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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Das dunkle Mal

von rodriquez

„Krum sieht wirklich toll aus?“ wiederholte Ginny, und versuchte mich damit nach dem Match aufzuziehen.
Ich vermute sie hatte meine Blicke bemerkt.
„Wobei ich ihn eher schrecklich finde“, Ginny schüttelte sich, leicht schmunzelnd.
Das Luder will meine Reaktion testen!
Nachdem ich nicht auf ihre Versuche einging, warf sie ein Kissen nach mir, „Der Krum, ist ein toller Spieler, oder?“ wiederholte sie, und wirkte sehr angriffslustig.
Sie hatte Mut, oder besser Übermut im Überfluss. Erst das Déjà vu vor dem Frühstück, mit der Aktion Ginny wecken, dann die Nähe im Zelt, die allgemeine Nähe, der Körperkontakt im Stadion und natürlich ein heimliches Geschenk.
Ich funkelte sie mit meinen Augen an, „er macht Quidditch interessant, und er ist schon18, also nur drei Jahre älter als ich“, gab ich ihr zu Antwort, „also was willst du von mir hören?“
„Du bist 14“, korrigierte sie mich energisch.
„Fast 15…“
Ginny rollte mit ihren Augen.
„Hermine, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du dich in Krum verknallt hast“, sorgfältig beobachtete sie mein Gesicht.
Nein, hab ich nicht, definitiv nicht.
Aber in Gedanken verfluchte ich, sie.
Sollte sie etwa Recht haben?
Nein - ich denke nicht
Gut, ich konnte nicht bestreiten, dass er Eindruck auf mich gemacht hatte, aber verknallt?
Nein!
Nie und nimmer.
Aber…
So schlecht sieht er nicht aus … und er ist ziemlich stark und muskulös. Ein richtiger Mann!
Insgeheim war ich froh, dass dieser anstrengende Tag sich zum Ende neigte. Der Überschuss an Hormonen hatte sich bereits gehörig abgebaut, bis auf dieses Krum - Geplänkel, dank Ginnys spitzen Bemerkungen hatte ich keinen verdorbenen Gedanken mehr gehegt.
Also war der Anblick von Krum, für mich diesem Hormonschub zu verdanken, und damit nicht weiter verfolgungswert, denn wer hätte mir an diesem Tag nicht gefallen, wenn ich schon meine besten Freunde misstrauisch beäugte.
„Gut … nein …“, ich rannte nervös durchs Zelt, und schenkte Ginny den Triumph„er ist stark…, und er sieht gut aus, aber ich bin nicht…“.
Ginny lächelte verschmitzt, und hatte keine Sekunde bemerkt, dass ich ihr nur etwas vorgespielt hatte, „keine Sorge, ich werde dich nicht weiter quälen…“.
Sie drehte mir ihren Rücken zu, und nach wenigen Augenblicken atmete sie gleichmäßig durch.
Eigentlich war ich auch müde, aber Ginnys Vorwurf, ich wäre in Krum verknallt, beschäftigte mich dann doch noch einige Augenblicke, allerdings nicht so, wie manche Leute jetzt denken würden.
Harry könnte meine Äußerung mitbekommen haben…
Unmittelbar nach dem Spiel machten wir uns auf den Weg, zurĂĽck zu unserem Campingplatz, wo wir noch einige Zeit ausgelassen den Sieg der Iren feiern wollten, und dies auch taten. Ginny hatte sich mutig an Harrys Arm eingehakt, und lieĂź sich von ihm wohlwollend zurĂĽckfĂĽhren, mir gegenĂĽber verhielt er sich seltsam reserviert.
Wegen Krum?
Oder weil Ginny, wie eine Klette an seinem Arm klebte?
Sie kicherten, gackerten um die Wette, und ihre Augen leuchteten heller als der Mond.
„Einbildung“, sagte eine Stimme, die große Ähnlichkeit mit Mom hatte in meinem Kopf. „Bist du etwa eifersüchtig?“
„Pahhhhhhhh!“, erwiderte ich, allerdings so laut, dass trotz der unzähligen Menschen um uns herum, sich einige zu mir umdrehten.
Wenig später saßen wir alle an einem Lagerfeuer vor unseren Zelten, sangen irische Schlachtgesänge, lachten um die Wette, und freuten uns über den Sieg. Es war spät geworden, der neue Tag war bereits angebrochen. Erst als Ginny mit einer Tasse Kakao in der Hand wegnickte, schickte uns Mr. Weasley ins Bett.
Ich begleitete Ginny in das kleinere Zelt, während wir den Herren noch zusahen, die alle in Pyjamas in das größere Zelt krochen.
So lag ich dann neben Ginny, und konnte nicht einschlafen, weil meine Gedanken um Viktor Krum kreisten.
Er sieht verdammt gut aus…
Er ist ein sehr guter Spieler und macht sogar Quidditch interessant…
Aber er ist nicht Harry…
Er ist auch nicht Ron!
Ich kenne ihn nicht einmal
Nööööö!

„NEIN!“
Erschrocken sah ich mich um, und wusste zunächst nicht, wo ich überhaupt war, dann erkannte ich Ginny, die sich energisch in ihrem Bett hin und her wälzte, ihr standen dicke Schweißperlen auf der Stirn.
Sie träumt wieder!
Ein Alptraum!
In alter, gewohnter Manier näherte ich mich ihrem Bett, und legte beruhigend meine flache Hand auf ihre Stirn. Sie war glühend heiß.
Ihre Augen öffneten sich, verstört starrte sie mich an.
„Ein Traum, nur ein Traum, Ginny“, beruhigte ich sie.
„Ich war wieder in der Kammer“, schluchzte sie.
Immer wenn Gefahr drohte, waren ihre Träume besonders schlimm, aber was sollte jetzt geschehen …?
„Ich war zurück in der Kammer des Schreckens“, wiederholte sie, „ich trug eine lange schwarze Robe, eine große, hässliche Schlange, kroch über meine Schultern.“
Ginny rang nach Luft, sie hechelte, ihr Herz raste.
