von lütfen
Wochen zogen ins Land und Hermine kam erstaunlich gut zurecht mit ihrem Leben. Ihr Job in dem Café war wundervoll, sie traf sich häufig mit Lily und den anderen und eigentlich hatte sie keinen Grund sich zu beschweren.
Eigentlich....
Sie und Sirius hatten ein furchtbares Verhältnis zueinander, Lily war böse auf sie, weil sie nicht mit ihm sprach und Draco und Harry drängte sie, den anderen endlich die Wahrheit zu erzählen.
Hermine wollte ihnen ja alles erzählen, doch sie hatte Angst vor den Reaktionen. „Was, wenn sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, Harry?“
Harry seufzte. „Was denkst du, wie es mir geht? Immerhin werden meine Eltern nicht lange brauchen, um herauszufinden, dass ich auf irgendeine Art mit ihnen verwandt bin. Es ist so oder so ein Wunder, dass sie es bisher nicht bemerkt haben. Mein Vater und ich sehen uns doch ziemlich ähnlich.“
Hermine seufzte. „Also schön, wir sagen es ihnen... morgen.“ Harry nickte. Sie luden alle in Hermines Wohnung ein, Harry meinte seine und Dracos wäre momentan unter keinen Umständen betretbar, und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
Lily betrat strahlend Hermines Wohnung. Hermine nutzte zwar einen Schlüssel, um in die Wohnung zu gelangen, aber eigentlich war der nicht nötig. Die Schutzzauber waren so eingerichtet, dass sie nur durchließen, wem Hermine es gestattete und Lily war so häufig bei ihr gewesen, dass sie bekannt genug war, nicht ständig um Erlaubnis fragen zu müssen.
„Ich muss dir dringend was erzählen, Mine.“ Hermine rang sich ein gequältes Lächeln ab. „Was denn?“
Lily präsentierte ihr stolz ihre Hand und Hermine sah zunächst überrascht darauf. Schließlich erblickte sie einen schmalen, silbernen Ring, mit einem kleinen Diamantstein in der Fassung. „Nein....! Oh mein Gott, Lily.“ Lily grinste immer noch bis über beide Ohren und Hermine nahm sie fest in den Arm. „Das ist wundervoll! Ich freu mich so für dich und James!“ Lily betrachtete glücklich ihren Ring und setzte sich dann auf die Couch. „Es war unglaublich, Hermine. James hat mich in ein teures Restaurant ausgeführt und dann, als wir uns unterhalten haben, sind Hunderte von Kerzen angegangen und die Musik... Es war wie im Traum! Ich hab James noch niemals so aufgeregt gesehen. Er sagte, ich wäre die einzige Frau für ihn und das ich mich jemals für ihn entschieden hätte, wäre mit das schönste gewesen, was er je erlebt hat.
Und dann hat er mich gefragt, ob ich ihn heiraten will! Du siehst ja, wie meine Antwort ausgefallen ist.“ Hermine freute sich unheimlich für Lily. James und sie waren aber auch ein Traumpaar. „Hermine, ich weiß, du hasst dieses Thema, aber rede doch noch mal mit Sirius. Ich hab ihn noch nie so erlebt! Er verschanzt sich die ganze Zeit in seinem Zimmer und James meinte, wenn er ihn nicht zwingen würde, würde er es gar nicht mehr verlassen.“ Hermine seufzte.
„Lily, bitte! Mir fällt es auch schwer, aber es geht nicht anders. Heute Abend... ich werde euch alles erzählen und glaub mir spätestens dann will Sirius nicht mehr mit mir zusammen sein. Und du auch nicht...“ Lily sah sie an, als wäre sie verrückt. „Ich bitte dich Mine, ich bin immer für dich da, egal, was vielleicht passieren wird.“
Hermine hoffte, dass das wahr wäre. Sie schwiegen den Rest der Zeit, bis die anderen eintrafen. Hermine hatte Peter absichtlich nicht eingeladen und auch Severus wollte sie es nicht vor den anderen erzählen.
Sie, Harry und Draco stellten sich vor die besetzte Couch und sahen die anderen einen Moment schweigend an. Sirius hatte sich in eine dunkle Ecke zurückgezogen und James und Lily saßen eng nebeneinander auf der Couch. Remus saß in Hermines Sessel und sah sie geduldig an.
Hermine begann zu reden: „Ich...ähm wir müssen euch etwas erzählen. Vielleicht hätten wir es schon zu einem früheren Zeitpunkt tun sollen, aber ich.. konnte es nicht.“ Niemand unterbrach sie. „Ich denke, jetzt ist ein besserer Zeitpunkt, als in einigen Wochen oder Tagen, denn ihr seid unsere Freunde und wir wollen nicht, dass ihr es wie alle anderen erst beim Ordenstreffen erfahrt.“
Die anderen schenkten ihr überraschte Blicke. „Woher weißt du vom Orden?“ Hermine schluckte. „Wir..wir drei gehören ebenfalls zum Orden. Schon seit vielen Monaten.“ James öffnet überrascht den Mund. „Wieso wissen wir nichts davon? Dumbledore stellt alle neuen Mitglieder vor!“
Hier ergriff Draco das erste Mal das Wort. „Er konnte nicht, weil er es selbst erst weiß, seit wir nach Hogwarts gekommen sind.“ Remus runzelte verwirrt die Stirn. „Was soll das heißen? Dumbledore kennt jedes Ordensmitglied. Ich meine, er ist ja irgendwie der Orden.“
Harry sah seine Eltern unentwegt an. „Er wusste es nicht, weil er es noch nicht wissen konnte. Wir drei kommen nicht von hier!“
„Das wissen wir schon, Harry!“ Sirius saß missmutig in seiner Ecke und schien ungeduldig darauf zu warten, wieder gehen zu dürfen. „Wir kommen nicht nur nicht von hier, wir.. wir kommen aus einer anderen Zeit!“ Hermine sah ängstlich in die Gesichter der anderen und hoffte, sie würden wenigstens ein bisschen verstehen.
„Soll das ein Scherz sein?“ Die drei schüttelten gleichzeitig die Köpfe. „Nein! In unserer Zeit lief es einfach nicht so, wie es laufen sollte. Es sind Dinge geschehen, die zur Machtergreifung Voldemorts führten und die wir so einfach nicht zulassen durften. Dumbledore bot uns an, zurückzureisen, um diese Dinge zu verhindern.“
Lily sagte nichts, genau wie Sirius und Remus. „Das kann nicht stimmen! Kein Zeitumkehrer der Welt kann euch mehr als ein paar Stunden, maximal aber Tage in die Vergangenheit schicken. Ihr müsst aber wenigstens Monate, wen nicht gar Jahre zurückgereist sein.“ Hermine sah James noch immer angsterfüllt an.
„Wir haben eine Möglichkeit gefunden, weiter zurückzureisen.“ Lily sah zu Hermine. Hermine traf es tief, die tiefe Verletztheit und Trauer in ihren grünen Augen zu sehen. „Wie weit?“ Hermine wandte den Kopf ab. „Ungefähr zwanzig Jahre.“
Fassungslosigkeit breitete sich auf den Gesichtern ihrer Freunde aus. „Zwanzig Jahre? Wisst ihr, was ihr dadurch alles verändern könntet?“ Die drei nickten. „Glaub mir, Remus, es war nötig! Die Zaubererwelt in unserer Zeit nähert sich einer Diktatur unter Voldemort. Egal wie sehr wir kämpfen, die Reihen der Todesser mehren sich, während der Orden mehr und mehr Mitglieder verliert.
Bis vor einigen Monaten hatten wir noch Hoffnung, doch Voldemort erfuhr von unserem Plan und vereitelte ihn. Dumbledore selbst war es, der keinen anderen Ausweg sah.“ Diese Nachricht verursachte bei allen eine tiefe Welle der Trauer, Wut und Hoffnungslosigkeit.
