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Fanfiction

Pet Project - Und so fängt es an…

von Xaveria

Rink warf nur einen Blick auf seinen zweiten Lieblingsmenschen und verschwand kurzerhand in der Küche. Schnell tauschte er die Zitronenkekse auf dem Tablett gegen Schokoladenkekse mit doppeltem Guss ein und kehrte zu Hermines Himmelbett zurück. Aus Erfahrung wusste er, dass viele Erkrankungen unter den Menschen durch Essen wieder geheilt werden konnten und dass Schokolade, besonders unter der weiblichen Bevölkerung des Schlosses, sehr beliebt war.

„Ich stecke bis zum Hals in Schwierigkeiten“, stöhnte die junge Miss bei seiner Rückkehr in ihre Hände.

Es mussten wirklich Schwierigkeiten sein. Er nahm eines der Kissen, welches die Miss immer für ihn da hatte und setzte sich auf das Bett. Ruhig stützte er seine knochigen Ellbogen auf seine knochige Knie. „Hat Hermy etwas kaputt gemacht?“

„Nein.“

„Hat sie irgendwas von dem Herrn berührt, was verboten gewesen war?“

Die junge Miss schaute durch ihre Finger zu ihm auf. „Nein“, antwortete sie lachend. „Nichts dergleichen.“ Als sie nach einem Keks griff, imitierte sie seine Position. „Ich habe mich einfach viel zu weit aus dem Fenster gelehnt.“

Rink nickte, auch wenn er nicht wirklich verstand, was es bedeutete oder was es damit zu tun hatte, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Schwierigkeiten bedeuteten für ihn gewöhnlich nur drei Dinge: Etwas war zerbrochen, ein Befehl wurde nicht ausgeführt oder diejenigen, die unter seiner Obhut standen, hatten sich verletzt.

„Ich muss dieses Jahr mehr Zeit mit Harry und Ron verbringen. Harry braucht mich, selbst wenn er es noch nicht weiß. Dann gibt es da noch reichlich Arbeit mit A.S.V.U.R. Ich habe so eben zugestimmt eine Wiederholungsklasse in Zaubertränke zu führen, die ganze fünf Schuljahre und alle Häuser abdeckt. Das ist auch noch mein U.Z.T Jahr und eigentlich sollte ich schon längst wiederholen und ich habe noch nicht einmal damit angefangen. In meinem Arithmantikprojekt geht es wortwörtlich um Leben oder Tod und nicht um bestehen oder durchfallen. Der Dunkle Lord wird vermutlich innerhalb der nächsten zwölf Monate angreifen und… und…“ Sie verstummte, bevor sie noch einen Bissen nahm.

Menschen waren wirklich seltsam. Das war nichts, was Rink als Schwierigkeiten betrachtet hätte. Jedoch als Geste seiner Freundschaft, da sie immerhin als eine ehrenhafte Hauselfe angesehen wurde, bot Rink ihr einige seiner Lieblingsbestrafungen an.

„Will Hermy, dass Rink ihr ein Bügeleisen bringt? Hermy kann als Bestrafung ihre Ohren bügeln. Oder Hermy kann ihre Zehen gegen jede Stufe in Hogwarts stoßen.“ Rink setzte sich aufgeregt auf, als ihm ein Gedanke kam. „Hermy kann sich ihre Finger an Hogwarts Eingangstür einquetschen lassen. Rink wäre es eine Ehre, die Tür zuzuschlagen. Rink würde auch dafür sorgen sie extrahart zuzuschlagen.“

Sie begann merkwürdige Geräusche von sich zu geben und Rink war schon dabei sich Sorgen zu machen, als er verstand, dass die Miss lachte. Das Geräusch war gedämpft, da sie auf ihre Fingerknöchel biss. Er zuckte innerlich mit den Schultern. Nicht seine bevorzugte Bestrafung, aber er kannte einige Hauselfen, die einen richtigen Biss bevorzugten.

„Hermy klingt, als ob sie sehr beschäftigt sein will. Elfen mögen es beschäftigt zu sein. Miss ist zwar keine Hauselfe, aber besitzt einige gute Hauself-Eigenschaften und Fähigkeiten. Die Elfen sind von Hermy beeindruckt. Rink versteht nicht, warum Hermy denkt, dass sie in Schwierigkeiten steckt.“

„Gute Hauself-Eigenschaften, ja?“ Sie lächelte ihn schnell zu. „Danke.“ Dann verzog sie ihr Gesicht und griff nach einem weiteren Keks. „Du hast jedoch recht, ich mag es beschäftigt zu sein. Alles ist wichtig, also muss ich einen Weg finden alles irgendwie unter einen Hut zu bringen oder ich muss abwägen, was nicht wichtig ist und es einfach fallen lassen. Um die Wahrheit zu sagen, ist es nicht Hermys Problem. Es ist Hermines Problem und das ist der Grund, warum sich gerade ganze Felsbrocken in meinem Bauch befinden.“

Rink riss alarmiert seine Ohren zurück. „Rink denkt nicht, dass es gut ist, als Bestrafung Steine zu schlucken. Tuff hat mal Steine verschluckt.“ Rink schüttelte traurig mit dem Kopf. „Es ist nicht gut ausgegangen.“

„Ich--“

Miss blinzelte ihn ein paar mit einem Ausdruck an, den er nur ein paar Mal auf den Gesichtern derer Menschen gesehen hat, die mit Hauselfen umgingen. Eines Tages würde er Lonny fragen, was dieser Ausdruck bedeutete.

„Ooookay“, sagte sie schließlich. „Ich werd’s mir merken. Aber … nun, darf ich dir ein Geheimnis verraten?“

Rink spitzte seine Ohren. „Elfen sind gut darin, Geheimnisse zu behalten. Rink wird seine Finger in Hogwarts Eingangstür einquetschen lassen, bevor er Miss Hermines Geheimnis verrät.“

Sie lachte kurz auf. „Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. Ich glaube kaum, dass ich es jemals … nun, ich kann, es weder Ron oder Harry erzählen und Ginny steht außer Frage und ich habe mich nie um diese ganze Freundinnensache gekümmert …“

Rink runzelte verwirrt mit der Stirn, als er versuchte ihren Worten zu folgen. „Rink versteht nicht. Das ist das Geheimnis?“

Sie fiel mit gesenkten Schultern nach vorne. Rink dachte, dass wenn sie Ohren hätte, sie ebenfalls fallen würden.

„Nein, das Geheimnis ist, dass ich glaube, dass ich vielleicht … aber auch nur vielleicht … möglicherweise … okay, vermutlich möglicherweise … Professor Snape mag.“

„Hermy hat bereits gesagt, dass sie den Herrn mag.“ Rink faltete verwirrt seine Ohren. „Rink mag den Herrn.“

Der Kopf der Miss sank zurück in ihre Hände. „Nicht diese Art von Mögen, Rink.“ Sie stöhnte leise auf. „Ich kann einfach nicht glauben, dass ich es wirklich aussprechen werde.“ Sie richtete sich erneut auf und stützte ihr Kinn auf ihren Händen ab. „Snape, er ist … okay, er ist nicht unbedingt gut aussehend. Und er ist unhöflich. Und er spielt mit den Köpfen anderer Menschen und habe ich schon unhöflich erwähnt? Aber … ich genieße seine Gegenwart. Sehr sogar. Er bringt mich zum Lachen und frustriert mich und fordert mich heraus und manchmal will ich ihn einfach nur verfluchen. Manchmal, wenn er mich ansieht, dann beginnt mein Herz zu pochen und meine Handflächen werden ganz verschwitzt und ich weiß… ich weiß… dass es nur Pheromone und Chemie ist, aber dennoch…“

Sie schenkte Rink ein leicht verlegendes Lächeln. „Und ich fange erst gar nicht von den Träumen an – Tag oder Nacht.“

Rink schob ihr das Tablett zu und war zufrieden, als er sah, dass sie einen weiteren Keks nahm, bevor sie hinzufügte. „Ich bin so im Arsch.“

„Rink versteht noch immer nicht. Herr mag Miss auch.“

„Was?“ Sie ließ den Keks zurück auf das Tablett fallen und legte ihre Hände wie Elfenohren über ihren Kopf. „Verwirrung und Schock hier, Rink. Bitte erklär das. Professor Snape tut was?”

Rink lachte. Er mochte diesen Menschen wirklich. Er griff zu ihren Händen und verschob sie leicht. „Jetzt ist der richtige Ausdruck für Verwirrung und Schock. Rechtes Ohr muss höher als Linkes sein.“

„Verstanden. Was ist jetzt mit Professor Snape?“

„Meister der Zaubertränke mag Miss.“

„Rink, du sagt, er mag … mag … woher weißt du das?“

„Rink ist beim Herrn seit er in Hogwarts ist. Herr war seit vielen Jahren unglücklich. Rink hat versucht, aber Herr blieb unglücklich. Jetzt ist Miss da. Miss macht Herrn glücklich. Herr lächelt. Herr hat gelacht.”

Miss schnaubte auf. „Danke, Rink, aber ich glaube, dass es nicht ganz dasselbe ist.“

Dumme Menschen. „Rink weiß“, versicherte er ihr. „Elfen wissen. Miss wird schon sehen.“



++++++


Vorsichtig steckte Severus einige von Fawkes Federn in seine Tasche, als er die Treppen von Albus Büro hinab lief. Phönixfedern, besonders Federn, die freiwillig gegeben worden sind, waren selten und ein sehr wirkungsvoller Bestandteil in starken Heilungstränken. Den Zugang zu Fawkes zu haben, war einer der Vorteile hier in Hogwarts zu leben und einer, welchen er vollkommen ausschöpfte.

Als er die Eingangshalle durchschritt, fiel sein Blick automatisch auf den Punktestand. Ravenclaw führte ihm Moment, aber Slytherin war ihnen dicht auf den Fersen, gefolgt von Gryffindor und dann Hufflepuff – wieder einmal auf dem letzten Platz. In all seinen Jahren an Hogwarts – sowohl als Schüler als auch als Lehrer, hatte Hufflepuff noch nie den Hauspokal gewonnen oder war einmal in Führung gegangen. Er würde es nie jemanden gegenüber erwähnen, aber nur einmal, würde er sehen wollen wie Hufflepuff gewinnt, nur um Minervas Gesichtsausdruck genießen zu können.

Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen. Das ist mein letztes Jahr an diesem Ort, egal ob ich leben oder sterben werde. Und es würde herausragende Raffinesse und Fingerspitzengefühl erfordern, damit es nicht zurück auf mich fällt, nicht, dass jemand so etwas ausgerechnet von mir erwarten würde. Es ist hinterlistig und hinterhältig und auf gar keinen Fall fair.

Er hielt an und sah sich vorsichtig um. Die Eingangshalle war dunkel und leer, all die kleinen, lieben Schüler lagen sicher in ihren Betten. „Zehn Punkte für Hufflepuff“, flüsterte er. Sein Lächeln wurde größer, als die Kügelchen im Hufflepuffglas anstiegen. Zwischen Granger und dem unerlaubten Versuch Hufflepuff zum Sieg zu führen… Und da behaupten die Menschen, dass ich keinen Sinn für Humor besitze.

Mit einem schon fast munteren Schritt – zumindest für ihn – drehte sich Severus zu den Treppen um, die ihn hinauf zu Vectors Arbeitszimmer führen würden.

Als er durch den verlassenen Korridor schritt, gab er sich keine Mühe das Hallen seiner Schritte zu verbergen. Er liebte es, nachts durch das Schloss zu laufen. Es war dann so, als ob er das einzige lebende Individuum im ganzen Schloss sei. Es trug eine Schwere und Anziehung, die während des Tageslichts, wenn die Hallen von all den Kindern gefüllt waren, nicht durchkam. Aber nachts, wenn alles still und ruhig war und alles im Schatten getaucht lag, erst dann erwachte für Severus das Schloss zum Leben. Die Empfindungen, mit denen für ihn die Türen geöffnet wurden, waren einfach anzuerkennen und wie die Treppen sich seinen Schritten anpassten. Er vergewisserte sich, wie er es jede Nacht tat, jede dieser Einzelheiten zu würdigen, indem er seine Hand auf ein Geländer oder einen Türrahmen legte oder ein „Danke“ flüsterte.

Manche würden sagen, dass das „Leben“ des Schlosses ein einsames war, aber es passte gut zu der Leere, die sein eigenes Leben füllte, während er all die Jahre wartete – wartete, dass der Dunkle Lord wieder aufstieg, dass Potter erwachsen wurde, dass er seinen Preis für seine Reise in die Dunkelheit zahlte.

Er nickte der Grauen Dame freundlich zu, als sie an ihm vorbeischwebte. Sie nickte zurück. Keiner von ihnen sprach ein Wort, als sie ihren Weg fortsetzten.

Es war gut, dass das Warten bald vorbei war.

Die Tür zu Vectors Arbeitszimmer stand offen, warmes, gelbes Licht flutete auf den Flur. Er schätzte es, dass Vector dieselben Nachtstunden wie er bevorzugte. Je näher er der Tür kam, desto langsamer wurden seine Schritte, bis nur noch das leise Rascheln seiner Roben zu hören war. Er lehnte sich gegen den Türrahmen, um seine Kollegin amüsiert zu beobachten.

Vector lag ausgebreitet – und es gab wirklich kein anderes Wort dafür – auf dem Boden. Kreidestaub fand sich auf jeder einzelnen Oberfläche wieder und einzelne Partikel tanzten in der Luft. Vector bemerkte nicht einmal seine Anwesenheit, da ihre volle Aufmerksamkeit der farbigen Linien, die über ihren Kopf schwebten, galt. Ihr Zauberstab zuckte erst links, dann rechts mit den bewussten Bewegungen eines Dirigenten. Mit jedem Zucken änderte sich eine Gleichung an der gegenüberliegenden Wand, genauso wie die Matrix selbst.

Severus verstand die Grundlagen und arithmantischen Standardgleichungen, aber wusste auch, dass die Gleichungen, die vor ihm schwebten, außerhalb seines Verständnisses lagen. Die Erstellung eines Zaubertrankes war für ihn genauso eine Kunst wie ein methodisches System, es enthielt einen ästhetischen Wert, ein schon fast intuitives Gefühl, welches die Arithmantik nicht zu haben schien.

Bei einem Zaubertrank ging es darum, aus Einzelbestandteilen ein Ganzes zu bilden. Arithmantik konzentrierte sich auf die Einzelheiten, das Ganze in ihrer Erschaffung war nur nebensächlich. Er hatte sich einmal mit einem Porträtmaler unterhalten, und obwohl sie über zwei verschiedene Gebiete sprachen, verstanden sie sich perfekt – diese Farbe brauchte noch etwas mehr schwarz, um ‚wirklich‘ blau zu werden – dieser Zaubertrank benötigte noch vier weitere Florfliegen, damit daraus ein ‚idealer‘ Kräftigungstrank wurde – es war Kunst und Instinkt.

Für Severus hatte Arithmantik keine Seele, keine Leidenschaft, und vor allem keine Kunst. Er war jedoch nicht so dumm, um dies jemals vor Vector zu erwähnen. Er hegte keinerlei Zweifel, dass die Frau so ziemlich dasselbe über seine Beschäftigung dachte.

„Sie sind eine erwachsene Hexe. Können Sie keinen Stuhl herbeizaubern?“

„Severus!“ Vector rollte mit einem lächerlichen ‚Freut mich Sie zu sehen‘- Ausdruck auf ihre Füße.

Er zuckte zusammen, als Dutzende von Linien ihren Kopf und Oberkörper durchbohrten. Sie musste sein Zucken gesehen haben, da sie mit einem schnellen „Entschuldigung“ aus der Matrix heraustrat.

„Lassen Sie mich raten, Albus hat Sie geschickt“, sagte sie, als sie nur halbherzig ihre verstaubte Robe abklopfte. Es war eine Aussage und keine Frage.

„Ja. Er ist … besorgt.”

Sie lächelte ihn schief an. „Sie sind ein Meister der Untertreibung, wissen Sie das? Mehrmals täglich war er hier oben gewesen, um mich zu nerven. Ich habe ihm gesagt, dass wenn er noch einmal unaufgefordert hier auftaucht, würde ich zur zweiten Minerva werden und seine Sockensammlung verzaubern.“

„Das würde seine Bitte an mich, Sie aufzusuchen, erklären.“

Übertrieben schüttelte Vector mit dem Kopf. „Nerviger, alter Mann. Nun, da Sie schon einmal hier sind, holen Sie sich einen Stuhl.“

Mit einem Schwung zauberte sich Severus einen Stuhl herbei und setzte sich. „Ich nehme an, nichts hat sich geändert?“

„Hängt davon ab, was Sie unter ‚geändert‘ verstehen. Wenn Sie großartige Fluktuationen meinen, dann nein. Wenn Sie jedoch auf die Kleinigkeiten achten, dann ja, einiges hat sich geändert und das meiste davon kann ich nicht genau festlegen. Ich weiß, was Albus will, aber ich kann nicht einfach sagen, dass dieses Ereignis diese Reaktion hervorgerufen hat. Arithmantik funktioniert so nicht.“

Er deutete auf das Durcheinander an schwebenden Linien, die für ihn aussahen, als ob sie auf einer Seite zusammengequetscht worden waren. „Ist das die gesamte Matrix?“

„Das hier? Nein. Ich bin nur gerade ein paar Was-wäre-wenn’s durchgelaufen.” Mit einer komplizierten Handgeste verwandelte sich die Matrix. „Das ist sie.“

Er lehnte sich nach vorne. „Würden Sie die Drehung etwas verlangsamen?“ Die Drehung der Matrix verlangsamte sich so sehr, dass sie nur noch faul in der Luft hing. „Wie Sie in diesem ganzen Chaos etwas erkennen können, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Können Sie es auf bestimmte Linien reduzieren?“

Er erhaschte seine eigene Linie und dann Grangers, die ihn in einem stetigen Umlauf umkreiste.

Granger.

Potters Bestimmung mag es vielleicht sein den Dunklen Lord zu besiegen, aber Granger war der Schlüssel, da würde er sein Leben drauf verwetten. Aber warum sie und warum er? Er wusste, was sein Nutzen in dem Ganzen war, aber was war der ihre?

Albus hatte ihn gefragt, ob er bereits ihre Bestimmung kannte.

Sie umkreiste seinen Weg. Sie befand sich nicht auf seinen Weg, aber folgte jeden seiner Schritte, egal, welche Richtung er auch einschlug.

Ihm. Nicht Potter, nicht Weasley. Ihm. Wie außergewöhnlich nicht alleine zu sein.

Vector runzelte die Stirn. „Nach was suchen Sie?“

Nach was ich suche?

„Severus?“

Er schüttelte mit dem Kopf. „Nichts Bestimmtes. Es ist nur etwas, was der Schulleiter gesagt hat.“

„Wenn Sie mir sagen würden--“

„Würden Sie Gefahr laufen, dass Ihre Interpretationen Einfluss verursachen.“

Sie warf ihm einen Blick zu, der ihm sagte, dass sie seine Erklärung nicht glaubte, aber dennoch hob sie ihren Zauberstab. „Was wollen Sie sehen?“

„Entfernen Sie bitte eine Gleichung nach der anderen.“ Als sie nickte, konzentrierte er sich auf die einzelnen Gleichungen, die die Tafeln zierten, und las die Namen der jeweiligen Individuen und Gruppen. „Entfernen Sie das Ministerium.“

Eine dicke, geflochtene Linie, die wirr durch die Matrix lief, verschwand. Er betrachtete die Veränderung und schielte zurück zur Tafel. Er versuchte die Magie hinter den Gleichungen zu sehen, so wie er bei einem Zaubertrank das Fließen sehen konnte, damit ihm dann der nächste Schritt verraten wurde. Sie leuchtete wie einer seiner Zaubertränke, leicht schillernd in seinem abwesenden Blick. Es war, erkannte er, wie die Oberfläche eines Heilungstrankes. Seine Finger strichen gegen die Tasche, die die Phönixfedern enthielten.

Es ist kein Zaubertrank … Aber wenn es einer wäre … wenn das ein Heilungstrank wäre, dann ist die Farbe falsch. Was würde ich tun, um es zu berichtigen? „Entfernen Sie jedes einzelne Ordensmitglied, aber lassen Sie den Orden als Ganzes stehen.“

„Sie rein oder raus?“

Langsam blinzelnd überlegte er. „Rein. Bin ich noch immer als Spion und ich selbst drin?“

„Nein, als Albus mich einmal eingeweiht hat, habe ich beide Gleichungen kombiniert.“ Sie deutete auf die entfernte Wand. „Sie, Severus Snape, nehmen mit Ihrer Gleichung fast die gesamte Wand ein.“ Sie atmete tief aus. „Und ich dachte, der Schulleiter sei kompliziert. Geben Sie mir eine Sekunde.“ Einen weiteren Schwung mit ihrem Zauberstab. „Da.“

Wieder verschwanden einige Linien. Langsam geht’s voran. „Haben Sie auch die Häuser mit einbezogen?“

„Meistens in ihrem Einfluss und allgemein in ihren Eigenschaften.“

„Nehmen Sie sie ebenfalls raus. Und jeden einzelnen Todesser, den Sie aufgelistet haben.“

Die Farbe sieht jetzt schon viel besser aus. Aber sie ist noch immer nicht ganz richtig.

Fast schlossen sich seine Augen, die Linien verschmolzen zu einem Ganzen, die Farben begannen sich zu drehen und sich, zu vermischen.

„Severus?“

Er ignorierte sie, stattdessen zog er seinen eigenen Zauberstab heraus. Er ignorierte einfach die Namen auf den verschiedenen Tafeln und konzentrierte sich nur auf die Farben, als er mit seinem Zauberstab darauf deutete. „Entfernen Sie diese – hier und hier.“

Als sie nacheinander verblassten, betrachtete er die Matrix weiter. Die oberen Töne sind zu hell. Die Dunklen verschwinden vollkommen darin.

„Entfernen Sie diese hier und diese beiden.“ Wieder zeigte er nur mit seinem Zauberstab darauf.

Schon besser. Aber das Schillern ist noch immer falsch. Es brauchte …

„Diese hier. Diese drei noch.“ Die Farbe schimmerte leicht. Die richtige Farbe.

Schnell blinzelnd trat er zurück und schüttelte mit dem Kopf. Langsam begann er wieder, den Raum zu sehen. Die Matrix hatte an Helligkeit verloren.

„Was ist noch übrig?“, fragte er.

Vector betrachtete ihn recht merkwürdig, aber das war er gewohnt. Er zog bei ihrem Zögern eine Augenbraue hoch. Wie gewöhnlich erlangte er durch diese Geste eine Antwort. Sie tippte die Linien an, als sie an ihr vorbeiflogen. „Mr. Potter, Mr. Weasley, die Todesser, Sie-wissen-schon-wer, die Hauselfen, Sie, ich, Miss Granger, Filius und diese verfluchte Linie.“

„Filius?“, fragte er überrascht. „Sind Sie sich sicher?“ Sie warf ihn einen weiteren Blick zu; einen, den er ohne Schwierigkeiten lesen konnte. „Natürlich sind Sie sich sicher.“

„Severus, würden es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, was Sie da gerade tun? Sie hatten denselben merkwürdigen Blick, den Sie immer haben, wenn Sie einen Trank brauen.“

„Ich war am … brauen.“

Miranda winkte auf die jetzt stark reduzierte Matrix. „Was? Einen Reduzierungstrank, etwa? Sie haben den Großteil der Matrix zerstört. Was da noch übrig ist--”

„Was da noch übrig ist, ist das, was zählt.“

„Nach welcher Logik? Arithmantik ist nicht wie Zaubertränke. Sie können nicht einfach irgendwelche Ausgangsstoffe hineinwerfen, es sechsmal umrühren und voilà! Ganz zu schweigen davon, falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, haben Sie praktisch jeden – Albus und den Orden – aus der Matrix gestrichen, haben aber Sie-wissen-schon-wen und die Todesser drinnen gelassen. Es ist einfach absolut unmöglich, dass Sie, ich, Filius, drei Schüler und die verdammten Hauselfen mal eben so eigenhändig – okay vielleicht nicht eigenhändig, da es sechs von uns sind, aber Sie wissen, was ich meine – Sie-wissen-schon-wen und all seine Anhänger mal eben so besiegen.“

„Sieben.“

„Wie bitte?“ Genervt runzelte sie verwirrt die Stirn.

Er kämpfte gegen sein eigenes Lächeln an. „Sie haben sechs gesagt. Es sind sieben, wenn Sie die Hauselfen als Ganzes zählen. Aber ich kann Ihren Punkt verstehen. Filius ist wirklich eine Überraschung.“

„Fil – Severus Snape, ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob Filius überhaupt ein Ordensmitglied ist. Ich habe alle Lehrer aus demselben Grund wie die Häuser aufgelistet. Sie beeinflussen die einzelnen Linien und nicht, weil sie unbedingt wichtig für den Kampf sind.“

„Nichtsdestotrotz ist Filius ausschlaggebend.“

„Filius ist ausschlaggebend?“ Sie starrte ihn finster an. „Severus, Sie haben Albus eliminiert. Den Schulleiter – den einzigen Mann, vor dem sich Sie-wissen-schon-wer fürchtet. Der Mann, der wohl im Moment der mächtigste Zauberer ist.“

„Wie dem auch sei.“

„Sie sind übergeschnappt. Und darf ich Ihnen noch einmal vor Augen führen, dass Ihre Existenz in dieser Konstellation noch immer verschwindet und auftaucht, wie es gerade gefällt.“

Er winkte ab. „Das ist unwichtig. Mein Leben stand schon von Anfang auf der Kippe – oder wenn es Ihnen lieber ist, mal verschwindet und wieder auftaucht.” Er starrte auf die reduzierte Matrix, während sein Mittelfinger über seine Unterlippe fuhr. „Und die abnormale Linie ist noch immer da. Interessant.“

„Und wenn ich hinzufügen darf, sie steuert noch immer im Kollisionskurs auf Sie und Miss Granger zu.“

„Wirklich interessant, ja.“



++++++


Mit schnellen Schritten trat Hermine durch die Tür, die zur Großen Halle führte und ihr Blick suchte schnell den Lehrertisch ab. In den letzten Tagen hatte sie sich Mut zugesprochen. Sie war bereit Professor Granger-Snape der Klasse vorzustellen und A.S.V.U.R schien auch ganz gut zu laufen. Auch bei Harry waren einige Schüler aufgetaucht, was ihn recht zufrieden gemacht hatte. Die einzige dunkle Wolke am Horizont war die Tatsache, dass Snape das letzte Abendessen verpasst hatte und auch der Schulleiter schien nicht sein gewohntes Selbst zu sein, sondern hatte sich schon kurz nach dem Essen entschuldigt.

Snape saß noch immer nicht auf seinem Platz. An diesem Morgen war zumindest der Schulleiter anwesend, aber noch immer sah er müde und abgelenkt aus. Ihr Blick glitt hinunter zur anderen Seite des Tisches, wo Vector methodisch etwas auf ihrem Teller in sehr kleine Stücke schnitt.

Als sie sich auf ihren Platz setzte, begrüßte Hermine nur halbherzig Lavender und die anderen Mädchen um sie herum, die jedoch Hermines Geistesabwesenheit nicht zu bemerken schienen. Lavender hatte irgendwann in der letzten Woche entschieden, dass Ron ein recht guter Fang war. Irgendwie hatte sie sich eingeredet, dass Hermine ihr ein williges Ohr leihen würde, um all die Herrlichkeit des jüngsten, männlichen Weasley mit ihr zu diskutieren.

Offen gesagt begann Lavender Hermine so langsam zu nerven. Gott sei Dank tauchte schnell das Frühstück auf und war eine erfolgreiche Ablenkung für Hermine, um nicht doch noch etwas zu sagen, was sie später vielleicht nicht unbedingt bereuen, aber sicherlich Schuldgefühle in ihr auslösen würde.

Als Lavenders Gerede schließlich abebbte, richtete Hermine ihre Aufmerksamkeit auf den Tisch der Syltherin. Der Gemütszustand der Slytherins verriet ihr immer ganz gut, was sich außerhalb und innerhalb von Hogwarts abspielte. Natürlich war es nicht immer einfach die Slytherins richtig zu deuten, aber an diesem Morgen bemerkte sie, dass einige Schüler einen besorgten und abgelenkten Blick trugen. Das verhieß nichts Gutes, besonders nicht in Anbetracht von Snapes Abwesenheit.

Und um es noch schlimmer zu machen, war letzte Nacht Vollmond gewesen. Sie hatte genau wie jeder andere auch den Tagespropheten gelesen und wusste, dass Voldemort besonders zum Vollmond hin seine Angriffe startete, um den ganzen Vorteil aus den Werwölfen zu ziehen. Durch die Hilfe der Hauselfen gab es nur wenige erfolgreiche Attacken, aber die Angriffe selbst hatten nicht nachgelassen. Der Orden und selbst die Hauselfen konnten nicht überall sein.

Sie fürchtete, dass durch Snapes Abwesenheit der lang erwartete, und gefürchtete Ruf von Voldemort erfolgt war. Sie stocherte in ihrem Brei herum. Was, wenn Snapes Wunden nicht richtig verheilt waren? Was, wenn Voldemort ihn tötete? Was, wenn--?

Das Geräusch von Flügelschlägen füllte den Raum, als die Eulen die Morgenpost hereinbrachten. Da ihre Gedanken noch immer bei Snape waren, bezahlte sie nur abwesend die Eule, bevor sie sich auf die Zeitung setzte.

Kann A.S.V.U.R ihm hier jetzt irgendwie helfen?, fragte sie sich. Vermutlich nicht entschied sie. Aber das erinnerte sie daran, dass sie noch die Karte der Herumtreiber von Harry holen wollte. Vielleicht fand sie ja eine Möglichkeit die Karte zu kopieren, damit es nicht allzu offensichtlich war, dass sie die Karte haben und behalten wollte. Harry war das letzte Jahr über sehr entgegenkommend gewesen, aber sie konnte die Karte nicht lange behalten, ohne sein Misstrauen zu wecken.

„Hermine?“ Lavender stieß leicht gegen ihre Schulter.

„Hmm?“

Lavender sah irgendwie seltsam aus, ihre Augen zusammengekniffen. „Du bekommst doch den Propheten, nicht?“

Die Frage ließ Hermines Blut erstarren. Sie überflog mit ihrem Blick die Große Halle. Die morgendliche, geräuschvolle Routine war zum Schweigen gekommen, als sie sah, dass alle Köpfe zusammensteckten. Sie griff nach ihrer eigenen Zeitung und schlug die Titelseite auf, als sich Harry, Ron und Dean um sie herum versammelten.

Ein Bild nahm fast die gesamte Seite ein. Es zeigte die Telefonzelle, die als Eingang zum Ministerium diente. Das grüne Mal schwebte grell gegen den dunklen Himmel. Unter dem Bild stand in fetten Druckbuchstaben geschrieben:


DAS MINISTERIUM NACH DER ERMORDUNG DES ZAUBERERMINISTERS IM CHAOS!




Wir haben gestern Abend um 23:06 Uhr erfahren, dass das Zauberministerium das Ziel von Ihr-wisst-schon-wem’s Gefolgsleuten war. Unser Zaubereiminister Rufus Scrimgeour hatte helden- und ehrenhaft gegen die angreifenden Gegner gekämpft. Dem Reporter wurde persönlich von Pius Thicknesse, Leiter für die Abteilung magischer Strafverfolgung, mitgeteilt, dass unser Minister Scrimgeour im Kampf gefallen ist und selbst unter den Qualen der Todesser geschwiegen hat. (Lesen Sie auf Seite 6: Das Leben von Rufus Scrimgeour).

Wir haben auch erfahren, dass Pius Thickniss während dieser Zeit die Position als leitender Zaubereiminister bekleiden wird.

Die erste Handlung des leitendenden Ministers war es, diesen Morgen den Ausnahmezustand zu erklären. Alle Bewohner sollen ruhig in ihren Häusern bleiben, bis weitere Neuigkeiten verkündet werden. (Lesen Sie auf Seite 8: Wer ist Pius Thicknesse). Der leitende Minister Thicknesse wies ebenfalls darauf hin, dass er Auroren nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, senden wird, um zu versichern, dass die Schüler während dieser schwierigen Zeit gut beschützt bleiben.

Aber was uns interessiert, ist vielmehr, wie wird das Ministerium auf diesen Angriff auf die Gesellschaft reagieren? Wenn sogar das Ministerium verletzbar ist, wer wird dann die Zauberer und Hexen in ganz England beschützen?


„Ihr-wisst-schon-wer hat die Kontrolle über das Ministerium. Ich verwette alles, was ich habe, dass Thicknesse entweder ein Todesser ist oder unter dem Imperius steht.“

Hermine warf Ron einen überraschten Blick zu. Er zuckte nur mit den Schultern.

„Das ist das, was ich tun würde“, sagte er, „wenn ich die Kontrolle erlangen wollte. Wenn ich das Ministerium kontrollieren würde, würde ich meine eigenen Marionetten einsetzen – jemanden, der harmlos genug aussieht, den ich aber kontrollieren kann. Es macht strategisch Sinn und versetzt Ihr- wisst-schon-wen in eine Position das Brett zu kontrollieren.“

„Was meinst du damit, ‚das Brett kontrollieren?“, fragte Dean.

„Das nennt man so im Schachjargon und ja, genau das macht er. Und was die Auroren angeht … er macht es nicht, um uns zu beschützen. Dadurch wird er uns – und ganz besonders Harry – kontrollieren.“


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter