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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Von Frau zu Frau

von rodriquez

„Wo ist Dad?“ fragte ich überrascht, eigentlich hatte ich erwartet, dass er im Wagen warten würde.
Ich war schon sehr verwundert, als meine Mom allein auf dem Bahnsteig zwischen Gleis 9 und 10 neben den Weasleys auf meine Ankunft wartete.
„Dad musste für ein paar Tage zu einem Ärztekongress in Brüssel, wir haben also ein paar Tage nur für uns, Schatz“, antwortete sie mit Blick auf den Beifahrersitz, auf dem ich gerade ungewohnt Platz genommen hatte.
Nur fĂĽr uns?
Was hat sie mit mir vor?
Unmittelbar nach der Ankunft in der heimischen Cavendish Ave, 23, brachte ich das Gepäck auf mein Zimmer, stellte den Koffer vor meinem Kleiderschrank ab, und warf nachdenklich meinen Rucksack auf das frisch bezogene Bett.
Fast schon sehnsĂĽchtig inspizierte ich mein Zimmer, irgendwie war es mir in der kurzen Zeit fremd geworden.
Wenn ich allerdings genauer darüber nachdenke war es nicht nur das Zimmer, sondern vielmehr alles, was mit meinem alten Leben zusammen hing, sogar die Welt, die dazugehörte, wirkte befremdend.
Ich zog meine Hogwartskleidung bis auf Unterhemd und Unterhose aus, und hängte sie sorgfältig über die Rücklehne meines Schreibtischstuhles, einem alten Chefsessel aus schwarzem Leder, wie ihn Dad liebevolle betitelte.
Meine Aufmerksamkeit wollte ich gerade dem Ausräumen des Koffers und meinem Kleiderschrank widmen, als mir noch etwas einfiel, etwas, das noch in meiner Jackentasche steckte.
Ich zog den Brief, auf dessen Vorderseite, handschriftlich mein Name geschrieben stand, heraus.
Was wĂĽrde mich erwarten?
Mir war nicht ganz wohl dabei, mehrmals drehte ich den Brief in meiner Hand, dann riss ich ihn auf.

Liebe Hermine,
wenn Harry seinen Brief bekommen hat, so gehe ich doch davon aus, dass dieser auch seinen Empfänger, nämlich dich, erreicht hat.
Ich gehe davon aus, dass Harry seinen Brief laut vorlesen musste, vorausgesetzt, er hat euch noch rechtzeitig erreicht.
Deinen Adleraugen wird nicht entgangen sein, dass es noch weitere Nachrichten gibt, die Harry vor lauter Aufregung, ĂĽbersieht.
Des Weiteren gehe ich davon aus, dass du diesen Umschlag an dich genommen hast, in einem Moment, wo du dich unbeobachtet gefühlt hast, um ihn später, allein und ungestört zu lesen, womöglich erst zuhause.
Klug, sehr klug.
Genauso wie ich dich einschätze, und aus diesen Gründen, bin ich glücklich.
GlĂĽcklich, dass du auf Harry aufpasst, und ihr, Euch gefunden habt.
Wobei ich allerdings glaube, dass ihr dazu nicht lange suchen brauchtet.
Es gibt ein Wort dafĂĽr, aber ganz so einfach will ich es dir auch nicht machen.

Vorbestimmung!
lächelte ich, vor mich hin. Ich wusste es!

Auch bei dir gibt es noch etwas, das ich dir bei unserem kurzen Zusammentreffen nicht erzählen konnte.
Ich habe nicht nur den Feuerblitz an Harry geschickt...
Sieh das Medaillon als ein unverbindliches Geschenk von einem Freund, den Sinn wirst du schon irgendwann verstehen, es tut mir leid dass ich nicht mehr dazu beitragen kann, aber du bist ein kluges Mädchen und ich weiß, du wirst es verstehen.
Und dass ich mich auf dich verlassen kann, zeigte die Aktion, den Feuerblitz, und das Medaillon untersuchen zu lassen. Auch wenn es einige als Verrat gesehen haben, du brauchst dir keine Sorgen machen, du hast völlig richtig gehandelt.
Ihr konntet nicht wissen, dass ich nichts Böses im Sinn habe, und mit ein wenig logischem Denken hätte jedem klar sein müssen, von wem die Geschenke nur sein können.
Krummbein brachte das Medaillon, und die Bestellung fĂĽr den Feuerblitz, zur Eulenpost.
Verlies Nummer siebenhundertelf, das mir gehört, solltest du dir für später gut merken, dort ist etwas für dich hinterlegt, dass dich interessieren dürfte.
Aber solange ihr in Gefahr seid, wird sich weder das Medaillon, noch das Verlies für einen von Euch öffnen.
Bitte betrachte das Medaillon bis dahin, als ein Geschenk eines Freundes, aus Dankbarkeit fĂĽr deine Treue und deine Freundschaft zu meinem Patenkind.
Ich möchte mich auch bei dir entschuldigen, dass ich dir im letzten Jahr Angst bereitet habe, du hast mich als Tatze von deinem Zimmer aus angestarrt.
Ich wollte auch auf dich nur einen kurzen Blick werfen, bevor ich mich auf die Reise nach Norden begab, aber ich glaube, mein Anblick hat dich erschreckt.
Du bist klug und du weißt mit den versteckten Informationen umzugehen, ihr seid alle in tödlicher Gefahr.
Alle, die mit dir und Harry in Verbindung stehen und wenn ihr euch auf die entscheidende Reise macht, musst du Verkehrungen treffen und auch deine Eltern schĂĽtzen.
Sie werden Muggel und ihre Angehörige jagen, ich bin mir sicher, du wirst dann wissen, was zu tun ist. Auch wenn mir die Angst um euch schwer zu schaffen macht, so weiß ich, dass es nicht abzuwenden ist, ihr werdet euren Weg gehen, ihr seid die neuen Rumtreiber, und ich bin stolz auf euch.
