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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Ein teures Weihnachtsgeschenk

von rodriquez

Ich war mit den Nerven am Ende, Krach mit den Jungs, die mich ignorierten.
Und vor allem der Stress, den ich mir mit dem Zeitumwandler aufgehalst hatte.
Oft wusste ich nicht mehr, was vorne und hinten war.
Eigentlich kam mir die Meinungsverschiedenheit sogar noch entgegen, denn ich war ganz kurz davor, mein Geheimnis preiszugeben, wenn auch unbewusst.
Ich stand so unter schulischem Stress, dass ich die weiteren Schritte um Harry, Sirius oder auch Ron, nur vom Hörensagen (Ginny), oder vom kurz über den Buchrandhochschauen erfuhr.
Die bevorstehenden Prüfungen, das immense Pensum an Hausaufgaben, zollten Tribut, und erreichte seinen Höhepunkt an Ostern, als ich sogar eine Unterrichtsstunde bei Flitwick, schlicht und einfach vergessen hatte.
Ebenso Wahrsagen, Professor Sybill Trelawney war in meinen Augen nicht mehr als ein Scharlatan.
Wahrsagen war das erste Fach, das ich einfach fallen ließ.
Ihre dummen, primitiven Vorhersagen, auf die einige auch noch hörten, waren zuviel für mein Gemüt.
Mitten im Schuljahr, sagte ich tschüss, es reicht, ich werde nicht mehr kommen.
Bestätigung fand ich bei Professor McGonagall, die schon beim Weihnachtsessen im engsten Hogwartskreis, - nur 13 Personen sind in der Schule geblieben, die Wahrsagungen von Trelawney, mehr als einmal verhöhnte.

***

Verwundert rieb ich meine Augen, der Mädchenschlafraum war leer, nur ich lag noch in meinem Bett, alle anderen Betten waren verwaist, schließlich musste ich wohl doch eingeschlafen sein.
Nach dem Gespräch mit Ginny, lag ich noch lange wach, in Gedanken ging ich noch einmal, die immer noch in meinen Ohren dröhnenden Worte in den drei Besen, durch.
Es war niederschmetternd und schockierend, diese Dinge, alle zu hören, wie musste es erst für Harry sein?
Gejagt von seinem Patenonkel, dem besten Freund, einem siamesischen Zwilling seines Vaters, der ihn letztlich auf die verachtenswerteste Art verraten hatte, die es gibt.
Wer Harry kennt, der weiß, wie er darauf reagieren würde. Auge um Auge, Zahn um Zahn - Gedanken.
Von daher, kein Vorwurf, weder an Ginny, noch an sonst wen.
Sie haben sich alle völlig korrekt verhalten.
Harry vor Black zu warnen, war das Vorrangigste, die Feinheiten hätten ihn in Gefahr gebracht.
Aber jetzt, wo er ein paar Feinheiten kannte ... würde er sich in Gefahr bringen?
Würde er Black jagen ... vielleicht sogar, töten wollen?
Ich befürchtete .. .ja, er würde es wollen!
Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Verrat ist schlimmer als der Tod selbst.
Die ganze Nacht stellte ich mir vor, wie er es anstellen würde, und entwickelte einen Schlachtplan, um es ihm auszureden.
Ron müsste mir dabei helfen.
Ich rechnete damit, dass Harry noch lange im Bett über das Gehörte nachdenken, und sicher erst frühestens gegen Mittag aufstehen würde.
Mein Bett war völlig zerwühlt, und auf meiner Stirn tummelten sich Schweißperlen, und obwohl die Nacht auch für mich sehr kurz war, so war ich doch bereits um 8 Uhr im Gemeinschaftsraum.
Er darf auf keinen Fall eine Dummheit begehen!
Aber ich wartete vergebens, und bevor mir wieder die Augen zufallen würden, holte ich meine Schulbücher heraus, und begann mit meinen Aufgaben, die für die Ferien vorgesehen waren, für den Fall, dass er doch noch auftauchen würde.
Erstaunt stellte ich fest, dass ich für alle Fächer zusammen, drei Tische benötigte.
Aufmunternd nickte ich über diese Menge an Schulsachen, und legte los.
„Wie schaffst du das nur?“
Völlig in Werwölfe, Animagi und mathematische Gleichungen vertieft, schaute ich erschrocken hoch.
Ron stand mit ernstem Gesicht vor mir, „wir haben Ferien, Hermine“, mahnte er mich.
„Ich nicht“, sagte ich unbeeindruckt, allein vier Aufsätze muss ich ausarbeiten“.
Für eine kurze Zeit war ich weg von den Gedanken, was Harry tun würde, doch Rons Erscheinen, und sein ernstes Gesicht, ließen die Gedanken neu aufleben.
„Er schläft“, beantwortete er meine ungestellte Frage, „aber ich vermute, noch nicht sehr lange.“
„Ich habe Angst, dass er irgendwelche Dummheiten machen wird“, sagte ich.
„Du denkst, er wird Black töten wollen?“
„Du kennst ihn!“
„Sein Gesicht verhieß wirklich nichts gutes, es war, als würde er ihn, in Gedanken schon jagen.“
„Wir sollten es ihm ausreden, das schaffen wir aber nur gemeinsam.“
„Es wäre das erste Mal, dass du ihn nicht allein beeinflussen könntest!“
Ron war es also nicht entgangen, aber bei diesem Thema, würde ich Alleine hilflos sein.
