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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Es waren einmal…vier Freunde

von rodriquez

Vor uns stand wahrhaftig Sirius Black, der Massenmörder und der Mann, der meinem besten Freund nach dem Leben trachtet.
Doch seltsamerweise teilte meine Menschenkenntnis in diesem Augenblick diese Ansicht in keinster Weise.
War es nur die Angst, oder war es ein mysteriöses Gefühl, das mich zu solchen Gedanken trieb.
Nein, keine Gedanken, eher ein GefĂĽhl, denn wenn ich genauer darĂĽber nachdenke, war ich in diesem Moment gar nicht in der Lage zu Denken.
Mein ganzer Körper war, wie gelähmt, ich konnte mich nicht rühren, als die hässliche Gestalt mit einem hässlichen, fürchterlichen Lächeln einige Schritte auf uns zu machte.
Seine Augen funkelten, und täuschte ich mich?
Nein, ich täuschte mich nicht!
Nicht Harry, sondern mir galt sein erster Blick.
Er war eine unendlichlange Zeit auf mich gerichtet, zunächst starr und ausdruckslos, doch dann zeichnete sein Gesicht einen erschrockenen Ausdruck.
Der Mann, der Harrys Eltern auf dem Gewissen hatte, und viele Menschen getötet haben soll, dieser Massenmörder erschien einen Moment erschrocken und handlungsunfähig.
Lag es an meiner blutenden Schulter, die immer noch schmerzte?
Seine Augen wanderten zu Harry, und verharrten unverwandt auf ihm.
„Ich wusste, dass du kommen würdest, um deinem Freund zu helfen, dein Vater hätte dasselbe für mich getan, mutig von dir, nicht erst einen Lehrer zu holen, ich bin dir dankbar … es wird alles viel leichter machen…“.
Blacks Stimme klang rauchig und heiĂźer.
Dieser Mann hatte wahrlich schon lange nicht mehr gesprochen, trotz meiner Angst, war ich fasziniert, irgendetwas an ihm beruhigte mich, ich konnte es mir damals nicht erklären, denn eigentlich hätte ich vor Angst zittern müssen, eigentlich hätte ich dem Sensenmann gegenüber stehen müssen, doch ich wirkte einigermaßen gefasst, und blieb innerlich ruhig.
Doch genau das war es, was mich misstrauisch machte:
Was stimmt hier nicht?
Obwohl die Bemerkung des schrecklichen Mannes in Harrys Ohren, wie Hohn und Spott klingen musste, kam ich nicht umhin, zu glauben, dass es ehrlich gemeint war.
Harry rührte sich, gleich springt er ihn an, dachte ich erschrocken, griff an seinen Arm, und hielt ihn zurück, „nein Harry“, raunte ich ihm zu.
„Wenn sie Harry töten wollen, dann müssen sie uns auch töten“, schrie Ron mutig, und versuchte aufzustehen, doch es strengte ihn sichtlich an, sein Gesicht wurde immer weißer, Schweißperlen, der Anstrengung glänzten auf seiner Stirn. Sein Bein zeigte tiefe Riss- und Bisswunden, und schien zudem gebrochen zu sein.
Die Augen des vermeintlichen Mörders flackerten kurz auf, „leg dich hin“, sagte er in einem sanften Ton, „du schadest deinem Bein nur noch mehr.“
Hatte ich mich verhört?
Er ist besorgt um Rons Bein?
Hier läuft einiges gewaltig schief.
Das passt nicht zusammen!
„Haben sie mich gehört?“ wiederholte Ron und stützte sich an Harrys Arm ab, „sie müssen uns alle drei umbringen!“
Blacks Augen wanderten wieder zu mir, und wieder zuckten seine Augen, sie verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, es war mir unerklärlich, aber da war etwas … ein Gefühl, ein seltsames, vertrautes Gefühl
Ein Gefühl, dass mir offenbar eine seltsame Vertrautheit vermittelte … im eigentlichen Angesicht des Todes.
„Es wird heute Nacht nur einen Mord geben“, sagte Black, der sein Gesicht in ein gehässiges Lächeln verwandelte, und zurück auf Ron legte.
Harry wankte wütend hin und her, „warum das dann?“ seine Worte abfällig und fast ausgespuckt.
Vergeblich versuchte er, sich aus meinem Griff zu entwinden, ich fasst noch fester zu, „das letzte Mal hat es sie doch auch nicht gekümmert, oder? All diese Muggel abzuschlachten, um an Pettigrew zu kommen, hat ihnen nichts ausgemacht … was ist los, haben sie Sie weich gekriegt in Askaban?“
„Harry“, meine Stimme begann ängstlich zu zittern, „sei still!“
Zitternd, aber forsch und bestimmend. Black grinste und atmete tief durch.
„Er hat meine Mum und meinen Dad umgebracht!“ fauchte Harry energisch, und riss sich wütend los.
Er stĂĽrzte auf Black zu.
Konnte oder wollte sich Black nicht mit Magie wehren?
Das nächste Fragezeichen!?
Harry schaffte es Black am Handgelenk zu fassen und festzuhalten, mit der freien Hand trommelte er gegen Blacks Schläfe, alle denkbare Wut lag hinter diesen Schlägen, wie von Sinnen schlug Harry zu.
Erst nach einer ganzen Reihe von Schlägen begann Black sich zu wehren, er jaulte auf, und ein paar blendende Lichtblitze entwichen seinem Zauberstab, einer verfehlte Harrys Kopf nur knapp.
Harry sichtlich erschrocken, lockerte den Griff und dadurch schaffte es Black, Harry an der Gurgel zu packen. Genervt drĂĽckte er zu.
„Nein!“ zischte Black, „ich habe zu lange gewartet!“
Mein Einsatz. Ich konnte nicht mehr tatenlos zusehen. Meine Starre löste sich, im Angesicht der Gefahr. Jetzt musste ich reagieren, denn Harry begann zu würgen, seine Brille verrutschte, und hing schief von seiner Nase.
Mutig ging ich ein paar Schritte auf die Streithähne zu, und trat mit voller Wucht, gegen Blacks Schienbein, er ächzte vor Schmerz, und ließ Harry los.
Für einen Moment sah er mich überrascht an, doch wieder lächelte er, diesen Moment der Unachtsamkeit, nutzte Ron, und schlug Black, den Zauberstab aus der Hand, wie in Zeitlupe rollte er über den Fußboden.
Harry, der die Chance bemerkte, hechtete hinterher, doch in dem Moment, als er zugreifen wollte, warf sich Krummbein ins GetĂĽmmel und grub seine Krallen tief in Harrys Arme.
Wieder lief Blut, doch Harry, der vor Schmerz aufheulte, schaffte es Krummbein abzuschütteln, und nach seinem eigenen Zauberstab zu greifen, „aus dem Weg!“ rief er Ron und mir zu, während er den Stab auf dem Boden mit einem eleganten Kick beiseite fegte.
Ich sprang japsend zur Seite, Black wollte mich zurückhalten, doch statt meinen Arm zu fassen, rutschte seine Hand, über meinen Mund, meine Lippen begannen zu bluten, sein langen Fingernägel hatten meine Lippen geritzt, und tief aufgerissen.
Es gelang mir nach meinen Zauberstab zu greifen, und fast gleichzeitig, den von Harry beiseite geschobenen Zauberstab Ron's aufzuheben. Blut tropfte zu Boden und schmeckte fĂĽrchterlich. Meine Lippen brannten wie Feuer.
Black wich zurĂĽck, und warf sich ausgestreckt gegen die Wand.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Harry seinen Zauberstab entschlussbereit auf den vermeintlichen Mörder gerichtet hatte.
„Wirst du mich töten, Harry?“ fragte der erschöpft wirkende Mann vorsichtig.
Harry blieb unmittelbar vor ihm stehen, und richtete seinen Zauberstab direkt auf Blacks Brust.
„Sie haben meine Eltern getötet!“
Harrys Stimme zitterte, im Gegensatz zu seiner Hand, die völlig ruhig auf Black gerichtet war.