„Ginny…, zischte die Schlange, erinnerst du dich an mich und wie du die Kammer geöffnet hast?“
Sie imitierte eine fremde zischende Stimme, aber es war gesprochen, verständlich und kein Parsel.
„Es war nicht meine Schuld! schrie ich zurück, es war Tom … nicht ich!“
Ein Gänsehautschauder lief über meinen Rücken.
„Faaalschhhhh! zischte die Schlange, Tom hallllllf nur dabei, was du eigenttttlllich sellllllllllbst tun wollllllllllltest. Du wolllllllllltest die Schhhhhhlammmmblüter verlllllllletzen. Du wollllllllltesst sssiiie töööööööten. Ich schrie verzweifelt, doch die Schlange zischte unbeirrt weiter, Koomm zurück. Esssss giiiibt viiiiele voooon uns, die auuuuuuuf dich waaaaaarten!“
Nach einer kurzen Pause, in der sie erneut nach Atem rang sprach sie weiter.
„Nachdenklich sah ich mich um, vor mir auf dem Boden, eine riesige blutrote Lache. Mein Gesicht spiegelte sich darin, meine Haare ... alle weg, zur Glatze rasiert, meine Augen glühten in einer wilden dunkelgelben Farbe. Ich konnte mein Spiegelbild in einer Pfütze sehen.“
Ich spürte, dass sie sprechen wollte, dass sie sprechen musste, so hörte ich ihr aufmerksam zu.
„Ich habe einfach mit einem gehässigen Lachen meinen Kopf zurückgeworfen,, in meiner Hand hielt ich einen Schädel. Meine Zunge glitt vor und zurück, wie die der Schlange, ich erkannte mich selbst nicht mehr…“
„Steht auf!“
Erschrocken blickten wir zum Zelteingang, Mr. Weasley mit ernstem Blick schaute herein, „Ginny … Hermine … schnell, beeilt euch, zieht euch nur schnell etwas über und dann raus…“
„Was ist denn los?“ fragte Ginny erschrocken.
Geistesgegenwärtig warf ich ihr einen Morgenmantel zu und schlüpfte in den Meinigen.
Ginnys Traum, Mr. Weasleys Blick, irgendetwas stimmte nicht.
Die Geräusche, die Stimmung auf dem Gelände, hatte sich verändert.
Die Gesänge waren verstummt. Unruhe von überall her.
Schreie drangen an uns heran, hastige Schritte waren zu hören.
Ich zog Ginny hinter mir her zum Zelteingang, vorsichtig blickte ich nach drauĂźen, im Licht der noch brennenden Feuerstellen sah ich einige Leute panisch Richtung Wald rennen.
Auf der Flucht!
Sie sind auf der Flucht!
Nur vor was?
Langsam gewann auch bei mir die Panik Oberhand.
Ginnys Traum!
Wieder ein passender Traum!
Pass nur auf, dass du deine Panik nicht auf sie überträgst!
Du musst ruhig bleiben!
Noch ist gar nicht klar, was eigentlich geschehen ist.
Merkwürdige Lichtblitze zuckten überall um uns herum, eindeutig Zaubersprüche oder Flüche, ein unwahrscheinliches Getöse kam immer näher auf uns zu.
Dann plötzlich flammte ein intensives, grünes Licht auf und erhellte den ganzen Platz.
Unter diesem Licht konnte ich die Umrisse meiner zwei besten Freunde erkennen, die sich fragend und ängstlich umblickten, wir schlossen uns ihnen an.
Eine Gruppe von Zauberern, dicht in eine Formation gedrängt, und mit zum Himmel gereckten Zauberstäben bewaffnet, marschierte langsam über das Feld.
Sie waren maskiert, trugen Kapuzen, und hoch ĂĽber ihnen in der Luft schwebten vier, grotesk verzerrte Gestalten.
Seltsamerweise schlossen sich viele weitere Zauberer dieser unheimlichen Gruppe an, alle johlten und verhöhnten die Opfer.
Sie rissen Zelte um, trampelten sie lustvoll nieder.
Eine Spur der VerwĂĽstung zogen sie hinter sich her, viele der Zelte wurden in Brand gesetzt.
Einige Muggel wurden durch die Luft geschleudert, gezogen von einigen bunten Lichtstrahlen - FlĂĽchen.
Und immer noch ergab das alles keinen Sinn. Ich konnte mir nicht erklären, was hier eigentlich los war.
„Das ist widerlich“, schrie Ron entsetzt.
Zwanzig Meter über dem Boden wirbelte ein Kleinkind durch die Luft, überschlug sich wie ein Kreisel, wehrlos, hilflos, bis irgendwann gnadenlos und brutal auf die Erde knallte, Knochen knackten, Blut spritzte, Schreie ertönen, schreckliche, ohrenbetäubende, schmerzverzerrte Schreie, einfach grausam und menschenunwürdig.
Der Kleidung und der Gestik nach zu urteilen, eindeutig Muggel, die attackiert wurden.
„Wir helfen den Ministeriumsleuten“, rief Mr. Weasley mit panischer Stimme in unsere Richtung, „und ihr…“, er zeigte auf Harry, Ron und mich, “verschwindet in den Wald und bleibt zusammen. Nehmt Ginny mit.“
Harry griff ohne zu Ăśberlegen nach Ginnys Hand, die ihn fassungslos anstarrte.
„Schnell“, rief Fred aufgebracht und packte Ginny am Arm, die sich aber sträubte und gegen diese Aufforderung wehrte, Harrys Hand loszulassen lag nicht in ihrem Plan, doch der griff ihres Bruders war zu stark, sie musste abreisen lassen.
Ängstlich und enttäuscht, flehte sie uns an, an unser Seite bleiben zu dürfen, zusammen mit Ron und Harry, folgte ich ihr hinterher.
Nach einigen Metern erreichten wir ein Waldstück, unter dem Schutz der Bäume verschnauften wir und blickten ängstlich zurück über das Gelände.
Es war zu erkennen, wie die Ministeriumsmitarbeiter versuchten zu den Vermummten vorzudringen.
Immer noch schwebten Muggel durch die Luft.
