Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Kein guter Beginn

von rodriquez

„Wir gehen unsere Sachen packen!“ sagten meine beiden Freunde gleichzeitig.
„Wo wart ihr denn…“, fragte ich aufgeregt, bis ich überhaupt registrierte was sie gesagt hatten, „…ihr macht was?“

Was war geschehen?
Blenden wir ein paar Stunden zurĂĽck.
Der erste September, mein zweites Jahr in Hogwarts sollte an diesem Tag beginnen.
Meine Eltern brachten mich zum Bahnhof Kings Cross, und verabschiedeten mich vor der Barriere, dem Zugang fĂĽr Zauberer zu Gleis 9 Âľ, wo der Hogwarts-Express, auf mich wartete.
Ein paar Minuten suchte ich vergeblich nach meinen Freunden, zehn Minuten vor Elf, der Abfahrt des Zuges entschloss ich mich, die Barriere zu durchqueren, und ihnen im Zug Plätze frei zu halten.
Mit MĂĽhe fand ich noch ein leeres Abteil.
„Hallo Hermine“, grüßte mich Neville, „darf ich?“
„Ja, Neville, ich brauche nur zwei Plätze für Ron und Harry.“
Ein seltsam aussehendes Mädchen schaute kurze Zeit später in unser Abteil.
Mit ihren hüftlangen, zerzausten, aschblonden Haaren, und ihren entzückt blickenden Glubschaugen vermittelte sie den Eindruck, seltsam und verrückt zu sein, was durch ihren eigenartigen Schmuck, eine Halskette aus Butterbierkorken und Radieschen als Ohrhänger, bekräftigt wurde.
Ihr Zauberstab steckte hinter ihrem Ohr, „oh, ich will ihn immer griffbereit haben“, säuselte sie in einer kindlichen, unschuldig klingenden Stimme, nachdem sie meine ungläubigen Blicke registriert hatte, „darf ich mich zu euch setzen?“
„Aber sicher, bis auf zwei Plätze ist noch alles frei“, winkte ich sie herein, sie wirkte trotz ihrem, abnormalen Aussehen irgendwie sympathisch.
„Luna Lovegood, entschuldigt meine Unfreundlichkeit“, stellte sie sich vor.
„Ich bin Hermine Granger, und das ist Neville Longbottom“, erwiderte ich.
Die Zugpfeife ertönte bereits zum zweiten Mal, gleich würden wir losfahren, aber meine Freunde, waren immer noch nicht aufgetaucht.
„Was ist mir dir, du wirkst nervös“, fragte Neville.
„Ich habe ein komisches Gefühl, Ron und Harry sind noch nicht aufgetaucht.“
Endlich vernahm ich, die aufgeregt und gehetzt klingende Stimme vom Mrs. Weasley.
„Jetzt aber schnell Ginny, wir sind sehr spät dran … alles gute Schatz.“
Neugierig inspizierte ich den Gang, Ginny kam schwer atmend den Flur entlang gelaufen, „hier Ginny, bei uns sind noch Plätze frei“, rief ich ihr zu.
Mit leicht rotem Teint und ziemlich abgehetzt, aber offenbar dankbar näherte sich Ginny meinem Abteil, und nahm den freien Platz am Fenster ein.
Immer wieder schaute ich hoffend zur AbteiltĂĽr, doch sie bleib geschlossen, kein Harry, kein Ron, traten hindurch.
Ich wurde immer nervöser, der Zug pfiff zum dritten Mal, und rollte langsam an.
Wo bleiben sie denn? Fragte ich mich andauernd.
Nervös blickte ich abwechselnd von der Abteiltür zu Ginny und wieder zurück.
Luna war derweil mit einer Zeitschrift beschäftigt, und Neville vermisste wieder einmal Trevor.
Ginny saß immer noch schüchtern auf ihrem Platz am Fenster und rutschte nervös hin und her, auch sie schien beunruhigt.
Ich traute mich aber nicht, sie in Anwesenheit von Neville oder Luna nach meinen Freunden zu fragen, also musste ich warten bis sich eine Gelegenheit ergeben wĂĽrde.
Der Zug war mittlerweile in voller Fahrt, und noch immer keine Spur von den Beiden, wortlos saĂź mir Ginny gegenĂĽber, und schaute aus dem Fenster, nach einigen Minuten griff sie in ihre Tasche und holte ein altes, ledernes Buch hervor, mit ihrem Federkiel begann sie etwas darin zu schreiben.
