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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Der schwere Beginn einer wunderbaren Freundschaft

von rodriquez

Wohl angestachelt von Ron, zeigte sich Harry am nächsten Morgen wieder, wie der Alte.
Ganz so, als hätte unser geheimes Gespräch nicht stattgefunden.
Tatsächlich behielten sie noch nicht einmal das Abenteuer mit dem dreiköpfigen Hund für sich, sie waren ganz erpicht auf weitere Abenteuer, und übersahen die Gefahr durch Prahlerei doch noch bestraft zu werden, so lenkte ich die Gespräche auf ein anderes Thema, was mit aber sogleich bitter aufstoßen sollte.
„Was meintest du damit, die Treppe hat sich in eine Rutsche verwandelt, und wie hast du es dann…“, Harry quittierte meine Frage mit einem stechenden, mahnenden Blick, der mich verstummen lies, „sei ruhig!“ fuhr er mich an, es war im wohl peinlich, gegenüber Ron.
Malfoy traute seinen Augen nicht, als er die GroĂźe Halle betrat, er hatte sie wohl schon im Hogwarts-Express nach Hause erwartet.
Sie straften ihn mit einem Lachen.
„Wir haben es heute Nacht aus eigener Kraft geschafft nicht erwischt zu werden, das heißt aber nicht, dass ihr uns jetzt mit eurer sinnfreien Prahlerei um Kopf und Kragen reden müsst“, ermahnte ich die Beiden.
„Was willst du eigentlich dauernd mit deinen Belehrungen, warum lässt du uns nicht einfach in Ruhe damit?“ giftete Ron zurück.
„Dann lasse ich euch eben in Ruhe, ohne mich wärt ihr gar nicht in den Raum gekommen, und hättet nie den Hund gesehen, weil ihr nämlich schon längst im Büro des Schulleiters gesessen hättet.“
„Sollen wir dir jetzt auch noch dafür danken?“ entlockte es Harry.
Und ich dachte, nach heute Nacht, aber ich habe mich wohl getäuscht.
Oder lag es vielleicht doch an meiner Art?
„Ach mit euch rede ich doch gar nicht mehr“, erwiderte ich beleidigt in einer abfälligen Art.
„Der Tag ist gerettet“.
Ron schlug die Hände über dem Kopf zusammen, und Beide, ja Beide, grinsten.
Harry leistete gerade Ăśberzeugungsarbeit bei Ron, die er bei mir heute Nacht nicht brauchte.
„Entweder ist es sehr wertvoll, oder gefährlich“, versuchte Ron eine Möglichkeit bezüglich der Bewachungsfunktion des Hundes zu finden.
„Oder beides“, versuchte Harry ihn weiter auf die richtige Fährte zu locken.
Allerdings hatten sie keine Idee was es sein könnte, was der Hund bewachte.
Ihre ganze Aufmerksamkeit war jetzt der Revanche an Malfoy gewidmet.
Mein Schweigen registrierten sie wohlwollend.
Nicht sprechen, bedeutet aber nicht sie nicht im Auge zu behalten!
Meine Augen waren immer in ihrer Nähe, ich wollte schließlich nicht den Zeitpunkt verpassen, wenn es auch für mich interessant werden könnte.
Nachdem Harry und ich die gleichen Ahnungen bezüglich des Hundes hatten, ließ mich der Gedanke nicht los, das Rätsel zu lösen.
Harry hatte die Idee, aber ich genauso, und aus diesem Grund wollte ich dabei sein, wenn...
In ausreichendem Abstand folgte ich ihnen, sie waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie mich kaum bemerkten.
Harry hatte einen Besen per Post bekam, scheinbar ein Geschenk von McGonagall, wie sich später herausstellte, und sie tüftelten einen Plan aus Malfoy auflaufen zu lassen, der sie schon wieder anschwärzte, „Erstklässler dürfen keinen eigenen Besen besitzen!“
Freudestrahlend ließen Harry und Ron sich von Flitwick bestätigen, dass Harry einen Besen sein Eigen nennen durfte.
Erst jetzt erfuhr Malfoy, dass Harry ins Quidditchteam aufgenommen wurde, er machte den Eindruck, als wĂĽrde er am liebsten im Boden versinken.