Kinder weinten, Erwachsene schrien, angsterfüllte Rufe und panische Schreie, was sich auch auf uns auswirkte, die Angst wurde immer größer.
Was ist hier los?
Immer mehr Menschen eilten an uns vorbei, rĂĽcksichtslos trampelten sie allen nieder, was ihnen in den Weg kam, dunkle Gestalten stolperten an uns vorbei, dann vernahm ich einen schmerzverzerrten Schrei.
War das Ron? war mein erster panischer Gedanke.
„Was ist passiert?“ rief ich erschrocken und blieb, wie vom Blitz getroffen stehen, ächzend stieß ich dabei mit Harry zusammen, der auf meine ruckartige Wendung wohl nicht vorbereitet war.
„Ron, wo bist du?“ rief ich ängstlich in die Dunkelheit, „Lumos!“
Mein Zauberstab leuchtete auf und ich suchte den Weg ab.
Ron lag auf dem Boden und streckte alle Viere von sich, „bin über eine Baumwurzel gestolpert“, sagte er wütend und rappelte sich wieder auf.
„Mit solchen Riesenfüßen ist das auch kein Wunder“, rief eine hämisch lachende Stimme hinter uns.
Draco Malfoy lehnte einige Meter von uns entfernt, an einem Baum, und verfolgte völlig entspannt, den Geschehnissen.
„Halte dein dummes Maul, du Aas“, zischte Ron zornig in Malfoys Richtung.
„Zügle dein Mundwerk, Weasley“, funkelte Malfoy zurück, „solltet ihr jetzt nicht besser verschwinden? Ihr wollt doch nicht, dass man die hier sieht, oder?“
Er zeigte dabei auf mich.
„Was soll das heißen?“ rief ich aufgebracht.
In diesem Augenblick gab es einen fĂĽrchterlichen Knall, als wĂĽrde eine Bombe explodieren, ein weiterer grĂĽner Lichtblitz erhellte alles um uns herum.
„Die sind hinter Muggeln her, Granger“, sagte Malfoy unbeeindruckt, „willst du vielleicht mitten in der Luft dein Höschen vorzeigen … sie kommen in diese Richtung, und das wäre doch für uns alle ein Riesenspaß.“
„Hermine ist eine Hexe“, verteidigte mich Harry energisch.
„Wie du meinst Potter“, sagte Malfoy und grinste hinterlistig, „wenn du glaubst, die könnten eine Schlammblüterin nicht erkennen, dann bleibt, wo ihr seid.“
Harry zuckte kurz mit seinem Zauberstab, schwache Funken sprĂĽhten heraus.
FĂĽr einen Moment befĂĽrchtete ich, er wĂĽrde seinen Zauberstab auf Malfoy richten.
Beruhigend hielt ich ihn von dieser Unbedachtheit ab.
„Nicht Harry … dieses Mal, wollte er mich wohl wirklich nur warnen…“
„Pass auf was du sagst“, wütend mischte sich Ron ein.
„Lass ihn reden, Ron“, unternahm ich den nächsten Beruhigungsversuch bei meinem zweiten Freund.
Ein weiterer Knall erschĂĽtterte die Umgebung, lauter als alles Bisherige.
Die Panik wurde größer, die Schrei lauter, Malfoy kicherte, „ihr kriegt es leicht, mit der Angst zu tun, oder? Bestimmt hat Daddy gesagt, ihr sollt euch alle verstecken. Was hat er vor … will er die Muggel retten?“
„Wo sind deine Eltern?“ spuckte Harry wutentbrannt, „dort drüben, nicht wahr, und zwar maskiert?“
„Lass ihn“, sagte ich mit hasserfüllten Gedanken, weil ich wusste, dass Harry Recht hatte, „gehen wir lieber die anderen suchen!“
Energisch zog ich meine Freunde zurĂĽck auf den Pfad, beide warteten nur auf eine Gelegenheit um ĂĽber Malfoy herzufallen.
Überrascht sahen wir uns um, weit und breit keine Spur von den Zwillingen oder Ginny, wir hatten den Anschluss verloren. Doch bevor wir uns wieder auf das Wesentliche, unsere Sicherheit konzentrieren konnten, erwartete uns schon die nächste unangenehme Überraschung.
Harry war, wie angewurzelt stehen geblieben, und sah sich suchend um, insbesondere starrte er auf seine leeren Hände.
Sein Zauberstab war verschwunden.
Verloren, geklaut, was auch immer....
Ein seltsames Geraschel lieĂź uns zusammenzucken, mĂĽhsam strampelte sich Winky, die Hauselfe aus einem GebĂĽsch.
Ihre Bewegungen waren äußerst kurios, es sah aus als wollte sie wegrennen, würde aber von einer unsichtbaren Hand zurückgehalten.
„Wahrscheinlich hat sie nicht gefragt, ob sie sich verstecken darf“, vermutete Harry.
Ich kochte vor Wut, „ihr wisst ja, mit den Hauselfen springen sie ganz übel um, das ist Sklaverei, nichts anderes! Dieser Crouch hat sie gezwungen, auf die höchste Tribüne zu steigen, wo sie doch furchtbare Angst hatte, und er hat sie verhext, so dass sie nicht einmal wegrennen kann, wenn sie anfangen die Zelte niederzutrampeln! Warum unternimmt eigentlich niemand etwas dagegen?“
Es war der Moment, indem ich beschloss mich fĂĽr die Hauselfen einzusetzen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben wĂĽrde.
„Was willst du, die Elfen sind doch glücklich, oder etwa nicht? ... herumkommandiert werden ist doch genau das, was sie mögen…“, antwortete Ron ohne nachzudenken, ich ging senkrecht in die Höhe, bis ich die Spitze der Palme erreicht hatte.
„Es sind solche Leute wie du, Ron!“ keifte ich, „die morsche und ungerechte Ordnungen auch noch stützen, nur weil ihr zu lasch seid, um…“
Ein erneuter, ohrenbetäubender Knall vom Waldrand unterbrach meine Wutrede.
„Lasst uns lieber weitergehen!“ sagte Ron nervös.
Seine Blicke waren voller Angst.