„Und was tut ihr jetzt hier? Ich meine außer unser Vertrauen zu erschleichen und uns zu belügen?“ Hermine schloss bei Sirius Worten einen Moment die Augen. „Es tut uns leid, dass wir lügen mussten, aber was hätten wir tun sollen?“
Draco gluckste. „Hätten wir vielleicht Schilder tragen sollen, auf denen steht, ´Hi, wir kommen aus der Zukunft und wollen die Welt retten?` Ein Großteil der Slytherins hätte es uns gedankt. Sie hätten uns gleich abmurksen können und so die Herrschaft über die magische Welt viel früher erlangt, als gedacht.“
Hermine sah Draco strafend an, dann wandte sie sich wieder den anderen zu. „Wir können, oder viel mehr wollen, euch nicht alles erzählen was passiert, aber ihr müsst uns vertrauen. Ich habe nie gelogen, wenn es nicht um Dinge ging, die meine Herkunft verraten hätten. Ihr alle seid mir unwahrscheinlich wichtig! Das müsst ihr mir glauben.“ James Mine blieb hart.
„Was tut ihr hier in dieser Zeit?“
Hermine seufzte. Sie hatte gewusst, dass alle sie hassen würden. Wieso war sie also überrascht? „Wir sind hier, um mit euch den Krieg zu gewinnen. Wir kennen eine Möglichkeit, Voldemort entgültig zu stürzen, so dass er nie wieder Schaden in der magischen Welt verursachen kann.
Der einfachste Weg war, sich hier ein normales Leben aufzubauen, denn erstens wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen, unseren Plan durchzuführen und zweitens, ist unklar, wann der wirkliche Krieg beginnt.“
Remus sah sie fragend an. „Solltet ihr das nicht eigentlich wissen?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Wir haben bereits zu viel verändert. Bereits jetzt stimmen viele Dinge nicht mehr mit denen überein, die wir kennen.“ Remus nickte verstehend. „Können wir euch helfen?“ Hermine lächelte ihn dankbar an. „Wir werden auf das Ordenstreffen warten müssen und dann sehen wir weiter.“ James sah Remus geschockt an.
„Was ist Krone? Sie haben uns nie einen Grund gegeben, ihnen nicht zu vertrauen. Du hättest nicht anders gehandelt, als sie.“ James wandte den Blick ab und Hermines Augenmerk richtete sich auf Lily. Sie stand auf und ging auf Hermine zu. „Versprich mir, dass es ab jetzt keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben wird, Hermine.“ Hermine schossen die Tränen in die Augen. „Das kann ich nicht, Lily. Ich verspreche dir, ich werde dich nie mehr anlügen, doch ich kann dir nicht alles erzählen. Es geht einfach nicht.“ Lily seufzte. „Damit muss ich mich halt zufrieden geben.“ Sie drückte Hermine fest an sich und Hermine war unheimlich erleichtert. Bei Draco und Harry tat sie das selbe, wobei sie Harry einen eigentümlichen Blick schenkte.
Die Tür fiel ins Schloss und Hermines Blick glitt sofort an die Stelle, an der vor wenigen Sekunden noch Sirius gestanden hatte.
Sie schüttelte traurig den Kopf und fand sich plötzlich in einer weiteren Umarmung wieder. „Es tut mir leid, Hermine, aber Sirius so zu sehen, fiel mir einfach schwer und irgendwie mach ich dich dafür verantwortlich.“ Hermine und James lächelten sich an, dann trat einen Moment des Schweigens ein.
Lily war es, die die Stille als erste durchbrach. „Was müsst ihr tun?“ Harry sah seine junge Mutter einen Moment an. „Zuerst werden wir einige Gegenstände suchen. In unserer Zeit haben wir gewusst, wo sie sind, doch in dieser Zeit wissen wir es nur von einigen. Ich denke, dass das unser primäres Ziel sein wird. Dann sehen wir weiter.“ Lily sah mit Tränen in den Augen zu Hermine. „Das heißt, wenn ihr eure Aufgabe erledigt habt, wenn diese Gegenstände gefunden wurden und der Krieg vorbei ist und wir alle überlebt haben, dann werdet ihr gehen?“ Die drei sahen ausweichend zur Seite. „Das könnt ihr nicht tun. Ihr könnt euch nicht in unsere Herzen schleichen, uns dazu bringen, euch zu mögen, nein, euch zu lieben und dann einfach verschwinden!“
Hermine sah traurig zu Lily. „Es tut mir leid, aber es muss sein. Wir haben ein Leben in der Zukunft. Es ist schlimm genug, dass wir es für so lange links liegen lassen.“
Draco seufzte. „Glaub mir Lily, ich würde zu gerne hier bleiben. Mein Leben hier ist um ein hundertfaches besser, als in meiner Zeit. Bis auf eine Sache... der wichtigste Mensch meines Lebens lebt in der Zukunft und ich will und werde sie nicht allein lassen.
Sie hat weder Mutter, noch Vater und ich kann sie nicht auch noch allein lassen.“ Lily hatte Tränen in den Augen. Sie wusste zwar nicht, von wem Draco sprach, doch sie hatten niemals so emotional erlebt. „Ich bleibe hier!“ Alle Augen richteten sich auf Harry. Er zuckte die Schultern. „Mich bindet nichts an die Zukunft, außer mein Schicksal. Doch wenn ich es hier erfülle, kann ich endlich ein normales Leben führen. Ich werde euch vermissen, aber alles, was ich je wollte, ist hier!“
Er lächelte seine Eltern an. Sie schienen nur die Hälfte zu verstehen, waren jedoch erfreut über Harrys Entschluss. „Harry, das kannst du nicht ernst meinen! Das hier ist nicht deine Zeit. Sie war es nie und wird es nie sein!“ Harry schüttelte den Kopf. „Es spielt keine Rolle, Hermine. Ich werde nicht zurückgehen in eine Welt, in der ich nichts habe.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Das ist nicht gesagt! Weißt du, was wir alles verändert haben? Es wird alles anders sein in der Zukunft. Sie werden leben und du mit ihnen.
Du kannst nicht hier bleiben.“ Zweifel breiteten sich in Harrys Gesicht aus. Er sah zu Lily und Jame und so sehr er sich freute, sie als seine Freunde zu haben, so sehr wünschte er sich richtige Eltern. Was, wenn sie es wirklich schafften, alles zu verändern, so dass sie leben würden?
Hermine sah Harry an, dass er allein darüber nachdenken musste, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen und wandte sich ab.
Sie war sich sicher, dass es so einfach nicht war, in einer anderen Zeit zu bleiben. Vielleicht ginge es, doch was dann? Die Zukunft wäre verändert, was hieß, das Harrys Eltern wahrscheinlich leben würden und Voldemort hoffentlich tot wären, doch welchen Grund würde Harry dann haben, um in die Vergangenheit zu reisen? Und das würde unweigerlich passieren. Schließlich konnten keine zwei Harrys in einer Zeitperiode leben.
Hermine seufzte. Das alles war einfach zu kompliziert. Alles hätte so einfach sein können, wenn sie nur nicht alle ihre Probleme mit Gefühlen hätten.
Ein paar Stunden später war Hermine wieder allein in ihrer Wohnung. Sie las ein Buch auf ihrer Couch und schrieb sich ab und an einiges heraus. Ein Picken am Fenster ließ sie aufsehen. Eine Eule saß am Fenster und erbat Einlass. Hermine stand auf und öffnete das Fenster. Die Eule schwebte hinein und ließ den Brief vor ihr sinken. Hermine öffnete und erstarrte in der Bewegung, als ihr bewusst wurde, was sie in Händen hielt.
Die UTZ Ergebnisse waren da!
Schnell überflog sie die Zeilen und atmete erleichtert aus. Sie hatte die gleichen Ergebnisse erreicht, wie in ihrer Zeit. Das hieße, in wenigen Tagen würde ihre Ausbildung zum Auror beginnen.
Hermine setzte sich wieder in ihren Sessel und las weiter.
XXXXXXXXX
Am nächsten Tag war sie bereits früh bei ihrer Arbeit. Es war noch nicht allzu viel los und Hermine hatte genügend Zeit die Tische nochmal gründlich zu säubern, den Boden zu wischen und die Salz und Zuckerstreuer neu aufzufüllen.
Ihr Chef Bob, kam lächelnd auf sie zu. „Ach Herminchen, was würde ich nur ohne dich tun.“ Hermine zuckte die Schultern. „Jemand anderen einstellen?“ Er grinste. „Bob, in Kürze beginnt meine Ausbildung...“
Bob verzog schmollend das Gesicht. „Das heißt, du möchtest kündigen?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Ungern! Lieber wäre es mir, wenn ich nachmittags arbeiten könnte. Die Aurorenausbildung beginnt recht früh, ich könnte dann die Spätschichten übernehmen.“ Bob nickte erfreut und ließ sie wieder allein. Die ersten Gäste kamen und Hermine bediente sie höflich und zuvorkommend. Ein Gast war ihr wirklich zuwider. „Hey Puppe, hast du Lust mit mir ins Hinterzimmer zu verschwinden? Du siehst aus, als hättest du es dringend nötig!“ Hermine ignorierte ihn einfach. Wäre er kein Kunde, hätte sie höchstwahrscheinlich verbal in den Boden gestampft, doch der Kunde war König, weshalb sie sich zurück hielt.
Als er endlich zahlen wollte und Hermine neben ihm die Rechnung ausstellte, klatschte er seine Hand direkt auf ihren Hintern. Hermine schloss um Beherrschung bemüht die Augen und beugte sich dann dicht zu seinem Ohr. „Solltest du noch ein einziges Mal wagen, mich anzufassen, mich dumm anzulabern oder auch nur schief zu gucken, ich verspreche dir, du wirst es bereuen. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, man hätte dich niemals geboren oder hättest dein Ende in Gesellschaft eines Drachens erlebt...“
Der Typ weitete geschockt die Augen, zahlte schnell und verließ das Café. „Beehren Sie uns bald wieder!“
XXXXXXXXX
Das Aurorentraining begann eine Woche später. Hermine traf sich ein paar Minuten vor Beginn mit Draco und Harry, die ebenfalls Ergebnisse in ihren UTZ´s erreicht hatten, die sie zur Aurorenausbildung zuließen. Zusammen betraten sie das Ministerium und suchten den Raum in dem der Unterricht stattfinden sollte. Hermine wusste nicht, wieso, doch sie zuckte zusammen, als sie Sirius in einer Ecke sitzen und stur aus dem magischen Fenster starren sah. Natürlich war er hier, genau wie James und Remus. Und obwohl Lily ebenfalls eine Kämpferin für das Gute war, hatte sie sich gegen eine Ausbildung zum Auror entschieden. Dass Peters Noten zu schlecht waren, um diesen Berufsweg einzuschlagen, war nicht wirklich eine Überraschung gewesen. Wenn man so darüber nachdachte, wäre das auch ein wenig eigenartig gewesen, wenn ausgerechnet Peter, Auror geworden wäre.
Hermine setzte sich neben Draco, Harry neben James und Remus und Sirius hatten sowieso nebeneinander gesessen. Das erstaunte Hermine. Wieso saßen nicht James und Sirius zusammen? Klar, auch Remus und Sirius waren sehr gute Freunde, aber James und Sirius...sie waren eine Einheit. Die besten Freunde.
„Nun denn, ich freue mich, Sie alle hier begrüßen zu können. Sie haben sich auf die beschwerliche Reise eines Aurors gemacht und gehören mit zur Spitze ihrer Zeit. In den nächsten Wochen und Monaten werden Sie alle eine Ausbildung erhalten, die Ihnen dabei helfen wird, das Böse dieser Welt auszulöschen und das Gute zu verbreiten.“ Hermine hörte dem Ministeriumstypen aufmerksam zu, war jedoch alles andere als angetan. Das war hier doch keine Abenteuerveranstaltung, das war die Realität. Das echte Leben. Sie wusste nicht einmal den Namen, dieses komischen Kauzes.
„Ihr Unterricht teilt sich in mehrere Fächer, so wie sie es auch von ihrer vorherigen Schule kennen dürften. Sie lernen hier nicht nur die Praxis, sondern auch die Theorie. Allerdings laufen alle Fächer, die sie haben werden unter diesen Oberbegriffen. Montag, Mittwoch und Freitag haben sie praktischen, Dienstag und Donnerstag theoretischen Unterricht. Ich will nicht länger um den heißen Brei herum reden. Da, wie Sie sicherlich alle wissen, heute der Anfang der Woche ist, Montag, werden Sie heute praktischen Unterricht erhalten. Mr. Davis hier, wird Ihnen alles weitere erklären.“ Der kleine rundliche Mr. ? entfernte sich und an seiner Stelle trat ein durchtrainierte, etwa Mitte dreißig Jahre alter Mann. „Wie Ihnen Mr. Roberts gerade mitteilte, bin ich Mr. Davis und werde Sie trainieren.“ AHA! Mr. Roberts war also der schrullige Typ.
„Ich werde mir zunächst ein Bild machen, was Sie alles beherrschen und werde Sie daher in Paare einteilen. Noch heute werden sich feste Paare bilden, die zunächst als Teams zusammen arbeiten werden. Ihre Partner werden sich je nach Leistungsstand finden, können sich aber auch ändern. Tun Sie sich bitte zuerst mit ihrem Sitznachbarn zusammen. Ich werde Sie im Laufe der nächsten zwei Stunden immer mal mit jemand anderem zusammen tun und sehen, wer der perfekte Trainingspartner für jeden einzelnen ist.“
Hermine und Draco liefen sich leise unterhalten, was hieß, sie lästerten über ihre neuen Lehrer, hinter Mr. Davis her. Hermine kicherte leise, als Draco sich über Mr. ? alias Mr. Roberts lustig machte. Es war nicht nett, aber lustig.
In einer großen Trainingshalle hielten sie an. „Beginnen Sie einfach, indem Sie sich gegenseitig duellieren.“ Hermine zuckte die Schultern und feuerte einen Fluch auf Draco, zur selben Zeit, wie er auch. Beide schafften es auszuweichen. „Granger, Granger, sehe ich da etwa slytherinische Züge an dir? Jemanden ohne Vorwarnung angreifen. Ich bin entsetzt.“ Hermine grinste und feuerte erneut los.
Die beiden waren die ersten, die sich getraut hatten, sich gegenseitig anzugreifen und endlich fingen auch all die anderen an. Draco und Hermine hatten zwar schon einige Male miteinander gekämpft, waren jedoch noch immer unbekannte Größen füreinander. Es war eine Herausforderung für beide und für Hermine war es unverständlich, wieso sie plötzlich einem anderen Partner zugewiesen wurde. Kommentarlos sah sie sich plötzlich Remus gegenüber. Auch dort wurde sie bald weggeholt, dieses Mal jedoch aus gutem Grund. Sie war Remus weit überlegen. Obwohl er wirklich gut war, hatte sie einfach mehr Erfahrung und konnte sich denken, was er als nächstes tun würde. Ihr nächster Trainingspartner war ihr unbekannt. Gemeinsam mit einer Beinklammer, rief er ihr seinen Namen entgegen. „Hi, ich bin Jonathan.“ Hermine wehrte sie mit einer einfachen Bewegung ab und schleuderte ihm einen Stupor entgegen, der ihn jedoch knapp verfehlte. „Freut mich, ich bin Hermine.“
Einige wenige weitere Flüche und erneut wechselte sie den Partner. Eine Weile ging das so weiter und Hermine musste mit einigen anderen Auszubildenden Kämpfen, bis sie an James geriet. „Hi James.“
„Hi Hermine.“ Ohne weitere Worte zu verlieren kämpften auch die beiden einen erbitterten Kampf. Seufzend trat Mr. Davis auf sie zu und hielt ihren Kampf auf. „Miss Granger? Kommen Sie, suchen wir einen neuen Partner für sie.“ Hermine sah ihn fragend an. „Wieso denn? Es hat doch mit einigen gut geklappt, wieso muss ich schon wieder wechseln?“ Mr. Davis grinste sie schief an.
