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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Der Feuerkelch

von rodriquez

Kaum waren alle gesättigt, und die Tische abgeräumt, erhob sich Dumbledore ein weiteres Mal, und durchbrach das immense Stimmengewirr mit seiner sonoren Stimme.
Ein leises, erwartungsvolles Kribbeln erfasste mich.
Was uns wohl erwartet?
Werden unsere Abenteuer auch in diesem Jahr eine Fortsetzung finden?
Welche Prüfungen hält das Trimagische Turnier für uns bereit.
Es wäre schön, wenn Andere Prüfungen auferlegt bekämen.

Krum schaute völlig entspannt durch die Reihen, und … täuschte ich mich?
Es schien, als würde er mir still zulächeln.
Blödsinn! – Alles Einbildung.
„Der Augenblick ist gekommen!“ schrie Dumbledore, und hob seine Hände, damit endlich Ruhe einkehren würde.
„Das Trimagische Turnier kann nun beginnen. Ich möchte einige erläuternde Worte sagen, bevor wir die Truhe hereinbringen…“.
Eine Truhe?
Ron zuckte die Achseln und Harry sah sich fragend um.
„Nur um unser diesjähriges Verfahren zu erklären“, fuhr Dumbledore fort, „doch jenen, die sie noch nicht kennen, möchte ich zunächst Mr. Bartemius Crouch vorstellen, Leiter der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit … und Mr. Ludo Bagman, den Leiter der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten.“
Beide traten durch die Pforte, marschierten nach vorne, und nahmen die zwei freien Plätze ein, und ich stellte fest, dass Bagman erheblich mehr Applaus zuteil wurde, als Crouch.
Eine Beurteilung dessen verkniff ich mir, da ich weder Crouch noch Bagman genauer kennengelernt hatte.
Crouch wirkte immer noch seriöser, was ich persönlich als Vorteil empfand, aber wohl nicht gut bei den Anderen ankam.
„Mr. Bagman und Mr. Crouch haben in den vergangenen Monaten unermüdlich für die Vorbereitung des Trimagischen Turniers gearbeitet, und sie werden neben mir, Professor Karkaroff und Madame Maxime die Jury bilden, die über die Leistungen der Champions befindet.“
Die Erwähnung der Champions hatte eine scheinbar magische Wirkung, alle hörten auf, und sahen sich fragend um. Auf einmal herrschte in der großen Halle eine angespannte, tödliche Stille.
Filch trug eine groĂźe, mit Juwelen besetzte Holztruhe auf Dumbledore zu.
Sie schien sehr alt zu sein.
Unter den SchĂĽlern entstand ein aufgeregtes, neugieriges Gemurmel.
Von jeder der drei Schulen, werde je ein Champion teilnehmen, sie müssten bei drei schwierigen und gefährlichen magischen Wettkampfaufgaben gegen einander antreten.
Die Jury benotet die einzelnen Aufgaben, je nachdem wie gut die Champions die Aufgaben meistern wĂĽrden.
Der Champion mit der höchsten Punktzahl nach den drei Aufgaben gewinnt den Trimagischen Pokal, ein unparteiischer Richter wird die Champions auswählen.
Der Feuerkelch!

Dumbledore zog seinen Zauberstab und klopfte dreimal gegen den Deckel der Truhe.
Sie öffnete sich langsam und knarrend.
Ein groĂźer, geschnitzter Holzkelch kam zum Vorschein.
Eigentlich nichts besonderes, wäre nicht sein Inhalt gewesen.
Er war bis an den Rand gefüllt mit tänzelnden blauweißen Flammen.
„Jeder der sich als Champion bewerben will, muss seinen Namen und seine Schule in klarer Schrift auf einen Pergamentzettel schreiben und ihn in den Kelch werfen! Wer mitmachen will, hat vierundzwanzig Stunden Zeit, um seinen Namen einzuwerfen. Morgen Nacht, an Halloween, wird der Kelch die Namen jener drei preisgeben, die nach seinem Urteil die würdigsten Vertreter ihrer Schulen sind. Der Kelch wird noch heute Abend in der Eingangshalle aufgestellt, wo er für alle, die teilnehmen wollen, frei zugänglich ist.“
Dumbledore machte eine kurze Pause, und sah sich mahnend um, dann raubte er den Zwillingen einen Traum.
„Um sicherzustellen, dass keine minderjährigen Schüler der Versuchung erliegen, werde ich eine Alterslinie um den Feuerkelch ziehen, sobald er in der Eingangshalle aufgestellt ist. Niemand unter 17 wird diese Linie überschreiten können. Schließlich möchte ich allen, die teilnehmen wollen, eindringlich nahelegen, mit ihrer Entscheidung nicht leichtfertig umzugehen. Sobald der Feuerkelch einen Champion bestimmt hat, wird er oder sie das Turnier bis zum Ende durchstehen müssen, wenn ihr euren Namen in den Kelch werft, schließt ihr einen bindenden magischen Vertrag. Wenn ihr einmal Champion seid, könnt ihr euch nicht plötzlich anders besinnen, überlegt daher genau, ob ihr von ganzem Herzen zum Spiel bereit seid, bevor ihr euren Zettel in den Kelch werft.“
Der Abend war damit offiziell zu Ende, und das Stimmengewirr nahm zu. Es wurde heftig diskutiert und die ersten wĂĽrdigen Vertreter ausgelotet.
Einige Schüler überlegten, alle voran die Zwillinge, wie sie die Alterslinie überlisten könnten.
Ich war mir sicher, dass das unmöglich sein würde, Dumbledore selbst, erstellt die Alterslinie, und einen Dumbledore, überlistet keiner.
Einen seltsamen Vorfall musste ich noch miterleben, als Harry Auge in Auge Igor Karkaroff gegenĂĽber stand.
Großzügig wollte Harry der Vertretung Durmstrangs den Vortritt beim Durchqueren der Eingangstür lassen, nach einem unscheinbaren, „Danke“, blieb Karkaroff, wie erstarrt vor Harry stehen.
An Harrys Narbe verharrte er ehrfürchtig, bis Moody, wie aus dem Nichts erscheinend, rief, „Ja, das ist Harry Potter!“
Karkaroff wirbelte herum, und es wurde unweigerlich klar, dass sich die beiden von frĂĽher kannten und einander nicht freundlich gesonnen waren.
Am nächsten Morgen waren wir bereits sehr früh auf den Beinen.
Unser Ziel war die groĂźe Halle, und das obwohl Samstag war.
Eine Unmenge von SchĂĽlern hatte wohl dieselben Gedanken.
Sie versammelten sich aufmerksam und neugierig, um den Feuerkelch, einige hatten sich sogar häuslich, wie bei einem Picknick mit Decke und Verpflegung niedergelassen.
„Hat schon jemand seinen Namenszettel eingeworfen?“ fragte Ron neugierig, in die Runde.
„Der ganze Haufen aus Durmstrang, aber von Hogwarts hab ich noch keinen gesehen“, antwortete ein blondes Mädchen, das neben Ginny stand.
Luna Lovegood, wenn ich den Namen richtig in Erinnerung hatte.
An Ginnys anderer Seite stand ein Junge, bei dem ich zweimal hinsehen musste.
Wäre mir Harry nicht gerade auf die Füße getreten, hätte ich fast behauptet, er wäre es.
Aber dem war nicht so.
Der Junge war von ähnlicher Statue, mit den gleichen grünen Augen, nur nicht mit der Intensität von Harrys Pupillen, und er hatte die gleiche, schwarze Haarfarbe. Allerdings reichten ihm seine Haare, bis über die Schultern.
Harry starrte die Beiden nachdenklich und wortlos an.
Abgelenkt wurden wir durch ein Gelächter, eindeutig von den Zwillingen, die fröhlich hinter uns angetrabt kamen. Zusammen mit ihrem Freund Lee Jordan, stürmten sie triumphierend die letzten Stufen der Treppe herunter.
„Das war’s“, flüsterte mir Fred, mit einer Siegermiene zu, „wir haben ihn geschluckt!“
„Was denn?“ fragte Ron.
„Den Alterstrank, ihr Dumpfbeutel!“
„Wenn einer von uns gewinnt, teilen wir die tausend Galleonen zwischen uns auf“, sagte Lee mit einem breiten Grinsen.
Trotz meiner neuerlichen Warnung, gingen sie siegessicher auf den Kelch zu.
Fred zog seinen Zettel aus der Tasche, hielt ihn hoch ĂĽber seinen Kopf, und sprang ĂĽber die goldene Linie.
George folgte ihm hinterher, für einen kurzen Moment sah es so aus, als hätten sie es geschafft, doch dann…
Ein lautes Zischen war zu hören, und die Zwillinge wurden im hohen Bogen aus dem Kreis heraus geschleudert, einige Meter flogen sie hoch durch die Luft, bis sie hart und krachend auf dem kalten Steinboden aufschlugen, erschrocken sahen sie sich um, als ein lauter Knall ertönte, unter dem ihnen fast gleichzeitig lange, weiße und vollkommen identische Bärte wuchsen.
Sie sahen aus, als wären sie sechzig Jahre gealtert.
Die Meute brüllte vor Lachen, in das die Zwillinge allerdings kräftig mit einstimmten.
„Ich habe euch gewarnt!“ sagte eine höchst vergnügte Stimme unseres Schulleiters hinter uns. „Ich schlage vor, ihr beiden geht hoch zu Madam Pomfrey, sie kümmert sich bereits um Miss Fawcett von Ravenclaw, und Mr. Summers von Hufflepuff, die ebenfalls auf die Idee kamen, sich ein wenig älter zu machen … Allerdings muss ich sagen, dass ihre Bärte bei weitem nicht so schön geworden sind wie eure.“
Bei einigen Gesprächen, während des Frühstücks, stellte sich heraus, dass sich als Hogwarts - Champions, Warrington aus Slytherin, Cedric Diggory aus Hufflepuff und Angelina Johnson aus Gryffindor, beworben hatten.
Den Rest des Tages bis zur spannenden Entscheidung widmeten wir einem Besuch bei Hagrid.
Vergeblich versuchte ich ihn fĂĽr B.ELFE.R zu begeistern, er schien mit seinen Gedanken, ganz woanders zu sein.
Bei seinem Anblick verschlug es einem den Atem, er trug seinen allerbesten haarigen, braunen Anzug, eine gelb-orange karierte Krawatte, und in seine Haare, schien er eine ganze Kanne Schmieröl gegossen zu haben.
„Er tut das für eine Frau, unverkennbar, vielleicht Madame Maxime?“, flüsterte ich Harry ins Ohr, der äußerste Mühe hatte nicht lauthals loszulachen.
Fast hätten wir die Zeit vergessen, so machten wir uns gemeinsam mit Hagrid auf den Weg, zur beginnenden Auswahl der Champions.
Die Zeremonie begann, nach einem weiteren üppigen Festmahl, das mir dieses Mal, länger als gewöhnlich erschien.
Die Flammen im Kelch, der jetzt direkt in der Großen Halle vor Dumbledore stand, färbten sich plötzlich glutrot, Funken sprühten aus dieser Glut.
Eine Flammenzunge schoss in die Luft, warf ein verkohltes StĂĽck Pergament heraus, und landete direkt in Professor Dumbledores Faust.
„Der Champion für Durmstrang“, las Dumbledore vor, „ ist Viktor Krum!“
Tosender Beifall wogte durch die Halle.
Ron strahlte, „keine Überraschung!“
„Krum – Krum – Krum“ – Schlachtrufe schallten durch die große Halle, überwiegend aus den Kehlen der Durmstrang- und Slytherin Kehlen.
Nachdem wieder Ruhe einkehrte, und alle Augen erneut auf den Feuerkelch starrten, begannen seine Flammen sich wieder glutrot zu färben.
Ein zweites Pergament flatterte hervor, segelte knisternd und leicht angesengt durch die Luft bis Dumbledore mit seinen Fingern zugriff.
„Champion für Beauxbatons ist Fleur Delacour!“
„Das ist sie, Ron“, rief Harry.
Die blonde Schnepfe, die Ron den Kopf verdreht hatte, stand tatsächlich mit strahlendem Gesicht auf, und stolzierte anmutig, mit der Nase an der Decke nach vorne und stellte sich direkt neben Victor Krum.
Nach einem Wink unseres Schulleiters verschwanden die beiden Champions in einer Kammer, und die TĂĽr hinter ihnen war noch nicht verschlossen, da spuckte der Kelch, das dritte Pergament aus.
Gespannt folgten alle dem Flug des Pergaments in Dumbledores Hand.
Wer wĂĽrde der Champion von Hogwarts?
Cedric oder Angelina?
Ich tippte auf Cedric, ich hörte nur gutes von ihm.
„…Cedric Diggory!“ hörte ich Dumbledore rufen, und fühlte mich bestätigt.
Brausender Beifall brandete auf, und wollte nicht abreiĂźen, Dumbledore brauchte lange, um wieder zu Wort zu kommen.
„Bestens“, rief er, nachdem sich der Aufruhr endlich legte, und sah sich befriedigt um.
„Schön, wir haben nun drei Champions, ich bin sicher, ich kann mich darauf verlassen, dass ihr alle, auch die nicht ausgewählten Schüler aus Beauxbatons und Durmstrang, euren Champion mit äußerster Kraft unterstützt, indem ihr euren Champion anfeuert, könnt ihr durchaus dazu beitragen…“
Mitten im Satz brach Dumbledore plötzlich ab, sein Gesicht erstarrte.
Mit erstaunten, aufgerissenen Augen sah ich wie sich das Feuer des Kelches ein viertes Mal glutrot färbte.
Funken sprĂĽhten.
Eine lange Flamme schoss in die Höhe und warf ein weiteres Pergament aus der Glut.
Dumbledore griff wie in Trance nach diesem Pergament.
Ich hatte ihn noch nie so verwirrt gesehen.
Stumm las er, was auf dem Blatt stand.
Seine Augen füllten sich mit Panik, sie glänzten bedrohlich, unter der Halbmondbrille.
Keiner wagte zu atmen.
Dann räusperte sich Dumbledore und las den Namen, den ich nie gehofft hätte, an dieser Stelle zu hören.
„Harry Potter!“
Allerdings krächzte dabei seine Stimme und schien zu versagen, kaum einer konnte den Namen verstehen. Alle Schüler schauten sich verwundert an.
Ich hatte mich nicht verhört, seine Lippen formte die Worte, die ich nur zu gut erkannte,
„H-A-R-R-Y P-O-T-T-E-R“, schrie Dumbledore.
Wir hatten vier Champions.
Und einer davon war Harry!
Ich konnte mich nicht rĂĽhren, war wie erstarrt.
Ich war geschockt.
Ich war gelähmt.
Ich dachte zu träumen.
Ich fĂĽhlte mit Harry.

Jedes Augenpaar in der GroĂźen Halle sah zu unserem Tisch herĂĽber.
Ich war geschockt.
Ein Traum, das kann nur ein Traum sein, ein schlechter Traum.
Hatte ich jetzt auch schon Albträume?
Harry … war … der zweite … Hogwarts Champion…
Wie war das möglich?
Das kann nur ein Traum sein. Ein Witz. Jemand will mich verschaukeln.
Heute ist Halloween!

Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.
Oben am Lehrertisch war Professor McGonagall aufgestanden, ganz langsam, mit versteinerter Miene schaute sie in Harrys Richtung, ging an Bagman und Karkaroff vorbei, blieb bei Dumbledore stehen, eindringlich flĂĽsterten die Beiden miteinander.
Völlig versteinert und erstarrt saß Harry auf seinem Platz, seine Augen glasig. Ganz langsam drehte er sich zu mir um, starrte mich flehend an, doch ich konnte nur eine Geste der Hoffnungslosigkeit für ihn aufbringen, ich zuckte mit Armen und Schulter, sein Blicke wanderte weiter zu Ginny, die ihren Kürbissaft hypnotisierte, zum Schluss verharrte er auf Ron.
Panik und Angst war ihm ins Gesicht geschrieben.
„Ich habe meinen Namen nicht eingeworfen“, sagte Harry fassungslos, „das wisst ihr doch?“
„Harry Potter!“ wiederholte Dumbledore, dieses Mal energischer, „Harry! Nach oben, wenn ich bitten darf!“
„Geh schon!“ flüsterte ich niedergeschlagen, und schubste ihn vorwärts.
Langsam ging er, wie bei einem Trauermarsch nach vorne, vorbei an allen Augen, die sich in der groĂźen Halle befanden, und folgte den drei anderen Champions in einen Nebenraum.
„Wie konnte er nur…“, murmelte Ron, „wie konnte er mir das nur antun … ich dachte wir sind Freunde?“
Ginny, leichenblass, drückte sich ganz fest, und ängstlich an mich, sie zitterte am ganzen Körper.
„Ich bring Ginny nach oben“, flüsterte ich Ron zu, half Ginny hoch auf die Beine, sie sackten ihr geradewegs wieder weg.
Erneut half ich ihr hoch, den ganzen Weg nach oben musste ich sie stĂĽtzen, kein Wort bekam sie ĂĽber ihre Lippen, sie zitterte, und war in Gedanken in einer anderen Welt.
Im Gemeinschaftsraum hievte ich ihren Körper in einen Sessel.
Nach einer langen, schweigsamen Pause, murmelte sie, „ich wusste es … ich wusste, dass etwas schreckliches passieren würde.“
„Du hast wieder geträumt?“
„Ich war in der Kammer, Tom höhnte und lachte, und Harry lag tot auf dem kalten Boden, überall flogen Drachen umher, die mit ihren Krallen, Harrys Körper zerfetzten … ich wusste es … Jemand will Harry töten, und dieser jemand hat Harrys Namen darein geworfen.“
Ich kam nicht dazu etwas zu erwidern, Ginny sprach einfach weiter, „er soll dabei getötet werden, ich weiß es…“.
„Ich weiß nicht, was ich glauben soll“, stammelte ich.
Tränen rannen über ihr Gesicht, „Hermine…“, schluchzte sie, und sah mir in die Augen, „ich habe sein Gesicht gesehen … seine Augen … ich habe unendliche Angst darin gesehen, ich bin mir sicher, jemand hat seinen Namen darein geworfen … er soll während des Turniers sterben … du glaubst ihm doch? Harry hätte das nie selbst getan, selbst wenn die Verlockung noch so groß gewesen wäre, er hat gewiss davon geträumt, wie es wäre, aber getan hätte er es nie … du glaubst ihm doch? … alle werden ihn jetzt, dafür verachten, er braucht dich, mehr denn je…“
Auch ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, ich nickte ihr zu, nahm sie ganz fest in den Arm, und wir trösteten uns gegenseitig.
Ich wusste, dass sie Recht hatte, mit allem, was sie sagte.
Ich hatte seine Augen auch gesehen…
…und die Gesichter der Professoren, der Schulleiter, Bagman, Crouch, alle tauschten Blicke der Verwirrung, der Zweifel, und der Angst.
Ron kam in den Gemeinschaftsraum, den Kopf gesenkt.
Sein Gesicht sagte alles.
Er war wütend und enttäuscht, „er hat es nicht für nötig gefunden, mir davon zu erzählen“, knurrte er unentwegt.
„Hast du sein Gesicht nicht gesehen?“ schrie Ginny verzweifelt, „er war selbst am meisten überrascht!“
Hilfesuchend sah sie mich an.
„Sie hat Recht“, stimmte ich ihr zu, „er hatte keine Ahnung.“
„Von wegen!“ knurrte Ron, „der verarscht uns doch - immer will er im Rampenlicht stehen, aber mit dem dummen Ron, kann man das ja machen, aber dieses Mal hat er sich verrechnet!“
„Fred und George haben es nicht geschafft, denk doch mal noch“, hoffte ich Ron umzustimmen. „Wie hätte Harry es schaffen können?“
„Was weiß ich?“, knurrte Ron, der völlig außer sich war. „Wahrscheinlich hat er einen Erwachsenen darum gebeten.“
„Selbst wenn. Die Auswahl obliegt immer noch dem Feuerkelch. Und es war von jeder Schule nur ein Schüler vereinbart“.
„Hermine, du kennst ihn, und weißt ganz genau, dass er sich nur ungern eine solche Chance entgehen lässt.“
„Ja, ich kenne ihn“, erwiderte ich, und gerade deswegen…
Violet, eine Freundin der fetten Dame kam aufgeregt auf einen Besuch vorbei.
„Dumbledore lässt Potter teilnehmen“, flötete sie, „der Sieger erhält tausend Galleonen Preisgeld, und ist von den Prüfungen befreit … die anderen waren zwar dagegen, Durmstrang, wollte sogar abreisen, aber Potter muss teilnehmen, wenn der Feuerkelch einen Namen auswirft, dann ist das bindend!“
Die Zwillinge waren im Gegensatz zu Ron begeistert, sogar euphorisch, viele Gryffindors blieben wach, und wollten auf ihren Champion warten.
Er kam … etwa eine Stunde später.
Allen voran, die Zwillinge, zogen sie in den Gemeinschaftsraum.
Immer noch drĂĽckte sein Blick Erschrockenheit und Angst aus.
Ich kenne ihn!
Ängstlich blickte er sich um, ich war mir sicher, dass er seine Freunde, vielleicht sogar Ginny suchte, aber die Meute war unerbittlich, und belagerten ihn fast eine halbe Stunde.
Immer wieder huschte sein Blick suchend umher, verzweifelt versuchte er sich loszueisen.
„Ich war’s nicht“, flehte er immer wieder, um sich den vielen Händen und Gesichtern zu entziehen, die ihn bedrängten.
„Es hat keinen Zweck“, sagte ich schließlich niedergeschlagen zu Ginny, “komm, wir gehen zu Bett!“
Aber auch am nächsten Morgen, beim Frühstück, wartete ich vergebens auf Harry.
Ich war extra früh, nach unten gegangen, weil ich damit rechnete, dass Harry nicht schlafen könnte.
Es kam aber nur Ron, und zwar allein, mit einem unglaublich mĂĽrrischen Gesicht.
„Wenn dieser Lackaffe denkt, ich krieche ihm wieder hinterher, dann hat er sich dieses Mal, aber gewaltig getäuscht“, murmelte er, zornig.
„Was ist denn, Ron?“ fragte ich vorsichtig.
„Er hält es immer noch nicht für notwendig, es mir zu sagen…“
„Ron!“ versuchte ich zu beschwichtigen.
„Ach, komm hör auf, zumindest jetzt könnte er es mir sagen, wie er es angestellt hat.“
Ich konnte mir sein Gejammer nicht mehr anhören, stand auf, ließ Ron verblüfft zurück, und ging nach oben.
Ich hoffte Harry unterwegs zu treffen, ein Gespräch wäre sicher von Nöten.
Gerade hatte ich das Portraitloch erreicht, als er herauskletterte.
„Hallo“, begrüßte ich ihn vorsichtig, erschrocken sah er mich an.
Sein Gesicht war blass, die Augen blutunterlaufen, und unter den Augen hatte er große, dunkle Ränder.
Es sah aus, als hätte er sogar geweint.
Ich reichte ihm ein paar in Servietten verpackte, fertig belegte Toastbrote entgegen, nachdem er nicht erschienen war, hatte ich sie fĂĽr ihn zubereitet, und heimliche eingesteckt, damit Ron, nichts mitbekommen wĂĽrde.
„Das hier ist für dich … hast du vielleicht Lust auf einen Spaziergang?“
„Gute Idee“, sagte er dankbar.
Wir gingen nach unten, durchquerten mit schnellen Schritten die Eingangshalle hinaus ins Freie, und schlenderten in Richtung des Sees.
Gierig machte er sich unterwegs über die Brote her, und erzählte die Vorkommnisse, nachdem er den Gryffindortisch verlassen hatte:

In dem kleinen Nebenraum wurde ich von Ludo Bagman den drei anderen Champions als überraschend ausgewählter vierter Champion vorgestellt.
Keiner war glĂĽcklich darĂĽber, die Folge war ein heftiger Streit.
Völlig außer sich stürzte sich Fleur in die Arme von Madame Maxime, die auf das heftigste dagegen protestierte, das Hogwarts sich unfairerweise einen zweiten Champion erschlichen habe. Igor Karkaroff beschimpfte Dumbledore als Betrüger und verlangte, dass auch die anderen Schulen zwei Champions bekommen müssten, anderenfalls würde er mit seiner Gruppe sofort abreisen.
Für Snape war ich natürlich, der Hauptschuldige, ich hätte alle einschließlich Dumbledore hintergangen und ausgetrickst, genau so, wie ich es immer machen würde, dann erschien plötzlich Moody und argumentierte dagegen, wenn er nicht unter Verfolgungswahn leiden würde, könnte ich sogar behaupten, dass es einleuchtend klang, was er sagte.
„Der Feuerkelch könne nur durch einen sehr mächtigen Verwirrungszauber dazu gebracht worden sein, einen vierten Champion zu benennen. Wahrscheinlich habe eine volljährige magische Person dem verhexten Feuerkelch mich als einzigen Bewerber einer vierten Schule untergejubelt. Diese Person habe wohl vor, mich im Laufe der schulischen Wettkampfveranstaltung zu ermorden.“


Ich war erschrocken stehen geblieben, und hielt ihn am Arm zurück, „Harry“, wisperte ich, „das ist nicht so abwegig … du kennst Ginny, und ihre Träume…“.
Er schluckte, „du willst sagen, sie hatte wieder einen…?“
Ich nickte langsam, „erzähl aber bitte erst einmal weiter.“

Dumbledore erklärte mit Hilfe von Barty Crouchs Regelkenntnissen, dass ich unweigerlich am Turnier teilnehmen müsse, auch wenn alle wüssten, dass irgendetwas bei der Auswahl schief gelaufen sei.
Karkaroffs Einwand, weitere Champions zu bestimmen, konnte er nicht entsprechen, da das magisches Feuer bereits erloschen sei, und die Abreise der Durmstrang - Delegation sei unfair gegenĂĽber Viktor Krum, der als Durmstrang - Champion wohl oder ĂĽbel zur Teilnahme am Trimagischen Turnier verpflichtet sei.
Niemand sah wirklich befriedigt darüber aus, es wurde aber als unabänderlich akzeptiert.
Die Schulleiter und Champions der anderen Schulen zogen sich verärgert zurück, nachdem Barty Crouch etwas über die erste der Turnieraufgaben bekanntgab.

