von lütfen
Hermine saß mit Remus in der Bibliothek und lernte. „Remus?“
„Hm?“
„Wie empfindest du für mich?“ Remus sah erschrocken hoch. „Ähm...!“
Hermine grinste schief. „Danke, so genau wollte ich es auch nicht wissen!“
Remus musterte Hermine prüfend. „Wieso fragst du?“
Hermine seufzte. „Weil ich Gewissheit brauche. Versteh mich nicht falsch, ich mag dich wirklich gerne, aber...“ Remus unterbrach sie. „Aber nicht als Partner, sondern als Freund. Mir geht es ähnlich!“
Hermine atmete erleichtert auf. „Ich hatte wirklich Angst, das würde unsere Freundschaft zerstören.“ Remus lächelte sanft. „Nie!“ Er nahm Hermine in den Arm und küsste sie auf den Scheitel.
„Du, Remus...“ Remus lachte. „Ich will glaub ich gar nicht wissen, was es jetzt ist. So hast du angefangen, als du mit mir Schluss gemacht hast.“
Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Es ist nichts Schlimmes. Ich wollte dir was sagen. Ich glaub Tamara Watson eine Stufe unter uns steht auf dich. Das verrückte Weib tötet mich seit Wochen mit ihren Blicken.“
Remus tätschelte ihr den Kopf. „Danke, dass du mich mit einer Irren verkuppeln willst, Mine, ich scheine dir ja eine Menge zu bedeuten.“
Lachend verließen sie schließlich die Bibliothek und gingen zum Abendessen.
Die anderen saßen bereits am Tisch und lachte über irgendwas, das Sirius zum besten gegeben hatte. Hermine kramte ein paar Blätter aus ihrer Tasche und ging diese durch, während sie sich irgendwas zu essen in den Mund stopfte. Sirius beobachtete sie kopfschüttelnd. „Das ist sehr unhöflich!“ Hermine reagierte nicht einmal darauf. Sirius riss ihr kurzerhand die Blätter aus der Hand. „Hey! Ich muss das lesen.“
„Musst du nicht! Nicht, während du mit uns isst!“
„Ich esse jeden Tag mit euch, also rück die verdammten Blätter raus.“
„Vergiss es.“
„Ich hex dir die Haare pink, Schnuffel!“
„Das kannst du nicht.“
„Fordere mich besser nicht heraus.“
„Hab ich schon!“
„Ach behalt doch die beknackten Blätter! Vielleicht helfen sie dir ja bei den UTZ- Prüfungen kommende Woche.“
Sie drehte sich zu Lily und James und fing an sich mit ihnen zu unterhalten, während Sirius mit geschockter Mine neben ihr saß. „Nein Lily, Remus und ich gehen nicht zusammen auf den Abschlussball. Und nein, ich weiß nicht mit wem ich stattdessen gehen werde.“ Sirius unterbrach Lily, bevor diese anfangen konnte, nach dem Warum und Wieso zu fragen. „Wie meinst du das, UTZ- Prüfungen nächste Woche. Vor ein paar Tagen hatte ich noch Monate Zeit!“
Hermine zuckte die Schultern. „Das ist der Witz mit der Zeit. Sie tickt immer anders, als man denkt!“ Lily sah geschockt zu Sirius. „Du hast noch nicht angefangen zu lernen?“ Er schüttelte den Kopf und sah dann flehend zu James, in der Hoffnung, ihm ginge es genau so. „Sorry Kumpel, Lily und ich lernen schon seit drei Wochen fast täglich.“
Sirius sprang auf, schnappte Hermines Hand und zog sie von der Bank aus der großen Halle. „Hey, Sirius, was soll das? Ich bin noch nicht fertig mit Essen.“
„Du hast genug gegessen, hilf mir lernen!“
„Aber nicht jetzt! Ich hab mit Remus gelernt. Für heute reicht es! Sirius zeigte wieder seinen Nimm- mich- mit- nach- Hause,- ich- bin- ein- ausgesetzter- Hund- Blick und Hermine seufzte.
Sie setzten sich in die Bibliothek und gingen den Stoff aus Verwandlung durch. Sirius schlug sich ausgesprochen gut und Hermine verstand nicht, wieso er überhaupt für dieses Fach lernte.
„Okay, Verwandlung ist Kinderkram, lass uns mit Muggelkunde weitermachen!“ Hermine seufzte. „Bitte nicht! Ich bin tot müde und so wie ich Harry kenne, muss ich mit ihm morgen auch noch lernen. Lass diesen verfluchten Blick sein, Sirius. Ich bin müde und will jetzt schlafen.“
„Na gut, noch zehn Minuten, dann machen wir morgen weiter.“ Hermine nickte und legte erschöpft ihren Kopf auf den Tisch. Als Sirius zwanzig Minuten später die Bücher wegräumte und die Bücherei verlassen wollte, stellte er belustigt fest, dass Hermine eingeschlafen war. Einen Moment betrachtete er ihr schlafendes Gesicht und hob sie dann auf seinen Arm. Er trug sie in den Gemeinschaftsraum und blickte sich suchend um. Es war niemand mehr wach, was hieß, dass niemand Hermine in den Mädchenschlafsaal bringen konnte.
Er wollte sie nicht wecken, also brachte er sie wieder einmal hoch in den Schlafsaal der Jungen und legte sie auf seinem Bett ab. Auch dort war niemand mehr wach. Sirius überlegte, wie Hermine sich damals das Bett hatte erschaffen können, doch es fiel ihm nicht ein und er entschied sich, auf dem Boden zu schlafen.
Er wollte sich es gerade einigermaßen bequem machen, als Hermine ihn am Arm griff. Er sah sie verwundert an, doch sie schlief noch. So sehr er auch versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien, er schaffte es nicht. Sie hatte erstaunlich viel Kraft für so eine zierliche Person.
Sirius wusste nicht so recht, was er jetzt tun sollte und legte sich schließlich neben sie. Merlin, hatte dieses Mädchen aber einen festen Schlaf! Hermine zog sich noch näher an Sirius heran. Dieser wusste nicht so recht, was er tun sollte. Wäre Hermine irgendeines der anderen Mädchen, mit denen er sich abgab, hätte er nicht solche Probleme mit ihr in einem Bett zu liegen.
Er zwang sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen und bei diesen Versuchen, schlief er irgendwann ein.
„Zur Hölle Schnuffel, was tust du in meinem Bett?“ Sirius bekam einen kräftigen Stoß und plumpste auf den Boden. „Autsch!“
„Sorry, war ein Reflex!“
„Stößt du alle Männer aus Reflex von der Bettkante.“
Hermine funkelte ihn böse an. „Tschuldigung!“
Hermine kuschelte sich wieder in das Bett und sah auffordernd zu Sirius. „Was?“ Hermine deutete auf das Bett. „Dir ist klar, dass du nicht in deinem Bett liegst, Liebes, oder?“ Hermine spähte durch die Vorhänge des Bettes, sah wieder zu Sirius und nickte. „Tatsächlich, du hast recht.“ Sirius grinste und setzte sich zu ihr aufs Bett. „Sei nicht sauer, dass ich dich her gebracht habe. Du hast so fest geschlafen, dass ich dich nicht wecken konnte und irgendwie war ich mir sicher, du würdest nicht in der Bibliothek nächtigen wollen, obwohl, wenn ich jetzt so darüber nachdenke...