„Weil die anderen Sie nicht gefordert haben. Schauen Sie sich mal um. Keiner hatte so viele Kämpfe zu bestreiten, wie Sie bis auf Mr. Black und sie schwitzen noch nicht mal. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Sie ihre Partner geschlagen hätten und sie sollen hier gefördert werden.“ Hermine seufzte. „Na schön, geben Sie mir noch einen.“ Davis grinste und führte sie durch den Raum hindurch. „Mr. Black, Sie und Miss Granger werden es jetzt miteinander versuchen.“ Sirius grinste bitter. „Hoffentlich ist ihr das nicht zu viel Verantwortung.“ Hermine funkelte ihn wütend an und stellte sich auf.
Hatte Sirius damals noch eine Spur Skrupel gehabt, sie anzugreifen, so war er dieses Mal gnadenlos. Hermine schaffte es nicht, selbst einen Fluch abzugeben da sie damit beschäftigt war, die Salve an Flüchen gegen sie abzuwehren und ihnen auszuweichen. Sirius hatte den Vorteil des ersten Angriffs genutzt und versuchte nun, sie müde zu machen, um leichtes Spiel mit ihr zu haben. Hermine, die sich nicht das erste Mal in so einer Situation befand, rollte sich ab, zielte mit ihrem Stab in dem Moment auf seine Beine, in dem er ihr gerade einen weiteren Fluch entgegen geschleudert hatte und riss ihm die Beine weg.
Dieses Mal war sie diejenige, die die Oberhand hatte. Sie entwaffnete ihn, und hielt ihm den Zauberstab an die Kehle. „Sehr schön, Miss Granger, Mr. Black. Ich denke , Sie haben ihre jeweiligen Partner gefunden.“ Entgeistert sahen sie ihn an. Hermine schluckte. Das war schlecht. Sie wollte sich möglichst fern von Sirius halten und nicht so eng mit ihm zusammen arbeiten.
„Wieso sie? Sie hat mich ... besiegt, oder, also kann man kaum von gleichen Verhältnissen sprechen.“
Mr. Davis lächelte ihn an. „Es geht hier nicht darum, wer wen besiegt, sondern darum, sich gegenseitig zu fordern. Da sie die letzten Duellanten waren, habe ich mir Ihr komplettes Duell ansehen können. Zwischen Ihnen herrscht ein gleiches Kräfteverhältnis. Es sah am Anfang so aus, als würde Miss Granger klar unterliegen und es war das erste Mal, dass ich sie etwas anderes hab tun sehen als nur abzuwehren und zurückzufeuern.
Genug der langen Erklärung, sie beide werden zukünftig gemeinsam trainieren.“
Hermine sah hilfesuchend zu Draco und Harry, die, oh Wunder, ebenfalls ein Team bildeten. Die zuckten lediglich die Schultern und grinsten leicht.
Hermine ging, nun da das Gespräch zu Ende zu sein schien, zu ihnen und sah sich im Raum um. James und Jonathan schienen ebenfalls ein Team zu bilden und Remus hatte seinen Partner in einem Fremden gefunden. Das würde lustig werden. Sie und Sirius! Irgendwer da oben musste sich ziemlich über sie kaputtlachen.
XXXXX
In den nächsten Wochen trainierten sie hart. Obwohl sie an sich kein Problem mit dem Praxisstunden hatte, war ihr die Theorie lieber. Das war ein Gebiet, das Hermine mochte. Stumpfes Auswendiglernen und Anwenden. Die Theorie war so ziemlich genau, wie der normale Unterricht in Hogwarts, plus ein paar Zusatzfächer. Das einzig Dumme an Fächern wie Zaubertränke war, dass sie auch hierbei mit Sirius zusammenarbeiten musste. Ihr Verhältnis war angespannt und ihr schien es nicht, als würde Sirius daran etwas ändern wollen.
Während Hermine bemüht freundlich war, erntete sie von Sirius permanent spitze Kommentare oder er strafte sie mit Ignoranz. „Sirius, auch wenn ich für dich nicht existiere, bitte spreng mich nicht in die Luft. Die Alraune kommt zerhackt und nicht püriert in den Trank.“
Sirius schenkte ihr ein spöttischen Blick. „Hast du das aus der Zukunft mitgebracht? Ich hoffe es ist dir nicht zu riskant, mir dieses Wissen zukommen zu lassen.“ Hermine verdrehte die Augen. „Ich habe es nicht aus der Zukunft mitgebracht. Es steht in der Anleitung direkt vor dir.“
Schweigend drehte er sich zurück zu dem Trank. Hermine seufzte. Das konnte ja was werden.
XXXXX
„...Weshalb das Ministeriumsgebäude heute früher schließt. Es ist ungemein wichtig, dass Sie das Gebäude bis spätestens Viertel nach vier verlassen haben. Zu diesem Zeitpunkt wird es sich allein verschließen und in vierundzwanzig Stunden wieder öffnen.“
Sirius stöhnte entnervt auf. Er hatte eigentlich vorgehabt, in der Aurorenanlage zu trainieren, was jetzt nicht mehr möglich war, weil irgendwelche dämlichen Zauber erneuert werden mussten und dazu das Gebäude nach Möglichkeit leer sein musste.
Hermine hatte ihn am Tag zuvor schon wieder entwaffnet und das nur wegen einer Unaufmerksamkeit seinerseits. Bisher hatte er es noch kein einziges Mal geschafft, sie zu schlagen. Entweder es stand unentschieden oder sie gewann. Früher wäre ihm das nicht passiert. Er hatte abgebaut seit Hogwarts und er wusste ganz genau, wessen Schuld das war. Hermines.
Ohne Rücksicht auf ihn zu nehmen, hatte sie ihn abserviert. Um ihrer Freundschaft Willen. Pah! Weshalb auch immer, er war sich sicher, dass sie ihm eins auswichen wollte, indem sie ihn so gedemütigt hatte.
Wieso sonst sollte sie sich die Chance entgehen lassen, mit ihm auszugehen. Keine Frau hatte das bisher. Sirius schalte sich selbst. Das war nun wirklich Unsinn. Er war einfach enttäuscht, hatte er doch zuvor niemals so für eine Frau empfunden und ausgerechnet wenn er sich verliebte, kam sie aus der Zukunft.
Auf die Idee, dass sie das nur tat, um sich und ihn vor dem Schmerz, den ihre Rückkehr verursachen würde zu schützen, kam er nicht.
Er schulterte seine Tasche und sah zu, wie Hermine und Mr. Davis zusammen durch die Flure des Ministeriums liefen. Vielleicht irrte er sich, aber dieser Typ schien sich ziemlich an sie ran zu schmeißen. Die Blicke, die er ihr während des Trainings zuwarf, sprachen Bände.
„Hey Sirius, hättest du Lust, dich mal mit mir auf einen Kaffee zu treffen. Ich würde mich wirklich freuen.“ Sirius sah zu der jungen Frau neben sich. Sie machte ebenfalls eine Ausbildung zum Auror und stellte sich soweit er das beurteilen konnte, aber ziemlich dämlich an. Sie war ziemlich hübsch, doch strohdumm und er fragte sich ernsthaft, wie sie es hierher geschafft hatte.
„Also...ich würde ja gerne, aber das ist im Moment ziemlich schlecht. Aber sobald es wieder besser läuft, sag ich bescheid.“ Merlin, er wusste nicht mal ihren Namen. Er fragte sich, wieso er nicht einfach annahm und sah, was sich das so entwickelte. Seine letzte Verabredung lag bereits Wochen zurück und selbst mit der war nichts gelaufen.
Und James...James war sauer auf ihn, nur weil er in letzter Zeit nicht mehr er selbst war. Na ja und weil er ihn angeschrieen hatte, er solle ihn in Ruhe lassen und sich mit seiner herzallerliebsten Verlobten vergnügen gehen. Kein Grund eigentlich gleich wütend zu werden und ihn total zu meiden. Die junge Frau neben ihm sah ihn schmollend an und Sirius musste einfach grinsen. Dachte sie, dass würde ihn umstimmen? Sie hatte soviel Make-up im Gesicht, sie konnte nicht ernsthaft glauben, sie sähe auch nur entfernt niedlich aus.
„Vergiss es aber nicht, Sirius. Ich nehme dich beim Wort.“ Sie lief an ihm vorbei, nach draußen und aus seinem Sichtfeld. Suchend sah Sirius sich nach Hermine um. Es mochte ein wenig erbärmlich sein, doch er musste sie einfach ansehen. Sie war so schön...
Er entdeckte sie nirgends. Etwas besorgt, da sie auch nicht bei Harry und Draco zu sein schien, lief er zögerlich weiter. Abrupt blieb er stehen und griff sich stöhnend an den Kopf. Er hatte seine Aufzeichnungen im Labor liegen lassen. Verdammt. Er gab es nicht gerne zu, doch während dieser Ausbildung musste er sich ziemlich reinhängen, um nachzukommen. Dazu gehörten auch Hausarbeiten und die waren nur mit den Aufzeichnungen zu erledigen.
Er lief zurück in die Richtung aus der er gekommen war und stürmte in das Zaubertranklabor. Er sah auf die Uhr und stockte. Es war bereits dreizehn Minuten nach vier. Er schnappte sich seine Notizen und rannte den Weg zurück. Ein Hindernis ließ ihn zurücktaumeln und geistesgegenwärtig nach diesem Hindernis greifen, als es zu Boden zu gehen drohte.
Erst jetzt erkannte er, was oder vielmehr, wen er da aufgefangen hatte. Hermine.
Einen Moment starrten sie sich einfach nur an, versanken in den Augen des jeweils anderen. Hermine riss sich als erstes los. „Verdammt! Sirius komm schon, es ist bereits sechzehn Minuten nach vier.“ Sirius war noch immer nicht ganz bei sich und ließ sich an der Hand hinter ihr herziehen. Am Portal nach draußen blieb Hermine stehen und versuchte das Tor zu öffnen. Vergeblich. „Verfluchter Mist!“ Sie stampfte mit dem Fuß auf, griff nach ihrem Zauberstab und probierte allerhand Sprüche aus. Vergeblich. „Es sind doch nur lächerliche zwei Minuten. Verfluchte, übergenaue Magie!“ Sirius grinste. Das erste Mal seit Wochen. „Miss Granger, das sind ja ganz neue Töne.“ Hermine wandte sich verwirrt zu ihr um. Sie schien ihn komplett vergessen zu haben, so wie auch die Tatsache, dass sie noch immer seine Hand hielt.
Sie ließ sich langsam los. „Und jetzt? Ich habe keine Lust, die ganze Nacht hier eingesperrt zu sein.“ Sirius sagte nichts. Er sah sie sich genau an. Hatte er schon mal bemerkt, wie schön diese Frau war? Wütend übertraf sie seine bisheriges Bild von ihr sogar noch. Hermine kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. „Kann man in der Eingangshalle noch, ich meine schon, apperieren?“ Sirius nickte.
„Theoretisch schon, aber ich glaube kaum, dass das funktioniert im Moment.“ Hermine stöhnte genervt. Sie lief voraus in den Teil des Gebäudes, in dem es die Cafeteria gab und ließ sich dort auf einen der unbequemen Stühle fallen. Sirius folgte ihr. Was sollte er auch sonst tun? Sie alleine in einem gefährlichen Gebäude, wie dem Ministerium rumlaufen lassen? Das wäre einfach albern gewesen. Er beschränkte sich einfach darauf, sie ab jetzt zu ignorieren.
Als sie ihre Robe auszog und mit ihrer Hand unter ihr T-Shirt griff, ging das allerdings nicht mehr. Er starrte sie an und beobachtete interessiert, wie sie eine Kette mit einem galeonenähnlichen Anhänger hervorzog und ihren Zauberstab darauf richtete. Sie glühte kurz auf und danach steckte sie sie wieder unter ihr Oberteil.
Danach sah sie Sirius an, der ihr gegenüber Platz genommen hatte. Gegen seinen Willen richtete er nun doch das Wort an sie. „Was war das?“ Hermine hob fragend die Braue. „Die Kette!“ Hermine sah auf die Stelle, an der die Kette hing. „Das ist eine Kette mit einem Anhänger.“ Sirius schmunzelte. „Danke Professor, wär ich nie drauf gekommen.“ Hermine lächelte unsicher, seiner freundlichen Stimmung wegen. „Ich hab Harry eine Nachricht geschickt, dass ich hier im Ministerium festsitze. Merlin, wie Draco mich damit aufziehen wird.“
Sie schwiegen wieder, bis erneut Sirius das Wort ergriff. „Woher habt ihr diese Ketten? Offensichtlich besitzen Harry und Draco sie ja auch.“ Hermine schien aus ihren Gedanken gerissen worden zu sein und sah ihn kurz irritiert an. „Ähm...ach so ja, die hab ich in unserem fünften Jahr gemacht. Kleines Problem mit der Obrigkeit. Hat diese Art der Kommunikation nötig gemacht. Ich hab sie in den letzten Jahren noch ein wenig verändert, so dass nicht nur einer Nachrichten schicken kann. Ziemlich praktisch bei der Arbeit mit dem Orden.“ Sirius sah sie fragend an. „Was?“ Sirius zuckte die Schultern.
„Ich vergesse einfach immer, dass du schon lange im Orden bist oder sein wirst oder gewesen sein wirst???? Es ist merkwürdig.“ Hermine nickte. „Stimmt.“ Sie schwiegen wieder. Plötzlich griff Hermine sich an ihr T- Shirt. Sie holte die Münze hervor und betrachtete sie einen Moment. „Harry meint, wir müssen die Nacht tatsächlich hier verbringen. Wir brauchen uns aber keine Sorgen wegen irgendwelcher Zauber machen. Na das ist doch ne tolle Nachricht.“ Wieder glühte die Münze auf. Hermine las und zog dann missmutig die Augenbrauen zusammen. „Was ist?“ Hermine grummelte.
„Schönen Gruß von Draco!“ Sirius hob fragend die Braue. „Sirius, denk drüber nach! Wenn du hören würdest, dass Lily und James in unserer Situation wären und du könntest ihnen eine Nachricht zukommen lassen, was würdest du sagen?“ Sirius überlegte einen Moment und kicherte dann. „Schönen Gruß und viel Spaß!“ Hermine schüttelte den Kopf. „Ihr zwei seid euch wirklich viel zu ähnlich!“
Nachdem erneut Schweigen eingetreten war, erhob Hermine sich und betrat die Theke der Cafeteria. Sie suchte sich ein paar Lebensmittel zusammen, legte ein paar Galeonen hin und setzte sich wieder an den Tisch. Wie selbstverständlich griff Sirius nach einem Schokoriegel. „HEY!“ Sirius sah sie fragend an. „Was ist?“ Er biss von dem Riegel ab. „Das ist meine!“
„Sei nicht so geizig!“
„Ich bin nicht geizig, ich will nur dir nichts abgeben.“
„Und warum nicht?“
„Weil du und ich keine Freunde mehr sind.“
„Und deshalb habe ich weniger Hunger, oder was?“
Hermine griff sich an die Stirn. „Und was soll das heißen, wir sind keine Freunde mehr?“ Hermine sah ihn überrascht an. „Ich weiß ja nicht, was du unter diesem Begriff verstehst, aber wir haben seid Wochen nicht mehr miteinander gesprochen.“ Sirius mied ihren Blick. „Ich ...tut mir leid.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Muss es nicht, ich verstehe dich. Ich wäre auch enttäuscht gewesen. Es ist nur schade, dass dadurch genau das passiert, was ich verhindern wollte.“ Sirius sah sie immer noch nicht an. „Ich dachte, zwischen uns, da wäre etwas, Hermine. In meinem ganzen Leben habe ich für niemanden gefühlt, wie für dich. Ich hätte meine Freundschaft zu Remus gefährdet damals, nur um dich für mich zu gewinnen... Ich verstehe allerdings, dass du meine Gefühle nicht erwiderst. So was kann man nicht erzwingen und...“ Er wurde je durch einen Mund unterbrochen, der sich unvorbereitet auf seinen eigenen gedrückt hatte.