Aufmerksam beobachtete ich sie dabei, ab und zu, riss sie überrascht die Augen auf, lächelte, oder wirkte verschämt, dann, endlich verließ Neville das Abteil.
„Trevor hat sich wieder einmal davon gemacht“, lächelte er gequält, es war Luna, die sich sofort bereit erklärte ihm bei der Suche zu helfen.
Kaum war die Abteiltür geschlossen, versuchte ich etwas aus Ginny herauszubekommen, dazu musste ich erst einmal, ihr Vertrauen gewinnen, erwähne nur nicht, dass du bemerkt hast, dass sie auf Harry steht!
„Ein Tagebuch?“ begann ich ein Gespräch.
Erschrocken blickte sie aus dem Buch hoch, „j … a“, stammelte sie, „ich habe es erst seit kurzem, eigentlich seit wir zusammen in der Winkelgasse waren, es ist etwas gewöhnungsbedürftig.“
„Wie das?“ versuchte ich aufmerksam auf sie einzugehen.
„Manche Zeilen, die ich schreibe, verschwinden einfach wieder, und ab und zu gibt mir das Buch Antwort.“
„Es antwortet dir?“ stutzte ich.
„Nun, es beantwortet Fragen, ist wohl ein Zauberertagebuch“, ihr Kopf leuchtete wie eine überreife Tomate, das Gespräch lief gerade in die falsche, peinliche Richtung, als wechselte ich zu meinem eigentlichen Begehr, „weißt du was von deinem Bruder und Harry … wo sind sie?“
„Du weißt es auch nicht?“ fragte sie mit aufgerissen Augen, „ich traute mich nicht dich in Anwesenheit der beiden Anderen zu fragen, hoffte aber, du würdest wissen, was sie vorhaben?“
„Nein, Ginny … ich habe keine Ahnung, was weißt du? Wann hast du sie zuletzt gesehen?“
Ginny dachte angestrengt nach, „wir waren spät dran, eigentlich waren wir mit dem Auto schon unterwegs, George bemerkte, dass er eine Kiste vergessen hatte, dann bemerkte Fred, dass er seinen Besen vergessen hatte, und beim dritten Versuch bemerkte ich, dass ich mein Tagebuch nicht dabei hatte, wir mussten also dreimal zurückfahren, und waren von daher sehr spät, dann…“, sie dachte nach, „…am Durchgang zum Gleis 9 ¾ , ja da war's, erst gingen Fred und George mit Dad, dann Mum und ich, Harry und Ron waren die Letzten, seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.“
„Seltsam“, grübelte ich, „wo sollten sie nur sein?“
Ginny sah verzweifelt aus, „ich frage mich auch schon die ganze Zeit, wo Har…“, sie errötete wieder und korrigierte sich, „…die beiden abgeblieben sind.“
Ein kurzes Schmunzeln huschte über meine Lippen, versuchte es aber zu übergehen, „im Zug sind sie jedenfalls nicht.“
Die Eröffnungsfeier hatte begonnen, die Plätze um mich herum, waren immer noch leer, wo sind sie nur?
Auch Professor Dumbledore blickte nachdenklich in Richtung der beiden leeren Plätze.
Neville der wieder einmal Trevor hinterherhetzte, kam aufgeregt angestĂĽrzt.
„Harry … Ron“, stammelte er.
„Was?“ rief ich entsetzt, „hole erst einmal Luft.“
„Harry, Ron“, startete Neville einen neuen Versuch, „sind wohl mit einem fliegenden Auto nach Hogwarts gekommen, und sind dabei in einem Baum gelandet, Snape hat sie scheinbar dabei erwischt, bevor sie in die Halle kommen konnten, jetzt hat er sie in ein Büro geschleift, die fliegen bestimmt raus, ausgerechnet Snape muss sie erwischen“.
„Fliegendes Auto?“ fragte ich schmunzelnd, „Harry und Ron, das ist doch wohl ein Witz?“
Ginny starrte mich entsetzt an, „kein Witz?“ fragte ich, sie schüttelte ihren Kopf.
Ginny hatte sich gerade vor wenigen Augenblicken, unter den GlĂĽckwĂĽnschen ihrer Bruder an den Gryffindortisch gesetzt, der Hut hat sie unserem Haus zugeteilt.
Fred und George schauten nach Nevilles Schilderung fassungslos über den Tisch, „oh Mann, warum sind wir nur nicht noch einmal zurück“.
Nur Percy sah äußerst wütend aus.
