Pet Project - Zwei (PG-18)
von Xaveria
Anmerkung: Von diesem Kapitel gibt es eine zweite Version mit dem Rating PG-16. Die beiden Kapitel sind identisch, die PG-16-Version ist lediglich weniger anzüglich. Bitte lest nur das, was euch zusagt.
Anmerkung Übersetzer: Die Warnung ist ernst gemeint. Die PG-18-Version ist wirklich ausführlicher, grafischer und für jemanden, der solche Beschreibungen nicht mag oder unter die Altersgrenze fällt, sollte sich die andere Version durchlesen. Es fehlt nichts, lediglich wurde besagte Szene etwas gekürzt.
Daher habe ich mir auch die Freiheit genommen, das Rating eine Stufe höher zu setzen. PG-18 wird es dann jetzt wohl sein
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Hermine band ihre Haare in einen Pferdeschwanz zurück, betrachtete für einen Moment ihre Erscheinung, bevor sie ihr Gesicht verzog und sich von dem Spiegel abwandte. Aufgrund ihres gelockten Haares hatte ihr diese Frisur noch nie sonderlich gut gestanden, aber so fiel es ihr immerhin nicht ständig in ihr Gesicht und war zumindest etwas gebändigt. Heute Nachmittag ging es nur um Zweckmäßigkeit. Das Frühstück in dem Hause Black war eine ruhige Angelegenheit gewesen, doch kurz, nachdem die Hauselfen das Geschirr abgeräumt hatten, begannen Ordensmitglieder alleine oder paarweise einzutreffen. Niemand würde mehr das Haus verlassen, bis es morgen dann so weit war, um Voldemort gegenüberzutreten.
Jetzt ging es darum die letzten Strategiepunkte festzulegen, aufgebrachte Nerven zu beruhigen und erhitzte Gemüter wieder abzukühlen. Um die Wahrheit zu sagen, freute sie sich nicht sonderlich darauf wieder nach unten zu gehen. Ein Teil von ihr wollte sich einfach nur in ihrem Zimmer verstecken oder noch besser in Severus‘ Zimmer. Sie verzog erneut ihr Gesicht. Du bist ja wirklich eine tolle Gryffindor. Aber sie konnte einfach nichts dafür. Egal, was Severus auch sagte, sie konnte das schlechte Gefühl einfach nicht abschütteln. Sie schielte hinüber zu ihren Notizblöcken und die ausgerollte Pergamentrolle mit ihrer eigenen Matrixberechnung darauf, die sie an die Wand gehängt hatte. Durchaus, ein wirklich schlechtes Gefühl. Bestimmt wandte sie den Berechnungen ihren Rücken zu, schnappte sich ihre Feder und eine kleine, unbeschriftete Pergamentrolle und ging nach unten. Bereits draußen vor der Tür zur Bibliothek konnte sie die lauter werdenden Stimmen in ihrem Streit hören.
Kopfschüttelnd betrat sie das Zimmer. Die gegenüberliegende Wand war bedeckt mit Vectors Tafeln. Darauf war ein großer Raum gezeichnet mit der Beschriftung ‚Ballsaal‘ mit weiteren kleineren Räumen und einigen Fluren, die davon abwichen. Kleine Kreidemännchen hatte man an günstigen Strategiepunkten im Ballsaal und Eingängen verteilt aufgestellt. Ron hielt ein Kreidestück in der Hand, seine untere Seite der Faust war weiß mit Puder, wo er mehrmals etwas von der Tafel gewischt hatte.
Es sah ganz so aus, als ob sich noch weitere Streitereien im Zimmer verteilten. Kingsley Shacklebolt und Tonks standen zusammen mit Ron und Harry vor der Tafel. Der immer streitsüchtige Mills schien eine Auseinandersetzung mit den Zwillingen zu haben. Falls sie jemals ein vollkommen sinnloses Unterfangen gesehen hatte, dann war es sicherlich das. Colin Creevey stritt sich mit Agnes und ihrem Bruder. Agnes Lippen wurden wieder von diesem geheimnisvollen Lächeln gezeichnet, bei welchem Hermine immer dachte, dass Agnes älter als ihr Jahr war. Talon Worths Züge, obwohl sie geschmerzt wirkten, waren gezeichnet von Nachsicht, was Hermine sagte, ihr Streit war nicht wirklich ernst zu nehmen.
Da sie in keinen der Streitereien gezogen werden wollte, ging sie an der Wand entlang bis sie zu Neville gelangte, der auf dem Boden saß und das Ganze mit offenem Interesse verfolgte. Sie rutschte an seiner Seite zu ihm hinunter. „Wie läuft’s?“, fragte sie flüsternd und deutete mit ihrem Kinn in den Raum hinein.
Neville grinste kurz. „Colin hat Agnes gefragt, ob sie nicht seine Freundin sein möchte. Sie hat geschrien und ihn dann umarmt. Dann hat sie ihn geschlagen, weil er sie direkt vor dem großen Kampf gefragt hatte.“ Er schenkte ihr ein weiteres Lächeln. „Ich denke, die beiden haben eine wirkliche Zukunft.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er auf einen Menschenhaufen in der entlegenen Ecke. Parvati und Lavender schienen sich mit viel Geflüster und gelegentlich schrillem Gelächter auszutauschen. „Ich will gar nicht wissen, was die beiden aushecken.“
Hermine lachte leicht und stieß seine Schulter an. „Kann ich verstehen. Manchmal machen sie mich auch nervös. Was ist mit ihnen?“ Hermine deutete auf Shacklebolt, Tonks, Ron und Harry.