Der Kuss dauerte nur einen Moment an und war zu Ende ehe Sirius die Chance hatte, ihn zu erwidern. Verblüfft sah er Hermine an, die knallrot im Gesicht vor ihm stand und selbst mindestens ebenso verwirrt war. „Tut...tut mir leid, ich...“ Ihre Stimme versagte und Tränen standen in ihren Augen. Sirius stand auf, trat dicht vor sie und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Dann küsste er sie. Er streichelte sanft über ihre Unterlippe, schlüpfte zwischen ihren Lippen hindurch und traf auf Hermine. Ihre Zungen um spielten sich, tanzten förmlich miteinander. Der Kuss endete abrupt, als Hermine ihn von sich schob. „Sirius...es... das geht einfach nicht.“
Sirius Mine verfinsterte sich. Hatte sie mit ihm gespielt? Man küsste doch niemanden, wenn man nichts von dieser Person wollen würde. „Wieso tust du das, Hermine? Ich sage dir, dass ich dich liebe, du lässt mich stehen, ich versuche dich aus meinem Leben zu streichen, du verschwindest einfach nicht und dann küsst du mich und wieder bin ich der Dumme und du lässt mich stehen! Wenn du nicht empfindest, wie ich, dann bitte lass mich zufrieden!“ Hermine liefen Tränen über die Wangen. „Merlin, ich wünschte das wäre so einfach, Sirius. Das ist es aber nicht. Ich...ich liebe dich so sehr und es war einfach grausam, von dir ignoriert zu werden und zu sehen, wie du darunter leidest.“
Sirius sah sie fragend an. „Du liebst mich?“ Hermine nickte, doch wich zurück, als er erneut auf sie zutrat. „Versteh doch, es geht nicht!“
Sirius hob verzweifelt die Arme. „Aber warum nicht? Ich liebe dich und du mich, wo ist also das verdammte Problem?“ Hermines Tränen rannen nun schneller an ihrem Gesicht herunter. „Sirius, denk nach! Ich werde nicht immer hier sein. In wenigen Jahren, vielleicht auch nur Monaten, werde ich zurückkehren. In meine Zeit und du...wirst auch dort sein. Zwanzig Jahre älter als ich.“
Sirius sah sie verzweifelt an. „Aber das ist mir egal. Hauptsache wir können zusammensein. Was spielt das Alter da für eine Rolle?“ Hermine schüttelte traurig den Kopf. „Es wird alles anders sein. Wir sind dann nicht mehr...wir. Du wirst so viel erlebt haben, ich werde...zwanzig Jahre nicht da sein. Vielleicht wird es dir nichts ausmachen, mit einer Neunzehnjährigen zusammen zu sein, doch wie wird es für dich sein, mich als Kind aufwachsen zu sehen?“ Sirius schwieg.
Hermine drehte sich traurig um. Mittlerweile war es ziemlich spät und Hermine hatte nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Sie gab zu, sie war bereits ziemlich müde. Seufzend schob sie zwei Stühle zusammen, richtete ihren Zauberstab darauf und murmelte ein paar Worte. Ein gemütliches, kleines Bett erschien, auf dem Hermine sich niederließ und ihre Schuhe abstreifte. Sirius stand noch immer an der selben Stelle, an der Hermine ihn zuvor stehen lassen hatte.
„Sirius?“ Er schreckte aus seinen Gedanken auf und sah sie stirnrunzelnd an. „Wird es jetzt wieder so sein?“ Sirius ging langsam auf sie zu. „Wie?“
Hermine schluckte. „Na ja, dass wir keine Freunde mehr sind. Ich vermisse dich in meinem Leben. Ich hab dich gerne als meinen Freund.“ Sirius schwieg einen Moment. „Nein!“
„Was?“
„Nein, es wird nicht wieder so, wie vorher. Wir werden wieder....Freunde sein, nur Freunde...“ Hermine sagte dazu nichts. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs trug sie einen bequemen Pyjama. Sie lächelte schüchtern zu Sirius. „Magst du auch?“ Sirius schreckte erneut aus seinen Gedanken auf und zwang sich zu einem Lächeln.
Hermine richtete ihren Stab auf ihn und auch er trug bequeme Sachen zum Schlafen. Hermine begann unkontrolliert zu lachen. Es war fies, doch die Gelegenheit war einfach zu gut gewesen um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Sirius Pyjama war über und über mit Pferden bedruckt und er sah einfach nur...beschissen aus. Sirius stürzte sich auf sie, als er seinen Schlafanzug sah und kitzelte sie durch. Nach Minuten ließ er endlich von ihr ab und Hermine bekam endlich wieder Luft. Sirius blieb auf ihrem Bett liegen und sah stur an die Decke.
Freunde...nur Freunde. Nun, vielleicht war das besser, als gar nichts. Ein unglaublicher Schmerz breitete sich in seinem Körper aus, als er darüber nachdachte, dass dies hieß, er würde die Frau, die er liebte niemals an seiner Seite wissen. Niemals....
Auch in der fernsten Zukunft nicht. „Altersunterschiede sind in der Zaubererwelt weit weniger dramatisch, als in der Muggelwelt.“
Hermine lächelte leicht. „Ich weiß Sirius. Es geht dennoch nicht. Irgendwann wirst du es verstehen. Du wirst bemerken, dass es merkwürdig wäre und niemals mehr darüber reden wollen. Ich wette, wenn wir uns in der Zukunft wiedersehen, wirst du dir wünschen, wir hätten uns niemals geküsst.“
Sirius richtete sich auf und sah sie ernst an. „Niemals!“ Hermine verfluchte sich selbst, doch als Sirius so dicht über sie gelehnt war und ihr diesen intensiven Blick schenkte, versank sie erneut in seinen Augen. Grau... ein weicheres grau, als das von Dracos Augen, doch unbestreitbar ebenfalls grau und wunderschön. Als Sirius sich, ebenfalls gefesselt durch ihre Augen, zu ihr hinunterbeugte, suchte sie alle Kraft zusammen und wandte sich ab. Niedergeschlagen ließ er sich neben ihr nieder. „Soll ich dir ebenfalls ein Bett zaubern?“ Sirius sah sie einen Moment von der Seite an.
„Wenn das nicht gegen die `nur Freunde Regel´ verstößt, würde ich gerne hier schlafen...bei dir.“
Hermine überlegte einen Moment. Eigentlich war das kein Problem. Sie hatte schon häufig mit Draco oder Harry in einem Bett geschlafen, auch mit Ron, als sie noch kein Paar waren. „Ich denke, das ist akzeptabel.“ Sirius schenkte ihr ein verschmitztes Lächeln und brachte sie ebenfalls zum Grinsen. Sie hatte dieses Lächeln lange nicht mehr gesehen und es machte sie unbeschreiblich glücklich, dass Sirius wenigstens teilweise wieder der Alte war.
