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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Die Karte des Rumtreibers

von rodriquez

Madam Pomfrey wollte Harry unbedingt über das Wochenende auf der Krankenstation behalten.
Er widersprach ihr nicht, wollte aber unbedingt die Überreste seines Nimbus 2000 bei sich haben.
Nach einem weiteren Besuch am Samstag, sah ich völlig aufgeregt und beschämt Ginny in den Krankenhaus-Flügel schleichen.
Die Neugier trieb mich dazu, dieses Mal selbst Ginny zu spielen, und einen Lauschangriff zu starten, dazu blieb ich einfach stehen, lauschte und bekam Mitleid mit ihr.
Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er wach sein würde, und hatte wieder einmal eine für ihre sonst bewundernswerte Art, eine viel zu kindische Idee, mit einer Genesungskarte, die mich ganz stark, an einen Valentinsgruß im letzten Schuljahr, erinnerte.
„Hallo, Ginny“, hörte ich, wie Harry sie begrüßte.
„H-h-hi“, stotterte sie, nach einer unendlich langen Pause, „es tut mir leid, Harry, dass du von dei … .i … i … nem Besen gestürzt bist.“
Was ist nur jetzt wieder mit ihr los?
Es hatte doch zwischendurch schon so gut geklappt?
„Ja, Danke“, murmelte Harry nur.
Der Grund für ihre Nervosität, war wohl die Karte, die sie ihm vorbeibringen wollte, es entstand wieder eine lange peinliche Pause, dann murmelte Ginny ein paar Worte, die selbst mich lange beschäftigten, um sie zu verstehen, „ichhabkartefürgutebesserunggemachttschüss!“
Sie rannte, so schnell sie konnte an mir vorbei, ihre Wangen glühten, und Harry öffnete die Karte …, eine schrille Stimme begann zu singen.
Ich schlug die Hände vor meinem Kopf zusammen und rannte hinter ihr hier.
„Mensch Ginny, was war denn das für ein peinlicher Auftritt?“ fragte ich sie später im Mädchenschlafraum.
„Jetzt bau du, mich auch noch auf“, antwortete sie mit immer noch hochrotem Kopf, „ich weiß selbst, dass das wieder einmal die alte, peinliche Ginny war, aber er hat mir so leid getan, und dann bekomme ich immer die blödesten Ideen.“
„Es war nicht dein erster Besuch“, meine Frage sollte eine Feststellung sein.
Ginny nickte, „er hatte geschlafen, und ich habe ihn nur angeschaut, dann hat er im Schlaf gesprochen … er tat mir so leid, da kam mir die Idee, eine Genesungskarte zu machen, ich hatte gehofft, er würde immer noch schlafen, wenn ich sie ihm bringen würde, ich war wie vor den Kopf geschlagen, als ich sah, dass seine Augen offen waren, und er mich bemerkte.“
„Was hat er denn im Schlaf gesprochen?“ fragte ich nachdenklich.
„Ein Traum … es muss ein Alptraum gewesen sein, jedenfalls tat er mir danach so leid“.
Ich spürte, dass sie mit sich kämpfte, ob sie es mir sagen sollte, oder nicht.
„Ich mache mir Sorgen, Hermine, es klang so schrecklich.“
Gut, dachte ich, ich werde sie nicht dazu drängen, es mir zu erzählen, wenn sie ein Geheimnis für sich behalten wollte.
„Er hat zu dir einen besonderen Bezug, ich spüre das, deswegen denke ich, dass du es wissen solltest, vielleicht kannst du ihm helfen … und du wirst es sicher nicht weitererzählen.“
Die Art wie Ginny die Worte betonte, machte mir Angst, und ich verstand ihre Unruhe, auch die Angst davor es weiter zu erzählen, es war sehr Privat.
„Er muss seine Mom gehört haben, wie sie getötet wurde ... die Dementoren sie lassen dir nur die schlechten Erinnerungen, damit man alles noch einmal durchlebt, hat mir Mom einmal erklärt“, fügte sie erklärend hinzu.
„Wenn ich nur wüsste, warum sie so nah gekommen sind“, grübelte ich.
„Ich weiß nicht ob es etwas damit zu tun haben könnte, aber kurz vorher, dachte ich einen…“, sie erschrak, „…Grimm auf der Tribüne wahrgenommen zu haben, vielleicht hat ihn Harry, ja auch gesehen“.
„Nicht nur Harry … ich habe ihn auch gesehen“, sie zeigte mir, dass sie mir vertraut, also erwiderte ich ihr Vertrauen, auch wenn es ihr die Angst ins Gesicht trieb.
„Was meinst du damit, er hat zu mir einen besonderen Bezug?“ eine Frage, die mich selber schon lange beschäftigt, und auf die ich einfach nicht richtige Antwort bekomme.
Ginny schaute mich musternd an, „was ist zwischen euch?“
„Was soll zwischen uns sein, sprich nicht in Rätseln?“
„Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, du weißt ich stehe auf Harry, aber ich spüre, dass da zwischen euch etwas ist, etwas das ich mir nicht erklären kann, weil es mir einerseits sagt, dass du nicht auf Harry stehst, aber dennoch hast du einen unbeschreiblichen Einfluss auf ihn.“
Die zwei Gesichter der Ginny.
Nachdenklich sah ich sie an, kindisch unschuldig, naiv, aber anderseits, kluge erwachsene Gedanken.
„Du müsstest erklären, nicht ich“, sprach Ginny weiter.
„Wenn ich das nur könnte…“, erwiderte ich, „aber vielleicht verbindet uns wirklich etwas, wir wissen es nur noch nicht, oder dürfen es noch nicht wissen.“
„Du stehst nicht auf ihn, aber würdest trotzdem alles stehen und liegen lassen, wenn er Hilfe braucht, wo ist da der Sinn?“
„Diese Frage stelle ich mir fast jedes Mal, wenn ich ihn sehe...“.
Es schien zwar keine befriedigende Antwort für sie zu sein, aber sie spürte wohl, dass ich selber keine Antwort für mich parat hatte.
„Wechseln wir das Thema“, brach Ginny ab, „dieses müssen wir wohl auf einen späteren Zeitpunkt verschieben“, die andere Ginny kam zum Vorschein, die, deren Gesicht von Jetzt auf nachher ein breites Grinsen zierte, „ich habe gehört, Ron putzt für dich, Harrys Bettpfanne...“, ihr Grinsen hatte überdimensionale Ausmaße angenommen, „das nenne ich mal Liebe!“
„Ginny!“, mahnte ich, „bitte...“.
Ihr Grinsen wich nicht aus ihrem Gesicht, auch nicht, als ich ihr erklärte, wie es zu Rons Strafarbeit gekommen war.
„Weißt du was ich komisch finde?“ sagte sie schließlich, „Snape hat auch bei uns die Werwölfe behandelt, das ist kein Zufall, da steckt mehr dahinter, außerdem hat er eine komische Bemerkung im Unterricht losgelassen, ihr würdet einen Werwolf nicht mal erkennen, von er vor euch stehen würde...“.
„Ich weiß es nicht, aber genau die gleiche Frage hat mir noch jemand gestellt...“
„Harry!?“
Ginnys Augen leuchteten, „wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man denken, er hat von Lup..., ach vergiss es“.
Ich wollte es aber nicht vergessen, auch meine Gedanken gingen in diese Richtung.
Snapes Hausaufgaben, zwei Rollen Pergament, wie erkennt und tötet man einen Werwolf, hatte ich fast fertig, als ich ihn mir noch einmal vornahm, um ihm den letzten Feinschliff zu verleihen.