Angst um mich?
Dröhnten Malfoys Worte in seinen Ohren?
Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass er mich in Gefahr wähnte.
FĂĽr den Moment vergaĂź ich meine Wut, und es tat mir leid, dass ich ihn so angefahren hatte.
Wir hasteten vorbei an ein paar irischen Kobolden, die sich freudestrahlend um einen großen Sack mit Gold scharten, in der Nähe tummelten sich einige Veela.
Ein junger Zauberer prahlte, „ich werde demnächst zum jüngsten Zaubereiminister aller Zeiten ernannt, wisst ihr.“
Harry schnaubte vor Lachen, entsetzt sah ich ihn an, „das ist Stan Shunpike“, lachte Harry, „in Wirklichkeit Schaffner im fahrenden Ritter!“
Harrys Lachen wurde noch breiter, als er an mir vorbei sah.
„Also wirklich!“ schnaufte ich, und hätte fast alle guten Grundsätze über Ron, wieder über den Haufen geworfen.
Rons Gesichtzüge waren zu einem schiefen, verträumten Lächeln verzogen, „wisst ihr schon, dass ich einen Besen erfunden habe, mit dem man zum Jupiter fliegen kann?“ fragte er und drehte seinen Oberkörper im Kreis.
Er war wieder einmal auf die Veela hereingefallen.
Ruckartig holte ich ihn zurück in die Realität, ein kurzer, schmerzhafter Ellenbogencheck genügte.
Ludo Bagman kreuzte unseren Weg, allerdings hatte er keine Ahnung, was eigentlich geschehen war, zeigte auch keinerlei Interesse an den Geschehnissen, vielmehr sah es aus, als sei er lediglich um sein eigenes Wohl beunruhigt, wir mussten ihn fast mit Gewalt zurückhalten, um überhaupt ein paar Worte aus ihm herauszubekommen. Mitten in diesem verzweifelten Aufklärungsversuch knackte es verdächtig hinter uns im Gebüsch.
Es war als ob jemand auf uns zu stolpern wĂĽrde.
Gebannt lauschten wir den unregelmäßigen Schritten, aber es war zu dunkel um etwas zu erkennen.
„Wer ist da?“ rief Harry.
Die Schritte verstummten, eine ganze Weile war es mucksmäuschenstill, bis auf die Schreie, die wir hinter uns gelassen hatten, und weit entfernt klangen.
Aber da war eindeutig etwas, nach kurzer Zeit war ein erneutes leises Rascheln zu hören.
Meine Hand tastete nach meinem Zauberstab. Ich hielt den Griff fest umschlungen.
Und dann, ohne Vorwarnung, zeriss eine unheimliche Stimme, diese Anspannung.
Mir gefror das Blut in den Adern, denn es war kein Schreien, was wir zu hören bekamen, sondern klang wie ein unheimlicher Zauberspruch.
„MORSMORDRE!“
Aus den Schatten der Bäume brach etwas riesiges, grünlich Glitzerndes hervor, stieg empor über die Baumwipfel und blieb hoch oben, am Himmel stehen.
Ein riesiger Totenkopf, der wie smaragdgrüne Sterne funkelte und aus dessen Maul, wie eine Zunge, sich eine Schlange herausschlängelte.
Die Erscheinung stieg bis zum scheinbar höchsten Punkt am Horizont, getaucht in grünlichen Nebel und erhellte strahlendhell, die ganze Umgebung.
Harry sah sich vergeblich nach dem Verursacher um, doch niemand war zu erkennen.
Das Symbol flösste mir unendliche Angst ein.
Es kam mir bekannt vor, ich hatte schon davon gelesen.
„Wer ist da?“ schrie Harry erneut ins Ungewisse.
Ich zupfte ängstlich an seinem Ärmel, „Harry … komm, wir hauen ab“, weil er nicht reagierte zog ich kräftiger, bis ich ihn zum Gehen bewegen konnte, und wir stolperten gemeinsam und übereinander zu Boden.
„Was ist los?“ fragte er, mein Gesicht musste ihm Angst gemacht haben, denn ich spürte nur noch Panik.
„Es ist das dunkle Mal, Harry!“ keuchte ich, während ich mich wieder auf die Füße rappelte. „Das Zeichen von, Du - weißt - schon - wem!“
„Voldemort…?“ fragte er langsam.
„Harry, komm schon…“
Wir rannten über die Lichtung, doch nach nur wenigen Schritten vernahmen wir mehrere leise „PLOPP“.
Mindestens zwanzig Zauberer tauchten aus dem Nichts auf und umzingelten uns.
Alle Zauberstäbe waren auf uns gerichtet!
„Deckung!“ schrie Harry geistesgegenwärtig und riss mich zu Boden.
Mindestens zwanzig „Stupor!“ flogen in unsere Richtung, sie verfehlten uns alle nur knapp.
Was ist denn jetzt los?
Wir sind doch die Guten!
Ich hatte meine Hände vor Augen, und sah unser Ende nahen, bis eine weitere, uns bekannte Stimme ertönte.
„AUFHÖREN!“
Es war die Stimme von Arthur Weasley.
„STOPP! Das ist mein Sohn!“
Ein erleichtertes, geseufztes Atmen entwich meiner Kehle, „manchmal ist es doch gut, rote Haare zu haben“, stöhnte ich.
„Ron … Harry … Hermine, seid ihr verletzt?“
Eine kalte Stimme drang in den Vordergrund, „Aus dem Weg Arthur!“
Mr. Crouch kam energisch näher, den Zauberstab bedrohlich erhoben, einige Andere folgten ihm und zogen den Kreis enger um uns.
Sein Gesicht drĂĽckte blanke Wut aus.
„Wer von ihnen hat es getan?“ keifte er, „wer von ihnen hat das dunkle Mal heraufbeschworen?“
„Das waren wir nicht!“ giftete Harry gereizt, aber verunsichert zurück.
