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Fanfiction

Pet Project - Lernen

von Xaveria

Lernen



Jedes große Unterfangen, das die Welt und die Ansichten der Menschen neu formte und neu definierte, schien ein spezielles Hauptquartier zu haben. Es ergab den Anschein, dass es die unschuldigsten Orte waren, in denen die ersten Steine einer Rebellion geplant, Kampagnen erschaffen, zukünftige Gefechte erwogen, Erfolge und Niederlagen akribisch genau analysiert wurden. Die Koboldrebellion im Jahre 1612 hatten die dunklen und von Bier befleckten Tische des Eberkopfes. Der systematische Unterricht von magisch begabten Ausgewählten hatten Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei. Der Krieg gegen Voldemort hatte das baufällige und von Doxy besetzte Haus Nr. 12 am Grimmauldplatz. Und A.S.V.U.R hatte Hermines Himmelbett.

Wieder einmal fand sich Hermine auf dem Rücken liegend in ihrem Bett und an die Decke starrend vor. Krummbeins Schnurren vibrierte gegen Hermines Körper, als er zusammengerollt zu einem orangefarbenen Fellknaul auf ihrem Bauch lag. Ihre ursprünglichen Ziele für A.S.V.U.R waren recht einfach gewesen. Okay, sie war sich nicht sicher, ob das Neville-Problem wirklich einfach war, aber sie genoss es sogar, mit ihm zusammenzuarbeiten. Genauso mit Collin, jetzt, wo er sich ihren Sitzungen angeschlossen hatte. Es war eine Herausforderung mit ihnen zu arbeiten; eine Herausforderung, die der Unterricht ihr nicht bieten konnte.

Es waren die neuen Punkte auf ihrer Liste, die ihr das meiste Kopfzerbrechen bereiteten. Sie hatte das Gefühl, diese beiden Punkte waren um noch einiges wichtiger, als die, die sie bisher in Angriff genommen hatte. Jeder Punkt beinhaltete sein eigenes spezielles Problem. Sie war sich nicht sicher, wie sie herausfinden sollte, was nicht mit Professor Snape stimmte. Sie hatte jedoch ihre Vermutungen, was seine Appetitlosigkeit auslösen könnte – er stand immerhin unter enormen Stress. Oder zumindest machte ihre Tante Gwen den Stress für die vierzig Pfund, die sie nach ihrer Scheidung, zugelegt hatte, dafür verantwortlich.

Wenn es einfach nur Stress war, der ihm vom Essen fernhielt, dann gab es eine ganze Handvoll von Appetitanreger, die sie benutzen könnte. Natürlich war es eine ganz andere Herausforderung diese Anreger, ohne entdeckt zu werden und dafür von der Schule zu fliegen, unter sein Essen zu mischen. Es beunruhigte sie jedoch, dass seine Appetitlosigkeit weniger durch Stress oder krankheitsbedingt hervorgerufen wurde. Er sah einfach nicht gesund aus, besonders jetzt, wo sie ihn genauer beobachtete.

Sie war weder eine Heilerin noch eine Medihexe. Und selbst, wenn sie den richtigen Diagnosezauber finden und anwenden könnte, die Wahrscheinlichkeit, dass Professor Snape sie dabei erwischte, war ziemlich hoch. Sie müsste sich dafür in seiner unmittelbaren Nähe befinden. Sie wollte noch nicht einmal darüber nachdenken, was passieren würde, wenn sie in der Tat eine Diagnose stellte und diese falsch war. Sie könnte ihn eher vergiften, als zu helfen.

Bei seiner Schlaflosigkeit hingegen war sie mit ihrem Latein am Ende. Wie sollte man jemanden zum Schlafen bringen, wenn dieser nicht schlafen wollte? Außer Professor Snape zu betäuben oder ihn mit einem gut platzierten Schlag auf dem Hinterkopf bewusstlos zu schlagen, fiel ihr nichts besseres ein. Sie wusste, es gab einige Zaubertränke, die den Schlaf unterstützen könnten, aber wieder einmal scheiterte es daran sie unbemerkt in sein Essen oder Trinken zu bekommen und selbst mit den stärkeren Schlaftränken experimentierte noch nicht einmal die klügsten Menschen. Die Tatsache, dass der Professor, ein fähiger Zaubertränkemeister, noch nicht einmal Tränke für seinen Schlaf benutzte, sprach Bände über die möglichen Risiken eines Missbrauchs.

Sie brauchte einen Plan, oder zumindest eine Richtung. Oder noch besser, sie brauchte zwei Pläne, einer, der sich um seine Essgewohnheiten und der andere, der sich um seine Schlaflosigkeit kümmerte. Eins nach dem anderen, dachte sie, erst die einfachen Aspekte aussortieren. Dann kommen die schwierigeren Aufgaben. Sie brauchte eine Bestätigung ihrer Vermutungen und es gab wirklich nur einen Ort, wo sie diese Bestätigung bekommen könnte. Eine Liste von den Dingen, die er aß und nicht aß, wäre hilfreich. Dann würde sie zurück in die Bibliothek verschwinden, das andere Zuhause ihres kleinen Projektes.