Der Begriff „Werwolf“ bezeichnet den mythologischen Aberglauben, dass sich ein Mensch unter besonderen Umständen bei Vollmond in ein Tier verwandeln kann und bei Tagesanbruch wieder seine menschliche Gestalt annimmt.
In jeder Vollmondnacht verwandelt sich ein Werwolf von einem Menschen in eine Bestie, die gewissenlos auf Menschenjagd geht. Wer den Biss eines Werwolfs überlebt, steckt sich mit dieser Krankheit, der sog. Lykanthropie an.
Das Opfer wird von da an selbst ebenfalls bei Vollmond zu einem mordlüsternen Wolf…


Bereits nach den ersten Zeilen blieb ich hängen, abwechselnd schaute ich auf mein Pergament, und auf den daneben liegenden Mondkalender.
Sollte es ein Zufall sein…
Kopfschüttelnd, um die Gedanken zu verdrängen, begann ich noch einmal von vorne, und blieb erneut an der gleichen Stelle hängen.

Das Opfer wird von da an selbst ebenfalls bei Vollmond zu einem mordlüsternen Wolf…

Ginnys Worte fielen mir wieder ein: „wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man denken, er hat von Lupin…“
Aber in diesem Moment konnte ich es nicht vergessen.
Nein! … Snape überlässt nicht dem Zufall!
Angestrengt dachte ich nach, und ging in Gedanken etliche Begegnungen mit Lupin nochmals durch.
Die erste Begegnung im Zug…
Seine Unterrichtsstunden…
Der Irrwicht fiel mir wieder ein … eine Kristallkugel, als er denn Irrwicht zurück in den Schrank beförderte, unmittelbar bevor Harry an der Reihe gewesen wäre.
Warum hat Lupin vor einer Kristallkugel Angst?
Mein Blick wanderte zurück auf den Mondkalender.
Kristallkugel.
Kristallkugel…
Plötzlich ging mir ein Licht auf, der Irrwicht war keine Kristallkugel!
Zum Glück war am Montag der Spuk wieder vorbei, Harry konnte den Krankenflügel verlassen, und Lupin, saß wieder an seinem Schreibtisch.
Die allgemeine Erleichterung war deutlich zu spüren.
Lupin runzelte überrascht die Stirn, als sich einige über Snapes Methoden beschwerten.
„Macht euch keine Sorgen, ich spreche mit Professor Snape, den Aufsatz müsst ihr nicht schreiben.“
„Oh ... nein!“ dreimal dürft ihr raten.
Ron jedenfalls schlug sich vergnügt auf die Schenkel, „deiner war schon fertig, oder?“ grinste er mich an.
In der zweiten Ausfertigung, du Hornochse!
Am Ende der Stunde lief ich wieder einmal große Gefahr, bei meiner geheimen Mission erwischt zu werden, wie gewohnt, ließ ich mich hinter meine Freunde zurückfallen, um dann den Zeitumwandler zu betätigen.
Muggelkunde stand noch auf meinem Plan, doch gerade als ich das magische Glas drehen wollte, hörte ich Lupin, der Harry noch einmal zurückrief, ich musste warten.
Ihr Gespräch kam aus dem belanglosen, - seinem defekten Besen, zur peitschenden Weide, die in einem Jahr gepflanzt wurde, als Lupin nach Hogwarts kam, um schließlich bei den Dementoren hängen zu bleiben, ich befürchte, Lupin lenkte das Gespräch bewusst in diese Richtung.
„Warum? ...Warum bin ich so anfällig für sie? Bin ich schlicht und einfach...?“ fragte Harry nachdenklich.
„Es hat nichts mit Schwäche zu tun“, erklärte ihm Lupin, „die Dementoren greifen dich stärker an als die anderen, weil es schreckliche Ereignisse in deiner Vergangenheit gibt, die die anderen nicht erlebt haben.“
„Dementoren gehören zu den übelsten Kreaturen“, sprach Lupin nach einer schweigsamen Pause weiter, „sie verseuchen die dunkelsten, schmutzigsten Orte, sie frohlocken inmitten von Zerfall und Verzweiflung, sie saugen Frieden, Hoffnung und Glück aus der Luft um sie herum. Selbst die Muggel spüren ihre Nähe, auch wenn sie die Dementoren nicht sehen können. Kommst du einem Dementor zu nahe, saugt er jedes gute Gefühl, jede glückliche Erinnerung aus dir heraus. Wenn er kann, nährt sich der Dementor so lange von dir, bis du nichts weiter bist als er selbst ... seelenlos und böse, und dir bleiben nur die schlimmsten Erfahrungen deines Lebens. Und das Schlimmste was dir passiert ist, Harry, würde jeden anderen ebenfalls vom Besen hauen, du brauchst dich dessen nicht zu schämen.“
„Wenn sie mir nahe kommen...“, Harry schluckte schwer, „kann ich hören, wie Voldemort meine Mutter ermordet…“, daraufhin zitierte Harry die Dementoren und die Stimme aus dem Nichts.
„Nicht Harry, nicht Harry, bitte nicht Harry! Geh zur Seite du dummes Mädchen … geh weg jetzt … Nicht Harry, bitte nicht, nimm mich, töte mich an seiner Stelle!“
Gänsehaut überrollte meinen Körper, und verursachte ein beklemmendes Gefühl unter meiner Brust.
Das Gespräch der Beiden kam auf Askaban, es muss schrecklich sein, meinte Harry.
„Die Festung ist auf einer kleinen Insel gebaut, weit draußen im Meer, doch sie brauchen keine Mauern und kein Wasser, um die Gefangenen an der Flucht zu hindern.“
„Aber Sirius Black ist ihnen entkommen““, erwiderte Harry.
Lupin erschrak offensichtlich bei Harrys Worten, er zuckte kurz, und konnte gerade noch seine Tasche greifen, bevor sie herunter gefallen wäre.
„Ja“, sagte er nur, „Black muss einen Weg gefunden haben...“.
„Sie haben es doch geschafft, dass dieser Dementor im Zug geflohen ist“, sagte Harry selbstbewusst.
„Es gibt ... gewisse Verteidigungskünste, die man einsetzen kann, aber es war nur ein Dementor im Zug, je mehr da sind, desto schwieriger wird es, ihnen Widerstand zu leisten.“
„Können sie mir die beibringen?“ fragte Harry sofort.
„Also ... gut, ich versuche dir zu helfen...“
Ich spürte dass, das Gespräch ein Ende gefunden hatte, so drehte ich schnell das Glas meines Zeitumwandlers.