Na ja auf jeden Fall war niemand da, der dich hätte in den Schlafsaal bringen können und im Gemeinschaftsraum wollt ich dich auch nicht lassen.
Ich hab wirklich vorgehabt auf dem Boden zu schlafen, aber du hast mich nicht gelassen. Du hast mich festgehalten und dann hab ich mich, gezwungener Maßen, neben dich gelegt.“ Hermine schwang ihre Beine aus dem Bett und stand auf. „Danke! Das war äußerst freundlich von dir!“ Sie grinste und schlich dann aus dem Schlafsaal in ihren eigenen. Die anderen mussten doch schon wer weiß was über sie denken, wenn sie permanent nachts wegblieb.
Hermine übte tatsächlich jeden Abend mit Sirius und stellte erstaunt fest, dass er wirklich gut war. Er hatte keinerlei Verständnisschwierigkeiten, ihm fehlten nur manche Dinge, die man einfach auswendig lernen musste, um einige Hintergründe zu verstehen. Wie Hermine es vorausgesagt hatte, stieß auch Harry zu ihnen, so dass sie zu dritt lernten. Hermine war unglaublich aufgeregt wegen der Prüfungen und verstand sich selbst nicht. Sie hatte sie doch schon einmal mit Bestnoten bestanden und musste sich nun wirklich nicht sorgen.
Eine andere Sache, die sie belastete war, dass seit bekannt geworden war, dass sie und Remus sich getrennt hatten, ständig irgendwelche wildfremden Jungs sie fragten, ob sie deren Begleitung sein wollte.
Es war nicht so, dass sie keinen der anderen Jungs nett fand, sie wusste selbst nicht, warum sie ständig absagte, doch sie konnte bei keinem einfach ja sagen.
Die Prüfungstage waren vorbei und alles steuerte auf den Ball zu. Er fand einen Tag vor Beendigung des Schuljahres statt und sämtliche Mädchen aus Hermines Jahrgang machten sich völlig verrückt deswegen. Hermine hatte Ruhe gesucht und war in die Bibliothek geflüchtet. Hier war niemand mehr der noch ganz richtig war zu finden, da sämtliche Prüfungen geschrieben waren und die Lehrer für die letzten Tage keine Hausaufgaben mehr aufgaben.
Hermine hielt ihre Idee, sich hier vor dem Ballstress zu verstecken für ausgezeichnet, doch leider kannten ihre Freunde sie mittlerweile zu gut, als dass sie dort ihre Ruhe gehabt hätte. Der erste, der sie aufsuchte war Severus. Er sah ziemlich nervös aus und Hermine befürchtete das Schlimmste. „Severus? Was ist denn mit dir passiert? Hast du jemanden gekillt?“ Er schüttelte den Kopf und fuhr sich fahrig durch die schwarzen Haare. „Ich muss dir was sagen.“ Hermine sah ihn auffordernd an. Er setzte sich vor sie auf den Stuhl und spielte mit einer der Federn, die auf dem Tisch lagen. „Also, da ist dieses Mädchen. Sie ist wirklich nett und na ja ich hab sie gebeten, mit mir auf den Ball zu gehen.“
Hermine sah ihn sprachlos an, öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. „Was ist?“ Hermine schluckte schwer. „Jetzt hab ich wirklich alles erlebt. Severus Snape, Einzelgänger und wahrscheinlich sarkastischster Mensch von Welt, fragt ein Mädchen nach einem Date. Ich bin sprachlos!“
„Klasse, so sieht es aus, wenn du sprachlos bist. Meine letzte Hoffnung ist zerstört.“
Hermine schlug ihn gespielt auf den Arm. „Und? Was hat sie gesagt?“
„Ja!“
Hermine jauchzte auf und Severus sah sie befremdlich an. „Wieso hast du mir das erzählt?“
Er zuckte die Schultern. „Ich dachte, wir wären Freunde und Freunde erzählen sich doch so einen Unsinn, oder?“ Hermines Unterlippe zitterte leicht und Severus sah schockiert an. Einzelne Tränen liefen ihre Wangen herunter und sie schluchzte leise. „Verdammt, Hermine, benimm dich nicht so bescheuert, wie ein, ein,.... ein Weib!“
Hermine gluckste. „Abgesehen davon, dass ich diese Äußerung als sehr diskriminierend erachte, muss ich dir leider mitteilen, dass ich ein `Weib´ bin. Ich bin einfach unglaublich... gerührt, dass du mir das erzählst.“
Severus schien ihr diesen Gefühlsausbruch zu verzeihen und lehnte sich entspannt zurück. „Was tust du eigentlich hier?“
Hermine zuckte die Schultern. „Ich versteck mich vor dem Ball!“
Severus grinste. „Müsstest du nicht aufgeregt durch die Schule hüpfen und allen erzählen, wie dein Kleid aussieht, welche Schuhe du trägst und wie du deine Haare trägst.“ Hermine dachte nach. „Gute Vorschläge. Ich hab zwar ein Kleid und Schuh, aber was mach ich mit meinen Haaren?“ Er verdrehte die Augen. „mit wem gehst du eigentlich?“
„Bisher mit niemandem!“
Er sah ehrlich überrascht aus. „Ich bitte dich, so schlecht, dass dich keiner fragt, siehst du doch gar nicht aus. Ich dachte, seit du Lupin in den Wind geschossen hast, stünden sie bei dir Schlange.“
Hermine kniff verärgert und gleichzeitig belustigt die Augen zusammen. „Schön, dass du mein Aussehen nicht allzu grässlich findest. So was hör ich richtig gerne. Und doch, einige haben mich gefragt, aber ich wollte nicht.“
Severus wusste darauf nichts zu sagen, stand auf und verschwand zwischen den Regalreihen.
Als Hermine das nächste Mal von ihrem Buch aufsah, sah sie sich Peter gegenüber. „Hallo Hermine!“
„Hi Peter!“
„Darf ich mich setzen.“
„Hm!“
Peter setzte sich und sah sie eine Weile schweigend an.
„Weißt du Hermine, seit einigen Wochen spüre ich schon diese Verbundenheit zu dir. Wir hatten anfangs einige Startschwierigkeiten, doch ich hab durchaus die Blicke gespürt, die du mir des Öfteren zugeworfen hast.“ Hermine sah ihn mit offenem Mund an. Meinte er die hasserfüllten, die genervten oder die angsterfüllten Blicke. Peter fuhr unbeirrt fort. „Ich bin durchaus gewillt, dir den Fehler mit Remus zu verzeihen und ich denke nicht, dass er uns im Weg stehen wird. Zu diesem ungewissen Zeitpunkt jedoch, will ich dich erst einmal bitten, meine Begleitung für den Abschlussball zu sein.“
Hermine glaubte, wenn Severus das gehört hätte, wäre er überrascht, sie tatsächlich einmal sprachlos zu erleben.
Nach endlosen Sekunden schaffte sie es endlich, etwas zu sagen. „Puh... ich bin überrascht.“ Peter sah sie erfreut an. Hermine beschloss, wenigstens dieses eine Mal nett zu ihm zu sein. Das hatte niemand verdient, in einer solchen Situation, verspottet oder mies behandelt zu werden, auch diese Ratte nicht. „Weißt du Peter, ich denke nicht, dass das eine so tolle Idee ist. Du bist wirklich ein... ein ganz besonderer Mensch, aber wir sollten unsere.. Beziehung besser lassen, wie sie momentan ist. Ich denke wir beide sind einfach zu unterschiedlich um zueinander zu passen. Weißt du, Gabriella würde wirklich gerne auf den Ball gehen, hat aber leider keine Begleitung und ist erst in der fünften. Sie ist wirklich nett und ich bin mir sicher, sie hat dich sehr gerne.“
Peter nickte traurig und Hermine musste zugeben, dass er ihr leid tat. Er verschwand wieder aus der Bibliothek und ließ Hermine immer noch ein wenig schockiert zurück. Severus kam breit grinsend aus einer der Regalreihen hervor. „Hermine, solltest du mir ein Geschenk zum Geburtstag machen wollen, ich hörte dies sei so ein verrückter Brauch unter Freunden, bitte gib mir einfach deine Erinnerung hier ran. Das war das beste, was ich je sehen durfte.“ Hermine sah ihn halb tadelnd, halb belustigt an.
„Zur Hölle, ich dachte er will mir nen Antrag machen.“ Severus nickte und hob dann anklagend den Zeigefinger. „Wie konntest du ihm auch diese Blicke zuwerfen und damit seine Hoffnungen schüren. Du kannst ihm wirklich dankbar sein, dass er dir den Fehler mit Lupin verzeiht. Eure Beziehung stünde sonst unter keinem guten Stern und eure Kinder würden das irgendwann zu spüren bekommen.“ Hermine verzog angeekelt das Gesicht. „Irgh! Igitt! Kinder mit Peter! Jetzt ist es endgültig vorbei. Mein Wunsch nach Kinder war schon immer mäßig ausgeprägt, aber das hat mich echt zur Überlegung gebracht, mich sterilisieren zu lassen.“
Severus lachte leise und verabschiedete sich dann von ihr. Hermine nahm sich fest vor, das nächste Mal einen Ort aufzusuchen, an dem sie nicht alle vermuteten, doch andererseits freute sie sich, Harry zu sehen. „Hey Mine, hast du schon eine Verabredung für den Ball? Nein? Gehen wir zusammen?“ Hermine grinste. „Niemanden anderen gefunden oder einfach keine Lust?“ Harry grinste. „Zweiteres. Der letzte Abschlussball war schon die Hölle. Nochmal mach ich dieses Rumgezicke nicht mit, deshalb hoffe ich, du gehst mit mir. Wie ich hörte, hast du der halben Bevölkerung Hogwarts, der männlichen, das Herz mit deinen Absagen gebrochen.“ Hermine sah ihn mit schlechtem Gewissen an.
„So war das gar nicht, aber ich wollte einfach mit niemandem gehen, der mich gefragt hat. Ist das eingebildet?“ Er schüttelte den Kopf. „Nö! Tu einfach, was du für richtig hältst und geh mit mir.“ Hermine nickte lachend. „Einverstanden! Versteh ich das richtig. Wir sind gegenseitig unsere Alibis?“ Harry nickte. „Wir haben beide ein Date, können aber trotzdem tanzen mit wem wir wollen. Das heißt gar nicht bei mir.“ Hermine lachte wieder und sah dann neugierig zu Harry. „Kennst du Dracos Freundin? Ich hab ihn nur selten gesehen in letzter Zeit. Sie scheint ihn ganz schön einzunehmen.“
Harry kicherte unharryhaft. „Draco hat ewig gebraucht, sie zu einem Date zu bewegen und seitdem sie zugestimmt hat, kleben die zwei zusammen, wie siamesische Zwillinge. Sie ist wirklich nett. Hätte ich Malfoy gar nicht zugetraut.“
Die zwei verabredeten sich für den Ball, vereinbarten Urzeit und Ort und Harry verschwand wieder. Hermine packte in Windeseile ihre Sachen zusammen und verschwand lieber von diesem actionreichem Ort.
Sirius wartet schon eine halbe Ewigkeit auf Hermine. Lily saß mit James zusammen vor dem Kamin und sprang auf, als sie Hermine endlich kommen sah. „Mine! Da bist du ja endlich! Ich wollte dich in der Bibliothek, wo du dich ja sehr wahrscheinlich den ganzen Tag verkrochen, oder eher versteckt hast, nicht stören. Sag mal, mit wem gehst du denn nun zum Ball?“ Hermine grinste Lily breit an.
„Hallihallo Lily, ja dir auch einen wunderschönen guten Tag. Mir geht es gut, danke der Nachfrage und dir?“ Lily sah sie entschuldigend an „Sorry.... Also?“ Hermine ließ sich neben Sirius auf die Couch fallen. „Ich geh mit Harry.“ Sirius bis eben vorhandenes Grinsen, welches er immer im Gesicht trug, wenn Hermine in der Nähe war, erblasste und machte einer hässlichen Fratze Platz. Lily sah überrascht aus. „Ich wusste nicht, dass ihr euch auf diese Art nahe gekommen seid.“
Hermine verstand anfangs nicht, doch schließlich breitete sich Entrüstung auf ihrem Gesicht aus. „Lily! Das ist...das ist pervers! Harry und ich sind wie Geschwister. Ich kenne ihn seit ich elf Jahre alt bin. Er hat mich in meinen schlimmsten Momenten gesehen. Wie kannst du nur... ich bin empört!“
Sirius entspannte sich wieder etwas. Dann würde er halt nicht mit ihr, wie geplant, auf den Ball gehen. Wenigstens hatte sie niemanden als Begleitung, der ihm gefährlich werden konnte. „Wir gehen nur zusammen, weil weder er noch ich Lust hatten, uns jemanden aufzuhalsen, bei dem wir uns Mühe geben müssten.“ Lily sah sie traurig an. „Aber dieser Ball ist was ganz besonderes! Du musst ihn mit jemand Besonderem verbringen!“ Hermine grinste. „Harry ist so besonders, wie kaum jemand anderer sein kann.“ Lily seufzte zustimmend. „Hey, muss ich mir Sorgen machen, wenn du bei einem anderen Mann seufzt?“ Lily lächelte James entschuldigend an. „Natürlich nicht, Schatz! Ich fühle mich nur sehr verbunden mit ihm. Ich kann es dir nicht erklären.“ James nickte verstehend. So komisch es klang, er fühlte ähnlich.
Lily und James verschwanden und Hermine und Sirius blieben allein zurück. Seufzend legte Hermine ihren Kopf auf die Couchlehne. „Anstrengender Tag?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht. Es war nur ungefähr eine halbe Stunde. Und du? Wie war dein Tag, Schnuffel?“ Sirius seufzte. „Den Spitznamen bekomme ich nie mehr los, oder?“ Hermine sah ihn überrascht an und richtete sich ein Stück auf. „Magst du ihn nicht? Ich muss dich so nicht nennen, Schnu.. Sirius.“ Er schüttelte den Kopf. „Schon okay. Ich bin gerne was Besonderes.“
„Das bist du!“ Sie schwiegen. Es war eine angenehme Stille, die erst durch ein nerviges Gequieke gestört wurde. Peter stand wutentbrannt vor den beiden und deutete anklagend auf Sirius. „Du! Du bist Schuld, dass Mine nicht mit mir auf den Ball will. Du zerstörst unsere tiefe Verbundenheit.“
Hermine stöhnte entnervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Sirius war sich nicht wirklich sicher, was er dazu sagen sollte, also schwieg er. Gut, vielleicht sah es wirklich ein wenig... seltsam aus, wie sie auf der Couch saßen. Hermine hatte ihren Kopf auf der Couchlehne liegen und die Beine angewinkelt auf dem Polster platziert. Sirius war seine Sitzposition unbequem geworden und hatte sich schließlich an Hermines angewinkelte Beine gelehnt. Eigentlich sahen sie trotzdem aus, wie gute Freunde und selbst wenn nicht. Was ging das Peter an?
„Peter, was soll...?“
Hermine unterbrach ihn und sah ärgerlich zu Peter. „Was soll das? Peter, ich habe dir versucht, vorsichtig zu erklären, dass wir niemals zusammen kommen werden. Du bist wirklich etwas ganz Besonderes, aber ich kann mir nicht vorstellen, eine Beziehung, die über Freundschaft hinausgeht mit dir einzugehen. Vertrau mir einfach, wenn ich dir sage, dass du jemand anderen verdient hast, der deine Gefühle auch erwidert.“
Peter sah sie traurig an und Hermine hoffte wirklich, er würde verstehen und sich mit einem anderen Mädchen einlassen.
Als Peter weg war, saß Sirius immer noch mit offenem Mund da. „Was war das?“
„Peter!“
„Danke, Liebes, so detailliert wollte ich es gar nicht.“
„Er scheint mich ganz nett zu finden.“
„Wieso?“
„Sirius, das war nicht sehr freundlich von dir. Ist es so verwunderlich, dass man mich nett findet?“
„Natürlich nicht, aber du warst nie sehr nett zu Peter. Ich meine, wenn du ihn mal nicht ignorierst, bist du ziemlich fies zu ihm. Und jetzt faselt ihr zwei was von Verbundenheit und Freundschaft und so nen Quatsch.“
Hermine zuckte die Schultern. „Ich hab keine Lust mehr darüber zu reden, Sirius.“ Er akzeptierte es und lehnte sich wieder gegen Hermine.
Als der Ball stattfand, herrschte ein heilloses Durcheinander im Mädchenschlafsaal. Das Bad war dauernd besetzt und die Mädchen rannten wie irre durch die Gegend. Hermine schnappte irgendwann ihre Sachen und verzog sich aus dem Schlafsaal. Sie überlegte kurz und ging dann hoch zum Jungenschlafsaal. Sie klopfte und Remus öffnete ihr verwundert die Tür. „Hermine? Seit wann klopfst du?“
Hermine grinste schief. „bisher bot sich mir nie die Gelegenheit zum Klopfen. Kann ich reinkommen?“ Remus nickte und Hermine betrat den Schlafsaal. Remus, James und Sirius waren die einzigen im Schlafsaal. „Wo ist Peter?“
„Hat ne neue Freundin.“ Hermine war mehr als erleichtert darüber. „Was machst du hier? Solltest du dich nicht fertig machen?“
Hermine zuckte die Schultern. „Harry und ich treffen uns erst in drei Stunden. Wieso sollte ich mich in mein Kleid zwängen, mich keinen Millimeter mehr bewegen können, wenn ich noch so ewig Zeit habe?“ Die Jungs nickten zustimmend. „Also...kann ich hier bleiben?“ Wieder nickten sie und Hermine legte sich auf Sirius freies Bett. Irgendwann schienen die drei aus ihrer Starre zu erwachen und fingen an, sich mit Hermine zu unterhalten. „Remus, mit wem gehst du eigentlich?“
Remus grinste. „Mit dieser irren Tamara Watson.“ Hermine lachte. „Magst du sie?“ Remus wurde rot und nickte.
Sirius lief während dessen immer wieder an Hermine vorbei. Diese sah zu James. „Was hat er denn?“ James seufzte. „Ich glaube, Tatze könnte versuchen, dich auf ihn aufmerksam zu machen. Frag ihn einfach, mit wem er geht!“
Hermine sah ungläubig zu Sirius, der jetzt endlich stehen geblieben war und sie auffordernd ansah. „Ähm, okay... Sirius, mit wem gehst du zum Ball?“
Sirius grinste überlegen. „Ashley Thompson!“
Hermine sah ihn ahnungslos an. „Kenn ich nicht!“
„Wie kannst du sie nicht kennen, wir sind mit ihr in einem Arithmantikkurs.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Sie sitzt fast genau neben dir, nur einen Platz weiter.“ Kopfschütteln. „Alle Jungs stehen auf sie.“ Skeptischer Blick, erneutes Kopfschütteln. „Sie hat zwei Meter lange Beine, blonde Haare und maga.... sie ist recht nett anzuschauen.“ Hermine seufzte und schüttelte wieder den Kopf. „Sie hat dich gefragt, ob du ihr das Frington- System erklärst.“ Hermines Gesicht hellte sich auf. „Die, mit dem Leberfleck am Hals und den intensiven blau-grünen Augen?“ Sirius zuckte die Schultern.
„Auf ihre Augen hab ich noch nie geachtet.“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Sirius eines unglaublich schmerzhaften zehnfach Tod verschieden.
„Oh Mist, es ist zehn vor halb acht. Jungs und junge Dame, wir sollten uns langsam fertig machen.“ Hermine sah auf ihre Uhr und sah dann fragend zu den Jungs. „Kann ich mich hier fertig machen?“ Die drei seufzten unisono. „Wieso fragst du? Du bist so und so schon fast- Mitbewohnerin hier.“ Hermine ging zum Spiegel im Bad und schwang ihren Zauberstab. Ihre Haare lockten sich jetzt in großen Strähnen und wurden teilweise einzeln hochgesteckt. Sie zog ihr Kleid an, rückte alles zurecht und begann schließlich, sich zu schminken. Sie ließ das Make up komplett weg, tuschierte sich die Wimpern und legte passend zum golden schimmernden Kleid, golden schimmernden Lippenstift auf.
Ein paar Ohrringe brachten auch ein wenig Glanz in die Nähe ihrer Haare und schließlich schlüpfte sie in ihre Schuhe und verließ das Bad wieder. Die drei jungen Männer standen allesamt voreinander und versuchten ihre Krawatten zu binden (Ich steh auf Männer mit Krawatten)
Hermine hielt sich den Bauch vor Lachen, bei diesem Anblick und zog sie die Aufmerksamkeit auf sich. „Wow Mine, du siehst toll aus.“ Hermine wurde ungewollt rot und sah Remus dankbar an. „Findet ihr, der goldene Lippenstift (ich weiß, es müsste goldfarbene heißen, aber ich weigere mich, dieses hässliche Wort zu verwenden. ...Ignoriert einfach, dass ich es jetzt doch getan hab!) ist nicht zu übertrieben?“ Sie schüttelten den Kopf. Sirius fiel es ein wenig schwerer, den Blick von ihr abzuwenden und er war froh, dass sie das nicht bemerkte, weil sie James zu Hilfe geeilt kam, der beinahe an seiner Krawatte erstickte.
„Lily killt mich, wenn ich zulasse, dass du ausgerechnet heute stirbst. Besonderer Abend, besondere Person blablabla.“ In null Komma nix hatte sie seine Krawatte gebunden und setzte sich jetzt auf Sirius Bett. „Weißt du, wenn ich dir schon gestatte, mein Bett ständig zu frequentieren, dann hilf mir auch bei dieser Höllenerfindung.“ Hermine grinste, half erst Remus und kam dann zu Sirius. Mit schnellen Handgriffen war auch seine Krawatte fertig gebunden. Sirius versuchte möglichst unauffällig Hermine zu mustern. Ihr Kleid war einfach schön. Und sie darin sowieso. Es war schulterfrei und hatte die Träger an den Oberarmen. Es fiel in sanften Wellen bis zum Boden, wobei es an der Taille eng anlag und dann erst locker an ihren Beinen herabhing.