Erst gegen Mittag betrat Harry den Gemeinschaftsraum, er sah fürchterlich aus, wirkte unausgeschlafen, hatte tiefe, dunkle Ränder unter den Augen und war gedanklich in einer anderen Welt.
Harry sah uns nur an, und hörte unseren Befürchtungen und Warnungen, anfänglich ruhig zu, dann platzte es aus ihm heraus, „wisst ihr, was ich jedes Mal, wenn ein Dementor in meine Nähe kömmt, sehe und höre?“
Er sah uns durchdringend an, ganz so, als hätten wir überhaupt keine Ahnung.
Dass ich an Lupins Tür gelauscht hatte, konnte ich ihm nicht sagen, so schwieg ich und schüttelte meinen Kopf.
„Ich kann hören, wie meine Mutter schreit, und Voldemort anfleht, ihren Sohn zu verschonen. Ihren Sohn. Mich! Und wenn ihr eure Mutter so hättet schreien hören, kurz bevor man sie tötet, dann würdet ihr es nicht so schnell vergessen, und wenn ihr herausgefunden hättet, dass jemand, der angeblich ihr Freund war, sie verraten und ihr Voldemort auf den Hals gehetzt hätte...“
Panik stieg in mir auf, weil ich spürte, wie Recht er hatte, „aber daran kannst du doch nichts ändern!“ unterbrach ich ihn.
„Willst du ihn etwa töten ... Black?“ fragte Ron angespannt.
„Red keinen Unsinn“, mahnte ich ihn, unser Plan, beruhigend auf Harry einzuwirken, war zerstört.
Ein panisches Zittern erfasste meinen Körper, „Harry will niemanden umbringen, oder Harry?“
Ich flehte ihn regelrecht an, und hoffte, die richtige Antwort zu hören, die für mich beruhigende Antwort, doch ich wusste es längst besser.
Er antwortete nicht, und das war schlimmer, als eine Antwort.
„Harry bitte!“ Tränen bildeten sich in meinen Augen, „bitte sei vernünftig. Black hat etwas Schreckliches, etwas Abscheuliches getan, aber bring dich nicht selbst in Gefahr, das will Black doch gerade.“
Leere, emotionslose Blicke. Seine Augen starrten an mir vorbei, „oh Harry, du würdest Black doch direkt in die Hände spielen, wenn du nach ihm suchen würdest. Deine Mum und dein Dad würden nicht wollen, dass er dir etwas antut, oder? Sie würden nie und nimmer wollen, dass du ihn suchst!“
Harry blieb regungslos, und völlig kalt antwortete er, „ich werde nie wissen, was sie gewollt hätten, denn dank Black habe ich nie mit ihnen gesprochen.“
Stille trat ein, Totenstille, ich hatte nichts zu erwidern.
Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, brachte Ron die Idee ein, Hagrid einen Besuch abzustatten, anfänglich war ich dagegen, er sollte das Schloss nicht verlassen, aber Rons Ablenkungsmanöver erwies sich als unerwartet erfolgreich, weil wir Hagrid in Tränen aufgelöst antrafen.
Wegen des Vorfalls in seiner ersten Unterrichtsstunde, hatte Hagrid, ein Schreiben der Schulbeiräte bekommen, in dem es hieß, dass er zwar selbst nicht schuld an dem Vorfall mit Draco Malfoy wäre, aber über den Hippogreif, der einen Schüler verletzt hatte, würde der Ausschuss zur Beseitigung gefährlicher magischer Geschöpfe entscheiden.
Einstweilen müsse er getrennt von seinen Artgenossen angekettet werden.
Hagrid und Seidenschnabel sind gemeinsam, zu einer Anhörung einbestellt, doch nicht nur Hagrid war bewusst, dass der Ausschuss mit niederträchtigen Gesinnungsgenossen, wie Lucius Malfoy besetzt ist, und die auf jeden Fall so entscheiden, wie Malfoy es ihnen vorgibt.
Es gelang uns schließlich, Hagrid mit dem Versprechen zu trösten, dass wir geeignete Fälle für Seidenschnabels Verteidigung aus alten Verhandlungsprotokollen heraussuchen würden, was wir anfangs auch taten, aber nach dem folgenden, schicksalhaften, Weihnachtstag, kümmerte ich mich ganz alleine, um diese Fälle, und deren Ausarbeitung.
Am Abend vor Weihnachten ging ich hoch in den Turm zur Eulerei, und schickte den vorbereiteten Weihnachtsgruß an meine Eltern, und legte die Zahnweißpfefferminzlakritze bei, Harry hatte mir Hedwig dafür ausgeliehen, „Hedwig wird sich sicher freuen, endlich hätte sie wieder etwas zu tun, mach nur“, sagte Harry.
Bereits früh am Weihnachtsmorgen kam die Schneeeule wieder zurück, und scharrte nervös, an meinem Fenster des Mädchenschlafraumes.
„Du hast dich aber beeilt“, begrüßte ich Hedwig, und kraulte ihr die Brustfedern, sie wirkte ganz aufgeregt.

Liebe Hermine.
Wir wünschen dir auch ein schönes, frohes Weihnachtsfest.
Lass es dir gut gehen, und lege wenigstens in den Ferien deine Bücher zur Seite.
Dein Geschenk wirst du im Sommer bekommen, wir wollten die arme Hedwig, nicht mit den dicken Wälzern belasten *grins.