Abwechselnd verlieĂźen McGonagall und Professor Dumbledore den Saal, mir schwante fĂĽrchterliches.
Dumbledore kam nach kurzer Zeit wieder zurück, und hielt seine Rede, ich blickte im Wechsel mit Ginny fortwährend zum Eingang der Halle.
„Sie werden doch nicht wirklich rausgeflogen sein?“ fragte Ginny ängstlich.
„Ich hoffe es nicht“, schaffte es aber nicht sie zu beruhigen, wie auch, wenn ich selber der Ohnmacht nahe war, Ginny begann zu zittern.
„Keine Sorge“, flüsterte ich ihr zu, „Harry wird nicht rausgeworfen, McGonagall und Professor Dumbledore waren kurz draußen … wenn Snape alleine, dann hätten sie ein Problem, aber so tippe ich auf Strafarbeit, ich kann es mir aber immer noch nicht vorstellen, dass sie so was gemacht haben sollen.“
„Hoffentlich“, wisperte Ginny.
Nachdem Dumbledore die letzten Worte gesprochen hatte, und das Buffet eröffnete, schlich ich nach draußen, und machte mich auf die Suche.
Snapes Büro war verlassen, ebenso das Lehrerzimmer, wo können sie nur sein?
Ich gab die Suche auf, ging zurĂĽck in die Halle, und nahm einen kurzen Imbiss zu mir.
„Nichts“, beantwortete ich Ginnys fragenden Blicke, „keine Spur.“
Percy führte die Erstklässler in ihre Unterkünfte, währenddessen machte ich mich erneut auf die Suche.
Gerade als ich ein weiteres Mal kurz vorm Aufgeben stand, sah ich die Beiden, die Stufen zum Gryffindorturm hochsteigen, ich hechtete hinterher, und erreichte sie atemlos vor dem Portrait der fetten Dame.
„Ähm…“, sagte Harry gerade, sie wussten wohl das neue Passwort noch nicht.
„Da seid ihr ja...“, rief ich ihnen aufgeregt zu.
„Wir gehen unsere Sachen packen!“ sagten meine beiden Freunde gleichzeitig.
„Wo wart ihr denn…“, fragte ich aufgeregt, bis ich überhaupt registrierte was sie gesagt hatten, „…ihr macht was?“
„Wir gehen packen“, wiederholte Harry mit versteinerter Miene.
„Es gab die lächerlichen Gerüchte … jemand meinte, ihr seid rausgeflogen, weil ihr ein fliegendes Auto geschrottet habt?“ Meine Augen wurden immer größer, weil sich die Mimik meiner Freunde nicht änderte, doch mein Hirn schaltete auf Stur, und wollte nicht wahrhaben, was es glaubte verstanden zu haben.
„Nun, wir sind nicht rausgeflogen“, beruhigte mich Harry, und endlich schlich ein Lächeln auf sein Gesicht.
„Sagt bloß, ihr seid tatsächlich hergeflogen?“ mein Ton klang selbst für mich, etwas zu streng.
„Spar dir den Vortrag“, erwiderte Ron gereizt, „und sag uns lieber das neue Passwort.“
„Bartvogel“, antwortete ich ungeduldig, „aber darum geht's jetzt nicht…“
Die fette Dame öffnete das Portrait und befreite die Beiden vor meinen mahnenden Blicken.
Statt sich glĂĽcklich zu fĂĽhlen, nicht rausgeflogen zu sein, oder ein schlechtes Gewissen zu zeigen, schwammen sie in der Euphorie der Bewunderung, der ganze Gemeinschaftsraum jubelte den beiden Helden zu.
„Klasse gemacht“, jubelte Lee Jordan, „einfach genial, was für ein Auftritt! Einen Wagen mitten in die peitschende Weide reinzufliegen, davon wird man noch in Jahren reden.“
Mehrere SchĂĽler klopften ihnen bewundernd auf die Schulter, man konnte deutlich sehen, wie ihre stolze Brust stetig anstieg.
Fred und George riefen enttäuscht: „Warum zum Teufel habt ihr uns denn nicht zurückgerufen?“
Ich kam gar nicht mehr zu Wort, sah nur noch wie Ginny sich leise und erheblich ruhiger, als in den letzten Stunden in ihren Schlafraum verzog.
Gerade als ich wieder meine Fragen ansetzen wollte, stieĂź Harry, Ron energisch an, und zeigte auf Percy, der mit hochrotem Kopf auf die Beiden zusteuerte, Ron verstand sofort.
„Müssen jetzt nach oben … sind hundemüde“, sagten sie rasch und bahnten sich ihren Weg zu den Schlafsälen.
„Nacht“, rief Harry mir noch kurz zu, und unter meinem strengen Blick, der ihn erschaudern ließ, fügte er leise noch ein „Erklärung … Morgen“, hinzu.
Eilends stiegen sie die Stufen empor, gerade noch rechtzeitig, bevor Percy, mit seinem ausgestreckten Arm, einen der Beiden greifen konnte.
Ich sah ihnen hinterher, wie sie gackernd und Witze reiĂźend, davon gingen, und die Wut stieg in mir an.
Wissen die beiden Idioten eigentlich, wie viel GlĂĽck sie hatten?
Kümmert es sie nicht, welche Ängste ich ausgestanden habe?
Mein Kopf begann vor Wut zu rauchen, zornig verdrĂĽckte ich mich in meinen Schlafraum, nahm mir aus Frust ein Exemplar von Lockhart aus meinem Koffer, es war Abstecher mit Vampiren.
Ein wunderbarer Mann, so viele Bücher hat er geschrieben, so galant, so gepflegt aussehend, ich begann zu schwärmen, und vergaß darüber meinen Ärger, über die beiden ungepflegten Idioten.
Habe ich schon erwähnt, dass ich eigentlich wütend war?
Ron hatte schon wieder Schmutz an der Nase.
Harry, ungekämmt, und schwarze Ränder an seinen Fingernägeln.
PFUI.
…
Ich bin gespannt, was sie mir morgen frĂĽh berichten werden.
Das störte mich am meisten, unwissend zurück gelassen zu werden.
Aber dieser Lockhart…
Oh Gilderoy, seufzte ich, und konnte kaum die erste Unterrichtsstunde erwarten.
Toll gewelltes, immer in Form liegendes gĂĽldenes Haar, die Robe immer vom Feinsten.
Und die Zähne … strahlend weiß.
Ich geriet immer mehr ins Schwärmen.
Zu meiner Genugtuung verging den Beiden am nächsten Morgen das Grinsen.
Immer noch wütend war ich ohne die Beiden zum Frühstück gegangen, demonstrativ nahm ich Lockharts Buch und las darin, ohne sie zu beachten, über die Buchkante blinzelnd, sah ich sie die große Halle betreten, ihr Morgengruß klang etwas gequält, ich schaute nur kurz auf, und ließ sie dadurch spüren, dass ich ihre Tat immer noch missbilligte.
„Die Post müsste gleich kommen“, rief Neville fröhlich, erneut schaute ich kurzzeitig hoch, und sah auch schon Errol hereinsegeln, in seiner unwiderstehlichen Art, wie immer.
Seine Landung hatte es erneut in sich, Haferflocken, Tassen mit Kakao umstoĂźend, folgend von einem Ăśberschlag mit Aufprall an Nevilles Kopf, von wo er abprallte und in meine SchĂĽssel mit Milch prallte.
Alle in der Nähe sitzenden Personen bekamen eine Ladung Milch ab, „Errol“ sagte Ron abfällig, und zog seine verstörte Eule an den Beinen aus der Milch.
Errol brach ohnmächtig zusammen, lag auf dem Rücken und streckte seine Krallen in die Luft, in denen ein roter Umschlag steckte.
„Oh nein“, schrie Ron entsetzt auf.
„Schon gut, er lebt noch“, sagte ich beruhigend, und streichelte sanft über Errols Federn am Bauch.
Rons Blick verfinsterte sich zusehends, er rutschte ganz tief in seinen Sitz, „das ist es nicht … sondern das hier“, seine Stimme schwankte entsetzt, während er auf den roten Brief deutete.
Ron, aber auch Neville sahen den Brief an, als wĂĽrde er jeden Augenblick explodieren.
Auch Harry verstand scheinbar nicht die Bedeutung des Briefes, „was ist denn los?“ fragte er.
„Sie … sie hat mir einen Heuler geschickt“, stotterte Ron mit ängstlicher Stimme.
„Einen Heuler?“ fragte Harry und studierte den gewöhnlich aussehenden Brief.
Ron konnte nicht mehr antworten, er starrte versteinert die Nachricht an.
„Mach ihn auf…“, drängte Neville, „in ein paar Minuten ist es vorbei…“.
Mit zitternden Händen riss Ron den Brief auf, und das Unglück nahm seinen Lauf.