+++



Da sich Hermine noch nie von einem Plan hatte abbringen lassen, stellte sie sich dem kräftigen Wind und den warmen Sonnenstrahlen der Aprilsonne, um sich an diesem Samstag das Quidditch-Spiel von Hufflepuff gegen Ravenclaw zusammen mit Harry und Ron anzusehen. Hermine hatte entschieden, dass dies der beste Augenblick sei, um Harry auf ihren kleinen Wunsch anzusprechen. Jeder würde sich auf das Spiel konzentrieren und herumschreien, während die jeweiligen Jäger über das Spielfeld rasten; niemand würde auf sie achten oder ihrer Unterhaltung irgendwelche Aufmerksamkeit schenken.

Womit sie jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass das Hufflepuff Quidditch-Team seinen Außenseiterstatus abgelegt zu haben schien und einem vollkommen erstaunten Publikum bewies, dass sie durchaus wussten, wo sich die Vorderseite ihrer Besen befand. Der Versuch Harrys Aufmerksamkeit zu bekommen und auch zu halten erwies sich als schwieriger als erwartet.

Bei dem dritten Versuch legte Hermine etwas mehr Nachdruck in ihre Stimme und zuckte gleichermaßen zusammen, da sie sich selbst in ihren eigenen Ohren verdächtig nach Molly Weasley anhörte, die den Zwillingen hinterherschrie. „Harry!"

Harry schielte flüchtig zu Hermine hinüber, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel richtete. „Was ist los, Hermine?"

Endlich, dachte sie. Sie lehnte sich zu ihm hinüber und senkte ihre Stimme. „Ich wollte nur wissen, ob ich mir deine Karte und deinen Mantel für die nächsten paar Tage ausleihen kann. Ich brauche sie, um-"

Harry und fast jeder andere auf der Tribüne unterbrach ihre genau ausgearbeitete Verschleierungsgeschichte, als sie alle schreiend aufsprangen, während der Hufflepuff-Sucher den Schnatz in einem mörderischen Sturzflug fing, dass sich Hermines Magen nur beim Zusehen umdrehte. Damit war das Spiel beendet und es schien nur ein angeregtes Gesprächsthema zu geben.

„Verdammt noch mal, Harry, hast du diesen Fang gesehen?" Ron schüttelte voller Verwunderung seinen Kopf. „Hufflepuff. Das hätte ich nie von ihnen gedacht. Wenn die so weiterspielen, dann haben sie dieses Jahr eine ehrliche Chance auf den Pokal."

Bevor sie es wusste, hatte die Menge um sie herum Hermine von ihren beiden Freunden getrennt. Frustriert kämpfte sie sich ihren Weg zurück durch das Durcheinander vor der Tribüne. Auf ihren Zehenspitzen stehend, um über die Köpfe der größeren Schüler zu blicken, erhaschte sie Rons entfernten roten Schopf und stürzte sich zurück in die Menge, um sich ihren Weg durchzukämpfen.

„Da bist du ja, Hermine. Habe mich schon gefragt, wo du abgeblieben bist", sagte Ron, als sie plötzlich vor ihnen auftauchte. Er zog sie zwischen sich und Harry und benutzte seine Größe, um für sie alle einen einfacheren Weg durch die Schülermenge zu bahnen. Schüler, wie sie abwesend bemerkte, die noch immer über den Überraschungssieg von Hufflepuff redeten. Sie konnte wirklich nicht die Faszination der Zauberwelt für Quidditch nachvollziehen.

„Also, was hast du vorhin versucht mich zu fragen, Hermine?", fragte Harry, als sich endlich die Menschenmenge etwas lichtete und sie wieder nebenher laufen konnten.

Vorsichtig blickte sie sich schnell um, dass auch niemand sie überhören würde. „Ich habe mich gefragt, ob ich mir für ein paar Tage deine Karte und deinen Mantel ausleihen könnte."

Ron stieß Harry leicht gegen die Schulter. „Um was sollen wir wetten, dass es etwas mit Hausaufgaben zutun hat?"

Hermine legte eine Farce von verletzter Würde auf und stürzte sich in ihre Geschichte. „Ich muss noch ein paar Nachforschungen für ein Projekt, an dem ich gerade arbeite, machen." Hermine blickte die beiden finster an, aber ließ die beiden ihre eigenen Schlussfolgerungen aus ihrer wahren, wenn auch dürftigen Antwort ziehen. Wenn sie erwischt werden würde, würde es für die beiden besser sein, wenn sie von nichts wussten.

Harry legte einen freundschaftlichen Arm um Hermines Schulter. „Lass dich von Ron nicht ärgern, Hermine." Mit einem neckischen Grinsen drehte er sich zu Ron. „Außerdem weiß jeder, dass Ron ruhig etwas mehr Nachforschungen für seine Schularbeiten gebrauchen könnte. Er ist einfach nur eifersüchtig auf deine Hingabe."

Ron, der natürlich wie erwartet reagierte, holte zu einem Schlag auf Harrys Hinterkopf aus. „Ich bin nicht eifersüchtig!"

Harry wich dem Schlag aus und mit einem Ausbruch von Gelächter, war die Jagd eröffnet; Harry flitzte flink durch die Menge, seine Sucherreflexe waren auf der Erde genauso gut wie in der Luft, während Ron geradewegs wie ein Klatscher durch eine Reihe von Jägern stürmte und die Schüler auf seinen Weg um sich herum verstreute.