Sie bekam schon einen Schreck, als sie die großen Päckchen unter unserem Weihnachtsbaum erblickte.(den ich übrigens ganz alleine hab schmücken müssen)
Viele liebe Weihnachtsgrüße auch an Harry und Ron
In Liebe
Mom & Dad
P.S. Die Zahnweißlakritze ist echt klasse, und Zahnärztlich genehmigt…


Der Brief entlockte mir ein Lächeln.
Erneut hörte ich ein leises Scharren am Fenster, ein winziges, kleines Käuzchen hatte sich auf dem Fenstersims niedergelassen, an seinem Fuß baumelte ein kleines, mit weihnachtlichem Deko eingewickeltes Päckchen.
Ich nahm das Päckchen an, und die winzige Eule flog wieder davon.
Auf irgendeine Art, beäugte ich das Päckchen misstrauisch, wer könnte mir etwas schicken?
Ron und Harry sind beide hier, also warum sollten sie?
Schließlich riss ich es doch auf, und erstarrte, ein goldenes Kettchen mit einem Medaillon kam zum Vorschein.
Doch was ich auch versuchte, das Medaillon war nicht zu öffnen, komisch keine Botschaft dabei, dachte ich, nur die Kette und das Medaillon, von wem könnte die sein?
Ich ließ Krummbein aus seinem Käfig, zog mir meinen Morgenmantel über, und schaute noch einmal, nachdenklich auf das Medaillon, das auf meinem Bett lag.
Ich nahm es auf, verschloss es in meiner Hand, und ging mit Krummbein auf dem Arm in den Gemeinschaftsraum, wo unter einem Weihnachtsbaum, meine übrigen Geschenke aufbewahrt waren, ein Paket mit Druhbels Bester Blaskaugummi, von Ron.
Ein Paket mit Zahnweißlakritze von Harry, da hat wohl jemand mitgedacht, lachte ich, immerhin war er nicht dabei, als ich meinen Eltern welche kaufte.
Mrs. Weasley hatte mir einen langen rot-goldenen Winterschal gestrickt, auf dem in unregelmäßigen Abständen, der Gryffindorlöwe zu erkennen war, ein Dutzend selbst gebackene Weihnachtspasteten, ein Stück Weihnachtskuchen und eine Schachtel Nusskrokant, mit lieben Grüßen von Ginny, lag diesem Paket bei.
Wieder blickte ich auf das Medaillon in meiner Faust, was die Jungs wohl davon halten?
Immer noch nachdenklich ging ich die Stufen zu den Jungenschlafsälen nach oben, auch hier war alles leer, nur Ron und Harry waren über einen Gegenstand gebeugt, den sie intensiv inspizierten.
Gerade wollte ich meine Faust öffnen, und ihnen das Medaillon präsentieren, als mich Ron auch schon anblaffte, „Bring ihn bloß nicht hier rein!“, seine Augen lagen erzürnt auf Krummbein.
Harry schmunzelte über ein Lamettahalsband, das ich Krummbein angelegt hatte.
Jetzt konnte ich auch erkennen, was die Jungs so aufmerksam anschauten.
Vor ihnen lag in voller Pracht ein neuer Besen, er schimmerte prächtig, auf dem Besenstil schimmerten in goldenen Lettern der Name „Feuerblitz“ und eine goldene Seriennummer.
„Oh Harry! Wer hat dir den denn geschenkt?“ fragte ich begeistert … noch.
„Keine Ahnung, war keine Karte oder so was dabei.“
Keine Karte? Wie bei mir, das ist seltsam, sehr seltsam!
Wie kleine Kinder freuten sich die beiden darüber, und verhielten sich dementsprechend, und wollten den Besen sofort ausprobieren.
„Was ist los mit dir?“ fragte Ron, der meine misstrauischen Blicke bemerkte, aus einem inneren Reflex heraus, ließ ich das Medaillon in meiner Hand sachte in meine Manteltasche fallen.
Angst keimte in mir auf, die Sachen müssen untersucht werden, was wenn sie verhext sind?
Kein Hinweis, wo diese mysteriösen Geschenke ihren Ursprung haben.
„Ich weiß nicht“, sagte ich vorsichtig, „aber es ist ein wenig merkwürdig, oder? Das ist doch angeblich ein ziemlich guter Besen, oder?“
Eine Sache, von der ich wirklich überhaupt keinen Schimmer habe, ich versuchte etwas darüber zu erfahren, was würde der wert sein?
Wer könnte Harry ein solches teures Geschenk machen?
Ron seufzte, frei nach dem Motto, die hat ja überhaupt keine Ahnung!
„Das ist der beste Besen, den es gibt, Hermine!“ sagte er schließlich.
„Also muss er ziemlich teuer gewesen sein…“, dachte ich laut, und immer unruhiger werdend.
„Hat wahrscheinlich mehr gekostet als alle Besen der Slytherins zusammen“, sagte Ron ohne nachzudenken.
„Na also … wer würde Harry etwas so teures schicken und nicht einmal seinen Namen verraten?“
„Wen kümmert das?“ antwortete Ron ungeduldig, und zu Harry gerichtet, „hör mal, Harry, kann ich ihn kurz ausfliegen?“
Das war zuviel, mir platzte endgültig der Kragen, wie naiv, kann man sein?
„Ich glaube nicht, dass einer von euch gerade jetzt mit diesem Besen fliegen sollte!“ meine Stimme wurde energischer.
Beide zuckten zusammen, und starrten mich fassungslos an.
„Was, glaubst du, soll Harry damit anfangen … den Boden fegen?“ fragte Ron sichtlich genervt.
