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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Rita Kimmkorn und die Folgen

von rodriquez

Mit einem heimlichen Lächeln im Gesicht wollte Ginny durch das Portraitloch schlüpfen.
Seit dem Weihnachtsball war sie wie vom Erdboden verschluckt.
Ich hatte ihr zwar dazu geraten, sich mit Anderen zu treffen, wäre aber niemals davon ausgegangen, dass es so schnell geschehen würde und dass sie sich so ganz abkapseln könnte.
Um es klar auszudrĂĽcken: Ich war wĂĽtend auf sie!
Wie konnte sie nur!
Ich hatte nicht die Zeit mich um Harry zu kümmern, und sie amüsiert sich und lässt ihn im Stich.
Gerade zu einem Zeitpunkt, wo er Hilfe sehr gut hätte gebrauchen können.
„Toll, wie Harry, die Aufgabe gemeistert hat!“ lächelte sie unschuldig.
Das Lachen wird ihr gleich vergehen!
Und siehe da, ihr Lächeln verstummte sofort, als sie meine durchdringenden Blicke bemerkte.
„Was ist mit dir?“ fragte sie vorsichtig.
„Was mit mir ist?“ lederte ich los, „was mit mir ist … du fragst allen Ernstes, was mit mir ist?“
„Ja!“ sagte sie unschuldig.
„Wo warst du denn, die letzten Tage und Wochen?“
Fast hätte ich mich wieder in Rage geredet, „hast du dich amüsiert, mit deinem Freund?“
„Hermine, was soll das?“
„Als ich dir sagte, du sollst dich anderswertig umsehen, dachte ich nicht, dass das so schnell geschieht, und dass du Harry dabei, so schnell verdrängst, vergisst!“
„Was?“ schrie sie empört, „woher willst du das wissen…“
„Wo warst du denn, als dich Harry gebraucht hätte, weil Ron und ich es nicht mehr konnten, du erinnerst dich, wir wurden zu Geiseln…“
Ginnys Blick verfinsterte sich, „was weißt du denn schon!“ schäumte sie. „Ja, ich bin mit Michael Corner zusammen. Ja, ich versuchte mich auf andere Sachen zu konzentrieren, aber es funktionierte nicht. Ich sehe in Michael immer nur Harry, er hat die gleiche Haarfarbe, ähnliche Augen, ich habe ihn sogar schon mit Harry angesprochen und unsere Beziehung ist alles andere als eine Liebesbeziehung … du bist ungerecht.“
Tränen rannen in Bächen aus ihren Augen, zitternd am ganzen Körper drehte sie sich um, „du hast ja keine Ahnung, was ich durchgemacht habe“, und rannte zurück durch das Portraitloch in den Gemeinschaftsraum.
Dabei rempelte sie, wie passend mit Harry zusammen, der gerade heraus wollte.
„Was?“ fragte er verstört und wollte Ginny zurückhalten.
Ich ging auf ihn zu, legte meine Hand auf seine Schulter, „lass … es ist besser, wenn ich das mache. Ich glaube es ist meine Schuld.“
Ich fand sie in ihrem Schlafraum, sie lag weinend auf ihrem Bett.
Langsam lief ich zu ihr hin, setzte mich auf den Bettrand und strich sachte durch ihr Haar.
„Ginny, es tut mir leid, ich wusste nicht…“, flüsterte ich.
Langsam drehte sie sich um, verlieĂź ihr Kissen, dass sie fest umklammert hatte, ihre Augen waren feucht und rot unterlaufen.
„Ich war wütend“, sprach ich im ruhigen Ton weiter, „vielleicht sogar auf mich selbst – Harry … ich war so verzweifelt, er hatte noch keine Lösung gefunden und ich konnte nicht für ihn da sein… ich war eine Geisel…“
„Vertrauen, Hermine…“, schniefte sie, „sprichst nicht gerade du immer von Vertrauen?“
„Seit dem Weihnachtsball habe ich dich nicht mehr gesehen, ich dachte du…“
„…Ich hätte alles von jetzt auf sofort liegen lassen, alles? Alle Träume? Alles abgeschüttelt, in einer Sekunde zur Nächsten? Wie kannst du nur so was glauben?“ Immer noch schniefte sie, „niemals … könnte ich das“, murmelte sie zu sich selbst. Und wieder zu mir gewandt, „Harry war immer da, er war nie weg … ich habe sogar Michael mit Harry angesprochen – Die ganze Freundschaft mit Michael ist rein platonisch, weil immer Harry zwischen uns steht, so sehr ich versuchte mich abzulenken, mich zu entfernen. Ich war außer Sichtweite, mag schon sein, aber nie weg…“
„Nie!“ betonte sie nach einer kurzen Pause erneut. „Schon am Weihnachtsball … Michael stellte mir Cedric und Cho vor … ich war es der Cedric daran erinnerte, wie Harry ihm bei der ersten Aufgabe den entscheidenden Tipp gab – ich war es, der ein Gespräch zwischen McGonagall und Moody belauschte und Dobby um Hilfe bat. Er musste mir versprechen, mich nicht zu erwähnen – ich war es, der Harry erzählte, wo ihr seid, nachdem ihr in McGonagalls Büro gerufen wurdet…“
Ich schluckte schwer, mit großen Augen, „das wusste ich nicht…“
„Meine Beziehung zu Michael ist eine Farce, bis heute habe ich ihm nicht einmal erlaubt mich zu küssen, obwohl ich wohl mit ihm gehe, wie es scheint – Bereits am Weihnachtsball versuchte er mir näher zu kommen, ich habe ihn zurückgestoßen, weil ich es nicht wollte, und weil ich es nicht konnte. Nach dem Weihnachts-Ball ging mir Michael aus dem Weg. Scheinbar habe ich ihn tief verletzt. Ich fing Blicke von ihm bei Mahlzeiten und in den Gängen ein, aber es sah nicht so aus, als dass wir mehr geteilt hätten als einen einfachen Tanz. Ich dachte er ist wütend, weil ich den Kuss nicht zugelassen hatte. Deswegen hielt ich mich oft in der Nähe der Ravenclaws auf, um mit mir ins Reine zu kommen, ich wollte den Abstand zu Harry, auch zu dir, aber ich begann nach einigen Tagen zu glauben, dass ich das gegen meinen Willen tue. So begann ich zu schwanken - war ich wirklich bereit IHN, Harry aufzugeben? Mit jedem flüchtigen Blick den er Cho gab, hoffte ich dann wieder, Michael zu finden.“
„Und hast du ihn gefunden?“
„Ja … gestern Abend.“
Sie schien die Szenen nochmals vor ihren Augen nachzuspielen, „Ich war müde, legte mich auf mein Bett, las in einem Buch und bin wohl eingeschlafen. Irgendwann erwachte ich aus einem schrecklichen Albtraum, der mich zurück in die Kammer führte, alles war voller Wasser, ich konnte kaum atmen und wehrte mich aufs Heftigste gegen das Ertrinken, die Luft wurde knapp. Ich wachte so plötzlich auf, dass das Buch vom Bett auf den Boden krachte. Noch immer spürte ich die Atemnot, die mich in der Kammer umgab, und so zog ich mich an, um nach draußen ins Freie zu gehen. Am See übte ich an einigen Schneevögeln einen Fluch, den Flederwichtfluch, von dem ich vor einigen Tagen gelesen hatte, und der mich seither nicht mehr loslässt.“
„Was ist das für ein Fluch?“
Sie hielt mir das Buch der ZaubersprĂĽche entgegen:

Flederwichtfluch
Beschwörungsformel: Chiroptera
Der Flederwichtfluch ist ein lustiger, aber starker Zauber.
Er überfällt den Gegner als biestiger Furchteinflößender Bösewicht mit Fledermausflügeln und richtet ihn übel zu.
Unmittelbar nach dem Ausruf werden die Fledermäuse das Ziel sofort angreifen.
Der Flederwichtfluch ist ein schwieriger Zauber.
Es verlangt Erfahrung in der Transfiguration und Kontrolle über die kürzlich gebildeten Fledermäuse mit dem Gebrauch des Oppugno-Zaubers, werden viele junge Zauberer nicht zu Recht kommen, da er eigentlich zwei unterschiedliche Zauber mit derselben Beschwörungsformel beinhaltet.
Es ist Entschlusskraft, Erfahrung, und ein kraftvoller Charakter nötig.


„Hört sich nicht schlecht an“, staunte ich.
„Langsam habe ich den Bogen raus“, sagte sie stolz. „Noch nicht ganz perfekt, aber fast…“
„Und was war am See?“
„Gestern klappte gar nichts, ich war in Gedanken bei Michael … und ich hatte zuvor diesen Traum. Ich stand am Rand des Sees, und dachte auf einmal wieder an Harrys zweite Aufgabe. Wenn sie nur ein Paar Tage gewartet hätten, der See wäre mit einer dünnen Eisschicht belegt gewesen, die Kälte nahm wieder zu. Der See sah jetzt besonders friedlich aus. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich mir Jemand genähert hatte, der Schnee muss seine Schritte gedämpft haben. Ohne sein Gesicht gesehen zu haben, wusste ich wer es war, schon beim Tanzen fielen mir seine sanften Berührungen auf. Ich habe nach dir gesucht, sagte er mit weicher Stimme.
So viele Fragen hatte ich an ihn, und hoffte auf Antworten, warum er am Weihnachts-Ball verschwand, und warum es ihn zwei Monate kostete, um sich mir wieder zu nähern. Hast du? Fragte ich nur lächelnd. Auch er lächelte und es war ein wunderbares Lächeln. Ich zitterte vor Aufregung, und er dachte mir sei kalt. Er nahm seinen Mantel, hängte ihn mir um die Schultern und ich traute mich nicht, ihm zu sagen, dass mir eigentlich unbeschreiblich warm war. Ohne irgendwelche weiteren Worte kam Michael näher zu mir heran, und ich verspürte erstmals den Wunsch geküsst zu werden. Niemals vorher verspürte ich diesen Drang es zu tun, auch nicht bei Harry. Einen Kuss, der nie Wahr werden könnte. Michael verweilte für einen Moment, starrte tief in meine Augen, zog mich zu sich heran, und erfüllte meinen Wunsch.“
„Hört sich romantisch an, was geschah weiter?“
„Michael machte einen Fehler, einen riesigen Fehler, er fragte mich nach Tom…“
„Nach Tom?“ fragte ich überrascht, „wie kam er darauf?“
„Die gleiche Frage stellte ich mir auch“, sagte sie, bevor sie weitererzählte, „was meinst du mit Tom, fragte ich verängstigt. Michaels Lächeln war verschwunden, sein Gesicht war starr und ernst, es tut mir Leid, Ginny, sagte er, ein Mädchen aus deinem Zimmer sagte mir, dass du nachts in deinen Träumen diesen Namen rufst, Tom oder Tom Riddle.“
Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen, senkte meinen Kopf und atmete tief durch. „Ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte, auf keinen Fall konnte ich ihm von Tom erzählen, aber wie sollte ich ihm das erklären? Er schüttelte enttäuscht meine Hand ab, und noch während er sich abwenden wollte, griff ich wieder danach, Tom Riddle ist jemand aus meiner Vergangenheit, der mich tief verletzte. Natürlich wollte er wissen, was Tom getan hatte, aber ich konnte und durfte es nicht, ich will nicht darüber sprechen, sagte ich nur. Er zuckte kurz, ich nahm seinen Mantel ab und gab ihn an ihn zurück. Ich mag dich, Michael, aber ich denke, dass das ein Fehler war.“
Nachdenklich beobachtete ich, wie Ginny eine letzte Träne aus ihren Augen wischte.
„Was hätte ich tun sollen?“, fragte sie, ohne die Erwartung einer Antwort. „Ich ließ ihn einfach im kühlen Wind stehen, und hielt mich nicht damit auf mich umzusehen, denn das hätte Reue bedeutet und das wollte ich nicht. Mir war klar, dass er meine Träume nie verstehen würde, nicht so wie…“
„Harry … ich verstehe.“
„So rannte ich traurig zurück ins Schloss, und kam gerade rechtzeitig um das Gespräch von Moody und McGonagall zu hören. Ich wollte umgehend zu euch, aber auf dem Weg dahin sah ich euch mit den Zwillingen davongehen…“
„Und dann hast du Harry von dem Gespräch erzählt?“
Sie nickte, „und dabei gemerkt, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, wie er die Aufgabe bewältigen sollte, ich war verzweifelt, bis mir Dobby über den Weg lief … und so habe ich Dobby um Hilfe gebeten, er war die einzige Möglichkeit, die mir noch einfiel.“
„Und es war die beste Idee, die dir hätte einfallen können“, munterte ich sie auf, „auch wenn du doch noch Michaels Freundin werden solltest, versprich mir, nie deine Prinzipien aus den Augen zu verlieren.“
Ein paar Tage später erwartete mich eine weitere unangenehme Überraschung.
Und das hing nicht damit zusammen, dass uns, bei unserem nächsten Hogsmeade - Ausflug Sirius erwartete, sondern vielmehr mit der bereits erwarteten Racheaktion von Rita Kimmkorn, an der ich doch schlimmer zu knappern hatte, als ich zugeben würde.
Malfoy, Crabbe und Goyle standen vor Snapes Klassenzimmer und hatten die Köpfe zusammen gesteckt, in ihrem Gefolge lauerten einige Slytherin - Mädchen.
Ein ausgelassenes Kichern drang zu uns herĂĽber.
Irgendetwas lag in der Luft, ich spĂĽrte das.
„Da sind sie ja!“ rief die verhasste Meute vergnügt, als wir das Klassenzimmer betreten wollten.
Pansy hatte eine Illustrierte in der Hand, die Hexenwoche, wie ich auf die Schnelle erkennen konnte.
„Da steht etwas drin, was dich sicher interessieren wird, Granger!“ rief Pansy, lachte höhnisch, und warf mir die Illustrierte abfällig entgegen.
Ich ließ mich in der letzten Reihe des Raumes nieder, und sobald Snape uns den Rücken zugewandt hatte, blätterte ich heftig unter dem Tisch durch die Zeitschrift.
Das bewegte Titelbild zeigte eine lockige Hexe, die zähneblitzend lächelte und mit ihrem Zauberstab auf einen großen Biskuitkuchen deutete.
Das was ich suchte, fand ich im mittleren Teil.
Harry und Ron beugten sich zu mir herĂĽber.
Ein Farbfoto von Harry leuchtete uns entgegen, darunter ein Artikel mit der Ăśberschrift:

Harry Potters stummes Herzeleid

Ein Junge wie kein anderer, könnte man meinen – doch auch ein Junge, der die ganz gewöhnlichen Qualen des Heranwachsenden durchleidet.
Seit dem tragischen Ableben seiner Eltern der Liebe beraubt, glaubte der vierzehnjährige Harry Potter, endlich Trost bei seiner festen Freundin in Hogwarts, der muggelstämmigen Hermine Granger, gefunden zu haben.
Doch er ahnte nicht, dass seine Seele in diesem ohnehin von persönlichen Verlusten geprägten Leben bald erneut einen schweren Schlag erleiden würde.
Miss Granger, ein äußerlich unscheinbares, aber ehrgeiziges Mädchen, hegt offenbar eine Vorliebe für berühmte Zauberer, die Harry allein nicht befriedigen kann.
Seit Viktor Krum, der bulgarische Sucher und Held der letzten Quidditch - Weltmeisterschaft, in Hogwarts weilt, spielt Miss Granger mit den GefĂĽhlen beider Jungen.
Krum, der von der tückischen Miss Granger offensichtlich hingerissen ist, hat sie bereits eingeladen, ihn während der Sommerferien in Bulgarien zu besuchen, und versichert, er habe „solche Gefühle noch für kein anderes Mädchen empfunden.“
Allerdings sind es womöglich gar nicht die zweifelhaften natürlichen Reize Miss Grangers, denen diese beiden unglücklichen Jungen verfallen sind.
„Die ist echt hässlich“, meint Pansy Parkinson, eine hübsche und lebhafte Viertklässlerin, „aber dass sie einen Liebestrank zusammenbraut, traue ich ihr durchaus zu, sie hat ja ziemlich viel Grips. Ich bin sicher, damit schafft sie es.“
Natürlich sind Liebestränke in Hogwarts verboten und zweifellos sollte Albus Dumbledore diesen Behauptungen nachgehen.
In der Zwischenzeit können alle, die sich um das Wohl Harry Potters sorgen, nur hoffen, dass er sein Herz das nächste Mal einer würdigeren Kandidatin schenkt.
Rita Kimmkorn.


Mit offenem Mund starrte ich das Blatt an.
„Ich hab’s dir doch gesagt“, zischte Ron wütend, „du sollst diese Kimmkorn nicht ärgern! Jetzt hat sie dich auf dem Kieker und macht aus dir so eine – eine Lebedame!“
„Lebedame?“ wiederholte ich.
Hat der sie noch alle?
Bleib ruhig, Mine, bleib ruhig.
Ganz ruhig.
Nur nichts anmerken lassen!
Ich begann hysterisch zu lachen, „wenn das alles ist, was Rita zustande bringt, dann wird sie allmählich langweilig“.
Immer noch kichernd warf ich lässig die Illustrierte auf einen der freien Stühle neben mir.
„Das ist nur ein Haufen Müll!“
Niemals wĂĽrde ich Harry das Herz brechen!
Was denkt sich die Kuh eigentlich?
Aber komisch ist es schon, woher wusste sie das von Viktor?
„Eins ist schon komisch daran“, sagte ich etliche Minuten später, als sich der Rauch in meinem Kopf, wieder etwas verflüchtigt hatte.
„Wie hat Rita Kimmkorn das nur rausgefunden...?“
„Was rausgefunden?“ fragte Ron sofort, „du hast doch nicht etwa Liebestränke gebraut?“
„Sei doch nicht albern“, zischte ich empört.
Außer bei dir hätte ich das auch gar nicht nötig!
Ich kam jetzt so richtig in Fahrt.
„Es ist nur ... wie hat sie erfahren, dass Viktor mich eingeladen hat, ihn im nächsten Sommer zu besuchen?“
Upps...
Hatte ich das wirklich gerade gesagt?
Peinlich, sehr peinlich.
„Was?“
Ron schrie so laut, dass er die Aufmerksamkeit von Snape erweckte.
„Er hat mich gefragt, gleich nachdem er mich aus dem See gezogen hatte“, fügte ich abwiegelnd hinzu.
„Und was hast du geantwortet?“ warf Ron ein, starrte mich unverwandt an und hämmerte, wie ein Bekloppter, mit einem Stößel in seiner Schale mit Käfern herum.
„Und er hat wirklich gesagt, dass er noch nie solche Gefühle für jemanden empfunden hätte“, murmelte ich unkontrolliert.
Mein Gesicht begann zu glĂĽhen.
Ich war völlig in Gedanken, und achtete gar nicht darauf, wie Ron sich aufführte.
Ich murmelte nachdenklich vor mich hin.
„Aber wie könnte Rita uns belauscht haben? Sie war nicht da ... oder doch? Vielleicht hat sie einen Tarnumhang und hat sich aufs Gelände geschlichen...“
„Was hast du geantwortet?“ wiederholte Ron und hieb mit dem Stößel so heftig auf den Tisch, dass eine Delle im Holz zurückblieb.
Snape hatte sich jetzt direkt vor uns aufgebaut, die Hände verschränkt, die Mundwinkel hämisch grinsend und die Hakennase auf und ab bewegend.
„Zehn Punkte Abzug für Gryffindor...“
Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen, auch nicht, dass diese zehn Punkte nur der Anfang war, abgesehen von der Schmach, den Artikel von Snape, laut vor der ganzen Klasse vorgelesen zu bekommen.
Das Hogsmeade - Wochenende stand an, und nachdem Harry seinen Willen durchsetzte und eine Unmenge an Socken fĂĽr Dobby kaufte, machten wir uns um halb zwei auf den Weg die HauptstraĂźe entlang, zum Dorf hinaus.
„Was wollen wir hier?“, fragte ich verwundert. „Hier ist doch gar nichts mehr?“
Harry schmunzelte. „Warte es einfach ab“.
Am Ende der StraĂźe machte sie eine Biegung und wir konnten ein Gatter sehen, an dem ein sehr groĂźer, zottiger schwarzer Hund mit ein paar Zeitungen im Maul auf uns zu warten schien.
Seine Vorderpfoten lagen auf der obersten Stange des Gatters.
„Hallo Sirius“, begrüßte in Harry.
Tatze schnĂĽffelte begierig an Harrys Tasche und an meinem Bein, dann drehte er sich um und trottete vor uns her.
Er fĂĽhrte uns zum FuĂź eines kleinen HĂĽgels.
Wir hatten alle drei ganz schön zu kämpfen, um ihm zu folgen.
SchweiĂź lief ĂĽber mein Gesicht und ich bekam Seitenstechen.
Fast eine halbe Stunde folgten wir dem wedelnden Schwanz eines Hundes.
Dann war es endlich soweit, wir drängten durch einen schmalen Spalt im Fels und erreichten eine kühle, schwach beleuchtete Höhle, in deren hinteren Teil, angeleint, Seidenschnabel stand.
Seine wilden Augen blitzten auf, als er uns erkannte, nach einer Verneigung durfte ich ihn sogar berĂĽhren.
Wieder rückverwandelt in seine menschliche Gestalt machte sich Sirius sofort über das mitgebrachte Essen her, seit Tagen hatte er sich nur von Ratten ernährt, wie er uns erklärte.
Er trug einen zerlumpten Umhang, sein Haar war wieder länger geworden und sein Gesicht sah abgemergelt aus.
Während er sich, wie ein Kannibale über das Essen hermachte, schilderte und erklärte er uns ein paar Dinge.
Barty Crouch habe nie auf der Seite Voldemorts gestanden, sondern stattdessen ihn mit blinder Gewalt verfolgt und die Todesser bekämpft.
Zu der Zeit war Crouch, Chef der Abteilung für magische Strafverfolgung und war als nächster Zaubereiminister im Gespräch, bis eine persönliche Sache seine steile Karriere gestoppt habe.
Er sei es gewesen, der Sirius ohne Prozess nach Askaban gebracht habe. Selbst sein eigener Sohn sei von ihm in einem Schauprozess als Todesser zu lebenslänglicher Askabanhaft verurteilt worden und wäre dort ein Jahr später gestorben.

Aber Sirius machte sich auch Sorgen ĂĽber ein paar Dinge, die er nicht verstehen wĂĽrde.
Warum wendet sich Igor Karkaroff mit seinen Sorgen an Snape? Zwar hat Snape sich schon als Schüler bestens mit allen schwarz-magischen Zaubern ausgekannt und war in einer Clique mit späteren Todessern, aber Dumbledore traut ihm unerschütterlich...
Warum wird die verschwundene Ministeriumsmitarbeiterin Bertha Jorkins als vergesslich beschrieben?
Sirius kannte sie während ihrer Schulzeit. Er beschreibt sie zwar als doof und tratschsüchtig, sie hätte aber ein hervorragendes Gedächtnis gehabt.
Keinen Reim konnte er sich darauf machen, warum plötzlich der absolut pflichtbewusste Barty Crouch nicht mehr öffentlich auftritt, aber stattdessen nachts Snapes Büro durchsucht?

Ron sollte sich unauffällig nach Crouchs Befinden erkunden.
Percy, als Crouchs Berater biete sich wunderbar dafĂĽr an.
Ich folgte Sirius Beispiel und abonnierte im Anschluss an dieses ĂĽberraschende Treffen wieder den Tagespropheten.
Sirius hielt sich regelmäßig mit den Zeitungen auf dem Laufenden, außerdem war ich es leid, andauernd von den Slytherins mit News überrumpelt zu werden.
„Ach und hier habe ich noch etwas“, lächelte Sirius, und bei mir schrillten die Alarmglocken.
Zu Recht, wie sich sogleich zeigen sollte…
Die Überschrift, des Exemplars, das er mir entgegenhielt genügt um empört zu keuchen.
Harry hat in Hogwarts endlich die Liebe gefunden … dass Harry fast ständig in Begleitung HERMINE GRANGERS zu sehen ist…
„Erstunken und erlogen“, fluchte ich, „wie alles von dieser dummen Pute…“
Meine etwas zu heftige Reaktion verbreiterte das Grinsen im Gesicht des Rumtreibers.
Mit sehnsĂĽchtigen, traurigen Blicken starrte Tatze uns hinterher, als wir uns wieder auf den RĂĽckweg machten.
Beim FrĂĽhstĂĽck tags darauf wurden meine Nerven auf eine weitere harte Probe gestellt.
Ich bekam Fanpost.
Aber nicht so, wie ihr es euch vorstellt.
Etliche Briefe landeten vor mir auf dem FrĂĽhstĂĽckstisch, schon der Erste lieĂź mich erschrocken zusammenzucken.
Es war ein Drohbrief aus ausgeschnitten Buchstaben des Tagespropheten.

Du bist ein BösEs MädchEN, HaRRy PottEr verDienT eine BesserE.
VerSchwinde daHin wo du herKommst mUggel.


Alle Briefe waren ähnlich gestaltet, sie waren kindisch, dennoch machten sie mir Angst.
Ich versuchte Stärke zu zeigen, und legte einen nach dem Anderen mit humorvollen Sätzen zur Seite.
Aber ich war schon immer eine schlechte Schauspielerin.
Immerhin versuchte Harry mich zu beruhigen, indem er seine Hand auf meinen Arm legte.
„Hör doch auf damit“, sagte er leise, „die sind es nicht wert geöffnet zu werden.“
Du hast Harry Potter nicht verdient…
Verschwinde aus seinem Leben…
Du sollst in der Hölle schmoren…
Beim letzten Brief ergoss sich eine gelblich grüne Flüssigkeit, die stark nach Benzin roch, über meine Hände.
Sofort bildeten sich groĂźe, gelbe Blasen, die aufquollen.
Unverdünnter Bubotubler – Eiter!
Die Schmerzen waren unerträglich, meine Augen füllten sich mit Tränen.
Beim Versuch den Eiter mit einem Tuch abzuwischen, verteilte ich ihn nur und es wurde immer schlimmer, es brannte wie Feuer.
Mir blieb nur der Gang in den KrankenflĂĽgel.
Schützend verbarg ich meine Hände unter meinem Umhang und ging in schnellen Schritten zu Poppy.
„Mein Gott, was ist denn mit deinen Händen geschehen?“ begrüßte mich Poppy.
„Ich habe Fanpost bekommen“, sagte ich traurig.
„Sieht aus und riecht wie Bubotubler – Eiter“, stellte sie fest, „ich werde dir eine Tinktur drauf tun, und dann deine Hände verbinden, wird allerdings ein paar Tage dauern, bis alle Blasen verschwunden sind, solange lässt du den Verband bitte drauf, und ganz wichtig, so sehr es auch juckt und brennt, nicht daran kratzen!“
Enttäuscht und wütend machte ich mich auf den Weg in Kräuterkunde, doch ich stellte fest, dass die Stunde wohl gleich vorbei sein würde, also könnte ich auch gleich zu Hagrid gehen, Pflege magischer Geschöpfe, wäre danach dran.
Auf dem Weg dahin lief mir Ginny vor die Flinte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ihr Gesicht sah nicht minder wĂĽtend aus, als das Meinige.
In ihren Händen hielt sie ein Exemplar der Hexenwoche, das sie mir wütend vor die Füße warf.
„Kannst du mir das erklären?“ fauchte sie.
„Was willst du hören? Dass die stinkende Kimmkorn wieder einmal alles erfunden hat, dass sie mir eins auswischen will, oder glaubst du etwa den Quatsch?“
„In so einem Bericht steckt immer, IMMER, ein Stück Wahrheit!“
„Ach ja? Danke, dass auch du mir in den Rücken fällst!“
„In Harrys Rücken bist ja wohl du gefallen!“
„Sei nicht kindisch Ginny – was soll das? Du weißt wie ich zu Harry stehe, und zu Krum…“
„Ach ja? Und wie stehst du wirklich zu Harry?“
„Was meinst du?“
„Das weißt du ganz genau!“
Ginny trieb mich auf die Palme.
Das darf doch alles nicht wahr sein!
Erst die Hasspost und jetzt auch noch Ginny!
„Was willst du von mir hören?“ fragte ich ungeduldig, ich war es echt leid, mir auch noch von ihr Schuldgefühle einreden zu lassen.
„Es war nicht rein zufällig, im eigenen Interesse, als du mir vorgeschlagen hattest, mich mit Anderen zu treffen – damit du Harry für dich alleine gewinnen kannst?“
„Und dann werfe ich mich Krum an den Hals!“ ich kreiste mit meinem Zeigefinger vor meiner Stirn, „du spinnst doch und glaubst doch nicht selbst was du gerade von dir gibst?“
Ich hatte genug von diesem blödsinnigen Gespräch.
„Entschuldige mich … das ist mir einfach zu blöd!“
Sie stellte sich mir breitbeinig in den Weg, und drĂĽckte ihre Hand fest gegen meine Schulter.
„Was empfindest du für Harry?“ ihre Frage zeigte Entschlossenheit.
„Ich liebe ihn – ist es das was du hören willst?“
Erschrocken zuckte sie zusammen, damit hatte sie wohl doch nicht gerechnet.
„Ja … ich liebe ihn, in einer Art und Weise, die ich nicht definieren kann…“, energisch schob ich sie aus dem Weg, „…aber ich würde niemals, hörst du NIEMALS – mit seinen Gefühlen spielen!“
Jetzt fĂĽhlte ich mich noch elender.
Ohne mich umzusehen machte ich mich auf den Weg zu Hagrids Hütte, die Stunde hatte längst begonnen.
„Was ist mit deinen Händen?“ rief sie mir hinterher.
„Hasspost haben mir die Hände verätzt, so wie du es gerade mit deiner Hasstirade symbolisch mit meinem Gesicht getan hast.“
„Oh da bist du ja Hermine“, begrüßte mich Hagrid.
Harry sah mich mitleidsvoll an und ich begann zu zweifeln.
Kann ich die Liebe zu Harry wirklich nicht definieren?
Sollte Ginny am Ende doch Recht haben und hat das verstanden, was ich nicht einschätzen konnte?
Ich versuchte die Gedanken schnell wieder abzuschĂĽtteln.


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