von Roya
74. Fred, verlass uns nicht!
Sie hatten sich schon geschlagene anderthalb Stunden durch Hogwarts geschlichen und gekämpft, doch von den Zwillingen keine Spur. Angel blutete mittlerweile aus mehreren kleinen Wunden und Alex spürte ihre linke Schulter immer weniger. Die alte Wunde war wieder aufgegangen, dabei war sie schon so lange verheilt gewesen. Blöde Fluchschäden. Im Moment hockten sie im Korridor im vierten Stock, direkt neben der Tür, die zum Raum für Zauberkunst führte. Sie waren beide außer Atem und Alex hielt sich ihre Seite. Stiche durchzuckten sie, da sie schnell gerannt waren.
Immer noch drangen die verschiedensten Auren auf sie ein und es wurde immer schwieriger, sie auseinander zu halten.
„Weiter?“
Alex nickte ihrer besten Freundin zu und sie liefen leise den Gang entlang. Ein paar weitere Minuten später erreichten sie den siebten Stock und damit den Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten. Hier fanden sie endlich ein paar weitere, bekannte Gesichter.
„Harry!“
Harry, Hermine und Ron sahen erschrocken hoch, aber sofort stahl sich ein freudiges Lächeln auf ihr Gesicht, als sie Alex und Angelina erkannten.
„Alex, Angelina!“
„Schön, euch zu sehen.“
Alex grinste Harry an.
„Mensch, Harry. Ich will nach Hause. Besieg endlich Voldemort.“
Der Schwarzhaarige sah sie perplex an und Alex verdrehte die Augen.
„Weshalb bist du sonst hier? Um bei Snape in Verteidigung gegen die dunklen Künste herumzueiern bestimmt nicht.“
Harry nickte mit einem leichten Lächeln. Zusammen gingen die fünf Jugendlichen den Korridor entlang. Lauter Lärm ließ sie stehen bleiben. Um die Ecke kamen ihnen vier Personen entgegen und Alex´ Herz machte einen riesigen Satz. Es waren Fred und Percy, die rückwärtsgehend gegen zwei maskierte Todesser kämpften. Laut hallten die Flüche und Explosionen durch den Gang und Harry, Hermine und Ron stürmten sofort los. Angel folgte ihnen sogleich, aber Alex wurde abgelenkt.
Draußen auf dem Gelände sammelte sich große Energie und Alex eilte zum Fenster. Sie konnte im Dunkeln nicht viel erkennen, aber spüren dafür umso mehr. Es mussten Riesen sein, die sich dort versammelt hatten. Doch warum manifestierte sich soviel Magie auf einem Haufen? Alex war stark verwirrt. Dann begann im Dunkeln etwas zu leuchten und die junge Frau konnte endlich auch etwas mit ihren Augen erkennen. Sie erstarrte. Vier Riesen standen etwa hundert Meter vor dem Schloss und zwei von ihnen hielten gemeinsam einen riesigen Stein in ihren großen Händen. Der Stein war es, von dem das Glühen ausging. Ein tiefes Rot ließ ihn von innen heraus strahlen und Alex entdeckte sogleich den Auslöser.
Vor den Riesen standen mehrere vermummte Gestalten, die mit dem erhobenen Zauberstab immer noch Sprüche auf den Stein webten.
Dann duckten sich die Riesen und mit einem Mal erkannte Alex, was sie vorhatten.
„Scheiße!“
Sie rannte los, Richtung ihrer Freunde. Die Riesen holten gemeinsam aus und schleuderten den Stein, der die Größe eines kleinen Wales hatte, Richtung Schloss. Er würde genau dort auf die Mauern aufprallen, hinter denen ihre Freunde standen.
Alex rannte, so schnell sie konnte. Gedanken zischten durch ihren Kopf. Verschwindet da! Na los, haut ab!
Der Brocken raste immer näher. Die Rothaarige rannte noch ein wenig schneller, doch die Distanz zwischen ihr und ihren Freunden schien nicht weniger zu werden. Diese sahen sie mittlerweile verwundert an. Alex konnte nicht sprechen, dafür war sie zu angespannt. Noch näher kam der Stein und leuchtete unheimlich rot.
Sie erkannte mit einem jähen Aufschrei, dass sie es nicht schaffen würde, ihre Freunde aus der Gefahrenzone zu reißen. Die Erkenntnis schlug bei ihr ein wie ein Blitz. Sie war nur noch zehn Meter von ihren Freunden entfernt, aber sie wusste, sie musste handeln.
Alex riss ihren Zauberstab in die Höhe und formulierte in Gedanken mehrere Zauber.
Die Luft explodierte und riss Alex von ihren Füßen. Sie spürte, wie sie durch die Luft flog, war aber zu schwach, etwas zu tun. Abrupt hörte ihr Flug auf und ihr wurde die Luft aus dem Körper gedrückt. Schmerz durchzuckte sie. Kurze Zeit spürte sie nichts mehr und ihr war schwarz vor Augen. Doch dann kehrte alles mit voller Wucht auf sie zurück: Der ohrenbetäubende Lärm, die Schmerzen, die sich im Körper ausbreiteten, die fürchterliche Angst, die sie spürte. Wieder fühlte sie sich sehr leicht und spürte, dass sie fiel.
Knacks. Ihr Bein stand in Flammen und sie stöhnte auf. Mehrere harte Gegenstände wurden gegen sie gepeitscht.
Dann war es still.
Eine fürchterliche Stille breitete sich aus.
Alex rührte sich nicht. Ihre gesamte Aufmerksamkeit lag auf den Geräuschen. Innerlich konnte sie die verschiedenen Gefühle nicht auseinander halten. Bitte lass niemanden etwas geschehen sein. Man hörte immer noch nichts. Vielleicht war niemandem etwas Ernstes zugestoßen. Alex spürte jähe Hoffnung wie Feuer in sich glühen, als ein Schrei ertönte:
„Nein – nein – nein!“
Dieser schmerzerfüllte Schrei bahnte sich einen Weg in Alex´ Gehirn und brannte sich unauslöschlich ein. Sie richtete sich auf und spürte in jeder Faser ihres Körpers eine bodenlose Angst, die sie alles andere vergessen ließ. Bitte! Es durfte einfach nichts passiert sein! Sie stieß in Gedanken ein Gebet aus. Was sie als nächstes hörte, riss ihr alles unter den Füßen weg und schleuderte sie in die Verzweiflung:
„Nein! Fred! Nein!“
Der Ohnmacht nahe und am ganzen Leib zitternd, kam Alex hinkend auf die Beine. Sie setzte ein Bein vors andere und spürte nicht den Schmerz, der sie bei jedem Schritt mit dem linken Bein durchfuhr. Sie achtete nicht auf den Strom von Blut, der ihr über die Stirn und Nase lief. Ihr war es egal, ob sie ihren rechten Arm nicht spüren konnte und ihr Zauberstab zerbrochen war. Ihr einziger Gedanke war auf ihn fokussiert. Fred. Bitte, bitte nicht Fred!
Ohne es wirklich zu registrieren, sah sie, dass Percy und Ron neben IHM knieten. Dahinter stand Angel, mit weit aufgerissenen Augen. Harry und Hermine näherten sich der kleinen Gruppe ebenfalls. Alex hatte nur Augen für ihn.
Fred hatte noch immer ein Lächeln auf dem Gesicht und Alex´ durchfuhr der Gedanke, dass er bestimmt kurz vorher noch einen Witz gerissen haben musste. Vorher. Wovor? Vor der Explosion. Bevor er… Sie wollte und konnte diesen Satz nicht beenden. Alles in ihr sträubte sich gegen die Erkenntnis, dass es vorbei war. Vorbei. Wieso? Warum Fred? Alex konnte nichts tun, sie stand einfach nur da. Percy sagte etwas.
„Er atmet noch.“
Alex realisierte die Worte erst nach und nach, doch dann durchfuhr es sie wie ein Schlag. Ohne auf den Schmerz zu achten, trugen ihre Beine sie zum ihm. Ja, er lebte noch! Sein Brustkorb hob und senkte sich langsam. Dann fiel Alex´ Blick auf seinen Körper.
Ein Stück der Glasscheibe, die durch die Explosion aus den Fenstern geschleudert wurde, steckte in seinem Bauch. Alles war voller Blut. Überall Blut. Es sickerte durch sein Shirt und langsam breitete sich eine große Lache um ihn herum aus. Die gerade aufgekommene Hoffnung wurde durch die Tatsache zerschmettert, dass so eine Wunde zu hundert Prozent tödlich war.
Alex kniete neben ihm, sie fühlte sich wie in einem Traum. Das konnte nicht geschehen sein. Das durfte nicht geschehen sein!
„Fred.“
Ihre Stimme war rau, als sie sich ihm mit dem Kopf näherte.
„Das schafft er nicht.“
„Jemand muss ihm helfen.“
Das Gemurmel drang nur leise an Alex´ Ohr, dann schrie jemand:
„Alex, du musst ihm helfen!“
Sie hob den Kopf und sah in Rons Gesicht. Tränen hatten den Dreck verwischt und er sah sie vollkommen hilflos und auffordernd an.
„Bitte.“
Sein letztes Wort war nur geflüstert, aber es holte Alex wieder zurück. Panisch schaute sie hinab und erkannte es sofort.
„Ich… ich kann ihm nicht helfen. Dazu bin ich nicht fähig. Es ist… zu spät.“
Die Worte hallten in ihrem Kopf wider und wider, dann realisierte sie, was sie gerade gesagt hatte. Verzweiflung durchflutete sie und ihre Sicht wurde von dem aufkommenden Tränenstrom geblendet.
„Nein.“
Sie begann hemmungslos zu schluchzen. So hilflos hatte sie sich noch nie gefühlt. Vor ihr lag er. Ihre große Liebe. Der Vater ihres ungeborenen Kindes. Ihr bester Freund. Auf einmal spürte sie Wut hochkommen und sie schrie:
„Wie kannst du mir das nur antun? Fred! Du kannst mich nicht alleine lassen, du kannst niemanden hier alleine lassen! Denk an deinen Bruder! An deine Familie! Denk an MICH!“
Sie schluchzte und beugte sich über ihn. Ihre Stirn ruhte auf seiner, als sie weiterflüsterte:
„Fred, bitte bleib bei uns. Ich… wir… du bist der Vater. Niemand sonst. Es gibt niemanden auf der Welt, den ich lieber als Vater meiner Kinder sehen würde. Wehe, du lässt mich jetzt einfach sitzen. Das haben wir doch schon alles hinter uns. Wir wollten doch den alten Fehler nie wieder wiederholen.“
Sie spürte, wie sein Atem schwächer wurde und schrie leise und wehklagend auf. Warum nur? Warum kam keiner, um ihm zu helfen? Wo waren diejenigen, die das vermochten? Mit heißer Verzweiflung galt ihr einziger Gedanke Albus. Er hätte ihm helfen können, da war sie sich ganz sicher. Warum war er jetzt nicht hier? Warum??? Ihr ganzer Körper schrie nach Hilfe.
Ein Schrei ertönte. Es war kein menschlicher Schrei und Alex blickte unwillkürlich auf. Bevor sie erkannte, wer es war, wurde sie durchflutet von hellem Licht. Hoffnung keimte in ihr auf. Jemand hatte sie erhört. Jemand war zur Hilfe geeilt. Aber wer?
Ein roter Blitz schoss auf sie zu und Alex traute ihren Augen nicht.
„Fawkes!“
Der stolze Phönix von Albus segelte schnell auf sie zu. Sein Schnabel öffnete sich und wieder ertönte sein wohltuender Schrei. In Alex überschlugen sich die Gedanken und sie rief laut und verzweifelt:
„Fawkes, bitte! Du musst ihm helfen. Ich schaff es nicht alleine!“
Der rote Vogel landete direkt neben ihr und sein durchdringender Blick durchbohrte Alex. Sie spürte instinktiv, was er ihr sagen wollte und nickte.
„Ich helfe dir so gut ich kann.“
Fawkes flatterte auf Freds andere Seite und beugte seinen gefiederten Kopf über seine riesige Wunde. Alex riss sich ihr Amulett vom Hals, ihren siebenzackigen Stern und umschloss ihn fest mit ihrer linken Hand, denn die rechte spürte sie nicht mehr. Sie nickte Fawkes entschlossen zu. Alles andere verbannte sie aus ihrem Kopf. Die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit und auch ihren Schmerz über mögliche Verluste. Sie hatte keine andere Wahl, es musste so sein. Alex ließ die Energie frei, die sie in letzter Zeit in dem Stern gesammelt hatte und spürte, wie Fawkes sich ihrer bemächtigte. Die nächsten zehn Minuten kamen Alex vor wie Jahre. Sie spürte, wie immer mehr Energie zuerst den Stein und dann sie selber verließ und in Freds Körper überging. Ihre Lebenskraft schwand langsam, aber stetig. Fawkes hatte einen leisen Singsang begonnen, der wunderschön klang, während seine heilenden Tränen aus seinen Augen hinab auf Fred tropften. Langsam schloss sich die Wunde an ihren Rändern. Instinktiv wusste Alex, was sie nun machen musste. Ihr Amulett besaß keine Energie mehr, also ließ sie es fallen und umfasste die große Scherbe, die aus Freds Körper ragte. Langsam zog sie daran und nach und nach entfernte sie sie aus dem Körper ihres Freundes. Dann konnte sie nichts mehr machen. Die Zeit schien endlos langsam zu vergehen, während Fawkes sich weiter um die Wunde kümmerte. Große Erleichterung strömte durch Alex´ Körper, als sie sah, wie sich das klaffende Loch schloss. Immer mehr Energie nahm sich der Phönix von ihr und schwarze Punkte erschienen vor ihren Augen. Alex spürte sich am Rande der Ohnmacht, als es plötzlich vorbei war. Sie fühlte sich unendlich schwach, als sie träge den Kopf zu Freds Gesicht wandte. Sie kämpfte gegen die große Dunkelheit an, sie musste sich erst überzeugen, wie es ihm ging.
Er atmete noch. Und zwar regelmäßiger als vorher. Er hatte es geschafft. Er lebte!
Alex würgte ein trockenes Schluchzen hervor, dann sackte sie in sich zusammen und begann so hemmungslos zu weinen, wie sie es noch nie vorher getan hatte. Erleichterung durchströmte sie wie Feuer, es brannte sich durch ihre Sehnen und Knochen und gab ihr ein wenig Kraft. Kurz darauf spürte sie einen Arm um ihre Schulter und mit Mühe konnte sie aufsehen. Es war Angelina. Jetzt erst erinnerte sich die Rothaarige daran, dass ihre Freundin da war. Und die anderen auch. Wie ging es den anderen? Sie schaute ängstlich umher, sah aber nur in die verweinten, aber glücklich aussehenden Gesichter von Percy, Harry, Hermine und Ron.
Ein Schrei ertönte und Fawkes kam zu Alex geflattert. Er war nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, als er sie mit seinen pechschwarzen Augen durchbohrte. Sie wusste, was er ihr sagen wollte.
„Ich werde kommen.“
Dann schluchzte sie noch einmal laut auf und sagte unter neuen Tränen:
„Danke.“
Mehr bekam sie nicht heraus, aber der Phönix ließ seinen wohlklingenden Schrei ertönen und rauschte davon.
„Alex?“
Sie sah hoch in Percys Gesicht.
„Wir müssen ihn hier weg bringen, wo er außer Gefahr ist. Er ist immer noch sehr schwach, da er sehr viel Blut verloren hat. Komm!“
Und so versuchte Alex, auf die Beine zu kommen. Ihre Füße trugen sie nicht und sie sackte sofort in sich zusammen. Angel hielt sie fest. Harry, Ron und Hermine sahen sich kurz an.
„Hört zu, wir müssen noch etwas erledigen. Bringt sie einfach in Sicherheit, okay?“
Damit waren sie verschwunden und ließen Percy, Angelina, Alex und Fred zurück. Der ältere Weasley zückte seinen Zauberstab und zauberte eine Trage aus dem Nichts empor, auf die er Fred schweben ließ.
„Los, wir müssen hier weg.“
„Aber wohin?“
Alex verfolgte die Diskussion zwischen den Zweien, ohne wirklich etwas aufzunehmen. Ihr einziger Gedanke galt Fred. Auch wenn sie die Erleichterung körperlich spüren konnte, immer noch saß ihr die panische Angst im Nacken, ihn verlieren zu können. Die junge Frau wurde von Angel mitgeschleift und wusste nicht, wo sie hingingen. Es wurde sehr still um sie herum, als sie einen Raum betraten. Da Alex ihr zu schwer wurde, legte Angel sie auf den Boden und lehnte sie gegen eine Wand. Alex sah sich um und bekam zum ersten Mal seit langer Zeit etwas von ihrer Umgebung mit. Sie waren in einem leeren Klassenzimmer, Percy hatte die Tür verriegelt. Angel kniete sich vor sie.
„Hey, du siehst scheiße aus.“
Alex nickte nur schwach, was Angel noch sorgenvoller dreinblicken ließ.
„Percy, wir müssen irgendwie Hilfe holen, und ich muss George finden, wer weiß, was ihm…“
Weiter sprach sie nicht, aber jeder wusste, was sie meinte.
„Ich geh los und hole jemanden, du bleibst mit den Zweien hier, okay?“
Sie nickte ängstlich, aber entschlossen.
„Geh nur, ich schaff das schon. Ich bin nicht umsonst mit einem Auror befreundet.“
Percy nickte und verschwand aus Alex Sichtfeld. Sie erholte sich langsam ein wenig und blickte umher. Die schwarzen Punkte vor ihren Augen hatten nachgelassen.
„Ist euch nichts geschehen? Was ist passiert?“
Angel sah sie besorgt an.
„Wir standen alle zusammen, Fred, Percy, Harry, Ron, Hermine und ich. Percy hatte gerade den letzten Todesser, es war übrigens Pius Thicknesse, geschockt und tatsächlich einen Witz gemacht. Stell dir das vor. Fred hat es natürlich strahlend bemerkt. Dann ist alles um uns herum in die Luft geflogen. Ich spürte, wie mich ein Zauber aus dem Explosionsherd schleuderte, das musst du gewesen sein. Als der ganze Lärm vorbei war, lag Percy ganz bei mir in der Nähe und Ron auch. Harry und Hermine waren weiter weg und unter den Trümmern, aber sie kamen schnell darunter hervor. Und dann sah ich Fred. Er lag unter ein paar Steinen, die Percy schon am wegzaubern war. Dann erkannten wir, was da in ihm drin steckte. Du glaubst nicht, was für ein Schock das für mich war.“
„Doch, das glaub ich dir.“
Alex hatte die ganze Zeit während des Erzählens an Angel vorbei geguckt, jetzt sah sie ihr direkt in die Augen. Angel nickte mit trockenen Hals.
„Ich sah auch dich weiter weg liegen und wusste nicht, was mit dir war. Als Percy dann so geschrieen hat, sah ich dich aufstehen und zu uns torkeln. Aber… was um aller Welt hat der Phönix von Dumbledore dort zu suchen? Ich meine, wenn er nicht gekommen wäre…“
Sie ließ den Rest des Satzes unvollendet und sprach hastig weiter:
„Woher wusste er, dass wir Hilfe brauchten?“
Alex konnte und wollte sich in dem Moment nicht den Kopf über so etwas zerbrechen, also zuckte sie mit den Schultern. Angelina begann, ihre kleineren Wunden zu heilen.
„Was ist mit mir los? Ich spüre gar nichts außer Schmerz.“
Angel sah sie erschrocken an.
„Du hast eine große Platzwunde am Kopf, daher das Blut im Gesicht. Dein rechter Arm scheint mir gebrochen und er ist auch voll Blut, genau wie dein Linker, aber das war ja schon vorher. Und ich schätze, dein linker Knöchel hat was abbekommen.“
Alex nickte langsam. Sie konnte den Schmerz nicht auseinander halten, dafür war sie zu geschwächt. Noch nie in ihrem gesamten Leben hatte sie so wenig Energie besessen und sich so schlapp gefühlt.
Sie warteten bestimmt eine halbe Stunde, die Alex vorkam wie mehrere Tage. Sie hielt Freds Hand. Der Zwilling atmete immer noch flach, aber ruhiger. Er war aschfahl im Gesicht und rührte sich nicht. Dann hörten sie Schritte draußen auf dem Flur und Angel sprang auf, den Zauberstab erhoben. Die Tür öffnete sich…
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Rekommis: Platsch
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