf dieses Geturtel wollte ich allerdings liebend gerne verzichten.
Nur wenige Minuten später schloss Harry wieder zu uns auf.
„Habt ihr wieder geknutscht?“ wollte Ron neugierig wissen.
„Ron!“ mahnte ich, mit meinem üblichen Verdrehen der Augen.
Harry schüttelte seinen Kopf. „Sie wollte wohl mit mir nach Hogsmeade…“
„Ein Date?“ fragte ich überrascht, versuchte aber gleichgültig zu wirken, indem ich mich hinter meinem Buch versteckte.
„Wann ist denn der nächste Ausflug?“ wollte Ron wissen.
„Valentinstag“, antwortete Harry beiläufig.
„Was ist am Tag der Verliebten?“
Ginny erschien plötzlich auch wieder auf der Bildfläche.
„Hogsmeadeausflug“, murmelte Harry und entfernte sich wieder aus unserer Gegenwart.
„Was hat der denn plötzlich?“ fragend sah ich ihm hinterher.
Ginnys Blick lag bedrohlich auf Ron.
Wie von spitzen, scharfen Nadelstichen getroffen stand er auf, und murmelte, „ich übe mal etwas mit dem Besen.“
„Du hast deinen Bruder aber sehr gut erzogen“, grinste ich Ginny zu.
„Man lernt schnell sich durchzusetzen bei sechs Brüdern.“
„Was hast du auf dem Herzen?“
Ginny ließ ein kurzes, lachendes Schlucken von sich. „Das war vorhin ein genialer Auftritt von Harry, du hast echt was verpasst…“
„Du hast spioniert?“ Mit einem gespielt, ungläubigen Blick sah ich sie an.
„Zufall, reiner Zufall“, kommentierte sie, in der gleichen Art und Weise.
„Cho wollte ein Date, und Harry hat es erst sehr spät geschnallt. Die trauernde Witwe war schon äußerst enttäuscht am Weitergehen, als er leider nochmals hinter ihr her rufen musste.“
Ein Schmunzeln lag auf ihrem Gesicht, das sich aber schnell wieder ins Gegenteil wandelte.
„Cho hatte sich wohl für den Valentinstag was ausgerechnet, aber Harry raffte nichts. Erst als sie schon ein paar Meter weit weg war, ist ihm wohl der wahre Grund ihres Erscheinens bewusst geworden…“. Ihr Gesicht veränderte sich in angewidert. „Ooooooh … ja, hat sie gesäuselt – die dumme Pute.“
„Also hat er am Valentinstag ein Date mit Cho“, resümierte ich. „Was wirst du tun?“
„Ich kann wohl gar nichts dagegen tun. – Aber, ich würde gerne Mäuschen spielen…“
„Aber?“ vervollständigte ich ihre Antwort.
Ginny klimperte mit ihren Augenlidern.
„Nein!“ ich schüttelte energisch meinen Kopf. „Das werde ich nicht tun!“
Auf Grund Ginnys treudoofem Blick, waren alle weiteren Worte ĂĽberflĂĽssig.
„Bitte … Bitte … Hermine“ Ginny hörte gar nicht mehr auf zu klimpern.
Wie kann man das nur solange durchhalten?
„Was ist mit dir? Warum tust es nicht selber?“
„Michael hat um eine Aussprache gebeten. Und da wir offiziell nicht getrennt sind, musste ich ihm dieses Gespräch zugestehen.“
Etwa eine Stunde nachdem sich Ginny wieder verdrĂĽckt hatte, kam Ron zurĂĽck, ohne Besen, aber in Quidditchkleidung.
Zitternd, fast fiebrig kam kurz danach, Harry aus Snapes Kerker zurĂĽck in die Bibliothek, wo wir ĂĽber einem Berg Hausaufgaben saĂźen.
Seine Hand presste er gegen die Narbe an seiner Stirn.
„Wie ist es gelaufen?“ fragte ich besorgt.
Er sah wirklich krank aus.
„Alles in Ordnung mit dir, Harry?“
Er stotterte ein paar ausweichende Worte, die mich nicht wirklich beruhigten.
„Hört mal … mir ist gerade was klar geworden…“
Ich legte meine Bücher zur Seite um aufmerksam zuzuhören.
„Durch den Vorfall mit Rons Dad hat Voldemort wohl erst bemerkt, dass meine Narbe eine Verbindung zwischen unseren Gedanken geschaffen hatte.“
„So was habe ich mir schon gedacht“, murmelte ich. „Dumbledore will dich davor schützen, dass V-Voldemort deine Gedankenwelt nicht manipulieren kann.“
„Snape hat immer wieder versucht in meine Gedanken einzudringen, ein paar Erinnerungen aus meiner Kindheit hat er wohl dabei entdeckt, aber für mich belangloses Zeugs. Ich sollte mich dagegen wehren, was mir aber immer erst nach mehreren Augenblicken gelungen war. Beim letzten Versuch allerdings hat Snape selbst gestoppt. Offenbar war er sich bewusst, dass ich dabei war etwas zu entdecken, was ich nicht entdecken sollte.“
„Und das wäre?“
„Der lange fensterlose Gang mit der verschlossenen Tür am Ende, von dem ich immer träume, existiert nicht nur in meinen Träumen, es gibt ihn wirklich…“
Erwartungsvoll sah er uns an.
„Der Gang ist im neunten Stock des Zaubereiministeriums. Die Tür führt zur Mysteriumsabteilung … Ron, dein Dad war zur Wache im Ministerium eingeteilt. Irgendetwas ist darin, dass Voldemort will, und ich vermute es ist die Waffe, die er das letzte Mal nicht hatte.“
„Natürlich“. Ich schlug mir vor die Stirn.
Ăśberrascht schauten mich beide an.
„Überlegt doch mal … Sturgis Podmore hat versucht, durch eine Tür im Ministerium zu gelangen … das muss die gewesen sein, das kann kein Zufall sein!“
„Was ist eigentlich in der Mysteriumsabteilung? Hat dein Dad je etwas davon erwähnt?“ fragte Harry an Ron gewandt.
„Es wird etwas streng Geheimes sein, das vom Ministerium entwickelt wurde“, antwortete ich nachdem Ron, Harrys Frage nicht beantworten konnte.
Harry standen wieder SchweiĂźperlen auf der Stirn, als mĂĽsste er sich ĂĽbergeben, hielt er seine Hand vor seinen Mund.
Ăśberhastet brach er auf, und zog sich in den Schlafsaal zurĂĽck.
Noch bevor er die TĂĽr durchquerte sah ich zu Ron hinĂĽber.
„Ron? Bitte tu mir den Gefallen und schaue nach ihm, ich habe kein gutes Gefühl.“
Ron nickte mir zu, stand auf und folgte Harry hinterher.
Kurze Zeit später, kam Ron mit sorgenvoller Miene zurück.
„Dein Gefühl hat dich nicht getäuscht“, begann er zu erzählen. „als ich oben ankam, lag er auf dem Boden und lachte hysterisch … richtig unheimlich. Nach einer Ohrfeige kam er wieder zu sich. Er liegt jetzt friedlich in seinem Bett, hat auch wieder etwas Farbe ins Gesicht bekommen.“
„Hat er dir noch was gesagt?“
„Klang alles sehr wirr, was er sagte … Er ist richtig glücklich. Etwas Gutes ist geschehen…“
„Er? Meint er damit…?“
„Du – weißt – schon – wer … ja“.
Dann mĂĽsste etwas vorgefallen sein, dass ihn glĂĽcklich machte.
Sollte er etwa einen Weg an die Waffe gefunden haben?