Für einen kurzen Moment dachte ich, der Brief wäre wirklich explodiert, ein ohrenbetäubender Lärm erschütterte die Halle, gefolgt von einer Staubwolke, und der gefährlich bedrohend klingenden Stimme von Mrs. Weasley, die wie ein Echo durch die Halle dröhnte:

DEN WAGEN ZU STEHLEN … ES HÄTTE MICH NICHT GEWUNDERT, WENN SIE DICH RAUSGEWORFEN HÄTTEN, WART AB, BIS ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE, NATÜRLICH HAST DU NICHT DARAN GEDACHT, WAS DEIN VATER UND ICH DURCHMACHEN MUSSTEN, ALS WIR SAHEN, DASS ER WEG WAR … ALS DER BRIEF VON DUMBLEDORE GESTERN ABEND KAM, ICH DACHTE, DEIN VATER WÜRDE VOR SCHAM STERBEN, NACH ALLEM, WAS WIR FÜR DICH GETAN HABEN, DU UND HARRY HÄTTET EUCH DEN HALS BRECHEN KÖNNEN…

Bei der Erwähnung von Harrys Namen sah auch Harry erschrocken auf, Mrs. Weasleys Geschrei ließ Teller und Tassen erzittern.
Alle Schüler in der Halle schauten sich erschrocken um, und nachdem sie erkannten, um was es sich handelt, brachen sie in schallendes Gelächter aus.
Das hatten sie jetzt doch nicht verdient, ich brach in Mitleid aus, das ich eigentlich nicht empfinden wollte.
Rons Gesicht leuchtete, wie ein Vulkan, und das Geschrei seiner Mum, war noch nicht zu Ende:

…EINE UNGLAUBLICHE SCHANDE, DEIN VATER HAT EINE UNTERSUCHUNGSKOMISSION AUF DEM HALS, UND WENN DU DIR NOCH EINMAL DEN KLEINSTEN FEHLTRITT ERLAUBST, HOLEN WIR DICH SOFORT NACH HAUSE.

Der Brief flammte auf und zerbröselte zu Asche.
Ich klappte mein Buch zu und sah mitleidsvoll zu Ron, der vollends unter den Tisch gesunken war.
„Nun, ich weiß nicht, was du erwartest hast, Ron, aber du…“ begann ich, wurde aber unterbrochen.
„..sag bloß nicht, ich habe es verdient“, fauchte er zurück.
„Nein“, stammelte ich.
„Du hast keine Ahnung warum und weshalb…“, fügte Ron hinzu.
„Und das alles, was sie den ganzen Sommer über für mich getan haben“, murmelte Harry bedrückt, „wegen mir hat dein Vater, eine Untersuchungskommission am Hals.“
„Mach dir deswegen keine Sorgen, bis Weihnachten haben sie das vergessen“, fauchte Ron zerknirscht.
Mir fiel auf, dass Ginny äußerst teilnahmslos neben uns saß, sie verzog keine Miene, während die Stimme ihrer Mum durch die Halle donnerte, sie starrte einfach leer vor sich hin, „wie wär's denn, wenn ihr mir endlich mal erzählt, was eigentlich vorgefallen war?“ fragte ich zurück auf Harry und Ron blickend.
„Später…“, flüsterte Harry, nachdem McGonagall sich hinter uns aufbaute, und die Stundenpläne verteilte.
Ganz in Gedanken versunken, studierte ich den Plan, „es geht los mit einer Doppelstunde Kräuterkunde“, murmelte ich, und suchte nach den Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunden bei Lockhart, meine Gedanken schweiften wieder ab, Richtung schwärmen, sein strahlendes Gesicht, die goldenen, gewellten Haare, die strahlend, weißen Zähne…
Gewächshaus 3, das Gewächshaus mit den gefährlichen Pflanzen und die Alraunen brachten durch mich 20 Punkte für Gryffindor.
„Die Alraune, oder Mandragora, ist eine mächtige Rückverwandlerin, sie wird verwendet, um Verwandelte oder Verfluchte in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.“
„Hast du wieder ein Lehrbuch verschluckt?“ fragte Ron erstaunt, und brachte die Lacher auf seine Seite, gerade als Harry sich zu uns gesellte, „was wollte Lockhart?“ fragte er dann in Harrys Richtung.
Lockhart hatte Harry abgepasst, bevor wir das Gewächshaus betraten, und ihn bei Sprout entschuldigt.