Neville schüttelte mit seinem Kopf. „Die haben sich wirklich heftig gestritten. Shacklebolt will das ganze Unterfangen behandeln, als wenn es eine Übung für seine Auroren sei. Ron erinnert ihn ständig daran, dass mindestens die Hälfte unserer Leute unwissend ist und vermutlich in einer direkten Konfrontation keine Sekunde überleben wird. Die Konstellation der Leute, die Ron bei dem Ordenstreffen ausgeteilt hat, hat sich bisher auch nicht verändert, aber Kingsley versucht die Leute zu verschieben, die bisher noch nicht zugeteilt worden sind.“
„Die Kämpfer.“
„Ja. Oh und du hast den Schulleiter verpasst. Gerade eben, vor ein paar Minuten. Er redete von Godric Gryffindors Schwert und wie er möchte, dass Harry es wie eine Art Symbol mit in die Schlacht tragen soll.“
„Aber das Schwert ist in Hogwarts“, sagte sie und kam sich im gleichen Moment wie ein Idiot vor, als ihr die Antwort selbst einfiel. „Professor Snape hat eines seiner Bücher von den Hauselfen holen lassen. Der Schulleiter wird es auch so machen.“
Neben ihr zuckte Neville mit seinen Schultern. „Keine Ahnung. Harry war nicht sonderlich begeistert. Ich schätze, ich kann schon die Logik des Schulleiters verstehen. Harry, der mit schwingendem Schwert in die Schlacht zieht, wäre schon ein Anblick.“
Hermine schnaubte abwertend. „Eine wirklich paralische Geste, wenn du ein Gryffindor bist. Jedoch denke ich, wird es die anderen Häuser nicht wirklich inspirieren. Ganz sicher wird es nichts für die Slytherins tun.“
Neville zuckte erneut mit den Schultern. „Vermutlich.“ Er verstummte kurz und fügte dann hinzu: „Einen Glücksbringer zu haben hilft jedoch manchmal.“
Etwas in seinem Ton, wie er das Wort ‚Glücksbringer‘ sagte, ließ Hermines Argwohn aufflammen und sie betrachtete Neville etwas genauer. Sie brauchte solange bis sie die Büchertasche entdeckte, die neben ihm stand und sich ihr Argwohn in eine trügerische Sicherheit verwandelte. „Neville, öffne die Tasche.“
Neville riss seine Augen auf. „Hermine--“
Sie starrte ihn an. „Aufmachen!“
Mit einem Murmeln gab Neville nach. Ganz unten in der Tasche lag die kleine Severus-Puppe, die sie Neville vor so langer Zeit gegeben hatte. „Ich weiß, was du jetzt denkst.“
Hermine starrte ungläubig Neville an, der verlegen ihren Blick erwiderte. „Nein, das denke ich nicht.“ Kurz schloss sie ihre Augen, massierte ihren Nasenrücken, während sie langsam bis fünf zählte. Als sie wieder ihre Augen öffnete, lag die Tasche wieder geschlossen an Nevilles Seite.
„Er ist jetzt mein Glückszauber.“
„Glück“, wiederholte sie ungläubig.
Verlegen senkte Neville seinen Kopf. „Ja, wie die Muggels und ihre Hundepfote.“
Für einen kurzen Moment war sie verwirrt. „Hunde?“ Dann traf es sie. „Hasenpfote“, korrigierte sie ihn automatisch. „Die Hasenpfote als Glücksbringer, Neville.“
Nevilles Stimme wurde nachdenklich. „Bist du dir sicher? Ich meine wirklich, Professor Burbage hätte in unserem zweiten Jahr in Muggelkunde etwas von Hunden erzählt.“
„Ja, da bin ich mir sicher und versuche jetzt nicht vom Thema abzulenken“, schnappte sie aufgebracht.
Dafür verdiente sie sich ein kleines Lächeln. „Ist auch wirklich egal. Hunde. Hasen…” Ein weiteres Schulterzucken. „Schätze, es könnten auch Koboldfüße sein. Aber der kleine Sev funktioniert für mich. Ich werde morgen dort hinausgehen und kämpfen und ich könnte sterben. Aber du und der kleine Sev haben mir dabei geholfen, mich meiner größten Angst zu stellen. Voldemort kann mich nur umbringen. Aber, Hermine, Snape… er hätte mich enttäuschen können.”
Hermine starrte für einen langen Moment ihren Freund an, bevor sie das Lachen nicht mehr unterdrücken konnte und sich letztendlich dem Lachanfall ergeben musste. Neville folgte ihr keine Sekunde später. Ihr Gelächter, welches so fehl am Platz erschien an einen so angespannten Ort, schien die Aufmerksamkeit eines jeden im Zimmer auf sie zu ziehen.
„Hermine!“ Harrys Stimme klang erleichtert, als er ihren Namen rief.
Sie hob eine Hand in Harrys Richtung und stand dann letztendlich auf. Ihr böser Blick hinunter auf Neville wurde durch ihr noch immer gegenwärtiges Grinsen vernichtet. „Also schön, dann behalte ihn. Aber, um Gottes willen, Neville, sorge dafür, dass ihn niemand sieht.“
Bei Nevilles Nicken, ging sie zu Ron und Harry hinüber. „Gibt es ein Problem?“
„Nein“, antwortete Shacklebolt.
„Ja“, stimmten Ron und Harry ein.
Fragend zog sie mit einem Blick auf Tonks ihre Augenbrauen hoch, dessen Gesicht von verschwindenden und wieder auftauchenden Sommersprossen gezeichnet wurde. Vermutlich vor Verärgerung, dachte Hermine.
„Shacklebolt will, dass die Jüngeren zurückbleiben.“
„Und ich sage schon die ganze Zeit, dafür haben wir nicht genug Leute“, sagte Ron. „Die Zahlen stimmen einfach nicht. Nicht, wenn wir alles abdecken wollen.“ Er zeigte auf das Diagramm auf der Tafel. „Ich stimme zu, wir sollten die Jüngsten und schlechtesten Kämpfer an den Stützpunkten und in dem Umkreis aufstellen. Aber alle anderen müssen im Raum verteilt sein. Es ist ja nicht so, als ob wir wüssten, wo sie alle stehen würden. Wenn Hermine und Snape erst einmal den Zauber gestartet haben, dann werden unsere Leute sie jagen müssen.“
Shacklebolt wirkte nicht überzeugt. „Ich dachte“, sagte er jetzt an Hermine gewandt, „dass dieser Zauber jeden mit einem Dunklen Mal bewusstlos schlagen wird.“
„Wird er auch“, versicherte Hermine ihm. „Aber es gibt dennoch ein paar Unbekannte. Der Zauber kann nicht ausgelöst werden, bis der Dunkle Lord seine Todesser ruft. Der Professor will, dass wir uns in der Nähe des Auslösers aufhalten. Wir konnten auch nicht herausfinden für, wie lange der Effekt anhalten wird. Es könnte eine Minute oder eine Stunde sein. Er sorgt sich darum, wie sich der Zauber unter den Todessern ausbreiten wird. Wird er sich gleichmäßig ausbreiten oder von einem zum anderen überspringen? Wenn es Letzteres ist, könnte der letzte Todesser, der getroffen wird, für nur ein paar Minuten außer Gefecht gesetzt werden, wohingegen der Erste für ein paar Tage bewusstlos sein könnte. Der Professor konnte nicht allzu tief in den Zauber eindringen, ohne den Dunklen Lord darauf aufmerksam zu machen, dass wir das Dunkle Mal untersuchen. Es ist ein Risiko.“
„Und vergesst nicht, es sind nur die Todesser, die von dem Zauber beeinträchtigt sein werden“, fügte Harry hinzu. „Sie sind Voldemorts Elite und sie können den meisten Schaden anrichten, aber er hat genug Anhänger, die nicht sein Mal tragen. Wenn der Kampf losgeht, dann werden diese Leute seinem Ruf folgen. Sie werden es sein, die wir bekämpfen werden – ganz einfache Hexen und Zauberer, die denken, sein Weg sei der Richtige.“
Von da an setzte sich die Streiterei erneut fort, es wurden noch einmal die bereits bekannten Informationen durchgekaut. Hermines Konzentration ließ schon bald nach. Strategie war noch nie ihr Steckenpferd gewesen und sie vermutete, die fortlaufende Auseinandersetzung diente dazu, alle Beteiligten von dem bevorstehenden Kampf abzulenken. Es wurde jedoch alles unterbrochen, als Dumbledore nur wenige Minuten später mit dem Schwert von Gryffindor eintraf. Im Raum breitete sich Schweigen aus, als jeder den Schulleiter mit seiner Bürde beobachtete.