***

Draußen wurde es kälter, aus Regen wurde Schnee und der Wind eisig.
Weihnachten rückte näher.
„Ich bleibe hier“, murmelte Ron, „mit Percy zu hause halte ich das nicht aus.“
„Ich werde auch bleiben, ich habe Mom und Dad schon Bescheid gesagt, ich habe noch einiges Nachzuholen, und werde die Ferien ausgiebig in der Bibliothek verbringen“, seufzte ich zur Antwort.
„Ferien, Hermine!“
Ron verdrehte seine Augen, „hast du davon in deinen Büchern noch nichts gelesen? ... Ferien sind Urlaub von der Schule“, er richtete seinen Kopf gerade, rollte mit seinen Augen, und sprach extrem gekünstelt, „Das Wörterbuch der Muggel, Seite 255 Abschnitt 3B!“
„War das ich?“
Er nickte.
„Höre ich mich wirklich so an?“
Ron nickte ein zweites Mal.
„Ich sollte wohl meine Prinzipien überdenken“, lachte ich, während ich versuchte Rons Stimme zu imitieren.
„So gefällst du mir schon viel besser“, lachte er, „und bevor ich es vergesse, Hogsmeade steht am Samstag auf dem Plan!“
„Au, das ist toll, wir können dort für Weihnachten einkaufen, Mom und Dad werden ganz begeistert sein von dieser Zahnweiß - Pfefferminzlakritze aus dem Honigtopf!“
Rechtzeitig zu Weihnachten hatte es begonnen richtig und kräftig zu schneien, die ganze Landschaft war mit einer blendend weißen Schneeschicht bedeckt, optimal … um nach Hogsmeade aufzubrechen.
Die kleinen mit Stroh gedeckten Dorfhäuser lagen unter einer dicken Pulverschneehülle, und der Anblick des Ortes raubte mir den Atem.
Wie auf einer Weihnachtskarte, die ich meinen Eltern schickte.
Als ich mich mit Ron und den anderen auf den Weg ins Dorf machte, war Harry schon einige Zeit verschwunden, er schien sich damit abzufinden, im Schloss bleiben zu müssen.
Kein Drängeln, kein unnötiges Nachfragen.
Bereits nach dem Frühstück zog er sich mit einer Quidditch Zeitschrift zurück, Rennbesen im Test, kein Anlass für mich, um Verdacht zu schöpfen.
Seitdem klar war, dass sein Besen nicht wieder hergestellt werden würde, überlegte er sich, wie er sich einen Neuen anschaffen könnte.
So ging ich mit Ron, dick eingepackt in Mäntel und Schals, und den dicksten Handschuhen, die ich finden konnte, hinunter ins Dorf.
Unser Weg führte uns direkt wieder in den Honigtopf, die Zahnweiß - Pfefferminzlakritze hielt ich bereits in meinen Händen, nur Ron konnte sich nicht entscheiden, Lutscher mit Blutgeschmack, stand in großen Buchstaben über einer Schale, in der Ron gerade wühlte, erwartungsvoll sah er mich an.
Ich schüttelte mich, angeekelt, „iiiih, igitt, nee, die will Harry bestimmt nicht, die sind sicher für Vampire.“
Ron hielt mir einen Krug mit getrockneten Kakerlaken unter die Nase, „und was ist mit denen hier?“
„Ganz sicher nicht!“
Ron wäre fast der Krug aus der Hand gefallen, und ich machte einen erschrockenen Sprung zur Seite.
„Harry“, schrie ich, „was machst du denn hier?“
„Fred und George haben mich abgepasst und mir eine Karte geschenkt, eine Karte die das Schloss zeigt, so konnte ich durch einen Geheimgang hierher kommen, kommt mit nach draußen, dann zeige ich sie euch.“
„Wieso haben Fred und George sie mir nie gegeben, ich bin schließlich ihr Bruder!“, empörte sich Ron.
Ich hatte da eine Vermutung, eine kleine nachhelfende, überzeugend wirkende, weibliche Hand, deren Kopf mit roten Haaren bedeckt ist.
„Aber Harry wird sie nicht behalten!“ sagte ich entschlossen, mein Gott, wenn die Karte in falsche Hände gerät.
„Doch das werde ich“, antwortete Harry mit durchdringendem Blick.
„Bist du verrückt geworden?“ wunderte sich Ron, und funkelte mich an, „so was Tolles einfach abgeben?“