„Der hat eine riesige Macke“, antwortete Harry zerknirscht, „der glaubt tatsächlich wir hätten das Gestern nur, wegen der guten Presse gemacht, und wollte mir Tipps geben.“
„Die Alraune bildet einen wesentlichen Bestandteil der meisten Gegengifte, wer kann mir sagen, warum sie trotzdem gefährlich ist?“ fragte Sprout weiter.
Wie nicht anders zu erwarten schnellte mein Hand in die Höhe.
„Pass doch auf“, raunte Harry erschrocken, im Eifer des Gefechts hatte ich doch fast seine Brille von der Nase geschlagen.
„Der Schrei der Alraune ist tödlich für jeden, der ihn hört.“, antwortete ich unbeeindruckt. Im Gegenteil Harry erntete sogar einen mahnenden Blick.
Noch immer hatten sie mir nichts über die Hintergründe erzählt…
Aber nicht nur für die Jungs verlief der Rest des Tages peinlich…
Verwandlung bei McGonagall stand an, Harry und Ron schienen alles verlernt zu haben, ihnen gelang nichts, Ron fuchtelte mit seinem zerbrochenen Zauberstab herum und gab entnervt auf, er hatte seinen Zauberstab provisorisch mit einem Klebeband geflickt, „gib doch deiner Mum Bescheid, dass sie dir einen neuen besorgen“, gab ich ihm einen Rat.
„Ja … ja“, murmelte er, „und dann kommt der nächste Heuler.“
„Was haben wir denn als Nächstes?“ fragte Harry frustriert, und Ron zog meinen Stundenplan zu sich heran, plötzlich fing er schallend an zu lachen, „sag mal…“, prustete er, „warum hast du eigentlich alle Stunden bei Lockhart mit einem Herzchen versehen?“
Es war die peinlichste Situation in meinem bisherigen Leben, mit knallrotem Kopf riss ich ihm den Stundenplan aus den Händen.
Das war nicht ich, das war, das war…
In der Person von Colin Creevey, fand der peinliche Tag seine nächste Fortsetzung.
Während der Mittagspause, wir saßen draußen im Hof auf der Steintreppe, und ich fragte mich, wann sie mir endlich die Geschehnisse schildern würden, kam ein kleiner Junge mit grauen Haaren auf uns zu gelaufen, freudestrahlend, und ein Fotoapparat in der Hand haltend.
Ich registrierte ihn nur, weil ich enttäuscht über ihre Verschwiegenheit in Abstecher mit Vampiren vertieft war, und nun über den Buchrand linste.
Harry und Ron unterhielten sich wieder einmal ĂĽber Quidditch, was sonst?
Der Junge stand jetzt unmittelbar vor uns, und starrte Harry an, „hallo, Harry. Ich bin … ich bin Colin Creevey“, stammelte er etwas verlegen und atemlos, „ich bin auch in Gryffindor. Meinst du … wäre es für dich in Ordnung, wenn … kann ich ein Bild von dir machen?“ stotterte er weiter und hob die Kamera auslösebereit vor seine Augen.
„Ein Bild?“ fragte Harry erstaunt.
Colin erklärte Harry, dass er muggelstämmig wäre, und er mit Bildern seinen Eltern, die hiesige Welt erklären wollte, und Harry wollte er fotografieren, um zu Beweisen, dass er ihn leibhaftig getroffen hätte, er kenne alles von Harry Potter und seiner Vergangenheit, er klang richtig begeistert und war stolz hier in Hogwarts zu sein.
Bevor Colin jedoch auslösen konnte, erklang die höhnisch klingende Stimme von Malfoy, „Autogrammkarten? Du verteilst Autogrammkarten, Potter?“
Nachdem Ron, Malfoy ein paar Nettigkeiten zurief, reizte er die Jungs wieder bis aufs Blut, besonders Ron wurde auf das Ăśbelste von ihm beleidigt, indem er wieder einmal auf seine Armut anspielte.
„Sieh dich vor Weasley“, höhnte Malfoy, „du willst doch nicht etwa Ärger machen, denn dann muss deine Mami kommen und dich von der Schule holen“, Malfoy änderte seine Stimme in ein schrilles Schreien, dass an Mrs. Weasley erinnerte, „wenn du dir noch einmal den kleinsten Fehltritt erlaubst…“.
Einige Slytherins um uns herum begannen zu Lachen, „Weasley hätte gerne eine Autogrammkarte, Potter“, höhnte Malfoy weiter, „sie wäre mehr wert als das ganze Haus seiner Familie…“.