„Ich leugne es nicht“, sagte er ruhig, „aber wenn du die ganze Geschichte kennen würdest…“
„Die ganze Geschichte?“ höhnte Harry, „sie haben meine Eltern an Voldemort verraten, das ist alles, was ich wissen muss!“
Blacks Gesicht und vor allem seine Augen veränderten sich.
Angst, sie drĂĽckten Angst aus.
Zum ersten Mal entdeckte ich Angst, in diesem Gesicht.
„Du musst mir zuhören“, seine Stimme verwandelte sich in ein Flehen.
Harry lieĂź sich nicht beirren, seine Gestik verriet Entschlossenheit.
Und wieder schien Krummbein, den Ernst der Lage zu spĂĽren.
Mit einem riesigen Satz, sprang mein Kater auf Blacks Brust, und krallte sich fest an seinem Umhang.
Wenn Harry, Black jetzt töten würde, müsste er auch Krummbein töten, ich begann zu schluchzen, warum stellt sich meine Katze gegen uns?
Doch Harry zögerte.
Die Sekunden vergingen, er konnte es nicht tun, ich sah wie er in Gedanken, weit weg war.
Bei seinen Eltern, Lily und James?
Sirius atmete gleichmäßiger, seine Augen waren fest auf Harry gerichtet.
Dann hörte ich das Knarren der Treppe.
Jemand war uns gefolgt.
Auch Black schien die gedämpften Schritte zu hören, jedenfalls zuckte er kurz zusammen.
Unter einem Meer bunter Funken krachte die TĂĽr auf, und Professor Lupin kam in das Zimmer gestĂĽrzt, den Zauberstab drohend erhoben.
Seine Augen flackerten, inspizierten Ron, dann mich, und schlieĂźlich Harry, der immer noch seinen Zauberstab auf Blacks Brust gerichtet hatte.
Lupins Augen wanderten weiter, er erblickte Black, und mit ernstem, unverändertem Gesicht rief er, „Expelliarmus!“
Ich traute meinen Augen nicht!
Das wird immer mysteriöser!
Harrys Zauberstab flog in hohem Bogen, durch die Luft.
„Wo ist er Sirius?“ rief Lupin.
Ăśberrascht blickten wir Lupin an.
Was meinte er?
Wo war wer?
Blacks Gesicht wirkte immer noch ausdruckslos.
Einige Augenblicke geschah gar nichts, dann hob Black seine Hand und zeigte auf Ron.
„Aber dann…“, murmelte Lupin, „warum hat er sich dann nie offenbart? … Außer …“, Lupin riss die Augen auf, „außer, er war es … wenn ihr getauscht habt … ohne es mir zu sagen?“
Black nickte ganz langsam.
Was ist hier los?
Ich versuchte mir gerade die gesagten Worte zusammenzupuzzeln, das wichtigste Teil fehlte mir noch, es ergab einfach keinen Sinn.
Wo ist der Sinn?
Auch Harry schien langsam zu zweifeln.
Vielleicht sollten wir doch erst hören, was Black zu sagen hat?
„Professor ... was ...?“
Harry starrte fassungslos zu Lupin, der seinen Zauberstab senkte, auf Black zuging, und ihn wie einen Bruder umarmte.
„Ich glaub's nicht!“ schrie ich lauthals.
Es gab etwas, das ich nicht verstand.
Überhaupt nicht verstand, und das immer mysteriöser wurde.
Was, um Himmels Willen ist hier los?
Lupin blickte mich unverwandt an, auch Black folgte seinem Blick.
„Ist sie es, Sirius?“ fragte Lupin.
Wer ist was?
Lupin, obwohl er mich schon fast ein Jahr unterrichtet hatte, musterte mich zum ersten Mal, intensiv.
„Dass ich es nicht bemerkt hatte…“, Lupin schüttelte unverständlich seinen Kopf, „dabei…“
„Nein - Nicht, Remus … bitte nicht“, unterbrach ihn Black mit flehendem Blick.
Ich stotterte, „sie ... sie ...“.
„Hermine...“, versuchte Lupin zu erklären.
„...sie und er!“
„Hermine, beruhige dich...“
„Ich hab's niemandem erzählt“, meine Stimme wankte unkontrollierbar.
Ich Idiot, habe es fĂĽr ihn vertuscht!
„Ich habe es für sie vertuscht“, schrie ich Lupin an.
„Hermine, hör mir bitte zu, ich kann's dir erklären...“
„Ich habe ihnen Vertraut, und die ganze Zeit waren sie sein Freund!“
Ich zeigte auf Black.
Harry zitterte, seine Wut war greifbar.
Hatte mich mein erster Eindruck doch getäuscht?
Haben sie mich gefühlsmäßig überlistet?
Wie konnte ich nur so blöd sein?
Fast hätte ich Beiden vertraut, aber diese Szene war jetzt so offensichtlich, alles nur Lug und Trug.
Lupin war es, der Black die ganze Zeit geholfen hatte!
„Nein“, schrie ich laut heraus, ich war so wütend auf mich selbst.
Warum?
Warum, hat mich mein Gefühl so getäuscht?
„Harry, trau ihm nicht, er hat Black geholfen, ins Schloss zu kommen, er will auch dich tot sehen ... er ist ein Werwolf!“
Harry starrte mich an, dann zu Lupin, der erstaunlich ruhig blieb.
Sirius starrte abwechselnd von mir zu Harry, und schluckte schwer.
„Nicht ganz so gut wie sonst, Hermine“, sagte Lupin ruhig, „nur einen von drei Punkten, fürchte ich“, ein kurzes Lächeln schlich sich auf Lupins Gesicht.
„Ich habe Sirius nicht geholfen, ins Schloss zu kommen, und ich will gewiss nicht, dass Harry stirbt...“, sein Gesicht zitterte kurz, als er dabei, Harry ansah, „doch will ich nicht bestreiten, dass ich ein Werwolf bin!“
Ron, der sich mĂĽhsam aufrichtete, um sich mir zur Seite zu stellen, sackte schmerzverzerrt, wieder zusammen.
Lupin machte Anstalten ihm zu helfen, „weg von mir, Werwolf!“ schrie Ron, und schlug Lupins helfende Hand, energisch zurück.
Das passt doch alles nicht!
Töten ... Helfen ... Töten?
Was denn jetzt?
„Seit wann weißt du es?“ fragte Lupin mit ruhiger Stimme, wieder zu mir gewandt.
Er wirkte allerdings tief beeindruckt und besorgt, nach Rons Abweisung.
„Schon `ne Ewigkeit ... seit ich den Aufsatz für Snape geschrieben habe“, antwortete ich, allerdings erheblich ruhiger als zuvor.
Das gute GefĂĽhl bekam, wieder Oberhand.
Ein Wechselbad der GefĂĽhle.
„Er wird sich freuen“, höhnte Lupin, und lachte einmal unecht, „er hat den Aufsatz schreiben lassen, in der Hoffnung, jemand würde erkennen, was meine Symptome bedeuten ... hast du auf der Mondtabelle nachgesehen und festgestellt, dass ich bei Vollmond immer krank war? Oder ist dir aufgefallen, dass der Irrwicht sich in einen Mond verwandelte, als er mich sah?“
„Beides.“
Lupin lächelte, richtete seine Augen auf Black und sagte, „du bist die schlauste Hexe deines Alters, die ich je getroffen habe, Hermine.“
Black verengte für einen kurzen Moment seine Augen, aber auch er lächelte, als wäre er stolz.
Stolz?
Auf was sollte er stolz sein?
„Bin ich nicht“, antwortete ich mit ruhigem Tonfall, den Blick wieder auf Lupin gerichtet. „Wenn ich ein wenig schlauer gewesen wäre, hätte ich allen gesagt, was sie sind!“
Lupin erwiderte, dass sie das schon wĂĽssten, Dumbledore hatte ihn eingestellt, obwohl er wusste, dass Lupin ein Werwolf war.
Das alles wurde immer verwirrender, in meinem Kopf arbeiteten die MĂĽhlen, doch bei dem Puzzle passte noch kein Teil in das Andere.
„Ich habe Sirius nicht geholfen“, wiederholte Lupin, „wenn ihr mir eine Chance gibt, dann erkläre ich es...“.
Vielleicht sollten wir uns, das wirklich anhören? Dachte ich, aber traute mich noch nicht es auszusprechen, da Harry entschlossener denn je wirkte. Immerhin hörte sich der Junge an meiner Seite, das alles noch kommentarlos an.
Sirius ging ganz nah, an uns vorbei, ein kurzer Augenkontakt mit mir, dann mit Harry, der demonstrativ durch ihn hindurchschaute, als wäre Black, Luft für ihn.
Sirius setze sich erschöpft auf das Bett, sank in sich zusammen, und drückte seine zitternden Hände, vor sein Gesicht.
Wieder ein Wandel, meiner GefĂĽhle.
Mitleid, Vertrauen?
Wie komme ich jetzt darauf?
Kann man ihm etwa vertrauen, aber wie?
Er ist ein verurteilter Mörder!
Er hat Harrys Eltern verraten, seine besten Freunde getötet, es gibt Zeugen.
Wie soll ich vertrauen aufbauen?
Andererseits .. .er wirkt ganz und gar nicht, wie ein Mörder.
Ein Draufgänger, ja .. .aber ein Mörder?
Es folgte die nächste Überraschung.
„Hier...“, sagte Lupin, und warf uns Dreien, unsere Zauberstäbe zu.
Harrys Gesicht wirkte sehr verdutzt.
„Wir sollten ihnen zuhören“, flüsterte ich zu Harry, „was kann es schaden?“
„Und wenn es eine List war?“, erwiderte Harry skeptisch.
„Dann haben wir Drei jetzt unsere Zauberstäbe!“
Harry nickte Lupin zu, und Black legte seine Hände in seinen Schoß.
Er wirkte erschöpft, und wieder dachte ich, dass er mich, beobachten würde.
„Wenn sie ihm nicht geholfen haben“, Harry sprach zu Lupin, und nickte abfällig in Blacks Richtung, „woher wussten sie dann, dass er hier war?“
„Die Karte des Rumtreibers“, erklärte Lupin ruhig und sachlich.
„Sie wissen, wie man mit ihr umgeht?“ in Harry Blicken und Worten, lag immer noch Ablehnung und Misstrauen, jetzt aber vermischt mit Überraschung.
„Natürlich weiß ich, wie man mit ihr umgeht“, lächelte Lupin erstaunt, „ich habe daran mitgeschrieben. Ich bin Moony ... das war mein Spitzname...“.
„Sie haben was?“ rief ich erstaunt dazwischen.
„Ich ahnte, dass ihr Drei euch vielleicht aus dem Schloss stehlt, um Hagrid zu besuchen, bevor der Hippogreif hingerichtet wird, und ich hatte Recht nicht wahr?“
Lupin schritt nervös auf und ab.
„Du hast sicher den Umhang deines Vaters getragen, Harry...“
„Woher wissen sie von dem Umhang?“ platzte es aus Harry heraus.
„Ich sah James, so oft darunter verschwinden ... der Witz dabei ist, selbst wenn du den Tarnumhang trägst, erscheinst du auf der Karte des Rumtreibers. Jedenfalls sah ich euch über das Gelände gehen ... und zwanzig Minuten später seid ihr herausgekommen und habt euch auf den Rückweg gemacht. Doch jetzt war noch ein anderer dabei.“
„Wie bitte?“ Harry schüttelte seinen Kopf, „nein, wir waren nur zu dritt!“
Lupin ließ sich nicht beeindrucken, „ich wollte meinen Augen nicht trauen, ich dachte mit der Karte würde etwas nicht stimmen ... wie konnte er bei euch sein?“
„K ... keiner war bei uns!“ stotterte Harry.
„Und dann habe ich noch einen Punkt gesehen, der sich rasch auf euch zu bewegte, mit dem Namen Sirius Black ... ich sah, wie er mit euch zusammenstieß und wie er zwei von euch unter die Peitschende Weide zerrte...“
„Einen!“ rief Ron zornig dazwischen.
„Nein, Ron“, sagte Lupin unbeeindruckt, „Zwei von euch!“
Lupin ging auf Ron zu und streckte seine Hand aus, „könnte ich mal deine Ratte ansehen?“
„Was ... was hat Krätze mit alledem zu tun?“
„Alles! Kann ich sie sehen?“
Ron zögerte, und sah sich ängstlich um, auf mein Nicken hin, übergab er Krätze, der sich mit allem wehrte, was er hatte, an Professor Lupin. Ein bedrohliches Fauchen seitens Krummbein veranlasste Ron seine Hand mit der Ratte wieder zurückzuziehen.
Lupin hielt geduldig seine Hand ausgestreckt.
„Das ist keine Ratte“ krächzte Sirius zornig, und Lupin bestätigte ihn.
„Was soll das heißen ... natürlich ist das eine Ratte...“, Ron schüttelte verärgert seinen Kopf.
„Nein ist es nicht!“ sagte Lupin, „es ist ein Zauberer!“
„Ein Animagus mit dem Namen Peter Pettigrew!“ schrie Black.
Absurd!
Lächerlich!
Die spinnen!
Mein GefĂĽhl kippte gerade wieder in die entgegengesetzte Richtung.
„Sie sind verrückt, alle beide!“ Ron rief aus, was ich gerade dachte.
„Lächerlich“ fügte ich kühl hinzu.
„Pettigrew ist tot!“
Harry spuckte die Worte aus, Speichel tropfte aus seinen Mundwinkeln, mit seinem Zauberstab zeigte er auf Black, „er...“, energisch ließ er den Zauberstab mehrmals in Blacks Richtung tanzen, „er hat ihn vor zwölf Jahren umgebracht!“
Sirius Gesicht zuckte mehrmals krampfhaft.
„Das wollte ich“, knurrte Black, „doch der kleine Peter hat mir ein Schnippchen geschlagen ... aber diesmal passiert mir das nicht mehr!“
Er sprang urplötzlich und ruckartig auf, Krummbein flog in hohem Bogen zu Boden, und Black stürzte sich wütend auf Krätze.
„Sirius, NEIN!“
Lupin zerrte Black zurĂĽck.
Wie ein Wahnsinniger tanzte Black vor unseren Augen, er warf seinen Kopf vor und zurück, „erklären können wir es ihnen später, Remus, ich will endlich den Mord begehen, für den ich eingesperrt wurde…“
Er will endlich den Mord begehen, fĂĽr den er eingesperrt wurde?
Sie sind ĂĽbergeschnappt!
Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf.
„Völlig durchgeknallt, und zwar ihr beide!“ tobte Ron, „ich habe die Nase voll, und hau ab!“
Ron versuchte sich vergeblich aufzurichten, Lupin hielt ihn zurück, richtete seinen Zauberstab auf die Ratte, „du lässt mich jetzt mal ausreden, Ron!“ befahl Lupin.
„Es gab Zeugen, die Pettigrew sterben sahen“, sagte Harry, „eine ganze Straße voller Leute…“
Auch das war für mich unverständlich.
Wie wollte sich Black da heraus reden?
Sirius versuchte, den angeblichen Peter Pettigrew gewaltsam aus Rons Griff zu entreißen, doch Lupin bestand darauf, ehe Sirius Peter bzw. Krätze töten würde, müssten Harry, Ron und ich verstehen, was damals wirklich geschehen sei und auch er selbst könne sich manches noch nicht erklären.
Das ergibt doch alles keinen Sinn!
Wie soll Krätze, Pettigrew sein?
Ich habe doch mit McGonagall die Animagiliste des Ministeriums durchgeschaut, es gab nur sieben Animagi, in diesem Jahrhundert?
Warum macht Lupin diesen Unsinn mit?
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, „aber Professor Lupin … Krätze kann nicht Pettigrew sein … das kann einfach nicht stimmen, das wissen sie…“.
„Warum kann es nicht stimmen?“ fragte Lupin ruhig.
„Weil … es bekannt wäre, wenn Peter Pettigrew ein Animagus gewesen wäre, wir haben Animagi bei Professor McGonagall im Unterricht durchgenommen … und ich habe nachgeforscht … das Ministerium kontrolliert alle Hexen und Zauberer, die Tiere wurden, es gibt eine Liste, auf der verzeichnet ist, wer zu welchem Tier wurde, mit ihren Merkmalen und allem ... ich habe mit Professor McGonagall in dieser Liste nachgeschaut, es gab dieses Jahrhundert nur sieben Animagi, und Pettigrews Name war nicht dabei…“.
Harry gab mir einen bewundernden Blick, doch ich hatte keine Zeit diesen Blick zu genieĂźen, Lupin lachte.
Er lachte mich aus?
„Du hast wieder einmal Recht, Hermine!“ Lupin lächelte immer noch, „Aber das Ministerium hat nie erfahren, dass sich einst drei nicht gemeldete Animagi in Hogwarts rumtrieben!“
Entsetzt und wie versteinert sah ich ihn, mit groĂźen Augen an.
„Stand mein Name darauf?“
Black funkelte mir zu.
Mein Gott er hat Recht!
Er muss Tatze sein, ein Hund!
Warum habe ich eben nicht daran gedacht?
„Wenn du die ganze Geschichte erzählen willst, Remus, dann beeil dich mal“, knurrte Black ungeduldig, und beobachtete jetzt wieder mit Adleraugen, jede Bewegung von Krätze.
Wie von Geisterhand, flog plötzlich die Zimmertür auf.
Lupin sah alarmiert hinaus, und schloss sie schulterzuckend wieder.
Ron vermutete, dass es spuken würde, wie man sich von der Heulenden Hütte erzählen würde.
Lupin widersprach ihm, in der Heulenden HĂĽtte habe es nie wirklich gespukt.
Erstaunt und aufmerksam hörte ich jetzt seinen Ausführungen zu.
Die schrecklichen Schreie, die man weit hinaus hören konnte, seien seine eigenen Schmerzensschreie gewesen, wenn er sich qualvoll in einen Werwolf verwandelt habe.
GebrĂĽllt habe er auch, weil er als Werwolf sich selbst verletzt und gebissen habe, weil es in der HĂĽtte kein anderes Opfer gab.
Mit diesem Gebäude, dessen Zugang von der eigens gepflanzten Peitschenden Weide bewacht werde, habe Dumbledore seine Mitschüler vor ihm beschützt, solange er ein gefährlicher Werwolf war.
Eine Möglichkeit verwandelte Werwölfe ruhig zu stellen, gab es damals noch nicht.
Der Wolfsbanntrank, den Professor Snape heutzutage für ihn brauen könne, sei erst später erfunden worden.
Natürlich seien seine monatlichen Werwolf-Verwandlungen ein gut gehütetes Geheimnis gewesen, aber seine besten Freunde Sirius, Peter und James hätten es herausbekommen.
Statt sich wie andere von ihm zurückzuziehen, hätten sie einen Weg gesucht und gefunden, auch dann gefahrlos bei ihm sein zu können, wenn er sich in dieses Monster verwandelt hatte.
Sie hatten alle gelernt, sich in Tiere zu verwandeln.
Weil dies gegen Dumbledores Sicherheitsvorkehrungen und gegen die Zaubereigesetze verstoßen habe, sei keiner von ihnen je als Animagus bekannt gewesen und sie hätten sich auch nie offiziell registrieren lassen.
Zusammen hatten die vier Freunde in Tiergestalt zahlreiche Abenteuer innerhalb und später auch außerhalb der Hütte erlebt und wie die Karte des Rumtreibers zeige, mehr erkundet als jeder andere Hogwartsschüler vor ihnen, und wohl auch nach ihnen.
Dumbledore hätte seine Freunde damals von der Schule verweisen müssen, wenn sie als Animagi aufgeflogen wären.
Sirius ist Tatze, Peter ist Wurmschwanz, James ist Krone und Lupin ist Moony.
„Beeil dich Remus“, knurrte Sirius dazwischen, langsam wurde er ungeduldig.
Harrys Augen weiteten sich, und ich konnte spüren, dass er der Geschichte langsam Glauben schenkte, immer interessierter, hörte er zu, „was für ein Tier…?“ wollte er wissen, ich unterbrach ihn.
Lupins Gesicht wurde nachdenklich, „das ganze Jahr über, habe ich mich mit dem Gedanken gequält, ob ich Dumbledore nicht sagen sollte, dass Sirius ein Animagus ist, doch ich habe es nicht getan. Warum? Weil ich zu feige war! Denn dann hätte ich zugeben müssen, dass ich damals als Schüler sein Vertrauen missbraucht hatte … und dass Dumbledore mir vertraut, bedeutet mir unendlich viel. Er hat mich als Junge nach Hogwarts geleitet, er hat mir eine Stelle verschafft, während ich doch mein ganzes Erwachsenenleben über von allen gemieden wurde und nie eine Arbeit finden konnte, weil ich nun einmal so bin, deshalb habe ich mir selbst eingeredet, Sirius würde mit Hilfe schwarzer Magie, die er von Voldemort gelernt hat, in die Schule eindringen können, habe mir eingeredet, es hätte nichts damit zu tun, dass er ein Animagus ist … deshalb hatte Snape in gewisser Weise immer Recht mit dem, was er von mir hielt.“
„Snape?“ fragte Black plötzlich erstaunt, „was hat Snape damit zu tun?“
„Er ist hier Sirius, er unterrichtet hier.“
Ich hörte jetzt völlig fasziniert zu, auch Ron war ruhig geblieben.
Snape war ein Mitschüler der vier Freunde, einmal habe Sirius, Snape einen gefährlichen Streich gespielt.
„Geschieht ihm recht“, grunzte Sirius hämisch, „hat rumgeschnüffelt und wollte rausfinden, was wir vorhatten … er wollte doch nur, dass wir von der Schule fliegen…“.
Sirius lächelte erst Harry, dann mir zu.
Lupin erklärte den Streich an Snape:
Als Snape mal wieder ausspionieren wollte, wohin Lupin immer verschwand, ließ Sirius ihn wissen, wie er die Peitschende Weide lähmen könne. Snape stieg Lupin nichtsahnend nach in den Geheimgang. James habe Snape gerade noch gerettet, aber er glaube wohl immer noch, dass Lupin damals in Sirius' Streich eingeweiht gewesen sei.
„Und aus diesem Grund kann Snape sie nicht leiden?“ fragte Harry langsam, „weil er dachte, sie hätten von Sirius Scherz gewusst?“
„So ist es!“
Die kalte Stimme, die erklang, erschauderte mich.
Sie kam aus unserem RĂĽcken.
Severus Snape riss sich den Tarnumhang vom Leib, und richtete drohend seinen Zauberstab auf Lupin.
Erschrocken schrie ich auf, Black und Harry zuckten zusammen.
„Den habe ich unter der peitschenden Weide gefunden“, sagte Snape lächelnd, und warf den Tarnumhang zur Seite.
„Recht nützlich, Potter, ich danke…“
In seinem Gesicht spiegelte sich ein Ausdruck des Triumphs, „sie fragen sich sicherlich, woher ich wusste, dass sie hier sind? … Ich war eben in ihrem Büro, Lupin, sie haben heute Abend vergessen ihren Trank zu nehmen, also wollte ich einen Becher vorbeibringen…“.
Sein gehässig, grinsendes Gesicht verbreiterte sich, „…welch ein Glück für mich, auf ihrem Tisch lag eine gewisse Karte, ein Blick darauf verriet mir alles, was ich wissen musste.“
Snape unterstellte Lupin und Sirius, sie würden die Hütte als heimlichen Treffpunkt benutzen. Ohne auf Lupins Erklärungsversuch zu hören, fesselte Snape ihn magisch.
Sirius machte ihm das Angebot, freiwillig mit ins Schloss zu kommen, wenn er Rons Ratte mitnehmen könnte, doch Snape drohte ihm nur hämisch an, schon ehe sie bis zum Schloss kämen, würde der Kuss eines Dementors auf ihn warten.
NEIN! Sagte ich mir, das darf nicht sein, Snape muss erst zu hören!
Black sprang wĂĽtend auf Snape zu, doch der hielt ihn mit seinem Zauberstab in Schach.
„Gib mir einen Grund!“ drohte Snape, „gib mir nur einen Grund, es zu tun, und ich schwöre, ich werde es tun!“
Ich war hin und her gerissen.
Wem oder was konnte ich glauben?
Snape muss zu hören, wenigstens nur kurz.
Black sollte eine Chance bekommen.
Die Verzweiflung war in Blacks Gesicht geschrieben, es war der Augenblick, indem ich mich entschieden hatte.
Sirius Gesichtsausdruck, seine Augen hatten mich ĂĽberzeugt.
Einen Schritt ging ich auf Snape zu, „Professor Snape, es…“, stotterte ich, „es würde nicht schaden zu hören, was sie zu sagen haben, o … oder?“
„Miss Granger, auf sie wartet bereits der Schulverweis“, blaffte Snape mich an, „sie, Potter und Weasley haben alle Schulregeln gebrochen, und befinden sich in Gesellschaft eines verurteilten Mörders und eines Werwolfs, auch wenn es das erste Mal, in ihrem Leben sein sollte, halten sie ihren Mund.“
„Aber wenn … wenn es einen Irrtum gab…“
„Sei still, du dumme Göre!“ schrie Snape hysterisch, ein paar Funken sprühten aus der Spitze seines Zauberstabs.
Adrenalin baute sich in mir auf.
Ich hatte eine solche unendliche Wut aufgebaut, dass ich sogar einem Mörder zur Flucht verhelfen würde, indem ich Snape töten müsste.
Dann geschah das Unfassbare.
„Red nicht über Dinge, die du nicht verstehst!“ schrie Snape weiter, aus seinem Zauberstab prasselten weitere Funken.
Trotz der Bedrohung, verfinsterte sich Blacks Gesicht zu einem Blick, der blanken Hass ausdrĂĽckte, er sprang auf Snape zu, und lenkte ihn dadurch von mir ab.
Snape brachte ihn zum Halt, sein Zauberstab, berĂĽhrte jetzt direkt Blacks Brust, eine tiefe Delle formte sich auf seinem schmutzigen, verfilzten Hemd.
„Rache ist zuckersüß“, hauchte Snape.
Sie standen sich jetzt fast Nase an Nase gegenüber, „wie sehr ich gehofft habe, dich als Erster in die Finger zu kriegen…“
Ich war so auf Black und Snape fixiert, dass ich gar nicht mitbekam, wie Harry seinen Zauberstab erhob, und zur TĂĽr gegangen war, wo er sich bedrohlich aufgebaut hatte.
„Aus dem Weg, Potter“, schrie Snape, „ihr kommt jetzt alle mit, ich ziehe den Werwolf…“, Snape griff nach den Seilen, mit denen er Lupin gefesselt hatte, sein Grinsen wurde breiter, „vielleicht haben die Dementoren auch ein Küsschen für ihn übrig.“
„Professor Lupin hätte mich dieses Jahr schon hundert Mal umbringen können“, rief Harry, unbeeindruckt, „ich war oft mit ihm allein, er gab mir Unterricht gegen die Dementoren, wenn er Black helfen wollte, warum hat er mich nicht schon längst erledigt?“
Harry hatte Recht!
Scheinbar, war auch er nicht mehr völlig von der Schuld, Blacks überzeugt.
Soweit habe ich noch gar nicht gedacht.
Die WĂĽrfel waren gefallen!
„Woher soll ich wissen, was im Hirn eines Werwolfs vor sich geht?“ zischte Snape abfällig.
„Sie sind jämmerlich, nur weil sie in der Schule zum Narren gehalten wurden, wollen sie jetzt nicht einmal zuhören?“
„Wie der Vater, so der Sohn“, Snape war in Rage, „Ruhe! … So spricht man nicht mit mir!“
Ich hasse ihn!
Dieser schmierige Snape!
Ich wusste was ich zutun hatte.
„Expelliarmus!“
„Expelliarmus!“
„Expelliarmus!“
Im gleichen Augenblick riefen Harry, Ron und eine Göre gleichzeitig den Entwaffnungszauber.
Die dreifache Wirkung war so stark, dass Snape heftig gegen die Wand zurückgeschleudert wurde, und ohnmächtig zu Boden sank, sein Zauberstab flog im hohen Bogen, durch die Luft, und landete, auf dem Bett neben Krummbein, der genüsslich schnurrte.
„Wir haben einen Lehrer angegriffen … wir haben einen Lehrer angegriffen!“, jammerte ich fassungslos.
Ich konnte nicht glauben, was ich gerade getan hatte.
„Das hättest du nicht tun sollen“, sagte Black zu Harry, „du hättest ihn mir überlassen sollen.“
Immer noch starrte ich auf den leblosen Körper meines, gehassten Lehrers, „oh, wir kriegen gewaltig Ärger.“
Ich spürte eine Hand, ein warme, beruhigende Hand, auf meinem Kopf, „keine Angst, dir wird nichts geschehen … deswegen fliegt ihr auch nicht von der Schule“, flüsterte mir Black zu.
Ăśberrascht sah ich ihn an, er ging weiter, und befreite Lupin von seinen Fesseln.
„Danke, Harry“, sagte er.
„Ich sag immer noch nicht, dass ich ihnen glaube“, erwiderte Harry.
„Dann ist es an der Zeit, dass wir es dir beweisen“, sagte Black engagiert, „Du, Junge … gib mir Peter, sofort!“ forderte er Ron auf, der sich dagegen sträubte, und Krätze fest an sich drückte.
„Hören sie auf damit“, sagte Ron, allerdings klang seine Stimme, nicht mehr so überzeugend, wie noch vor kurzem, „wollen sie sagen, sie sind aus Askaban geflohen, nur um Krätze in die Hände zu kriegen, das ist doch…“, er sah sich hilfesuchend zu mir um, ich zuckte mit dir Schulter.
„Gut, sagen wir, Pettigrew konnte sich in eine Ratte verwandeln…“, sagte Ron weiter, „…es gibt Millionen von Ratten … wie soll er wissen, hinter welcher er her ist, wenn er in Askaban sitzt?“
„Wenn ich es mir recht überlege, Sirius, dann ist das eine berechtigte Frage“, lenkte Lupin ein.
Black griff in seinen Umhang, und zog ein zerknĂĽlltes StĂĽck Pergament hervor, einen Ausschnitt aus dem Tagespropheten, wie ich unschwer erkennen konnte.
Er hielt es hoch ĂĽber seinen Kopf.
Es war das Foto der Weasleys im Tagespropheten letzten Sommer, von ihrem Ägyptenurlaub, auf Rons Schulter saß Krätze.
„Wie hast du das in die Finger bekommen?“ fragte Lupin überrascht.
„Fudge, war auf Kontrollbesuch in Askaban, er gab mir die Zeitung, und da war Peter auf der Titelseite … auf der Schulter dieses Jungen … ich habe ihn sofort erkannt … wie oft hatte ich gesehen, wie er sich verwandelte, und darunter hieß es, der Junge würde bald wieder nach Hogwarts zurückkehren … wo Harry war … und…“, dabei blickte er wieder zu mir, sprach aber nicht weiter.
„Mein Gott!“ sagte Lupin, „die Vorderpfote“, er starrte das Bild an.
„Was soll damit sein?“ fragte Ron.
„Ihr fehlt ein Zeh“, sagte Black.
Jetzt sah auch ich, was er meinte, mein Gott, von Pettigrew, wurde nur ein Finger gefunden!
Harry rutschte nervös von einem Bein auf das Andere.
„Natürlich“, Lupin seufzte auf, „so einfach … so gerissen … er hat ihn selbst abgehackt!“
„Kurz bevor er sich verwandelte“, nickte Sirius, „als ich ihn gestellt hatte, schrie er, dass die ganze Straße es hörte, ich hätte Lily und James verraten. Dann, bevor ich meinen Fluch sprechen konnte, hat er mit dem Zauberstab, hinter dem Rücken die ganze Straße in die Luft gejagt, und alle im Umkreis von zehn Metern getötet, und schließlich ist er mit den anderen Ratten im Kanalloch verschwunden.“
„Ach was, Krätze ist wahrscheinlich mit einer anderen Ratte aneinander geraten, es ist schon ewig in meiner Familie“, Ron klang nicht überzeugt.