Wieder einmal alleingelassen konnte Hermine lediglich mit ihrem Kopf schütteln und konnte nur die Klage einer jeden Frau auf der Welt, sowohl Muggel als auch Hexe, murmeln: „Jungen."


+++



Am Mittwoch befand sich Hermine einem Nervenzusammenbruch gefährlich nahe. Sie konzentrierte sich darauf ihre beiden Zimmergenossinnen, die gerade das Für und Wider diskutierten mit Ravenclaws auszugehen, nicht zu verfluchen.

An ihrem Schreibtisch sitzend, starrte Hermine mit einer Mischung zwischen Schrecken und absoluter Panik hinunter auf ihren Wochenplaner. Sie musste noch eine Ausarbeitung in Zaubertränke für den nächsten Tag schreiben und bisher war sie gerade mal zur Hälfte durch. Für den darauf folgenden Tag war noch eine Ausarbeitung in Verwandlung fällig. Eine Schizandrakletterpflanze und ihre Stutzscheren warteten in Kräuterhaus Drei auf sie. Kapitel achtzehn musste noch immer für Pflege magischer Geschöpfe erneut durchgelesen werden. Ihr Zauberunterricht mit Neville war für heute Abend angesetzt und Colin hatte noch immer Probleme mit seinen Tränken. Sie machte sich Sorgen um Harry, und sie und Ron mussten noch immer ihr Eingreifen besprechen, um herauszufinden, was mit dem Jungen, der lebte, los war. Ihre Sorgen um Professor Snape und ihre Pläne für ihn nahmen zunehmend zu, Pläne, die sie die letzten Tage wegen ihrer Schularbeiten auf Eiszeit legen musste, und – sie blickt hinunter auf ihre Uhr – sie musste in nicht weniger als 22 Stunden ein 120 cm langen Aufsatz in Zauberkunde schreiben.

Als sie die Auflistung zum sechsten Male durchgelesen hatte, hatten sich Schrecken und Panik in absolute Hyperventilation verwandelt. Sie lehnte sich zurück, atmete einmal tief durch, um ihre innere Kontrolle wieder zu finden, bevor sie schreiend aus dem Zimmer lief und das Schloss verließ. Das war ganz und gar nicht wie ihr drittes Jahr, in dem sie lediglich ein paar Fächer mehr hatte. Durch den Zeitumkehrer hatte sie vielleicht höchstens fünf Stunden mehr in der Woche gewonnen.

Was sie jetzt versuchte, beanspruchte mehr als fünf Stunden. Es geriet alles außer Kontrolle. Hermine hatte sich immer selbst damit gerühmt, ein durchorganisierter Ich-kann-jeden-Zeitplan-händeln-Mensch zu sein. Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben erkannte sie, dass sie genau das überhaupt nicht war.

Atme, dachte sie. Panik wird dich nirgendwo hinbringen.

Mit einem weiteren Blick auf ihren Zeitplan sah sie sich die Dinge an, die ihr am wichtigsten waren – Harry, Neville, Colin – und nicht ganz so überraschend, wie angenommen, Professor Snape.

Atme.

Es war für sie eine seltsame Erkenntnis, dass es nicht ihre Schularbeit war, die an erster Stelle stand. Nicht, dass es nicht wichtig war; das Lernen und Wissen würde immer ganz oben bei ihren Prioritäten stehen. Aber das gewöhnliche antreibende Bedürfnis nach Schularbeit schien gedämpft zu sein.

Atme.

Diese Erkenntnis und die Bedeutung, die damit verbunden war, ließen sie ziemlich leer zurück; irgendwie überbeansprucht und eingesperrt zugleich. Sie fragte sich, ob sich so eine Schlange fühlen musste, die kurz vor der Häutung stand.

Atme.

Hermine kannte dieses Gefühl, sie hatte es zuletzt nach ihrem elften Geburtstag, als es an der Tür geschellt und eine seltsame, ernstaussehende Frau, gekleidet in einen langen, dunkelgrünen Mantel dort stehen gesehen hatte, gespürt. An diesem Nachmittag hatte sie und ihre Eltern ein sehr langes Gespräch mit Professor McGonagall geführt. Abends war sie dann nach oben in ihr Zimmer gegangen, hatte all ihre alten Spielsachen zusammengesucht und alle Stofftiere aus ihrer Kindheit weggeräumt. In ihrem neu aufgeräumten Zimmer hatte sie zum ersten Mal Professor McGonagalls Geschenk Hogwarts: Eine Geschichte geöffnet und den neuen Weg akzeptiert, den ihr Leben jetzt eingeschlagen würde.

Atme.

Jetzt, genau wie damals, hatte es geschmerzt, aber es hielt sie nicht davon ab die drei Nachschlagewerke, die um sie herum verteilt lagen, zu schließen. Die Ausarbeitung in Zauberkunde brauchte nicht wirklich die Extrainformationen. Sie hatte bereits genug, um die verlangten 120 cm vollzubekommen. Vermutlich sogar mehr als 120 cm, aber sie vermutete, dass Professor Flitwick genau wie Professor Snape es ebenfalls erfreuen würde, kürzere Ausarbeitungen von ihr zu erhalten.

Atme.

Mit nur wenigen Gewissensbissen legte sie ihr Buch über Pflege von magischen Geschöpfen zur Seite. Kapitel achtzehn musste nicht noch einmal gelesen werden. Wenn sie etwas im Unterricht vergessen sollte, konnte auch jemand anderes die Frage beantworten.