„Wenn ich sie abgebe“, sagte Harry, „muss ich sagen, wo ich sie herhabe, und dann erfährt Filch, dass Fred und George sie bei ihm geklaut haben!“
„Sie haben sie geklaut? ... Aber was ist mit Sirius Black?“ raunte ich weiter, „er könnte einen dieser Geheimgänge auf der Karte benutzen, um ins Schloss zu kommen!“
„Durch einen Geheimgang kann er nicht rein“, sagte Harry, „nach der Karte gibt es sieben geheime Tunnel, und Fred und George schätzen, dass Filch vier davon schon kennt. Und die anderen Drei ... einer davon ist eingebrochen, da kommt keiner durch, einer hat die peitschende Weide über dem Ausgang, also kann keiner raus, und der, durch den ich gerade gekommen bin...“, Harry stockte, weil er merkte, dass dieser Geheimgang für Black wohl möglich wäre, doch Ron zeigte auf ein Schild neben der Tür des Honigtopfs, auf dem das Zaubereiministerium vor scharfen Kontrollen in den Abendstunden durch die Dementoren warnt.
„Möchte mal sehen, wie Black es anstellen will, im Honigtopf einzubrechen, wenn es hier nur so von Dementoren wimmelt.“
„Ja, aber ... aber“, ich suchte angestrengt nach einem weiteren Grund, um ihnen klar zu machen, das es nicht nur töricht war, sondern auch unrechtmäßig und gefährlich, dass Harry sich unerlaubterweise heraus geschlichen hatte.
Was, wenn die Karte Black in die Hände fallen würde?
„Komm Hermine, es ist Weihnachten, gönn Harry doch eine Pause, außerdem kann ihn bei dem Schneetreiben, sowieso keiner erkennen.“
Ich biss verärgert auf meine Lippen, sie wollten es nicht verstehen.
Harry könnte erwischt werden, er ist ohne Genehmigung hier.
Und Sirius Black, was wenn...
Ich durfte gar nicht weiter daran denken.
„Willst du mich etwa verpetzen?“
Harry grinste mich an, doch er zuckte zusammen als er meinen warnenden Blick registrierte.
„Natürlich nicht, aber ehrlich gesagt, Harry...“
Ron hatte scheinbar genug von der Diskussion, er zog Harry einfach am Ärmel von mir weg.
Wir bezahlten und verließen den Honigtopf, der Schneesturm war schlimmer geworden, man konnte die Hand vor Augen nicht sehen, und die vielen Schneeflocken schmerzten in den Augen.
Wir gingen ein paar Meter weiter, vorbei an der Post, Zonkos Laden war kaum zu erkennen, Harry zitterte, auf die Schnelle musste er wohl seine Jacke vergessen haben.
Auf Grunde der Witterung entschlossen wir uns in die drei Besen zu gehen, und uns mit einem warmen Butterbier aufzuwärmen.
Madam Rosmerta lächelte uns zu, als wir das Wirtshaus betraten, „ich hol uns was zu trinken, ja?“, sagte Ron schnell, dessen Gesicht rot geworden war.
Ganz hinten, in einer Ecke fanden wir noch einen freien Tisch, zwischen einem Fenster und einem toll dekorierten Weihnachtsbaum, der Kamin warf eine angenehme warme Temperatur ab, im Nu war ich aufgewärmt.
Harry sah sich vorsichtig um, dann legte er ein leeres, altes, verschlissenes Pergament auf den Tisch.
„Was willst du mit diesem Fetzen?“ fragte ich ihn.
Er lächelte, „dass meine Liebe ... ist die Karte des Rumtreibers, dank dieser Karte bin ich hier...“
„Illegaler Weise“, unterbrach ich bissig, aber die Neugier trieb mich doch dazu das Pergament genauer zu begutachten, „wie soll das mit einem leeren Blatt Papier funktionieren?“
„Dann pass mal auf“, lächelte Harry, sah sich nochmals vorsichtig um, holte seinen Zauberstab hervor, berührte damit das Pergament und sagte, „ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“
Von der Stelle, wo Harry das Blatt mit seinem Zauberstab berührte, zogen sich dünne Striche, dünne Tintenlinien, wie ein Spinnennetz auseinander.
Eine große, grüne, verschnörkelte Schrift erschien auf dem Deckblatt.

DIE HOCHWOHLGEBORENEN HERREN MOONEY,
WURMSCHWANZ, TATZE UND KRONE
HILFSMITTEL FÜR DEN MAGISCHEN TUNICHTGUT GMBH
PRÄSENTIEREN STOLZ
DIE KARTE DES RUMTREIBERS


Eine Karte, die jede Einzelheit von Hogwarts und des Schlossgeländes zeigte, öffnete sich vor meinen Augen.
Es war ohne Zweifel, ein erstaunliches Meisterstück der Magie.
Ganz fasziniert sah ich auf kleine Tintenpunkte, die sich darauf bewegten, jeder mit einem Namen versehen.
Ein Punkt an dem der Name Albus Dumbledore stand, wanderte ununterbrochen hin und her.
„Hier“, sagte Harry und zeigte auf einen bestimmten Punkt, „...Ginny ist zum Beispiel gerade im Gemeinschaftsraum, in Gesellschaft der Zwillinge...“, ich konnte mir das Gespräch lebhaft vorstellen, hat alles geklappt, hat er die Karte?
„...oder hier“, Harry klang aufgeregt, „Snape vor Lupins Büro...“.
„Harry, die Karte in falschen Händen kann verheerend sein, vor allem für dich“, wiederholte ich nochmals mahnend, denn so faszinierend das auch anzusehen war, es machte mir Angst.
Harry berührte die Karte mit der Spitze seines Zauberstabs ein weiteres Mal, „unheil angerichtet“, sagte er.
Die Striche, die Punkte verschwanden, ein normales Blatt Pergament lag wieder vor uns, unschuldig wirkend, und unscheinbar, man konnte nicht denken, was sie in ihrem Inneren verbergen könnte.
Ron mit immer noch, oder wieder, geröteten Wangen kam auf unseren Tisch zu gelaufen, in der Hand hielt er drei Krüge mit dampfendem Butterbier.
Harry zog daran, als hätte er wochenlang nichts mehr zu trinken bekommen.
Ein plötzlicher Windstoß schoss mir regelrecht um die Ohren, meine Haare wirbelten auf, Harry, der immer noch an seinem Butterbierkrug zog, verschluckte sich, und machte sich ganz klein.
Im gleichen Moment wie Ron, drehte ich mich Richtung Tür, die noch geöffnet war, Schneeflocken wehten in das Wirtshaus, und vier Personen, die mir den Atem raubten, traten ein, und schüttelten ihre mit Schnee bedeckten Mäntel aus. Harry befand sich unterdessen unter dem Tisch.
Professor McGonagall betrat das Lokal, gefolgt von Flitwick und Hagrid, ganz in ein Gespräch vertieft mit einem Mann im Nadelstreifenanzug, Cornelius Fudge, Minister für Zauberei.
Geistesgegenwärtig drückte ich mit beiden Händen auf Harrys Kopf, der sich in Tischhöhe befand und zwang ihn so, unter den Tisch in Deckung zu gehen, dann zückte ich meinen Zauberstab, und flüsterte, „Mobiliarbus!“, wenige Zentimeter neben unsern Plätzen erhob sich der Weihnachtsbaum vom Boden, schwebte kurz zur Seite, und verhinderte somit, den direkten Blick auf uns, zitternd blieb Harry unter dem Tisch, „ich hab's gewusst“, raunte ich ihm zu, während an einem Nebentisch vier Stühle verrückt wurden, „das letzte Wochenende auch für die Lehrer, war ja klar, dass die auch ausgehen würden, wenn wir Pech haben, stehen die gar nicht mehr auf.“
Bei Madam Rosmerta gaben die neuen Gäste ihre Bestellung auf, Harry presste sich nervös an mein Bein, das im Sekundentakt vibrierte.
„Hoffentlich entdecken sie uns nicht!“ Ron war so in seinem Stuhl versunken, dass sein Kinn auf der Tischkante auflag.
Madam Rosmerta kam mit der aufgenommenen Bestellung zurück…
(Anm.: Es folgt ein längerer, aus dem Buch 3 übernommener Dialog, der mir einfach zu wichtig war, um ihn außen vor zu lassen - HP und der Gefangene von Askaban S.211 ff.))

„Nun, was bringt sie ausgerechnet in dieses Nest hier, Minister?“ fragte Madam Rosmerta.
Der Minister wand sich ungeschickt auf dem Stuhl hin und her, dann sagte er mit gedämpfter Stimme, „wer sonst, meine Liebe, als Sirius Black? Sie haben sicher gehört, was an Halloween oben in der Schule passiert ist?“
„Gerüchteweise“, gab Madam Rosmerta zu.
„Glauben sie, dass Black immer noch in der Gegend ist, Minister?“ flüsterte Madam Rosmerta.
„Da bin ich mir sicher“, sagte Fudge knapp.
„Sie wissen doch, dass die Dementoren meinen Pub zweimal durchsucht haben?“, sagte Madam Rosmerta mit einem Anflug von Ärger in der Stimme. „Haben mir alle Kunden verschreckt ... gar nicht gut fürs Geschäft, Minister.“
„Rosmerta, meine Liebe, ich mag diese Gestalten genauso wenig wie sie“, sagte Fudge peinlich berührt. „Das ist eine unerlässliche Vorsichtsmaßnahme ... lästig, aber was soll man machen ... hab gerade ein paar von ihnen gesprochen. Sie sind wütend auf Dumbledore ... er will sie nicht aufs Schulgelände lassen.“
„Das kann ich nur unterstützen“, sagte Professor McGonagall scharf, „wie sollen wir denn unterrichten, wenn diese Horrorgestalten um uns herumschweben?“
„Wie auch immer“, sagte Fudge zögernd, „sie sind hier, um sie alle vor etwas viel Schlimmerem zu schützen ... wir wissen alle, wozu Black fähig ist...“
„Ehrlich gesagt, ich kann es immer noch nicht fassen“, sagte Madam Rosmerta nachdenklich, „alle möglichen Leute sind damals auf die dunkle Seite übergelaufen, aber ich hätte nie gedacht, dass Sirius Black ... ich meine, ich kannte ihn als Jungen in Hogwarts. Wenn sie mir damals gesagt hätten, was aus ihm werden wird, hätte ich gesagt, sie haben ein paar Met über den Durst getrunken.“
„Sie kennen noch nicht mal die Hälfte der Geschichte“, sagte Fudge grummelig, „von seiner schlimmsten Tat weiß kaum jemand.“
„Von welcher Tat?“ fragte Madam Rosmerta neugierig, „schlimmer als der Mord an all diesen Menschen, meinen sie?“
„Allerdings“, sagte Fudge.
„Das kann ich nicht glauben, was könnte denn schlimmer sein?“
„Sie sagen, sie kennen ihn aus seiner Zeit in Hogwarts, Rosmerta“, murmelte Professor McGonagall, „wissen sie noch, wer sein bester Freund war?“
„Natürlich“, sagte Madam Rosmerta und lachte kurz auf.
„Hingen zusammen wie siamesische Zwillinge, nicht wahr? Ich weiß nicht mehr, wie oft sie hier bei mir waren ... ooh, sie haben mich immer zum Lachen gebracht, waren ein richtiges Duett, Sirius Black und James Potter!“

Krachend fiel unter dem Tisch Harrys Krug zu Boden, ich stieß ihm kurz mit meinem Knie, an das er sich angelehnt hatte, in die Rippen.
Aber auch ich, hätte fast vor Schreck, laut geschrien.
Flitwick sah kurz in unsere Richtung, aber scheinbar konnte er, dank des Tannenbaumes nichts erkennen, so schaute er wieder auf McGonagall, als Rosmerta antwortete.
„Genau, Black und Potter. Anführer ihrer kleinen Bande. Beide sehr aufgeweckt, natürlich ... ungewöhnlich klug, wenn sie mich fragen ... doch solche zwei Unheilstifter hatten wir wohl auch noch nie...“
„Na, ich weiß nicht“, gluckste Hagrid, „Fred und George Weasley hätten ihnen ganz schön Konkurrenz gemacht.“

Ron strahlte mich stolz an.
„Man hätte meinen können, Black und Potter wären Brüder“, flötete Flitwick, „unzertrennlich!“
„Oder so wie Harry und Hermine“, schluchzte Hagrid, „aber wen wundert's.“
„Natürlich waren sie das“, antwortete Fudge, Hagrids Schluchzen überging er, „Potter hat Black mehr vertraut als allen seinen anderen Freunden, und das hat sich nicht geändert, als sie von der Schule gingen. Black war Trauzeuge, als James und Lily heirateten, dann baten sie ihn, Harrys Pate zu werden, davon hat Harry natürlich keine Ahnung, sie können sich vorstellen, wie ihn der Gedanke quälen würde.“

Harry zuckte erstarrt gegen mein Knie, und klammerte sich daran fest, aber ich verstand warum sie ihm nichts gesagt hatten, fast hatte ich selber Tränen in den Augen, der entlaufene Mörder Sirius Black, der Pate von Harry.
„Weil es sich eines Tages herausstellte, dass Black auf der Seite von Du - weißt - schon - wem stand?“ flüsterte Madam Rosmerta.
„Schlimmer noch meine Liebe...“, Fudge senkte die Stimme und fuhr mit einem gedämpften Brummen fort, „nur wenige kennen die Tatsache, dass die Potters wussten, dass du - weißt - schon - wer hinter ihnen her war. Dumbledore, der natürlich unermüdlich gegen du - weißt - schon - wen arbeitete, hatte eine Reihe nützlicher Spione, einer von ihnen hat den Tipp gegeben und er hat sofort James und Lily gewarnt. Er riet ihnen, sich zu verstecken, nun war es natürlich nicht so einfach, sich vor du - weißt - schon - wem zu verstecken, Dumbledore hat ihnen gesagt, sie sollten am besten den Fidelius-Zauber anwenden.“
„Wie geht der?“ fragte Madam Rosmerta, atemlos vor Anspannung. Professor Flitwick räusperte sich, „ein äußerst komplizierter Zauber“, sagte er quiekend, „bei dem es darum geht, ein Geheimnis auf magische Weise im Innern einer lebenden Seele zu verbergen. Die Information wird in der gewählten Person, dem Geheimniswahrer, versteckt und ist fortan unauffindbar ... außer natürlich, der Wahrer des Geheimnisses beschließt, es zu verraten. Solange sich der Geheimniswahrer weigerte zu sprechen, hätte du - weißt - schon - wer das Dorf, in dem Lily und James lebten, jahrelang durchsuchen können, ohne sie zu finden, nicht einmal, wenn er die Nase gegen ihr Wohnzimmerfenster gedrückt hätte!“
„Also war Sirius Black der Geheimniswahrer?“, flüsterte Madam Rosmerta.
„Natürlich“, sagte Professor McGonagall, „James Potter hat Dumbledore erzählt, dass Black eher sterben würde, als zu sagen, wo sie steckten, dass Black selbst vorhatte sich zu verstecken ... und dennoch machte sich Dumbledore weiterhin Sorgen. Ich weiß noch, wie er anbot, selbst der Geheimniswahrer für Potter zu werden.“
„Hat er Black verdächtigt?“, hauchte Madam Rosmerta.
„Er war sich sicher, dass jemand, der den Potters nahestand, du - weißt - schon - wen über ihre Schritte informiert hatte“, sagte McGonagall bedrückt, „tatsächlich hatte er schon länger den Verdacht gehegt, dass jemand auf unserer Seite zum Verräter geworden war und du - weißt - schon - wem eine Menge Informationen weitergab.“
„Aber James Potter beharrte darauf, Black zu nehmen?“
„Ja, allerdings“, sagte Fudge, „und dann kaum eine Woche nachdem der Fidelius-Zauber ausgesprochen worden war...“
„...hat ihn Black verraten?“ keuchte Madam Rosmerta.
„Ja, so war es. Black hatte seine Rolle als Doppelagent satt, er war bereit, offen seine Unterstützung für du - weißt - schon - wen zu erklären, und er scheint dies für den Tag von Potters Tod geplant zu haben, Doch wie wir alle wissen, fand du - weißt - schon - wer in dem kleinen Harry Potter einen Gegner, der ihn zu Fall brachte. Seiner Kräfte beraubt und fürchterlich angeschlagen, machte er sich auf die Flucht. Und so steckte Black in einer sehr üblen Lage. Sein Meister war in ebenjenem Moment gestürzt, da er, Black, seine Karten als Verräter offen auf den Tisch gelegt hatte. Er hatte keine andere Wahl, als ebenfalls zu fliehen...“
„Dreckiger, stinkender Wechselbalg!“ rief Hagrid so laut, dass das halbe Wirtshaus verstummte.
McGonagall mahnte ihn zur Ruhe.
„Ich hab ihn getroffen!“ sagte Hagrid, „ich muss der Letzte gewesen sein, der ihn gesehen hat, bevor er all diese Leute umgebracht hat! Ich war es, der Harry Potter aus Lilys und James' Haus gerettet hat, nachdem sie getötet wurden! Hab ihn nur noch aus den Ruinen holen können, das arme kleine Ding, mit einem großen Riss auf der Stirn, und beide Eltern tot ... und dann plötzlich Sirius Black auf diesem fliegenden Motorrad, das er damals hatte. Keine Ahnung, was er dort suchte. Ich wusste nicht, dass er der Geheimniswahrer von Lily und James war. Ich dachte, er hat wohl von dem Überfall gehört und will nachsehen, ob er helfen kann. Ganz bleich war er und gezittert hat er. Und wisst ihr, was ich gemacht hab? Ich hab den mörderischen Verräter auch noch getröstet!“
„Hagrid bitte!“ sagte Professor McGonagall, „schreien sie nicht so rum!“
„Wie sollte ich wissen, dass er nicht wegen Lily und James so von der Rolle war? Dem ging es nur um du - weißt - schon - wen! Und er sagt mir noch, gib Harry mir, Hagrid, ich bin sein Pate, ich kümmere mich um ihn. Ha! Aber ich hatte meine Anweisungen von Dumbledore, und nein Black hab ich gesagt, Dumbledore will, dass Harry zu seinen Verwandten kommt. Wir haben uns gestritten, aber am Ende hat er nachgegeben. Nimm mein Motorrad, hat er gesagt, und bring Harry dorthin, ich brauch es nicht mehr. Ich hätte wissen müssen, dass da irgendwas faul war, er war ganz vernarrt in sein Motorrad. Weshalb hat er es mir gegeben? Warum hat er es nicht mehr gebraucht? Tatsache war, es war zu auffällig, Dumbledore wusste, dass er der Geheimniswahrer von Potter war. Black wusste, dass er in dieser Nacht schleunigst verschwinden musste, es war nur eine Frage von Stunden, bis das Ministerium ihm auf den Fersen sein würde. Aber was, wenn ich ihm Harry gegeben hätte, eh? Ich wette, er hätte ihn draußen über dem Meer vom Motorrad geworfen. Der Sohn seines besten Freundes! Aber wenn ein Zauberer auf die dunkle Seite überwechselt, gibt es nichts und niemanden, der ihm noch was wert ist...“