„Wir haben überhaupt nichts getan“, wehrte sich auch Ron, „warum haben sie uns angegriffen?“
„Lügen sie nicht!“ rief Crouch, „sie sind am Tatort entdeckt worden!“
„Barty“, sagte eine Hexe im Morgenrock, „das sind doch noch Kinder, die wären doch nie in der Lage…“
„Wo kam denn das Mal her, ihr drei?“ Mr. Weasley versuchte die Situation zu retten und an sich zu reißen.
„Von da drüben“, zitternd deutete ich auf das Gebüsch, „da war jemand hinter den Bäumen … er hat laut gesprochen … eine Beschwörung!“
„Oh, stand also da drüben, nicht wahr?“ sagte Mr. Crouch mit höhnischem Untertan, er glaubte uns immer noch nicht, „hat eine Beschwörung gesprochen, soso? Sie scheinen sehr gut zu wissen, wie das dunkle Mal aufgerufen wird, Fräulein…“
Scheinbar mussten wir nur noch Crouch überzeugen, alle Anderen hatten die Zauberstäbe längst wieder gesenkt und spähten in die Dunkelheit, auf die von mir besagte Stelle.
„Zu spät“, sagte die Hexe von vorhin, „die sind bestimmt schon disappariert.“
„Da bin ich anderer Meinung!“ korrigierte Amos Diggory, Cedrics Vater.
„Unsere Schocker sind doch direkt durch diese Bäume geflogen … vielleicht haben wir sie sogar erwischt…“
Vorsichtig machte er sich auf den Weg, ängstlich, mit vor den Mund gepressten Fingern, sah ich ihm hinterher.
Sekunden später rief er, „Ja! Wir haben sie! Hier ist Jemand! Bewusstlos! Es ist … aber … du meine Güte…“
Mr. Diggory kam zurĂĽck, und trug eine kleine, schlaffe Gestalt in den Armen, die er Mr. Crouch zu FĂĽĂźen legte.
Wie angewurzelt, starrte Crouch auf die kleine Gestalt, und erkannte im Augenblick, wie ich erschrocken meine Hand auf meinen Mund knallte, seine eigene Hauselfe, Winky.
„Das … kann … nicht … sein“, stotterte Crouch.
„Ziemlich peinlich“, höhnte Diggory, „Barty Crouchs Hauselfe … schon ein starkes Stück…“
„Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass es die Elfe war?“ fragte Mr. Weasley fassungslos, „das dunkle Mal ist das Zeichen eines Zauberers, dazu ist ein Zauberstab nötig!“
„Tja“, sagte Mr. Diggory, „sie hatte einen Zauberstab! Hier schau!“
Amos Diggory bewies mit einem Prior Incantato, dass dieser Zauberstab benutzt worden war um das Dunkle Mal zu erzeugen.
Er beschuldigte die Hauselfe, sie habe gegen das zaubereigesetzliche Verbot verstoĂźen, als nicht-menschliches magisches Wesen einen Zauberstab zu benutzen.
Crouch befragte seine Hauselfe, indem er sie aus ihrer Ohmacht wiederbelebte, sie konnte sich aber an nichts erinnern.
Plötzlich schrie Harry auf, „Hee … das ist meiner!“
„Wie bitte?“ fragten einige verdutzte Gesichter.
„Das ist mein Zauberstab!“ sagte Harry selbstbewusst, „ich hatte ihn vorhin verloren.“
„Ist das ein Geständnis?“ fragte Mr. Diggory.
„Amos, bedenk doch, mit wem du sprichst“, rief Mr. Weasley erzürnt, „glaubst du vielleicht, Harry Potter würde das Dunkle Mal heraufbeschwören?“
Obwohl wir Drei und Arthur Weasley schließlich allen klar machen konnten, dass Winky nichts getan hat, als den Zauberstab aufzuheben, den der Beschwörer des Mals weggeworfen hatte, bestand ihr Meister auf eine Bestrafung.
Er verstieĂź seine ungehorsame Elfe.
Im Gegensatz zu Dobby, verzweifelte Winky ĂĽber ihre Freilassung.
Und wieder war es für mich empörend, wie man diese Wesen behandelte.
Mr. Weasley nahm uns bei der Hand, und schickte uns zurĂĽck zum Campingplatz.
Die Gefahr wäre durch das Dunkle Mal beseitigt worden.
Somit bahnten wir uns einen Weg durch die Menge, bis wir endlich zu unserem Zeltplatz zurĂĽckkamen.
Der Rest der Weasleys erwartete uns bereits, auch Ginny wartete zitternd vor Angst im Zelt.
Bei unserem Anblick, oder wohl besser, bei Harrys Anblick, entspannte sie sich sichtlich.
Kurze Zeit später erklärte uns Mr. Weasley, warum der Anblick des Mals Panikreaktionen ausgelöst hatte:
Das Dunkle Mal stand immer über den Orten am Himmel, wo Voldemort oder seine Anhänger jemanden ermordet hatten.
Es ist nach dreizehn Jahren zum ersten Mal wieder zu sehen gewesen.
Die Vermummten, die sich auf dem Zeltplatz einen ĂĽblen Scherz mit den Muggeln gemacht haben, sind disappariert, sobald Voldemorts Zeichen ĂĽber dem Wald aufgetaucht ist.
Todesser!
Was um Himmelswillen sind Todesser?
„Todesser?“ stellte Harry, meine Frage, „was sind Todesser?“
„So nannten sich die Anhänger von du - weißt - schon - wem“, erklärte Bill, „ich glaube heute Nacht haben sich die versprengten Überreste dieser Leute wieder zusammengefunden … die zumindest, die es geschafft haben, sich vor Askaban zu retten.“
„Wir können nicht beweisen, dass sie es waren, Bill“, sagte Mr. Weasley nachdenklich.
Unklar blieb damit, ob sie es selbst heraufbeschworen hatten, um allen anderen Angst einzujagen und danach schnell wieder verschwinden wollten, oder, ob sie sich als immer noch frei herumlaufende Todesser selbst vor Voldemorts Rache fĂĽrchten mĂĽssen.
„Dad, wir haben Draco Malfoy im Wald getroffen, und er hat durchblicken lassen, dass sein Vater einer dieser Hirnis mit den Masken war! Und wir wissen alle, dass die Malfoys mit du - weißt - schon - wem unter einer Decke steckten.“
„Aber das waren doch Anhänger Voldemorts…“, warf Harry ein, und alle Augen starrten ihn entsetzt an.