„Es ist ein Nimbus 2000, Sir“, erklärte Harry dem kleinwüchsigen Professor. „Und im Grunde genommen verdanke ich ihn Malfoy hier“.
Der Zusatz trieb die Zornesröte in Malfoys Gesicht, Harry stichelte mit einem unterdrückten Lachen weiter, „ja, es stimmt, wenn er nicht Nevilles Erinnermich geklaut hätte, wäre ich nicht in der Mannschaft...“
Zeit sich empört bemerkbar zu machen…
„Du glaubst wohl, es sei eine Belohnung dafür, dass du die Regeln gebrochen hast!“
Diese Selbstherrlichkeit trieb mich auf die Palme, ich konnte mich nicht weiter zurĂĽckhalten.
Erschrocken von meiner zornig klingenden Stimme drehten sie sich um, abfällig schaute ich auf das Paket in seinen Händen.
„Ich dachte du sprichst nicht mehr mit uns?“ fragte Harry mit Hohn und Spott in der Stimme.
„Hör jetzt bloß nicht auf damit“, fügte Ron lachend hinzu, „es tut uns ja so gut!“
Ein weiterer Tiefschlag auf meine GefĂĽhle.
Wie eine Furie warf ich meinen Kopf zurĂĽck, und stolzierte davon.
Meine Nase trug ich dabei so hoch, dass ich nicht aufpasste, und ĂĽber eine Tasche stolperte, die auf dem Boden abgestellt worden war, die Beiden ĂĽberschlugen sich vor Lachen.
Mir trieb es Tränen der Enttäuschung, aber auch Tränen der Wut in die Augen.
„Sollen sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst, mit denen bin ich fertig“, murmelte ich wütend.
„Mit wem?“ erstaunt schaute ich Parvati Patil in die Augen, „meinst du Harry und diesen Ron?“
„Ja“, antwortete ich herablassend.
„Ach das sind Jungs, sieh ihnen das doch nach, sie können nichts dafür“.
„Wie meinst du das?“
„Nun ganz einfach, die sind zum ersten Mal von zuhause weg, denken sie haben alle Freiheiten, und dann kommst du, und versuchst ihre Mama, oder ihre große Schwester zu spielen, denke mal darüber nach, sie wollen keine besserwisserische Bevormundung.“
Ihre Worte beschäftigten mich, die nächsten Minuten, Stunden, Tage ja fast Wochen.
Sollte sie am Ende Recht haben, und es ist alles meine eigene Schuld?
Zwischen Harry, Ron und mir herrschte in dieser Zeit Funkstille, der Unterricht war ansprechender geworden, so fand ich mich immer öfter an den Abenden in der Bibliothek wieder, was auch damit zusammenhing, dass Harry jetzt dreimal die Woche im Quidditchtraining war, und dann noch die Unmengen an Hausaufgaben zu bewältigen hatte.
An irgendwelche Unternehmungen war gar nicht zu denken, geschweige denn etwas zu planen oder auszuführen, manchmal hatte ich das Gefühl, er hätte die Nacht vergessen, aber es war wohl nur die Ruhe vor dem Sturm.
Quidditch, wo man hinhörte, es gab nur noch das eine Thema, Quidditch, ich konnte das Wort nicht mehr hören.
Wie wĂĽrde es Harry in seinem ersten Spiel ergehen?
In meiner Zeit in der Bibliothek, ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, etwas über Quidditch nachzulesen, die Regeln, die Geschichte, die Unfälle...
Gestorben ist scheinbar noch niemand, aber es gab schon erhebliche und schwere Verletzungen zu beklagen.
Jetzt machte ich mir auch schon Sorgen, wenn er an einem Spiel teilnehmen wĂĽrde!
Wieder einmal rollte ich vor meiner eigenen Blödheit die Augen. - wir haben seit Wochen kaum ein Wort miteinander gesprochen, aber ich muss mir natürlich Sorgen machen.
Die Zeit schritt voran.
Ende Oktober, genauer gesagt an Halloween war es dann, als unsere Geschichte in die entscheidende Richtung gefĂĽhrt wurde.
Alles begann am Morgen des Halloweentages in der Zauberkunststunde bei Flitwick, der uns am Tag zuvor verkündet hatte, das wir an diesem Tag mit den ersten Zaubereien beginnen würden, Gegenstände fliegen zulassen, war unser erstes Ziel.
Ein wunderbarer köstlicher Geruch von Kürbissen, die die Gänge zierten, begleitete mich an diesem Morgen in den Unterricht.
Wie hatte ich mich darauf gefreut, endlich werden wir Praktizieren.
Flitwick stellte uns paarweise zusammen, mir teilte er ausgerechnet Ron zu.
Harry saĂź mit Seamus Finnigan als Partner am Nachbartisch.
Sowohl Ron als auch ich hatten den gleichen missmutigen Blick, allerdings wohl aus unterschiedlichen GrĂĽnden.
Bei ihm war es meine Wenigkeit, die seine Laune auf den Tiefpunkt sinken lies.
Bei mir eher, dass ich nicht mit Harry arbeiten konnte.
Harry war trotz allem immer noch der Einzige Schüler, der mich nicht oberflächlich ansah.
Die meisten Anderen gaben mir verächtliche Blicke.
Seit Harrys Besen angekommen war, haben wir fast kein Wort mehr miteinander geredet.
„Und nicht vergessen, wutschen und wedeln“, erinnerte uns Flitwick noch einmal, „und vor allem wichtig, die Zauberworte richtig heraussagen.“
Ich hatte noch nicht begonnen, weil ich belustigt die vergeblichen Versuche der Anderen beobachtete, Harry und Seamus wutschten und wedelten um die Wette, doch die Feder die es zu bewegen galt, rĂĽhrte sich keinen Millimeter.
Seamus wurde immer ungeduldiger und hektischer, endlich kam Bewegung in seine Feder, allerdings nicht in der gewĂĽnschten Art und Weise.
Es gab einen lauten Knall und seine Feder stand in lodernden Flammen, sein überraschtes Gesicht zeigte die Spuren seiner Tat, schwarz vom Ruß, die Haare gen Himmel gerichtet, Harry hatte alle Hände voll zu tun, mit seinem Hut, das Feuer zu ersticken.
Ron neben mir erging es nicht besser, „Wingardium Leviosa!“ rief er, und fuchtelte, wie ein Wilder Stier mit seinem Zauberstab, seine Arme kreisten wie die Flügel einer Windmühle.
Ich zuckte erschrocken zur Seite, „du stichst mir noch eine Auge aus, mit der Fuchtelei, außerdem betonst du falsch“, fuhr ich ihn an, „es heißt Win–gar–dium Levi–o–sa, das gar schön und lang gesprochen.“
Meine Verbesserungstipps erwiesen sich wieder einmal als schwerer Fehler, Ron funkelte mich zum Dank zornig an.
„Dann mach’s doch selber, wenn du wieder alles besser weißt“, knurrte er.
Ich zog den Ärmel meines Umhangs etwas nach oben, klopfte kurz mit meinem Zauberstab auf den Tisch und sagte, „Wingardium Leviosa!“
Unter den stauenden und erfreuten Augen von Flitwick erhob sich die Feder etwa einen Meter in die Luft, und schwebte über unseren Köpfen.
„Oh wunderbar, Mädchen“, applaudierte mir Flitwick zu.
AuĂźer von ihm bekam ich nur noch von Harry ein aufmunterndes, schwaches Nicken.
Rons Laune schien noch weiter gesunken zu sein, am Ende der Stunde raunte er Harry zu, „kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann, ehrlich gesagt ist sie ein Alptraum“, sie drängten gerade in den Flur, ich war unmittelbar hinter ihnen, und bekam jedes Wort brühwarm serviert.
Es trieb mir die Tränen in die Augen.
„Es heißt Win–gar–dium Levi–o–sa, nicht Levioosaa“, imitierte der rothaarige Idiot meine Stimme.
Obwohl, oder gerade weil Harry ruhig blieb, rempelte ich ihn an, und marschierte geradewegs an ihnen vorbei.
Er hätte mich ruhig verteidigen können!
Ich war unendlich traurig und wollte nur noch weg um alleine zu sein, die Tränen kullerten über meine Wangen.
Harry zuckte kurz nach meinem StoĂź, fĂĽr einen Moment sahen wir uns in die Augen.