Ich wollte ihm gerade die passende Antwort geben, als Krummbein mit ausgefahrenen Krallen auf Rons Brust sprang.
„SCHMEIß … DAS … BIEST … HIER … RAUS!“ brüllte Ron schmerzverzerrt.
Ich war peinlich berührt, denn Krummbein hatte schon einige Fetzen aus Rons Schlafanzug gerissen, Krätze floh über Rons Rücken, doch Ron konnte ihn gerade noch am Schwanz fassen, und wollte Krummbein einen kräftigen Tritt verpassen, verfehlte ihn aber.
Ich schnappte mir Krummbein, und ging tiefstbeleidigt und ohne weiteren Worte aus dem Raum.
Es folgte das bereits erwähnte Weihnachtsessen, bei dem McGonagall, Trelawney verhöhnte.
Nur Lupin fehlte wieder einmal aus gesundheitlichen Gründen.
Trelawneys unsinniges Wahrsagungsgeschwätz ging mir dermaßen auf die Nerven, und immer noch ging mir die Naivität von Harry und Ron nicht aus dem Kopf, ich muss mit McGonagall darüber sprechen, Professor Dumbledore wollte ich damit nicht belästigen, vielleicht machte ich mir ja auch unnötig Sorgen, aber diese Entscheidung, würde ich McGonagall überlassen, ich bin für ihn verantwortlich!
Und ich wollte das Unglück, auch nicht leichtsinnig heraufbeschwören.
Dass der Schuss nach hinten losgehen würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, die Sorge überwog.
„Professor?“ fragte ich McGonagall, nach dem Essen, „kann ich kurz mit ihnen sprechen?“
„Miss Granger?“ fragte sie, mit geweiteten Augen.
Ich zögerte einen Moment und sah skeptisch zu Snape und Trelawney, Harry und Ron waren schon zum Gemeinschaftsraum zurückgekehrt.
„Kommen sie mit“, McGonagall zeigte mir an, ihr zu folgen.
Sie führte mich in ein leerstehendes Klassenzimmer.
„Was ist los?“ fragte sie, mit sorgenvoller Miene.
Ich griff in die Jackentasche meines Morgenmantels, und zog das Medaillon heraus, bewusst zeigte ich es ihr zuerst, ich brauchte Klarheit, und wollte es überprüft haben.
„Das…“, ich hielt ihr das Medaillon entgegen, „…habe ich heute mit einer Eule bekommen, da war kein Absender dabei, nicht einmal eine Notiz, ich traue der Sache nicht … können sie das Medaillon auf eventuelle Flüche überprüfen lassen…ich kann es zum Beispiel gar nicht öffnen.“
McGonagalls Gesicht nahm ernstere Züge an, „du machst dir Sorgen?“
„Es ist merkwürdig, ich weiß nicht, wer mir so etwas schenken sollte, oder könnte, außerdem war es ein winziges Käuzchen, und die werden soviel ich weiß nur auf Innerortsflügen eingesetzt.“
Ich erinnerte mich an das Schild bei den kleinen Posteulen in Hogsmeade, Zustellung nur innerorts.
„Das ist in der Tat, mysteriös … ich werde es für sie überprüfen lassen“, sie sah mich einen Moment an, „aber da ist noch was?“
Ich schluckte schwer, „Ja … Professor“.
Verlegen senkte ich meinen Kopf, „es ist nur, ich habe noch nie … Harry verraten, aber ich bin auch wegen ihm … in großer Sorge.“
„Was ist mit Potter?“ fragte sie besorgt.
„Harry … er … hat auch so ein mysteriöses Päckchen … eher ein Paket bekommen, ohne Absender, ohne Notiz…“
„Was ist es?“ ihr Gesicht verfinsterte sich immer mehr.
„Ein Besen … ein Feuerblitz“.
„Ein Feuerblitz?“ schrie die alte Dame.
„Und … ich frage mich halt, wer könnte Harry ein solch teures Geschenk machen? Die Dursleys sicher nicht, und die Weasleys oder ich … auch nicht, und sonst bekommt Harry eigentlich keine Geschenke, besonders kein so teures … er hat sonst auch niemand, außer … seinem … Paten.“
Ich senkte meinen Kopf noch weiter, fühlte mich unendlich schuldig und wie eine Verräterin.
Ja … ich hatte gerade Harry Potter verraten. Und Verrat ist für Harry schlimmer als der Tod.
McGonagall hatte sich von dem Schock erholt, „woher wissen sie, dass Black, Harrys Pate ist?“
Mit immer noch gesenktem Kopf und einem unendlich, schlechten Gewissen, antwortete ich, „sie waren nicht gerade leise in den Drei Besen…“.
„Weiß…?“
„Ja, Harry weiß es auch, wir haben es ihm erzählt, alles was wir gehört haben.“
McGonagall sah mich versteinert an, „sie brauchen sich keine Vorwürfe machen, oder ein schlechtes Gewissen zu haben, unter diesen Umständen, haben sie völlig richtig gehandelt, in der Tat, wäre Sirius Black in der Lage, ein solches Geschenk zu machen, ich weiß zwar nicht, wie er es anstellen würde, aber die finanziellen Mittel wären ohne Zweifel vorhanden.“
Sie schnaufte schwer durch, „Dann wollen wir mal“, sagte sie.
Ich folgte ihr, wortlos, mit gesenktem, brennend, heißen Kopf.
Ich habe ihn verraten, das wird er mir nicht verzeihen, und Ron wird sich auch gegen mich stellen, mein Gott, was habe ich getan?