„Und die wäre?“
„Am 24. November … Die erste Aufgabe solle Mut und Kühnheit der Champions auf die Probe stellen, genaues würden wir erst direkt vor dem Wettkampf erfahren, einzig mit Hilfe des Zauberstabs wäre diese Aufgabe zu meistern.“
Harry schluckte seinen Ärger hinunter, „keiner hat gefragt, wie ich mich dabei fühle, Cedric glaubt mir genauso wenig, wie alle Anderen … und wie … Ron“.
„Ron ist ein Idiot“, winkte ich ab, „er glaubt nur das, was er sieht.“
„Aber du glaubst mir doch?“
„Hör mal, natürlich war mir klar, dass du dich nicht selbst ins Spiel gebracht hast“, versuchte ich ihm ehrlich klar zu machen. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als Dumbledore, deinen Namen ausgerufen hat! Die Frage ist nur, wer hat den Zettel wirklich eingeworfen? Denn Moody hat Recht, Harry … ich glaube nicht, dass es ein Schüler getan hat … keiner von uns hätte es geschafft, den Kelch zu täuschen oder über Dumbledores Linie…“
„Hast du Ron gesehen?“ unterbrach er mich.
Ich schluckte, und zögerte einen Moment.
„Ähm … ja … er war beim Frühstück“.
„Glaubt er immer noch, dass ich meinen Namenszettel selbst eingeworfen habe?“
Ich kann nicht, nein, ich kann es ihm nicht sagen!
„Hm … nein, ich denke nicht … eigentlich nicht“, log ich, oder besser, versuchte ich zu lügen.
„Was soll das heißen, eigentlich nicht?“
Mist … ich konnte noch nie richtig lügen…
„Oh, Harry, ist das nicht klar?“ also versuchte ich es mit der Wahrheit, „er ist neidisch!“
„Neidisch?“ fragte er ungläubig, „neidisch auf was? Will er sich vielleicht vor der ganzen Schule zum Deppen machen?“
„Sieh mal … immer bist du es, der alle Aufmerksamkeit bekommt das weißt du doch“, begann ich zu erklären, fügte aber rasch hinzu, nachdem er sich empört regte, „, natürlich, du kannst nichts dafür, mir ist klar, du legst es nicht darauf an … aber … na ja … Ron hat so viele Brüder, mit denen er sich zu Hause messen muss, und du bist sein bester Freund und bist richtig berühmt … wenn Leute auf dich zukommen, wird er immer beiseite gedrängt, und er steckt es weg und sagt nie ein Wort, aber ich glaube, das war ihm nun doch zu viel…“
„Großartig“, nuschelte Harry, „wirklich großartig. Richte ihm von mir aus, das ich jederzeit mit ihm tausche, du kannst ihm ja sagen, er darf es gerne mal selbst ausprobieren … wo ich auch hinkomme, ständig glotzen mir die Leute auf die Stirn…“
„Ich richte ihm gar nichts aus!“ sagte ich kurz und bündig, „sag es ihm selbst, nur so könnt ihr die Sache zwischen euch klären!“
„Ich lauf ihm doch nicht nach und helf ihm, erwachsen zu werden.“
Harry war völlig aufgewühlt, er schrie so laut, dass ich erschrocken zusammenzuckte.
„Ach, und du glaubst dein Verhalten wäre erwachsen?“
Harry zögerte, und machte einen Schritt zur Seite.
Das ging ihm alles doch sehr nahe, näher, als er zugab.
„Vielleicht glaubt ihr mir erst dann, dass ich es nicht zum Spaß mache, wenn ich mir den Hals breche oder…“
„Das ist nicht komisch!“ entrüstete ich mich.
Ich begann zu zittern, diese Antwort, räumte die letzten Zweifel aus, er hatte mir endgültig Angst eingeflösst.
Sirius!
Er muss Sirius informieren!
„Harry, ich habe nachgedacht“, sagte ich vorsichtig, nach einer langen Pause, „du weißt, was wir tun müssen, sobald wir wieder im Schloss sind?“
„Allerdings“, antwortete er sarkastisch, „Ron einen saftigen Tritt in den…“
„An Sirius schreiben, du musst ihm sagen, was passiert ist. Er hat dich gebeten, ihn über alles, was in Hogwarts geschieht, auf dem Laufenden zu halten … mir kommt es so vor, als hätte er beinahe erwartet, dass so etwas passiert.“
„Er ist wieder ins Land gekommen, nur weil meine Narbe geziept hat, wahrscheinlich kommt er gleich mit Riesenkaracho ins Schloss gerauscht, wenn ich ihm sage, dass mich jemand ins Trimagische Turnier geschmuggelt hat…“
„Das würde er sicher von dir erfahren wollen“
Versteht er denn gar nichts?
Ist sein Hirn so vernebelt?
„…und er wird es ohnehin rausfinden…“
„Wie?“
„Harry!“ stöhnte ich auf, „das wird doch kein Geheimnis bleiben! Dieses Turnier ist berühmt, und du bist berühmt, ich wäre wirklich überrascht, wenn der Tagesprophet nichts darüber bringen würde, dass du teilnimmst…“
Ich hatte ihn ĂĽberzeugt.
Gemeinsam stiegen wir die Treppen hoch in die Eulerei, und ĂĽberlegten welche Eule er nehmen sollte.
„Frag doch Ron…“
„Ich frag Ron gar nichts…“
Ich musste mir etwas einfallen lassen, wie wir die beiden Dickköpfe, wieder zusammenbringen könnten.
Dachte ich gerade … wir?
Ich hätte da schon eine Idee…

Hallo Sirius,
du hast mir geschrieben, ich solle dich über das, was in Hogwarts passiert, auf dem Laufenden halten, und da etwas außergewöhnliches vorgefallen ist sehen wir uns gezwungen dich darüber zu unterrichten:
Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, jedenfalls findet dieses Jahr das Trimagische Turnier statt und am Samstagabend wurde ich zum vierten Champion ausgewählt.
Ich weiĂź nicht, wer meinen Namen in den Feuerkelch geworfen hat, ich jedenfalls war es nicht.
Hogwarts hat damit zwei Champions, und es herrscht deswegen eine angespannte Stimmung.
Sirius, ich weiĂź nicht was das zu bedeuten hat, aber mir ist nicht ganz wohl dabei.
Es ist nicht so, dass ich Angst habe, ich werde mich den Aufgaben stellen, doch wir (Hermine!) glauben, dass ein perfider Plan dahinter stecken könnte.
Ich hoffe, dir geht es gut und Seidenschnabel auch.
Harry


Wieder einmal war es mir also gelungen, beruhigend auf Harry einzuwirken.
Allerdings war mir auch bewusst, dass die Probleme erst noch kommen würden, spätestens, wenn er anderen Schülern, als den Gryffindors, über den Weg laufen sollte.
Malfoy würde die Slytherins gegen ihn aufwiegeln. Ärger war vorprogrammiert, mal ganz abgesehen von der Gefahr, die auf Harry wartete.
Besonders die Hufflepuffs werden ihn als Konkurrent gegen ihren, den eigentlichen Champion sehen.
Er brauchte dringend seine Freunde, und da reichten eine Hermine, ein Hagrid und eine heimlicher Freund, namens Ginny, nicht aus.
Ich brauchte auch keine Ăśberzeugungsarbeit leisten, Ginny kam von ganz alleine auf mich zu und bot ihre Hilfe an.
Wir wurden zu Vermittlern, Ginny und ich standen, zwischen wie begossene Pudel zwischen den beiden Dickköpfen, und wussten nicht, ob wir nach links oder nach rechts schauen sollten.
Und so kam alles, wie vorhergesehen.
Die Gryffindors betrachteten Harry nach wie vor, als ihren Helden, während die Hufflepuffs sauer darüber waren, dass Harry ihrem hauseigenen Champion Cedric die Show stehlen könnte, auch die Ravenclaws fanden Harry nur als ruhmsüchtig und hielten zu Cedric.
Draco und die anderen Slytherins nutzen die Gelegenheit, um mit Anti – Potter – Ansteckern Stimmung gegen Harry zu machen.
Es waren schwere Tage fĂĽr Harry, vergleichbar mit den Tagen in unserem zweiten Schuljahr, als viele dachten, Harry wĂĽrde seine MitschĂĽler angreifen.
Ich musste ihn regelmäßig aufmuntern, egal, ob in den Stunden bei Snape, oder bei dem Umgang mit unseren Mitschülern.
Es war kein Unterschied zu erkennen, was ihm mehr zu schaffen machte.
Aber die größten Schmerzen erlitt er eindeutig bei der Ignorierung, durch seinen besten Freund.
Ginny und mir war es nicht gelungen, sie wieder zu vereinen.
„Scher dich nicht drum, lass sie reden“, flüsterte ich ihm zu, als wieder einmal einige Slytherins lauthals über ihn herzogen.
Wir hatten gerade Snapes Kerker erreicht, als uns einige Schüler mit Ansteckern auffielen, für einen kurzen Moment, hoffte ich darauf, es könnten B.ELFE.R – Anstecker sein, doch das wäre zu schön gewesen, um Wahr zu sein.
Als wir näher kamen, erkannten wir die Aufschrift, die sie uns auch noch hämisch entgegenstreckten.

Ich bin fĂĽr CEDRIC DIGGORY -
Den WAHREN Hogwarts – Champion.


„Gefällts dir Potter?“ höhnte Malfoy, und gab den Anderen ein Zeichen. „Es geht noch besser“.
Alle Personen mit einem Anstecker drückten gleichzeitig mit einem Finger auf diesen, und der änderte dadurch die Schrift und das Aussehen.

POTTER STINKT

Und alle brĂĽllten vor Lachen.
Harry zuckte zusammen, und wirkte schwer geknickt, sein Gesicht glĂĽhte in einem unnatĂĽrlichen Rot.
„Unglaublich witzig!“ übernahm ich seine Verteidigung, „wirklich sehr einfallsreich.“
Ich bemerkte Ron, der etwas abseits, an einer Wand lehnte.
Sein Gesicht war ausdruckslos.
Er lachte zwar nicht, tat aber auch nichts, um Harry beizustehen.
„Willst du einen Granger?“ höhnte Malfoy weiter, „ich hab sie kistenweise, aber berühr bloß nicht meine Hand, ich hab sie gerade gewaschen, und ich will nicht, dass eine Schlammblüterin sie einschleimt.“
Harry sprang vor, energisch, zu allem bereit.
Alles ging so schnell.
So rasend schnell.
Ich hatte keine Chance ihn zurĂĽckzuhalten.
Einige Umstehende stĂĽrzten sofort panisch davon.
„Furnnunculus!“ hörte ich Harry noch schreien, und ein „Densaugeo“, aus Malfoys Mund.
Regungslos sah ich wie zwei Lichtblitze in der Luft zusammenprallten, und sich gegenseitig aus der Bahn warfen.
Harrys Strahl prallte mit voller Wucht, in Goyles Gesicht.
Goyle jaulte auf und schlug die Hände auf seine Nase, wo sofort, große, hässliche Blasen aufquollen.
Und Malfoys Strahl?
Er landete mitten in meinem Gesicht, mit voller Wucht auf meinen Lippen.
Es brannte sofort wie Feuer, vor meinen Augen begann sich alles zu drehen.
„Hermine!“ hörte ich Ron meinen Namen schreien.
Ich presste meine Hände auf schmerzenden Lippen, es war als würde mein Mund, von einer unsichtbaren Hand auseinandergedrückt, dann spürte ich nur noch Rons Finger über meiner Hand, behutsam zog er meine Hand aus meinem Gesicht.
Sein Gesicht sagte alles, irgendetwas wuchs in rasanter Geschwindigkeit, und drückte meine Lippen, immer weiter auseinander, jetzt hatte es die Unterlippe erreicht, es fühlte sich an, als würden sie aufquellen und aufplatzen, dabei waren es wohl nur … Zähne…
Oh, nein.
Oh mein Gott!
Meine Vorderzähne wuchsen in rasanter Geschwindigkeit, ich musste mittlerweile ausgesehen haben, wie ein Biber.
Und sie wuchsen immer weiter, weit ĂĽber die Lippen hinaus.
Als sie mein Kinn erreicht hatten, musste ich wohl panisch geschrien haben.
Vieles lag im Dunkeln, ich konnte mich kaum noch an etwas erinnern.
Harrys entsetztes Gesicht über mir, dann plötzlich die Harkennase von Snape.
Entsetzt presste ich meine Hände über die wachsenden Zähne.
„Was soll dieser Krach hier?“
„Potter hat mich angegriffen, Sir…“, hörte ich die heuchelnde Stimme Malfoys.
„Malfoy hat Hermine getroffen“, hörte ich Ron schreien.
Alles um mich herum zog, wie in Trance an mir vorbei.
Die Stimmen klangen weit entfernt.
Goyle, bemerkte ich noch, wurde von Snape in den KrankenflĂĽgel geschickt.
Bei meinem Anblick hörte ich ihn sagen, „Ich sehe keinen Unterschied!“
In meinen Ohren rauschten etliche Schimpfwörter, in ungeheuerlicher Lautstärke vorbei.
„Du Aas!“
„Blinder Arsch!“
„Knallkopf!“
„Wasch dir deinen Schleim aus den Augen!“
„Blinde Sau!“
Es waren unverkennbar, die Stimmen meiner Freunde, meiner beiden Freunde, die Snape, wie in einem Wettbewerb beschimpften.
Ich drehte mich um, die Augen voller Tränen, und rannte … direkt in den Krankenflügel.
Poppy empfing mich mit tröstenden Worten und umarmte mich, um mich zu beruhigen.
Bei meinem Anblick, hatte sie sofort alles stehen und liegen lassen.
Goyle kam erst kurz nach mir an.
„Das bekommen wir schon wieder hin!“ sagte sie aufmunternd, und gab mir eine gelbgrünen Trank, „eine Stunde einwirken lassen, dann kann ich eingreifen.“
„Kann ich…?“ fragte ich besorgt, ich wollte nicht, dass mich jemand so sieht.
„Kein Problem, es sind genügend Betten frei“, sie hatte verstanden.
Wie gerne hätte ich sie gefragt, ob der Trunk, den sie mir verabreicht hatte, eine Eingebung meiner Mom war, doch ich hielt mich zurück, …das Risiko war einfach zu groß, wenn noch mehr Leute Bescheid wissen sollten.
Die Arznei machte ich mĂĽde, bildete ich mir zumindest ein.
Vielmehr war ich wohl nur müde, von der Enttäuschung.
Hoffentlich hat mich niemand als Biber gesehen!
Ich legte mich in eines der freien Betten, und schloss die Augen.
Viele Dinge gingen mir durch den Kopf.
Mom, Sirius, Ron, das Trimagische Turnier, Harry…
„Alles in Ordnung mit dir?“
Wie vom Schlag getroffen, schreckte ich auf.
Ron stand an meinem Bett, und sah mich fragend und ängstlich an, „alles in Ordnung?“ wiederholte er.
„Nichts ist in Ordnung“, nuschelte ich aufgebracht, mit der Hand vor meiner Verunstaltung.
„Da hat man wieder gesehen, wie Harry wirklich denkt, nur auf Ruhm…“
„Ron … halt die Klappe“, antwortete ich zornig, „du hast nichts verstanden!“
Ich drehte ihm meinen Rücken zu, ich wollte nicht, dass er mich so sieht, denn die Zähne waren noch weiter gewachsen, und reichten bis fast in den Ausschnitt.
„Aber…“.
„Nichts aber“, wehrte ich ab. „Harry braucht dich, gerade jetzt, und du … du raffst überhaupt nichts!“
„Hab ich meinen Namen, da rein geworfen, oder er?“
„Weder noch!“
„Jetzt ist er gerade zum Champignon Treffen gerufen worden...“
„Champion“, korrigierte ich, fast schon wütend, mit ihm immer noch zugewandten Rücken.
„Was? – Ach egal, und Fototermin und so, da kann er sich dann morgen, neben Krum im Tagespropheten bewundern.“
Auch das noch!
„Wahrscheinlich gibt er noch ein Interview, der arme Waisenjunge!“
„Ron … bitte geh“, forderte ich ihn verzweifelt auf, „geh einfach…“.
Nach einem kurzen Augenblick hörte ich seine schlurfenden Schritte, die sich entfernten.
Erneut liefen mir Tränen aus den Augen.
Der Idiot, hat ĂĽberhaupt nichts verstanden!
Mitten in meine neuerlichen enttäuschten Gefühle kam kurze Zeit später Poppy zurück, lächelnd mit einem Spiegel in der Hand.
„So!“, sagte sie, „eine Stunde ist vorbei, die Arznei sollte jetzt eigentlich Wirkung zeigen.“
Zu meiner traurigen Überraschung entfernte sie unsanft meine Hand aus meinem Gesicht, und hielt mir einen Spiegel vor die Nase, erschrocken registrierte ich, dass die Hasenzähne fast auf meiner Brust auflagen.
Poppy erhob ihren Zauberstab, und sagte, „ich lasse sie jetzt schrumpfen, sag einfach Halt, wenn sie wieder so wie früher sind…“, anschließend murmelte sie einen Zauberspruch.
Es war der Moment, indem in mir eine Idee aufkam, die allerdings meinen Eltern gar nicht schmecken dĂĽrfte.
Jahrelang hatte ich vergeblich versucht sie zu überreden, meine Zähne zu verkleinern, sozusagen medizinisch nachzuhelfen, sie jedoch bestanden darauf, dass ich weiterhin eine Klammer tragen sollte.
Poppy sah mich erwartungsvoll an … ich ließ sie einfach etwas weiterzaubern, bis es meinen eigentlichen Vorstellungen entsprach.
Ich war gespannt, ob es meinen Freunden auffallen würde…
Einige Zeit später vernahm ich ein weiteres rascheln, es klang, wie das Scharren von Schuhen.
Langsam drehte ich mich um, immer noch mit der Hand vor dem Mund.
Harry stand in der offenen Tür zum Krankenflügel, und blinzelte nervös und ängstlich herein, offenbar traute er sich nicht näher zu kommen.
Ich hatte verstanden, und nickte leicht in seine Richtung.
Er schloss erleichtert die Augen, drehte sich um und verschloss wieder die TĂĽr.
Auch er hatte verstanden.
Keine VorwĂĽrfe.
Es war nicht seine Schuld.
Ich bin okay.
Und er wusste, dass ich in dieser Verfassung, nicht gesehen werden wollte.
Irgendwann musste ich dann wohl eingeschlafen sein, denn als ich erneut, aufgeschreckt von einem Geräusch, die Augen öffnete, schien der Mond in schwachem Licht, durch die Fenster.
Ich hörte leise Schritte an mein Krankenbett herankommen, und schlug automatisch wieder die Hand vor den Mund, obwohl da nichts mehr vor der Verunstaltung vorhanden war, so war doch das Gefühl der langen Zähne geblieben.
Die Person schien zu zögern, also stellte ich mich schlafend.
Zögerlich kamen die Schritte näher.
Harry, das kann nur Harry sein!
Aber warum?
Warum ist er nochmals zurĂĽckgekommen?
Noch bevor er meine Hand berührte, war ich sicher mich nicht getäuscht zu haben.
Nur ihm gelingt es, sowohl eine Ruhe, als auch eine innere Unruhe gleichzeitig auszulösen.
Seine Hand lang sanft auf der Meinigen, und verblieb an dieser Stelle.
„Es tut mir leid, Hermine ... alles tut mir leid“, flüsterte er im Gefühl unbeachtet zu sein. „Warum nur bringe ich euch immer wieder in Schwierigkeiten?“ seine Stimme war leise und voller Angst.
„Wie ist das, wenn man trotz aller Sorgen, Schlaf finden kann? Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal, richtig geschlafen habe. Weißt du, früher hatte ich nie Freunde, jetzt habe ich endlich welche, und ich bringe sie nur in Gefahr, oder enttäusche sie...“
Du hast mich nicht enttäuscht.
„Du hast deine Eltern, es muss toll sein, das Gefühl zu haben, dass Jemand zuhause auf dich wartet. - Ich kenne das nicht.“
Ich wagte nicht mich zu rühren, obwohl ich schwer gegen Tränen anzukämpfen hatte.
„Ich würde so gerne schlafen, ruhig schlafen, aber ich weiß, wenn ich die Augen zu mache, dann kommen sie, die Träume, die Sorgen, die Angst, um dich, Sirius, Ginny, die Weasleys ... Ha“, ein bitteres Lachen entfuhr ihm, „...sogar um die Dursleys. Was soll ich nur tun? Es sind meine einzigen Verwandten ... Ein Zimmer unter der Treppe, in das kaum ein Bett passte, aber ich war zufrieden, es war okay, es gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein, auch wenn ich immer unerwünscht war. Der Sohn der Verrückten, aber war meine Mutter wirklich verrückt? Ich frage mich das immer wieder, seit meiner Begegnung mit den Dementoren ... ich höre sie fast jede Nacht schreien, ich höre ihr vergebliches Flehen, nur damit mich Voldemort verschont ... mich, nicht sie ... ist sie deswegen verrückt?“
„Sie ist nicht verrückt, Harry“, formte ich mit meinen Lippen, ohne es auszusprechen.
„…Nur weil sie mein Leben durch ihres beschützt hatte? Und was ich mich auch immer wieder frage, was zieht mich hierher zu dir? Seit dem ersten Tag im Hogwarts - Express, als wäre es vorbestimmt, dass wir gemeinsam gegen das Böse kämpfen sollen. Manchmal sehe ich auch nur ein Windspiel, ein silbern reflektierendes Windspiel, funkelt über meinem Kopf. Es ist als würde ich mit Kinderaugen sehen. Drei leider verschwommene Personen, im Gegenlicht der Tür, eine Frau, zwei Männer, plötzlich wird es still, das Windspiel hatte aufgehört sich zu bewegen, ich höre mich schreien, weinen, dann spüre ich eine beruhigende Hand an meinem Kopf. Ein anderes Kind, es könnte ein Mädchen sein, selbst noch ein Baby, lächelt mir beruhigend zu ... seither frage ich mich, das Mädchen bist das etwa du? Wer bist du? Warum?“ nach einer kurzen Pause, wiederholte er seine Frage, „wer bist du?“
„Ein Freund!“
„Wer bist du?“, fragte Harry ein drittes Mal, noch schien er keine Notiz genommen zu haben, dass ich alles, was er sich von der Seele sprechen wollte, verstanden haben könnte.
„Ein Freund, der immer an deiner Seite sein wird!“
Erschrocken sah er in mein Gesicht, meine Augen waren geöffnet und voller Tränen.
„Ich hatte gehofft, dass du schläfst“, murmelte er verlegen.
„Falsch gehofft, ich habe dich schön reinkommen hören“.
„Dann hast du alles…“
Ich nickte.
„Wirklich alles?“ Ein dicker, schwerer Knoten wanderte an seinem Hals abwärts. „Nimm die Hand da weg, du brauchst dich nicht zu schämen, es bin nur ich, und mich stört es nicht.“ Sanft zog er meine Hand weg, die immer noch über meinem Mund lag. „Selbst wenn deine Zähne bis zum Boden gewachsen wären.“
„Da wären sie auch fast angekommen“.
„Sie sind ja weg“, strahlte er, als er meine Hand ohne Gegenwehr zur Seite drücken konnte.
„Was wolltest du mir eigentlich sagen?“
„Ich habe gedacht, du würdest schlafen, daher habe ich einfach darauf los geredet.“
„Du hast Angst?“
Er nickte, „ich bin doch nur ein normaler Junge, und möchte wie ein normaler Junge leben, warum komme ich immer wieder in Schwierigkeiten, von einem Extrem ins Nächste, und die Schwierigkeiten, werden immer gefährlicher ... Hermine, ich schaffe das nicht alleine...“
„Du bist nicht alleine, das mit Ron bekommen ich gemeinsam mit Ginny schon wieder hin...“
„Ginny?“
„Ja...“
Harry senkte seinen Kopf, „ich bin nicht immer fair zu ihr, aber mir ist wohl bewusst, dass ich auch ihr, einiges zu verdanken habe, aber ... ich kann nicht auch noch sie ... in Gefahr bringen.“
„Aber da ist noch was … hab ich Recht, etwas das dich bedrückt, sehr bedrückt? Was ist heute noch geschehen?“
„Darüber reden wir morgen, aber du hast Recht, da ist noch etwas…“.
Er fingerte in seiner Jacke und zog einen Brief hervor, den er mir zögerlich entgegenreichte.
„Ich geh jetzt zurück, lies ihn in aller Ruhe durch, reden können wir morgen.“
Was er mir ĂĽbergeben hatte, war Sirius Antwort.
Nachdem Harry den KrankenflĂĽgel verlassen hatte, nahm ich mir den Brief vor, und verstand seine Bedenken.
Seine Bedenken?
Damit meine ich sowohl die angstvollen GefĂĽhle von Sirius, als auch die begrĂĽndete Angst Harrys.