Er muss meine verweinten Augen gesehen haben, in seinem Blick spĂĽrte ich Weichheit und Mitleid, aber auch Ăśberraschung, ich rannte einfach weiter.
„Ich glaub das hat sie gehört“, raunte er Ron zu.
„So?“ antwortete Ron sarkastisch, „dass sie keine Freunde hat, sollte ihr eigentlich schon selber aufgefallen sein.“
Wie in der Nacht unseres Abenteuers rannte ich blind durch die Gänge, bis ich erschöpft zusammensackte.
Meinen Rücken lehnte ich schwerfällig gegen die Wand, und rutschte langsam daran herunter zu Boden, meine Hände schloss ich vor meinem Gesicht.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich so gesessen hatte, aber die nächste Unterrichtsstunde musste ich wohl verpasst haben, ich fühlte mich leer, unendlich leer.
Langsam erhob ich mich wieder, wischte mir die Tränen ab, und lief weiter, doch die Tränen waren unerbittlich, sie kamen immer wieder und flossen unaufhaltsam, zu meiner Rechten erkannte ich eine Mädchentoilette, ich trat ein, öffnete eine der Toilettenkabinen setzte mich auf die Toilettenbrille und schloss die Tür ab.
Ich war wütend, enttäuscht, traurig, zornig, deprimiert, alles gleichzeitig.
Immer wieder hörte ich Rons Stimme:
„Kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann!“
Er hatte Recht, so was von Recht.
Ich war allein.
Tatsächlich kümmerte sich wirklich überhaupt niemand um mich.
„Kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann!“
Ich glaubte sogar, dass mich noch nicht einmal Jemand vermissen wĂĽrde.
„Dass sie keine Freunde hat, sollte ihr eigentlich schon selber aufgefallen sein!“
Ja, das ist es, aber noch nie fĂĽhlte ich mich so allein, wie in diesem Augenblick.
Mein Schluchzen wurde immer lauter, irgendwann hörte ich die Toilettentür.
Sie wurde geöffnet, für einen Moment hielt ich den Atem an.
Die Person störte sich nicht an mir, die Tür wurde wieder geschlossen.
Kurze Zeit später öffnete sie sich erneut.
„Alles klar da drinnen?“ hörte ich die Stimme einer der Patil Zwillinge.
„J…a“, schluchzte ich.
„Hermine?“ fragte sie erstaunt weiter, „was ist los, kann ich dir helfen?“
„N … eii … n lass mich einfach i … in Ruhe!“
„Wirklich? Brauchst du keine Hilfe?“
„Ne … ii … n!“
Das Licht das durch das Fenster ĂĽber meinem Kopf hereindrang, verdunkelte sich langsam.
Es musste Abend geworden sein.
Die Anderen sitzen jetzt bestimmt fröhlich beim Halloweenfestmahl, lachen und amüsieren sich über mich, dachte ich traurig.
Meine Stimmung sank immer tiefer.
„Dass sie keine Freunde hat, sollte ihr eigentlich schon selber aufgefallen sein!“
Die Worte dröhnten in meinem Kopf.
Wieder hörte ich, wie sich die Tür zur Toilette öffnete, doch sie schien nicht ganz geöffnet worden zu sein, eine ganze Weile tat sich nichts, dann hörte ich ein lautes, schweres Schlurfen.
Was oder wer kann das sein?
„Lasst mich einfach in Ruhe!“
Ich erhielt keine Antwort.
Vorsichtig und neugierig öffnete ich die Tür meiner Kabine, in diesem Augenblick knallte die Eingangstür mit einem fürchterlichen lauten Knall ins Schloss, und ein Schüssel klickte.
Empört, weil ich glaubte Jemand würde mich einschließen, stieß ich meine Kabinentür völlig auf.
Mein Herz rutschte in meine Hose.
Todesangst keimte auf.
Vor mir stand ein riesiger Troll, ein fĂĽrchterlicher Anblick.
Mehr als drei Meter groß, fahle graue Haut, ein plumper Körper mit einem unförmigen kokosnussgroßen Kopf auf den Schultern, Glatze, dazu kurze Beine, und so dick wie ein Walross.
Ein fĂĽrchterlicher Gestank ging von ihm aus, eine Mischung aus jahrelang getragenen Socken mit Knoblaucharoma, raubte mir fast den Atem.
