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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Die zweite Aufgabe

von rodriquez

„Und hast du dich schön über mich amüsiert?“ fiel Ron ohne Umschweife über mich her. Sein Gesicht wütend, ansonsten überspielte er seinen Ärger mit übertriebenem Sarkasmus.
„Was willst du damit andeuten?“ Meine Stimme zitterte, obwohl meine Bemerkung abwertend vorgesehen war. „was ist dein Problem, Ron?“
Ich bin wohl doch nicht ganz so cool, und vor allem nicht schmerzfrei.
„Mein Problem?“ schrie er so laut, dass die fette Dame aus ihrem Dämmerschlaf erwachte und ein energisches „Pssssssssst!“ trompetete. „Mein Problem ist ... dass du uns hintergehst!“
„Ich hintergehe e – u – c – h? das musst du mir erklären!“
Noch bevor er antworten konnte, fügte ich hinzu, „zumindest Harry, schien es nichts auszumachen.“
„Du verbündest dich mit dem Feind, oder hast du vergessen, dass Karkaroff auf der dunklen Seite stand, vielleicht sogar noch steht, du erinnerst dich an Sirius warnende Worte?“
„Das sind doch Ausflüchte, Ron. Außerdem war es gerade Karkaraoff, der von Viktors Wahl nicht gerade begeistert war. Du suchst einen Grund, um von deiner eigenen Enttäuschung abzulenken!“
„Welche eigene Enttäuschung?“ er sah mich durchdringend an.
„Die Enttäuschung, dass ich mit einem andern zum Ball gegangen bin und du bist zu stolz um das zuzugeben!“
„Ich bin zu stolz?“ schrie er und Speichel tropfte aus seinem Mundwinkel, „hier geht es einzig darum, dass du mit KRUM zum Ball gegangen bist und dich damit mit dem Feind verbündet hast!“
„Wenn ihr jetzt nicht sofort still seid, werde ich mich mit dem Feind verbünden“, seufzte die fette Dame.
„Na schön, wenn er dir nicht passt, dann weißt du ja, was du zu tun hast, oder?“
Meine Stimme stieg stetig an, sie hätte beängstigte Höhen erreicht.
„Quo Vadis“, schrie ich am Höhepunkt meiner Wut, und die fette Dame öffnete die Pforte mit einem geseufzten „Na, endlich“
Im Gemeinschaftsraum öffnete ich wütend den Knoten in meinen Haaren, und schüttelte sie aus.
„Ach ja?“ giftete Ron, der hinter mir durch das Portraitloch geschlüpft war, „was denn bitte?“
„Wenn das nächste Mal ein Ball ist, dann frag mich doch gleich, und nicht als letzte Rettung!“
Ron murmelte still vor sich hin, doch ich ließ ihn einfach stehen, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte die Treppe zum Mädchenschlafsaal nach oben.
Ich war traurig und wĂĽtend, unendlich wĂĽtend.
Keinem der Jungs war der Gedanke gekommen mich als Begleitung fĂĽr den Weihnachtsball anzusehen.
Vielleicht habe ich auch wirklich nicht lange genug gewartet, und war aus Enttäuschung ungeduldig geworden.
Doch Viktor Krum kam zu mir, nicht ich zu ihm.
Und ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Begleitung.
Wenn nur einer der beiden Knallköpfe, die Erkenntnis etwas früher bekommen hätte.
Hätte ich Nein sagen sollen, und riskieren, völlig ohne Begleitung dazustehen?
Ich habe den ganzen Abend mit Viktor getanzt, und versucht ein einigermaĂźen freundliches Gesicht gegenĂĽber meinen Jungs zu wahren.
Doch Ron schoss mit seiner Laune den Vogel ab.
Seine Beschimpfungen prallten an mir ab.
Nein, ich muss ehrlich bleiben: Sie schlugen mit voller Wucht ein.

Seine vorwurfsvollen Blicke und seine leidlichen Beschimpfungen klingeln noch heute in meinen Ohren: „Warum läufst du Vicky nicht nach, er sucht sicher schon nach seiner Wärmflasche für die Nacht“.
Völlig fassungslos und voller Wut blieb ich am Ende der Treppe stehen, machte auf dem Absatz kehrt, und stolperte wieder zurück in den Gemeinschaftsraum. Ich hatte definitiv vor Aufregung die Orientierung verloren, und meine Aufgewühltheit sollte sich noch weiter steigern, denn plötzlich starrte ich in die unglaublichsten Augen, die ich kenne.
Scheinbar war Harry nur kurze Zeit später angekommen, ob er etwas von diesem heftigen Streit mitbekommen hatte?
Doch er schien in Gedanken vertieft, und sein Schweigen und sein abgewandter Blick machten mich nur noch wĂĽtender.
Ich rannte tränenaufgelöst an ihm vorbei, rempelte ihn dabei fast um, ich war so in Rage, dass ich absolut keinen Plan hatte, was ich eigentlich tue, plötzlich war ich wieder außerhalb des Gemeinschaftsraumes, und nach kurzer Zeit fand ich mich sogar in der Vorhalle wieder.
Dort beendete ich erst einmal meine Flucht, schnaufte schwer durch, lehnte mich wütend gegen eine Statue, und rutschte mit dem Rücken angelehnt, enttäuscht zu Boden.
Heute ist es fĂĽr mich nicht mehr Nachvollziehbar, wie lange ich in dieser Stellung verharrte.
Ich fluchte und schrie mir die Seele aus dem Leib.
Anfänglich dachte ich, aller Zorn hätte sich in meinen Gedanken abgespielt.
Dem war nicht so.
Es war einer der Momente, in denen ich mich nicht unter Kontrolle hatte.
„Sie hatten alle Möglichkeiten, mich zu fragen, jetzt ist Ron beleidigt und sauer, und verhält sich wie ein Kleinkind! – und Harry bekommt sein Maul überhaupt nicht auf. Starrt mich nur an, als hätte ich Lepra oder sonst eine unheilbare Krankheit.“
„Es tut mir Leid, Hermine.“
Erschrocken schnellte mein gesenkter Kopf in die Höhe, und meine Augen starrten in die unglaublichsten, grünen Augen, in die ich je geschaut habe.
„Doch solltest du mich nicht verurteilen“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Ich weiß, dass wir – ich“, korrigierte er, „eine gute Chance vertan habe. Nur hatte ich eigentlich gar nicht vor auf den Ball zu gehen.“
„Das ist gelogen“, giftete ich ihn an. „Du wolltest mit Cho auf den Ball“
Harry schĂĽttelte seinen Kopf.
„Hast du sie gefragt, oder nicht?“, schrie ich empört über seine Dreistheit, mich anzulügen.
„Ich habe es dir doch schon versucht zu erklären, hast du das in deinem Ärger schon vergessen? Es war McGonagall, die mich dazu genötigt hatte.“
„Ich bin nicht verärgert“.
„Warum hörst du mir dann nicht zu?“, fragte Harry, blieb dabei völlig ruhig, was mich nur noch weiter auf die Palme brachte.
„Die kluge Hermine stellt sich also doof, weil sie mich gar nicht verstehen will“, dabei hatte er ein falsches Lächeln auf dem Gesicht, wirkte aber ernst, und wütend.
„Also der Reihe nach, bevor wir uns die Köpfe einschlagen ... also, ganz langsam noch einmal für dich, zum mitschreiben ...“.
Ich kochte vor Wut, aber das brauche ich wohl nicht weiter erwähnen.
„Cho, ist ein tolles, gutaussehendes Mädchen, jeder Junge wäre wohl mit ihr zum Ball gegangen, wenn sie Ja sagen würde, daraus kannst du mir keinen Strick drehen. Doch auch bei ihr habe ich sehr lange gebraucht habe, weil ich nämlich, wie schon gesagt, erst gar nicht zum Ball gehen wollte. Ich kann nicht tanzen, und hatte schlichtweg keinen Bock, aber McGonagall bestand darauf, als Champion wäre es meine Pflicht hinzugehen, machte sie mir eindringlich klar.“
„Pflicht?“, höhnte ich.
„Ja, Pflicht!“, schrie er. „Du hast das wirklich nicht gewusst?“
„Nein, habe ich nicht, weil ich ursprünglich gar nicht hingehen wollte, und ich mich somit gar nicht mit dem Ball beschäftigt hatte…“
„Und doch hast du Cho zuerst gefragt…“
„Warum störst du dich daran?“ Harry zuckte unschuldig mit seinen Schultern. „Warum reitest du immer wieder darauf herum?“
„Tu ich gar nicht!“
„Gekränkter Stolz?“
„Nie, Niemals!“
„Cho hat Nein gesagt – Auf dem Rückweg habe ich miterlebt, wie Neville Ginny fragte. Und du?“
„Ja?“, fragte ich genervt, mit spitzer Zunge. „Was willst du jetzt mit mir? – Die dritte Lösung? – Die, die man fragen könnte, wenn niemand anderes mehr will? – Und die, die zu blöd ist, und auch noch Ja sagen würde?“
„Ist das dein Problem?“, zuckte Harry. „Dass du nicht einmal als Notlösung zur Debatte standest?“
Volle Breitseite mit Realitätsnähe.
Für einen kurzen Moment fand ich tatsächlich keine Worte der Erwiderung.
„Parvati“, machte Harry weiter. „Sie hat es auch nicht interessiert, dass ich sie erst wenige Stunden vor dem Ball angesprochen habe. Und sie hat sofort Ja gesagt, und hat nicht einmal nachgefragt, wenn ich schon gefragt haben könnte…“
Ich erkannte die Wahrheit in seinen Worten, und schluckte, weil ich wusste, dass er noch nicht am Ende angekommen war.
„Wir sind Teenager, Hermine. Der Ball ist kein Eheversprechen“
Ich war den Tränen nahe, und Harry war einfühlsam genug, seine Stimme zu senken.
„Wenn es dir so wichtig war, warum bist du nicht auf mich, oder auf Ron zugegangen?“
„Jungs müssen die Mädchen auffordern“, erwiderte ich in erbärmlicher Manier.
Schwache Stimme. Kopf gesenkt.
„Du wärst für mich keine Notlösung gewesen, du warst gar keine Lösung, aber aus anderen Gründen“, besänftigte Harry. „Wie kannst du nur so was denken?“
Eine einzelne Träne verirrte sich in meinen Augen.
„In einem Punkt gebe ich dir Recht: Ich habe zuerst Cho gefragt, weil ich heimlich auf sie stehe. Du bist für mich, wie eine Schwester, zumindest verhalten wir uns so. Das ist auch ein Grund, warum Ron, niemals Ginny auffordern würde. Bruder und Schwester … das wäre eine Belustigung geworden…“.
„Aber ich bin nicht deine Schwester“, murmelte ich traurig.
„Frieden?“, fragte Harry, und streckte mir seine Hand entgegen.
Widerwillig nahm ich an, und er zog mich auf die Beine.
Was er sagte hatte Hand und Fuß, eigentlich hatte ich gar nicht mit der Frage aus seiner Kehle gerechnet, weil ich ähnliche Gedanken hegte, weil ich gedanklich bereits zu sehr auf Harry und Ginny fixiert war.
„Möchtest du immer noch mit mir tanzen?“
Ăśberrascht starrte ich ihn an.
Aus der großen Halle waren immer noch musikalische Klänge zu hören. Offenbar wurden noch bei gedämpfter Lautstärke ein paar Platten aufgelegt.
Nervös blickte ich mich um, und bemerkte, wie mir Harry seine Hände zur Aufforderung entgegen hielt.
Wir hätten wirklich, als Bruder und Schwester durchgehen können.
Doch in einem Punkt hatte er sich geirrt.
Niemand schenkte uns Aufmerksamkeit. Niemand störte sich an unserer Anwesenheit.
Wenn wir allerdings gemeinsam durch die Halle tanzen würden…
Harry fĂĽhrte seine rechte Hand an meine HĂĽfte, und mit der Anderen berĂĽhrte er meine Schulter.
Ein Stromstoß, wie nach einem Blitzeinschlag zuckte durch meinen Körper.
„Hier?“, wunderte ich mich, und blickte mich ängstlich um.
Wir waren fast Allein. Kaum Jemand hatte den Weg in die Vorhalle gesucht, nur ein paar vereinzelte Pärchen hatten sich in die Ecken verzogen, doch die waren so mit sich selbst beschäftigt, dass Hermine Granger und Harry Potter nicht auffielen. Man sieht uns doch sowieso fast täglich zusammen.
„Willst du dich mit mir blamieren?“, lächelte Harry herzerweichend, und deutete in Richtung des Ballsaales.
So war das nicht gemeint, in die Halle wollte ich auf jetzt auf keinen Fall mehr zurĂĽck.
„Wenn du mich gefragt hättest, dann hätte ich auch mit dir getanzt“, erwiderte ich. „Da drin … vor all den Leuten. Es hätte mich nicht gestört.“
Harry senkte kurzzeitig seinen Blick. „Du kennst meine Einstellung, bei Parvati muss ich mich wohl auch noch entschuldigen, außer beim Eröffnungstanz hatte sie keinen Gefallen an mir.“
„Wir sind jung, und wir haben wohl Beide Fehler gemacht“, lenkte ich schließlich ein.
„Lass uns hier bleiben“, flehte Harry. „Sonst werden sich Morgen doch noch einige die Mäuler zerreißen.“
„Ginny oder Ron“, antwortete ich unbedacht, doch ich spürte, dass nicht mehr und nicht weniger, als diese Beiden durch Harrys Gedanken wanderten.