Das Rätsel löste sich am nächsten Morgen mit dem Tagespropheten, der mir beim Frühstück von einer Posteule gebracht wurde.

MASSENFLUCHT AUS ASKABAN
MINISTERIUM BEFĂśRCHTET, BLACK KĂ–NNTE
MAGNET FĂśR VORMALIGE TODESSER SEIN.


So lautete die Ăśberschrift.
Darunter rankten die Bilder von zehn geflohenen Todessern.
Unter ihnen Antonin Dolohow, Augustus Rookwood und eine Frau, die mir das Blut in den Adern gefrieren lieĂź.
Von ihrer einstigen Schönheit, war nicht mehr viel geblieben, wenn ich ein Bild aus dem Hause Black als Vergleich heranzog.
Bellatrix Lestrange.
Ihr Bild zog mich magisch an.
Wie eine Wahnsinnige stierte sie mich von dem Bild in der Zeitung her an.
Sie hatte langes, dunkles Haar, das auf dem Bild ungepflegt und zottelig wirkte.
Unter ihren schweren Lidern blickte sie hasserfüllt, mit einem hochmütigen, verächtlichen Lachen zu mir hin.
„Black?“ schrie Harry empört, der mir über die Schulter schaute.
„Schhh!“ flüsterte ich verzweifelt und begann den zugehörigen Artikel leise vorzulesen:

Das Zaubereiministerium gab gestern am späten Abend bekannt, dass es zu einer Massenflucht aus Askaban gekommen ist.
Zaubereiminister Cornelius Fudge bestätigte im Gespräch mit Reportern in seinem Privatbüro, dass zehn Hochsicherheitsgefangene gestern am frühen Abend ausgebrochen sind und er bereits den Premierminister der Muggel von dem gefährlichen Charakter dieser Personen unterrichtet hat.
„Wir befinden uns leider in der gleichen Lage wie vor zweieinhalb Jahren, als der Mörder Sirius Black geflohen ist“, sagte Fudge gestern Abend. „Überdies sehen wir durchaus einen Zusammenhang zwischen den beiden Ausbrüchen. Eine solche Massenflucht lässt auf Hilfe von außen schließen, und wir müssen uns erinnern, dass Black, als der Erste, der je aus Askaban entkommen ist, am besten in der Lage wäre, anderen zu helfen, in seine Fußstapfen zu treten. Wir halten es für wahrscheinlich, dass diese Personen, darunter Blacks Cousine Bellatrix Lestrange, sich um Black als ihren Führer geschart haben. Wir tun jedoch alles in unseren Kräften Stehende, um diesen Kriminellen zu stellen, und wir bitten die magische Gemeinschaft, wachsam und vorsichtig zu bleiben. Auf keinen Fall sollte man sich einer dieser Personen nähern.“


„Deshalb war er gestern Nacht glücklich“, erkannte Ron richtig.
Der Artikel war äußerst unbefriedigend, er enthielt lediglich die Bilder und die Verbrechen der Ausgebrochenen.
Das waren viel zu wenige Informationen, dachte ich beiläufig.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich viele Leser sich mit den Informationen nicht zufrieden geben werden.
Gedankenvoll blätterte ich ein paar Seiten weiter, und entdeckte dabei einen weiteren erschreckenden Bericht über einen mysteriösen Todesfall, fast unscheinbar…

TRAGISCHER TOD EINES MINISTERIUMSANGESTELLTEN

Das St.Mungo Hospital versprach gestern Abend eine umfassende Untersuchung, nachdem Broderic Bode, 49, Angestellter im Zaubereiministerium, tot in seinem Bett aufgefunden wurde, erwĂĽrgt von einer Topfpflanze. Zu Hilfe gerufene Heiler waren nicht imstande, Mr. Bode wiederzubeleben, der einige Wochen vor seinem Tod bei einem Arbeitsunfall verletzt worden war.
Heilerin Miriam Strout, zum Zeitpunkt des Vorfalls verantwortlich für Mr. Bodes Station, wurde bei vollem Gehalt beurlaubt und stand gestern nicht für eine Stellungsnahme zur Verfügung, aber ein Zauberersprecher für das Hospital gab folgende Erklärung ab:
„St.Mungo bedauert zutiefst den Tod von Mr. Bode, dessen Zustand sich vor diesem tragischen Unfall stetig gebessert hatte…“


Wir erinnerten uns an unseren nicht ganz freiwilligen Weihnachtsbesuch bei Lockhart: Bode lag damals im Nachbarbett und wir hatten gesehen, wie die Heilerin ihm diese Topfpflanze brachte.
FĂĽr mich stand definitiv fest: Das war kein Versehen, sondern ein sehr raffinierter Mord!
Harry dachte angestrengt nach, und sagte langsam, „ich habe Bode schon einmal gesehen. Es war im Ministerium, als ich mit deinem Vater dort war.“
Ron klappte der Mund auf. „Ich habe gehört, wie Dad von ihm geredet hat. Er hat in der Mysteriumsabteilung gearbeitet.“
Das kann kein Zufall sein!
Bode arbeitet in der Mysteriumsabteilung und wird ermordet … weil er auf dem Weg der Besserung war … weil er etwas hätte verraten können … etwas das bei seinem Unfall vorgefallen war…

Nachdenklich betrachtete ich noch einmal die Bilder der zehn Ausbrecher.
Jemand muss die Bevölkerung aufklären.
Harry!
Wir brauchen dazu genauere Angaben … vielleicht ein Interview.
Nur wie?
Es müsste jemand schreiben, dem die Bevölkerung glaubt, und der Einfluss hat.
Rita!
Nur wie?
Der Tagesprophet wird kontrolliert, da wird man so was nicht veröffentlichen können, auch Rita würde das nicht gelingen.
Doch wie bekomme ich sie dazu, so etwas zu tun, und vor allem wo?

In diesem Augenblick lief Luna in mein Sichtfeld, und ich hatte die rettende Idee.
„Wo willst du hin?“ fragte Ron verdutzt, nachdem ich aufgesprungen war.
„Einen Brief abschicken“, antwortete ich und machte mich auf den Weg in die Eulerei.
„Es … nun, ich weiß ja nicht … aber einen Versuch ist es wert … und ich bin die Einzige, die es kann.“
VerblĂĽfft lieĂź ich meine Freunde zurĂĽck.


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Zitat
Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck