von Godess_Artemis
Betrübt beobachtete Bathilda die zusammengekauerte Gestalt, die am Küchentisch hockte. Die vereinzelten Schauer, die sich durch den jungen Körper zogen und ihn beutelten taten ihr im Herzen weh. Hatte der arme Junge denn nicht schon genug gelitten? Erst den Vater verloren und nun die Mutter. Dabei lies sich der Junge nie etwas anmerken, lächelte immer sein übliches sanftes Lächeln, dass nur ein geübtes Auge als Trugbild identifizieren konnte.
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Schauer über Schauer rieselten durch seinen schlanken Körper, trieben ihm die Schamesröte ins Gesicht und die Tränen in die Augen. Mit schnellen heftigen Atemzügen versuchte er seine Gefühle wegzuatmen, aber es klappte nicht. Mit unveränderter Intensität preschten sie durch seine Adern, schwemmten seinen logischen Verstand beiseite und hinterliessen nichts als kleine tanzende Funken vor seinen Augen tanzen. Lichter, Rauschen in seinen Ohren und dann…langsam, quälend langsam wohliges Dunkel. Als ein ersticktes Keuchen über seine Lippen fliehen wollte, schlug er sich aus Reflex eine Hand vor den Mund, die andere hatte er bombenfest in den rauen Jeansstoff seiner engen Hose gekrallt.
Bloß kein Aufsehen erregen, immer schön den Schein wahren, niemals Schwäche zeigen…Das waren die drei Maxime nach denen seine Mutter ihn erzogen hatte.
Ihm wurde schwindelig und so legte er seinen Kopf verzagt auf seine Arme und bettete sie wie eine Mulde schützend über seine Stirn.
Merlin, lange würde er diesen Gefühlsansturm nicht mehr durchstehen.
Welle nach Welle brach über ihm zusammen, nur um mit kaum verminderter Kraft erneut zuzuschlagen. „Lass es bitte aufhören.“, flehte er leise, die Zähne zusammenbeissend, wissend dass er seinen aufgestauten Gefühlen Luft machen musste, dass er ihnen nicht entkommen konnte…ihm nicht entkommen konnte.
Er spürte wie sich jeder einzelne Muskel seines Körpers verkrampfte und für einen Moment musste er ausgesehen haben wie versteinert, doch seine Starre löste sich erstaunlich schnell und so sackte er erschöpft und ausgelaugt auf seinem Platz in sich zusammen.
„G-G-Gellert.“, krächzte Albus heiser. „Mach dich bitte wieder sichtbar es ist unangenehm dich zu fühlen aber nicht zu sehen.“, jammerte er tonlos.
Mit einem leisen Plopp tauchte aus dem Nichts plötzlich ein blonder Haarschopf auf, gefolgt von einem hübschen Jungenkörper. Die blauen Augen strahlten ihm frech unter der Tischdecke entgegen: übermütig, frisch, jugendlich.
„Du schmeckst übrigens fantastisch. Danke der Nachfrage.“, schmunzelte der Blonde während er den Reissverschluss an Albus Hosenfront mit der Nasenspitze anstupste und sich einen Tropfen salziger Flüssigkeit aus seinem Mundwinkel leckte, der bis vor kurzem noch im Körper seinen Freundes geschlummert hatte.
Heftig errötend drehte Albus den Kopf zur Seite und konnte gerade noch so einen Blick auf den alten Rücken von Bathilda werfen.
Mutter Morgana, sie hatte doch wohl hoffentlich nichts gesehen?!?
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Mit einem letzten Blick drehte sich die rüstige alte Dame vom Anblick des ?weinenden' Jungen weg und schlurfte in die entgegengesetzte Richtung davon. Albus wäre es sicherlich peinlich wenn sie ihn auf seine Gefühle ansprechen würde, sooo nahe stand sie ihm doch wieder nicht! Da war ihr Großneffe doch ein geeigneterer Gesprächspartner, ihm würde Albus sicherlich sein Herz ausschütten!
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Mit einem kräftigen Ruck zog Gellert Albus zu sich halb unter halb neben den Tisch, was einen erschrockenen Aufschrei seitens seines Freundes zur Folge hatte.
„Gellert, sag mal spi…“, ein leidenschaftlicher Kuss würgte ihn ab.
„Ich liebe dich auch.“, erwiderte der Jüngere als sie ihren Kuss für kurze Zeit lösten. „Ich liebe dich auch.“, schnurrte er verführerisch als er sich mit seinem gesamten Körpergewicht auf seinem Freund breitmachte.
„Shit, was hab ich mir mit dir bloß eingehandelt?“, maulte Albus halbherzig und drängte sich dem heißen Boy über ihm entgegen. Vergessen waren irgendwelche Bathildas, Aberforths oder Arianas.
„Leidenschaftlichen Sex, Spaß, hemmungslosen Sex, stundenlange Gespräche und Sex, Tante Bathildas Zitronenkuchen und hatte ich schon den hammergeilen Sex erwähnt.“, zählte Gellert amüsiert auf und knabberte spielerisch an Albus' Unterlippe während sich seine Hände unter das leichte Baumwoll-Shirt wühlten.
Seufzend gab der Ältere auf und streifte dem Deutschen sein aufgeknöpftes Hemd über die Schultern: „Es ist hart hier am Boden. Können wir nicht woanders hingehen?“
„Hier ist es auch hart.“, scherzte Gellert und lenkte Albus' Hand auf seine Körpermitte. „Aber wenn du glaubst du schaffst es bis nach oben in dein Zimmer dann viel Glück!“
Entnervt rollte der ältere Teenager mit den Augen. „Gut bleiben wir hier liegen.“, lenkte er ein und lies mit geschlossenen Lidern diese sanfte Tortur über sich ergehen. Es gab Schmerzen, die es wert waren ertragen zu werden dachte er für sich und musste dabei seelig lächeln.
ENDE
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