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Fanfiction

Pet Project - Aufwachen

von Xaveria

Harry wachte mit einem grauen Schleier vor seinen Augen und einen so starken Schimmelgestank auf, dass es für ihn den Anschein hatte, dass er seine Nase hinauf und in seinen Rachen hinuntergeklettert war. Eine Sekunde später erkannte er, dass sich der Gestank über seine Zunge legte und er begann sich wie wild zu winden, während er keuchte und hustete, um den Gestank irgendwie los zu werden. Noch während er eine letzte klare Erinnerung vor sich hatte, wurde er in einem verwirrten Moment von seiner Angst übermannt. Er griff nach seinem Zauberstab, und noch während er sich drehte, spürte er, wie er fiel.

„Ahh!“

„Harry! Geht's dir gut?" Das Geräusch von Füßen hielt neben ihn und er merkte, wie sich eine Hand um seinen Arm legte. Überrascht und alarmiert zog er ruckartig seinen Arm zurück und versuchte rückwärts weg zu krabbeln, nur um gegen etwas Hartes zu stoßen.

„Harry? Harry, alles in Ordnung?"

„Wer ist da?", verlangte er zu wissen.

Eine Stimme, die er endlich als Rons erkannte, erklang irgendwo zu seiner linken. „Ich werde die Heilerin holen."

Der Klang von sich entfernenden Füßen ebbte ab, während vorsichtige Hände über seinen Arm fuhren. „Harry, beruhige dich."

Er kannte diese Stimme. Wieder hustend keuchte er schließlich. „Ginny?"

„Shhh, ich bin hier. Hermine ist auch da."

Hermines Stimme kam von seiner anderen Seite. „Vorsichtig Harry. Du bist sicher. Du hast recht lange geschlafen."

Er blinzelte rasch, um den Schleier vor seinen Augen zu lichten. „Nein. Nicht sicher. Snape, er war ... der Schulleiter." Harry spürte, wie die Panik ihn erneut umklammerte, als der Schleier weiterhin hartnäckig vor seinen Augen blieb. „Ich kann euch nicht sehen. Warum kann ich euch nicht sehen?"

"Shhh", beruhigte Ginnys Stimme ihn erneut. "Ron holt Heilerin Alverez. Gib ihr eine Minute."

Harry hörte, wie sich eine Tür öffnete und einige Schritte, als ein Schwall von Stimmen über ihn hineinbrach.

„Ruhe alle miteinander", erklang die 'Kein Unsinn' Stimmer der Heilerin, an die sich Harry noch erinnerte. Bedeutete das, dass sie im Grimmauld Platz waren? Waren sie sicher? Was ist mit Snape passiert?

Die Stimmen um ihn herum verstummten. „Sie, Alastor, hören auf jeden anzustarren und machen sich nützlich. Helfen Sie dem Jungen zurück auf die Couch." Dem Befehl folgten zwei grobe Hände auf Harrys Schultern und halfen ihm zurück auf die Couch, wie er erkannte, auf der er geschlafen hatte. Das erklärte dann auch den modrigen Geruch und Geschmack, von dem er aufgewacht war. Als er einmal saß, verschwanden die Hände.

„Warum kann ich nichts weiter als diesen grauen Schleier sehen?", fragte Harry erneut.

„Hmm. Halte still."

Harry rutschte auf dem Kissen.

„Still Junge. Nicht zappeln."

Wut begann in ihm zu brodeln, aber er zwang sich zu einem halb ehrlichen: „Entschuldigung."

Er spürte kalte Hände auf seinem Gesicht und dann so etwas wie ein Zauberstab, der gegen seine Schläfe getippt wurde. „Hmm. Also das ist wirklich interessant."

„Was?"

Die Heilerin ignorierte seine Frage. „Ja, äußerst interessant", murmelte sie. „Offensichtlich ein Zauber von ihm selbst entworfen. Hmm. Muss ihn danach fragen. Muss ihn ... oh ja. Diabolisch clever. Sie sind--"

„Genug mit dem Gemurmel", unterbrach Alastor, der direkt neben Harry saß, was ihn erschrocken zusammenzucken ließ. „Hat der Verräter Snape ihn für immer erblindet oder nicht?"

Harry spannte sich bei Snapes Namen an, selbst als Alverez ein "Philistine" murmelte, obwohl Harry nicht wusste, was sie damit meinte. „Ja, Alastor, Severus hat Mr Potter erblindet. Und bevor Sie jetzt hier rausstürmen auf Ihren Weg der Zerstörung, nein, es ist nicht permanent. Der Zauber ist nicht dafür entwickelt von Dauer zu sein und es ist ein durchaus raffinierter Zauber. Er wäre für die Auroren ziemlich hilfreich. Ich bin mir sicher, dass Severus ihn nur allzu gerne teilen würde, wenn Sie ihn darum bitten. Natürlich sollten Sie--"

Ignoriert zu werden ließ Harrys Wut überkochen. „Ich kann nichts sehen"

„Werden Sie aber wieder", kam die knappe Antwort. „Und jetzt halten Sie still."

Die Heilerin murmelte etwas und Harry spürte, wie sich erneut ihr Zauberstab gegen sein Gesicht presste. Plötzlich begannen seine Augen, zu jucken. Seine gehobenen Hände, in dem Versuch sie zu reiben, wurden von der Heilerin abgefangen. „Oh nein, das werden Sie nicht. Kein Reiben." Harry spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten und er begann schnell zu blinzeln. Langsam hörte das Jucken auf. Er drückte einmal fest seine Augen zusammen und öffnete sie dann. Harry sah, wie das Arbeitszimmer zusammen mit besorgten Gesichtern verschwommen Gestalt annahm. Harry konnte wieder sehen.

„Was ist passiert?", wiederholte er. „Wo ist Dumbledore? Wo ist Snape?"

Alverez setzte sich mit einem geknurrten „Noch nicht einmal ein verfluchtes Danke" zurück auf ihre Fersen, aber Harry ignorierte sie, verängstigt von seiner letzten Erinnerung.

„Wird mir wohl jemand sagen, was los ist?"

„Oh, um Gottes Willen", schnappte Hermine letztendlich, als niemand mit einer Erklärung herausrücken wollte. „Nachdem du verschwunden bist", und Hermines Ton ließ ihn wissen, wie sie darüber dachte, „ist im Schloss das Chaos ausgebrochen. Die Auroren haben überall gesucht und jeden beschuldigt, dich zu verstecken. Alle Schüler mussten zurück in ihre Häuser. Sie haben weitere Auroren herbeigerufen und die Lehrer dazu aufgefordert bei der Suche zu helfen. Als sie dich dann noch immer nicht finden konnten, begannen sie getrennt kleine Gruppen aus jedem Haus zum Hogwarts Express zu schicken, damit sie sicherstellen konnten, dass du nicht unbemerkt zum Zug gelangen konntest. Es war absolutes Chaos. Natürlich wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass du da bereits weggebracht worden warst und das der Grund war, warum dich niemand finden konnte."

„Wir haben versucht nach dir zu suchen, mit der Hilfe von...", Ron verstumme und gab Harry einen bedeutungsvollen Blick, bevor er fortfuhr. „Aber alle Koffer waren bereits gepackt und zum Bahnhof geschickt worden. Ich habe sogar versucht die Auroren davon zu überzeugen mich und die Vertrauensschüler da zu behalten, damit wir ihnen helfen könnten, aber sie ließen sich nicht überreden."

„Selbstverständlich befanden sich in der zweiten Gruppe, die eintrafen, Tonks und Shacklebolt. Tonks war diejenige, die dich da rausgeholt hat", fügte Hermine noch hinzu.

„Sie hat mich verflucht!", schrie Harry, als die Erinnerung zurückkam.

„Ja, haben davon gehört. Du warst bereits hier, als die Ordensmitglieder Gin, Hermine und mich abgeholt haben", sagte Ron. „Tonks war noch hier gewesen und sagte, dass sie zufällig dich und Snape hat duellieren gesehen."

Harry spürte, wie er erneut von der Wut gepackt wurde. „Er hat Dumbledore umgebracht."

Moody, der bis dahin nur teilweise zugehört hatte, hob seinen Kopf und sein Auge begann, wie verrückt zu rotieren. „Wer hat Dumbledore umgebracht?“

Harry spuckte den Namen aus. „Snape.“

Alverez lachte. „Da hat man Sie übers Ohr gehauen, Junge. Der alte Narr lebt und ihm geht es gut.“

„Aber-“

„Lassen Sie mich raten“, sagte sie. „Snape hat Ihnen das erzählt, während Sie versucht haben ihn zu bekämpfen.“ Sie schüttelte mit dem Kopf und warf Harry einen mitfühlenden Blick zu. „Ein guter Duelllist ist genauso gut darin mit der Psyche zu kämpfen wie mit dem Zauberstab.“

Harry blickte verwirrt hinüber zu Hermine und Ron. Ron lächelte ihn schief an. „Der Schulleiter war hier, als wir ankamen, aber verschwand sehr schnell wieder. Bisher war er noch nicht wieder hier gewesen. Snape ebenso wenig.“


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Drei Tage später war jeder wieder zurück zu seinem Tagesablauf im Grimmauld Platz zurückgekehrt, aber die Spannung zwischen ihnen wurde immer größer. Ron und Ginny versuchten sich gegenseitig zu trösten, genauso wie jeder einzeln versuchte mit seiner Trauer umzugehen. Ginny verbrachte Stunden in ihrem Zimmer und Ron brach zu den merkwürdigsten Zeiten in Tränen aus.

Harry schwankte dazwischen, zu schmollen und jeden anzuknurren. Seine zufälligen Wutausbrüche konzentrierten sich, wie immer, auf Professor Snape. Aber es gehörte nicht viel dazu zu erkennen, dass Harrys eigentlicher Schmerz durch den Tod von Molly Weasley verursacht wurde und dass er genauso verloren war wie Ginny und Ron. Molly war seine erste wahre Mutterfigur gewesen, die er je gekannt hatte und er verkraftete ihren Tod nur sehr schwer. Über all dieser Trauer, von der alle Bewohner betroffen waren, war die anhaltende Abwesenheit von Professor Dumbledore und Snape, die sie alle sorgten. Obwohl Hermine sich ziemlich sicher war, dass sie die Einzige war, die sich um Snape sorgte.

Hermine befand sich oben mit Ginny und sie unterhielten sich leise als das Geschreie begann. Bei den wütenden, schreienden Stimmen, schnappten sich Ginny und Hermine beide ihre Zauberstäbe und rannten nach unten. Mrs Black Gemälde bildete das treibende Gegenstück zu der männlichen Stimme. Als sie den letzten Absatz umrundeten, erhaschte Hermine den Grund für die Aufregung: Kingsley Shacklebolt und Severus Snape standen im Foyer. Shacklebolds massive Gestalt zwischen Severus und Harry war beruhigend. Keiner von ihnen würden einen Zauberstab ziehen solange der Auror zwischen ihnen stand, aber Shackelbolds Blick war verwirrt, dass nur allzu deutlich zeigte, dass er keine Ahnung hatte, was los war.

„Das ist mein Haus“, schrie Harry. „Ich will diesen Mistkerl nicht hier haben.“

Severus, bemerkte Hermine, stand teilnahmslos mit verschränkten Armen und einer hochgezogenen Augenbraue vor Harry. Severus zuckte nicht zusammen oder schien die Beschimpfung ‚Mistkerl‘ nicht zu bemerken. Als sich ein spöttisches Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete, sah Hermine, wie Harry nach seinem Zauberstab griff.

„Harry Potter.“ Jeder im Flur wirbelte bei den leisen Worten herum. Dumbledore stand am Ende des langen Flurs, sein Gesicht müde und blass. „Verstehe ich es richtig, dass du die Nutzung von Nummer Zwölf Grimmauld Platz für den Orden widerrufst?“

Harry, mit seinem Zauberstab halb gezogen, blinzelte verwirrt, sein Blick wanderte zwischen Dumbledore und Snape hin und her. „N-nein. Nein.“ Er schüttelte mit seinem Kopf. „Nein, natürlich nicht. Der Orden kann jederzeit Grimmauld Platz benutzen.“

Der Ausdruck des Schulleiters verdunkelte sich dermaßen, dass Hermine zweifelte, dass Harry ihn jemals so gesehen hatte. „Dann lass es mich dir nur einmal sagen und du solltest besser gut zuhören. Severus Snape ist ein wertvolles Mitglied von dem Orden des Phönix. Er hat mir und dem Orden seit mehreren Jahren treu gedient. Ich habe und werde ihm auch weiterhin mit meinem Leben vertrauen … und dem Leben von dir und den Leben deiner Freunde. Wenn Professor Snape von diesem Haus verbannt wird, dann wird auch der Orden verschwinden. Es gibt noch ein weiteres sicheres Haus unter dem Fideliuszauber, welches wir benutzen können.“

Harry zuckte genauso bei den Worten zusammen, wie Hermine vor Schock erstarrte. Sie hatte zuvor niemals gehört, dass Dumbledore in diesem Ton mit Harry gesprochen hatte. „Ich wollte nicht--“ Harry schluckte stark. „Ich will nicht, dass der Orden verschwindet.“

Dumbledore nickte Harry ernst zu und sein Blick hellte auf. „Ausgezeichnet.“ Mit einem warmen und doch mitfühlenden Lächeln drehte sich Dumbledore dann zu Ginny und ihr um. „Sie haben mein tiefstes Beileid, Miss Weasley, in Bezug auf den Tod ihrer Mutter. Sie wird von allen, die sie gekannt haben sehr vermisst werden.“ Dann, als ob er offensichtlich die jüngeren Mitglieder des Ordens entlassen würde, wandte er sich wieder an Severus und Shacklebolt. „Severus. Kingsley.“ Er nickte beiden zu. „Wie ich sehe, bin ich genau richtig gekommen, um mir Ihre Berichte anzuhören.“ Dumbledore deutete mit einer Hand auf das Arbeitszimmer. „Warum gehen wir nicht einfach hier rein? So erhalte ich Ihre vorläufigen Berichte, bevor wir ein volles Ordentreffen einberufen.“

Effektiv von weiteren Vorgängen ausgeschlossen, stand Harry wie angewurzelt da, bis sich langsam eine Rötung seinen Nacken hinaufarbeitete. Auf den Absatz herumwirbelnd stampfte Harry den Flur hinunter, von dem sie wusste, dass er hinaus in den Garten führen würde, wo Ron gerade auf seinen Besen flog. Mit einem leisen „Entschuldige“, glitt Ginny um Hermine herum und rannte Harry nach.

Hermine ließ ihren Kopf in ihre Hände fallen und begann ihre Schläfen zu massieren. Sie wusste, dass sie ebenfalls zu ihren Freunden hinaus in den Garten gehen sollte, aber sie hatte einfach nicht die Kraft dazu. So drehte sie sich in die entgegengesetzte Richtung um und ging hinunter in die Küche. Vielleicht würde ihr ja Brolly oder eine der anderen Hauselfen in der Küche, erlauben Tee zuzubereiten und ruhig nachzudenken.

Hermine befand sich eine Stunde später noch immer in der Küche, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde. Für einen langen Augenblick traf sie Severus‘ müden, schwarzen Blick. Als er sich bereits umdrehte, um zu verschwinden, hob sie eine Hand. „Bitte bleiben Sie.“ Als er zögerte, schenkte sie ihm, wie sie hoffte, ein freundliches, wenn schon neutrales Lächeln. „Bitte.“ Er betrachtete sie lange, bevor er schließlich nickte. Nachdem er die Küche betreten hatte, setzte er sich an das andere Ende des Tisches,

Unter ihren Wimpern herausbeobachtete Hermine Severus, als Pella, eine der Elfen am Grimmauld Platz, an seiner Seite auftauchte. „Wie kann Pella Meister der Zaubertränke dienen?“

Severus atmete tief durch und deutete dann mit seinem Kopf auf den Ofen. „Etwas von der Suppe sollte genügen. Und ein Kelch mit Wasser.“

Pella schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und eilte davon, um seinen Teller zuzubereiten. Pella, so wusste Hermine, war eine der Elfen, die letzten Sommer im Haus gewesen waren, als sich Hermine um den verletzten Zaubertränkemeister gekümmert hatte. Die Elfe würde sicherstellen, dass Severus Essen perfekt sein würde.

Fest konzentriert auf ihre Teetasse, versuchte sie die Essensgeräusche von dem anderen Tischende zu ignorieren. Das Schweigen im Zimmer war schon greifbar, aber wie sie freudig feststellte, nicht ganz unangenehm. Er ignorierte weiterhin ihre Anwesenheit, genauso wie er es in Hogwarts getan hatte, nachdem er ihre Bettlaken entdeckt hatte, aber heute Abend spürte sie etwas in seinem Verhalten, was ihr Hoffnung schenkte; die quälende Anspannung, die seit kurzen zwischen ihnen zu herrschen schien, war etwas weniger geworden.

Als er mit seiner Suppe fertig war und die Schüssel zur Seite stellte, schaute Hermine auf und fing seinen Blick ein. „Danke, dass Sie Harry gerettet haben.“ Sie lächelte reumütig. „Schon wieder.“

Er wandte seinen Blick ab und beachtete sie nicht und sie unterdrückte ein Seufzen. Vielleicht hatte sie die Veränderung in der Luft auch nur missgedeutet.

„Ich habe Sie darum gebeten, ihm im Turm zu halten.“

Dann auch wieder, vielleicht hatte sie es sich doch nicht eingebildet. Er schaute sie noch immer nicht an, genau genommen war sein Blick entschlossen auf seinen Wasserkelch gerichtet, aber sie bemerkte, dass er den unteren Teil so fest genug umklammerte, dass sich seine Fingerknöchel weiß färbten. Sie streckte ihre Hand über den Tisch aus und strich kaum spürbar mit ihren Fingerspitzen über seine Fingerknöchel. Er ließ von dem Kelch ab, als ob er sich verbrannt hätte, sein Blick schoss hinauf zu ihren. Sie zog ihre Hand nicht zurück, sondern ließ sie halb ausgestreckt auf dem Tisch liegen. Es steckt keine Symbolik dahinter, du dummes Mädchen, kommentierte die leise, schneidende Stimme in ihrem Kopf. Aber sie ignorierte sie bestimmt, als sie Severus einen mitfühlenden Blick zuwarf. „Ich habe festgestellt, dass Harry nur selten das tut, um was man ihn bittet. Egal wie sehr man ihn auch in die Ecke treibt.“

Einen kurzen Moment später nickte Severus sorgfältig. „In der Tat.“

„Aber mussten Sie ihm sagen, dass Sie Professor Dumbledore umgebracht haben? Es hat alles nur verschlimmert.“

Er betrachtete sie enttäuscht, diese verdammte Augenbraue zog sich nur ein Stückchen hoch. „Musste ich.“

Sie wollte verzweifelt ihre Hände in die Luft werfen, doch ihr gelangte es, sich zu zügeln. Er redete wieder mit ihr und sie hatte das Gefühl, dass ihn jegliches gryffindorisches Verhalten in die Flucht schlagen würde. Seine Finger zu berühren, hatte ihn immerhin fast aus der Haut fahren lassen. „Warum?“

„Um ihn aus dem Konzept zu bringen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen. Um ihn so weit zu bringen, dass es nur noch eine wahnsinnige, stotternde Masse war, die weder geradeaus denken noch einen Zauber sprechen konnte, um sein eigenes Leben zu retten.“

Sie verzog ihr Gesicht. Es war nicht besonders schwer sich die Szene vorzustellen. Harry wäre ein schäumender, fanatischer Verrückter und sehr einfach zu besiegen. „Ich kann trotzdem nicht anders als zu denken, dass nicht auch vielleicht etwas anderes funktioniert hätte.“

„Vielleicht“, bestätigte er mit einem scharfen Ton in seiner Stimme. „Vielleicht auch nicht. Aber die Zeit drängte und Potter wollte nicht freiwillig mit mir mitkommen. Ich tat, was ich tun musste. Ich werde mich dafür nicht entschuldigen, Miss Granger.“

Sie schaute hinunter in ihre Teetasse und schwenkte leicht den Teesatz darin. Vielleicht war es an der Zeit für ein neues Thema. „Vorhin schien Dumbledore wütend auf Harry zu sein, wütender als ich ihn je gesehen habe.“ Sie hob wieder ihren Blick. Mit einem ausdruckslosen und nicht anschuldigenden Ton sagte sie: „Sie haben dem Schulleiter von den Dunklen Künsten erzählt.“

Severus‘ Körper spannte sich an. „Als ich Potter im Schloss fand, hatte er ein Buch über die Dunklen Künste bei sich. Eines, welches in Durmstrang benutzt wird und welches wahrscheinlich von einem der Schüler während des Trimagischen Turniers hier zurückgelassen worden war. Wie Potter es in seine Finger bekommen hat, weiß ich nicht. Während unseres Kampfes versuchte er einen Unverzeihlichen, gegen mich zu verwenden.“

Hermine spürte, wie Panik sie erpackte. „Was? Geht es Ihnen gut?“

Severus schnaubte. „Potter konnte mir nicht schaden. Er hat weder den Verstand noch das Talent dazu.“

Hermine öffnete ihren Mund, um zum Protest anzusetzen und ihren Freund zu verteidigen, aber dann erkannte sie, dass er vermutlich recht hatte. Und was sagt das über Harrys Chancen gegen Voldemort? wunderte sich ein Teil in ihr. Sie schüttelte ihre zweifelnde Stimme ab. „Werden Sie mit Harry reden?“

Snape schüttelte mit dem Kopf. „Dumbledore wird mit ihm reden. Er wäre die bessere Wahl.“

Da widersprach sie. „Nein, wäre er nicht. Harry befindet sich auf einen Weg, den Sie bereits bestritten haben. Er hat mit Dingen gespielt, die ihn unwiderruflich verändert haben.“ Sie runzelte mit der Stirn. „Ich glaube nicht, dass er wirklich versteht, wie sehr er sich verändert hat. Dumbledore kann es ihm sagen, aber Sie können es ihm begreiflich machen.“ Als er nicht antwortete, fügte sie hinzu: „Ich denke, Ginny ist sein Anker. Ron und ich können ihn manchmal beruhigen, aber Ginny, sie ist diejenige, die wirklich zu ihm durchkommt.“

Severus seufzte. „Er sorgt sich um sie.“ Seine Lippen verzogen sich mürrisch. „Sie macht ihn glücklich. Er will sie nicht verletzen, also versucht er sich für sie stärker zu kontrollieren. Obwohl es nicht sonderlich klug ist, seine Kontrolle in die Hände von jemand anderen zu legen.“ Seine Stimme fiel zu einem leisen Flüstern. „Menschen verändern sich. Menschen verschwinden. Menschen lassen einen in Stich und verraten einen.“

Hermine schnappte nach Luft, die Worte waren wie Messer in ihrem Herzen. Das ist es, was er von mir denkt. „Sir-“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, aber selbst wenn, hatte sie nie eine Chance.

Severus stand auf. „Guten Abend noch, Miss Granger.“ In einen Wirbel aus Schwarz war er verschwunden.

Sie blickte hinunter auf ihren Arm, der noch immer halb ausgestreckt auf dem Tisch lag. „Guten Abend, Severus“, flüsterte sie, sein Name wie ein verbotener Geschmack auf ihrer Zunge. Aber es war, bis auf die Hauselfen, die sie nicht verraten würden, niemand da, der ihre Dreistigkeit hören konnte.


----------------------


Am nächsten Tag saßen Hermine, Harry und Ginny im kleinen Arbeitszimmer auf der zweiten Ebene, welches sie als ihr eigenes Zimmer eingenommen hatten. Harry und Ginny saßen auf den Boden und spielten Explodierender Zauberschnippschnapp, während Hermine im Fenster saß und den Tagespropheten las. Eine fünf Zentimeter hohe Überschrift fuhr unaufhörlich über das Titelblatt: Wo ist der Auserwählte? Wo ist Harry Potter?

Knurrend warf sie die Zeitung angewidert auf den Boden. Als sich Harry zurücklehnte, um nach der Zeitung zu greifen, knurrte sie: „Lies es nicht.“

Noch immer zurückgelehnt umklammerten Harrys Finger die Zeitung und das Papier zerknüllte. „So schlimm?“

Sie nickte. Mit einem Augenrollen setzte er sich auf und zog die Zeitung an sich heran. Er überflog das Titelblatt, sein Blick verdunkelte sich und er begann laut, in einer tiefen und mit einer unheilvollen Stimme vorzulesen. „Wo ist der Auserwählte? Wo ist Harry Potter?“ Mit normaler Stimme fügte er hinzu: „Es geht nur um mich.“ Er fixierte Hermine mit einem bösen Blick. „Warum sollte ich es nicht lesen?“

Hermine ignorierte sowohl Harrys Ton als auch seinen Blick. „Weil es dich nur wütend machen wird.“ Ihre Augen zogen sich zusammen und ihre nächsten Worte presste sie durch zusammengepresste Zähne hindurch. „Weil es mich wütend macht. Weil es nur ein Stück schlecht geschriebener Schund von dieser fliegenden Plage Kimmkorn ist. Weil es nur darum geht, wie sie das Zaubergegenstück zu dem Fledermaussymbol haben wollen, damit du herbeigeeilt kommst und sie alle rettest, damit sie sich nicht ihre Finger schmutzig machen und sich einmischen müssen, während sie alle nur verzweifelt ihre verfluchten Hände ringen.“

„Warum sollte jemand Fledermäuse benutzen, um Harry irgendwelche Nachrichten zukommen zu lassen? Sie sind nicht sonderlich zuverlässig“, sagte Ron von der Tür aus, der offensichtlich nur das Ende ihrer Unterhaltung mitbekommen hatte.

Hermine blinzelte, öffnete ihren Mund, hielt inne und schloss ihn dann wieder mit einem hörbaren Zähneklappern.

Harry lachte, es lag irgendwo zwischen einem Schnauben und einem Kichern. „Mach dir keinen Kopf, Ron.“ Harry zerknüllte die Zeitung und warf sie in den Kamin und beobachtete zufrieden, wie sie in Flammen aufging. „Es ist egal.“

Ron verzog mit einem Blick auf die beiden sein Gesicht, aber ging nicht weiter darauf ein und ließ sich neben Hermine am Fenster auf den Sessel fallen. „Hat einer von euch irgendwas gehört?“

Sie mochte es nicht Informationen vor ihren Freunden zurückzuhalten, aber sie war der Meinung, dass Dumbledore derjenige sein sollte, der mit Harry sprach, also schüttelte Hermine mit dem Kopf. „Keiner sagt was. Sie machen sich aber Sorgen. Mehr als sie vorgeben.”

Ron tippte mit seinem Finger gegen seinen Oberschenkel. „Ich glaube, dass schon bald etwas passieren wird. Ich habe mitbekommen wie Dumbledore letzte Nacht sehr viele Nachrichten über das Flohnetzwerk verteilt hat. Er ist nervös und nicht so wie sonst.“

Als sich die Tür zum Arbeitszimmer öffnete, sah Hermine wie Harry auf seine Füße kletterte. Professor Dumbledore stand in der Tür, sein Gesichtsausdruck eine seltsame Mischung aus Resignation und Entschlossenheit, so als ob er etwas Scheußliches tun müsste, aber daran gebunden und entschlossen war, es trotz seiner persönlichen Gefühle durchzuziehen. In diesem Augenblick wusste Hermine, worum es in der folgenden Unterhaltung gehen würde. Ihre Vermutung wurde bestätigt, als Severus hinter dem Schulleiter das Zimmer betrat, sein Blick ausdruckslos und seine Haltung angespannt.

Dumbledore schenkte ihnen alle ein Lächeln, welches nicht ganz seine Augen erreichte. „Bitte, Harry, würdest du dich zu mir an den Tisch setzen.“

Harry ging hinüber zum Tisch und warf allen einen leicht verwirrten Blick zu, als er sich setzte. Hermine dachte, dass die Szene vor ihr eher einen amerikanischen Western entsprungen sei, den sie immer als Kind gesehen hatte. Severus stand am Kamin, er hatte dem Raum den Rücken zugewandt und studierte eingehend das Feuer. Harry und Albus saßen sich an dem kleinen viktorianischen Tisch in der Mitte des Raumes gegenüber. Ginny saß angespannt auf der kleinen Couch hinter Harry, während sie und Ron am Fenster saßen. Die Atmosphäre in dem Zimmer war vor Anspannung geladen. Wenn jeder von ihnen einen Revolver anstatt Zauberstäbe tragen und sie am Tisch Karten gespielt hätten, dann wäre es perfekt.

Hermine schielte hinüber zu Severus angespannten Rücken. Sein Gehrock würde sogar genau reinpassen. Mit zusammengekniffenen Augen, versuchte sie sich ihn mit einen dieser Cowboyhüten vorzustellen. Er würde natürlich schwarz sein. Bei diesem Bild musste sie ein überaus unangebrachtes Lachen hinter ihrer Hand verstecken.

Ron lehnte sich zu ihr hinüber. „Was ist so lustig.“

„Wyatt Earp“, flüsterte sie zurück, obwohl sie wusste, dass Ron es nicht verstehen würde. „Er würde aussehen wie Wyatt Earp.“

Verwirrt schüttelte Ron mit seinem Kopf. „Du bist ein verrücktes Huhn, Hermine.“

Harry verlor letztendlich das bisschen Geduld, welches er mit dieser Versammlung hatte. „Was machen wir hier und warum muss er hier sein?“

Der Betroffene war offensichtlich und Hermine bemerkte, wie sich Severus‘ rechte Hand zu einer Faust ballte, bevor er sie wieder öffnete. Sie hatte das Gefühl, dass Severus genauso wenig hier sein wollte, wie Harry ihn dahaben wollte.

Albus rutschte müde auf seinem Stuhl. „Professor Snape ist hier, weil ich offensichtlich gescheitert bin, Harry.“ Tiefe Enttäuschung belegte seine Stimme. „Deine Freunde sind hier, weil sie deine Freunde sind. Wir sind hier, weil ich angenommen hatte, dass du die Gefahren, die von den Dunklen Künsten ausgehen, verstanden hattest. Als Severus mir von dem Buch erzählt hatte, da habe ich angenommen, dass du genug wüsstest-“

Harry unterbrach ihn. „Ich weiß genug. Ich muss Voldemort umbringen.”

Hermine sah von ihrem Fensterplatz aus, wie sich Severus Rückenmuskeln bei Harrys Erwähnung von Voldemorts Namen anspannten.

„Oh, Harry“, seufzte Dumbledore. „Du kannst die Dunklen Künste nicht mit Ihresgleichen bekämpfen. Deine Mutter hatte dein Leben nicht mit Hass gerettet, sie rettete es mit Liebe. Und was du getan hast, ist … Ich habe Professor Snape hergebeten, weil er-“

„Mir etwas über Liebe erzählen kann?“, spottete Harry. „Er hat niemals jemanden geliebt und ich bezweifle, dass ihn jemand jemals geliebt hat.“

„Harry!“, schrie Hermine genau in dem Moment, in dem Professor Dumbledore mit seiner Hand auf die Tischplatte schlug. Der Knall brachte das, was sowohl Hermine als auch Harry sagen wollte zum Schweigen.

Dumbledores Augen verwandelten sich in blaues Eis, als er auf einen schmollenden Harry starrte. Erst als es offensichtlich war, dass Harry keinen weiteren Ausbruch erleiden würde, drehte sich der Schulleiter auf seinen Stuhl, um hinüber zu Professor Snape zu sehen, der weiterhin ins Feuer starrte, als ob es seine ganze Welt umfassen würde. „Severus, ich würde nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre.“

„Selbstverständlich Albus“, wies er bitter ab. „Was ist schon meine Privatsphäre und Erniedrigung im Gegensatz zu der Zukunft von unserem Retter der Zauberwelt?“ Severus lachte rau auf, woraufhin Hermine ihn trösten wollte.

Severus drehte sich letztendlich um. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske und Hermine wusste, dass, wenn sie sich ihm nähern würde, sie diese schreckliche Kälte, in der er sich einhüllte, wenn er zu Voldemort ging, spüren würde. Was konnte denn nur so schlimm sein, dass er seine Oklumentiktricks anwenden musste?

„Niemals geliebt und niemals jemanden geliebt? Ist es das, was Sie denken, Mr Potter?“ Als Harry sich weigerte ihn zu antworten, fuhr Severus fort. „Sie irren sich. Ich habe beides getan.” Hermine sah, wie Schmerz über seine Züge glitt. „Ihr Name war Lilly Evans.“

Lily Evans. Lily Potter. Hermines Herz machte einen Sprung. Er hatte Lilly Potter geliebt. So viele Dinge waren für Hermine auf einmal so deutlich … der Grund, warum der Schulleiter Severus vertraute, die Gründe, warum Severus Harry sowohl zu hassen schien und ihn doch immer beschützte. Ihr Herz machte einen weiteren schmerzhaften Sprung. Sie hegte plötzlich keinerlei Zweifel, dass Lilly Potter und ihr Tod der endgültige Grund war, warum sich Severus gegen Voldemort gewandt hatte. Sie blinzelte die plötzlichen Tränen weg, von denen sie wusste, dass sie nicht das Recht besaß, sie zu vergießen. Severus Snape liebte auf eine Art und Weise noch immer Lilly Potter.

Harry sprang augenblicklich auf, sein Zauberstab auf Snapes Brust gerichtet. „Lügner!“, schrie er.

„Setz dich, Harry“, befahl Dumbledore.

Harry ignorierte den Schulleiter, seine Aufmerksamkeit war vollkommen auf Snape gerichtet. „Lügner. Ich habe Ihre Erinnerung in dem Denkarium gesehen. Sie hatte versucht Ihnen zu helfen und Sie haben sie ein Schlammblut genannt. Das ist nicht unbedingt Liebe.“

Hermine schnappte bei dem Schimpfwort nach Luft, ihr Blick auf Severus gerichtet, aber seiner blieb ausdruckslos. Sie sah, wie Dumbledore mit seiner Hand gestikulierte. „Setz dich“, befahl er und diesmal setzte sich Harry. Von Harrys überraschtem Ausdruck vermutete Hermine, dass mehr als nur etwas Magie dahinter steckte, die ihn dazu bewegte sich zu setzen.

Jetzt selbst verwirrt versuchte sie Severus‘ Blick einzufangen, aber der Mann starrte einfach nur geradeaus. Sie sah, wie er sich wieder sammelte und sie fragte sich, ob jemand von den anderen bemerkte, wie schwer es für ihn war. Aber als er sprach, lag nichts von seiner Anspannung in seiner Stimme. „Als ich acht Jahre alt war, habe ich ein Buch in der Bibliothek meiner Eltern gefunden. Es war eine Einführungslektüre, die in Durmstrang benutzt wird, um über die Dunklen Künste zu lehren. Im Gegensatz zu den Büchern, die in Hogwarts benutzt werden, war dieses Buch eher … praktischer Natur. Ich habe es oft gelesen … begann mit dem Inhalt herumzuexperimentieren.“

Harry kräuselte verächtlich seine Lippe. „Sirius hatte immer gesagt, dass Sie bereits als Anfänger mehr über die Dunklen Künste wüssten als die meisten Siebtklässler.“

„Ich wäre an Ihrer Stelle nicht so selbstgerecht. Das Buch, welches ich vor so langer Zeit gelesen, womit ich meine Reise in die Dunklen Künste begonnen habe, war genau dasselbe Buch, welches ich bei Ihnen gefunden habe.“

„Das ist was anderes. Ich bin nicht Sie. Ich werde nicht böse.” Die unausgesprochenen Worte ‘wie Sie’ hingen laut und deutlich für jedermann im Zimmer.

Severus schenkte Harry ein kaltes Lächeln. „Oh, Mr Potter, das haben Sie bereits. Ich habe Lily und ihre reizende Schwester ein paar Jahre zuvor getroffen. Ich war der Erste, der erkannte, dass sie eine Hexe war. Wir waren unzertrennlich. Wir waren Freunde.“

„Sie haben sie geliebt“, spottete Harry.

Severus schloss kurz seine Augen, bevor er sie wieder öffnete. „Ja. Aber ich habe die Dunklen Künste genossen, Mr Potter und ich habe sie gut gelernt und das hat letztendlich zu dem Bruch in unserer Freundschaft geführt. Sie korrumpieren und beschmutzen einen, Mr Potter, und Sie sind jetzt genauso korrumpiert und beschmutzt wie ich.“

Harry schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich glaube Ihnen nicht. Ich habe gelernt, damit ich helfen kann.“

Severus zuckte mit angespannter Wut die Schultern. „Ich habe geübt, um mich selbst vor den Schikanen Ihres Vaters und seinen hinterhältigen kleinen Freunden zu schützen. Der Grund ist egal. Sie beginnen mit noblen Absichten und nur den besten Gründen. Und am Anfang funktionieren Ihre Zauber nicht und Sie verstehen nicht warum. Und dann, Stück für Stück, erkennen Sie, dass Wut es einfacher, alles viel mächtiger macht. Und sie greifen immer wieder und wieder nach dieser Wut, bis am Ende Sie von der Wut kontrolliert werden und nicht anders herum.“

„Ich bin nicht-“

„Wütend?“, zischte Severus, seine Lippen zogen sich in einem Knurren zurück. „Das sind Sie. Sie sind zurzeit nur noch wütend. Es frisst an Ihnen und vernebelt Ihre Gedanken.“ Severus schwang seinen Arm in die Richtung, wo Hermine und Ron saßen. „Fragen Sie sie. Fragen Sie die, die Sie am besten kennen.“

Harry drehte sich halb zu seinen Freunden um, seine Augen waren hinter seiner Brille ängstlich aufgerissen. Neben ihr rutschte Ron hin und her und hustete leise. „Es ist nicht so schlimme, wie er es darstellt, Mann. Aber wir haben bemerkt, dass deine Laune etwas… nun, etwas…“

„Was mein Trottel von Bruder versucht zu sagen“, ging Ginny herb dazwischen, „ist, dass du mehr Wutanfälle wie er hast und du hast nicht Entschuldigung ein Rotschopf zu sein.“

Ron starrte Ginny an, während Harry leugnend mit dem Kopf schüttelte. „Okay, schön. Ich war in letzter Zeit etwas wütend. Es ist aber nichts.”

Severus ging einen Schritt auf Harry zu, seine Augen verärgert zu Schlitzen zusammengezogen. „Nichts? Es ist nichts? Da ist wieder diese berühmte Gryffindor-Arroganz. Denken Sie, nur weil Sie der berühmte Harry Potter sind, dass Sie nicht von den Konsequenzen betroffen sein würden? Dass Sie einfach in die Tiefen eintauchen und unberührt wieder auftauchen können? Sie haben versucht, einen Unverzeihlichen nach mir zu werfen.“

Ginny und Ron schnappten erschrocken nach Luft.

„Severus“, sagte Dumbledore milde, holte Severus wieder zurück, während er seinen eigenen Kampf mit seiner Wut verlor. Hermine verstand plötzlich, was Harry in Zukunft gegenüberstand. Severus hatte Bewältigungsmechanismen für seine Wut entwickelt, Harry würde dasselbe tun müssen. Hermine erhaschte schließlich Severus‘ Blick. Sein Ausdruck war düster und sie versuchte ihm ein kleines, aufmunterndes Lächeln zu schenken. Bewusst holte sie Luft und atmete tief durch. Als sie es wiederholte, sah sie, wie Severus es ihr gleichtat. „Vielleicht würde eine genauere Erklärung hilfreich sein“, schlug sie vor. Mit ihren Tendenzen als Bücherwurm fügte sie hinzu: „Menschen lernen die Dunklen Künste.“

Als Severus den Blickkontakt brach, neigte er leicht seinen Kopf, bevor er sich wieder zu Harry umdrehte. „Die Dunklen Künste können untersucht werden. Sie können gelehrt werden. Sie können gelernt werden. Nur die Vorsichtigsten tun Ersteres. Nur die Törichten vollführen Zweites. Und ich versichere Ihnen, Potter, nur die Idioten versuchen Drittes.“

Bei Rons bedeckten Lachen warf ihm Severus einen Blick zu. „Ja, Mr. Weasley, ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass ich mich in der dritten Kategorie befinde.“ Er wechselte seine Aufmerksamkeit zurück zu Harry und fragte: „Der Eingeweide-Ausweide-Fluch und der Avada Kadava, Mr Potter, werden beide ihre Opfer umbringen. Warum ist der eine ein Unverzeihlicher und der andere nicht?“

Harry sah für einen Moment überrascht aus, bevor er mit dem Kopf schüttelte. „Ich weiß es nicht.“

„In der Magie geht es um Absicht. Es geht auch darum, was man tun muss, um diesen Zauber zu füttern. Hass und Wut sind mächtige Treibmittel, wie Sie bereits selbst gelernt haben. Sie stellen einfache Wege zu großer Macht dar. Und doch wird der bloße Akt sie immer und immer wieder herbeizurufen zu einer Droge und wie eine Droge verzerrt es den magischen Fluss des Benutzers.“

„So war das nicht. Mir geht es gut. Mir ist nichts passiert.“

„Hat es das nicht? Sie haben das erste Mal einen Patronus gezaubert, glaube ich. Sie haben es viele Male gezaubert, um sich selbst und Ihre Freunde zu schützen. Wann haben Sie das letzte Mal diesen Zauber vollführt, Mr. Potter? Innerhalb des letzten Jahres?“

Harry schüttelte mit dem Kopf. „Weiß ich nicht genau. Irgendwann letztes Jahr.“

Severus Stimme wurde seidig. „War es einfach die glücklichen, freudigen Gedanken herbeizurufen, Mr. Potter? Kamen sie zusammen mit Ihrer Magie an die Oberfläche gerauscht? War der Patronus stark und lebhaft, die Gestalt deutlich zu erkennen, obwohl es nur ätherisch ist?“

Harrys Augen verengten sich, als ob er irgendeinen Trick oder eine Falle erwartete. „Ja.“

Die seidige Stimme wurde barsch. „Rufen Sie Ihren Patronus, Mr Potter.“

Harry sprang auf und stieß den Stuhl grob zurück. Erneut zog er seinen Zauberstab, schloss kurz seine Augen und schrie dann: „Expecto Pratonum!“

Hermine und Ron beugten sich beide leicht vor, als ein dünner silberner Nebel aus Harrys Zauberstabsspitze floss. Harry drehte sich mit einem selbstgefälligen Grinsen zu Severus um, nur um wieder zurück zu wirbeln als Ginny leise keuchte. Der silberne Nebel wirbelte zusammen und der schwache Umriss eines Hirsches konnte kurz gesehen werden, bevor die gesamte Erscheinung verschwand.

„Nein!“, schrie Harry, eine Hand ausgestreckt, als ob er den Hirsch einfangen und halten wollte. Er senkte seinen Kopf und presste seine Augen zusammen, Harry wurde ganz still. Erneut flogen seine Augen auf und er schrie: „Expecto Patronum!“

Diesmal, als sich der silberne Nebel formte, blieb die Gestalt bestehen, aber sie war nur verschwommen, die Spitzen seines Geweihs schienen zu verschwimmen. Als es seine Hufen bewegte, verschwand die Umrandung immer wieder. Aber das Bild blieb, wenn auch nur knapp. Die Schweißperlen auf Harrys Augenbraue zeigten mehr als offensichtlich, dass es ihn sehr anstrengte.

„Lass ihn los, Harry“, sagte Dumbledore.

Als der Hirsch verschwand, sackte Harry auf seinen Stuhl zusammen. „Ich verstehe nicht.“ Er klang verloren und seine Augen waren hinter seiner schwarz umrandeten Brille ängstlich aufgerissen.

„Dunkle Magie benutzt noch dunklere Gefühle“, erklärte Dumbledore ruhig. „Ein Patronus ist abhängig von Freude und Glück und Liebe. Niemand der Tom loyal ist, der selbst und seine Magie durch die Dunklen Künste korrumpiert ist, kann einen Patronus herbeirufen.“

„Snape…“

„Professor Snape, Harry, kann und hat schon viele Male einen Patronus herbeigerufen. Bist du jetzt bereit zuzuhören?“

Ginny stand von der Couch auf und umarmte Harry von hinten. „Wir werden dir helfen“, sagte sie. Ron stand als Nächstes auf, legte seine Hand auf Harrys Schulter und Hermine stellte sich neben ihn. „Du weißt, dass wir an deiner Seite sein werden, Mann.“

Harry nickte und warf ihnen ein dankbares Lächeln zu, bevor er sich zurück zu Dumbledore drehte. „Was muss ich tun?“

Nur Hermine schien zu bemerken, wie sich Severus von der umarmenden Gruppe entfernte und zur Tür ging. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, als er zur Tür hinausging, sein Rücken angespannt und stolz. Ihre Wut wuchs, als der Schulleiter nichts unternahm. Es war nicht so, dass sie Harry seine Unterstützung, die er im Moment nötig hatte, missgönnte, aber Severus Snape, ein Mann, der die persönliche Privatsphäre verkörperte, hatte gerade eben seine Seele vor einer Gruppe von Menschen offenbart, die er nicht besonders mochte und niemand schien sich irgendwelche Gedanken um ihn zu machen. Wütend knurrte sie leise. „Wenn ihr mich entschuldigen würdet“, sagte sie zu niemand bestimmten und ging zur Tür.

Er war verschwunden, als sie den Flur erreichte. „Verdammt“, murmelte sie und zuckte zusammen, als eine der Elfen, die hier am Grimmauld Platz arbeiteten, vor ihr auftauchte.

„Miss findet Meister der Zaubertränke im Garten“, sagte die Elfe mit einer kurzen Verbeugung, seine Ohren rollten sich vor Respekt zusammen. Mit dem Gedanken, dass sie wirklich mal mit Lonny über ihren Status innerhalb der Hauselfenkultur reden musste, faltete Hermine eine Hand dankend zusammen und machte sich auf den Weg in den überwucherten und verwahrlosten Garten auf der Hinterseite des Hauses und hielt nur zwischendurch an, um sich ihren Schulmantel aus dem Flur zu schnappen.

Severus war einfach zu entdecken, sein gewohntes Schwarz ließ ihn gegen die durch den Winter toten Büsche und Laub hervorstechen. Er saß am Ende einer Steinbank und betrachtete die ehemaligen Überreste eines überwachsenen Kräutergartens. Er saß kerzengerade und abschreckend auf eine Art und Weise, wie nur er es schaffte, als ob seine gesamte Haltung die Welt anknurren würde, dass er nicht gestört werden wollte. Sie hielt am Rande des Gartens inne und überlegte kurz, dass sie vielleicht verrückt war. Sie wusste, dass er wütend auf sie war und auf die Tatsache, dass sie anwesend war, als er ein Teil seiner Vergangenheit teilen musste und sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Gegenwart nicht willkommen war. Aber sie konnte das Gefühl, das er nicht alleine sein sollte, einfach nicht abschütteln, besonders dann nicht, nachdem er alte Wunden wieder öffnen musste. Zitternd in der Kälte begann sie mit dem Einfachsten. Sie zog ihren Zauberstab und zauberte drei aufeinanderfolgende Zauber, umhüllte den Bereich um die Steinbank in einen wärmenden Kokon.

Als Severus weder sie noch ihre Zauber würdigte, seufzte sie schwer. Auf der anderen Seite hatte er sie nicht verflucht oder sie angeschrien, dass sie verschwinden sollte, also sollte sie vielleicht die Tatsache, dass sie ignoriert wird, als einen Sieg verbuchen. Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch das Gestrüpp, bis sie nahe genug war, um ihn zu berühren. Mit all ihrem Mut drehte sie sich um und setzte sich auf die Bank, zog ihre Knie an ihre Brust, um sie mit ihrem Umhang zu bedecken. Keiner von ihnen rührte sich. Dann rutschte Hermine zurück, bis ihr Rücken festen gegen seinen gedrückt war. Er rührte sich nicht und sie ließ die Luft, die sie angehalten hatte, los. Ihre Position erinnerte sie an die Nacht, in der Rink sie zu ihm gebracht hatte. Als sie die Hitze seines Körpers an ihrem Rücken spürte, erkannte sie, dass sie nach seinen Berührungen suchte. Sie fragte sich, ob er erkannte, wie oft sie sich berührt hatten und was das bedeutete. Mit einem Blick hinauf in den Sternenhimmel ließ sie fürs Erste von dem Gedanken ab und entspannte sich. Er würde reden oder sie verfluchen oder sie wegschicken. Aber bis er irgendwas von den Dingen tat, würde sie einfach nur hier bleiben.

Eine unbestimmte Zeit später sprach er endlich, seine Worte grob und rau. „Warum sind Sie hier?“

Sie blickte wieder hinauf in den Himmel und beobachtete die ersten Sterne an dem Abendhimmel. „Es ist ein schöner Abend. Ich dachte mir, ich schaue mir etwas die Sterne an.“ Als sie die Worte sagte, lächelte sie bei den Gedanken, wie sich sein Blick verfinsterte.

Er rührte sich und sie spürte, wie sich seine Haltung minimal entspannte. „Ich bin noch immer wütend.“

Sie lächelte wieder. „Ich weiß.“

„Das ändert rein gar nichts.“

Sie drückte leicht mit ihren Rücken und war erfreut, dass er sich nicht fortbewegte. „Ich weiß.“

Sie schwiegen für eine Weile und Hermine erneuerte den Wärmezauber um sie herum. Niemand rührte sich, um aufzustehen.

Als er erneut sprach, war seine Stimme noch leiser und sie musste sich anstrengen ihn zu verstehen. „Warum haben Sie die Laken gemacht?“

Hermine musste plötzlich Tränen zurückblinzeln, als diese schlichte Verwirrung in seiner Stimme an ihrem Herzen riss. Von all den Dingen, die Hermine erwartet hatte, die Severus sagen oder tun würde, nach den verfluchten Laken zu fragen war keine von ihnen. Aber sie vermutete für ihn ergab es einen Sinn, nachdem er über seine vergangene Beziehung zu Lily gesprochen hatte. Und wieder einmal wollte sie jeden verfluchen, der diesem Mann Schmerz zugefügt hatte. Sie wollte sich zu ihm umdrehen und ihn in ihre Arme nehmen und drücken, aber sie wusste, dass sie es nicht konnte. Also tat sie das, was sie konnte. Sie atmete einmal tief durch und lehnte sich noch etwas mehr in seinen Rücken. „Sie waren müde.“

„Ich war müde“, wiederholte er.

Hinter seinem Rücken errötete sie leicht bei seinem höhnischen Ton.

„Sie waren erschöpft“, stellte sie klar. „Und ich konnte nicht verstehen, warum es sonst niemanden auffiel. Es … es machte mich wütend.“

„Also haben Sie es in wahrer Gryffindor-Gewohnheit auf sich genommen, meine Probleme zu lösen.“

Sie schnaubte. „Wenn Sie es so sagen, hört es sich ziemlich anmaßend und arrogant an. Aber das war es nicht. Also“, verbesserte sie sich, „ich meine, das war es. Aber ich wollte nur, dass Sie … ich weiß auch nicht, dass Sie sich vielleicht sicher fühlen.” Sie seufzte. „Ich erkläre es nicht besonders gut.“

„Nichtsdestotrotz fahren Sie fort.“

Er klang nicht wütend, aber erfreut war er auch nicht. Hermine versuchte sich daran zu erinnern, was sie letztes Jahr gedacht und gefühlt hatte. „Ich wollte Ihnen helfen. Ich wollte, dass Sie wissen, dass Sie nicht alleine sind. Also habe ich nachgeforscht.“

„Daran hege ich keinerlei Zweifel“, kommentierte er trocken und bitter.

Sie ignorierte ihn und fuhr mit ihrer Geschichte fort. „Ich habe nachgeforscht“, wiederholte sie. „Aber nichts passte. Ich wollte Sie nicht mit einem Schlafzauber belegen oder Sie betäuben oder Sie zu irgendwas zwingen. Und dann hatte ich die Idee mit den Büchern über Kindererziehung und ich habe mich gefragt, was Hexen taten, um ihre Kinder zum Schlafen zu bringen.“ Sie zuckte mit ihren Schultern und ihre Schulterblätter rieben gegen seine. „Sie haben mich an diesem Tag in der Bibliothek gefunden. Der Tag, an dem ich die Bücher gefunden hatte.“

Seine Stimme war leicht verstimmt. „Miss Granger, ich bin kein Baby.“

Sie lächelte bei seinem Ton. „Nein, Sir, das sind Sie nicht. Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt funktionieren würde. Und das Siegel, welches ich ursprünglich entworfen hatte, war mehr über Schutz und Stärke.“

„Ursprünglich entworfen?“ Seine Stimme wurde scharf. „Die Löwin und die Schlange waren nicht Ihre Absicht gewesen?“

„Nein. Das war die Magie gewesen. Der eigentliche Entwurf war viel--” Sie lachte leicht – „subtiler. Den Entwurf, den Sie gesehen habe, wurde allein durch die Magie erschaffen.“

Hermine spürte, wie er sich leicht bewegte. „Ihre Magie war letztes Jahr fast ausgelaugt. Das war es, als Sie die Laken gemacht haben.“

Sie nickte, auch wenn sie wusste, dass er sie nicht sehen konnte. „Ja. Aber zurückblickend glaube ich, dass ich nicht in allzu großer Gefahr geschwebt habe, wie alle gedacht hatten. Ich glaube nicht, dass die Magie mich dauerhaft beschädigt hätte. Es ist einfach nicht diese Art von Magie.“

„Das können Sie nicht wissen. Das Risiko, welches Sie eingegangen sind-“

„War es das wert“, unterbrach sie ihn leise. „Wenn es Ihnen auch nur eine Nacht geruhsamen Schlaf gebracht hat, dann war es das wert.“ Sie wusste, dass sie ihn geschockt hatte, sie spürte es an seinen angespannten Rücken. Sie bereute es jedoch nicht, es gesagt zu haben. Er schwieg eine lange Zeit.

„Das Risiko war es nicht wert“, wiederholte er letztendlich.

Sie fragte sich, ob er verstand, dass er gerade sagte, dass er das Risiko, welches sie eingegangen war, nicht wert war. Als ob es nicht ein Risiko wäre, welches sie auch für ihre Freunde eingegangen wäre. „Mit allem nötigen Respekt, Sir, aber da widerspreche ich.“

Hermine spürte eine Woge von Magie. Es schmeckte nach Wut und alten Schmerz. „Haben Sie Potter vorhin nicht gehört, Granger?“, knurrte er. „Haben Sie nicht zugehört? Ich habe willentlich die Dunklen Künste studiert; über mehrere Jahre hinweg. Ich habe mich entschieden dem Dunklen Lord zu folgen. Ich habe mich gegen den einen Freund gestellt, den ich hatte und nur wegen ihrer Herkunft war ich bereit genug sie ein Schlammblut zu nennen und mich in ihrer Zerstörung zu weiden.“

„Warum sollten Sie das tun?“ Es hatte keinen Sinn ergeben, als Harry vorhin die Anschuldigung aufgewühlt hatte. Es macht genauso wenig Sinn, als Severus es jetzt wiederholte.

„Weil ich wütend auf sie war. Weil ich bereits von meinem Weg abgekommen war.“

„Haben Sie es gemeint?“

Er hielt inne, bevor er ihr antwortete, so als ob er sich erinnern würde. „Als ich die Worte gesprochen habe, ja.“

Sie nahm das einen Moment in sich auf. „Und direkt danach?“

„Nein.“

Hermine runzelte mit der Stirn, versuchte sich die Szene in ihrem Kopf vorzustellen. Etwas passte nicht zusammen und sie fürchtete, dass Severus alle Fragen, die er beantworten wollte, beantwortet hatte. Sie war überrascht, als er erneut das Wort ergriff.

„Es waren die ZAGs. Als ich fertig war, bin ich nach draußen gegangen. Ich bin dort auf Potter und Black gestoßen.“

Seine Magie wirbelte wieder um sie herum und sie fragte sich flüchtig, ob die Tatsache, dass sie gegen ihn gelehnt saß irgendwie die Affinität ihrer Magie für ihn sensibilisierte. „Sie haben gekämpft?“, fragte sie flüsternd, als es nicht danach aussah, dass er weiterreden würde.

„Ich habe verloren.“ Hermine zuckte mitfühlend bei dem bitteren Schmerz in den drei kleinen Worten zusammen. „Lily ist dann zu uns gestoßen und hat Potter und Black ausgeschimpft, dass sie mich freilassen sollten.“ Er fiel in erneutes Schweigen, als ob es ihm nach all dieser Zeit noch immer schwerfiel, darüber zu reden.

Das verschwommene Bild in ihrem Kopf wurde langsam klarer. Sie hatte Severus jetzt seit gut einem Jahr beobachtet. Sie wusste, wie stolz er war. Sie hatte auch Harry beobachtete und wusste, wie gewaltsam seine Wut durch die Verschmutzung der Dunklen Künste geworden war. Stolz und Wut waren keine gute Kombination. Severus hatte nach seinem Retter geschlagen. Von jemandem vor seinen Gleichaltrigen gerettet zu werden, wäre da für einen jungen Severus nur absolut demütigend gewesen. Dass sein Retter nicht nur ein Mädchen, sondern eine Gryffindor und dazu noch eine Muggelgeborene war … das Bild wurde ziemlich klar für Hermine. „Das war dann, als Sie sie ein Schlammblut genannt haben.“

Der Rücken gegen ihren gepresst, zuckte leicht bei diesem Wort. „Was passierte dann?“, fragte sie, als er schwieg.

„Warum denken Sie, dass danach noch etwas passiert ist?“ Seine Worte waren kalt, aber leer von seinem gewohnten Spott.

„Sie hätten es nicht einfach auf sich beruhen lassen, nicht wenn sie Ihre Freundin war“, protestierte sie.

„Sie kennen mich ja so genau, nicht wahr?“ Er verspottete sie, aber sie biss sich auf ihre Zunge. Sie kannte ihn, wusste, dass seine Taten immer ehrlicher als seine Worte waren. Als sie nicht antwortete, sagte er schließlich: „Sobald ich erkannte, was ich getan hatte, habe ich auf sie gewartet und mich entschuldigt.“

Er schwieg und als sich das Schweigen ausbreitete, schnappte Hermine verstehend nach Luft. „Sie hat die Freundschaft gekündigt.“

„Ja.“ Knapp und angespannt, aber immer noch quälend, selbst nach all den Jahren.

„Aber sie war Ihre Freundin“, widersprach sie, nicht imstande das Warum von Lilys Handeln zu verstehen.

Hinter ihr seufzte Severus wütend. „Weil ich mich wegen dem Wort entschuldigt habe, Mädchen. Ich habe mich nicht für meine anderen Freunde in Slytherin entschuldigt.“ Seine Stimmer wurde grober und lauter. „Ich habe mich nicht für meine Absichten entschuldigt. Ich habe mich nicht dafür entschuldigt der zu sein, der ich sein wollte und ich habe mich verdammt noch mal bestimmt nicht dafür entschuldigt Potter und seine Freunde zu hassen.“

„Ich-“

„Ich brauche Ihr Mitleid nicht“, schnappte er, bevor sie überhaupt irgendwas sagen konnte. „Ich lie… ich habe sie davongetrieben. Aber vertrauen Sie mir, Miss Granger, das war sicherlich die harmloseste meiner Sünden. Ich habe gehört wie Trelawney Dumbledore von der Prophezeiung erzählt hat. Ich habe dem Dunklen Lord dieses Wissen gebracht. Ich habe vor ihm gekniet und ihm meine Lehenstreue geschworen. Ich habe bereitwillig meinen Arm ausgestreckt, um sein Mal zu erhalten. Ich habe …“ Er verstummte, seine Atmung abgehakt.

Sie spürte, wie er gegen ihren Rücken zitterte, als er um die Kontrolle seiner Gefühle kämpfte. „Wussten Sie, dass es in der Prophezeiung um Lily ging?“, fragte sie flüsternd.

„Nein“, spuckte er. „Aber das ist wohl kaum von Bedeutung, ich habe den Dunklen Lord auf Unschuldige angesetzt. Als ich entdeckte, dass Lily ein potenzielles Ziel war, habe ich den Dunklen Lord um ihr Leben angefleht. Ich habe Dumbledore angefleht, ihr Leben zu retten. Ihr Leben, Granger. Nicht das von Potter Senior oder Junior. Sie waren mir egal. Mir war es egal, dass es eine zweite Familie gab, die diese Kriterien erfüllte und somit zu einem Ziel wurde. Ich bin kein Held in dieser Geschichte“, knurrte er.

Hermine drehte seine Worte in ihrem Kopf, dachte über die Dinge, die er ihr sagte und die, die er ihr nicht sagte nach und verglich sie mit dem Mann, den sie jetzt kannte. „Ich werde mich nicht für Sie entschuldigen“, sagte sie schließlich. „Ich werde auch nicht versuchen, sie zu rechtfertigen. Was Sie getan haben … Was Sie taten, war gewissenslos.“ Sie spürte, wie er schwer einatmete. „Aber ich würde sagen, dass Sie nicht mehr dieser Mann sind. Natürlich, Sie haben nicht um das Leben von James oder Harry gebeten. Sie haben zugegeben, dass Sie zu dieser Zeit tief in den Dunklen Künsten versunken und für den Dunklen Lord gearbeitet haben. Um die Wahrheit zu sagen, im Moment würde ich nicht von Harry erwarten, dass er um Ihr Leben bettelt, wenn die Situation anders herum wäre. Aber S-Sir“ Sie hätte sich fast versprochen und ihn Severus genannt, „Sie sind nicht mehr dieser Mann. Ich habe Sie beobachtet. Sie sind nicht mehr dieser Mann.“

Verächtlich schnaubte er. „Da gibt es die, die werden Ihnen sagen, dass ich genau dieser Mann bin.“



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Ein paar Herzschläge später seufzte er. „Gehen Sie wieder rein, Miss Granger.“

„Sir?“

„Ihr permanentes Gejammer ist ermüdend. Ich brauche einen Moment der Ruhe.“ Seine Worte waren scharf, aber es steckte kein Gift hinter ihnen. Technisch gesehen waren sie noch nicht einmal wahr, da er derjenige war, der gejammert hatte. Er spürte, wie sie sich rührte, als sie von der Bank aufstand. Er sagte sich bestimmt, dass er nicht ihre Wärme an seinen Rücken vermissen würde.

„Ich werde die Hauselfen um einen Tee für Sie bitten.“

„Ich brauche keinen – oh, wie auch immer“, murmelte er. „Tee wäre nett.“

Er konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören. „Selbstverständlich, Sir.“

Er sah nicht zu ihr, als sie sich von ihm entfernte, aber er folgte ihren Fortschritt durch das Knacken ihrer Schuhe auf dem gefrorenen Gras und Laub. Er nahm die Stille des Gartens in sich auf, obwohl es nicht das Zittern in seiner Seele beruhigen konnte.

Er erinnerte sich an die Unterhaltung mit Vektor, die er vor ein paar Wochen hatte.

„Die junge Frau hat sich in Sie verguckt.“

„Sie ist ein Kind“, hatte er damals geantwortet. Er wollte Vectors Worte nicht hören und schon gar nicht seine eigenen Gefühle, die diese Worte in ihm erzeugt hatte, genauer untersuchen.

„Das müssen Sie aber“, hatte sie beharrt. „Severus, Sie haben es ihr bestimmt schon seit dem Sommer, wenn nicht vielleicht sogar schon früher, angetan. Sie sorgt sich um Sie und ihre Sorge … ich schwöre Ihnen, Severus, ich schwöre auf alles, was ich über die Arithmantik weiß, dass ihre Sorge etwas mit dieser abnormalen Linie zu tun hat.“


Er hatte geschnaubt, versucht sie davon zu schicken, aber Vector hatte darauf bestanden. Sie hatte gesagt Hermine sei am Boden zerstört. Todunglücklich.

Wegen ihm. Es war unverständlich. Er war … nun, dachte er reuevoll, er war er selbst und er hegte keinerlei Wahnvorstellung, was genau das bedeutete. Das Mädchen … die junge Frau … er war auf eine Art und Weise verwirrt, die ihn mehr als Dumbledore und Voldemort zusammen verängstigte. Sie bat ihm, ihr sein Vertrauen zu schenken und ihres im Gegenzug zu akzeptieren.

Hatte nicht das Desaster mit den verdammten Laken bewiesen, dass er nicht vertraute? Er wusste nicht, ob er es konnte. Verdammt, er war sich noch nicht einmal sicher, ob er noch wusste, wie man vergab.

„Belüg die anderen“, murmelte, als er seinen Kopf in seinen Händen vergrub. „Belüge niemals dich selbst.“ Er konnte nicht verleugnen, dass ein Teil von ihm ihr vertraute, dass er ihr das Geschenk gegeben hatte, was vor so langer Zeit nur Lily gehört hatte. Irgendwie, irgendwann hatte er sie akzeptiert. Wusste sie es?, fragte er sich und lachte dann bei den Gedanken auf. Natürlich wusste sie es. Es erklärte ihren unablässigen Drang, ihn immer zu berühren. Er hegte keinerlei Zweifel, dass sie genau wusste, was sie tat.

Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Abgesehen davon, dass Hogwarts geschlossen war, war sie seine Schülerin und seine Verantwortung. Und sie war so unglaublich, unglaublich jung.

Belüge dich niemals selbst.

Er war Lilys Erinnerungen und den Versprechungen, die er vor siebzehn Jahren Dumbledore gegeben hatte immer treu geblieben. Zum ersten Mal seit einer sehr langen Zeit fragte er sich, ob Lily so treu geblieben wäre. Er konnte einfach nicht anders als die Situation von Potter mit ihm selbst zu vergleichen. Lily hatte ihre Freundschaft wegen eines schrecklichen Fehlers gekündigt, einen einzigen Moment, die er in dem Augenblick, als die Worte seinen Mund verlassen hatten, bereits bereute. Lily hatte seine Entschuldigung abgeblockt und ihn abgeschoben. Und obwohl er niemanden als sich beschuldigte, sich an Voldemort und seine flüchtigen Versprechen gewandt zu haben, fragte er sich, ob das Ergebnis vielleicht ein anderes gewesen wäre, wenn sie an seiner Seite geblieben wäre, wie jetzt der Weasley Junge und das Mädchen und Hermine hinter Potter standen. Ein Verstoß hatte Lily davongetrieben. Wie oft hatte Potter in den letzten Jahren nach seinen Freunden ausgeholt? Und doch haben sie sich nie von ihm abgewandt, selbst als sie wussten, dass er sich immer weiter in den Dunklen Künsten verlor. Als sie sich Potters Gebrauch von den Dunklen Künsten konfrontiert sahen, standen sie als eine Einheit hinter ihm.

Konnte er vertrauen? Er wusste es nicht mehr. Er war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt jemandem vollkommen vertraute. Oh, er vertraute auf bestimmte Wahrheiten – er vertraute darauf, dass Albus das tat, war richtig für den Orden und die Zauberwelt war, er vertraute, dass der Dunkle Lord das tat, was richtig für ihn selbst war. Aber Granger? Er hatte keine Ahnung, was sie tun würde. Er rieb sich über das Gesicht, bevor er sich wieder aufsetzte. Mit konzentrierter Anstrengung streckte er seinen Rücken und das spöttische Lächeln zeichnete wieder seine Lippen. Es wäre am besten sie auf Abstand zu halten. Hermine Granger war eine Versuchung und eine, die er jetzt nicht gebrauchen konnte.

„Severus?“

Er drehte sich leicht, um Albus am Gartenrand stehen zu sehen. „Kann ich Ihnen helfen, Schulleiter?“

Der Schulleiter schenkte ihm einen dieser lang verweilenden Blicke, die Severus Inneres umdrehten und bei denen er jedes Mal seine Oklumentikschilder hochfahren lassen wollte. „Ich wollte nur sichergehen, dass es Ihnen gut geht.“

Severus stand auf und sein Mantel fiel um ihn herum. „Gut genug“, sagte er.

Albus nickte, aber betrachtete ihn noch immer abschätzend. „Dann muss ich Sie darum bitten, heute Abend zu Tom zurückzukehren. Etwas geht in Hogwarts vor sich. Die Schutzzauber sind … selbst Minerva spürt etwas. Ich muss wissen, ob Tom dafür verantwortlich ist.”

Severus neigte seinen Kopf, als ein Kribbeln von Angst seine Wirbelsäule hinunterlief. Aber er vergewisserte sich, dass nichts von seinen Gefühlen ihn verriet. „Natürlich, Schulleiter. Ich werde heute Abend zu ihm gehen und ihn meine Glückwünsche für die Schließung der Schule anbieten.“

Albus nickte erneut und scheuchte Severus ins Innere.



--------------------------


Das Ordentreffen war eine nüchterne und ruhige Angelegenheit, wobei sich Hermines Herz zusammenzog. Es war nicht so, dass das letzte Ordenstreffen eine fröhliche Feier gewesen war, aber es hat eine gewisse Lebhaftigkeit gegeben; eine hoffnungsvolle Energie, die jeden Anwesenden umrundet hatte. Dass trotz Gefahr und Chaos sich diese Menschen mit einem Grund und einer Entschlossenheit getroffen hatten, um die Zukunft ihrer Welt sicherzustellen.

Hermine tadelte sich für ihre Dummheit. Grund und Entschlossenheit hatten sie geschlagen und zerstört. Das Fehlen von Mrs Weasleys freudiger Geschäftigkeit und Angebot von Essen und Trinken war eine offene Wunde für alle die sich jetzt im kleinen Salon im Grimmauld Platz eingefunden hatten. Jedes fehlendes Gesicht war nur eine Erinnerung daran, was sie verloren hatten.

Hermine blickte sich wieder im Zimmer um. Severus stand in der entlegenen Ecke, so weit wie möglich von den anderen entfernt, wie es ihm möglich war, trotzdem noch im Zimmer zu sein. Moody saß auf der abgewetzten Couch, sein magisches Auge war in seinem Kopf zurückgerollt, sodass man nur das Weiß sehen konnte. Hermine zweifelte nicht, dass es strickt, auf Severus gerichtet war.

Ron und Ginny saßen zusammen, die letzten bleibenden Repräsentanten der Weasleys. Sie hatten noch immer keinen Weg gefunden Charlie durch die Zauber, die England abgrenzten, zu bekommen, und Bill war noch immer erfolgreich im Tunnel von Gringotts gefangen. Harry saß nahe bei Ginny, aber dennoch eine Armlänge von ihr entfernt, als ob er sowohl Teil als auch kein Teil von ihnen sein wollte.

Kingsley Shacklebolt, Professor McGonagall, Heilerin Alverez und Tonks standen zusammen. Shacklebolt sah angespannt aus und Tonks Haare flackerten rapide durch jede Regenbogenfarbe.

Es befanden sich noch andere im Zimmer, von denen Hermine weder die Gesichter noch die Namen kannte. Hermine hatte immer gewusst, dass es viel mehr Leute gab, die sich Dumbledore und dem Orden angeschlossen haben. Zu denken, dass eine Handvoll von Hexen und Zauberer Voldemort stoppen könnte, war einfach nur lächerlich, aber es war immer einfacher gewesen nur an die Hauptdarsteller die im Grimmauld Platz regelmäßig ein und ausgingen zu denken.

Hermine verließ ihren eigenen Platz an der Tür und ging weiter in den Raum, bis sie sich an die Wand neben Ron lehnen konnte.

Er nickte ihr kurz zu, als sie sich zu ihnen gesellte. „Dumbledore ist spät.“

Hermine schielte hinüber zu Severus und bemerkte seine offensichtliche Anspannung. Es war eine Anspannung, die er für gewöhnlich besser unter Kontrolle hatte und die man kaum zu Gesicht bekam. Es sagte Hermine wie besorgt er war. „Sie machen sich Sorgen.“

„Müssen wir-“, begann Ginny, nur um zu verstummen, als das Feuer im Kamin grün aufloderte und eine Stimme schrie: „Oy, seht mal, es lebt.“ Bevor sich jemand rühren konnte, flogen verschieden große Kisten durch das magische Feuer. Es dauerte eine Sekunde, aber Ron und Harry stürmten zum Kamin, um den Platz davor freizuräumen als noch mehr Kisten durchgeworfen kamen. Als die letzte Kiste durch war, kam George, mit Fred direkt auf den Fersen, durch das Feuer gestolpert.

Ginny schrie und sprang die Zwillinge so an, dass sie auf dem abgenutzten Teppich landeten. Eine Sekunde später hatte sich Ron zu ihnen auf den Boden gesellt. Hermine spürte Tränen bei der freudigen Wiedervereinigung, selbst wenn sie sich eingestand, dass die Freude bittersüß sein würde.

Einen Augenblick später loderte das Feuer wieder grün auf und der Schulleiter trat mit mehr Würde durch den Kamin. Bei der Szene vor sich lächelte er. „Ah, wie ich sehe, sind die Zwillinge sicher angekommen.“

Dann wurde ein Dutzend von Fragen aufgeworfen, Stimmen erfüllten und übertrafen sich, bis Hermine sie nicht mehr alle auseinanderhalten konnte. Sie wich zurück von dem Lärm, bis sie schließlich neben Severus zum Stehen kam. Er würdigte nicht ihre Gegenwart, aber er ging auch nicht weg und Hermine war zufrieden damit neben ihm zu stehen, bis die Weasley Vereinigung beendet war.

Als der Lärm sich legte, trat Severus vor, ein Blick von Verachtung schweifte über das Durcheinander der Weasleys auf den Boden. „Was ist mit Hogwarts, Albus?“

Dumbledore seufzte. „Es gab eine neue Entwicklung. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie hat Tom Hogwarts geschlossen.”

Shacklebolt runzelte mit der Stirn. „Wir wussten, dass das Ministerium die Schule bereits vor Tagen geschlossen hatte.“

„Nein“, sagte Dumbledore. „Das Ministerium hat die Schüler von der Schule entlassen. Die Schule war niemals geschlossen.“

Da war etwas, wie der Schulleiter das Wort geschlossen sagte, dass sich Hermines Magen zusammenzog. „Was wollen Sie damit sagen?“

„Tom hat einen Weg gefunden undurchdringliche Zauber um die Schule zu legen. Ich kann sie nicht betreten.“

„Sind nur Sie es?“

Fred schüttelte mit dem Kopf. „George und ich kamen auch nicht rein.“

George beendete den Gedanken. „Wir kamen nicht einmal durch einen der Geheimgänge rein.“

Hermine spürte, wie der Knoten in ihrem Bauch wuchs. „Sir, denken Sie, dass das etwas ist, was der Dunkle Lord tun würde?“

„Es ist möglich. Hogwarts ist und war es schon immer, mehr als nur eine Schule. Ihre Macht ist … es ist etwas, was man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es ist eine Macht, nach der sich Tom immer gesehnt hat. Was ich jedoch nicht verstehe, kann, ist, wie er es geschafft hat. Die Mächte, die für solche Zauber nötig sind, hätte ich ihm nicht zugetraut.“

Der Knoten in ihrem Bauch wurde größer. Sie hatte eine ziemlich genaue Ahnung welche Macht Hogwarts von der Zauberwelt abschirmen konnte.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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