„Bei allen Anderen wäre mir das auch egal“, bestätigte Harry meine Aussage.
Der Abstand zwischen uns war immens.
Hagrid hätte locker zwischen uns gepasst.
Vorsichtig, quasi mit Trippelschritten setzte sich Harrys Körper in Bewegung, aber er schien zu verkrampfen.
Ich brachte ihn auf Kurs, lieĂź ihn aber im Glauben, er wĂĽrde mich fĂĽhren.
Der Sicherheitsabstand wurde automatisch kleiner.
Beim zweiten Lied kam Harry langsam in Tritt, es klappte immer besser, und der Abstand war auf eine Handbreit geschrumpft.
Die plötzliche Nähe weckte Gefühle, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Mein Herz schlug, wie wild, und hatte sich längst in meinem Körper auf Wanderschaft begeben.
Ein ganzer Schwarm Schmetterlinge wurde in meinen Innern aufgewirbelt.
Etwas Unbekanntes geschah mit mir: Ich war glĂĽcklich, vergaĂź alles um mich herum, und wollte nur noch den Augenblick genieĂźen.
Eine neue Platte wurde aufgelegt, und damit änderte sich die Stilrichtung.
Romantische, sanfte Herzschlagklänge.
Mein Gesicht vergrub sich in Harrys Nacken.
Seine Hände kreuzten sich an meiner Taille.
Die Musik war zur Nebensache geworden.
Wir waren eng umarmt stehen geblieben.
Ich glaubte zu schweben, und schloss meine Augen.
Mein Gesicht näherte sich seiner Wange.
Meine Lippen streiften hauchzart darüber, kamen den Seinigen immer näher.
Plötzlich war es einfach passiert.
Es war unvermeidbar.
Unsere Lippen vereinigten sich.
Erst ganz zart, vorsichtig, liebevoll, dann fiel alles von mir ab.
Ich lieĂź mich fallen, spĂĽrte, wie der Boden unter meinen FĂĽĂźen nachgab.
Das Spiel unserer Lippen wurde leidenschaftlicher, wilder, inniger.
Ein Moment, der nie enden sollte, und der mir den Atem raubte.
Ich hing mit beiden Beinen in der Luft, eine Hand in seinem Nacken, die Andere fest in seinen RĂĽcken gepresst.
Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war völlig außer Kontrolle.
Zärtlich berührten sich die Spitzen unserer Zungen. Ein Schauder nach dem Anderen überströmte alle Stellen meines Körpers, der zu beben und zu zittern begann.
Die Hand auf seinem RĂĽcken wurde klitschig von SchweiĂź.
Meine Finger krümmten sich, und meine Fingernägel krallten sich in seinen Rücken.
Doch dann war es plötzlich vorbei, so schnell wie es über mich gekommen war.
Verlegen lösten wir uns voneinander, und ich öffnete meine Augen.
Traum oder Wirklichkeit?
Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne, wusste nicht mehr, wie mir geschehen war.
Hatte ich geträumt, oder war es wirklich passiert?
Harry griff nach meiner Hand, und fĂĽhrte mich in den Gemeinschaftsraum.
Sein Gesicht leuchtend rot, unsere Hände konnten sich vor Schweiß kaum halten.
Immer wieder musste er nachfassen.
Unsere Körper zitterten im Gleichschritt.
„Gute Nacht, Hermine“, stammelte er, zu mehr waren wir Beide nicht in der Lage.
Ein Moment fĂĽr die Ewigkeit?
Meine Gedanken waren so durcheinandergewirbelt, dass ich immer noch glaubte zu träumen?
Traum oder Wirklichkeit?
Wir waren verlegen, es war einfach ĂĽber uns gekommen, und es wird nur in unseren Erinnerungen existieren. Oder war etwa gar nichts geschehen, und ich habe mir nur einen spontanen, sehnlichen Wunsch vorgestellt?
Ich wusste nicht was ich glauben sollte.
Ginnys Blicke holten mich zurück in die Realität, ein intensiver langer und durchdringender Blick.
Ich bin ihr ewig dankbar, dass sie in dieser Nacht keine Fragen stellte – was hätte ich ihr antworten sollen?
Es könnte sein, dass ich gerade deinen Harry geküsst habe?
Sie wechselte die Stellung, und drehte mir ihren RĂĽcken zu.
Ich zog nur schnell mein Kleid aus, und fiel nur mit Unterwäsche bekleidet in mein Bett.
Es dauerte noch einige Zeit bis ich tatsächlich eingeschlafen sein musste, lange Zeit starrte ich noch auf meinen Baldachin, auf dem sich zwei junge Menschen, eng umschlungen im Kreis drehten, und die alle Welt hinter sich gelassen haben.
Traum oder Wirklichkeit?
War es ein Traum, dann war er wunderschön.
War es Wirklichkeit, dann würde der Moment für immer mir gehören, egal wie Harry darüber denken würde.
Meine Zunge berührte meine Lippen, und sie schmeckten wunderbar gut, völlig anders als sonst…
Ich blieb sehr lange im Bett, erst gegen Mittag stand ich auf, zog mich an, und betrat den Gemeinschaftsraum.
Bis auf eine einzelne Person, die in Gedanken versunken am Kamin saĂź, war der Raum noch menschenleer.
Vermutlich nutzten viele die Gelegenheit endlich ausschlafen zu können.
Langsam näherte ich mich der Person vor dem Kamin.
„Alles klar Harry?“ sprach ihn an.
Verstört blickte er auf, und starrte mich an.
Er schien tatsächlich einen Moment zu überlegen, wer ihn wohl angesprochen haben könnte.
„Nicht wirklich...“, antwortete er und lenkte den Blick ins Feuer des Kamins.
Nach einem schweigsamen Augenblick und zwei Gähnattacken, blickte er wieder hoch in mein Gesicht und bedeutete mir Platz zu nehmen. Ich hatte mich keinen Millimeter von der Stelle gerührt.
Erschöpft ließ ich mich auf den mir zugewiesenen Platz plumpsen.
„Deine Haare sind wieder buschig?“ lächelte er, „hat dir gestanden, ich hätte dich fast nicht erkannt“.
„Ginny hat mir Unmengen von Seidenglatts Haargel reinmassiert, aber für jeden Tag wär mir das entschieden zu viel Aufwand!“ antwortete ich und kraulte Krummbein, der auf meinen Schoß gesprungen war, hinter den Ohren.
„Was stimmt nicht?“ fragte ich vorsichtig, „deine Probleme haben doch hoffentlich nichts damit zu tun, dass ...“.
Ich traute mich nicht den Gedanken zu Ende zu bringen.
„Ganz sicher nicht“, unterbrach er mich, „ich weiß, dass du nur aus Enttäuschung über uns, Krums Angebot angenommen hast, und es war den gutes Recht mit wem du willst auf den Ball zu gehen.“
Warum geht er nicht darauf ein?
„Was ist es dann?“
Er schüttelte ungläubig seinen Kopf, „der ganze Abend war eine Farce.“
„Was meinst du damit?“
„Ich wollte erst gar nicht gehen, dann mit Ginny oder Cho, dann musste ich gestern beide so glücklich, so fröhlich sehen, es hat mir einen Schlag versetzt ... Cho mit Cedric ... Ginny mit Neville ... das wäre noch akzeptabel gewesen, aber...“
„Aber was?“
„Du hast sie doch gesehen, als wir nach oben gingen...“
„Ihr habt sie gesehen?“
„Nicht wir ... ich!“, es schien ihn zu beschäftigen, „nicht auszudenken, wenn Ron es bemerkt hätte.“
Warum hat Ron es nicht bemerkt?
Harry schien meine Gedanken zu lesen, „ich habe ihn rechtzeitig auf dich aufmerksam gemacht.“
„Du hast ihn abgelenkt?“, damit hatte ich nicht gerechnet.
„Bei Parvati muss ich mich auch noch entschuldigen, ich habe mich unmöglich benommen“, überging er meine Frage.
„Was war das noch mit Cedric, ich glaubte zu hören, wie seine Stimme deinen Namen rief?“
„Auch sehr seltsam“, murmelte Harry, „es ging um das Goldene Ei. Ich müsse es mit in ein Bad nehmen, meinte er, am besten in das Vertrauensschülerbad, und dann gab er mir auch noch das Passwort...“
„Du hast das Rätsel noch nicht gelöst?“ fragte ich erschrocken.
„Ist doch noch Zeit“, wiegelte Harry ab.
„Soviel Zeit, nun auch wieder nicht ... hmm ... in ein Bad?“
„Ich dachte erst er wollte mich verulken, um mich wie einen Dummkopf vor Cho dastehen zu lassen.“
„Warum sollte er das tun?“
„Es klang nur so unglaublich ... mit dem Ei in ein Bad gehen?“ er tippte mit seinem Zeigefinger gegen seine Stirn, „aber das war noch nicht alles, dass seltsam war.“
Ohne Aufforderung erzählte er weiter, „nach deinem Disput mit Ron…“, er sah mich bittend an, „bitte tue mir den Gefallen und vertragt euch wieder, es tut mir weh, euch so zu sehen...“
„Das liegt nicht an mir ... er hätte mich nur fragen brauchen, und nicht, wenn nichts anders mehr übrig bleibt.“
„Jedenfalls gingen wir zwischendurch zum Nachdenken an die frische Luft, und konnten dabei ein Gespräch zwischen Snape und Karkaroff belauschen, sie haben sich geduzt, und kannten sich offensichtlich, allerdings klang ihr Gespräch sehr beunruhigt, sie sprachen über etwas, was erschreckenderweise immer deutlicher werden würde, Snape wollte Karkaroff decken, falls er fliehen wollte.“
„Das ist allerdings sehr seltsam...“ grübelte ich, „sollte Sirius doch Recht haben, mit seiner Vermutung über Karkaroff, und er ist es doch?“
„Aber dann bräuchte er doch nicht zu fliehen?“
„Das war aber noch nicht Alles“, sagte Harry und verzog dabei sein Gesicht. „Da war noch ein Gespräch von Hagrid und Madame Maxime. Wir versteckten uns hinter einer Statue, ich wollte es eigentlich nicht hören, und versuchte mich abzulenken, beobachtete einen Käfer auf der Statue, aber Hagrid war nicht gerade leise...“
„Über was haben sie gesprochen?“
„Die Beiden haben sich verkracht, weil Hagrid erwähnte, dass sie beide Halbriesen wären.“
„So etwas habe ich mir schon gedacht, wäre er ein ausgewachsener Riese, müsste er über sieben Meter groß sein.“
„Ich frage mich nur, was das für eine Bedeutung haben sollte“, spann Harry seine Gedankengänge weiter.
Als die Schule wieder begann, stellten wir ĂĽberrascht fest, dass Hagrids Fach vertretungsweise von Professor Raue-Pritsche ĂĽbernommen wurde.
Angeblich fĂĽhlte sich Hagrid nicht gut.
Den wahren Grund erfuhren wir von Malfoy, der uns einen Artikel im Tagespropheten unter die Nase hielt.
Ein neuerlicher Sensationsartikel, der blöden Reporterkuh Rita Kimmkorn.
Sie kritisierte darin Dumbledores streitbare Einstellungspolitik und nennt als drastisches Beispiel dafür Hagrid, der als Lehrer im Fach Pflege magischer Geschöpfe seine Schüler mit gefährlichen Monstern einschüchtere und ängstige.
Sie zitierte Draco Malfoy, der von schweren Verletzungen berichtet, die ihm und anderen SchĂĽlern, von wilden und blutrĂĽnstigen Kreaturen in Hagrids Unterricht zugefĂĽgt worden seien.
Alle wĂĽrden den brutalen Lehrer hassen, aber keiner wĂĽrde es wagen, gegen ihn vorzugehen.
Kimmkorn führt die Brutalität darauf zurück, dass Hagrid ein Halbriese sei, wobei sie selbst das Thema Halbriese auf brutalste Art und Weise ausschlachtete.
Hagrid hätte bestimmt von seiner Mutter das brutale Wesen der Riesen geerbt.

„Wie hat sie das rausgefunden?“ fragte Ron.
„Vielleicht hat sie gehört, wie er es am Ballabend Madame Maxime erzählt hat“, überlegte ich laut.
Nur wie hätte sie das angestellt?
Harry und Ron hätten sie sehen müssen.
„Vielleicht hat sie einen Tarnumhang?“ meinte Harry.
Gar keine so schlechte Idee.
Irgendetwas in dieser Richtung mĂĽsste es sein.
Gegen Abend versuchten wir vergeblich, Hagrid in seiner HĂĽtte zu besuchen.
Doch auch in den nächsten Tagen ließ er sich vor allen verleugnen.
Rita Kimmkorn und kein Ende.
Mitte Januar trafen wir sie bei einem Ausflug nach Hogsmeade in den Drei Besen.
Sie unterhielt sich lautstark mit einem Kollegen darüber, wie man eine gerade erlebte Situation ausschlachten könnte.
Das Opfer: Ludo Bagman, der von einigen Kobolden bedrängt wurde, die auf der Suche nach Barty Crouch waren.
„Crouch wäre schon seid Wochen nicht mehr auf der Arbeit gewesen“, erklärte uns Bagman, „Der junge Percy, sein Assistent, behauptet er sei krank“.
Ebenso erwähnte er, dass Bertha Jorkins immer noch vermisst wurde.
Er verließ fluchtartig die Drei Besen, als Fred und George sich ihm näherten, er wirkte sehr nervös beim Anblick der Zwillinge.