Kurz vor dem Portraitloch drehte sich Professor McGonagall nochmals zu mir um, „sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen, Miss Granger, sie haben vollkommen richtig gehandelt, was wenn wirklich ein Fluch darauf lastet, nicht auszudenken ... Potter wird sicher wütend sein, aber er wird es verstehen.“
Die Jungs standen im Gemeinschaftsraum und hielten mit strahlenden Gesichtern, den Feuerblitz in ihren Händen.
„Das ist er also, nicht wahr?“
McGonagall war unerbittlich, und die Jungs erstarrten bei ihrem Anblick.
Ich konnte ihnen nicht in die Augen sehen, ohne sie eines Blickes zu würdigen ging ich zu meinen Büchern, nahm mir mein Verwandlungsbuch, Band 3 zur Hand, und versteckte mein Gesicht dahinter, an meiner Schläfe pulsierte es.
„Miss Granger hat mir soeben mitgeteilt, dass man ihnen einen Besen geschickt hat, Potter.“
Es war ein Schlag ins Gesicht, ich rutschte immer tiefer hinter dem Buch, meine Nase lag schon platt auf der Seite auf, ich konnte ihre vernichtenden Blicke spüren, angestrengt versuchte ich mich mit Lesen abzulenken, aber es war unmöglich, nicht weil ich mich nicht konzentrieren konnte, sonder weil ich jetzt erst bemerkte, dass ich das Buch verkehrt herum hielt.
„Darf ich mal?“ hörte ich McGonagalls Stimme, wie aus einer fernen Welt.
Jetzt müsste sie ihn in Händen halten!
„...und keine Notiz dabei, Potter? Keine Karte? Keine Mitteilung irgendwelcher Art?“
„Nein“, noch nie hörte ich soviel Verbitterung und Enttäuschung in Harrys Stimme.
„Ich fürchte ich werde ihn beschlagnahmen müssen, Potter!“
Ein Stuhl kippte lautstark um, Harry musste aufgesprungen sein.
Schau in das Buch, schau nicht hin!
„W ... Wie bitte? Warum?“
„Er muss auf Zauberflüche überprüft werden ... ich bin natürlich keine Fachfrau, aber ich bin sicher, Madam Hooch und Professor Flitwick werden ihn auseinandernehmen.“
Auseinandernehmen? ...
Oh, Nein, ich möchte sterben!
„Ihn auseinandernehmen?“ Ron's erste Worte, seit McGonagall den Raum betreten hatte. „Ist das ihr Ernst?“
„Mein voller Ernst!“
„Wie … lange?“, stammelte Harry.
„Es dürfte nicht mehr als ein paar Wochen dauern“.
Ein paar Wochen?
Oh, nein … oh, Nein!
Sie machte auf dem Absatz kehrt, ich hörte wie sich das Portraitloch öffnete, und die Borsten des Besens, daran entlang schleiften.
Sie nimmt ihn tatsächlich mit!
Gleich geht`s los!
Gleich fallen sie über mich her!
Könnte ich doch nur schon apparieren!
„Wieso rennst du eigentlich zu McGonagall?“
Das Portraitloch war, so befürchte ich, noch nicht einmal ganz geschlossen, als sie über mich herfielen, aber nicht so, wie ich es mir in diesem Augenblick gewünscht hätte.
Er war nur Ron, der sein Maul aufriss.
Verteidige dich! Rief meine innere Stimme, und so warf ich mein Buch zurück auf den Stapel und starrte Ron ins Gesicht, „weil ich dachte ... und Professor McGonagall stimmt mir zu..., dass es vielleicht Sirius Black war, der Harry den Besen geschickt hat!“
Harry sagte gar nichts, aber ich spürte seine Blicke, ihn anzuschauen traute ich mich nicht.
Sag was!
Bitte, Harry, sag etwas!
Irgendwas!
Zeig mir dass du wütend bist!
Verachte mich, so, wie ich mich selber verachte.
Schrei mich wenigstens an.
Doch über Harrys Lippen kam nichts, er sagte nichts, und das war schlimmer, als jede Beschimpfung, die er geschrien hätte, und die ich mit Wohlwollen über mich hätte ergehen lassen.
Fortan gingen sie mir aus dem Weg, oder ging ich ihnen aus dem Weg?
Vielleicht Beides!
Zuflucht fand ich in der Bibliothek, dort würde ich ihnen während der Ferien, wenigstens nicht über den Weg laufen.
Neujahr ging vorbei, ohne ein Wort zwischen uns, gelegentlich spürte ich Harrys Blicke, sie sagten mir dass er mich verstand, aber auch, dass er unendlich wütend ist, und die Wut schien zu überwiegen.
Die Schule begann, und ich trottete hinter ihnen her, in der Hoffnung auf Versöhnung, aber in sicherem Abstand.
„Lupin sieht immer noch krank aus, oder?“ sagte Ron zu Harry, während sie den Korridor entlang zum Abendessen marschierten, „was glaubst du, ist mit ihm los?“
Merken die denn gar nichts?
Sie waren gerade an mir vorbeimarschiert, ohne mich zu bemerken, ich kniete auf dem Boden und versuchte vergeblich meine Schultasche zu schließen, die sich übervoll nicht verschließen ließ.
Ich räusperte mich.
„Und was hast du an uns herumzumäkeln?“ fragte Ron gereizt, die ersten Worte seit Tagen.
„Nichts“, sagte ich im abfälligen Ton.