Beide starrten an die Decke der Ministeriumscafeteria und dachten nach. Wie traurig das Leben doch manchmal war. Sie liebten sich. Zwei Menschen, die die Liebe fanden, deren Liebe erwidert wurde und dennoch nie wirklich sein würde. Nachdem Hermine dafür gesorgt hatte, dass sie um spätestens sechs Uhr dreißig geweckt würden, weil zu ungefähr diesem Zeitpunkt die Cafeteria öffnete, schliefen die beiden ein.
XXXXX
„Sirius du Schlafmütze, wach auf! Ich will nicht von irgendwelchen Cafeteriatanten hier gefunden werden...mit dir!“ Sirius grinste mit geschlossenen Augen. „Ist dir die letzte Nacht etwa peinlich, Liebes?“ Hermine grinste diabolisch. „Aber nicht im Geringsten, mein Lieber. Es war so schnell vorbei, da blieb keine Zeit für Schamgefühl.“ Sirius öffnete die Augen, nur um sie anschließend wieder zusammen zu kneifen. „Das ging unter die Gürtellinie!“
„So kann Mann es auch sagen!“
Hermine schubste Sirius aus dem Bett und verwandelte es zurück in die Stühle, die es einmal gewesen war. Anschließend deutete sie mit dem Zauberstab auf sich und war in neue Sachen gehüllt. „Du bist ziemlich gut in Verwandlung.“ Hermine lächelte. „Danke! Es ist eigentlich nicht so schwer. Ich verändere nur die Farbe und das Material, die Grundform bleibt größtenteils erhalten. Was willst du anziehen?“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Mir egal!“ Hermines Augen funkelten. „Gut, dann leb ich mich aus.“
Das Resultat von Hermines Zauberei war zwar nicht sein Stil, sah allerdings gut aus. Was sah schließlich nicht gut an ihm aus.
Sie verließen gemeinsam die Cafeteria und apperierten von der Eingangshalle des Ministeriums aus zuerst in Hermines und dann in Sirius bzw. James Wohnung, um ihre Sachen zu holen. „Merlin sei Dank, dass wir die Hausarbeiten erst morgen abliefern müssen.“
Sirius lachte leise. „Ich glaube nicht, dass das an einem Tag zu bewältigen ist.“ Hermine zuckte die Schultern. „Wir werden sehen und jetzt komm. Ich würde mir ziemlich doof vorkommen, wenn wir uns verspäten würden.“ Sie apperierten zurück ins Ministerium und waren tatsächlich beinahe die letzten. Hermine lächelte Sirius noch einmal zu und ging dann zu Harry und Draco, während Sirius zu James und Remus lief.
Draco bekam sich kaum ein vor Lachen, als er ihr sagte, dass er sich sicher gewesen wäre, der erste Ort, an dem sie eingeschlossen die Nacht verbringen würde, wäre eine Bibliothek, allerdings würde ihre Ausbildungsstätte auch nicht schlecht sein. Hermine fand das gar nicht witzig.
XXX
Sirius stand verlegen grinsend vor James. „Hey Alter, wie geht’s?“ James sah stur an ihm vorbei. „Hör mal Krone, es tut mir leid, dass ich in den letzten Wochen so angepisst war. Es kommt nicht wieder vor, okay?“ Remus grinste breit. Sirius hatte sich bei ihm ebenfalls entschuldigt, nur hatte er viel schneller verziehen, als es bei James der Fall sein würde. „Was du gesagt hast, war nicht nett. Ich bin ziemlich wütend, Tatze.“
„Es tut mir leid.“ James sah ihn prüfend an. „Ich verzeihe dir. Aber sag mir, wie dein plötzlicher Sinneswandel kommt. Sind Hermine und du euch näher gekommen?“ Sirius versuchte das Lächeln aufrecht zu erhalten. „Nein, na ja, wir sind wieder Freunde, aber das wars auch schon.“
James sah ihn fragend an. „Erwidert sie deine Gefühle denn wirklich nicht?“ Sirius sah in eine andere Richtung. „Lass uns heute Abend darüber reden, ja?“ James nickte.
XXX
An diesem Tag kämpften die Paare das erste Mal als Team. Es hieß jeder gegen jeden und ziemlich bald sah man, wie gut Sirius und Hermine sich tatsächlich ergänzten. Wortlos deckten sie sich, sahen wann der andere Hilfe brauchte und hatten die anderen Teams beinahe alle ausgeknockt. Nur James und Jonathan und Harry und Draco waren noch übrig.
Hermine verstand zwar nicht wieso, aber die anderen beiden Teams konzentrierten sich komplett auf sie und Sirius. „Weißt du, dass ist deine Schuld. Du ziehst einfach die Wut anderer Leute auf dich. Du provozierst sie, indem sie dich nur ansehen.“ Sirius grinste und zog Hermine im letzten Moment hinter ein Hindernis, ehe sie von einem Fluch getroffen werden konnte. „Ich kann nichts dafür, dass Mann so eifersüchtig auf mich und mein tolles Aussehen ist. Schönheit bringt Neider.“ Hermine lächelte leich, dachte jedoch angestrengt über einen Plan nach.
„Sirius, jetzt ist Tarnung angesagt. Ein kleiner Illusionszauber dürfte äußerst hilfreich sein.“ Sirius verstand sofort. Sie erschufen gegenseitig ein Abbild voneinander, welche jedoch sofort verschwinden würden, sobald ein Fluch sie treffen würde. „Und nun?“ Hermine lächelte und ließ ihren Patronus erscheinen. „Show ist alles.“ Sirius ließ seinen ebenfalls erscheinen. Sie ließen die beiden milchigen, kraftvollen Wesen auf ihre „Feinde“ losgehen und schickten ihre beiden Doppelgänger hinterher. Sich selbst und Sirius versah Hermine mit einem Desillusionierungszauber.
Sie wusste nicht wieso, doch sie spürte genau, wo Sirius war und wusste genau, wie sie ihm helfen konnte und ihm schien es genauso zu gehen. Durch die Patroni und die Doppelgänger abgelenkt, bemerkten die anderen Die Flüche nicht, die sie entwaffneten und anschließend lähmten. Hermine nahm die Tarnung von sich und Sirius und erlöste Harry und Draco von der Körperklammer.
Mr. Davis trat lächelnd auf sie zu. „Nicht schlecht, nicht schlecht. Allerdings gibt es einiges zu bemängeln.“ Hermine lächelte fröhlich. Mr. Davis war ein toller Trainer und Lehrer, doch er hatte wirklich immer etwas zu bemängeln. Allerdings war er, anders als Severus Snape zum Beispiel, immer konstruktiv.
„Zuerst zu den beiden Angreifer- Paaren...“ Draco unterbrach ihn. „Sagen Sie bitte nicht Paare, Sir, man könnte glatt annehmen, Pott..Trotter und ich wären schwul. Und auf mich trifft das definitiv nicht zu.“ Harry schlug ihm auf den Hinterkopf. „Klappe Manson!“
Hermine grinste. Sie hoffte, niemand hätte Dracos Versprecher gehört, doch es sah nicht so aus. „Also schön, die beiden Angreifer- Teams also. Es war klug, sich den eventuell gefährlichsten Gegner herauszupicken und gemeinsame Sache zu machen, obwohl zwischen Ihnen ein ungefähr gleiches Kräfteniveau herrscht. Doch die Planung war schlecht. Taktik und Kopfarbeit ist genauso wichtig, wie Geschick und Kraft. Zukünftig versuchen Sie besser zu planen!“
Draco, James, Harry und Jonathan nickten. „Nun zu Ihnen beiden. Es war ein ausgezeichnetes Manöver, allerdings gehörte da eine Menge Glück dazu. Es war Glück, dass die anderen Teams sich wenig auf Taktik, sondern auf reine Kraft verlassen haben. Es war Glück, dass sie ihnen dadurch so viel Zeit zur Planung überlassen haben und es war Glück, dass sie keine Flüche abbekommen haben. Nächstes Mal weniger Aufwand, gleiche Effektivität.“
Hermine runzelte die Stirn. Wie sollte das denn gehen? Sie zuckte die Schultern. Das würde sie schon noch herausfinden. Mr. Davis verabschiedete sie für diesen Tag und Hermine und die anderen verließen den Trainingsraum.