Das war zu viel, auch fĂĽr mich.
Ich bemerkte gerade noch, wie Ron seinen geflickten Zauberstab hob, während ich mein Buch mit einem lauten Knall zuschlug.
„Achtung!“ rief ich drohend.
Doch bevor es weiter eskalierte, strahlten uns die weißen Zähne von Lockhart an, „um was geht es denn, Herrschaften?“
Die Versammlung löste sich auf, und Lockhart wollte sich unbedingt zusammen mit Harry von Colin ablichten lassen, in fast inniger Umarmung.
Ich fühlte mit Harry, denn peinlicher ging es nicht mehr, musste Colin den Auslöser betätigen, danach schleifte Lockhart Harry mit sich und redete auf ihn ein.
Erschrocken schaute ich Ron an, „was geht denn jetzt ab?“ fragte Ron zerknirscht.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Lockharts Klassenzimmer, indem Harry bereits finster blickend, allein in der letzten Reihe saĂź.
Ron und ich ließen uns neben ihm nieder, „was wollte Lockhart?“ fragte Ron.
„Der will mir tatsächlich Privatunterricht in Selbstdarstellung gegeben“, antwortete Harry zerknirscht, „den ordnungsgemäßen Umgang mit Autogrammkarten, so ein Blender…“
„Lockhart ist kein Blender“, entrüstete ich mich, „das ist ein anerkannter, toller Zauberer und Buchautor.“
„Ja, ne ist klar“, murmelte Ron, „du bist ein Mädchen, was sollst du auch anderes denken, schau dich nur um.“
Ron hatte nicht unrecht, die Gesichter fast aller Mädchen im Raum begannen zu leuchten und hatten einen seltsam verträumten Blick, ich bin ehrlich und nehme mich nicht aus.
Allerdings begann mein Bild von Lockhart erheblich zu bröckeln, während dieser ersten Stunde, in der er sich als inkompetent erwies.
Nach einem kurzen Eröffnungstest mit 54! Fragen, die alle sein Lebenswerk betrafen, unter anderem wollte er doch tatsächlich wissen, ob wir seine Lieblingsfarbe kennen, begann ich zu zweifeln.
Zunächst hatte ich den Test noch ohne nachzudenken ausgefüllt, und als, wieder einmal Einzige, alle 54 Fragen, richtig ausgefüllt, schließlich war ja alles in seinen Büchern nachzulesen.
Frisch gefangene Wichtel aus Cornwall, räumten bei meinen Freunden die letzten Zweifel an Lockharts Fähigkeiten aus, auch wenn ich mir nichts anmerken ließ, bei mir auch…
Lockhart befreite eine Unmenge dieser Wichtel aus einem Käfig und verlangte von uns, den Schülern, diese in den Griff zu bekommen.
Wir hielten alle die Luft an, die frei gelassenen Wichtel in leuchtend blauer Farbe, zerlegten in wenigen Augenblicken, das ganze Klassenzimmer, pfeilschnell schossen sie aus dem Käfig, verwüsteten die Tische und Stühle, die Fenster barsten in tausend Splitter, zerfetzten Bücher und Hefte, räumten unsere Taschen aus, kurz um, niemand war in der Lage sie zu bändigen.
Lockhart wollte uns überheblich sein Können demonstrieren, erhob stolz seinen Zauberstab, und rief, „Peskwichteli Pesternomi!“, doch nichts geschah, weil die Wichtel noch bevor er die Worte ausgesprochen hatte, seinen Zauberstab an sich rissen, und aus dem zerstörten Fenster warfen.
Hastig und panisch eilte Lockhart dem Ausgang entgegen, zusammen mit den Schülern, nur wir drei blieben übrig, er überließ es uns, die Wichtel wieder einzufangen, während er sich verdrückte.
„Das ist doch unglaublich!“ rief Ron.
„Er will doch nur, dass wir ein wenig praktische Erfahrung sammeln“, nahm ich Lockhart immer noch in Schutz, aber nur weil ich meine eigenen Fehlgedanken über ihn, nicht darlegen wollte.
Innerlich kochte ich, er war wirklich ein Blender, aber sollte ich das vor Ron bestätigen?
Vor allem nachdem er die Herzchen auf meinem Stundenplan entdeckt hatte?
Mit einem Erstarrungszauber schaffte ich es die Wichtel zu schocken, und wir konnten sie gefahrlos einsammeln.
„Praktische Erfahrung?“ höhnte Harry, „Hermine, der hatte doch keinen blassen Schimmer von dem, was er da hätte tun sollen…“
„Unsinn!“ Ich blieb stur, „du hast doch seine Bücher gelesen … überleg doch mal, was für tolle Sachen er gemacht hat…“
„Die er angeblich gemacht hat“, unterbrach Ron.
Mittlerweile waren wir erschöpft im Gemeinschaftsraum angekommen, enttäuscht knallte ich mich auf einen Sessel.
Ron und Harry fast der Schule verwiesen.
Ron bekommt einen Heuler.
Harry muss sich Lockharts Eitelkeit erwehren.
Herzchen auf meinem Stundenplan.
Lockhart hat keine Ahnung…
Ich seufzte.
„Was ist nun schon wieder?“ fragte Harry.
„Wie wäre es, wenn ihr mir endlich mal erzählt, was eigentlich geschehen ist … warum ihr so überheblich mit einem Auto hierher gekommen seid?“
„Da gibt es nicht viel zu erzählen“, sagte Ron, „was hätten wir tun sollen?“
Ron zuckte entschuldigend die Schultern.
„Das Tor, die Barriere zu Gleis 9 ¾ war aus unerklärlichen Gründen verschlossen“, machte Harry weiter.
„Was?“ fragte ich überrascht, „es war was…?“
„Verschlossen!“ bestätigte Ron, „Mum und Ginny waren die Letzten, die hindurch sind, dann wollten Harry und ich Anlauf nehmen, und …. RUMMS … lagen wir auf der Schnauze.“
„Wir sind gegen eine feste Mauer gerannt, was sollten wir tun? Ron hatte die Idee mit dem Auto, und wir hatten Angst rauszufliegen, wenn wir nicht ankommen würden, und das Auto war für uns die einzige Möglichkeit…“
„Eine Eule?“ fragte ich, „ich hätte eine Eule geschickt.“
„Die du gar nicht hast“, ermahnte Ron, „und in dem panischen Moment soweit ohne unser Genie zu denken, ist gar nicht so einfach.“
Ich war überrascht, so was von Ron zu hören, es schmeichelte mir, auch wenn es nur als Entschuldigung gedacht war, es verfehlte nicht seine Wirkung.
„Schon komisch“, murmelte ich, „erst ein Hauself, der Harry abhalten will, mit einer Warnung er wäre in Gefahr, und dann das Tor verschlossen, seltsame Zufälle.“
Harry zog an meinem Ärmel und riss mich aus den Gedanken, „kannst du mir den vom Hals halten?“
Fragend sah ich ihn an, Harrys Gesicht leuchtete.
Colin kam mit seinem Fotoapparat wieder geradewegs auf uns zu gelaufen.
Nur Ron lächelte, ich bemerkte wie er nach Ginny blickte, die hinter Colin herlief.
„Bete lieber“, lächelte Ron, „dass Creevey nicht mit Ginny gesprochen hat, sonst gründen sie auf der Stelle…“, Ron lachte jetzt lauter, und sprach auch etwas lauter, damit es scheinbar Ginny mitbekommen sollte, „…einen Harry - Potter - Fanclub.“
Auch mir entlockte es für kurze Zeit ein Lächeln, doch als ich sah, dass Ginny völlig emotionslos und abwesend an uns vorbeilief, erstarb mein Lachen, auch Harry sah ihr nachdenklich hinterher.
„Komisch“, murmelte er.
„Du hast es also auch bemerkt?“ fragte ich ihn.
Ron sah uns unwissend an, „was meint ihr?“
„Ginny!“ sagte ich, und zeigte in ihre Richtung.
„Ja, das war sie“, antwortete Ron immer noch planlos.
„Findest du es nicht komisch, dass sie so abwesend wirkt, und jetzt nach der ganzen Schwärmerei, die du Ginny für Harry bezeugst … dass sie ihn jetzt gar nicht wahrnimmt, und emotionslos an ihm vorbeigeht?“
„Nein“, sagte Ron, aber sein Blick wirkte nachdenklicher.
Harry sah ihr immer noch hinterher, „sie hat immer dieses Buch dabei“, murmelte er.
„Ein Tagebuch“, korrigierte ich, wunderte mich aber, dass Harry das aufgefallen war.
Genießt er etwa, die heimliche Schwärmerei?


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Viele professionelle Lektoren in Deutschland haben die phantastische, witzige und originelle Schreibweise von J. K. Rowling entweder nicht wahrgenommen oder haben dafür keine Sensibilität.
Rufus Beck