Halte deinen Kopf gerade!, lässig schulterte ich meine Tasche, und begann zu laufen.
„Doch hast du“, rief mir Ron hinterher, „ich habe mich nur gefragt, was mit Lupin los ist, und du...“
„Tja, ist das nicht offensichtlich?“ antwortete ich provokativ.
Sie sollen ruhig merken, was ihnen fehlt!
Ron schnaufte aus, die Weißglut trieb ihm ein ungesundes Rot ins Gesicht, „wenn du es nicht sagen willst, dann lass es doch bleiben!“
„Schön!“ sagte ich herablassend und trottete erhobenen Hauptes davon.
„Sie weiß es auch nicht“, hörte ich Ron zu Harry sagen, der wieder still geblieben war, und mich nur anstarrte. „Die macht sich nur wichtig, und will sich wieder einschleimen“.
Harrys Augen brannten in meinem Rücken.
Doch, ich weiß es, du Riesentrampel!
Nur ihr bemerkt wieder einmal gar nichts!
„Sie will uns nur dazu bringen, wieder mit ihr zu reden...“.
Damit hatte Ron allerdings Recht, noch immer fühlte ich mich schlecht, und hoffte auf ein Wort aus Harrys Mund, und es war mir so was von egal, ob dieses Wort ein verzeihendes oder ein Schimpfwort gewesen wäre.
Ich rannte in den Schlafraum, warf mich auf mein Bett, es war wieder einmal die Zeit der Tränen.
Komischerweise, war auch Ginny seit ein paar Tagen, wie vom Erdboden verschluckt, wenn sie mich so gesehen hätte, wäre sie vor Neugier geplatzt.
Ein paar Tage später, jedoch hielt sie es scheinbar nicht mehr aus.
Sie spürte mich in der Bibliothek auf.
„Also eines muss man dir lassen“, lächelte sie, „dich zu finden ist erheblich einfacher, wenn nicht sogar das einfachste!“
„Du hast mich gesucht?“
„Mehr oder weniger.“
„Was ist los mir dir ... mit euch, Hermine? Ich habe euch schon einige Zeit nicht mehr zusammen gesehen, du versteckst dich, siehst fertig aus, wirkst müde...“
„Ich denke“, lächelte ich gequält, „...deine Methode ist eine Andere, und du fällst nicht gleich mit der Tür ins Haus?“
„Bei dir mache ich eine Ausnahme!“, zwinkerte sie mir zu, „also was geht, oder besser was geht nicht?“
„Ich habe eine ganze Menge um die Ohren, Ginny, scheinbar war es doch zuviel, was ich mir mit den vielen Fächern aufgehalst habe...“
„Hermine...“, unterbrach sie mich gelangweilt, „verkauf mich nicht für dumm, du solltest mich mittlerweile kennen!“
Ich senkte meinen Kopf, und spielte nervös an meinem Federkiel, dann blickte ich ihr direkt ins Gesicht.
Natürlich kenne ich sie!
„Was ist in den Weihnachtsferien geschehen?“
„Seit dem Heiligabend geht das schon so, zunächst wollte Krummbein sich wieder über Krätze her machen, und hat dabei Rons Schlafanzug mit seinen Krallen zerfetzt, und später dann ... habe ich … Harry verraten.“
„Du ... hast was?“ fragte sie fassungslos.
„Nun ... Harry hat einen Feuerblitz, von einem Unbekannten Absender geschenkt bekommen, ich machte mir halt Sorgen, und habe mich geärgert, weil sie so naiv waren, und nur noch den Besen in ihren Augen leuchtete, dann bin ich zu McGonagall...“
„Du dachtest, er könnte von Sirius Black sein, weil er Harrys Pate ist?“
„Wäre das so abwegig?“
„Du vergisst, dass er ihm Böses will, der wäre ein Geschenk unangebracht“.
Ich erhob nur kurz meine Augen und Ginny verstand das eigentliche Problem.
„Du hast völlig richtig gehandelt“, antwortete sie schnell, „nur schade um den Besen, aber den wird er sicher wiederbekommen, oder es stellt sich heraus, dass er wirklich verzaubert ist, dann muss er sich aber gewaltig bei dir entschuldigen.“
„Eigentlich habe ich auch ein Geschenk bekommen, von Mister Unbekannt...“
„Du auch?“, fragte Ginny mit großen Augen, „was...?“
„Eine goldene Kette mit Medaillon, das sich nicht öffnen lässt, auch das untersucht McGonagall gerade.“
„Warum sagst du ihnen das nicht?“
„Wozu?“, zuckte ich mit den Achseln. „Wenn sie eh nicht mit mir reden …Und du?“ wechselte ich das Thema, „wo treibst du dich rum?“
„Ach, du kennst mich, mal hier, mal da...“
„...je nachdem, wo Harry gerade ist?“ lächelte ich.