„Verzeihung“, stammelte Harry, er war einer der Wenigen, der du - weißt - schon - wen, beim Namen nannte, „warum eigentlich sollten diese Anhänger von du - weißt - schon - wem Muggel in der Luft schweben lassen? Was war denn der Sinn des Ganzen?“
„Der Sinn?“ lachte Mr. Weasley künstlich, „Harry, das verstehen diese Leute unter Spaß, die meisten Morde an Muggeln in der Zeit, wurden aus reinem Vergnügen begangen…“.
„Also…“, resümierte ich, „wer immer das Dunkle Mal heraufbeschworen hat, hatte er das Ziel, die Todesser anzufeuern oder ihnen Angst einzujagen und sie zu verscheuchen?“
Harry verstand den Sinn genauso wenig, wie ich, die Antworten waren sehr unbefriedigend.
Welchen Sinn sollte es haben, sie hatten Niemanden getötet, also, wäre das Dunkle Mal, völlig unangebracht gewesen?
„Können wir den Rest der Nacht hier bleiben?“ fragte Ginny hoffnungsvoll, aber um ehrlich zu sein, war es auch mir nicht ganz geheuer, nach diesen Vorfällen alleine in einem Zelt zu schlafen.
Mr. Weasley hatte ein Einsehen und richtete uns im größeren Zelt eine abgetrennte Ecke ein.
Nach nur sehr wenig Schlaf weckte uns Mr. Weasley wieder, und wir machten uns auf den RĂĽckweg zum Fuchsbau, wo uns seine Frau bereits sorgenvoll erwartete.
Mit bleichem, angespanntem Gesicht wartete sie bereits sehnsĂĽchtig auf unsere RĂĽckkehr.
In Hausschuhen stand sie vor dem Haus, in ihren Händen hielt sie eine zusammengerollte Sonderausgabe des Propheten.
Szenen des Grauens bei der Quidditch - Weltmeisterschaft, konnte ich als Ăśberschrift entziffern, dazu ein beunruhigendes SchwarzweiĂźbild des Dunklen Mals.
Eine gewisse Rita Kimmkorn schlachtete das Thema im Propheten aus.
„Ministerium versagt … Täter nicht gefasst … laxe Sicherheitsvorkehrungen … unkontrolliertes Treiben schwarzer Magier … Schande für das Land“, hörte ich Mr. Weasley vorlesen, während ich eine Tasse Tee zubereitete, und dies seiner beunruhigten Frau entgegenreichte.
„Diese Frau hat es auf das Zaubereiministerium abgesehen“, echauffierte sich Percy.
Weiter behauptete die Reporterin in ihrer Sensationslust, dass es mehrere Tote gegeben haben soll.
„Nicht zu fassen“, empörte sich Rons Dad, „niemand wurde verletzt, tja jetzt, wo sie das geschrieben hat, wird es natürlich Gerüchte geben.“
Mr. Weasley brach sofort ins Ministerium auf, und Percy schloss sich ihm an.
Mitten in die hitzige Diskussion der Weasleys, ob ja oder nein, Arthur du hast Urlaub!, platzte Harry mit einer Frage, die mich neugierig machte, „Hedwig ist nicht zufällig mit einem Brief für mich gekommen?“
Er gab uns einen heimlichen Hinweis, dass er seine Sachen in Rons Zimmer abstellen wollte.
Ich verstand den Wink, schubste Ron an, der mir kurz zunickte, und, „ähm … ich glaub, ich geh mit“, murmelte.
Wir hatten Rons Zimmer noch nicht richtig betreten, als Ron schon die Frage stellte, „Was ist los, Harry?“
In kurzen Zügen erzählte er, was ich schon von Sirius wusste - seine Narbe, Harrys Narbe.
Mir stockte der Atem, als ich es jetzt doch direkt aus Harrys Mund erfahren musste.
Meine Ratschläge Professor Dumbledore oder Madam Pomfrey davon zu erzählen, ignorierte er, mit den Worten, „genau deswegen, habe ich noch nichts gesagt, weil ich genau wusste, dass du mich persönlich zu Pomfrey schleifen würdest.“
„Aber … er war doch nicht da, oder?“ fragte Ron vorsichtig.
„Ich bin sicher, dass er nicht im Ligusterweg war“, sagte Harry bestimmt, „aber ich hab von ihm geträumt … und von Peter, ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber sie haben sich verschworen … jemanden zu töten.“
„Es war doch bloß ein Traum“, sagte Ron, „nur ein Alptraum.“
Harry beruhigte Rons Alptraum-Theorie in keiner Weise, obwohl Rons Worte wohl beruhigend hätten sein sollen, schien genau das Gegenteil der Fall zu sein, es schien ihn völlig aufzuwühlen.
„Wisst ihr noch, was Professor Trelawney gesagt hat, ende letzten Jahres?“
Lächerlich, dachte ich, diese hirnlose ahnungslose, Schnepfe.
Ich schnaubte hämisch, doch Harry überging das, „du warst damals nicht dabei, du hast sie nicht gehört. Beim letzten Mal war es anders.“
Sie schien ihn tatsächlich eingelullt zu haben!
Doch was er sagte, erschreckte mich dann doch, „ich habe dir doch gesagt, sie ist in eine Trance gefallen … eine echte, und sie sagte, der Dunkle Lord würde wieder an die Macht gelangen, und schrecklicher herrschen, denn je, er würde es mit Hilfe eines Dieners schaffen … und noch in derselben Nacht ist Wurmschwanz geflohen.“
„Warum hast du gefragt, ob Hedwig gekommen sei, Harry?“ fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte.
„Ich habe Sirius von meiner Narbe erzählt, ich warte auf eine Antwort“, sagte er nachdenklich.
„Aber wer weiß, wo er steckt … er kann in Afrika sein…“, ich erschrak vor meinen unbedachten Worten, „oder sonst wo“, fügte ich schnell hinzu.