„Zwölf Jahre, um genau zu sein!“ sagte Lupin, „hast du dich nie gewundert, dass er so lange lebt?“
„Wir haben uns gut um ihn gekümmert!“ sagte Ron.
„Sieht aber im Moment allerdings nicht sonderlich gesund aus, oder?“ fragte Lupin, „ich vermute er verliert Gewicht, seit er gehört hat, dass Sirius wieder auf freiem Fuß ist?“
„Er hat Angst vor diesem verrückten Kater!“ erwiderte Ron.
Das stimmt nicht!
Krätze war schon krank, bevor ich Krummbein kaufte, Ron war in dem Laden, um ein Tonikum, für Krätze zu kaufen!
„Dieser Kater ist nicht verrückt“, sagte Sirius und streichelte Krummbeins Kopf, „er ist der klügste Kater, den ich kenne, er hat Peter sofort durchschaut!“
Krummbein wäre auch sofort klar gewesen, dass der große Hund kein richtiger Hund, sondern ein Mensch war. Er wollte Krätze eigentlich an Sirius ausliefern, als das jedoch nicht klappte, hat er für Sirius den Zettel mit den Passwörtern geklaut.
Alles Gesagte klang ziemlich absurd, immer noch, und trotzdem … das Puzzle setzte sich langsam zusammen, die Teile begannen zu passen.
„Doch Peter bekam Wind davon und floh … dieser Kater…“, wieder sah Sirius zu mir, „Krummbein nennst du ihn? … hat mir gesagt, dass Peter Blut auf dem Laken hinterlassen hat … ich denke er hat sich selbst gebissen … nun ja, seinen eigenen Tod vorzutäuschen hat schon einmal geklappt.“
Harry zuckte kurz, als würde er aus einem Traum erwachen, „und warum hat er seinen Tod vorgetäuscht?“, er wirkte erneut aufgewühlt. Empörung spiegelte sich in seiner Stimme, „weil er wusste, Sie würden ihn töten, wie Sie meine Eltern getötet haben!“
Harry zitterte, „und jetzt sind sie gekommen, um ihn endgültig zu erledigen!“
„Ja, allerdings!“ bestätigte Black mit zornigem Blick in Richtung der Ratte, und täuschte mich nicht, sie zitterte am ganzen Körper.
„Dann hätte ich Snape freie Hand lassen sollen!“ rief Harry enttäuscht.
„Harry? … begreifst du nicht?“ fragte Lupin, „die ganze Zeit dachten wir, Sirius hätte deine Eltern verraten und Peter hätte ihn gejagt und gestellt, doch es war andersherum. Peter hat deine Mutter und deinen Vater verraten … und Sirius hat Peter gejagt…“.
„Das ist nicht wahr!“ schrie Harry, „er war ihr Geheimniswahrer! ER hat es gesagt, bevor sie kamen, er hat gesagt, dass er sie getötet hat!“
Black schüttelte nachdenklich den Kopf, aber seine Augen leuchteten und glänzten plötzlich.
„Praktisch, war es meine Schuld“, er senkte enttäuscht seinen Kopf, „ich habe Lily und James im letzten Moment dazu überredet, Peter an meiner statt als Geheimniswahrer zu nehmen, ich bin schuld, ich weiß es, in der Nacht, als sie starben, war ich Peter besuchen gegangen, doch er war nicht in seinem Versteck, und es sah nicht nach einem Kampf aus, ich bin sofort zu deinen Eltern, ich hatte Angst, und mir war nicht wohl in meiner Haut, und als ich ihr zerstörtes Haus und ihre Leichen sah, war mir klar, was Peter getan haben musste … was ich getan hatte.“
Als letzten Beweis zwangen Sirius und Lupin Krätze gemeinsam, wieder menschliche Gestalt anzunehmen.
„Zusammen?“ fragte Sirius.
„Ich denke schon“, nickte Lupin.
Black nahm Snapes Zauberstab an sich, und rief, „Eins … Zwei … DREI!“
Starr vor Schreck öffnete Ron seine Hand, für einen kurzen Augenblick schwebte die Ratte frei über dem Boden.
Weiße und blaue Blitze zuckten aus den Zauberstäben, Krätze fiel nicht zu Boden, sondern schien sogar in die Höhe zu schweben.
Ron schrie erschrocken auf, als Krätze endlich mit einem dumpfen Schlag auf den Boden knallte.
Ein weiterer, blendend, heller Lichtstrahl, und dann, wie in einem Zeitraffer, als würde eine Pflanze ihre Blüten öffnen, wucherte ein Kopf aus der Ratte hervor, ein Körper wuchs, Glieder bildeten sich, dann stand ein kleiner hässlicher, verruchter Mann vor uns, kaum größer als ich.
Krummbein fauchte, die Haare seines Fells standen beim Anblick des kleinen Mannes in alle Richtungen.
Alles an ihm wirkte schmuddelig, nur wenige farblose Haare zierten noch seinen Kopf, in der Mitte befand sich, ein groĂźer, kahler Kreis.
Sein ganzes Gesicht ähnelte tatsächlich einer menschlichen Ratte, ängstlich blickte er sich um, er zitterte am ganzen Körper.
Der aus der Ratte erwachsende Peter wandte sich hilfesuchend an jeden der Anwesenden und suchte nebenbei mit seinen Augen nach einem Fluchtweg. Er war mir sofort, schon beim Anblick unsympathisch, und meine letzten Zweifel waren ausgeräumt.
Sein ganzes Auftreten erinnerte mich stark an eine kleine, feige Ratte, sofort begann er beim Anblick der Anwesenden, vor allem seiner alten Freunde, zu heucheln, „S ... Sirius ... R ... Remus“, stotterte er mit säuselnder Stimme, und wieder huschten seine Augen ängstlich zur Tür, „meine Freunde ... meine alten Freunde...“.
Lupin fühlte Pettigrew auf den Zahn, ich war gespannt, was jetzt ans Tageslicht kommen würde, doch Pettigrew, wandte sich zunächst geschickt aus allen Anschuldigungen, aber in jedem Wort erkannte ich die Lüge und hoffte, dass Harry das auch bemerken würde.
Peter wäre zwölf Jahre lang als Ratte untergetaucht, weil die Anhänger von Voldemort denken würden, er habe Voldemorts Machtverlust beabsichtigt.
Sirius trieb ihn die Ecke. „Vor mir jedenfalls hast du dich nicht zwölf Jahre lang versteckt!“
Black stand der Hass ins Gesicht geschrieben, ich rechnete jeden Augenblick damit, dass er den Todesfluch aussprechen wĂĽrde, doch er schien sich an Lupins Plan zu halten, erst soll Harry die Einzelheiten erfahren.
Harry lauschte noch immer regungslos den Ausführungen von Sirius Black, „du hast dich vor Voldemorts alten Anhängern versteckt, ich habe in Askaban gewisse Dinge gehört, Peter ... sie glauben alle, du wärst tot, denn sonst müsstest du ihnen Rede und Antwort stehen. Ich habe sie im Schlaf schreien gehört, klang, als ob sie glaubten, der Verräter hätte sie selbst verraten. Voldemort ging auf deinen Wink hin zu den Potters ... und das war auch sein eigenes Ende. Aber nicht alle Anhänger Voldemorts landeten in Askaban, oder? Es treibt sich immer noch eine Menge herum und wartet, bis es wieder an der Zeit ist. Alle tun so, als hätten sie eingesehen, dass sie sich geirrt hätten ... wenn sie je Wind davon bekommen, dass du noch lebst, Peter...“
„W ... w ... weiß nicht ... wovon du redest“, stotterte Pettigrew, sei Ton wurde schriller, und die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dicke Schweißperlen bildeten sich auf seiner kahlen Stirn.
Pettigrew wurde auf Sirius Vorschlag zum Geheimniswahrer der Potters, er dachte es wäre ein perfekter Plan, bezeichnete es als einen Bluff, weil Voldemort sicherlich hinter ihm her sein würde, und niemand würde es für möglich halten, dass ein schwaches, unbegabtes Kerlchen, wie Pettigrew, der eigentliche Geheimniswahrer sein könnte.