Harry,
ich kann in einem Brief nicht alles sagen, was ich möchte, es ist zu riskant, falls die Eule abgefangen wird.
Wir mĂĽssen unter vier Augen miteinander reden.
Kannst du dafür sorgen, dass du am 22. November um ein Uhr morgens allein am Kamin im Gryffindor – Turm bist?
Ich weiß besser als alle anderen, dass du auf dich selbst aufpassen kannst, und solange Dumbledore und Moody in deiner Nähe sind, glaube ich nicht, dass dir einer was antun kann.
Doch genau darauf scheint sich jemand mit allen Mitteln vorzubereiten.
Dich ins Turnier zu schmuggeln, und dazu noch unter Dumbledores Nase, muss sehr gefährlich gewesen sein.
Sei auf der Hut, Harry.
Ich möchte weiterhin über alles Ungewöhnliche unterrichtet werden.
Lass mir wegen des 22. November so rasch wie möglich eine Nachricht zukommen.
Sirius


Ich brauchte eine Gelegenheit, Sirius unauffällig zu schreiben, und ich wusste auch schon wie.
Sirius ist auch sehr beunruhigt!


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Zitat
Mir gefällt an Harry vor allem, dass er kein Held im klassischen Sinne ist, kein unüberwindlicher Superman.
Daniel Radcliffe ĂĽber seine Rolle