In seiner Hand schleifte er eine riesige Holzkeule ĂĽber den Boden.
Er holte aus, begann die Keule zu schwingen, doch gerade in dem Augenblick, als er loslassen wollte, klickte das TĂĽrschloss erneut.
Mit zitternden Knien und blass vor Todesangst drückte ich mich gegen die Rückwand, ich war kurz davor ohnmächtig zu werden.
Die Keule rauschte auf mich zu, traf aber nur die Waschbecken vor mir, die in tausend Splitter zerbarsten, der Lärm war unerträglich.
„Wir müssen ihn ablenken!“, schrie eine mir bekannte Stimme.
Mit neuem Mut blickte ich auf, ich hatte mich nicht verhört, hinter dem Troll stand mein Held.
Der Junge aus meinen Träumen fackelte nicht lange, griff auf dem Boden nach einem der abgesplitterten Wasserhähne, und warf ihn dem Troll gegen die Schläfe, um ihn von mir abzulenken, gerade im richtigen Moment.
Nur etwa einen Meter vor mir blieb der Troll stehen und schaute zornig in die Richtung des Werfers, erneut erhob er die Keule und schwang sie jetzt allerdings in Harrys Richtung.
„He, du Erbsenhirn“, überrascht vernahm ich eine zweite Stimme, die von Ron.
Das hatte ich nicht erwartet, dass er auch dabei wäre.
Ron warf einen weiteren Gegenstand in Richtung des Trolls, was Harry die Gelegenheit gab, um ihn herumzurennen.
„Schnell, lauf“, schrie mir Harry zu, „lauf!“
Er packte mich am Ärmel und versuchte mich zur Tür zu zerren, doch ich war immer noch bewegungslos, ich konnte mich vor Schreck nicht rühren.
Mit weit geöffnetem Mund schaute ich Harry entsetzt und dankbar an.
Der Troll wurde immer wilder und rannte mit lautem Getöse auf Ron zu.
Und Harry?
Der tat jetzt etwas, das sehr mutig aber auch sehr töricht zugleich war, aber er gewann meine Bewunderung, für seinen Mut.
Mit einem Hechtsprung sprang er auf den RĂĽcken des Trolls und klammerte sich mit seinen Armen um dessen Hals.
Der Troll schĂĽttelte sich und versuchte den Ballast abzuwerfen, Harry erhob seinen Zauberstab und rammte ihm dem Troll ins Nasenloch.
Er johlte vor Schmerzen, und schlug mit seiner Keule wieder wilder und unkontrollierter um sich, zerstörte dabei die restlichen Waschbecken, ebenso die Toilettenkabinen, wie ein Kartenhaus brachen sie unter der Wucht der Keule zusammen.
Scherben, Splitter flogen in alle Richtungen davon, Wasser spritzte aus den offenen, defekten Wasserhähnen, ein ohrenbetäubender Lärm entstand.
Kurz um, das Chaos war perfekt.
Harry klammerte sich immer noch an den RĂĽcken des Trolls.
Ich rutschte vor Angst zu Boden.
Wie in Zeitlupe konnte ich zusehen, wie Ron seinen Zauberstab hervorzog, damit wutschte und wedelte, „Wingardium Leviosa“ hörte ich ihn rufen.
Obwohl es wenig Sinn machte, sah ich begeistert zu, wie die Keule aus der Hand des Trolls rutschte und ĂĽber seinem Kopf in der Luft schwebend stehen blieb, ĂĽberrascht schaute der Troll in seine leere Hand, dann nach oben zur Decke, gerade in dem Moment, als die Keule sich umkehrte und mit einem fĂĽrchterlichen Krachen auf seinem Kopf einschlug.
Der Troll wankte kurzzeitig, sein Oberkörper verursachte kreisende Bewegungen, dann krachte er mit einem dumpfen, lauten Schlag vornüber zu Boden.
Der ganze Raum erbebte und erzitterte.
Harry befreite sich und rang nach Atem, dann zog er seinen Zauberstab, der sich bis zum Anschlag in die Nase des Trolls gebohrt hatte, mit einem schleimigen Geräusch heraus.
„Ist er … tot?“ waren die ersten Worte, die meine Lippen verließen.