Mit etwas, was Hermine jetzt als theatralische Fanfare entlarvte, präsentierte Dumbledore Harry das Schwert, als alle Augen auf die beiden gerichtet war. Sie fragte sich jedoch, ob sie die Einzige war, die erkannte, wie überaus widerwillig Harry war, das Schwert entgegenzunehmen.
„Sir.“
„Nimm das Schwert, Harry.“
Harrys Stimme wurde so leise, dass nur die direkt Umstehenden ihn hören konnten. „Das ist nicht der richtige Weg.“
Dumbledore bedachte Harry mit demselben Blick, den er auch immer Severus zuwarf, erkannte Hermine. Es war der Ausdruck, der sagte, wie schwierig du gerade wieder bist, aber ich weiß es besser und irgendwann wirst du schon die Dinge so machen, wie ich es gerne hätte.
Hermine konnte nur mit dem Kopf schütteln, als Harry, genau wie Severus, letztendlich unter der Beharrlichkeit des Schulleiters nachgab. Während sie den Austausch beobachtete, fragte sie sich, wann sie so zynisch geworden war und konnte sich dann nicht so recht entscheiden, ob Severus, was das anging, ein guter oder schlechter Einfluss auf sie war.
Nachdem Harry das Schwert entgegengenommen hatte, war Dumbledore wieder der Inbegriff von Lächeln und Wohlwollen. „Ausgezeichnet, Harry. Ich verstehe, dass du das Schwert nicht benutzen möchtest, mein Junge, ich verstehe es wirklich. Aber ich denke, wenn dich die Menschen mit dem Schwert sehen, dann wird es der Gruppe neuen Mut schenken.“
Harry verzog sein Gesicht zu etwas, was man vielleicht als ein Lächeln interpretieren könnte. „Natürlich, Sir.“
Dumbledore tätschelte Harrys Schulter. „Gut.“ Mit dieser letzten Zustimmung marschierte Dumbledore zu den anderen Grüppchen im Raum und schenkte ihnen allen ein paar aufmunternde Worte.
Harry schwang das Schwert durch die Luft. „Was soll ich mit diesem Ding nur machen? Ich kann es nicht tragen. Es passt nicht in unseren Plan.“
Shacklebolt zuckte mit den Schultern. „Trag es verdeckt. Welchen Unterschied macht es denn schon?“
„Weil--“ Harry verstummte mit seinem Blick auf Neville auf der anderen Seite des Raumes gerichtet.
„Harry?“ Sie konnten alle Rons – Was hast du jetzt schon wieder vor? – in der Frage heraushören.
„Hey, Neville, kannst du mal kurz herkommen?“
Neville schnappte sich seine Tasche und mit einem kleinen Lächeln ging er auf sie zu. „Ich dachte, du wolltest das Schwert nicht tragen?“, fragte er, als er sie erreichte.
„Werde ich auch nicht.“
Neville lachte leicht auf. „Ich weiß nicht, Harry. Du könntest wirklich toll aussehen mit dem Schwert an deiner Seite hängend. Vielleicht können sie ja dann eine Ballade über dich und das Schwert schreiben, wenn all das hier vorbei ist.“
Harry starrte Neville an, besonders als Ron anfing, ebenfalls zu kichern. Aber schon sehr bald wurde aus dem Starren ein breites Grinsen. „Ich werde nicht das Schwert tragen. Sondern du.“
Da erstickte Nevilles Lachen, als er die Gruppe um sich herum panisch anstarrte. „Oh, nein, nein, nein“, stammelte er. „Ich kann dieses Ding nicht tragen.“
Harrys Augen glitzerten schon fast teuflisch. „Oh, ja, ja, ja.“ Sein Grinsen wurde nur noch breiter. „Es ergibt sogar Sinn. Du bist die andere Person, auf die die Prophezeiung hätte zutreffen können. Deshalb wirst du es tragen und nicht ich“, sagte Harry, als er Neville den Griff entgegen hielt.
„Aber der Schulleiter--“
„Erzählt mir die ganze Zeit, dass ich derjenige bin, der Voldemort besiegen muss“, unterbrach Harry ihn. „Und ich sage dir, du bist derjenige, der das Schwert tragen muss.“
Neville schüttelte seinen Kopf, aber dennoch griff er zögernd nach dem Schwert, als ob es eine gefährliche Giftschlange sei. „Ich will einfach nur sagen, dass das eine wirklich schlechte Idee ist.“
Begeistert schlug Harry Neville auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, ich bin spezialisiert darin, schlechte Ideen zu haben. Herzlich willkommen im Leben von Harry Potter.“
Danach ging das Treffen in einzelne Übungen über, obwohl Hermine das Gefühl hatte, je höher bei jemandem die Angst war, desto weniger konnte sie helfen. Hermine selbst konnte in sich die Anspannung fühlen; ein Ball von heißer, aufgewühlter Angst, welcher niemals, nicht auch nur einmal, ihren Bauch verließ. Als es endlich Zeit zum Mittagessen war, war Hermine angespannt wie ein Drahtseil.
„Also, Hermine?“
Hermine zuckte zusammen. Sie kannte diesen Ton. Mit einem gezwungenen Lächeln nickte sie ihren ehemaligen Zimmergenossinnen zu. „Lavender, Parvati.“ Dann drehte sie sich wieder zurück zu Dennis Creevey um, der ihr Kampfpartner war. Ihre beiden ehemaligen Zimmergenossinnen ließen sich jedoch nicht so leicht abwimmeln, da sich Lavender mit einem flinken Schritt direkt vor Hermine platzierte, während Parvati ihren Arm mit Hermines Stabarm verlinkte. Hermine warf Dennis einen flehenden Blick zu, doch dieser kleine Verräter brauchte nur einen Blick und brachte sich auf der anderen Seite des Raumes in Sicherheit.
„Ich hätte wissen müssen, wenn sich schon jemand zu unserer kleinen Hermine hingezogen fühlt, dann kann es nur ein Lehrer sein.“
Hermine stöhnte auf. „Lavender, bitte nicht jetzt.“
Lavender brüstete sich etwas und winkte dann Parvati zu, bevor sie sich wieder auf Hermine konzentrierte. „Also ist es wahr.“ Mit leiser Stimme setzte sie einen verletzten Blick auf. „Ich bin am Boden zerstört, Hermine. Wirklich zerstört. Wir sind sieben Jahre lang Zimmerkameradinnen gewesen und wir mussten das von Adrian Puce herausfinden. Puce, Hermine! Ein Slytherin.” Theatralisch seufzte sie laut auf. „Das war so unglaublich peinlich.“
Hermine betrachtete die beiden. „Ihr beide werdet es nicht einfach auf sich beruhen lassen, oder?“
Parvati ignorierte gekonnt ihre Frage, während sie sie zur Tür führte. „Warum erzählst du uns nicht einfach alles auf unseren Weg zum Mittagessen?“
Mit dem Gefühl zum Galgen geführt zu werden, ließ sich Hermine mitschleifen, während sie sich hartnäckig weigerte, irgendetwas zu dem Thema zu sagen.
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Arrosa Alverez war jetzt schon sehr lange eine Heilerin. Selbst, bevor sie nach Hogwarts kam, wusste sie, dass das ihr Weg war. Ein Heiler zu sein, war in der Zauberwelt eines der härtesten Gewerbe, die es gab, etwas, was viele dieser Laien nicht immer erkannten oder auch schätzen. Ein Heiler zu sein bedeutet nicht nur etwas mit dem Zauberstab herumzufuchteln und den richtigen Zauber zu murmeln, auch wenn, wie sie zugeben musste, es oft genug vorkam. Ein Heiler zu sein bedeutete auch ein Schüler der Natur in der Zauberwelt zu sein.
Manchmal war es genauso wichtig zu verstehen, WARUM jemand einen Zauberspruch ausgeführt hatte, wie auch den Zauberspruch selbst zu verstehen.
Sie hatte auch eine lange Geschichte mit der Weasley-Familie. Als Leiterin für die Abteilung der Fluchschäden hatte sie vermutlich genauso viel Kontakt mit den Kindern in der Zauberwelt, wie die Lehrer in Hogwarts. Früher oder später hatte sie sie alle mal gesehen. Die Weasley-Kinder waren während der letzten Jahre regelmäßige Kunden gewesen. Der Älteste, Bill, war nicht ganz so schlimm gewesen, aber sie hatte Charlie relativ häufig gesehen, mit all seiner Kühnheit und seiner furchtlosen Natur. Im Grunde hatte sie während ihrer Zeit mit Charlie die Behandlung der Weasleys komplett persönlich übernommen, anstatt sie an irgendwelche andere Heiler weiterzuleiten. Die interessanten Fälle, oder in diesem Fall eine interessante Familie, hielten die Heilerin immerhin auf Trab.
Als Percy Weasley dann an der Reihe war, hatte sie einen weiteren typischen Weasley erwartet, aber der Junge unterschied sich komplett von seinen beiden älteren Brüdern. Sie hatte ihn bis zu den Zwillingen nie wirklich behandeln müssen. Erst als die beiden anfingen ihn als Versuchskaninchen, willentlich oder nicht, zu missbrauchen, bekam auch sie ihn zu Gesicht. Die Zwillinge waren selbstverständlich eine ganz andere Geschichte. Im Grunde hatte sie sogar bereits darüber nachgedacht ihnen eine eigene Abteilung oder zumindest ein Stipendium für Heiler zu widmen, wenn man all die Flüche, Tricks, Unfälle mit irgendwelchen Zaubertränken berücksichtigte.
Aber auf verrückter Art und Weise suchte sie jetzt ausgerechnet Percy, all ihre Instinkte als Heilerin, schrien den Jungen zu finden. Als sie gestern Abend den Jungen beim Treffen gesehen hatte, da dachte sie, er sei krank gewesen – er sah aus, wie jemand, der gerade einen schweren Anfall von Koboldfieber überstanden hatte. Aber sie hatte keine Möglichkeit gehabt mit ihm vor Ende des Treffens zu sprechen und er war in dem Chaos des Hauses untergetaucht. Aber Arrosa war nichts, wenn nicht hartnäckig. Sie war schon relativ früh im Hause Black eingetroffen und hatte jedes Zimmer abgesucht. Sie fand ihn schließlich in einem kleinen Abstellzimmer, gefüllt mit aussortierten Kisten und Schachteln. Er saß auf einer Truhe, hatte seine Arme um seinen Oberkörper geschlungen, seine Haltung der Inbegriff von erbärmlicher Qual.
„Percy?“
Ihre Sorge wuchs, als sich Percy nicht regte und er dem Boden antwortete. „Ich bin nicht krank. Bitte lassen Sie mich in Ruhe.“
Seine schnelle Antwort überraschte sie. Aber dann auch wieder war er schon immer ein schlaues Kind gewesen, scharfsinnig auf seine eigene Art und Weise. Schnell setzte sie ihren typisch barschen Umgangston, den sie bei ihren Patienten immer benutzte, auf und marschierte in das Zimmer. „Wer ist hier die Heilerin? Lass mich das mal entscheiden.“
Percy wich noch immer ihrem Blick aus, aber er schüttelte dennoch mit dem Kopf. „Schön, dann wirbeln Sie schon mit Ihrem Zauberstab herum. Sie werden allerdings nichts finden.“ Selbst diese Antwort sorgte sie. Percy war immer derjenige von ihnen gewesen, der Widerworte gab, der seine Meinung zu jedem Thema äußerte. Einfach nur dort zu sitzen, sah dem Jungen so gar nicht ähnlich.
Mit einem Stirnrunzeln zog sie ihren Zauberstab, wandte den Diagnosezauber auf ihn an und war etwas überrascht, Percy beinahe zustimmen zu müssen. Ihre Diagnose zeigte keinerlei Erkrankungen, zumindest keine körperlichen. Sie erkannte jedoch ungewöhnliche Messwerte auf seiner magischen Ebene, doch das beruhte eher auf einem emotionalen Trauma. Aber das war auch nicht ungewöhnlich. Sie hatte keine Einzelheiten gehört, doch von dem, was sie mitbekommen hatte, hatte man letztendlich Percy die Wahrheit über Voldemort und der Rolle des Ministeriums darin erzählt. Da war es nicht verwunderlich, wenn es ihn aufwühlte. Sie konnte es jedoch nicht heilen. Es war etwas, was er für sich selbst herausfinden musste.