Besonders auf dich, du bist die klügste Hexe, die ich je getroffen habe, und du erinnerst mich ganz stark an Jemanden, die sicherlich schwer damit zu kämpfen hätte, bei dem Gedanken, dass ICH, eine Hexe klüger, als sie einschätze.
Deine Mom ist sicher ungeheuer stolz auf dich.
Wenn du mich je brauchen solltest, habe keine Scheu, schicke mir eine Nachricht.
Harrys Eule wird mich finden.
Sirius

P.S. Ich wĂĽrde mich freuen, wenn du oder Harry, mir ein paar Bilder mitschicken wĂĽrdet, von Euch ...
Wir werden uns mit Sicherheit wiedersehen.
Ach, bevor ich es vergesse.
Es tut mir leid, was ich dem armen Jungen, Neville? Angetan habe, indem ich ihm die Passwörter geklaut habe, wenn ich vorher gewusste hätte wer er ist, hätte ich es nicht getan, der arme Junge, ist gestraft genug.
Sag ihm bitte, dass es mir Leid tut.


Den Brief legte ich nachdenklich auf meinem Bett ab, und trat vor den Wandspiegel.
Was mache ich eigentlich?
Nun, ich stand nur in einem Unterhemd begleitet vor meinem, MEINEM, Kleiderschrank und inspizierte meine alte Muggelkleidung, obwohl meine Gedanken immer noch um Sirius kreisten.
Ich runzelte die Stirn und rĂĽmpfte meine Nase.
Ein Ernie & Bert T-Shirt, zu enge Röcke, zu kurze Hosen, unpassende Farben kamen zum Vorschein.
Was ist los mit mir?
Ein einigermaĂźen akzeptables T-Shirt und ein paar wenige Blusen brachte ich hinĂĽber zu meinem Schreibtisch, und mich danach erneut zu meinem Spiegel begeben.
Kaum zu glauben, aber ich inspizierte meinen Körper, zwinkerte skeptisch mit den Augen, runzelte ein weiteres Mal die Stirn, bevor ich nach den akzeptablen Klamotten griff.
Nur mit immenser Kraftanwendung schaffte ich es das T-Shirt überzuziehen, und wunderte mich hinterher, dass es am Oberkörper spannte und zwickte.
Nachdenklich erforschte ich mit Blick in den Spiegel, nach der Ursache, dabei entdeckte ich im Spiegel die Gestalt meiner Mom, die lächelnd und verträumt am Rahmen meiner Zimmertür lehnte.
In meinem Augenwinkel bemerkte ich ein Flattern, wie das Schlagen von Flügeln, unweigerlich sah ich hinüber zum Fenster, und glaubte einen grellbunten, großen Vogel, ähnlich einem Paradiesvogel, davonfliegen zu sehen.
Unbequem quälte ich mich wieder aus dem T-Shirt, es krachte, und die Naht unter dem Ärmel platzte auf, enttäuscht warf ich es zu Boden, nahm eine Bluse von dem Stapel empor, und hielt sie vor meinen Körper, mein missmutiges Gesicht änderte sich nicht, auch diese Bluse war äußerst unpassend, sie ließ sich nicht einmal zuknöpfen.
Im Spiegel konnte ich mit ansehen, wie Mom langsam näher kam, wortlos nahm sie eine Haarbürste von meinem Tisch und begann mir die Haare durchzubürsten.
Sorgsam und in Erinnerungen schwelgend, richtete sie meine Haare.
„Ich befürchte meine Kleine wird langsam erwachsen“.
Sie lächelte mit Tränen in den Augen.
Ich hatte meinen Kopf, dem Ihren zugewandt, „und ich bekomme es nicht einmal mit“, fügte sie noch trauriger hinzu.
Ganz fest, nahm ich sie in meine Arme.
„Ach Mom“, seufzte ich und spürte ihre nassen Tränen auf meiner Schulter.
„Seit wann ... bist du kein Kind mehr, Schatz?“
„Kein Kind mehr?“ wiederholte ich erschrocken und löste mich aus der Umarmung, doch ich wusste was sie meinte.
Mein Blick fiel zurück auf den Spiegel, ich bemerkte, dass ich nur noch wenige Zentimeter kleiner als meine Mutter war, dass meine Haare sehr gepflegt aussahen, dass an meinen Ohren Perlenohrringe hervorstanden, und dass an meinem Hals eine goldene Kette glänzte, es war die Kette mit dem Medaillon, das ich von Sirius zu Weihnachten geschenkt bekam.
Etwas tiefer entdeckte ich ein paar Rundungen, die ich so noch gar nicht wahrgenommen hatte, aber jetzt beim genaueren Hinsehen....
Mein Körper hatte sich doch sehr verändert, das wurde mir zum ersten Male richtig bewusst.
Insgeheim rang es mir ein Lächeln ab, ich bin jetzt wohl eindeutig und unverkennbar anders, als meine Jungs.
Ron und Harry dĂĽrften jetzt nicht mehr ĂĽbersehen, dass ich ... zur Frau werde.
„Im letzten Sommer setzte meine Periode ein“, beantwortete ich schließlich die Frage meiner Mutter.
„So lange schon?“ fragte sie erstaunt, „und ich habe es noch nicht einmal bemerkt, es tut mir leid Schatz, dass ich in diesen Dingen nicht für dich da wahr, aber Hogwarts ... ist so weit weg.“
„Das ist kein Problem für mich, Mom!“ sagte ich mit einem nachdenklichen Lächeln.
„Klärt euch immer noch Poppy auf?“
„Ja, Mom, wir bekommen von Ma ... d ... a ... m...“, erschrocken, unterbrach ich meine Antwort, indem ich das letzte Wort, buchstabierend, herunterstotterte.
Was hatte meine Mom gerade gesagt?
„Poppy?“ wiederholte ich sichtlich perplex.
Hatte sie wirklich gerade Madam Pomfrey bei ihrem Spitznamen, Poppy erwähnt?
„Woher kennst du ihren Spitznamen, Mom?“ konfrontierte ich sie sofort, Ginnys Einfluss machte sich schon etwas bemerkbar.
Mom sah mich durchdringend an, und atmete tief durch.
Es war das erste Mal, dass ich den Eindruck hatte, dass eine Bemerkung nicht unbewusst geschehen ist. Meine Mutter hat den Spitznamen unserer Krankenschwester in vollem Bewusstsein erwähnt.
„Ich denke … es ist wirklich an der Zeit, dir ein paar Erklärungen zu geben. Du bist eine kluge, eine sehr kluge Hexe, und mir ist vollkommen klar, dass du längst Lunte gerochen hast, aber bevor wir das tun, gehen wir erst noch eine Runde shoppen, du solltest komplett neu eingekleidet werden ... und“, sie lächelte und deutete auf meine Rundungen, „BH's wären auch angebracht.“
Bewaffnet mit etlichen Tüten kamen wir einige Stunden später aus der Londoner City zurück, auch Mom nutzte die Gelegenheit, ungezwungen ohne Dad, den weiblichen Trieben nachzukommen.
Wir hatten auf der Tottenham Court Road, sowie in der Cambridge Street, und dem Cambridge Circus einen richtig schönen Nachmittag zu zweit.
Arm in Arm gingen wir fröhlich zurück zu unserem Auto.
Meine Tüten waren gefüllt, mit allem Möglichen, T-Shirts, Blusen, Röcke, Jeans, Schuhe, eine vollkommen neue Art von Unterwäsche, die von Mom erwähnten BH's, und als Krönung, ein Traum in Blau: Ein Kleid für einen Ball, der in diesem Schuljahr stattfinden sollte.
Mich wunderte gar nichts mehr, als Mom kurz vor Ladenschluss, ganz nebenbei erwähnte: „Du hast jetzt dein viertes Jahr in Hogwarts, richtig?“
Ein vorsichtiges Nicken erfasste mein Gesicht.
„Dann sollten wir noch schnell ein Ballkleid für dich besorgen!“
Rein zufällig standen wir gerade vor dem Coast Fashionshop in der Regent Street…
„Ein Ballkleid?“ fragte ich ungläubig, hatte aber bereits drei Cocktailkleider im Schaufenster im Auge, „wozu?“
„In diesem Jahr darfst du offiziell am Weihnachtsball teilnehmen, und da muss meine Mine toll aussehen, das wird ganz toll und du wirst viel tanzen.“
„Tanzen?“ rief ich mit großen Augen, „Harry und Ron sollen tanzen?“ ich prustete vor Lachen.
„Wir hätten noch Sicherheitsschuhe kaufen sollen…“, mein Lachen war ansteckend.
Bildlich sah ich beide vor meinen Augen, wie sie tanzen, und sich dabei elegant im Kreis drehen.
Schlicht und einfach:
Unvorstellbar!
Doch für den Moment war ich glücklich, ein richtig schöner Tag mit meiner Mom neigte sich dem Ende entgegen, blieb nur noch das Gespräch, dass sie mir versprochen hatte, auch wenn die Erwähnung des Weihnachtsballes nicht mehr ganz so überraschend auf mich wirkte, doch hier mitten in der City, womöglich zwischen Umkleidekabinen und Kleiderständern war auch mir ein solches Gespräch unmöglich, so wähnte ich mich in Geduld.
Zurück zuhause, brachten wir unsere Tüten auf unsere Zimmer und präsentierten erst einmal gegenseitig, die gekauften Artikel.
Mom bereitete uns noch eine Tasse Tee zu, dann fĂĽhrte sie mich wortlos in den Keller, vorbei an Dad's Arbeitszimmer, zu einer kleinen Abstellkammer.
Noch nie, war ich in diesem kleinen Raum, der nicht mehr als zwei auf zwei Meter groĂź war.
Eimer, Besen, Wischlappen und andere Reinigungsutensilien stapelten sich darin.
Mom griff in ein kleines Regal, dass an der hinteren Wand befestigt war.
Ein Karton hielt sie mir entgegen, die ich als einen alten Schuhkarton identifizierte.
Sie hob den Deckel an, und belieĂź dabei ihre Augen auf meinem Gesicht.
Beim Anblick dessen was sich meinen Augen bot, schnappte ich einen kurzen Moment nach Atem, doch ich fasste mich recht schnell wieder, irgendwie hatte ich den Inhalt der kleinen Schachtel erwartet.
„Haselnussholz, Phönixfeder, zehn Zoll“, sagte Mom beiläufig, und starrte ehrfürchtig auf einen Zauberstab, „seit deiner Geburt habe ich den Karton nicht mehr geöffnet“, außer ihrem Zauberstab, befanden sich noch ein schwarzer Umhang und mehrere Abzeichen, die mir sehr bekannt vorkamen, in dem Karton.
Es waren Abzeichen, die sie als Jahrgangsbeste kennzeichneten.
„Du auch?“ staunte ich.
„Irgendwo musst du es ja herhaben“, lächelte Mom.
Sorgfältig legte sie die Sachen zurück in den Karton und stellte ihn wieder an seinen alten Platz, dabei strich sie noch einmal verträumt über den Deckel.
AnschlieĂźend fĂĽhrte sie mich nach oben, in die KĂĽche.
Bei einer Tasse Tee, begann sie ihre Erzählung.
„Soweit es mir möglich ist, werde ich versuchen ein paar Dinge zu erklären, aber ich ... ich kann und darf nicht über alles sprechen, es wäre zu gefährlich ... lebensgefährlich ... nicht nur für dich, sondern auch für einige andere Personen. Bitte habe Verständnis dafür, dass ich dir im Moment ... NOCH nicht mehr erzahlen kann, als das Folgende...“
Erwartungsvoll schaute sie mir in die Augen. Ich schluckte, und nickte ihr zu.
Die Anspannung stieg, weil einerseits meine Vermutungen, die ich Harry versuchte dazulegen, sich bewahrheiten könnten, und andererseits, ich mich überrumpelt fühlte.
„Du bist also … im eigentlichen Sinne ... kein Muggelkind…“
„Ich habe es geahnt“, unterbrach ich murmelnd.
„Aber dieses erste gelöste Rätsel sollten wir für uns behalten, sowie einige weitere Dinge auch“, sie sah mir erneut erwartungsvoll in die Augen.
Nachdem ich ihr bestätigend zunickte, fuhr sie mit ihren Erklärungen fort, „lass uns, gegenüber Anderen so tun, als hättest du die Dinge nicht gesehen ... oder noch besser, dieses Gespräch hat nie statt gefunden. Dein Dad, weiß nichts von meiner Vergangenheit.“
„Dad weiß es nicht?“ fragte ich erstaunt.
Sie schüttelte langsam ihren Kopf, „ich bin kein Zauberer mehr, und das wird auch so bleiben, die damalige Zeit war schlimm, und wir hatten beschlossen, dass es sicherer wäre, wenn ich eine andere Identität leben würde.“
„Wir?“
„Meine damaligen Freunde, mehr ... kann ich nicht … tut mir leid.“
„Freunde oder Freund?“, fragte ich mit spitzer Zunge.
Mom's Blicke intensivierten sich, sie fixierte mich nun eindringlich.
„Aber...“
„Bitte Schatz, belassen wir es dabei ... lasse mich erst erzählen, dann kannst du deine Fragen stellen, so gut ich kann werde ich sie dir beantworten.“
Sie nicht zu unterbrechen wĂĽrde mir zwar sehr schwer fallen, aber ich wollte mein Bestes versuchen, ich war viel zu aufgeregt, dennoch nickte ich ihr zu.
„Noch etwas bevor ich beginne, mir ist sehr wohl aufgefallen, dass du einige Dinge als Ungereimt eingestuft hast, und schätze es sehr, dass du dich mit Fragen bisher relativ zurückgehalten ist, das ist mein Grund, warum ich ein paar Dinge klären möchte. Hast du über deine Beobachtungen mit irgendjemandem gesprochen?“
„An wen denkst du da speziell?“
„Das heißt also ja…“
„Es war nur Harry“, erwiderte ich rasch. „Ich hatte lediglich zu Harry das notwendige Vertrauen, ich musste einfach mit Jemandem darüber sprechen. Ich dachte schon ich werde verrückt.“
Mom nahm meinen Gesprächspartner schweigend zur Kenntnis, als hätte sie genau diese Antwort erwartet.
„Niemand außer Harry“, bestätigte ich. „er hörte sich ruhig meine Ungereimtheiten an, und sagte nur: …was würde es ändern?“
Erneut blieben Moms Lippen versiegelt, lediglich ein Zucken ihrer Augen bestätigte mir, dass sie verstanden hatte, was auch immer die Reaktion bedeutet.
„Ich war ... bin ... eine Hexe, die ihren Abschluss in Hogwarts absolvierte, und danach ein Leben als Muggel weitergeführt hat. Dem Zaubereiministerium gelang es, in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Muggel, für mich einen Studienplatz in Cambridge zu ergattern, dort absolvierte ich ein Medizinstudium, und promovierte zu Doktor dent. … wie du schon weißt, lernte ich in Cambridge auch deinen Dad kennen.“
Nach einer kurzen Pause und einem Schluck Tee nahm sie den Faden wieder auf.
„Du kannst dir sicherlich ausrechnen, wer das alles arrangiert hatte...“
„Dumbledore!“ nickte ich ihr zu.
„Meine letzten beiden Jahre in Hogwarts waren nicht einfach für mich, die meiste Zeit verbrachte ich im Krankenflügel. Am Anfang noch unfreiwillig, später als Assistentin von Poppy.“
Als fiel es ihr schwer ĂĽber diese Zeit zu sprechen, brach Mom erneut ab, doch ich hielt mich zurĂĽck, auch wenn die Fragen meine Zunge verbrannten.
„Einige Slytherins spielten den Muggeln böse Streiche ... auch mir. Ich stand auf der falschen Seite, der dunkle Lord war aufstrebend, scharte seine Anhänger um sich und ließ die Muggel tyrannisieren. Es waren teilweise sogar schwarzmagische Streiche, wenn man es denn als Streiche bezeichnen konnte, die uns die Slytherins, spielten. Bei mir hatten sie einen schwarzmagischen Trank angewendet, den Trunk des Friedens der falsch dosiert tödlich sein kann, normalerweise ist er ein Beruhigungsmittel. Sie hatten ihn aber in eine Mixtur mit Verwirrungs-Elixier gegeben, und meinem Kürbissaft beigemixt. Unmittelbar nachdem ich getrunken hatte, wurde mir übel, meine Augen drehten sich im Kreis, mir wurde schwindlig, und ich sah nur noch verschwommen. As man mich fand, lag ich der Länge nach auf dem Boden, schrie und schlug unkontrolliert um mich, wie eine Wahnsinnige. Mein Glück war, dass ich mit einer Clique befreundet war,, die zwar aufsässig und nicht überall beliebt war, aber sie hatten fast alle ein Gewissen und waren große Zauberer, und was das wichtigste war, es waren Freunde … vier Jungs und später mit mir, zwei Mädchen…“
„Die Rumtreiber?“, rutschte staunend über meine Lippen. Ich sagte doch: Ich kann nicht garantieren still zu halten…
„Einer dieser Jungen hat mir schließlich mit dem Bezoa das Leben gerettet, allerdings verbrachte ich danach, fast ein halbes Jahr auf der Krankenstation. Eine lange Zeit, in der ich mich mit Poppy anfreundete, gelegentlich ging ich ihr zur Hand, um mir die Zeit zu vertreiben, dabei entdeckte man meine Neigung zur Zahnheilung. Darin hatte ich damals schon ein besonderes Talent und genau deswegen hat sich wohl Dumbledore, auch für mich eingesetzt.“
„Wie bei mir“, erwähnte ich, „er hat mir dieses Jahr ermöglicht mehrere Kurse gleichzeitig zu besuchen, frage mich bitte nicht wie, ich musste schwören niemanden etwas davon zu erzählen.“
„Er hat dir einen Zeitumwandler besorgt!“ sagte Mom, mit einem Lächeln, „du schlägst ganz nach mir!“
„Du?“ ich riss meine Augen auf.
„Ehrlichkeit und Vertrauen ist das ultimative bei Dumbledore, wenn er spürt, dass man ihm das entgegen bringt, wird er alles für dich tun.“
„So etwas hat er in Bezug auf Harry erwähnt: Vertrauen, Hermine ist das Zauberwort, Vertrauen, gegenseitiges, blindes Vertrauen, das ist es was euch Beide verbindet. Aber jetzt frage ich dich, woher kommt das, Mom?“
„Das ist eine Frage, die ich dir nicht beantworten kann...“
„Mom!“ schrie ich empört, „bitte, es ist das wichtigste, dass ich eigentlich wissen möchte.“
„Ich kann nicht, Schatz.“
„Kannst du nicht, oder wirst du nicht beantworten?“
Mom keuchte, und blieb die Antwort schuldig.
Eigentlich wollte ich ruhig bleiben, aber ich konnte es nicht, wild gestikulierend erzählte ich ihr in Kurzform von meinen drei aufregenden Jahren in Hogwarts, „in meinem ersten Jahr habe ich einen Bergtrollangriff überlebt, musste zusammen mit meinen Freunden den Stein der Weisen vor, dem - der - nicht - genannt - werden - darf retten, in meinem zweiten Jahr wurde ich von einem Basilisken versteinert, die Kammer des Schreckens wurde geöffnet und in diesem Jahr hatten wir es mit einem Werwolf zu tun, außerdem haben wir einem Massenmörder, der unschuldig war, das Leben gerettet und zur Flucht verholfen … und jetzt willst du mir klar machen, es sei gefährlich etwas über Harry und Mich zu erfahren?“
„Mein Gott“, schrie sie auf, „das wusste ich alles nicht“.
Entsetzt sah sie mich an und ihr Entsetzen steigerte sich, als sie etwas Glitzerndes an meinem Hals entdeckte. Es war das erste Mal, dass Mom leicht die Contenance verlor.
„Was ... wo … hast du das her?“ fragte sie mit großen Augen.
Mit einer Hand griff sie nach dem Medaillon, das an der Kette baumelte und in meiner Rage unter meinem T-Shirt herausgerutscht war. Provokativ klemmte ich das Medaillon spielerisch zwischen meine Finger, dann zog ich die Kette ĂĽber meinen Kopf und reichte sie ihr entgegen.
Starr blickte sie das Medaillon an und öffnete den Verschluss.
Beim Anblick, dessen was sich ihr bot, rannen Tränen aus ihren Augen, sie schluchzte und drückte den Verschluss wieder zu.
Sie ist in der Lage den Verschluss zu öffnen?
In meinem Kopf tobte ein Hurrikan.
„Wieso kannst du es öffnen?“
„Du etwa nicht?“, fragte sie entsetzt. „Heißt das, du kannst das Medaillon nicht öffnen, und hast keine Ahnung was sich darin befindet?“
„Genauso sieht es aus“.
„Dann hast du mich also im Endeffekt doch hereingelegt … Wo hast du es her?“ wiederholte Mom.
„Ein Geschenk zu Weihnachten, von einem damals unbekannten Absender“, erklärte ich ihr, „nur ... Aus Angst es könnte verflucht sein, habe ich das Medaillon untersuchen lassen, es ist mit einer Art Schutzzauber belegt, ähnlich einem, Fideliuszauber. Warum kannst du es öffnen? ... als wärst du ein Geheimniswahrer?“
„Und dieses Geheimnis werde ich auch bewahren, Schatz, bis du es selber öffnen kannst.“
„Deine vier Freunde in Hogwarts, waren das die Rumtreiber? .... Tatze, Krone, Moony, Wurmschwanz? ... und deine Freundin war nicht zufällig, Lily Potter, Harrys Mom?“
Ich trieb Mom eindeutig in die Enge, sie schluckte schwer, ihr Mund stand offen, „Lily Evans ... so hieß meine Freundin“, beharrte sie.
„Du warst also in einem Jahrgang mit Harrys Eltern!“ stellte ich fest.
Mom antwortete nicht.
Ich spann den Bogen weiter, „habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass einer meiner Lehrer, ein schmieriger, ungepflegter, harkennasiger Typ ist, dem man Shampoo schenken sollte, namens Severus Snape“, ich beobachtete aufmerksam ihr Gesicht, ihre Augen zuckten bei der Erwähnung von Snape, „und ... hatte ich schon erwähnt, dass uns dieses Jahr in Verteidigung gegen die dunklen Künste, ein Professor namens Remus Lupin, unterrichtete?“, wieder zuckte ihr Gesicht merklich, „...und hatte ich schon erwähnt, dass wir einem geflohenen Massenmörder namens, S I R I U S B L A C K…“, meine Betonung war etwas extrem, aber es hatte die gewünschte Wirkung.
Mom's Augen begannen zu zittern und glänzten wässrig, ich schaltete einen Gang zurück, „…Sirius Black, Harry Potters Pate und der beste Freund von James Potter ... wir haben ihm zur Flucht verholfen ... er ist unschuldig Mom!“
Ihr Blick war leer, sie starrte verstört vor sich hin, „hast du verstanden Mom, Sirius Black ist unschuldig, der wahre Mörder und Verräter von Harrys Eltern war Peter Pettigrew“.
Wieder zuckte sie kurz, „Peter lebt, er hatte sich zwölf Jahre lang versteckt, als Animagus war er die Ratte von meinem Freund Ron, er hat seinen Tod nur vorgetäuscht und Sirius wurde unschuldig verhaftet“, bei jedem Wort studierte ich, ihr Gesicht, das aber keinerlei Regung mehr zeigte.
Mom sagte immer noch nichts, starrte vor sich hin und schien mir zu zuhören.
Sie sagte weder erzähl weiter, noch hör auf, sie ließ es einfach über sich ergehen und ich hatte das Gefühl, dass sie hoffte, ich würde nicht aufhören zu erzählen.
So gab ich ihr noch mehr, „meine Katze Krummbein ist mit Sirius befreundet und wollte ihm helfen bei der Enttarnung von Peter ... Sirius hat Pettigrew in Askaban erkannt, du erinnerst dich an das Bild von Ron und seiner Familie, in Ägypten?“
Ich holte das Bild aus meinem Zimmer und hielt es ihr unter die Nase, „auf Rons Rücken, die Ratte…“, mit meinem Zeigefinger deutete ich auf Rons Schulter.
„…das ist Wurmschwanz ... siehst du … ihm fehlt eine Kralle ... der Finger, den man damals gefunden hatte.“
Mom sah sich die Ratte genauestens an, immer noch blieb sie ruhig, wenn sich nichts über die Geschehnisse von damals wüsste hätte sie mich unterbrochen, sie tat es nicht.
„Peter konnte fliehen und Sirius konnte sich nicht rehabilitieren, weil er seinen Freund Remus beschützen musste, oder besser uns vor Remus ... es war Vollmond an diesem Abend ... Peter hat sich zurück verwandelt und ist geflohen ... wer würde also ein paar Dreizehnjährigen und einem verurteilten Massenmörder glauben? Es geht Sirius gut, aber er versteckt sich nach wie vor, bis Dumbledore eine Lösung gefunden hat. Dumbledore ist der Einzige, der uns glauben schenkte“.
Ich hatte noch etwas aus meinem Zimmer mitgebracht, und dieses Etwas hielt ich Mom unter die Nase. „Das Medaillon ist von Sirius“, erwähnte ich, als sie seinen Brief entgegen nahm, und ungelesen gegen ihre Brust drückte, erneut schluckte sie.
„Du kannst ihn behalten“, sagte ich voller Mitleid. Ich war aus reiner Neugier zu weit gegangen.
„Du bist wirklich klüger, als ich dachte, vielleicht sogar klüger als ich und es war gut, dass wir geredet haben, halte dich aber bitte an unsere Abmachung, kein Wort zu irgendjemand. Ich weiß jetzt, dass alles wahr ist, der dunkle Lord wird zurückkehren und solange wird Harry keine Ruhe finden, und wenn Harry keine Ruhe findet, dann auch du nicht ... Ihr seid die neuen Rumtreiber, ihr führt die Tradition weiter, einer für alle, alle für einen.“
Hatte ich richtig gehört?
Doch im Moment war keine Gelegenheit darüber nachzudenken, Mom redete weiter, „Ich hoffe nur, ihr habt keine ... Ratte in euren Reihen, und eigentlich müsstest du jetzt noch mehr verstehen, warum ich dir nicht alles sagen kann, es würde euren Grundsatz verändern ... er würde dich schützen wollen, indem er alleine losziehen würde, so schwer es für mich auch zu akzeptieren ist ... ein Rumtreiber beschützt das was er am meisten liebt, indem er es verlässt.“
Mom's letzte Worte erklärten viel, auch wenn sie nichts bestätigte, so hatte sie, aber auch nichts geleugnet, schwere Worte, die sich tief einprägten.
Irgendwann wĂĽrde ich die ganze Wahrheit erfahren.
Der dunkle Lord wird zurückkehren und jedes Wissen zuviel, wird alle in meinem Umkreis in tödliche Gefahr bringen, ganz wie Harry prophezeit hatte.
„Ich habe verstanden Mom, zumindest einen Teil, und mir ist klar, dass Wissen tödliche Gefahr in sich birgt, aber erlaube mir noch eine Frage?“
Sie sah mich nur an, „in den letzten Sommerferien habe ich ein Telefongespräch mitbekommen, du sagtest etwas von, Gute, wenn nicht sogar sehr gute Freunde…Wir hätten es wissen müssen…, das war auf Harry und mich bezogen, oder? ... Der Anrufer ... war das Sirius?“
„Eine kluge Hexe weiß die Antwort, wenn sie eine rhetorische Frage stellt.“
„Eine sehr kluge, braucht sie nicht zu stellen, Du weißt noch wo du sie findest? ...“.
„Deine Großmutter...“.
Ich riss meine Augen auf, „Urlaub ... Schottland ... vor zwei Jahren?“
Mom lächelte, „ich habe wirklich eine würdige Nachfolgerin, du bist eine kluge und eine sehr kluge Hexe, gegen dich hätte ich es in Hogwarts schwer gehabt, das Abzeichen zu bekommen.“
Hogwarts?
Noch eine Frage drängte sich mir auf, unter welchem Namen war Mom in Hogwarts?
Ist Susan etwa gar nicht ihr richtiger Name?
Mom musste es mir angesehen haben, „Mary Susan ... mein vollständiger Vorname, zwinge mich bitte nicht, meinen Geburtsnamen zu nennen, Poppy wird sich auch nicht daran erinnern, er wurde magisch gelöscht.“
Sie kam auf mich zu und umarmte mich ganz herzlich.
Tränen rannen, wie Bäche über ihr Gesicht, „es ist zu spät, ich kann dich nicht mehr zurückhalten, darum pass auf dich auf … und pass auf Harry auf. Du bist eine wahre Rumtreiberin.“
Sie löste sich wieder von mir, wischte sich die Tränen weg und sagte, „so … und jetzt bin ich wieder dran, wie ist es dir gelungen mich zu hinterfragen und mit was habe ich mich verraten?“
Das Gespräch gab mir neuen Mut, wenn es auch nicht alle Fragen beantwortet hatte, „Gesten, Worte und seltsames Verhalten, ließen bei mir Alarmglocken schrillen“, antwortete ich ihr.
„Es ging schon los am Tag, als mein erster Brief aus Hogwarts ins Haus segelte, du schienst nicht wirklich überrascht zu sein“, ich versuchte mich an die Ungereimtheiten zu erinnern, plötzlich schrie ich auf.
„Moment!“
Ich eilte ein weiteres Mal zurück in mein Zimmer, durchstöberte meine Bücher und kam mit der Geschichte von Hogwarts zurück in die Küche.
„Das ist dein Buch, richtig?“ rief ich aus und platzierte das Buch aufgeschlagen auf dem Küchentisch.

FĂĽr meine liebe Tochter Mary
Deine Mom
Jean


„Mary! dass ich da nicht sofort daran gedacht habe, du bist Mary, du selbst, es ist dein altes Buch über die Schule!“
Mom lächelte verschmitzt.
„Eine alte Frau hat es dir gegeben, von wegen … die alte Frau war Grandma!“
„Hermine, du wirst mir langsam unheimlich!“
„Harry! … Als ich zum ersten Mal seinen Namen erwähnt hatte, dachte ich du kippst vor Schreck um, du wusstest genau von wem ich rede, dem Sohn … deiner Freundin, deiner vielleicht sogar besten Freunde. Hagrid! … der nächste Punkt. Ich erinnere mich noch genau, als er polternd unser Haus betrat, die Blicke, die ihr gewechselt habt. Gerade beim Thema Geldwechseln, er rechnete damit, dass du Zauberergeld besitzen könntest … ja, ich bin mir sicher, er hat dich erkannt, und du … du hast sofort Galleonen und Sickel erwähnt, du hast nicht nachgedacht, einfach darauf los geredet! Du hast mit Hagrid alles hinter meinem Rücken abgesprochen, als ich zum ersten Mal in meinem Leben die Winkelgasse inspizierte. Als Nächstes ziehst du plötzlich Zauberergeld aus der Tasche … du warst nicht fasziniert, so wie Dad, weil du die Winkelgasse schon kanntest. Ich sollte mir keine Sorgen machen, ihr hättest das Geld schon vor einiger Zeit besorgt, hast du mir geantwortet, als ich dich überrascht, auf das Bündel Galleonen angesprochen hatte, von wegen!“
„Das war nicht gelogen, ich hatte das Geld schon sehr lange zur Seite gelegt, also vor einiger Zeit war nicht gelogen, auch wenn einiger Zeit, schon fast zwölf Jahre zurückliegt!“
„Mr. Ollivander hat dich erkannt, er schien überrascht und hätte geschworen…“
„Unheimlich, wirklich unheimlich“, Mom schüttelte sich gekünstelt.
„Und zu allem Glück habe ich mich auch noch mit Harry angefreundet, es war wohl wirklich unvermeidbar, zwischen uns war immer ein unsichtbares Band vorhanden, Harry hat es ebenso gespürt, als würden wir uns kennen, sagte er eines Tages zu mir, gemeinsam beschützten wir den Stein der Weisen vor du - weißt - schon - wem, der damit zu alter Stärke zurückkehren wollte. Harry rettete mich vor einem Bergtroll … es waren unglaubliche Abenteuer, bereits in unserem ersten Jahr … es würde dich beunruhigen, wenn du alles wüsstest…“
„…dass ihr durch das Schloss schleicht, zu jeder Nacht und Tageszeit … ich bin beunruhigt, aber nicht überrascht, du Rumtreiber.“
„Harry schaffte es bereits im ersten Jahr ins Quidditchteam, als Sucher, aber das wundert dich sicher auch nicht, ebenso wie es dich nicht wundern wird, dass ich auf dem Besen eine absolute Niete bin.“
In ihrem Gesicht zeichnete ich ein breites Grinsen ab.
„Dann war da Dumbledore, immer geheimnisvoll und man fragte sich, was er eigentlich von einem will. Er sprach mich auf die Freundschaft zu Harry an, Harry braucht jemand, der seine ungestüme rechte Hand führen kann, und ich hätte die besten Eigenschaften dazu … die Allerbesten, erwähnte er nebenbei, ohne eine weitere Erklärung zu geben. Außer einem Lächeln, war nichts aus ihm heraus zu bekommen, wir würden es schon selber herausfinden, wenn die Zeit kommen würde, und dass ich auf ihn aufpassen sollte, ich wäre die einzige Person, die dazu in der Lage wäre, niemand sonst würde einen solchen Einfluss auf ihn bekommen, er würde auf mich hören und mir vertrauen. Vertrauen, wäre das Zauberwort, Vertrauen, gegenseitiges, blindes Vertrauen, das ist es was uns verbinden würde.“
„Erzähl weiter von deinen Beobachtungen“, forderte sie mich auf. „Langsam wird es interessant…“
„Mach dich nicht lustig über mich.“
„Das würde ich niemals wagen“, grinste Mom.
„Was verbindet mich mit Harry?“
„Ni-ichts“, antwortete Mom selbstgefällig.
„Zu Beginn des zweiten Jahres hattest du einen Versprecher, in der Winkelgasse stellte Dad fest, dass ihr das Geld vergessen hättet, du sagtest, wir können es von den Vorräten, die er uns überlassen hat, wieder ersetzen und umtauschen, einer Nachfrage bist du ausgewichen, und ich denke, das wird heute nicht anders sein?“
„Was du alles mitbekommst!“
„Wer ist: er?“, stellte ich Mom auf die Probe. „Ist es Sirius?“
„Wer ist Sirius?“
„Ach komm Mom“, stöhnte ich.
„Hermine ich kann deine Frage nicht beantworten, weil es in diesem Punkt nicht zu beantworten gibt, denn ich habe bei Gringotts ein eigenes Verlies, du erinnerst mit welcher Offenbarung wir das Gespräch begonnen haben?“
Mom war wirklich ein verdammt harter Brocken, aber viele Dinge konnte ich mir eigentlich zusammenreimen und offen stehen lassen, sie hat bisher nicht wirklich etwas verneint.