„Glaub ich nicht“, antwortete Harry, „ich glaube er ist nur K.O.“
McGonagall gefolgt von Snape und Quirrell kamen mit lautem Getöse und völlig außer Atem, in die Toilette gerannt.
McGonagalls Mund stand erstaunt offen.
Quirrell wirkte fix und fertig und musste sich erst einmal auf der einzigen heil gebliebenen ToilettenschĂĽssel niederlassen.
Snape beugte sich ĂĽber den Troll, und gab Harry einen kurzen aber durchdringenden Blick.
Noch nie hatte ich McGonagall so wĂĽtend gesehen, ihr Gesicht war kreidebleich.
„Was habt ihr euch nur dabei gedacht?“ fragte sie schäumend vor Wut.
„Ihr könnt von Glück reden, dass ihr noch am Leben seid.“
Ich sah mich genötigt, ohne Sorge vor den Konsequenzen, die Situation zu retten, zumindest für meine beiden Helden.
Sie haben ihr Leben riskiert, um mich zu retten, das werde ich ihnen nie vergessen.
„Bitte Professor McGonagall, sie haben nur nach mir gesucht“, sagte ich mit schwacher, aber bestimmter Stimme.
„Miss Granger!“ schrie sie in einem geschwungenen Ton.
Harry reichte mir seine Hand, und half mir aufzustehen.
„Ich bin dem Troll nachgelaufen“, versuchte ich weiter zu erklären, „weil ich...“, ich senkte meine Stimme, „...ich dachte mit ihm fertig zu werden, ich hatte soviel über ihn gelesen, und dachte es zu schaffen.“
Rons Mund klappte auf, ich konnte seine Gedanken lesen, Hermine Granger, die sonst so ĂĽbergenaue Hermine tischt ihrer Hauslehrerin eine glatte LĂĽge auf.
Mein Entschluss stand fest, das war ich ihnen fĂĽr mein Leben schuldig.
„Wenn sie mich nicht gefunden hätten, wäre ich jetzt tot, sie hatten keine Zeit jemanden zu holen, Harry hat ihm seinen Zauberstab in die Nase gerammt, und Ron hat ihn mit seiner eigenen Keule erledigt.“
„Na wenn das so ist...“, sagte McGonagall erheblich sanfter als zuvor.
Harry und Ron versuchten mit ihren Blicken die Fantasiegeschichte zu bestätigen.
„Miss Granger, sie dummes Mädchen, wie konnten sie glauben, es alleine mit einem Troll aufnehmen zu können, fünf Punkte Abzug für Gryffindor, ich bin sehr enttäuscht von ihnen.“
Es war mir tatsächlich egal, dass ein Lehrer von mir enttäuscht war, und genau das konnte ich fast selber nicht glauben.
„Und sie beide“, sie blickte zu den beiden Jungs, „es gibt nicht viele Erstklässler, die es mit einem ausgewachsenen Bergtroll aufnehmen würden. Fünf Punkte ... für jeden von euch, für ausgesprochenes Glück und Mut. Professor Dumbledore werde ich allerdings davon in Kenntnis setzen.“
Harry und Ron verlieĂźen rasch den Ort des Geschehens, erst zwei Stockwerke weiter gelang es mir sie fast einzuholen, sie hatten das Bildnis der fetten Dame fast erreicht.
„Gut von ihr uns zu helfen“, gab Ron gerade zu, „immerhin haben wir sie wirklich gerettet.“
„Sie hätte es aber nicht nötig gehabt“, antwortete ihm Harry nachdenklich, „wenn nicht wir diesen Troll eingeschlossen hätten.“
Im Gemeinschaftsraum war ein reges Treiben, die Häuser wurden zur Sicherheit in ihre Gemeinschaftsräume geführt, und nahmen jetzt dort ihr Essen ein.
Ich sah wie die Beiden in ihr Zimmer gingen, und kurz danach frisch gewaschen wieder erschienen.
Ich hatte auf sie gewartet, ich wollte mich noch persönlich bedanken.
Ich stand allein neben der Tür als sie wieder herauskamen, verlegen schauten drei Kinder zu Boden, und nach einer fast peinlichen Pause, sagten alle drei gleichzeitig, „Danke.“
Es war der schwere Beginn einer wunderbaren Freundschaft.


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