Es folgte ein langes Schweigen, Harry schluchzte unter dem Tisch, lange würde er da nicht mehr durchhalten.
„Aber er hat es nicht geschafft zu verschwinden, oder? Das Zaubereiministerium hat ihn am nächsten Tag erwischt!“ sagte Madam Rosmerta weiter.
„Ach, wenn es so gewesen wäre“, sagte Fudge erbittert.
„Es waren nicht wir, die ihn gefunden haben, es war der kleine Peter Pettigrew ... auch einer von Potters Freunden. Sicher war er außer sich vor Trauer und wusste, dass Black Potters Geheimnis bewahrt hat, und so hat er auf eigene Faust nach Black gesucht.“
„Pettigrew ... dieser dicke kleine Junge, der ihnen in Hogwarts immer hinterher geschlichen ist?“ fragte Madam Rosmerta.
„Hat Black und Potter wie Helden verehrt“, sagte Professor McGonagall, „spielte allerdings nie in derselben Liga mit ihnen, was die Begabung angeht. Ich habe ihn öfter etwas scharf angefahren, sie können sich vorstellen, wie ich ... wie ich das heute bedaure...“
„Nimm's dir nicht so zu Herzen, Minerva“, sagte Fudge aufmunternd, „Pettigrew ist als Held gestorben. Die Augenzeugen ... natürlich waren es Muggel, wir haben ihre Erinnerungen später gelöscht, sie haben uns berichtet, dass Pettigrew Black in die Enge getrieben hatte, sie sagten, er habe geschluchzt, Lily und James, Sirius! Wie konntest du das tun, und dann hat er nach dem Zauberstab gegriffen. Nun, natürlich war Black schneller, hat Pettigrew in Stücke gerissen...“
McGonagall schnäuzte, „dummer Junge ... einfältiger Junge ... er war beim Duellieren immer ein hoffnungsloser Fall ... hätte es dem Ministerium überlassen sollen.“
„Ich sag euch“, knurrte Hagrid, „wenn ich Black vor Pettigrew in die Hände gekriegt hätte, ich hätte nicht lange mit dem Zauberstab gefackelt ... ich hätte ihm ... jedes ... Glied ... einzeln ... vom Körper gerissen!“
„Sie wissen doch nicht, wovon sie reden, Hagrid“, sagte Fudge scharf, „keiner außer den dafür geschulten Eingreifzauberern von der magischen Polizeibrigade hätte eine Chance gegen Black gehabt, als er in die Enge getrieben war. Ich war damals als stellvertretender Minister für Zauberkatastrophen einer der Ersten am Tatort, nachdem Black all diese Menschen ermordet hatte, ich werde den Anblick nie vergessen, ich träume heute noch manchmal davon. Ein Krater mitten in der Straße, so tief, dass die Kanalrohre in der Erde aufgerissen waren. Überall Leichen, schreiende Muggel, und Black stand da und hat gelacht, vor ihm die Überreste von Pettigrew ... ein blutgetränkter Umhang und ein paar ... ein paar Fetzen...“.
„Stimmt es, dass er verrückt ist, Minister?“ Madam Rosmerta stieß einen lang gezogenen Seufzer aus.
„Ich wünschte, ich könnte das behaupten“, sagte Fudge, „was ich sicher weiß, dass ihn die Niederlage seines Meisters für einige Zeit aus der Bahn geworfen hat. Der Mord an Pettigrew und all den Muggeln war die Tat eines in die Enge getriebenen und verzweifelten Mannes ... grausam ... sinnlos, aber bei meiner letzten Inspektion in Askaban habe ich Black getroffen, wissen sie, die meisten Gefangenen dort sitzen im Dunkeln und murmeln vor sich hin, sie haben den Verstand verloren ... aber ich war erschrocken, wie normal Black schien. Er hat ganz vernünftig mit mir gesprochen, es war unheimlich, man hätte meinen können, er langweile sich nur ... hat mich ganz gelassen gefragt, ob ich meine Zeitung ausgelesen hätte, er würde nämlich gern das Kreuzworträtsel lösen...“

Dann endlich erinnerte McGonagall, Fudge an sein Abendessen mit Dumbledore, sie brachen endlich auf.
Ich dachte, das würde nie enden, und Harry?
„Harry?“ fragte ich vorsichtig unter den Tisch, er saß zusammengekauert auf dem Boden, den Kopf in seinem Schoß, kurz hob er ihn an, seine Wangen waren feucht, seine Augen rot und blutunterlaufen.
Einen Moment sah er uns an, dann raffte er sich hoch, und rannte...
Rannte, so schnell er konnte, wir schafften es nicht ihm zu folgen.
Wortlos und voller Sorge stiegen Ron und ich, im Eiltempo, den langen Weg hinauf zum Schloss.
Erst in der großen Halle holten wir ihn ein, auf seinem Teller ein halb angebissenes Brot.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich war nicht einmal in der Lage meinen Arm tröstend um ihn zu legen.
Ohne uns anzusehen, stand er nach wenigen Augenblicken auf, und verschwand nach oben in seinen Schlafsaal.
„Ich gehe zu ihm“, sagte Ron direkt, nach unserer Ankunft im Gemeinschaftsraum.
Völlig verstört sah mich Ginny an, „was ist los? Was ist geschehen?“ fragte sie panisch.
„Komm mit“, sagte ich zu ihr und zog sie mit mir in unseren Schlafraum, zum einen um langen Ohren aus dem Weg zu gehen, zum Anderen, weil die Zwillinge, ihr Weihnachtsgeschenk an die Schule ausgegeben hatten, in Form von mindestens zwanzig Stinkbomben.
„Also?“ fragte sie, „was ist geschehen? Hat man ihn erwischt? Er fliegt doch nicht von der Schule?“
„Ganz langsam Ginny, du sprichst ja schneller als Colin Creevey!“
„Aber verstanden hast du mich trotzdem?“
„Ja ... und ich vermute die Karte des Rumtreibers hat er dir zu verdanken?“
„Er ist doch nicht deswegen in Schwierigkeiten? Wurde er erwischt?“
„ER wurde nicht erwischt, aber es war knapp, sehr knapp, und wir haben etwas gehört, dass nicht nur für Harry sehr schmerzhaft war.“
„Etwas über Black?“
„Sirius Black hat Harrys Eltern verraten, seine besten Freunde…, und...“
„...als Harrys Patenonkel, das weiß ich alles schon, und Ron auch!“
„Ihr wusstet davon? ... Beide?“ fragte ich fassungslos.
„Mom und Dad hatten uns davon erzählt, als Warnung, wir durften aber auf keinen Fall etwas davon weitererzählen, aus Sorge um Harry, sie sagten auch, dass Sirius geisteskrank geworden wäre, und der Mutter eines weiteren Freundes, in einer Schachtel, dessen Finger zugeschickt habe.“
„Peter Pettigrew“, sagte ich fassungslos, und niedergeschlagen, dass mir Ron das nicht erzählt hat, hatte er kein Vertrauen zu mir?
„Das wollte ich nicht, Hermine“, schluchzte Ginny, „ich dachte nur, die Karte könnte Harry aufmuntern, und ihm helfen … Als ich meine Brüder mit der Karte erwischt hatte, versuchte ich sie davon zu überzeugen, dass sie die Karte doch eigentlich gar nicht brauchen, sie kennen doch schon alle Wege und Gänge, bei Harry wäre sie viel besser aufgehoben, und ehrlich Hermine, ich sah darin nur, die Möglichkeit, dass Harry sofort Sirius Blacks Namen auf der Karte erkennen könnte … aber an die umgekehrte Möglichkeit, verschwendete ich keinen Gedanken, oh mein Gott, wenn jetzt wirklich … dann bin ich schuld…“.
„Nun lass mal gut sein, ich wollte dir deswegen keine Vorwürfe machen, ich bin nur enttäuscht, dass Harry selbst die Gefahr nicht sieht.“
„Versprich mir bitte, sofort eine Eule zu schicken, wenn etwas vorfallen sollte, ich könnte es nicht ertragen…“
„Du bleibst an Weihnachten nicht hier?“ fragte ich überrascht.
„Nein, morgen früh, wenn du aufstehst, bin ich unterwegs nach Hause, zusammen mit den Zwillingen und Percy, Mom hat mich überredet nach Hause zu kommen, sie möchte dass ich Weihnachten zuhause bin, nach allem was im letzten Jahr vorgefallen ist, und außerdem kommt mein Lieblingsbruder Bill, dieses Weihnachten nach Hause.“


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