„Er hat mir Hilfe für das goldene Ei angeboten“, sagte Harry beiläufig.
Schockiert sah ich ihn an, „das darf er eigentlich nicht! Er ist einer der Richter!“
Eindringlich fixierte ich Harry, „und außerdem hast du es doch schon gelöst, oder?“
Als hätte ich es geahnt, druckste er nur herum, „Ähmm ... fast“.
Wusst ich’s doch, nichts hat er gelöst, gar nichts.
Der Herr Möchtegern - Champion hat sich noch nicht einmal darum gekümmert!
„O nein!“ sagte Ron und blickte zur Tür.
Da kam sie, aufgetakelt bis geht nicht mehr, Rita Kimmkorn.
„Wieder einmal dabei, jemandes Leben zu ruinieren“, rief Harry so laut, dass einige Blicke sich ihr zuwandten.
Als sie ihre Berichte auch noch rechtfertigte und mich ein dummes kleines Gör beschimpfte, war mir klar, dass ich ihr nächstes Opfer werden würde.
Harry nahm sich meine Mahnung zu Herzen und kümmerte sich endlich darum das Rätsel zu lösen.
Wie sich herausstellte, erwies sich Cedrics Tipp als Richtig.
Im Vertrauensschülerbadezimmer öffnete Harry das Ei unter Wasser, unter Anwesenheit der Maulenden Myrte.
Sie gab Harry den entscheidenden Tipp, denn auch Cedric hätte es so gemacht.
Unter Wasser gab das Ei kein Gekreische von sich, sondern vielmehr einen ungewohnt klingenden Chorgesang.

Komm, such, wo unsere Stimmen klingen,
denn über dem Wasser können wir nicht singen.
Und während du suchst, überlege jenes:
Wir nahmen, wonach du dich schmerzlich sehnest.
In einer Stunde musst du es finden
Und es uns dann auch wieder entwinden.
Doch brauchst du länger, fehlt dir das Glück,
zu spät, `s ist fort und kommt nicht zurück.


„Du hast doch gesagt, du hättest das Eierrätsel schon gelöst!“ fauchte ich Harry an, nachdem er mir von seinem heimlichen Bad erzählte.
Als er dann auch noch von seiner gefährlichen Rückkehr berichtete, konnte ich nur noch ungläubig den Kopf schütteln.
„Auf dem Rückweg zum Gryffindorturm bemerkte ich auf der Karte des Rumtreibers, dass Barty Crouch sich in Snapes Büro eilig hin und her bewegte“, begann er, in Erwartung meiner Mahnattacken, zu erzählen.
Er hatte Glück, noch äußerte ich mich nicht.
„Neugierig ging ich also in diese Richtung und dabei verfing ich mich in einer der Trickstufen.“
Ich zog genervt die Augenbrauen nach oben.
„Typisch...“
„Beim Versuch mich zu befreien, fiel mir auch noch das Ei und die Karte des Rumtreibers aus der Hand. Und zu allem Glück flatterte die Karte ungelöscht ein paar Stufen weiter und war außerhalb meiner Reichweite...“
„Wer ist gekommen?“ fragte ich, hatte aber schon eine Vorahnung, „Filch, Snape?“
„In der Reihenfolge...“, antwortete er, und fühlte sich sichtlich unwohl.
„Nachsitzen ... wann?“
Wie blöd kann man sein?
„Hatte ich schon erwähnt, dass das Ei die Treppe runterrollte, und sich öffnete...?“
„Nein hast du nicht, aber ich habe das schon vermutet...“
„Filch hatte ich noch nie so schnell anrennen sehen, zum Glück konnte er mich nicht sehen...“
Ich schnaufte durch.
Wie viel GlĂĽck kann ein Mensch haben?
„Scheinbar hast du wenigstens an den Tarnumhang gedacht!“
„Wie man es nimmt“, er verzog seine Mundwinkel, „Filch beschuldigte Peeves, er konnte mich ja nicht sehen, und angezogen vorm Lärm, stand dann auch Snape auf der Matte. Er hatte entdeckt, dass jemand in sein Büro eingebrochen war und Filch sollte ihm helfen, den Einbrecher aufzuspüren.“
„Super!“ kreischte ich, „und da bist du natürlich der ideale Einbrecher für Snape!“
„Jetzt wart doch mal ab...“, unterbrach er mich.
„Kurze Zeit später tauchte auch noch Moody auf, sein magisches Auge erfasste die ganze Situation.“
„Er kann durch den Tarnumhang blicken“, wieder schrie ich entsetzt auf und schlug die Hände vor mein Gesicht.
„Hermine du nervst ... Moody erkannte mich, und hat mir geholfen. Es war aber wirklich höchst notwendig, denn Snape hatte die Karte entdeckt, und natürlich sofort mich in Verdacht.“
Harrys Augen begannen zu leuchten, „ich hatte Snape noch nie so eingeschüchtert gesehen. Phänomenal, wie Moody das geregelt hatte, mit einem Accio brachte er die Karte an sich und verdächtigte Snape, derjenige zu sein, der es auf mich abgesehen habe. Snape zog sich tatsächlich, mit finsterem, eingeschüchterten Blick zurück ... dann befreite mich Moody aus meiner misslichen Lage, und bewunderte die Karte … ich habe sie ihm ausgeliehen.“
„Du hast was?“
„Warum hätte ich es nicht tun sollen?“
„Du weißt was geschehen kann, wenn diese Karte in falsche Hände gerät!“
„Aber ... aber Moody ... hat doch keine falschen Hände? Er hat mir dazu geraten, später Auror zu werden!“
Und Harry träumt sicherlich schon davon.
Ganz toll.
Der gutmĂĽtige Dackel, sieht immer nur das Gute im Menschen.
„Du solltest auf Jedenfall, Sirius davon berichten, und zwar alles! Die Sache mit Crouch ist äußerst mysteriös“.
Die zweite Turnieraufgabe rückte unweigerlich näher, und es wurde von Tag zu Tag offensichtlicher, dass Harry überhaupt keine Ahnung hatte, wie er die Aufgabe angehen sollte.
Verzweifelt suchten wir in der Bibliothek nach Möglichkeiten, wie man eine Stunde unter Wasser bleiben könnte.
Vergeblich.
Alle möglichen Verwandlungen waren zu finden, aber Harry konnte nicht innerhalb kurzer Zeit erlernen ein Animagus zu werden.
Das dauert Jahre und muss vom Zaubereiministerium registriert werden.
Am letzten Abend vor der Prüfung hatten wir immer noch keine Lösung gefunden.
Es war zum Haare raufen.
Warum hat er das Problem nicht schon frĂĽher aufgegriffen?
Wie soll er diese PrĂĽfung bestehen?