„Die Geschichte über die Kammer des Schreckens, habe ich dir schon in Frankreich erzählt, du wirktest sehr beunruhigt.“
„Du warst ja auch in tödlicher Gefahr, und bist nur ganz knapp davon gekommen!“ mahnte mich Mom.
„Und dann die Sache mit Sirius … wir brauchten lange, bis wir ihm glaubten, aber er strahlte immer eine solche Ruhe und, wie etwas vertrautes spürte ich sofort, immer wieder starrte er mich an, als würde er in mir etwas erkennen, oder er ließ mir das Gefühl, er wäre stolz auf Harry und mich … wundert dich wahrscheinlich auch nicht…“
„Wieder eine deiner geschickten Fangfragen, aber meine Antwort lautet unverbindlich: Nicht wirklich“.
„Aber eine Erklärung bekomme ich keine!“
„Nicht wirklich“, sie wirkte jetzt erheblich lockerer.
„Schockt dich dann vielleicht das? Sirius hat mich mit einem Ohnmachtszauber vor dem Kuss eines Dementors gerettet?“, ich sah sie herausfordernd an.
Bei der Erwähnung der Dementoren zuckte sie kurz, blieb aber gelassen.
„Das redete ich mir zumindest ein … gut ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich nur ohnmächtig geworden bin, oder ob es doch Sirius war, wie meine Augen es gesehen haben wollten.“
„Ich war nicht dabei“, erwähnte sie nur beiläufig. „Aber bist du nicht auch von Harry vor den Dementoren gerettet worden?“
„Hatte ich das erwähnt?“, stellte ich Mom vor das nächste Problem, aus dem sie sich aber geschickt herauswand.
„Woher sollte ich es sonst wissen?“
Für den Moment musste ich resignieren, auch weil Mom nun standhaft blieb, und mir die wichtigsten Antworten verweigerte, so blieb mir nicht mehr, als das, was ich vorher hatte. Träume, Gedanken, Ideen.
„Belassen wir es dabei. Ich weiß ein paar Dinge aus der Zeit, als wir mehr und mehr unter den Einfluss der dunklen Macht gerieten, und da ich nicht auf deren Seite stand, musste ich verschwinden.“
„Aber haben nicht viele diese Ära erlebt, oder wissen was geschehen ist?“
„Bist du dir da sicher?“, herausfordernd starrte meine Mutter in meine Augen. „Wer weiß wirklich, was damals geschehen ist? Hatte nicht sogar Dumbledore die ganze Zeit eine falsche Vorstellung?“
Zunächst dachte ich das Gespräch wäre zu Ende, doch stattdessen schickte sie mich in mein Zimmer, ich sollte ein paar Sachen zusammenrichten, Ersatzkleidung, Zahnbürste.
„Wir beide machen einen kleinen Ausflug“, sagte sie, „ein oder zwei Tage, länger nicht, ich möchte dir noch ein paar Dinge zeigen, nur ... zum besseren Verständnis ... leg dich jetzt schlafen, wir fahren morgen sehr früh los.“
Ich stellte keine Fragen mehr, auch wenn mir das wohin, oder das warum, quälend auf der Zunge lag.
Pünktlich um sechs Uhr am nächsten Morgen saßen wir in unserem Range Rover und befuhren die M23 Richtung Südosten.
„Was ist mit Harry?“ fragte Mom nach einer halben Stunde des Schweigens.
„Was meinst du?“
„Hermine? Du bist kein kleines Kind mehr, du wirst mich jetzt nicht zum Narren halten wollen, indem du nicht weißt, was ich mit dieser Frage wissen möchte?“
„Wir sind nur Freunde, das habe ich dir schon einmal erklärt, wie Bruder und Schwester, mehr ist nicht zwischen uns … Meine Freundin Ginny, Rons Schwester, sie ist in Harry verliebt und irgendwann werden sie zusammen sein, auch wenn Harry es nur noch nicht weiß, die Beiden verbindet viel miteinander, vor allem seit er sie aus der Kammer des Schreckens gerettet hat.“
„Ein ziemlicher langer Text, klingt, als würdest du dich aus etwas herausreden wollen…“, bevor ich etwas erwidern konnte, winkte sie lächelnd ab, „Ginny? Das ist das rothaarige Mädchen?“
Ich nickte.
„Rothaarig, damit könntest du Recht haben.“
„Du hast gerade wieder etwas verraten!“ grinste ich ihr zu.
„Jetzt ist gut, Schatz, ich denke, das war schon viel zu viel und das wird dich jetzt lange, sehr lange beschäftigen. Ich will dich nicht überfordern, bitte tu mir den Gefallen und halte dich an das, um was ich dich gebeten habe, es steht zuviel auf dem Spiel!“
Mom schien mit dieser Anweisung abschließen zu wollen, zumindest wechselte sie das Thema, „wie sind deine Pläne für den Sommer?“
„Ron hat mich eingeladen die Ferien bei seinen Eltern im Fuchsbau zu verbringen, er sagte auch etwas von Quidditch - Weltmeisterschaft, Harry würde auch kommen. Ron's Eltern hätten genügend Platz, sie freuen sich auf uns, er schickt mir aber eine Eule, wenn er genaueres wissen sollte.“
Seit fast einer Stunde steuerte Mom unser Auto ĂĽber Land.
Wo will sie hin?
Was hat sie vor?
Wir erreichten die Region Ost Sussex im Südosten Englands, hier ist typisches Flachland, und die Nähe des Meeres macht sich bemerkbar.
„Wo fahren wir eigentlich hin, Mom?“
„Einen kleinen Moment noch“, antwortete sie, „wir müssten gleich da sein...“.
Sie sah sich angestrengt nach einer Abzweigung um, „...da“, sagte sie schließlich, und bog in einen schmalen Weg ab, er führte in eine triste Einöde.
Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, dachte ich, mit einem mulmigen GefĂĽhl im Bauch.


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Zitat
Ein so bewegendes GefĂĽhl hatte ich nie zuvor erlebt, wenn es um das Schreiben ging.
Joanne K. Rowling