Nach diesem Gespräch und den Vorfällen der letzten Nacht, hatten diese Kerle nicht anders zu tun, als anschließend noch seelenruhig ein paar Kreise auf dem Quidditchwurf zu drehen.
Aus irgendeinem Grund verweigerte ich die Anwesenheit. Nicht, dass ich noch ein Rennen austragen müsste…
Am Abend dieses ereignisreichen Tages lagen wir alle recht frĂĽh im Bett.
Harry wäre schon beim Abendessen fast eingeschlafen, er gähnte unaufhörlich.
Mitten in der Nacht weckte mich wieder ein Alptraum Ginnys.
Erneut musste ich ihren schweißgebadeten Körper beruhigen.
Sie schluckte schwer und murmelte abwesend, „ich brauche etwas Luft, ich gehe kurz nach draußen.“
Von Unruhe getrieben folgte ich ihr hinterher, langsam und auf leisen Sohlen, doch die Holzstufen knarrten, als ich versuchte ihr leise zu folgen.
Die KĂĽche war leer, ĂĽberrascht sah ich mich um.
Wo ist sie hin?
Vom offenen KĂĽchenfenster aus, blickte ich hinaus ins Freie, ĂĽber die kleine Gartenterrasse hinweg und bekam einen ĂĽberraschenden Anblick geboten.
Äußerst schüchtern stand Ginny mit dem Rücken zu mir und starrte in Richtung einer kleinen, maroden Holzbank.
Ist da etwa noch Jemand?
Ein gewisser Jemand?
Neugierig versuchte ich an Ginny vorbei zu sehen, konnte aber nichts erkennen.
Sie trippelte nervös hin und her, und ich übte mich in neugieriger Geduld. Nach wenigen Augenblicken wurde ich mit einer freien Sicht belohnt, Ginny tat einen Schritt vorwärts und zwei zur Seite, die gewisse Person trug einen Schlafanzug und war klar und deutlich zu erkennen.
Unverkennbar - Harry!
Na, was geht denn hier ab?
„Hast du auch wieder geträumt?“ unterbrach Harry mit leiser Stimme die schon fast peinliche Stille, aber eben nicht leise genug.
An Ginnys Körperhaltung bemerkte ich, dass sie ihm zunickte.
Mit seiner rechten Hand klopfte Harry auf die Bank.
Ginny nahm die Einladung an und setzte sich neben ihn.
Schüchtern, die Arme eng angelehnt, den Oberkörper gerade, die Hände überkreuzt in ihrem Schoß, einen Sicherheitsabstand einhaltend.
„Willst du mir davon erzählen?“ fragte Harry und sah nachdenklich seitwärts in ihr geradeaus gerichtetes Gesicht.
„Es ist fast immer dasselbe…“, begann Ginny.
„Die Kammer?“
„…nur ändern sich immer die Vorgänge in der Kammer“, sprach Ginny weiter, „gestern trug ich in meinem Traum eine lange schwarze Robe, auf der eine große, hässliche Schlange über meine Schultern kroch, sie wollte mir in einer zischenden Sprache klar machen, dass ich an allem Schuld habe, ich wäre es gewesen, ich allein, Tom habe mir nur dabei geholfen, und dass ich alles selbst tun wollte…“, sie sah erstmals verlegen zu Harry, „ich wollte die Schlammblüter toten … ich! - Schlammblüter, ich selber habe sie so genannt. Vor mir auf dem Boden befand sich eine riesige blutrote Lache, mein Spiegelbild erkannte ich darin, ich hatte eine Glatze und meine Augen glühten in einem wilden dunklen Gelb. Ich warf meinen Kopf zurück und lachte gehässig, in meiner Hand hielt ich einen Schädel. Meine Zunge glitt vor und zurück, wie die der Schlange...“
„Das bist nicht du und das weißt du auch. Albträume, heißen deswegen so, weil sie dir das Böse bringen, das, was du selbst gar nicht willst, sondern dir nur vorstellst“
„Heute wollte ich dich töten…“
„Nicht du, Ginny! Tom wollte das und er hätte es fast geschafft. Und weil ihm das nicht gelang, kommen deine Träume zurück, um das zu erleben, was nicht geschehen ist“.
„Aber immer, wenn die Träume sich ändern, oder schlimmer werden, geschehen furchtbare Dinge…“.
„Du denkst deine Träume werden real, oder sie wären Vorahnungen?“
„Ich glaube … ja, und ich habe Angst, Angst davor, dass du wirklich sterben könntest…“.
„Ich habe noch nicht vor zu sterben … nicht bevor ich den Tod meiner Eltern vergolten habe.“
„Du willst sie rächen?“
Ginny schluckte schwer, und nicht nur sie, fast hätte ich mich verraten, weil ich mit einer hastigen, schnellen Bewegung, einem Zucken meines Körpers, eine Kaffeetasse in Bewegung setzte, doch mit einem gekonnten Griff brachte ich sie wieder zum Stillstand.
„Nein … ich will herausfinden, was wirklich geschehen ist, und wenn Vol…“, Harry unterbrach, nachdem Ginny scheinbar ängstlich, wegen des ausgesprochenen Namen zusammenzuckte, „entschuldige, du - weißt - schon - wer wirklich wieder erstarken sollte, wird er mich jagen, aber er scheint auch Respekt vor mir zu haben, irgendetwas verbindet uns miteinander, du weißt er hat mich schon einmal nicht bezwingen können, und weder er, noch ich wissen warum, und solange er es nicht weiß, wird er sich nicht trauen, an mich heranzutreten.“
„Du hast auch wieder geträumt?“ fragte Ginny.
Harry schien einen Moment zu überlegen, ob er sich ihr anvertrauen könnte.
Nach einer kurzen Pause entschloss er sich zu reden, „Seit einigen Tagen ist es immer der gleiche Traum, verbunden mit einem stechenden Schmerz meiner Narbe…“
„Aber…“, unterbrach Ginny, „…sie schmerzt doch nur, wenn Voldemort in der Nähe ist?“
Ich zuckte zusammen.