Hermine verabschiedete sich irgendwann und verschwand aus dem Schlafsaal, nicht bevor sie sich bei ihnen bedankte.
Hermine traf Harry unten im Foyer und hakte sich bei ihm unter. Harry trug unter seinem schwarzen Anzug ein schwarzes Hemd und eine goldene Krawatte. Man sah den beiden deutlich an, dass sie zusammen gekommen waren. „Du siehst hübsch aus, Mine.“
„Du siehst heiß aus, Harry!“
Harry und Hermine grinsten sich an und betraten dann die große Halle. Sie sah atemberaubend schön aus. Sie suchten sich einen Platz und begannen eine Unterhaltung. Hermine hätte es kein bisschen gestört, wenn so der ganze Abend verlaufen wäre, doch nach und nach kamen auch die anderen Paare in die Halle stolziert. Hermine fand es wirklich interessant, dass die Mädchen stundenlang herumrannten, wie aufgescheuchte Hühner, nur um gut auszusehen und dann taten, als wäre es nichts besonderes.
Draco und seine Begleitungen waren mit unter den ersten Paaren, die kamen und Hermine mochte sie sofort. Sie kam aus Ravenclaw, war wirklich niedlich und hübsch und hatte einen tollen Sinn für Humor. Sie war ein wenig tapsig, aber das machte sie nur umso sympathischer. Hermine grinste in sich hinein. Nie hätte sie gedacht, so jemand entspreche Draco Malfoys Geschmack. Ihm hätte sie eher Sirius Begleitung zugetraut. Merlin, war die bescheuert! Nicht nur, dass sie doof wie Brot zu sein schien, sie war auch unsympathisch bis zum geht nicht mehr. Egal was Sirius sagte, sie kicherte wie verrückt und tatschte ihn die ganze Zeit an.
Hermine war nicht eifersüchtig. Warum auch? Sirius und sie waren ja nur Freunde, aber dieses Mädchen trieb sie einfach in den Wahnsinn. Und vielleicht war sie auch ein bisschen eifersüchtig. Aber nur eine Spur!
Als sie wieder dieses penetrante Gekicher vernahm, stöhnte sie entnervt auf und sah bettelnd zu Harry. Der verstand und zog sie auf die Tanzfläche. „Du hast was bei mir gut, Harry. Dieses Mädchen ist grausam. Wie konnte ich diese, diese Person nur nicht bemerken, ich meine dieses Gekicher ist doch ein Alptraum.“ Hermine zeterte weiter vor sich hin, während Harry sich teilweise schüttelte vor Lachen. „... Und diese Mörderdekoltee... was will sie damit beweisen? Schaut, mal sehen bei wie wenig Stoff zuviel rausschaut? Hat sie nicht noch mehr Farbe in ihr Gesicht schmieren können? Ich finde, da fehlen noch ein paar Grüntöne.“ Wie gesagt, sie war nur eine Spur eifersüchtig.
„Hermine, meinst du nicht, du übertreibst? Ja, sie ist ein wenig... eigen, aber sie ist doch ganz nett. Sirius mag sie.“ Hermine grummelte vor sich hin und warf Sirius einen bitterbösen Blick zu.
Harry schüttelte belustigt den Kopf und führte sie wieder von der Tanzfläche.
Irgendwann am Abend saß Hermine allein mit Dracos Freundin Sarah an einem der Tische. Harry und Draco waren Getränke holen, Sirius war mit dieser... seiner Begleitung verschwunden und Remus und Peter waren beide auf der Tanzfläche.
Hermine sah sich ein wenig missmutig um. „Dieses Mädchen ist ein Alptraum. Ich hab ja nichts gegen gedankenlose Mädchen, aber dieses alberne Gekicher ist nicht mehr auszuhalten. Wenn ich es noch ein einziges Mal hören muss, gieße ich mir Wachs in die Ohren!“ Hermine sah überrascht zu Sarah, dann grinste sie. „Merlin bin ich froh, dass ich das nicht als einzige so sehe.“
Sarah grinste und plötzlich entwickelte sich eine muntere Diskussion zwischen den beiden. Draco fand scheinbar gar nicht toll, dass seine Freundin sich mehr mit Hermine beschäftigte als mit ihm und zog sie kurzerhand auf die Tanzfläche. Harry sah die ganze Zeit zur anderen Seite der Halle, woraus Hermine schloss, dass dort jemand stand, der ihm zu gefallen schien und nickte ihm zu. „Geh ruhig, Harry. Ich hab genug, ich geh raus in den Garten. Viel Spaß noch.“
„Soll ich nicht mitkommen?“
„Nein, es war abgemacht, dass jeder sein Ding macht und wir haben trotzdem den Großteil des Abends zusammen verbracht. Geh jetzt und tanz mit diesem blonden Mädchen, dass du die ganze Zeit anstarrst.“ Harry wurde ein wenig rot und verschwand in der Menge. Hermine verließ auf dem schnellstmöglichen Weg den Saal und setzte sich im Garten auf eine Bank und genoss die Ruhe.
„Na schöne Frau, was tust du hier so allein?“ Hermine sah auf und erblickte Sirius vor sich. „Hey! Ich braucht ein wenig Ruhe. Meine Nerven wurden am heutigen Abend aufs äußerste strapaziert.“ Sirius grinste schief und schien genau zu verstehen, was sie meinte. „Wo ist eigentlich Miss Magic? Wie kann sie dich allein hier herum laufen lassen, was, wenn du einen Witz machst? Sie würde verpassen zu lachen!“
Sirius lachte laut auf. „Tut mir leid, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie so hohl ist!“
Er setzte sich neben sie und schwieg. Nach einiger Zeit drehte er sich zu ihr und sah ihr fest in die Augen. „Hermine, du hast gesagt, du glaubst, wenn ich irgendwann liebe, dann nur einmal und aus ganzem Herzen! Was ist Liebe für dich?“ Hermine sah ich erstaunt an. „Wie kommst du denn jetzt auf so eine Idee?“ Als er nicht antwortete, dachte Hermine über seine Frage nach. „Hm, ich denke ... ich denke Liebe ist Hingebung und Opferbereitschaft. Wenn du jemanden wirklich liebst, ist es für dich schwer, dir ein Leben ohne ihn vorzustellen. Du vertraust der Person bedingungslos und würdest alles für sie tun.“
Hermine wurde rot. Sirius strich ihr über die Wange. „Wenn das Liebe ist, dann glaube ich, ich liebe dich, Hermine!“ Hermine sah überrascht zu Sirius auf. Dieser überbrückten den letzten Abstand zwischen ihnen und legte vorsichtig seine Lippen auf ihre. Hermine schloss die Augen und ließ die Gefühle, die dieser Kuss auslöste durch ihren Körper strömen. Das Kribbeln breitete sich überall aus, doch ehe Hermine irgendwas anderes tun konnte, löste sich Sirius wieder von ihr.
