von Vergile
Soo....das erste "wirklich" neue Kapitel ^^
Ist nicht allzu aufregend geworden, aber die meiste Zeit hab ich am Gedicht gearbeitet - ich gelobe Besserung. Das nächste Kapitel sollte schöner werden.
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Kapitel 8 – Sev. Ich glaube der Hut da hat eben gesprochen!
Peter war nervös.
Sehr nervös.
Nicht die Art von Nervosität, die einen packt, wenn man am Weihnachtsmorgen aufwacht und sich leise nach unten schleicht um einen Blick auf die Geschenke zu werfen.
Um genau zu sein war es auch nicht die Art von Nervosität, die man verspürt wenn man kurz davor ist die letzte Bahn zu verpassen die einen noch rechtzeitig zu einem wichtigen Termin bringt.
Es war eher die Art von Nervosität, die man hat, wenn man erwartet innerhalb der nächsten Minuten vor den Augen einer gut gefüllten Schule von einem ausgewachsenen Bergtroll niedergetrampelt zu werden.
Wenn man sich etwas in den kleinen Raum umsah, der direkt an die groĂźe Halle grenzte, sah man, dass er wohl nicht der einzige war.
Gerüchte über die verschiedensten, meist brutalen oder sehr gefährlichen, Auswahlverfahren hatten ziemlich schnell die Runde gemacht – und nun blickten alle ängstlich zu der streng aussehenden Frau vor ihnen.
Diese warf gerade den 3 Schülern, die als letzte herein kamen einen tadelnden Blick zu und wandte sich mit einem Ruhe gebietenden Blick der Menge zu – die Erstklässler verstummten.
„Sie werden nun in wenigen Momenten auf die Häuser verteilt. Das Haus, dem sie zugeteilt wird zugleich ihr Klassenverband und ihre Familie sein, während sie hier sind. Ihr Verhalten und ihre Leistungen werden mit Punkten bewertet – erweisen sie ihrem Haus und dieser Schule Ehre.“
Ihr blick schweifte über die Menge und blieb einen gefährlichen Moment lang auf James und Sirius hängen, die sich gerade nach vorne zu ihren Freunden durchdrängten.
Die große Halle war, wie jedes Jahr zu diesem Anlass von tausenden Kerzen erhellt – sie schwebten über den Tischen und spendeten ein warmes, leicht flackerndes Licht. Überraschenderweise war es in dem alten, steinernen Saal angenehm warm, und die Schüler konnten in aller Bequemlichkeit durch die verzauberte Decke hindurch den eisigen Wind dabei beobachten, wie er die letzten Blätter dieses Jahres durch die Luft wirbeln ließ.
Es wäre durchaus eine sehr angenehme Lage gewesen, wäre da nicht der wartende Magen, der einen ungeduldig an das bald startende Festessen erinnert.
Einige SchĂĽler beugten sich zu ihren Nachbarn herĂĽber und tuschelten leise miteinander um sich etwas abzulenken.
„Sie sind spät dran…“
„Boah, hab ich einen Kohldampf.“
„Wo die wohl bleiben?“
Als die große Tür sich dann doch endlich öffnete verstummten die Schüler augenblicklich – sie waren nur allzu geneigt die Auswahl schnell und ruhig über sich ergehen zu lassen. Nur wenige blickten wirklich interessiert zu den neuen – darunter einige, die aufmunternd einem kleinen Bruder oder einer kleinen Schwester in der Menge der Erstklässler zuwinkten.
Peter blickte sich nervös in der Halle um…zumindestens war kein Troll in Sicht. Flankiert von Sirius und James trat er weiter auf den Lehrertisch zu. Vor ihnen liefen nur noch Lily, Remus und Severus. Die ganze Prozession kam mehr oder weniger diszipliniert zu stehen – vor einem Stuhl mit einem zerschlissenen, alten Hut.
Selbst Sirius neben ihm war jetzt still…hatte er am Anfang noch die ganze Zeit mit James geredet, war er mit jeden Schritt auf den Lehrertisch zu ruhiger geworden. Verkrampft vermied er es einen Blick zum Slytherintisch zu werfen, und starrte daher angestrengt auf den alten Hut, den irgendwer wohl dort liegenlassen hatte.
Doch die anderen kamen nicht umhin zu bemerken, dass das Gemurmel und Geflüster am Slytherintisch heute ungewöhnlich laut war – fast alle von ihnen starrten gebannt auf den Jungen mit den rabenschwarzen Haaren in der zweiten reihe, zeigten mit dem Finger auf ihn oder flüsterten aufgeregt mit ihrem Nachbarn. Und langsam breitete sich das Geflüster auch auf die anderen Tische aus.
„Wer ist das?“
„DIE Familie Black?“
„….ich habe gehört er wird alles erben.“
„Noch so eine reinblutfanatische Schlange….“
„…die ganze Familie – seit Generationen!“
Erst ein strenges Räuspern von McGonagall ließ die ganze Halle wieder in angespanntes Schweigen versinken – kaum einer dachte jetzt noch an das Festessen. Zufrieden nickend trat Professor McGonagall einen Schritt zurück und flüsterte leise etwas….zu dem leeren Stuhl?
„Danke Minerva“
Lily unterdrückte den drang sich die Augen zu reiben. Aufgeregt lehnte sie sich zu ihrem Nachbar herüber und flüsterte ihm etwas zu – ohne den Blick von dem alten Hut abzuwenden.
„Sev. Ich glaube der Hut da hat eben gesprochen!“
Sie hoffte er würde sie nicht für verrückt halten. Severus öffnete gerade den Mund um etwas zurückzuflüstern, doch was er sagte konnte sie nicht verstehen, denn der Hut hatte eben angefangen mit lauter Stimme ein Gedicht vorzutragen.
Sie wiederholte den Gedanken langsam in ihrem Kopf.
Der HUT hat soeben angefangen ein GEDICHT vorzutragen.
Hinter ihr lächelte James schelmisch, und selbst Sirius konnte sich zu einem kleinen Lächeln durchringen, als er Lilys hörte. Peter atmete etwas aus…ein alter zerschlissener Hut, selbst wenn er reden konnte, war nicht annährend so angsteinflößend wie ein Bergtroll.
Gespannt lauschten sie dem Gedicht…vielleicht würde er ihnen ja einen Hinweis auf die Prüfung geben.
„Seit hunderten Jahren ist´s schon Tradition,
Dass ein Hut wie ich auf einem Kopfe wohnt.
Doch der Kopf auf dem ich saĂź ragte stets stolz empor,
Denn er gehörte Godric Gryffindor.
Bei ihm herrschten einzig KĂĽhnheit und Mut
Gerecht zu den Feinden, zu Freunden stets gut
Die Treue mit beiden er einmal schwor,
als zum Freunde er sich Salazar Slytherin erkor.
Auch Slytherin war einst ein geachteter Mann,
der so manches Mal Trug, Plan und List sich ersann.
Doch wollt ihr den Sinn der Geschichte erkennen,
so muss ich euch erst noch zwei andere nennen.
Rovena Ravenclaw war für ihre Schönheit bekannt,
die sich bei ihr mit groĂźer Weisheit verband.
Mit der letzten im Bunde war sie ein Herz und eine Seele.
Na, erratet ihr schon vom wem ich erzähle?
Helga Hufflepuff hieĂź die letzte im Bunde mit Namen,
und stets half sie allen, die mit Sorgen zu ihr kamen.
Ihr seht, die Geschichte ist nicht irgendeine
Es geht um die GrĂĽnder dieser Halle aus Steine.
Sie grĂĽndeten Hogwarts um Magie zu lehren,
und um zusammen ihrer Tugenden zu ehren.
Jeder von ihnen suchte damals aus
Den SchĂĽlern die zu ihm passenden heraus.
Doch auch die Größten müssen doch einmal sterben
und sollte ihr Werk nicht einmal verderben
musste ein andrer den Job ĂĽbernehmen
Dass ich das bin will ich hiermit erwähnen.
Und so bin nun ich der, der euch muss teilen,
Trennen, was zusammen gehört und dann wieder einen.
Aus dieser Entscheidung wird viel UnglĂĽck ereilen
Und so manche Träne wird man noch darum weinen.
Doch auch Gutes wird folgen aus all diesen Fesseln
Freundschaft und Liebe ĂĽberall entstehen
Und wir selbst nur können die Ketten entfesseln
Wenn wir im andern stets unseren Bruder auch sehen.
So kommt nun hervor, und lasst auf eurem Kopfe mich thronen
Und mit meiner Entscheidung werde ich es euch lohnen
Doch wollt ihr wissen: Geht es Bös oder geht es Gut
So fragt nicht mich, bin doch nur ein alter Hut.“
Einen Moment herrschte Schweigen in der Halle, denn jeder wartete, ob noch eine Strophe folgen würde – doch der Hut hatte seine Ansprache beendet.
Professor McGonagall durchbrach schließlich die Stille, noch bevor jemand anfing zu klatschen – in ihrer Hand hielt sie eine lange Pergamentrolle, von der sie nun den ersten Namen ablas.
„Abbott, Jana – kommen sie bitte nach vorne und setzen den Hut auf.“
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