Ginny hatte bewusst seinen Namen ausgesprochen, das unterscheidet sie von ihrer Familie und sie zollte Harry dadurch ihren Respekt und ihr Vertrauen.
„Es ist auch für mich neu, der Traum ist so real, als wäre ich selbst dabei gewesen. Ich sehe Voldemort mit Wurmschwanz mit den Augen eines alten Mannes, der die Beiden belauscht, Voldemort sitzt in einem Lehnstuhl vor einem offenen Kamin, und lauscht, was Wurmschwanz zu sagen konnte, ich kann ihn aber nicht sehen, und ich kann auch kaum die Worte verstehen, sie unterhalten sich scheinbar darüber, dass sie eine weite anstrengende Reise hinter sich hätten, und sie wollen bis nach der Quidditch - Weltmeisterschaft an diesem Ort bleiben, Nagini soll gemolken werden, damit Voldemort, sich an ihrem Gift vermischt mit Einhornblut wieder stärken kann. Sie planen etwas, das ich aber nicht verstehe, das aber vom Zaubereiministerium nicht entdeckt werden darf, ein anderer treuer Diener soll diesen Plan umsetzen, später soll auch Wurmschwanz, noch eine wichtige Aufgabe erfüllen, dann reden sie über eine Frau, die sie unterwegs getötet haben, nachdem man äußerst nützliche Informationen aus ihr heraus geholt hatte, danach spüre ich nur noch einen brennenden Schmerz an meiner Narbe, als sei Voldemort ganz nah bei mir. Wurmschwanz dreht sich zu mir um, ein grüner Lichtblitz rast auf mich zu, dann ist alles dunkel, und meine Narbe schmerzt unaufhörlich“.
„Der Avada - Kedavra“, murmelte Ginny, „der Todesfluch.“
„Alles ist so real, so greifbar nah, als wäre ich mitten drin, anstatt nur Zuschauer...“
HeiĂźer Atem benetzte meine Haare, erschrocken drehte ich mich um.
„Was gibt's denn da?“ fragte Ron verschlafen, und lehnte sich über meine Schulter um besser sehen zu können, „was machen die da?“ staunte er, als er sah, wer da draußen auf der alten Holzbank Platz genommen hatte.
Ich griff nach Ron's Arm und zog ihn zurück zur Treppe, „sie reden Ron, sie reden nur über Träume, und versuchen sich dadurch gegenseitig zu helfen.“
„Ihre Träume?“
„Sie haben Albträume, Ron!“
Er sah mich ängstlich an.
„Was denkst du, warum Ginny im letzten Jahr bei mir schlafen durfte?“
„Sie hat bei dir geschlafen?“
„O - Ron…“, seufzte ich über dieses Desinteresse. „…Sie hat diese Träume fast jede Nacht, seit sie von Harry aus der Kammer gerettet wurde … und ich kann dir sagen, sie sind heftig, intensiv und sehr real.“
„Und jetzt reden sie darüber?“
Meine Blicke mussten ihm das GefĂĽhl gegeben haben, wieder einmal der nichts verstehende Ron zu sein.
„Was denkst du eigentlich von mir?“ fragte er aufgebracht, „ich bin zwar nicht der klügste, und bei weitem nicht so klug wie du, aber ich habe Augen im Kopf, sehr gute Augen…“
„Was meinst du damit, Ron?“
Er blickte vorsichtig die Treppe nach unten, „denkst du die beiden … werden ein Paar?“
„Ja, das denke ich!“ sagte ich ohne Umschweife.
„Aber noch sind sie es nicht?“ fragte Ron etwas verlegen.
„Nein … noch nicht“, antwortete ich ungeduldig.
„Aber…“, er zeigt wieder unverständlich, die Treppe hinunter.
„Sie reden, Ron … sind wir deswegen ein Paar, denn ... wir reden auch ... ab und zu?“.
Sein Gesicht hellte sich wieder etwas auf, ein Lächeln kroch auf seine Lippen.
„Irgendwann … wenn die Zeit reif dazu ist, könnten sie ein Paar sein“, nickte ich ihm zu.
„Mir ist das schon aufgefallen, ich bin doch nicht blind, aber ich verstehe ihre Beziehung nicht - so, wie sie jetzt ist.“
„Sie sind jung, sehr jung, beide werden noch andere Erfahrungen machen, bis sie offiziell merken … oder ihnen bewusst wird, dass sie zusammen gehören könnten.“
„Hermine, ich bemerke das Knistern schon, sie gehen miteinander um, als wäre es eine Gewohnheitssache, gestern auf unserer Flucht greift Harry, ohne Nachzudenken einfach nach Ginnys Hand, später sitzen sie sich wortkarg und schüchtern gegenüber … ich denke manchmal wirklich, wenn ich beide sehe sie wären zusammen…“
Und dann sagte Ron noch etwas, das mich beeindruckte, „vielleicht sind sie schon zusammen, nur wissen sie es noch nicht?“
„Aber euer Verhalten ist auch nicht normal!“
„Was meinst du damit?“ fragte ich erstaunt.
„Nun manchmal, verhaltet ihr euch wie ein altes Ehepaar, manchmal wie ein frisch verliebtes Paar, und an manchen Tagen könntet ihr Bruder uns Schwester sein.“
„Ich kann mir das auch nicht erklären...“.
„Aber du musst doch zugeben, dass es etwas ungewöhnlich ist ... wenn Harry nach Hilfe schreit, lässt du alles stehen und liegen.“
„Einer muss sich doch um ihn kümmern ... um euch, wie das Beispiel Veela zeigt, seid ihr auf jede Hilfe angewiesen...“
„Aber warum du?“
Warum ich?
Tut mir leid Ron, aber wenn ich das wüsste, wäre Harry der Erste der das erfahren würde.
„Ich weiß es nicht ... vielleicht steckt doch mehr in der Vergangenheit, als wir denken oder wissen dürfen...“.
Ich sah in seinem Gesicht, dass er kein Wort verstanden hatte.
Ich verstand es ja selbst nicht, hatte aber zumindest eine Vorstellung ... eine Ahnung.


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Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
Mike Newell ĂĽber Ralph Fiennes