Eine einzelne Träne lief an ihren Wangen hinab. Sie liebte ihn auch! Doch sie konnte nie mit ihm zusammen sein. Irgendwann, vielleicht erst in ein paar Jahren, würde sie zurück in die Zukunft reisen und Sirius existierte nicht in ihrer Zukunft. Sie konnte diese Gefühle unter keinen Umständen zu lassen.
Mit Remus war es anders gewesen. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass weder er, noch sie selbst mehr füreinander fühlten, als ein wenig Verliebtheit, doch wenn es wahr war, was Sirius erzählte, dann würde er daran zerbrechen, sollte sie jemals zurück in ihre Zeit gehen.
Ihre Augen trafen auf seine und erst jetzt sah Sirius die Tränen, die an ihren Wangen hinunter liefen. „Hermine, was...?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht mit dir zusammen sein, Sirius.“ Sirius sah sie verwirrt an. „Wieso nicht, Hermine? Ich liebe dich, ich bin beinahe verrückt geworden, als du und Remus zusammen wart. Ich... Wegen dir hätte ich beinahe meine Freundschaft zu ihm gefährdet, nur deshalb bin ich dir aus dem Weg gegangen. Bitte Hermine, wieso willst du nicht mit mir zusammen sein?“
Hermine senkte den Blick. „Es wäre falsch. Remus und ich, wir haben uns gerade erst getrennt. Es wäre taktlos, schon jetzt etwas neues anzufangen. Ich.. ich hatte solche Angst, es würde unsere Freundschaft zerstören und ich will nicht, dass uns das letztendlich passiert. Dazu bist du mir zu wichtig.“
Sirius war der Verzweiflung nahe. „Aber Remus selbst hat bereits eine neue Freundin, wieso ist es für dich so schlimm. Ich bin mir sicher, du empfindest auch etwas für mich, Hermine, also sag mir, wieso du wirklich nicht mit mir zusammen sein willst.“ Hermine sah ihm fest in die Augen und nahm all ihre Beherrschung zusammen.
„Nein! Ich empfinde nicht auf diese Weise für dich.“ Sirius Augen weiteten sich, dann stand er auf und verschwand ins Schloss. Hermine legte ihren Kopf in ihre Hände und begann jämmerlich zu schluchzen. Eine paar Minuten später saß sie noch immer auf der Bank und wusste vor Verzweiflung nicht, was sie tun sollte.
Ein Arm schlang sich um ihre Schulter und Hermine drängte sich schutzsuchend an Draco.
Sarah saß mit besorgter Mine neben ihr und strich beruhigend über ihren Kopf. Die beiden hatten das Gespräch mitangehört und sowohl Draco, als auch Sarah war klar, dass Hermine gelogen hatte.
Nach einer Weile beschloss Sarah, dass sie Hermine in ihren Schlafsaal bringen sollten. Sie war noch immer völlig aufgelöst und ließ sich widerstandslos von Draco hoch in den Turm tragen.
Hermine hatte am folgenden Morgen keine Ahnung, wie sie in ihr Bett gekommen war und als Lily zu ihr kam, um sie zu wecken, brach sie erneut in Tränen aus. Wie hatte sie nicht bemerken können, was sie für Sirius empfand? Musste sie das ausgerechnet dann begreifen, als ihr klar wurde, dass sie keine längere Beziehung mit echten Gefühlen führen konnte? Lily zog sie wortlos in den Arm und strich ihr solange über den Rücken, bis Hermine sich wieder beruhigt hatte. „Was ist passiert, Mine?“ Hermine schluchzte. „Sirius! Ich, er... ich hab mich in ihn verliebt.“
Lily sah sie besorgt an. „Oh... und jetzt? Hermine, ich will ihn dir nicht ausreden, aber er ist ein Playboy. Er hatte noch nie eine Beziehung, die länger als eine Woche ging und ich glaube nicht, dass er wirklich etwas für diese Mädchen empfunden hat.“ Hermine schüttelte verzweifelt den Kopf. „Er...er hat gesagt, er liebt mich.“ Lily verstand nicht, wo das Problem lag. „Aber dann ist doch alles toll, oder.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht mit ihm zusammen sein, Lily.“
Lily verstand wirklich überhaupt nichts mehr. „Aber warum nicht? Er liebt dich, du liebst ihn, wo ist das Problem?“ Hermine sah ihr fest in die Augen. „Ich werde nicht für immer hier bleiben. Ich weiß nicht wann genau, doch irgendwann werde ich nicht mehr bei euch sein und ich glaube, dass... ich würde es nicht ertragen, Sirius dann zu verlassen.“ Lily sah geschockt zu ihr. „Wie meinst du das, Hermine? Du kannst nicht weggehen. Du bist meine beste Freundin. Ich werde das nicht zulassen.“ Hermine schüttelte traurig den Kopf.
„Es ist nicht die Zeit, dir alles zu erklären, Lily. Ich verspreche dir, ich werde dir alles erzählen, aber nicht jetzt!“ Für Hermine war das Gespräch beendet. Sie ging ins Bad und machte sich fertig. Sie, Draco und Harry würden erst zu einem späteren Zeitpunkt abreisen, während alle anderen in wenigen Stunden den Zug nach London abreisen würden. Hermine hielt sich von der großen Halle fern und ging dann direkt zum Büro des Direktors.
Er begrüßte sie freundlich und gratulierte zu dem gelungen Jahr, welches sie in Hogwarts unter erschwerten Bedingungen absolviert hatten. „Es war wirklich ein Vergnügen, sie drei hier in Hogwarts erleben zu dürfen und es freut mich besonders zu wissen, dass ich dieses Vergnügen ein weiteres Mal haben werde.“ Hermine lächelte leicht und auch Draco und Harry schmunzelten. „Nun, wie ich weiß, habt ihr drei eine Aufgabe vor euch. Doch ich bitte euch, mit der Suche nach den Horkruxen noch eine Weile zu warten.
Ich will, dass ihr dem Orden erneut beitretet und ich hoffe ihr seid einverstanden, allen Ordensmitgliedern die Wahrheit über eure Herkunft mitzuteilen. Ich denke, ihr habt noch niemandem davon erzählt, nicht wahr?“ Die drei schüttelten den Kopf. „Ihr solltet den Menschen, denen ihr wichtig seid die Chance geben, sich mit dem Gedanken, dass ihr irgendwann verschwinden werdet, auseinander zu setzen..... Das nächste, was ich mit euch besprechen möchte, betrifft eure zukünftigen Pläne. Es ist nicht abzusehen, wie lange der Kampf dauern wird, weshalb ihr euch hier einrichten solltet, wie ihr es auch in eurer Zeit tun würdet.“
Hermine seufzte. Erst jetzt wurde ihr klar, was es hieß, sich hier ein Leben aufzubauen. Sie würde mit diesen Menschen zusammenleben und sie irgendwann nicht mehr in ihrem Leben haben. Das war grausam!
Zu dritt verließen sie das Büro des Direktors wieder und traten hinaus auf die Ländereien. „Dumbledore sagte, solange wir eine Wohnung suchen, könnten wir hier bleiben. Was meint ihr, wann gehen wir auf Wohnungssuche und Jobsuche?“ Hermine sah Harry eine Weile an. „Wärt ihr sauer, wenn wir nicht zusammenleben würden? Ich denke, ich muss mir mein Leben ab jetzt anders aufbauen.“ Die beiden Jungs sahen sie irritiert an. „Aber wir haben doch immer zusammen gelebt, Mine.“ Hermine sah traurig zu Harry. „Ich weiß, aber es gibt im Moment einfach Dinge, die ich mit mir allein ausmachen möchte. Seid nicht sauer.“
Draco lächelte sie leicht an und auch Harry schien ihre Entscheidung zu akzeptieren. „Wie du willst, Mine, ich hab nur nie gedacht, dass wir uns trennen.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Wir trennen uns nicht. Wir leben nur in verschiedenen Wohnungen, Harry.“
„Verdammt Potter, sei nicht so ein Weichei.“ Hermine grinste.
Noch am selben Tag machte sie sich auf, einen Job zu finden. Ihre Ergebnisse von den Prüfungen würde erst in einigen Wochen kommen und bis dahin wollte Hermine nicht auf der faulen Haut liegen. Sie fand eine Anstellung in einem Café, deren Besitzer einen recht netten Eindruck machte und machte sich danach gleich auf den Weg, sich darum zu kümmern, was sie längerfristig tun wollte.
Hermine konnte einfach nicht anders. Sie dachte praktisch und so gesehen wäre es am besten, eine Aurorenausbildung zu beginnen. Es würde im Kampf gegen Voldemort am besten helfen.
Sie ging ins Ministerium und ließ Harry, Draco und sich auf die Warteliste setzen. Wenn die beiden etwas anderes tun wollten, konnten sie sich immer noch streichen lassen.
Es war bereits relativ spät, als Hermine das alles erledigt hatte, doch eine Sache wollte sie noch erledigen. Sie hatte, als sie beim Ministerium gewartet hatte, in einer Zeitung nach Wohnungsanzeigen gesucht und tatsächlich eine gefunden, die all ihren Kriterien entsprach. In der Anzeige stand, das man dort bis 21:00 Uhr jemanden antreffen und sich die Wohnung ansehen könnte. Hermine machte sich auf den Weg in eine relativ ruhige Gegend, die jedoch einen seriösen Eindruck machte. Es war sauber, Kinder spielten auf den Straßen und Frauen blieben stehen, um einen Plausch mit einer Bekannten zu führen. Hermine betrat das Haus Nummer dreizehn und ging in den dritten Stock. Sie klopfte an der ausgeschilderten Tür und ein junger Mann Mitte zwanzig öffnete. „Oh, guten Tag. Ich habe nicht erwartet, dass heute jemand kommt.“
Hermine runzelte die Stirn. So spät war es nun auch nicht. „Na ja, wissen sie, ich war sicher, hier würde ein Absolvent aus Hogwarts oder eventuell einer anderen Wohnung einziehen, aber die Schule endete doch erst heute.“
Hermine grinste. „Ich erledige halt gerne alles sofort!“
Auch der Typ lächelte und führte Hermine in der Wohnung herum. Hermine war sofort verliebt. Es gab zwei Zimmer, das Wohn- und das Schlafzimmer. An das Wohnzimmer grenzte eine kleine aber schöne Küchenzeile, das Bad besaß eine Badewanne und ein kleiner Balkon grenzte an das Schlafzimmer. Das Wohnzimmer, die Küche und das Schlafzimmer waren vollständig eingerichtet und Hermine war froh, dass sie einige nützliche Sprüche kannte, um die Möbel nach ihrer Vorstellung zu gestalten.
Hermine nahm ihren Zauberstab und führte ein paar Sprüche aus, die verborgenes sichtbar machten und so prüften, ob ihr nichts gezeigt wurde, was eventuell gar nicht so war.
„Respekt! Sie sind die erste, die das tut!“
Hermine drehte sich zu ihm und grinste. „Ich will sie!“
Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf seine Züge. „Ich hoffe doch, wir sprechen hier noch von der Wohnung, Miss!“ Hermine wurde rot lächelte aber. In weniger als einer Stunde hatte sie den Vertrag gelesen und unterschrieben.
„Sie können jederzeit einziehen. Ich wohne direkt nebenan, wenn sie also Hilfe brauchen, scheuen Sie sich nicht zu fragen.“
Hermine verabschiedete sich, nicht ohne sich vorher noch zu bedanken und beeilte sich, zurück nach Hogwarts zu gelangen.
„Wo warst du, Mine, ich hab mir verdammte Sorgen gemacht!“ Harry stürmte ihr entgegen und zerrte sie in die große Halle. „Ich war was erledigen.“ Sie setzten sich an den bereits gedeckten Tisch neben Draco und die anderen Lehrer und füllten sich die Teller.
„Und was, wenn ich fragen darf, warst du erledigen?“ Hermine grinste breit. „Ich habe einen Job gefunden, am kommenden Montag fange ich an. Ach ja, sollten wir drei die erforderlichen Noten bekommen, können wir, wenn wir wollen, als Auroren anfangen. Ich war heute im Ministerium und hab uns auf die Liste gesetzt.“ Harry und Draco standen die Münder offen. „Wie machst du das? Heut ist gerade mal die Schule zu Ende und du hast bereits dein ganzes Leben durchorganisiert.“ Harry staunte offensichtlich.
„Sag mal, wozu brauchst du denn einen Job, wenn du Auror werden willst?“ Hermine sah Draco skeptisch an. „Unsere Ergebnisse kommen erst in ein paar Wochen und bis dahin können wir keine Ausbildung anfangen. Wie soll ich denn meine Wohnung bezahlen, wenn ich kein Einkommen habe?“ Draco und Harry ließen ihr Besteck fallen. „Du hast auch schon eine Wohnung?“ Hermine nickte. Die beiden sahen sich an und schüttelten fassungslos den Kopf. „Das ist unglaublich. Wann ziehst du ein?“ Hermine überlegte. „Morgen, denke ich. Ich brauche eigentlich auch keine Hilfe. Meine paar Koffer kann ich schrumpfen. Möbel sind da und alles andere kann ich mit meinem Zauberstab erledigen. Ich hab mir vorhin ein Buch mit Renovier und Einzugszaubern gekauft. Da dürfte das wichtigste drin stehen.“
Dumbledore gestattete den dreien, gemeinsam in einem Schlafsaal zu schlafen, da sie erstens, erwachsen wären und zweitens, sowieso keiner da war, der sich hätte beschweren können.
Hermine stand am nächsten Morgen, einem Samstag, früh auf. Sie wollte ihre Wohnung schnell fertig bekommen und anschließend Lily besuchen gehen. Sie hatte ihr noch am vorigen Abend eine Eule geschickt, dass sie ihren Hintern so schnell wie möglich zu ihr bewegen sollte und die von Harry und Draco gefälligst mitbrachte.
Hermine sammelte all ihr Hab und Gut ein, verstaute es in ihren Koffern und schrumpfte es. Sie bedankte sich für Dumbledores Gastfreundlichkeit und disapperierte mit Draco und Harry, zu ihrer neuen Wohnung. Draco und Harry staunten nicht schlecht, als sie diese sahen und halfen Hermine mit den Veränderungen.
Die Küchenwände bekamen einen beige- Ton und die Küchenmöbel ein schönes braun. Hermine schaffte es, dem Braun eine Maserung zu verpassen, damit es mehr nach Holz aussah und stand zufrieden vor ihrem Werk.
Draco und Harry hatten sich in ihrem Schlafzimmer zu schaffen gemacht und Hermine betrat nun neugierig den Raum. „Wow, das hätte ich euch gar nicht zugetraut, Jungs.“ Sie hatten ein sattes Orange mit viel Weiß angemischt und damit die gesamten Wände gestrichen. Das beste war jedoch, dass sie den Grundton grob über der Raufaserwand verteilt hatten und nur an ein paar Stellen war die Farbe hängen geblieben, so dass ein hübsches Muster entstand.
Draco stand stolz vor der Wand und grinste hochnäsig. Harry stand missmutig neben ihm. „Weißt du, dass es irgendwie ziemlich schwul ist, dass du solche Zauber beherrschst.“
„Das denke ich nicht, Süßer! Meine Mutter hatte nur sehr häufig einen Innenarchitekten bei sich und da schnappt man so dies und das auf.“
Harry schnaubte. Hermine sah sich weiter um und betrachtete jetzt ihre neuen Möbel. Sie waren recht dunkel und bildeten so einen Kontrast zu den hellen Wänden. Es waren gemütliche Möbel. Nicht zu einfach, aber auch nicht zu verschnörkelt.
Hier warf sich Harry in die Brust und Hermine nickte ihm anerkennend zu. „Das ist echt toll geworden. Wollen wir jetzt gemeinsam das Wohnzimmer machen?“
Sie entschieden sich das Wohnzimmer himmelblau zu gestalten. Hermine dominierte ihr Wohnzimmer durch Bücherregale und eine große gemütliche Couch. Für die Sitzmöbel wählte sie weiß, während die anderen Möbel einen braun- Ton bekamen.
Hermine schüttelte den Kopf, als Draco das ganze Bad mit Marmor verkleidete. „Du hast echt nen Knall, mein Lieber. Bisschen extravagant, meinst du nicht?“ Harry sah belustigt zu Draco, der zufrieden neben der Badezimmertür stand.
Es war schon relativ spät und die drei beschlossen zu Lily zu gehen, da sie wussten, wie wütend sie werden konnte, wenn etwas nicht lief, wie sie es wollte. Hermine apperierte sie drei zu Lilys Haus. Sie hatte ihr genau beschrieben, wo es lag und so machte es Hermine keine Schwierigkeiten, den Weg schnell zu finden. Sie klingelte, was Draco ungemein komisch fand und stand schon bald Lily gegenüber. „Hermine, ich hab dich so vermisst!“ Hermine schnappte nach Luft, als Lily sie stürmisch umarmte. „Wir haben uns doch erst gestern gesehen!“
Lily zog die drei ins Haus und schloss die Tür. „Hermine, ich muss dir was sagen, also...es war wirklich nicht geplant oder so,.. na ja, James wollte herkommen.. und er war nicht allein, weil Sirius zu ihm gekommen ist und jetzt sind beide hier!“ Hermine ließ sich nicht anmerken, dass sie das traf. „Kein Problem, Lily.“
Lily führte sie ins Wohnzimmer in dem James ein paar Äpfel um Sirius Kopf schweben ließ. Sirius sah gereizt aus, sagte jedoch nichts. Hermine, Harry und Draco begrüßten die anderen nur von weitem und setzten sich auf den Boden.
Lily ließ sich auf James Schoß nieder und sah dann zu den drei Neuankömmlingen. „Und, was habt ihr heute so gemacht? Hermine hat erzählt, ihr würdet vorläufig im Schloss wohnen, bis ihr eine Unterkunft gefunden habt.“
Draco grinste. „Wir haben heute Mines Wohnung gestaltet.“ James und Lily sahen sie staunend an, Sirius schaute in eine andere Richtung. „Wow, so schnell hast du eine Wohnung gefunden? Wie zahlst du die denn?“ Hermine erzählte von ihrem Job, ließ dabei jedoch aus, was sie tun wollte, wenn ihre Ergebnisse endlich ankamen.
Sie plauderten bis tief in die Nacht und während Draco und Harry mit James, unbemerkt von Lilly, wie sie glaubten, einiges an Feuerwhiskey getrunken hatten, wollte Hermine in ihre Wohnung zurück. „Mine, du kannst doch nicht allein gehen.“
Hermine sah fragend zu Lily. „Was, wenn dich jemand kidnappt. Diese Todesser haben es auf Muggelgeborene abgesehen.“ Hermine redete Lily ein, sie wäre alt genug allein nach Hause zu kommen und verließ das Haus. Sie apperierte nahe ihrer neuen Wohnung und musste dann noch ein Stück laufen. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, reagierte sie instinktiv. Sie hatte zwar kein ausführliches Training genossen, doch die Grundlagen beherrschte sie. Die Person hinter ihr hatte keine Chance, so schnell hatte Hermine sie auf den Boden geworfen und ihren Zauberstab an seiner Kehle. Als Hermine Sirius vor sich liegen sah, der mit überraschter Mine zu ihr aufsah, reichte sie ihm eine Hand und half ihm hoch. „Was tust du hier, Sirius?“
„Meinst du nicht eine Entschuldigung wäre angebracht?“
„Wieso?“
„Du hast mich zu Boden geworfen und mich bedroht.
„Schleich dich halt nicht an.“
„Ich wollte nur sicher gehen, dass du unbeschadet zu Hause ankommst.“
Hermine sah ihn überrascht an. „Ich dachte, du redest nicht mehr mit mir.“ Sirius schenkte ihr einen Blick, der sie glauben ließ, sie wäre absolut bescheuert. „Nur, weil wir momentan einige Differenzen haben, bedeutet das nicht, dass ich mich nicht sorge.“ Hermine sah ihn gerührt an. Sie liefen schweigend das letzte Stück zu Hermines Wohnung und Hermine kramte ihre Schlüssel hervor. „Ist deine Wohnung nur durch ein Schloss geschützt?“
Hermine sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. „Selbstverständlich nicht! Ähm... magst du mit hoch kommen?“ Sirius zögerte kurz, folgte ihr dann allerdings nach oben. „Nicht schlecht! Ziemlich gemütlich. Hätten meine Eltern nicht meine
Konten sperren lassen, würd ich mir glatt auch so eine Wohnung nehmen.“ Hermine grinste. „Schon mal ans Arbeiten gedacht? Das tun viele Menschen, weißt du. Sie gehen arbeiten, bekommen Geld und können sich Wohnungen leisten.“ Sirius verzog angewidert das Gesicht. „Ich und arbeiten. Niemals!“
Hermine verdrehte die Augen. „Wo bleibst du eigentlich, wenn du keine eigene Wohnung hast?“ Sirius zuckte die Schultern. „Eigentlich bei James, aber ich will nur ungern allein zu den Potters, da James sicher bei Lily bleibt. Ihre Eltern und ihre irre Schwester sind nicht da und das will ausgenutzt werden.“ Er grinste anzüglich. „Wenn du möchtest, kannst du hier schlafen. Meine erste Nacht hier, will ich ungern allein verbringen und da Draco und Harry verhindert sind...“ Sirius dachte nach. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist, Hermine.“
Hermine seufzte. „Bitte Sirius, sag mir nicht, es ist wegen vorgestern. Ich wollte nicht, dass unsere Freundschaft leidet und sieh, was jetzt passiert...“ Sirius seufzte. „Was hast du erwartet, Liebes? Es ist nicht leicht, so etwas zu verkraften.“ Hermine nickte, als ob sie das nicht wüsste.
Sirius verließ ihre Wohnung und Hermine blieb allein zurück.
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