Atme.

Entschlossen sich nach ihren Treffen mit Neville und Colin wieder ihrer nächsten Stufe in ihrer A.S.V.U.R-Kampagne zu widmen, konzentrierte sich Hermine darauf ihre Hausarbeit für Zauberkunde zu schreiben.

Während die Minuten verstrichen, beruhigte sich stetig ihre Atmung.


+++



„Nutzlos, absolut und vollkommen nutzlos!"

Der erregte Ausbruch von der anderen Seite des dargestellten Zaubertränkeraumes unterbrach die Frage-und-Antwort-Sitzung zwischen Neville und Hermine. Hermine zog ihre Augenbraue in einer naturgetreuen Imitation von Professor Snape hoch, bevor sie gedehnt weitersprach. „Zehn Punkte Abzug von Gryffindor, für Ihre Ausdrucksweise, Mr. Creevey."

Colin hatte den Anstand zumindest geringfügig beschämt auszusehen. „Ja, Professor Granger-Snape."

Hermine verzog ihr Gesicht. Colin hatte den Spitznamen von Neville übernommen und egal wie oft sie darum bat, sie anschrie oder ihnen drohte, keiner von ihnen unterließ es, sie mit diesen Namen anzusprechen.

Colin starrte angewidert hinunter in seinen Kessel. „Es ist einfach nur, dass ich es nicht verstehe", sagte er. „Ich bin den Anweisungen ganz genau gefolgt. Aber das hier", er winkte zu seinem Kessel, „ist nicht Brandsalbe."

Hermine kam zu ihm hinüber und schaute hinab in seinen Kessel. Sie umfasste den Rand und kippte den Kessel leicht und beobachtete, wie der wachsartige Matsch über den Boden floss. „Definitiv keine Brandsalbe", stimmte sie ihm zu.

Colin seufzte schwer. „Dasselbe ist mir letzte Woche im Unterricht passiert. Ich schwöre, ich habe es genauso gemacht, wie es in der Anleitung stand. Ich habe alles zweimal kontrolliert und trotzdem kam dabei etwas heraus, was mehr Ähnlichkeit mit Tomatensuppe hatte als mit einem Verjüngungselixir. Die Klettenwurzeln haben sich nie vernünftig gelöst." Mit einem niedergeschlagenen, dumpfen Schlag, ließ sich Colin zurück auf seinen Holzstuhl fallen. „Es ist hoffnungslos. Ich werde durchfallen und meine Mum wird mich umbringen."

Hermine schenkte Colins Gejammer keinerlei Aufmerksamkeit, als sie hinunter in die misslungene Salbe starrte. Sie griff hinein und zwischen ihren Fingern zerrieb sie nachdenklich den Brei. Sie konnte die geschnittenen Wegerichblätter und die leicht grießigen Lavendelblüten fühlen. Sie hielt ihre Finger an ihre Nase und schnupperte grazil daran. Der reichhaltige Geruch von Pfefferminze und Thymian stieg auf.

Amüsiert beobachtete Colin Hermines Verhalten, als er sich zu Neville beugte. „Ich sage dir, Neville, es sind die Gewänder. Sie haben von ihr Besitz ergriffen", flüsterte er. „Mit jeder weiteren Stunde verwandelt sie sich mehr und mehr in ihn."

Neville schlug eine Hand vor seinen Mund, um das Lachen zu unterdrücken. Es war sogar noch lustiger, da Neville dazu neigte, Colins Beobachtung zuzustimmen.

Hermine, die die Unterhaltung zwischen ihren beiden Freunden ignorierte, blickte abrupt auf. „Colin, weißt du, wie man Ausschlaglindernde-Salbe herstellt?"

Colin sah sie neugierig an. „Natürlich. Das ist eine Salbe aus dem ersten Jahr. Es besteht aus nur vier Bestandteilen."

Hermine legte ein klassisches Snape-Lächeln auf. „Brau sie."

Colin zuckte mit den Schultern. Es war eine einfache Salbe. „Okay."

Hermines Lächeln verwandelte sich in ein entschieden teuflisches Grinsen. „Brau sie sechs Mal, Colin."

„Sechs Mal?", fragte Colin fassungslos. „Warum in aller Welt?"

Ihre beste Snape-Grundhaltung einnehmend, nagelte Hermine ihn mit einem funkelnden, schwarzen Blick fest. „Weil ich es gesagt habe. Oh, und Mr. Creevey, fünf Punkte Abzug von Gryffindor für fehlenden Respekt eines Lehrers gegenüber."

Neville hinter Hermine grinsend sehen, schloss Colin klugerweise seinen Mund und begann mit der Arbeit.

Hermine beobachtete Colin eingehend, als er seine dritte Salbe herstellte. Der erste Versuch war eine perfekte Ausschlaglindernde-Salbe. Der Zweite war genauso nutzlos wie seine Brandsalbe. Jedes Mal beobachtete sie ihn von seinen Anfängen bis hin zum Ende der Entstehung und Colin hatte recht, er hatte alles richtig gemacht. Seinen zweiten Versuch hatte er ohne großartige Veränderungen von seinem Ersten gebraut, dennoch funktionierte der eine und der andere nicht. Sie übersah irgendeine Variable.

„Fertig", rief Collin, als er sich zurück auf seinen Stuhl fallen ließ. Er schielte hinab in seinen Kessel, bevor er zu Hermine hinaufschaute. „Diese hier funktioniert." Colin bemerkte ihre gebeugten Schultern und ihren angespannter Blick. „Noch einmal?"

„Noch einmal, Colin", bestätigte Hermine.

Colin seufzte extrem schwer, aber ohne Widerworte nahm er sein Messer wieder in die Hand.

Neville hatte den Text, den er laut Hermine lesen sollte, fertig und wanderte hinüber zu ihr, die gegen Snapes Schreibtisch gelehnt stand und Colins Vorankommen beobachtete. „Weißt du, Harry hatte auch diese Probleme in Zaubertränke gehabt."

Hermine runzelte leicht die Stirn. „Hatte er? Ich kann mich nicht dran erinnern."

Neville verlagerte seinen schweren Rucksack von seinen Schultern auf den Boden und lehnte sich ebenfalls an Snapes Schreibtisch. Es fühlte sich schon fast sündhaft an, solche Dinge hier im Zaubertränkeraum zu tun. Es war gewiss etwas, wovon er im richtigen Zaubertränkeraum niemals träumen würde, zumindest dann nicht, wenn er nicht wollte, dass Professor Snape ihn in einen Bestandteil für einen Zaubertrank verwandelte. „Es ist nicht oft vorgekommen; und auch dann nur am Anfang, die ersten beiden Jahre hauptsächlich. Nicht so oft wie bei Colin, aber es ist passiert."

„Was hat er gemacht?"

„Nichts. Es hat einfach aufgehört."

Hermine schielte flüchtig zu Neville hinüber. „Nichts hört einfach so auf."

Neville zuckte nur mit den Schultern, bevor er seine Tasche aufhob. „Was soll ich dir sagen, aber so war es."

Nachdem Neville verschwunden war, konzentrierte sich Hermine wieder auf Colin und seinen Zaubertrank. Unter ihrer genauen Beobachtung waren sein vierter und sein fünfter Versuch wieder ein Erfolg. Der Sechste war ein absolutes Schlamassel, da die Mischung wieder einmal nicht zu einem anständigen Zaubertrank verschmolz.

„Kann ich jetzt gehen?" Colin war müde und es zeigte sich deutlich in seinen hängenden Schultern und dem Jammern in seiner Stimme.

„Hau schon ab, Colin", sagte Hermine und winkte ihn abwesend weg; ihre volle Aufmerksamkeit war noch auf die sechs identischen Kessel gerichtet, die vor ihr aufgereiht standen.

Colin, der seine Freiheit förmlich spürte, verschwendete keinerlei Zeit, bevor er durch die Tür hinausstürmte, und es war ihm herzlich egal, dass sie fünf Punkte dafür abzog, dass er durch ihren Klassenraum rannte.


+++



Hermine war müde; die extra Zeit, die Colins Tränke in Anspruch genommen hatten, hatten sie hinter ihren Zeitplan geworfen, aber sie musste noch eine Sache abschließen, bevor sie ihre wohlverdiente Ruhe genießen konnte. Harry würde schon bald den Mantel und die Karte zurückhaben wollen. Solange sie noch die Werkzeuge besaß, musste sie ihre Dinge auch schnellstmöglich erledigen. Diese Aufgabe nur weiter aufzuschieben, würde es auch nicht einfacher machen.

Mit einem geflüsterten „Unheil angerichtet", faltete sie die jetzt unschuldige Karte der Herumtreiber zusammen und versteckte sie in den Taschen ihres Gewandes. Die Karte und der Tarnumhang hatten sie sicher an Professor McGonagall und Filch vorbeigeführt, die die Korridore patrouillierten. Das kleine Fähnchen, welches Professor Snapes Namen enthielt, war sicher in Dumbledores Büro geparkt. Eine Person weniger, um die sie sich sorgen musste, nach der Ausgangssperre erwischt zu werden.

Die Birne kitzelnd, die das Gemälde zur Küche öffnete, schlüpfte Hermine hindurch. Sie vergewisserte sich, dass die Tür auch hinter ihr geschlossen war, drehte sie sich um, nur um von ungefähr zwei Dutzend groß aufgerissenen Hauselfaugen angestarrt zu werden. Die Tatsache, dass sie noch immer Harrys Tarnumhang trug, machte die ganze Situation noch seltsamer, da es offensichtlich war, dass die Elfen sie nicht sehen konnten.

Sie starrten sie, wie sie bemerkte, entschieden zu unfreundlich an, oder zumindest so unfreundlich, wie es für Hauselfen möglich war. Außer natürlich Dobby, der sie anblickte, als ob sie das wundervollste Geschöpf sei, welches er den ganzen Tag über gesehen hatte. Nachdem sie den Tarnumhang von ihrem Kopf gezogen hatte, versuchte sie etwas Ordnung in das Durcheinander ihrer Locken zu bringen. Im Mittelpunkt all dieser Blicke zu stehen, verunsicherte Hermine etwas, jedoch ignorierte sie die Elfen, straffte ihre Schultern und ging zu Dobby hinüber, der über einen Kessel gebeugt stand, aus dem es nach Gemüsesuppe roch.