Harry beobachtete das Gesicht von Pettigrew genau, registrierte das nervöse Zucken seines Kiefers, die dicken Schweißtropfen auf seiner Stirn, und die immer stärker werdende aschfahle Farbe.
„Das muss der größte Augenblick deines elenden Lebens gewesen sein, als du Voldemort eröffnet hast, du könntest ihm die Potters ausliefern!“
Sirius Worte klingelten in meinen Ohren.
Es war fast soweit, die letzten Zweifel waren kurz davor, enthĂĽllt zu werden.
Pettigrew, die um Gnade flehende, winselnde, kleine Ratte würde nicht mehr lange gerade stehen können.
Ein paar Ungereimtheiten gab es für mich noch, ich musste sie ausräumen, so meldete ich mich zur Überraschung aller zu Wort.
„Professor Lupin?“ fragte ich vorsichtig, „kann ... kann ich auch was sagen?“
„Natürlich, Hermine“.
„Nun ... Krätze...“, ich überlegte, wie ich es am Besten sagen könnte, ohne wieder die Richtung zu verändern, „ich meine, dieser...“, ich zeigte auf Pettigrew, „...dieser Mann, er hat drei Jahre lang in Harrys Schlafsaal geschlafen, wenn er für du - weißt - schon - wen arbeitet, wie kommt es dann, dass er niemals versucht hat, Harry etwas anzutun?“
„Ganz genau!“ rief Pettigrew begeistert, „ich danke dir!“
Ich rĂĽmpfte die Nase.
Das wollte ich nicht, aber ich war gespannt, auf die Reaktion von Black oder Lupin.
Wenn Black unschuldig ist, wĂĽrde er sachlich bleiben.
Vertrauen!
„Siehst du Remus“, triumphierte Pettigrew, „ich habe Harry nie auch nur ein Haar gekrümmt! Warum sollte ich auch?“
Ich bekam die erhoffte Reaktion, Sirius nickte mir zu, und gab mir ein Zeichen seiner Hochachtung.
Eindeutig!
Er bewunderte mich!
Er bewunderte meinen Mut, und mein Wissen!
„Das will ich dir erklären“, antwortete Black mit ruhiger Stimme, „weil du nie etwas für irgendjemanden getan hast, ohne zu wissen, was dabei für dich herausspringt. Voldemort versteckt sich seit zwölf Jahren, es heißt, er sei halb tot, du wolltest unter Dumbledores Nase doch keinen Mord begehen für einen Zauberer, der nur noch ein Wrack ist und all seine Macht verloren hat? Du musst ganz sicher sein, dass er der größte Quälgeist auf dem Spielplatz ist, bevor du zu ihm zurückkehrst. Warum sonst hast du eine Zaubererfamilie gesucht, die dich aufnimmt? Mit einem Ohr hast du auf die neuesten Nachrichten gelauscht, nicht wahr, Peter? Nur für den Fall, dass dein alter Beschützer seine Kraft wiedergewinnen würde und du gefahrlos zurückkehren könntest…“
Pettigrew hatte nichts zu erwidern, er schluckte schwer.
Und ich?
Ich hatte noch eine Frage, Sirius sah mich wieder an, er musste gespĂĽrt haben, dass ich mit meinen Fragen, noch nicht am Ende war.
„Ähm … Mr. Black … Sirius“, fragte ich vorsichtig, nannte ihn aber bei seinem Vornamen, um meine Vertrauen anzudeuten.
Wie würde er auf eine Höflichkeit, einem Zeichen des Vertrauens reagieren?
Er zuckte kurz, als ich ihn zum ersten Male mit seinem Vornamen angesprochen hatte, und starrte mich an, mit einem unbeschreiblichen, warmen Blick.
„Darf ich Sie fragen, wie … wie Sie aus Askaban fliehen konnten ohne schwarze Magie?“
Pettigrew taute wieder auf, und sah sich triumphierend um, „Danke“, keuchte er, „genau das, was ich…“
Sirius sah mich stirnrunzelnd an, schien aber nicht verärgert, offenbar dachte er über seine Antwort nach.
Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, ein Lächeln, dass Pettigrew verstummen ließ.
„Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe“, begann Sirius vorsichtig, „ich glaube, ich habe nur deshalb nicht den Verstand verloren, weil ich unschuldig war … Das war kein glücklicher Gedanke, also konnten ihn die Dementoren auch nicht aus mir heraussaugen … aber er bewahrte mich davor, verrückt zu werden, ich wusste immer, wer ich war, das half mir, meine Kräfte zu bewahren, und als dann alles zu viel wurde, konnte ich mich in meiner Zelle verwandeln, und ein Hund werden, Dementoren können nichts sehen, musst du wissen…“, Sirius atmete schwer durch.
Die Erinnerungen daran fielen ihm sichtlich schwer, aber ich verstand, was er meinte.
Keine menschlichen GefĂĽhle, weil er sich in einen Hund verwandelte, also lieĂźen sie ihn in Ruhe!
Genau diesen Gedanken, bestätigte er, als er das Sprechen wieder aufgenommen hatte.
„…doch ich war schwach, sehr schwach, und ich hatte keine Hoffnung, ich könnte sie mir ohne Zauberstab jemals vom Leib halten … Doch dann sah ich Peter auf diesem Bild, er war also mit Harry in Hogwarts … in bester Lage, um handeln zu können, falls ihm zu Ohren gelangen sollte, dass die Dunkle Seite wieder an die Macht kam…“.
Pettigrew schüttelte sich nervös, und starrte Black ängstlich an.
Blacks Augen blitzten ihn drohend an, „…bereit, in dem Moment zuzuschlagen, da er sich seiner Verbündeten sicher war, und ihnen den letzten der Potters auszuliefern, wenn er ihnen Harry brachte, wer würde es dann noch wagen zu behaupten, er hätte Lord Voldemort verraten? Sie würden ihn in Ehren wieder aufnehmen.“
Black wandte seinen Blick zurück zu mir, „du siehst also, ich musste etwas tun. Ich war der Einzige, der wusste, dass Peter noch lebte…“
„Die Wachen sagen, er habe im Schlaf geredet … immer dieselben Worte“, murmelte Harry nachdenklich vor sich hin, „…er ist in Hogwarts.“
Ich erinnerte mich an Ginny und Harrys belauschtes Streitgespräch, der Weasleys im Tropfenden Kessel.
„Es war, als hätte jemand ein Feuer in meinem Kopf entfacht und die Dementoren konnten es nicht ersticken“, sprach Black, energisch weiter, „es war kein Glücksgefühl … ich war wie besessen, doch das gab mir Kraft und klärte meine Gedanken. Nun, eines Nachts, als sie meine Tür öffneten, um mir das Essen zu bringen, huschte ich flink als Hund an ihnen vorbei, es ist so viel schwieriger für sie, die Gefühle von Tieren zu erspüren, das verwirrt sie … ich war dünn, ganz abgemagert, so konnte ich durch die Gitter schlüpfen. Als Hund schwamm ich hinüber zum Festland, schlug mich nach Norden durch und drang als Hund auf das Gelände von Hogwarts ein, seither lebe ich im Wald, natürlich komme ich heraus, um die Quidditchspiele anzusehen … Harry, du fliegst wie einst dein Vater.“
Er sah Harry direkt an, „ich habe auch deine Freunde erkundet, und dabei stellte ich fest, dass ihr genauso stark miteinander verbunden seid, wie damals James und Ich.“
„Auch ihr würdet alles füreinander tun, ihr seid würdige neue Rumtreiber“, sagte er, indem er Ron und mir zunickte.
Zurück auf Harry blickend, sagte er, „glaub mir … glaub mir, Harry, ich habe James und Lily niemals verraten. Ich wäre lieber gestorben, als das zu tun.“
Mich brauchte er nicht mehr zu ĂĽberzeugen, an meinem Blick, musste er es gespĂĽrt haben, einzig Harry, die Hauptperson, aber auch er war jetzt, endgĂĽltig ĂĽberzeugt.
Harry nickte Black mit starrem Geradeausblick zu.
Pettigrew hatte ausgespielt.
„NEIN!“ schrie er auf, und fiel auf seine Knie.
Harrys Nicken, musste fĂĽr ihn, wie ein Todesurteil gewesen sein.
Wie eine winselnde Ratte rutschte Pettigrew auf seinen Knien herum, und winselte um Gnade.
„Sirius … ich bin's … Peter … dein Freund … du wirst doch nicht…“.
Das gleiche versuchte er anschließend mit Lupin, die letzte Chance, seine allerletzte Chance. „Remus!“, seine Stimme schwankte, und klang wie das Quieken, einer echten Ratte, „du glaubst das doch nicht … hätte Sirius dir nicht gesagt, dass sie den Plan geändert hätten?“
„Nicht, wenn er glaubte, ich wäre der Spion, Peter“, erwiderte Lupin, „ich vermute deshalb hast du es mir nicht gesagt, Sirius?“
„Verzeih mir, Remus“, antwortete Black aufrichtig.
„Keine Ursache, Tatze, alter Freund.“
Beide krempelten sich ihre Ärmel hoch.
„Sollen wir ihn gemeinsam töten?“
„Das könnt ihr nicht tun…“, winselte die Ratte, und blickte hilfesuchend zu Ron, „Ron … war ich nicht immer ein guter Freund … ein gutes Haustier? Du lässt doch nicht zu, dass sie mich töten, Ron … du bist auf meiner Seite, nicht wahr?“
Ich verzog angewidert mein Gesicht, soviel jammernden Abschaum hatte ich noch nie gesehen, und empfunden, Ron dachte wohl ähnlich, mit größtem Ekel starrte er Pettigrew an.
„Ich habe dich in meinem Bett schlafen lassen!“, war alles was Ron hervorbrachte.
„Süßes Mädchen … kluges Mädchen … du … du lässt es nicht zu … hilf mir…“, mittlerweile war er auf Knien zu mir weitergerutscht, und hielt sich am Saum, meines Umhanges fest.
Angewidert und entsetzt, entriss ich mich seiner Berührung, dabei bemerkte ich den entsetzten, zornigen Blick von Sirius, „lass sie ihn Ruhe!“ krächzte Black erregt.
Harry war jetzt an der Reihe, „Harry … Harry … du siehst genau wie dein Vater aus, wie aus dem Gesicht geschnitten…“.
„Wie kannst du es wagen, Harry anzusprechen?“ keuchte Black, „wie kannst du es wagen ihn anzusprechen? Wie kannst du es wagen, vor ihm über James zu sprechen?“, Black schäumte vor Wut, doch Pettigrew ließ nicht von ihm ab, nur Harry, konnte ihn jetzt noch retten, dass wusste diese schleimige Ratte.
„Harry“, flehte er weiter, und warf sich ausgestreckt, vor ihm zu Boden, „James hätte nicht gewollt, dass sie mich töten … James hätte verstanden, Harry … er hätte mir Gnade erwiesen!“
Harry wankte, die Worte zeigten deutlich Wirkung.
WĂĽrde Harry seinen Paten davon abhalten?
Black und Lupin packten Pettigrew an den Schultern, und warfen ihn auf den Rücken, „du hast Lily und James an Voldemort verkauft“, schrie Black, und zitterte dabei, „leugnest du das?“
Wie ein Baby rollte sich Pettigrew am Boden, und winselte um Gnade, dabei drückte er jetzt auch noch auf die Tränendrüsen, „Sirius, Sirius, was hätte ich tun können? Der dunkle Lord … du hast keine Ahnung … er besitzt Waffen, von denen du keine Ahnung hast … ich hatte Angst, Sirius, ich war nie mutig, wie du und Remus und James. Ich habe es nicht gewollt. Er, dessen Name nicht genannt werden darf, hat mich dazu gezwungen…“.
Tut es endlich, schrie ich in Gedanken, macht diesem …. endlich ein Ende!
Er hat nicht verdient zu Leben!
Es spitzte sich zu, gleich wäre es soweit.
„Er … er hat überall die Macht übernommen!“, Pettigrew gab nicht auf, „w … was sollte es nützen, sich ihm zu verweigern?“
Mit entsetztem Gesicht drehte ich mich zur Wand, hoffentlich ist es gleich vorbei, nur unterbewusst hörte ich noch die letzten Wortgefechte, „…lieber sterben, als deine Freunde zu verraten, wie wir es auch für dich getan hätten!“, es war Blacks Stimme.
Ich presste meine Augen zu.
Beendet es, bitte macht dem ein Ende.
Doch dann war es Harry, der ein Einsehen hatte.
„NEIN!“, hörte ich ihn schreien, „sie sollen ihn nicht töten, tun sie es nicht!“
Ich öffnete meine Augen und drehte mich wieder dem Geschehen zu.
„Wir bringen ihn hoch ins Schloss, wir übergeben ihn den Dementoren … er soll nach Askaban, aber töten sie ihn nicht!“
Pettigrew seufzte und warf sich dankbar um Harrys Beine.
„Lass mich los“, fauchte Harry angewidert, „das tue ich nicht für dich. Ich tue es, weil mein Vater sicher nicht gewollt hätte, dass seine besten Freunde zu Mördern werden … nur wegen dir!“
„Du bist der Einzige, der das Recht hat, dies zu entscheiden, Harry“, sagte Black resignierend, „aber bedenke, was er getan hat!“
Harrys Entscheidung stand fest, und so machten wir uns gemeinsam auf den RĂĽckweg.
Lupin schiente magisch Rons gebrochenes Bein, er kam erstaunlich gut damit vorwärts.
Black kettete Pettigrew mit schweren Handschellen an Lupins rechten, und an Rons linken Arm fest.
Mit einem „Mobilcorpus“ trieb Sirius, Snapes bewusstlosen Körper in aufrechter Haltung vor sich her.
Gemeinsam mit Harry, bildete ich das Ende, Krummbein ging uns allen voran.
Es war schwierig in den Tunnel einzusteigen, das Trio, mit Lupin, Ron und Pettigrew musste seitlich eintreten.
„Du weißt, was das bedeutet, Pettigrew auszuhändigen“ fragte Black, Harry, auf unserem beschwerlichen Rückweg.
„Dann sind sie frei!“ sagte Harry.
„Ja…“, sagte Black, stoppte aber ab, scheinbar wusste er nicht, wie er das, was er sagen wollte, ausdrücken könnte, „aber ich bin auch … ich weiß nicht, ob man es dir je gesagt hat … ich bin dein Pate.“
„Ja, ich weiß“, antwortete Harry, zu Blacks Erstaunen.
„Nun … deine Eltern wollten, dass ich dein Vormund werde, falls ihnen irgendetwas geschehen sollte.“
Ich hörte auf, meint er etwa damit…?
„Ich verstehe natürlich, wenn du bei deiner Tante und deinem Onkel bleiben willst, aber … nun … denk darüber nach, sobald mein guter Name wiederhergestellt ist … wenn du ein … ein neues Zuhause willst…“.
Welch eine Frage, dachte ich.
Harry würde schon in der nächsten Stunde, bei den Dursleys ausziehen wollen.
Ich lächelte bei dem Gedanken daran, endlich könnte ich Harry besuchen.
Harry war wohl, bei den Gedanken daran, die Dursleys zu verlassen, so fasziniert, dass er bis zum Ende des Tunnels, kein Wort mehr herausbrachte.
„Du könntest Harry, dann natürlich, bei mir besuchen“, lächelte mir Sirius zu.
Krummbein betätigte den Knoten, und stellte die Weide ruhig, endlich waren wir wieder draußen, auf den Ländereien von Hogwarts.
Die Lichter des Schlosses, kamen immer näher auf uns zu.
Doch dann, tat sich ein Loch an dem Wolken verhangenen Himmel auf.
Unsere Schatten spiegelten sich im Gras unter unseren FĂĽĂźen, der Mond beleuchtete unseren Weg.
Moment!
Der Mond?
Oh, Nein!
„Oh, Nein!“ schrie ich auf, „er hat heute Abend seinen Trank nicht genommen! Er ist gefährlich!“


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