Und das, wo er noch nicht einmal richtig schwimmen gelernt hatte, „die Dursleys haben darauf keinen Wert gelegt“, Harrys Worte überraschten mich nicht.
Niedergeschlagen schĂĽttelte ich meinen Kopf.
Nichts einfach nichts.
Das gibt es doch nicht!
Irgendwo musste doch etwas zu finden sein.
„Ach, das bringt doch überhaupt nichts“, sagte ich resignierend und klappte Tausend knifflige Zauberrätsel zu, „wer um Himmels willen möchte schon, dass seine Nasenhaare als Ringellöckchen wachsen?“
„Fänd ich nicht schlecht“, ertönte eine Stimme hinter uns.
Die Zwillinge mit Ginny im Schlepptau traten hinter einem BĂĽcherregal hervor.
Fred und George wirkten im Gegensatz zu Ginny, sehr gut gelaunt.
Ginny sah sich nervös und schuldbewusst um.
Seit dem Weihnachtsball hatte ich sie kaum gesehen, gesprochen schon gar nicht mehr.
Eigentlich war ich sauer und wĂĽtend auf sie.
Okay, ich selbst hatte ihr geraten sich in andere Richtungen umzusehen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell geschehen würde, und vor allem, dass sie sich komplett von Harry lösen würde.
„Sie geht mit Michael Corner“, hörte ich einige Leute tuscheln.
Fast wäre ich verbal über sie hergefallen, hätten uns nicht die Zwillinge mit einer Botschaft überrascht.
„Wir suchen euch“, sagte der Zwilling mit dem G auf dem Pulli, „McGonagall will dich sprechen, Ron. Und dich auch, Hermine!“
McGonagall?
„Warum?“ fragte ich verdutzt.
„Keine Ahnung – jedenfalls sah sie ziemlich angespannt aus“, sagte das F.
Und das G fügte hinzu, „wir sollen euch zu ihr ins Büro runterbringen!“
Erschrocken blickte ich zu Harry, der äußerst unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her rutschte.
Mein Magen zog sich zusammen.
Was haben wir verbrochen?
„Wir treffen uns dann im Gemeinschaftsraum“, sagte ich zu Harry und folgte zusammen mit Ron den Zwillingen.
ZurĂĽck blieben ein beunruhigter Harry und eine sich sichtlich unwohl fĂĽhlende Ginny.
„Wisst ihr, was sie von uns will?“ fragte ich auf dem Weg zu McGonagalls Büro.
„Leider nein, wir führen nur Befehle aus“.
Seltsam, seltsam…
„Ron und Hermine, Professor“, sagte Fred, als sich die Tür zu McGonagalls Büro öffnete.
„Danke“, sagte sie knapp, „ihr könnte wieder gehen, ich brauche nur die Beiden.“
Das flaue Gefühl in meinem Bauch verstärkte sich noch, als wir eintraten.
Die Richter des Turniers waren anwesend und Dumbledore lächelte uns zu.
„Einen kleinen Augenblick noch, es fehlen noch Zwei…“, sagte McGonagall.
Nach einigen Augenblicken kamen noch Cho Chang und ein kleines blondes Mädchen, das sicher nicht älter als neun Jahre alt war. Sie war das genaue Ebenbild von Fleur, nur fast zehn Jahre jünger.
Mir ging ein Licht auf.
Panisch registrierte ich was geschehen sollte.
Ich hatte Angst, und vor lauter Panik stand ich kurz davor ohnmächtig zu werden.
Der ganze Raum lag wie unter einer Luftblase.
Luftblase?
Mein Gott, dass ich da nicht frĂĽher darauf gekommen bin!
Ich schlug entsetzt meine Hände in mein Gesicht.
Ich muss zu Harry!
Ich habe die Lösung gefunden!
Ein Kopfblasenzauber!
Ich muss zu Harry!
„Professor … kann ich … ich muss dringend nochmals zu Harry?“
„Tut mir leid, das geht jetzt nicht mehr!“ sagte Dumbledore.
Wir nahmen, wonach du dich schmerzlich sehnest.
In einer Stunde musst du es finden.
Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
Wir sind die Personen, die die Champions suchen mĂĽssen!
FĂĽr Harry ist Ron anwesend.
FĂĽr Cedric, Cho.
Fleur muss ihre kleine Schwester finden.
Und ich?
Ich bin das nach was sich Viktor schmerzlich sehnt.
Oh mein Gott!
Harry!
Seine zwei besten Freunde, und ein Mädchen für das er schwärmt!
Ich muss zu Harry!
Aber es war zu spät.
Professor Dumbledore trat auf uns zu, „zunächst will ich euch alle danken, dass ihr hierher gekommen seid.“
Er sah panisch von einem zum anderen, „ich will auch nicht lange auf die Folter spannen … es geht um die zweite Aufgabe für die Champions. Ihr seid die Aufgabe, die Champions müssen euch suchen, die Aufgabe lautet…“
Es folgte das, was ich schon kannte, nur vorgetragen mit der Stimme unseres Schulleiters:
„Komm, such, wo unsere Stimmen klingen, denn über dem Wasser können wir nicht singen. Und während du suchst, überlege jenes: Wir nahmen, wonach du dich schmerzlich sehnest. In einer Stunde musst du es finden. Und es uns dann auch wieder entwinden. Doch brauchst du länger, fehlt dir das Glück, zu spät, `s ist fort und kommt nicht zurück.“
Wieder sah er sich lächelnd um, „ich werde euch jetzt gleich in Schlaf versetzen, euch kann nichts geschehen, keine Sorge, danach werdet ihr auf dem Grund des schwarzen Sees versteckt, die Champions müssen euch suchen und befreien, sie haben dazu eine Stunde Zeit. Brauchen sie länger, oder finden euch nicht, werdet ihr von den Seebewohnern, den Wassermenschen sicher geborgen. Es ist nur ein Spiel, ohne Gefahr für euch. Ich werde mit…“
„Aber … Professor?“ fragte Ron ängstlich.
„Mister Weasley?“
„Aber in dem Lied heißt es…“
Dumbledores Lächeln verbreiterte sich, „das mein Lieber ist das Salz in der Suppe, es soll nur bedeuten, dass die Champions innerhalb der vorgegebenen Zeit wieder zurückkommen, noch weitere Fragen?“
„Aber wir sind beide…“, ich zeigte von Ron zu mir, „Freunde vor Harry!“
„Jeder Teilnehmer darf nur eine Person retten, die Wassermenschen werden die Champions darüber belehren“
Ich muss Harry helfen!
„Miss Granger?“
Verstört und ängstlich sah ich hoch.
„Harry…“, stammelte ich.
„Sie sind für Mister Krum vorgesehen, und sie werden erst wieder beim Erreichen der Wasseroberfläche zu sich kommen!“
„Aber Harry … wir sind beide … seine Freunde.“
„Machen sie sich keine Sorgen, Mister Potter wird die richtige Wahl treffen, sie werden jetzt schlafen…“
Aber ich bin auch Harrys Freundin…
…und ich werde müde … meine Augen sind so schwer…
Was ist jetzt?
Tosender Applaus, Viktor hält mich im Arm, wir sind im See, tauchen auf, schwimmen zum Steg.
Ist es schon vorbei?
Und dann spürte ich, dass mein Kopf durch die Wasseroberfläche gestoßen war.
Kalte, klare Luft stach in mein nasses Gesicht.
Keuchend zog mich Viktor zum Ufer, ĂĽberrascht stellte ich fest, dass er sich verwandelt hatte.
Monströs sah er aus, ein menschlicher Körper in Badehosen mit dem Gesicht eines Hais.
Am Ufer angekommen, half uns Dumbledore aus dem Wasser.
Viktors Körper verwandelte sich zurück in seine alte Form.
Sofort kam Poppy angerannt, und warf Decken um unsere Körper.
Ich zitterte vor Kälte, mir war auf einmal fürchterlich kalt.
Ist Harry schon da?
Ob er es geschafft hat?
Ängstlich schaute ich mich um, doch nur Cedric und Cho saßen schon eingemummt in einige Decken am Ufer, auf einem künstlich angelegten Holzsteg.
Pomfrey packte mich am Arm, zog mich hinüber zu den beiden bereits angekommenen und wickelte mich so fest in die Decken, dass ich mir vorkam, als hätte ich eine Zwangsjacke an.
Resolut flößte sie mir einen Löffel sehr heißen Zaubertrankes ein, der Dampf quoll aus meinen Ohren.
Viktor strahlte mich an.
Doch wo ist Harry?
Fleur lief völlig aufgelöst und zitternd an uns vorbei, sie scheint es nicht geschafft zu haben.
Angespannt blickte ich sehnsĂĽchtig ĂĽber den See.
Wo bleibst du Harry?
Was ist los?
Bitte, bitte komm!
Viktor bemerkte meine Unruhe, und redete mit einem gekünstelten Lächeln auf mich ein.
„Wenn du villst, kannst du mich im Sommer in Bulgarien besuchen kommen, ich lade dich ein, Erminne, noch nie habe ich solche Gefühle für irgendein Mädchen empfunden.“
Erschrocken sah ich ihn an.
Ich konnte mich auf das was er sagte nicht konzentrieren.
Meine Augen lagen gebannt auf der Wasseroberfläche.
Wo bleibst du?
Ein paar Bläschen, die sich rasch vermehrten, bildeten sich auf der Oberfläche, dann schoss ein Kopf empor.
Ein Kopf, der sofort mächtig nach Luft schnappte, und sie begierig einsog.
Keuchend zog er mit beiden Armen, Ron und die kleine Fleur – Imitation an die Oberfläche.
Die Menge auf der Tribüne machte einen höllischen Lärm, als Ron und das kleine Mädchen, ihre Augen öffneten.
Fleur rannte völlig außer sich hin und her.
Gemeinsam zogen meine Freunde, das Mädchen zum Ufer, wo die Richter standen und sie beobachteten und wo ich sehnsüchtig, wartete.
Pomfrey lieĂź sofort von uns ab, wirbelte herum und rannte mit einem weiteren Stapel Decken auf die Drei im Wasser zu.
Percy, blasser als sonst, rannte ins Wasser um sie zu begrĂĽĂźen.
Richtig, er rannte ins Wasser, in voller Montur.
Unterdessen versuchte Madame Maxime Fleur zu bändigen, die immer noch völlig aufgelöst wirkte, und sich mit allem, was sie hatte, zurück ins Wasser stürzen wollte.
„Gabrielle, Gabrielle! Lebt sie noch, ist sie verletzt?“
Harry sah sehr erschöpft aus, hatte kaum noch Atem, um ihr zu antworten.
Dumbledore und Bagman zogen ihn freudestrahlend heraus.
Percy schnappte seinen Bruder und zerrte ihn ans Ufer.
„Hau ab, Percy, mir geht’s gut“, war Ron’s euphorischer Dank.
Ich konnte ihn verstehen.
Ein Lächeln schob sich auf meine Lippen.
Er hat es geschafft.
Ohne meine Hilfe.
„Gut gemacht, Harry!“ applaudierte ich, „du hast es geschafft, du hast es ganz alleine rausgefunden!“
„Du hast einen Wasserkäfer in deine `aar, Erminne!“ sagte Krum, und wischte in meinen Haaren herum.
Viktor versuchte wohl, meine Aufmerksamkeit wieder zu gewinnen, doch unbewusst schlug ich seine Hand zurĂĽck. Ich hatte ganze andere Gedanken, auch wenn mich Viktor gerade aus dem See gerettet haben sollte.
Das war in diesem Moment völlig unwichtig.
„Aber du hast die Zeit weit überschritten, Harry … hast du solange gebraucht, um uns zu finden?“
„Nein … gefunden hatte ich euch schon lange…“, keuchte er.
Er wäre der Erste gewesen, wenn er nicht versucht hätte, sich auch noch um die Anderen zu kümmern.
Wie ich schon vermutete, Ron, Cho und mich.
Ein unvorstellbares Szenario.
Für Harry ein Horrorszenario, Krum und Cedric hätten sich sicher nicht mit den Anderen aufgehalten.
Aber genau das wirkte sich positiv auf die Bewertung aus.
Fleur bedankte sich überschwänglich bei Harry für die Rettung ihrer kleinen Schwester, aber auch Ron bekam sein Fett ab.
Ich rollte dabei meine Augen vor lauter Abneigung.
„Du `ast sie gerettet“, keuchte die dumme Pute, „obwohl sie nischt deine Geisel war.“
Fleur bückte sich, küsste Harry zweimal auf jede Wange, dann wandte sie sich an Ron, „und auch du … du `ast ge’olfen…“
„Ja … ah“, stotterte Ron, und die Hoffnung stand ihm ins Gesicht geschrieben, den gleichen Dank, wie Harry, zu bekommen.
Fleur stürzte sich tatsächlich auf ihn und schleckte ihn ab.
Pfui … Bäääh … diese ekelhafte, schleimige Schnepfe!
Ludo Bagman räusperte sich und gab die Punktverteilung bekannt.
„Meine Damen und Herren, wir haben unsere Entscheidung getroffen. Seehäuptling Murcus hat uns genau geschildert, was auf dem Grund des Sees geschehen ist, und wir haben daher beschlossen, die Champions bei fünfzig möglichen Punkten wie folgt zu benoten…“
Das Stimmengewirr auf der TribĂĽne legte sich.
„Miss Fleur Delacour hat zwar gezeigt, dass sie hervorragend mit dem Kopfblasenzauber umgehen kann, doch sie wurde von Grindelohs angegriffen, als sie sich ihrem Ziel näherte, und hat es nicht geschafft, ihre Geisel zu befreien. Wir erteilen ihr 25 Punkte.“
Von der Tribüne kam verhaltener Applaus, Fleur senkte ihren Kopf und murmelte, „isch’ab eigentlich keinen verdient!“
Wie recht du hast! Dachte ich genĂĽsslich.
Ludo Bagman erhob wieder seine Stimme.
„Mr. Cedric Diggory, der ebenfalls den Kopfblasenzauber verwendet hat, kam als Erster mit seiner Geisel zurück, allerdings eine Minute nach der gesetzten Zeit von einer Stunde, deshalb geben wir 47 Punkte.“
Tosender Applaus brandete auf, hauptsächlich von den Hufflepuffs.
Cho klimperte Cedric mit ihren langen Augenwimpern zu.
Irgendwie mag ich dieses Weib auch nicht, da hat Ginny schon recht, sie wirkt unecht und kĂĽnstlich.
Die passt nicht zu Harry!
Aber ĂĽberhaupt nicht!
Hoppla … war denke ich denn da?
Warum … Wieso … Weshalb?
Eine richtige Erklärung fand ich keine.
Traum oder Wirklichkeit?
Einige Augenblicke studierte ich Harrys Gesicht.
Sein Blick hatte sich gesenkt, scheinbar hatte er die Szene ebenso registriert.
Wie viele Punkte wĂĽrde dann Harry bekommen, wenn sie Cedric schon drei Punkte abziehen, bei nur einer Minute Verzug?
Eine Hand griff nervös, aber energisch an meinen Arm.
Viktor.
Er war der nächste bei der Punktevergabe, er wollte sich bei dieser Gelegenheit offenbar mit mir präsentieren.
Zum ersten Male dachte ich wirklich, Viktor war ein Fehler…
„Mr. Viktor Krum hat eine unvollständige Verwandlung benutzt, die dennoch sehr wirksam war, und ist als Zweiter mit seiner Geisel zurückgekehrt. Wir geben ihm vierzig Punkte.“
Siegessicher reckte er seine Faust in die Luft.
Ich nutzte die Gelegenheit und rutschte näher zu Harry.
„Mr. Harry Potter hat mit bester Wirkung Kiemenkraut genommen“, sagte Bagman in diesem Augenblick.
Kiemenkraut?
Wie ist er denn auf die Idee gekommen?
„Später“, flüsterte er, auf meine fragenden Blicke.
„Er kam als Letzter zurück und weit über dem Zeitlimit von einer Stunde.“
Aber mehr Punkte als bei Fleur mĂĽssten drin sein, immerhin ist es ihr ĂĽberhaupt nicht gelungen!
„Wie uns die Seehäuptlinge allerdings mitteilen, hat Mr. Potter die Geiseln als Erster erreicht, und die Verspätung bei seiner Rückkehr war seiner Entschlossenheit geschuldet, alle Geiseln, nicht nur die seine, in Sicherheit zu bringen.“
Oh Harry, es tut mir so leid … ich konnte dir nicht mehr helfen, und deswegen hast du unnötigerweise Punkte verschenkt
Mitleidsvoll sah ich ihm in die Augen.
„Die Mehrzahl der Richter“, fuhr Bagman fort und warf dabei gleichzeitig Karkaroff einen sehr gehässigen Blick zu, „sind der Überzeugung, dass dies moralisches Rückgrat beweist und mit der vollen Punktzahl belohnt werden sollte. Dennoch … Mr. Potters Ergebnis lautet fünfundvierzig Punkte!“
Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich strahlte Harry an.
Viktor schien das ĂĽberhaupt nicht zu gefallen, wieder versuchte er meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Doch ich hörte ihm nicht mehr zu.
Meine Aufmerksamkeit galt einzig Harry, der jetzt gemeinsam mit Cedric in FĂĽhrung lag.
„Die dritte und letzte Runde des Turniers findet am 24. Juni bei Einbruch der Dunkelheit statt“, konnte Bagman nur unter größter Anstrengung, noch ankündigen, „wir werden den Champions genau einen Monat vorher mitteilen, was auf sie zukommt…“
„Das nächste Mal, wenn ich nach Hogsmeade komme, werde ich Dobby für jeden Tag des Jahres ein paar Socken kaufen“, murmelte Harry glücklich.
„Dobby?“ fragte ich überrascht.
Harry grinste mich an, „ja Dobby“, wiederholte er.
Später im Gemeinschaftsraum gab er Ron und mir eine kurze Zusammenfassung über die Geschehnisse, nachdem wir in McGonagalls Büro in Schlaf versetzt wurden.
„Ich hatte einen Bücherstapel mit in den Gryffindor - Gemeinschaftsraum genommen, und durchforschte ihn ohne etwas zu finden. Es war spät, die Bibliothek hatte schon geschlossen und so schlich ich unter dem Tarnumhang dorthin zurück. Ergebnislos durchsuchte ich weitere Bücher, nur noch wenige Stunden, dachte ich, und ich hatte immer noch keine Lösung gefunden. Schließlich bin ich wohl eingeschlafen. Bis ich, zehn Minuten vor Turnierbeginn, von Dobby unsanft geweckt wurde.
Dobby steckte mir das Dianthuskraut unter dem Hinweis zu, dass ich damit unter Wasser atmen könnte, wenn ich es zerkauen würde. Ich könnte dann meinen Weezy retten und zurückholen…“
„Deinen Weezy?“
„Ron, natürlich…“
„Das weiß ich, aber woher wusste Dobby davon?“
Harry zuckte ahnungslos mit den Achseln, „angeblich hat er ein Gespräch von Moody und McGonagall belauscht, er wirkte dabei aber seltsam aufgewühlt. Ich musste mich beeilen und traf erst im letzten Moment beim Wettbewerb ein. Während ich in den See sprang kaute ich das Kraut, und es wirkte sogleich, Kiemen und Schwimmhäute wuchsen an meinem Körper. Die maulende Myrte zeigte mir noch in welche Richtung ich schwimmen musste, den Rest kennt ihr ja…“
„Wahnsinn“, staunte Ron, der endlich auch die Aufmerksamkeit in den nächsten Tagen bekam, von der immer geträumt hatte.
Seine Heldentat bei der Rettung der kleinen Gabrielle weckte Begehrlichkeiten.
Harry und Ron waren noch dabei, sich frische Klamotten anzuziehen, so ging ich schon einmal alleine nach unten, in die groĂźe Halle.
Auf dem Weg zum gemeinschaftlichen Festmahl in der groĂźen Halle, kam jemand hinter mir durch das Portraitloch geschlĂĽpft, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Eigentlich war ich wĂĽtend...
Harry hätte so nötig Hilfe gebraucht, die Gelegenheit wäre günstig gewesen.
Aber nein …


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