„Miss Granger!“ Fragend wandte sie sich um und er blickte Mr. Davis. „Was kann ich für Sie tun Sir?“
Davis lächelte charmant. „Ein Essen wäre nicht schlecht.“ Hermine schenkte ihm einen fragenden Blick. „Äh... Wie bitte?“ Davis reichte ihr den Arm und bedeutete ihr, sich bei ihm unterzuhaken. „Ich würde mich freuen, wenn Sie und ich einmal essen gehen könnten.“ Hermine überlegte einen Moment. „Mr. Davis...“
„David, ich... David? David Davis? Das ist ein Künstlername, oder. Sie können nicht wirklich so heißen.“ David nickte. „Doch, so heiße ich. Ich mag meinen Namen eigentlich. Er sorgt definitiv für gute Laune.“
Hermine lachte. „Stimmt! Also...ich würde mich freuen mit Ihnen essen zu gehen, aber... geht das denn? Ein Date mit einer Auszubildenden?“ Davis nickte. „Klar, wieso nicht. Ich hole Sie dann morgen Abend ab, Hermine, ich darf doch Hermine sagen?“ Hermine nickte. David schenkte ihr ein letztes Lächeln und verschwand dann. Hermine verließ das Ministerium und traf auf Harry und Draco, die schon auf sie warteten. „Hey Hermine, unser Date für heute Abend steht doch noch, oder?“ Hermine nickte grinsend. „Klar Harry, da Draco sich endlich mal wieder Zeit für uns genommen hat, werden wir uns heute Abend bei mir treffen.“
Draco wurde rot. „Ach ja, heute Abend...“ Hermines Grinsen verblasste. „Malfoy! Ich warne dich! Ich kann Sahra wirklich gut leiden, sie ist ein wundervoller Mensch und ich bin erleichtert, dass du Vollidiot so eine nette Freundin getroffen hast, aber dass du uns schon wieder sitzen lässt, ist echt beschissen.“
Draco sah betreten zu Boden. Es war einer der seltenen Momente, in denen er ein schlechtes Gewissen zu haben schien. „Ich weiß, ich weiß...Ich werde absagen.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Bring sie doch einfach mit. Wir machen doch heute nichts besonderes. Ein fröhliches Beisammensein.“
Draco sah fragend zu Harry. „Mir ist es recht. Solange die anderen nicht sauer werden, weil wir sie nicht einladen...“ Hermine grinste. „Schon klar Harry. Sag halt einfach, dass du deine Eltern dabei haben willst. Hach, das wars also mit dem gemütlichen Abend zu dritt.“ Zusammen apperierten sie in Hermines Wohnung. Harry eulte den anderen, das hieß James, Lily, Remus und Sirius, dass sie sich gegen sieben in Hermines Wohnung treffen würden und ließ sich anschließend neben Draco auf die Couch fallen, während Hermine ihnen einen Tee machte.
„Harry? Hast du irgendwas von Dumbledore wegen des Treffens gehört? Langsam sollten wir mit der Suche beginnen.“ Bevor Harry etwas sagen konnte, hatte Draco seine Stimme erhoben. „Du kannst es wohl kaum abwarten, nicht wahr? Willst du unbedingt zurück zu deinem Ronny- Spatz? Bereust du es, dass du ihn verlassen hast. Dein geordnetes, perfektes Leben?“ Hermine sah ihn verstört an. „Wie bitte? Draco, was...“
„Komm schon Granger. Du kannst es doch kaum abwarten in deine Zeit zurück zu kehren. Dich hält hier nichts. Dein Leben wartet in der Zukunft auf dich. Hast du schon mal überlegt, wie es Potter und mir geht. Uns hält nichts in der Zukunft. Unser Leben ist hier so viel besser, als das in der Zukunft und du willst es uns noch früher nehmen, als es sowieso enden wird.“
Hermines Mine verhärtete sich. „Halt den Mund!“ Draco verstummte bei diesem Ton augenblicklich. Ihm selbst war klar, dass er zu weit gegangen war, doch der Gedanke, Sahra verlassen zu müssen um in eine unklare Zeit zurückzukehren erschien ihm unerträglich. „Ich verstehe dich, Draco und ich bin dir nicht böse, wegen dem, was du mir gerade an den Kopf geknallt hast, doch wage es nicht, mir noch mal so zu begegnen. Das letzte, was ich will, ist zurück in unsere Zeit, doch es geht nicht anders, okay! Wir gehören hier nicht hin. Der Zeitverlauf ist so oder so viel zu sehr beeinflusst worden.
Denk nur einen Moment nach. Wir wissen nicht, wie die Zukunft aussehen wird, wenn wir zurückkehren. Harrys Schicksal wird sich von Grund auf ändern, Lily und James werden Leben, welchen Grund sollte Harry also haben, in die Vergangenheit zu reisen, um dort zu bleiben? Und was ist mit dir? Deine Eltern werden sich entscheiden müssen, auf welcher Seite sie während des Krieges stehen werden, du wirst eine komplett neue Kindheit haben und wahrscheinlich genauso wenig zurückreisen müssen, wie Harry oder ich. Es tut mir leid Draco, wirklich, aber es geht nicht anders. Jeder Mensch hat nur eine Seele. Wenn es zwei Dracos in einer Zeit gäbe, dann müsste sie sich splitten und das geht einfach nicht. Bedenkt, was aus Voldemort wurde, weil er eine unvollständige Seele besitzt.“
Schweigend saßen sie in Hermines Wohnung und starrten auf das flimmernde Bild des Fernsehers. „Es tut mir leid, Hermine.“ Hermine legte ihre Hand auf Dracos Arm. „Ist okay. Vergessen wir es einfach, ja?!“ Die Stimmung war ziemlich am Boden und auch die besten Filme konnten sie nicht wieder heben. Alle drei konnten nur daran denken, was sie alle verlieren würden, wenn sie in ihre Zeit zurück gehen würden, dazu kam die Ungewissheit. Sie wussten nicht, wie die Zukunft aussehen würde, sobald der Krieg gewonnen war. WENN der Krieg gewonnen war.
Hermine konnte nicht sagen, dass sie sauer auf Draco war, wegen der Dinge, die er ihr gesagt hatte. Es war einfach furchtbar zu sehen, dass er genauso darunter litt wie sie und er, der sonst so beherrscht war, ihr einen Teil der Schuld gab. Irgendwann legte sie ihren Kopf an Dracos Schulter. Er sah sie überrascht an, lächelte und griff nach ihrer Hand. Harry legte seinen Kopf auf ihren Schoß und nahm die andere. Allen drein ging nur ein Gedanke durch den Kopf.
Zusammen würden sie alles schaffen!
TBC
Ich weiß, es hat lange gedauert, aber hier ist das nächste Kapitel. Ich bemühe mich natürlich, schneller das nächste zu posten, hab jetzt Ferien und komme vielleicht sogar dazu, allerdings verlange ich deutlich mehr Reviews. Kling dreist, ist aber so. 11 Reviews für vier Kapitel, das macht nicht mal drei Reviews für ein Kapitel. Ich meine, auch wenn es nicht gut ist, man kann doch gerade dann Kritik hier abliefern, damit es besser wird.
Vielleicht mache ich die Kapitel einfach kürzer. Kann ja sein, dass hier zu viele Informationen drin sind, die man nicht alle kommentieren kann...
Tja, genug geschwafelt, ich wünsch mir dieses Mal wenigstens drei Reviews und erst dann werde ich die story fortsetzen.
GANZ LIEBE GRÜßE LÜTFEN
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