„Willkommen Miss Hermine, Harry Potters Freundin. Was kann Dobby für Miss tun?"

„Ich hatte gehofft, dass die Hauselfen mir bei einem Projekt, an dem ich gerade arbeite, helfen könnten." Hermine sah sich erneut in der Küche um und alle Gesichter starrten sie aus einer Mischung aus Angst und Misstrauen an. Es war offensichtlich, dass ihre vorangegangene Bemühung sich für die Hauselfenrechte einzusetzen, sich nicht zu ihren Gunsten auslegen würde.

Dobby sah, wie sie seine Freunde beobachtete. „Elfen verstehen die Freiheit nicht. Sie fürchten sich. Fürchten Miss wird ihnen noch mehr Kleidung geben."

Hermine bemerkte, wie einige Elfen in ihrer Nähe bei dem gefürchteten K-Wort zusammenzuckten. Sie wollte … aber nein, sie war wegen Professor Snape hier. Sie musste ihre Kämpfe nacheinander angehen und im Moment ging es um den Professor. Wenn sie jetzt den Einfluss auf die Elfen verlor – und um ehrlich zu sein, hatte sie ihn jemals gewonnen? – dann war es nicht zu ändern.

Sie entschied, dass die beste Methode die schnelle und einfachste war und kletterte auf den nächsten Küchentisch. Dobby quietschte ein schockiertes „Miss!", als sie aufstand.

„Kann ich bitte eure Aufmerksamkeit haben?", bat sie mit lauter Stimme, damit sie auch in der hintersten Ecke gehört werden konnte. „Mein Name ist Hermine Granger. Und während ich nicht alle von euch kenne, bin ich mir durchaus bewusst, dass ihr mich alle kennt – sowohl meinen Namen als auch meinen Ruf. Ich bin heute hier herkommen, um eure Hilfe zu bitte, Hilfe, die nur die Hauselfen bieten können. Ich weiß, unsere Beziehung in der Vergangenheit war nicht die Beste und gerade deswegen steht mir nicht das Recht zu, um eure Unterstützung zu bitten. Aber ich werde dennoch fragen." Hermine seufzte. Sie wollte den nächsten Teil wirklich nicht aussprechen. „Im Grunde brauche ich eure Hilfe so sehr, dass ich dazu bereit bin, einen Kompromiss einzugehen. Wenn ihr zustimmt mir zu helfen, dann werde ich VERSPRECHEN, keine Hauselfe in Hogwarts mehr mit Kleidung zu versorgen, es sei denn der Wunsch von seinen Diensten entbunden zu werden wird speziell kundgetan. Keine versteckten Kleidung, keine gestrickten Hüte und keine Socken mehr."

Offiziell ihren Wunsch ausgesprochen die Hauselfen nicht mehr mit angemessener Kleidung zu versorgen, hatte umfassende Auswirkungen auf den Raum. Von ihrem Blickwinkel aus konnte sie die Welle der Aufregung sehen, die sich durch die Menge bahnte. Sie hatte das Gefühl, dass in nur wenigen Minuten jede Elfe in Hogwarts von ihrer Kapitulation wusste.

Von dem Tisch kletternd, konnte Hermine den ersten Geschmack von Unterwerfung genießen. Kaum war sie wieder auf dem Boden, sammelte sich ein Dutzend Elfen um sie herum – Elfen, die sich vor noch nicht einmal einer Minute in ihre Nähe gewagt hätten – die ihr jetzt Tee, Kürbissaft, Kekse, ein schönes Stück Schokoladenkuchen oder alles, was sie wollte, sogar der freundlichen Miss einen Stuhl, anboten.

Mit ihrer legendären Tüchtigkeit fand sich Hermine schnell mit einer heißen Tasse Kamillentee und einem Teller ihres Lieblingszitronenkuchens am Tisch sitzend vor, während gespannte Augen auf ihre Anerkennung warteten.

Mit einem köstlichen Bissen vom Kuchen, genoss sie den Geschmack in ihrem Mund. Anschließend einen kleinen Schluck von ihrem Tee, perfekt gesüßt mit genau den richtigen Anteil an Honig, genau, wie sie es mochte. „Das ist ausgezeichnet", sagte sie. „Ich danke euch." Ein Dutzend Seufzer der Zufriedenheit beantwortete ihre höflichen Worte.

„Was möchte Miss von den Hauselfen?" Die Stimme, die aus dem Hintergrund kam, klang alt und knirschend.

Die kleine Ansammlung an Elfen machte augenblicklich für eine gealterte Elfe Platz, die ein altes, blassgrünes Tuch trug, welches sie wie eine Toga um ihren dünnen Körper gewickelt hatte.

Hermine dachte eine Elfe in einem hohen Alter vor sich zu haben, es war ein Gefühl, welches hervorgerufen wurde, als die anderen Elfen fügsam zurückwichen. Der Anstand, der schon als Kind in ihr eingebläut worden war, ließ Hermine aufstehen. „Wollen Sie sich setzen?", bot sie an und deutete auf den Tisch und den anderen Stuhl. Um sie herum hörte sie vereinzelt, wie die Elfen nach Luft schnappten und geflüsterte Worte: „Miss bittet Lonny sich zu setzen", „Miss behandelt Lonny gleich."

„Junge Miss ist freundlich zu Elfen", sagte die alte Hauselfe, wenn auch auf eine Art und Weise, die Hermine vermuten ließ, dass es nicht unbedingt etwas Gutes hieß.