„Puuh ... auch“, lachte sie, „interessiert es dich denn gar nicht, was sie tun?“
„Ehrlich gesagt, habe ich dazu wirklich keine Zeit, und ... ich habe mich daran gewöhnt, meine Konzentration gilt im Moment völlig den Unmengen an Hausaufgaben, und einer Ausarbeitung von Gerichtsurteilen gegen Hippogreife, um Hagrid beizustehen ... eigentlich wollten sie mir dabei helfen.“
„Hagrid ist wirklich fix und fertig, selbst sein Unterricht macht keinen Spaß mehr, was denkst du … hat Seidenschnabel eine Chance?“
„Sieht sehr schlecht aus, ich finde einfach keinen ähnlichen Präzedenzfall, und dann, selbst wenn ich einen finde, steht immer noch Malfoy Senior im Weg.“
„Die Jungs ... wie reagieren die … ich meine ...“
„Ich weiß, was du meinst, Harry hat kein Wort gesagt, kein einziges Wort, hat mich nur angesehen, und Ron hat mich mit Vorwürfen voll geschrien.“
„Harry kommt schon zu sich, keine Sorge, als Einzelkinder kennt ihr das nicht, so ein Verhalten ist normal, das nennt sich stille Verachtung, und so wie ich Harry einschätze, kämpft er innerlich mit Wut, und andererseits der Erkenntnis, du könntest Recht haben, aber das lässt sein Stolz nicht zu ... aber Ron, der macht mir wirklich Sorgen, weil er Harry negativ beeinflusst ... hmmm, überlegen ... hmmm, könnte so ausgehen, dass Harry demnächst auf dich zukommt, und einen Vermittlungsversuch unternehmen könnte, er braucht dich, und das wird ihn bestimmt quälen, willst du wissen was er gerade tut?“
„Erzähl“.
„Er ist in diesem Augenblick bei Lupin, er gibt ihm Einzelunterricht, lernt sich gegen die Dementoren zu verteidigen.“
Sie muss mein erschrockenes Gesicht gesehen haben, denn sie fügte noch hinzu, er ist wieder völlig auf dem Damm, keine Gefahr!“
„Keine Gefahr?“ fragte ich überrascht.
Ginny rollte mit ihren Augen, „die schlaue, vielleicht die schlauste Hexe der Schule, will mir doch nicht weiß machen, dass sie noch nicht hinter Lupins Geheimnis gekommen ist?“
„Du weißt es auch?“, sagte ich, „dann bist du auch eine schlaue Hexe, denn unsere Herren der Schöpfung, raffen immer noch nichts.“
Sogar Ginny hat den Durchblick!
„Snapes Anspielungen waren doch wohl offensichtlich, und immer wenn der Mond bei voller Pracht in mein Zimmer scheint, geht es Lupin schlecht, dazu brauche ich keine Intelligenz, sondern lediglich, logisches Kombinieren.“
„Scheinbar doch!“
„Das mit Ron ist allerdings übel, und ich befürchte, wenn du Krummbein nicht an der Leine hältst, wird das noch eskalieren, der scheint ja regelrecht auf Krätze versessen zu sein, auch wenn Ron seine Ratte nie so richtig gemocht hatte, so hängt er doch an ihm.“
„Es ist ja nicht so, als ob ich kontrollieren könnte, was Krummbein jagt“, sagte ich hitzig, „er hat seinen eigenen Kopf.“
„Ron kann manchmal wirklich ein Idiot sein“, versicherte sie mir, „er wird darüber hinwegkommen und ihr werdet euch bald wieder normal in der Gegenwart des Anderen verhalten, sofern Krummbein nicht wieder auf Krätze losgehen sollte, und das wäre jetzt in dieser augenblicklichen Situation, das Ende einer Freundschaft, auf unbestimmte Zeit.“
„Aber, wie soll ich Krummbein kontrollieren?“ fragte ich ängstlich.
„Ein bisschen seltsam, ist er schon dein Kater ... ich habe ihn vor ein paar Tagen, über das Gelände schleichen sehen...“
„Über das Gelände?“ fragte ich überrascht.
„Erst dachte ich, es wäre eine optische Täuschung, und rieb verwundert meine Augen“, Ginny schüttelte nachdenklich ihren Kopf.
„Er ging tatsächlich einträchtig, mit einem schwarzen, riesengroßen Hund auf die peitschende Weide zu, und verschwand unter ihr.“
„Ein schwarzer, großer Hund?“
„Das habe ich mich auch gefragt, das kannst du mir glauben, die Köpfe waren einander zugewandt, als würden sie miteinander sprechen.“
Wütend schlug ich die Seiten meines Buches um, und murmelte, „ich vermisse sie“, vor mich hin.
„Du sagst das, als würden dir die Worte wehtun!“
„Ich werde nie verstehen, warum du so auf meinen Bruder stehst“, murmelte Ginny.
Wütend und aufgebracht, schlug ich das Buch zu, das ich gerade durchgeblättert hatte, und funkelte sie an, „Ich ... stehe ... nicht ... auf deinen ... erbärmlichen ... kindischen ... Bruder!“
Mit jedem Wort ging ich ein Stück weiter in die Höhe, bis ich schließlich aufrecht stand.
Am ganzen Körper zitternd sagte ich, „tut mir leid, Ginny, tut mir wirklich leid.“
Doch sie lächelte nur, ihr Mundwinkel zog sich von einem zum anderen Ohr, sie hatte mich auf die einfachste Art der Welt hereingelegt.
In den nächsten Tagen wurde es noch schlimmer, mein Arbeitspensum war fast nicht mehr zu bewältigen, selbst ich, die lernbegierige Hermine, hatte langsam die Schnauze voll, ich wusste oft nicht mehr, in welche Unterrichtsstunde ich mich jetzt transferieren sollte.
Am Abend reichten kaum drei Tische aus, um meine Bücher zu verteilen.
Insgeheim konnte ich sogar noch froh sein, dass ich nicht auch noch durch Ron und Harrys Probleme abgelenkte wurde, ich hatte sie zeitweise sogar ganz aus meinen Gedanken verdrängt.
Ich saß fast immer, an der gleichen Stelle im Gemeinschaftsraum, und sah mir Arithmantiktabellen, Querschnittszeichnungen, Verwandlung an, oder blätterte in diversen Runenwörterbüchern.
Die Zeit spielte gegen mich, und an meinem Auge huschte die Zeit, die Wirklichkeit, Personen und Dinge vorbei, als wäre ich in dem Zeitumwandler gefangen.
Es war schon Februar geworden, als mich McGonagall, endlich auf andere Gedanken brachte.
Nach der Verwandlungsstunde hielt sie mich einen Moment auf, „ Miss Granger ... einen Moment bitte.“
Überrascht sah ich sie an, „Professor?“
Sie griff in ihre Schreibtischschublade, und zog mein Medaillon heraus, „es ist ungefährlich, obwohl noch ein Zauber dieses Medaillon belegt, ein ungefährlicher allerdings, ein Zeitzauber.“
„Ein Zeitzauber?“
„Der Verschluss ist nicht zu öffnen, und wie bei einem Fidelius, nur durch den Erzeuger, oder einem von ihm oder ihr bestimmten Bewahrer zu öffnen, oder aber durch sie, bei einem bestimmten Datum, oder einem bestimmten Ereignis, wie zum Beispiel ihrer Volljährigkeit, aber wie gesagt ... harmlos!“
„Und Harrys Besen?“
„Wir haben noch nichts gefunden, mit etwas Glück kann er ihn rechtzeitig vor dem entscheidenden Spiel gegen Ravenclaw wieder haben.“
„Danke Professor.“
Noch am selben Abend standen sie plötzlich vor mir.
Wieder einmal war ich vertieft in meine Bücher, überrascht schaute ich hoch.
Ron und Harry, in der Hand seinen Feuerblitz haltend, sie standen direkt vor meinem Tisch.
„Ich hab ihn wieder“, Harry grinste mich an, und hob den Besen über seinen Kopf.
„Siehst du, Hermine? Er war doch nicht verhext!“ fügte Ron hinzu.
„Ja ... hätte aber sein können, immerhin wisst ihr jetzt endlich, dass er sicher ist.“
Den beleidigenden, ironischen Unterton in Rons Stimme hatte ich sehr wohl registriert, allerdings war das für mich nebensächlich, wichtig war nur, dass Harry endlich wieder in meiner Gegenwart gesprochen hatte. Sicher, sah Harry keineswegs glücklich aus, es schien, als fühle er sich sichtlich unwohl, und suchte krampfhaft nach einer Schlichtung.
„Ja stimmt schon“, sagte er, „ich bring ihn besser nach oben...“
„Ich nehm ihn mit!“, sagte Ron eifrig, „ich muss Krätze noch sein Rattentonikum geben.“
Er nahm den Besen an sich, und lief davon, während in Harrys Gesicht ein stilles Lächeln lag.
Das war es also!
Er hat mit meiner Taktik, Ron zum Gehen bewegt!
„Kann ich mich kurz zu dir setzen?“ fragte Harry.
Von mir aus auch länger … Bleib Cool Hermine!
„Von mir aus“, antwortete ich, und versuchte gleichgültig zu wirken, dabei räumte ich eine Unmenge Pergament vom Stuhl.
„Wie schaffst du das eigentlich alles?“ fragte er mit besorgtem Blick, über meine Sachen.
Scheinbar war er bemüht über einen Smalltalk auf das Wesentliche, das was ihn bedrückt zu kommen.
„Ach, na ja, weißt du, ich arbeite eben viel.“
„Du siehst müde aus, mutest du dir nicht zuviel zu, warum lässt du nicht einfach ein paar Fächer sausen?“
So ganz wohl, fühlte ich mich noch nicht bei dem Gespräch, hat er mir verziehen?
Oder will er nur vermitteln?
Angestrengt suchte ich nach meinem Runenwörterbuch 2, „das kann ich einfach nicht!“
„Arithmantik sieht furchtbar schwierig aus“, sagte Harry und betrachtete eine der vielen Tabellen.
„Oh nein, es ist toll, mein Lieblingsfach! Es ist...“
Ein quälender, erstickter Schrei schallte durch das Treppenhaus, mir gefror das Blut in den Adern.
Rasch näherten sich Schritte, sie wurden lauter, und lauter, und es dröhnte in meinem Kopf.
Völlig außer Puste hechtete Ron in den Gemeinschaftsraum, in seiner Hand hielt er ein Bettlaken.
„Sieh dir das an!“ brüllte er, und kam auf mich zu gehechtet, „sieh dir das an!“
Wutentbrannt schmiss er das blutige Laken über meine Bücher.
„Krätze! Sieh's dir an! Krätze!“ seine Stimme schwankte bedrohlich.
Entsetzt stand ich auf, und ging einen Schritt zurück.
Das Laken hatte rote Flecken, war das etwa ... Blut?
„Blut!“ schrie Ron mitten in mein Gesicht und in meine Seele.
Nach einer elend langen Pause, bitte sag etwas, bitte Harry hilf mir!, sagte Ron weiter, „er ist fort! Und weißt du, was auf dem Boden lag?“
„N ... nein“, meine Stimme zitterte, genau wie meine Beine.
Mit einer abfälligen Bewegung warf Ron etwas über meine Bücher, unmittelbar vor meiner Nase, lagen ein Bündel lange, rostrote Katzenhaare.


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Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden, sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.
Greg Powell über Unterwasser-Dreharbeiten