Nun, sie mussten sich einfach damit abfinden, denn sie würde nicht aufhören höflich zu sein. „Die Hauselfen", sagte sie, „arbeiten sehr schwer ohne jegliche Anerkennung. Es kostet mich nichts, höflich und freundlich zu sein."

Die alte Elfe schüttelte den Kopf, ein flüchtiger Blick von Missbilligung auf ihrem faltigen Gesicht. „Wir arbeiten nicht für Anerkennung oder Geld oder Kleidung." Sie sah Hermine bestimmt an. „Es ist eine Ehre zu dienen."

Hermine bezweifelte dies, besonders wenn die Bedienten sie mit Verachtung und Misshandlung behandelten. Sie konnte es nicht verhindern, dass sich ihre eigenen Vorurteile in ihre Antwort schlichen. „Es ist eine Ehre zu dienen, wenn die, die diese Dienste erhalten dieses Geschenk nicht missbrauchen."

Wieder nur ein Kopfschütteln. „Junge Miss sieht mehr in Elfen seit es Hexen und Zauberer eine langen Zeit getan haben, aber Miss versteht nicht, was Miss sieht. Wenn sich eine Mutter um ihr krankes Kind sorgt, braucht sie dann Anerkennung? Wenn ein Vater seinem Kind zum ersten Mal zeigt, wie es einen Zauberstab zu halten hat, zeigt er es dann des Geldes Willen?"

Hermine wusste nicht, wie sie darauf antworten sollte. Im Grunde hatte sie es nie wirklich aus diesem Blickwinkel betrachtet. Die Elfe schlug einen Grund für ihre Dienste vor, die erheblich von dem abwichen, was sie erwartet hatte. „Ich weiß es nicht", antwortete sie ehrlich.

Jetzt erhielt sie ein anerkennendes Nicken. „Junge Miss denkt. Das ist, was Junge Miss tut." Da das Thema nun abgeschlossen war, schnippte sie mit ihren Fingern und ein kleiner, niedriger Holzstuhl erschien hinter der Elfe. Mit viel Würde krempelte es die Toga hoch und setzte sich. „Wie soll Lonny und die Hauselfen Miss helfen?"

Sich an das Abhörgerät in der Bibliothek erinnernd und ihre Gedanken daran, wie die Elfen und die Gemälde vermutlich dem Schulleiter direkt berichteten, ließ Hermine ihre nächsten Worte mit Vorsicht walten. Es war nicht, dass ihre Handlung vertraulich war oder dass sie denken würde, dass der Schulleiter ihre Taten missbilligen würde, aber aus irgendwelchen Gründen hielt sie es für besser, wenn sie geheim blieben. „Zuerst möchte ich darum bitten, dass nicht darüber gesprochen wird –es darf nur zwischen uns bleiben. Es ist nicht gefährlich oder illegal", stellte sie schnell klar, „aber ich möchte nicht, dass jemand etwas davon mitbekommt."

Der vorgängige Blick der Missbilligung kehrte zurück. „Elfen erlauben es Misses und Misters nicht, sich zu schaden. Elfen werden keine Streiche spielen."

Hermine erkannte, das Oberhaupt der Elfen vermutete, sie benötigte nur ihre Hilfe, um einen anderen Schüler einen Streich zu spielen. Sie erhielten vermutlich besonders viele solcher Anfragen, vor allem, weil sie sich ungesehen durch das Schloss bewegen konnten. „Ich will niemanden Schaden zufügen. Im Grunde versuche ich … nun, ich schätze, ich könnte sagen, ich versuche einen Schaden abzuwenden, der noch passieren wird." In diesem Moment hatte Hermine einen Gedankenblitz. „Ich wünsche zu dienen", flüsterte sie so ehrlich, wie sie nur konnte.

Um sie herum hielten die Elfen, die sich wieder ihrer Arbeit zugewandt hatten, inne. Das Geflüster wurde um sie herum lauter.

Weise, alte Augen betrachteten sie scharfsinnig, was Hermine das merkwürdige Gefühl gab sich der Hauself-Version von Dumbledore gegenüber sitzend zu sehen. „Junge Miss wünscht zu dienen?"

Langsam nickend antwortete Hermine bestätigend. „Professor Snape ist krank." Sie runzelte leicht die Stirn. „Oder vielleicht nicht krank. Ich bin mir nicht sicher. Aber er schläft nicht und isst nicht richtig. Ich will ihm helfen, aber ich weiß noch nicht genau wie. Was ich weiß, ist, dass ich ihm nicht ohne eure Unterstützung helfen kann. Und wenn ich ihm helfe, dann darf er es nicht wissen." Sie bezog sich auf das, was die Elfe vorher gesagt hatte. „Er wird meine Hilfe nicht für gut heißen" – Das war die Wahrheit – „und er würde mich sicherlich nicht bezahlen. Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Professor Snape mir Kleidung anbieten würde."

Okay, er hatte ihr in dieser einen Nacht im Flur sein Gewand geliehen. Aber das mussten die Elfen ja nicht unbedingt wissen, da es ihre Erklärungen nur verkomplizieren würde.

Lonny blinzelte mit ihren riesigen Augen und zog an einem faltigen, fledermausartigen Ohr. „Denkt Junge Miss, dass die Elfen ihre Arbeit für den Meister der Zaubertränke nicht gut machen?"

Hermine, mit der Vorstellung von Hauselfen, wie sie massenweise ihre Ohren bügelten, fiel ihr schnell ins Wort. „Nein!", sagte sie. „Ich denke, die Hauselfen leisten wundervolle Arbeit. Ihr leistet immer wundervolle Arbeit. Es ist nur, dass es schwieriger ist …" Hier musste sie ihre Worte weise wählen, „für Professor Snape als für andere zu sorgen." Diese Aussage klang ziemlich lahm und selbst in ihren Ohren ziemlich untertrieben, aber Lonny schien ihr zuzustimmen.

„Und Junge Miss wünscht, dem Meister der Zaubertränke zu dienen?"

„Ja."

Lonny zog erneut an seinem? – ihren? – Ohr. Die Elfe drehte sich leicht zu Seite und sagte: „Rink." Wenige Sekunden später erschien mit einem leisen POP ein Hauself neben Lonny.

Der Hauself, von dem Hermine ausging, dass es Rink war, verneigte sich vor Lonny, bevor er dasselbe bei Hermine machte.

Lonny deutete mit einem langen Finger auf Rink. „Rink dient dem Meister der Zaubertränke in allen Angelegenheiten."

Hermine verspürte, wie Aufregung sie ergriff. Rink war genau die Elfe, mit der sie reden musste.

„Junge Miss", sagte Lonny zu Rink, „, glaubt, dass es dem Meister der Zaubertränke nicht gut geht. Junge Miss wünscht, dem Meister der Zaubertränke zu dienen. Junge Miss glaubt, dass der Meister nicht schläft oder isst."

Lonnys Worte hatten greifende Auswirkungen auf die andere Elfe. Rinks zierliche Schultern, zusammen mit seinen Ohren, sackten in ein erbärmliches Elend. Hermine war erschrocken Tränen in seinen Augen zu sehen. „Rink tut es leid. Rink wird seinen Kopf in den Ofen stecken. Rink wird seine Ohren bügeln." Der Elf schluchzte verzweifelt, bevor es auf den Tisch zulief, an dem Hermine saß. Bevor sie reagieren konnte, schlug Rink seinen Kopf gegen die Tischplatte. „Rink hat Meister der Zaubertränke im Stich gelassen", jammerte die kleine Elfe, bevor es wieder hart mit dem Kopf gegen die Tischplatte schlug. „Rink muss bestraft werden."

So geschockt, wie sie war, sprang Hermine von ihrem Stuhl, bevor Rink ein drittes Mal seinen Kopf auf den Tisch schlagen konnte. Sie schlang ihre Arme um den kleinen Körper, um noch weiteren Schaden zu verhindern. Mit Rinks Versuch den Tisch zu erreichen und Hermines Versuch ihn davon fernzuhalten, dauerte es nicht lange, bevor sie in einer Mischung aus Beinen und Armen auf den Boden fielen. Rink, der jetzt seine unüberwindliche Nähe zum Boden nutze, schlug mit seinem Kopf auf den Steinboden auf. Hermine festigte ihren Griff und rollte sich auf den Rücken. „Hör sofort auf damit!", schrie sie. Entweder hörte er ihr nicht zu oder er konnte sie nicht hören, weil kleine, harte Füße weiterhin gegen ihr Schienbein traten, während er sich in ihren Armen wehrte.

„Rink, du verletzt junge Miss." Lonnys missbilligende Worte ließen Rink augenblicklich innehalten.

In der Hoffnung Rink von einer weiteren Runde von Selbstbeschuldigung und Bestrafung zu bewahren, hielt Hermine ihn weiterhin fest, als sie sagte: „Ich bin nicht verletzt, nur etwas erschöpft. Es ist nichts passiert." Vorsichtig löste sie ihren Griff, aber Rink schien sich beruhigt zu haben. Sanft hob sie ihn aus ihrem Schoß.

Lonny betrachtete Rink mit einem ernsten Blick, den Hermine an einen enttäuschten Dumbledore erinnerte. „Junge Miss hat recht mit Meister der Zaubertränke?", fragte Lonny.

Mit erneuten Tränen in seinen Augen nickte Rink, wenn er sich auch glücklicherweise nicht wieder selbst bestrafte. „Rink sieht seine Teller nach den Mahlzeiten. Meister isst etwas, aber nicht alles. Rink bringt Tee und Meisters Lieblingsgebäck in seine Zimmer. Wenn Rink zurückkehrt, ist der Tee kalt und das Gebäck nicht angefasst."

„Rink, was ist mit seinen Schlafgewohnheiten?", fragte Hermine sanft.

Rinks Ohren sanken noch weiter in offensichtlicher Niedergeschlagenheit. „Viele, viele Nächte, in denen Meister nicht schläft oder nur sehr wenig schläft." Rink verdrehte seine Hände. „Rink sollte es nicht sagen. Meister wird äußerst wütend sein."

Lonny wies auf Hermine. „Junge Miss wünscht, dem Meister der Zaubertränke zu dienen. Junge Miss ist unglücklich. Sag, was Rink weiß."

Rinks Stimme sank zu einem Flüstern. „Wenn Meister schläft, schreit Meister auf. Meister hat viele dunkle Träume."


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