Während sie ihren Zauberstab wieder wegsteckte, drückte sie leicht seinen Arm. „Es ist schwer geschätzte Ideen zerstört zu sehen, Percy. Es wird besser werden.“
„Geschätzte Ideen“, spottete er leise, seine Stimme gefüllt mit Bitterkeit. „Ich kann noch nicht einmal sagen, dass ich es nicht gewusst hatte.“ Er sprach mit seinen Händen, wagte es nicht, sie anzusehen. „Meine Familie hat versucht, es mir sagen. Potter hatte versucht, es mir zu sagen. Es war alles da. Ich wollte es nur nicht sehen, nicht glauben.“
Arrosa schwieg, aber dann war das oftmals der Fall. Ein Patient würde sagen, er wollte nicht reden und dann plötzlich schoss alles aus ihm heraus.
Percy schüttelte mit seinem Kopf, seine Augen zugekniffen, so als ob er Schmerzen hätte. „Es ist mehr als das, wissen Sie.“ Er lachte gequält auf. „Ich habe nie in meine Familie gepasst. Ich habe es schon immer gewusst. Sie wussten es auch.“ Da schaute er letztendlich zu ihr auf. „Ich habe es nie jemanden erzählt… aber während der Hauszeremonie, da hatte mir der Hut gesagt, ich würde mich gut mit meinem Ehrgeiz in Slytherin schlagen.“
Arrosa überdachte all das, was sie von Percy wusste. „Durchaus treffend. Du hättest einige unbezahlbare Kontakte schließen können, wenn das Ministerium dein Ziel gewesen wäre.“
„Das war es. Das war es schon immer gewesen. In das Ministerium zu kommen, mich dort hochzuarbeiten …” Er verzog sein Gesicht. „Ich hatte diesen naiven Traum Ordnung in das Chaos zu bringen. Aber als der Hut ‚Slytherin‘ sagte, da geriet ich in Panik. Alles, was ich sehen konnte, war die Reaktion meiner Familie, wenn ich in dieses Haus sortiert worden wäre.“ Er lachte gewürgt auf. „Können Sie sich das vorstellen? Ein Weasley in Slytherin.“ Er lachte erneut, diesmal leiser. „Der Hut sagte, es würde jede Menge Mut und Entschlossenheit von mir verlangen, wenn ich alleine meinem Ehrgeiz folge. Dass ich gezwungenermaßen alleine sein würde. Dann sagte er, wenn ich bereit wäre, das zu tun, ich den Mut von Gryffindor brauchen würde.“
Arrosa begann jetzt, das Gesamtbild zu erkennen. „Als all das Gerede von Du-weißt-schon-wer losging-“
Percy nickte. „Ich dachte, das sei mein mutiger Moment – mein Zeitpunkt alleine für meinen Ehrgeiz und meiner Loyalität dem Ministerium gegenüber, einzustehen.“
„Oh, Percy.“ Es war, als ob sie nichts gesagt hätte, da Percy einfach weiter redete – Worte und Gedanken, die er zuvor nie gewagt hatte, jemanden anderen anzuvertrauen.
„Meine Mutter ist tot. Snapes Erinnerungen… ich sah…”
„Was? Was meinst du damit ‚Erinnerungen‘? Sie haben dir Snapes Erinnerungen in einem Denkarium gezeigt?”
Percy nickte, nichts ahnend ihrer eigenen steigenden Wut gegenüber. Snapes Erinnerungen. Oh gnädiger Merlin. Wenn nur die Hälfte von dem, was sie in Bezug auf Severus vermutete, stimmte, dann wären die Erinnerungen für jemanden wie Percy einfach nur zerstörerisch.
Percy schüttelte erneut seinen Kopf. Eine Geste, auf die sie jetzt genauer achtete, so als ob er versuchte, die Bilder aus seinem Kopf zu schütteln.
„Aber das war nicht alles, was ich gesehen habe… die Dinge, die er getan und gesehen hatte.“ Percy stützte seinen Kopf auf seine Handballen ab und presste sie fest gegen seine Schläfen. „Ich kann sie nicht aufhalten – die Erinnerungen, all die Schreie und Gerüche, der Gestank.“ Er wurde kurz kreidebleich und er schluckte schwer. „Der Gestank ist am schlimmsten“, flüsterte er.
Behutsam drückte sie seine Schulter. „Percy, Snapes Erinnerungen… ich wünschte, ich wäre bei dir gewesen.“ Sie würde Dumbledore umbringen. „Sie hätten einen besseren Weg finden müssen. Willst du, dass ich einen Vergessenszauber anwende?“
Da schoss Percys Kopf nach oben. „Ja. Aber nein“, fügte er hinzu, als sie bereits nach ihrem Zauberstab griff. „Sie hatten recht, die Erinnerungen zu benutzen. Ich weiß nicht, ob ich zugehört hätte, wenn ich nicht… alles gesehen hätte. Aber nach dem Kampf. Nachdem es vorbei ist. Könnten Sie es dann tun?“
„Percy, Junge, wenn du die Erinnerungen mit dir herumträgst, weil du denkst, dich bestrafen zu müssen-“
„Nein. Keine Bestrafung.“ Er lächelte leicht. „Nennen Sie es Motivation. Wenn ich es vergesse… wenn ich nicht wirklich verstehe, wer oder was Mr. Rowle und Mr. Dollart sind…“ Ein Kopfschütteln. „Ich muss es wissen.“
Sie betrachtete ihn. Er war noch immer bleich und sie bezweifelte, ob er überhaupt Schlaf fand. Mit einem letzten harten Blick traf sie ihre Entscheidung. „Also schön, aber du kommst heute Abend zu mir. Ich werde dir ein Fläschchen mit Traumlosen Schlaf geben.“
Erleichterung zeichnete Percys Gesicht. „Das werde ich. Danke. Können Sie jetzt bitte gehen?”
Ihre Lippen verzogen sich zu einer harten Linie, aber ihre Worte waren sanft. „Okay, Percy. Aber wenn du irgendetwas brauchst, dann komm bitte zu mir. Verstehst du mich?“
Bei seinem Nicken ließ sie ihn letztendlich alleine. Sie verschwand nur widerwillig, aber sie war viel entschlossener einen selbst ernannten Kriegsgeneral zu finden. Sie und Albus hatten ein Hühnchen zu rupfen.
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Während die Gruppe sich dem Esszimmer näherte, konnten sie bereits klar und deutlich die aufgebrachten Stimmen im Flur hören. „Selbstverständlich traue ich Snape nicht!“
„Sie haben diesem Plan zugestimmt, Alastor“, hörte Hermine Professor McGonagall sagen. „Albus vertraut Severus und dieser gesamte Plan ruht alleinig auf seinen Schultern.“
„Ich habe dem zugestimmt, ja. Mag ich es auch? Nein, ich mag es ganz sicher nicht. Es ist der perfekte Plan auch noch unseren letzten Mann zu fangen.“
„Hören Sie endlich mit diesem Quatsch auf, Moody.“
Hermine schüttelte Lavenders Hand von sich, als sie Moodys Antwort hörte.
„Man nennt es ständige Wachsamkeit, Minerva. Etwas, was hier jeder wohl etwas mehr berücksichtigen sollte.“ Moodys Stimme nahm einen hinterhältigen spöttischen Unterton an. „Oder ist Ihnen nicht aufgefallen, wie geschickt sich Snape mit diesem Plan aus der Schusslinie manövriert hat? Mitsamt dieser jungen Dame, für die er auf einmal so eine Zuneigung entwickelt hat.“
Hermine schnappte aufgebracht nach Luft, als sie die Worte des ehemaligen Aurors hörte. Sie kümmerte sich nicht um die Anschuldigungen, die sie betraf, sondern erboste sich an den Andeutungen, die er Severus unterstellte. Wie konnte er es nur wagen? Nach allem, was Severus für diese Leute getan hatte, da konnte dieser Mann ihn noch nicht einmal respektieren.
„Hermine, nicht--“
Sie vernahm die Worte, aber ignorierte sie, da sie alles daran setzte, diesen Raum zu betreten. „Mir reicht’s jetzt!“
„Miss Granger-“
Hermine ging einfach an McGonagall vorbei, ignorierte sie, als sie auf Moody und den Haufen von älteren Freiwilligen zuging, der noch den ursprünglichen Kern des Ordens dargestellte. „Sie sind ein paranoider, alter, hasserfüllter, gemeiner Mann, der nicht in der Lage ist, die Wahrheit zu sehen, wenn sie sich direkt vor seinen Augen befindet, selbst vor Ihrem allsehenden, magischen Auge.“
Besagtes Auge rollte zu ihr herum, als Moody sie anstarrte. „Dieser Feigling hat dich offensichtlich verdorben, Mädchen. Mitsamt allem anderen, was er dir angetan hat.“
„Oh, was für’n Schwachsinn.“ Sie dachte es war Rons Stimme, doch sie könnte auch zu Harry gehören. Sie konnte sich nicht sicher sein, ihre Ohren rauschten viel zu laut, durchdrungen von einem lauten Knurren, als sie ihre Zähne zusammenbiss. „Feigling? Sie wissen rein gar nichts über ihn“, spuckte sie.
Sie trat einen weiteren Schritt vor, ließ ihren Blick verächtlich über die Gruppe schweifen, die sich um Moody versammelt hatte. „Er versteckt sich nicht vor dem Kampf. Und er versteckt sich ganz sicher nicht vor Voldemort.“ Sie fletschte mit ihren Zähnen, als sie alle zusammen bei Riddles Pseudonym zusammenzuckten. „Kennt hier irgendeiner überhaupt die Einzelheiten von dem Zauber, den wir morgen Abend anwenden werden?“ Ihre Stimme verwandelte sich in ein spöttisches Grinsen. „Oder wart ihr alle zu sehr damit beschäftigt euch auf eure ständige Wachsamkeit zu konzentrieren, um es zu verstehen? Habt ihr Professor Vector gefragt, was es bedeutet? Oder mal mit Professor Flitwick gesprochen?“
Als ihr niemand antwortete, schnaubte sie wütend. „Nein? Soll ich es euch dann erklären? Severus Snape wird in diesen Kampf treten und er wird nicht seinen Zauberstab benutzen können. Er wird sich hinlegen und ich werde genug Energie durch ihn hindurchführen, um alle anderen Todesser zusammen zu fangen.“
Moody knurrte sie an, durch sein vernarbtes Gesicht wurde sein Ausdruck nur noch abscheulicher. „Wie ich bereits gesagt habe, dieser Feigling wird nur am Seitenstreifen sitzen, während der Rest von uns gegen Du-weißt-schon-wer kämpfen wird.“
Hermine hörte so etwas wie das Knistern von elektrischer Energie, aber sie ignorierte es, als ihre Wut vollends entfachte. „Er ist kein Feigling!“ Ohne nachzudenken, stieß sie ihre Hand hervor, ihre Finger griffen nach Moody, während Dutzende von blauen Funken um ihn herumflogen. „Sie scheinheiliger Troll. Haben Sie überhaupt Professor Vector zugehört? Haben Sie sich die Matrix mal angesehen? Alles! Jedes kleine Detail, einfach alles darin sagt, dass er auf Ihrer beschissenen Seitenlinie sterben wird. Ich werde so viel Energie durch ihn hindurchjagen, dass er STERBEN WIRD!“
Die letzten Worte schrie sie, ihre ganze Angst war in diesen Worten verankert. Alle Anwesenden in dem Raum schwiegen, entweder aufgrund ihrer Worte oder dem Anblick, wie Moody einen Meter umgeben von wütenden Funken in der Luft hing.
„Wie ich sehe, werden wir dir wohl ein paar Stunden in stabloser Magie geben müssen.“ Die Worte hallten klar und deutlich in der Stille. „Du könntest auch Moody wieder herunterlassen.“
Hermine wurde erst heiß und dann ganz kalt, als sie erkannte, was sie gerade eben getan hatte. Ihre Wut war jetzt vollkommen verschwunden, dann wirbelte sie zu ihm herum und ließ Moody hinter sich achtlos mit einem lauten Plumps auf den Boden fallen. „Severus.“ Oh Gott. Sie hatte gerade das ausgeplaudert, was keiner von ihnen wissen sollte. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht-“
Er winkte ab, ignorierte sie und die Menschenmenge um sich herum, die alles mit begeisterter Faszination beobachteten, während er leicht sein Gewicht nach rechts verlagerte, um um sie herum zu schielen. Dort sah er, wie zwei Ordensmitglieder Moody vom Boden aufhalfen. „Bemerkenswert. Das Mittagessen im Schloss war nie so unterhaltsam gewesen.“
Dann ignorierte er einfach alle, setzte sich ausdrucklos an den Tisch. Hermine kämpfte gegen ihre Tränen an, als ihr Blick schließlich Rons fand. Er lächelte ihr leicht zu. Er neigte leicht seinen Kopf in Richtung Tisch. Zitternd atmete sie durch, doch dann hob Hermine ihr Kinn und setzte sich auf ihren Platz. Sie hatte sich und Severus bereits zum Deppen gemacht. Sie würde nicht ein weiteres Aufsehen erregen.
Sie war Harry und Ron noch nie so dankbar gewesen, als sie sich beide neben sie setzten. Schon bald folgten ihnen auch die anderen, aber das Mittagessen war eine schweigende Angelegenheit. Moody hatte sich nicht zu ihnen gesetzt.
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Albus glitt ohne seine gewohnte Dramatik in das Zimmer. Er war müde und einfach viel zu alt für all das. Seit so langer Zeit hatte er für diesen Tag gekämpft. Er wäre froh endlich den Kampf niederzulegen. Aber jetzt war noch nicht der Zeitpunkt dafür. Es gab noch immer Dinge, die er erledigen, Pläne, die er in Gang setzen musste.
Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, fand er Miranda, wie er es bereits erwartet hatte: Sie starrte mit zusammengesackten Schultern auf die sich langsam drehende Matrix. „Gibt es irgendwelche Veränderungen?“
Sie drehte sich nicht zu ihm herum. „Nein.“ Das Wort war gefüllt mit wütender Verzweiflung.
„Miss Granger--“Er verstummte, als ein Kreidestück gegen die nächste Wand knallte und als weiße Staubwolke auf den Boden fiel.
Letztendlich drehte sich Miranda zu ihm herum. „Sie ist es nicht“, schoss es aus ihr heraus und fügte dann ruhiger hinzu: „Also, sie ist es schon. Severus kann so viel, wie er will von irgendwelchen Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten und was auch immer reden, aber ich habe mit dieser Matrix bereits seit siebzehn Jahren gelebt, Albus, und ich… ich… verdammt, Albus! Nach all den Jahren habe ich diesen Mann endlich mal wirklich kennengelernt und… und jetzt…“
„Wir haben auch schon andere verloren.“
„Sie sagen das so einfach“, antwortete sie verbittert. „Wir werden sehr wahrscheinlich morgen noch mehr verlieren, aber Severus… er ist etwas Persönliches. So, als ob ich ihn irgendwie enttäuscht hätte.“
„Es ist nicht Ihr Fehler.“
Sie seufzte schwer. „Ist es nicht? Ist es letztendlich nicht mein und Ihr Fehler? Seit dieser Nacht, in der Sie Mr. Potter gerettet haben, haben wir diese Dinge zum Laufen gebracht. Was, wenn ich irgendeine Variable vergessen habe? Was, wenn ich etwas Wichtiges übersehen habe? Letztes Jahr begann sich die Matrix zu verändern, da ging es nur um Granger. Was, wenn ich es früher erkannt hätte? Es gab bereits so viele Verluste, Albus. Ich will nicht noch mehr verzeichnen müssen.“
„Sie, meine Liebe, haben nur das getan, um was ich Sie gebeten habe. Ihre Aufgabe war es immer gewesen, Harry am Leben zu erhalten, damit er Tom besiegen kann. Das haben Sie geschafft, egal wie kaltherzig und gefühllos es Ihnen manchmal auch vorgekommen war. Aber wie Sie mir immer wieder zu verstehen gegeben haben, selbst der beste Arithmantiker kann nicht die Zukunft vorhersagen. Letztendlich sind wir für das Größere Wohl alle entbehrlich.“
Miranda knurrte stumm, ihre Lippen entblößten ihre Zähne. „Ich muss es aber nicht mögen.“
Albus lachte leise. „Das hoffe ich auch nicht, Liebes. Aber Sie trifft keinerlei Schuld.”
Ihr aufgewühlter Blick traf den seinen. „Ist es dann Ihre Bürde?“
„Ganz gewiss.“ Er schenkte ihr ein trockenes Lächeln. „Wenn Sie mir nicht glauben, dann fragen Sie einfach nur Heilerin Alverez.“
Da musste sie leise auflachen. „Sie mag Sie nicht sonderlich.“
Sein Lächeln wurde nur noch größer. „Oh, Arrosa mag mich. Wir haben nur unterschiedliche Ansichten bezüglich dessen, was getan werden muss.“
„So nennen Sie also das Geschrei von vorhin?“
„Arrosa ist eine Heilerin. Sie wusste bereits in ihren sehr jungen Jahren, dass das ihr Weg sein würde. Was ich getan habe… passt nicht in ihre Ansichten.“ Er fuhr mit seinen Fingern in einer beruhigenden Geste durch seinen Bart. „Wir haben miteinander geredet--“
„Geschrien.“
„Wir haben geredet. Sie mag die Notwendigkeiten nicht, aber sie versteht den Beweggrund.“
„Genau wie Severus?“
Sein Lächeln verwandelte sich in einen traurigen und reuevollen, dunklen Blick. „Severus hatte es schon immer besser als jeder andere verstanden.“
„War es das denn überhaupt wert gewesen?“ Es lag ein Flehen in den Worten, welches Albus noch nie bei seiner Arithmantikerin gehört hatte.
„Ja, meine Liebe. Für all die Fehlschritte und all die Fehler, ja, das war es wert. Das kann ich nicht anzweifeln, noch sollten Sie es. Tom darf unter keinen Umständen an Macht gewinnen. Weder wir noch letztendlich die Muggelwelt, würde das überleben.“
Miranda straffte ihre Schultern, auch wenn sie noch immer unglücklich war. Mit einer Handbewegung verschwand die Matrix und alle Tafeln wurden gesäubert. „Wenn Sie mich dann jetzt entschuldigen würden, Albus. Ich muss vor morgen Abend noch ein paar Dinge erledigen.“
Mit schweren Herzen beobachtete Albus ihr Gehen. In den letzten Jahren hatte er sehr viel Schaden angerichtet, aber selbst jetzt war er sich nicht sicher, ob er etwas anders gemacht hätte. Doch er konnte diese Momente mit den Menschen haben, die ihm immer loyal gegenüber gewesen waren. Er hatte jetzt mit Miranda gesprochen. Er hatte getan, was er konnte, um Vectors aufgewühlte Gedanken zu beruhigen. Morgen würde er noch mit Harry reden. Jetzt war es allerdings an der Zeit, Severus aufzusuchen.
++++++++
Als sich die Tür zu Bibliothek öffnete, erwartete Severus Hermine dort stehen zu sehen. Er hatte sich bewusst in die Bibliothek zurückgezogen, weil er alleine sein wollte. Nach dem Debakel beim Mittagessen, war er sich sicher, würde Hermine schon bald vor ihm stehen und sich entschuldigen oder erklären oder irgendwas anderes tun. Er schätzte, er sollte wahrhaftig wütend auf sie sein, aber es fiel ihm wirklich schwer wütend auf sie zu bleiben, wenn sie all ihre Gryffindor-Wildheit zu seinem Schutz einsetzte, egal wie fehlgeleitet es ihm auch vorkommen mochte. Trotz all der Unannehmlichkeiten, die ihr Verhalten verursacht hatte, so linderte ihre Verteidigung doch wunde Stellen auf seiner Seele, von der er nicht gedacht hätte, dass sie nach all den Jahren noch existierten. So war er dann also doch recht enttäuscht, als er anstatt Hermine Albus vor sich stehen sah.
„Albus?“
„Guten Abend, Severus. Wie geht’s Ihnen? Ich hoffe, keine Nebenwirkungen von den heutigen… Ereignissen?”
Severus schnaubte. „Wenn Sie meinen, ob ich Hermine zurechtgewiesen und ihre unergründliche Zuneigung mir gegenüber abgewiesen habe, dann nein. Wenn Sie meinen, ob ich irgendeinen der Ordensmitglieder umgebracht habe, dann lautet die Antwort nein. Wenn Sie sich danach erkunden, ob ich eine kleine Unterhaltung mit Flitwick in Bezug auf Hermines kleinen Ausbruch hatte, damit er sie etwas in stabloser Magie unterrichtet, bevor sie uns das Haus noch niederbrennt, dann ist die Antwort ja.“
Albus lachte. „Gut, gut.“
Als Albus nur so dastand, fragte er schließlich: „Gibt es sonst noch etwas?“
Für einen kurzen Moment dachte Severus so etwas wie Unbehagen auf Albus‘ Gesicht zu erkennen, bevor der Mann schließlich das Wort ergriff: „Severus, Sie müssen etwas für mich tun.“
„Selbstverständlich, Albus.“ Die Worte waren einstudiert. Das war vertraut – der Schulleiter wollte etwas und Severus tat alles, um ihm entgegenzukommen. Das war etwas, was Severus verstand.
Dann schenkte Albus ihm ein Lächeln. Ein Lächeln, welches gefüllt war mit liebevoller Zuneigung, bei der Severus den anderen Mann einfach nur verfluchen wollte. „Ein weiterer Gefallen, Severus. Der Letzte, das verspreche ich Ihnen. Der Letzte in einer langen Reihe, das muss ich gestehen.“ Albus fuhr über seinen Bart, seine Finger verflochten sich mit einigen Strähnen, als er in eine Ferne starrte, die Severus nicht sehen konnte.
Dieser unerwartete, gedankenverlorene Albus machte ihn nervös, aber seine eigene Ungeduld zwang ihn dazu die nächste Frage zu stellen, als der Schulleiter weiterhin stumm verharrte. „Was brauchen Sie, Albus?“
Der abgeschweifte Blick kehrte schließlich zu ihm zurück, aber er wirkte noch immer nachdenklich. „Ich habe Sie in den letzten Jahren ziemlich missbraucht, nicht wahr? Ich habe mehr von Ihnen verlangt, als mir eigentlich zustand, oder?“
Das war nicht unbedingt das, was er erwartet hatte und er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte, bis Albus fortfuhr: „Ich kann jedoch nicht sagen, dass es mir leidtut. Ich habe das getan, was getan werden musste und ich habe Sie gebraucht. Mir könnte jedoch das leidtun, was es Ihnen gekostet hat.“
Schließlich fand Severus die richtigen Worte. „Was es mich gekostet hat? Wissen Sie das überhaupt?“ Severus durchschritt den Raum, sein Körper plötzlich mit ruheloser Energie gefüllt. „Meine Güte, Albus, selbst ich weiß noch nicht einmal, was es mich gekostet hat.“
Albus nickte, noch immer ruhig und ungestört von Severus‘ aufgewühlten Schritten. „Deshalb auch mein letzter Wunsch.“
Eine plötzliche Müdigkeit erfasste ihn, als er seinen Kopf auf seine Brust fallen ließ und er an seinem Platz verharrte. „Was verlangen Sie jetzt noch von mir?“
„Ich will, dass Sie leben.“
Da schoss sein Kopf nach oben. „Was?“
„Ich will, dass Sie leben. Leben Sie im Trotz zu alle dem, was ich und Tom Ihnen angetan haben. Leben Sie trotz der Prophezeiung oder der Matrix.“ Dann lachte Albus leise. „Leben Sie, um mich zu ärgern, mein Junge“, fügte er dann voller Freude hinzu.
Er war viel zu geschockt, um irgendetwas zu sagen und so stand er einfach nur regungslos da, während Albus ihn mit seinem verfluchten, funkelnden Lächeln bedachte, von denen man immer glauben musste, dass alles wieder gut werden würde. „Ich habe mich um Sie gesorgt, wissen Sie. Bitte, das dürfen Sie niemals anzweifeln.“
Dann, noch während Severus wie vom Donner erschlagen dastand, verließ Albus das Zimmer und die Tür leise hinter ihm ins Schloss fiel.
+++++++++
Nervös stand Hermine in dem engen Flur und starrte Severus‘ Tür an. Sie hatte vorhin gesehen, wie er in der Bibliothek verschwunden war, geflohen vor den wissbegierigen und neugierigen Blicken der Ordensmitglieder, sein Ausdruck fern und verschlossen. Sie kannte diesen Blick, also hatte sie ihn in Ruhe gelassen als sich erneut bei ihm zu entschuldigen und hatte weiterhin mit Harry und Ron zusammengearbeitet und dabei selbst das Geflüster um sie herum ignoriert. Mit erhobenem Kopf hatte sie ihr Bestes gegeben, aber ihre Gedanken drifteten immer zu dem Mann im oberen Stockwerk ab. Grundgütiger und barmherziger Merlin, sie hatte alles total vermasselt. Aber sie konnte das Gespräch mit ihm auch nur so lange aufschieben. Sie hatte sogar schamlos das Wissen der Elfen, wo sich alles und jeder im Haus befand, ausgenutzt, damit sie ihr sagten, wann er von der Bibliothek in sein Zimmer gehen würde.
Und jetzt stand sie mit pochendem Herzen und schweißnassen Handflächen vor seiner Tür. Sie hatte alles genau durchplant. Dann hatte sie alles mit ihrem kleinen Theater von heute Mittag ruiniert und jetzt wusste sie nicht, wie er auf sie reagieren würde und schon gar nicht wusste sie, wie er auf ihren anderen Wunsch reagieren würde. Und um die Wahrheit zu sagen, war es ermüdend sich ständig einem mürrischen Severus gegenüberstehen zu sehen. Sie konnte nicht auf den Tag warten, wo er sich mal einer mürrischen Hermine gegenübersehen würde. Ermutigt durch diesen amüsierten Gedanken, kratzte sie ihren letzten Mut zusammen und klopfte leicht an seine Tür. Einen Moment später wurde sie von Hermines Lieblings-Severus geöffnet - weißes Hemd und lässig, oder wie ihr Verstand ständig beharrte – der aufgeknöpfte Severus.
Sein finsterer Blick verwandelte sich in etwas Einladerendes, wenn auch leicht nervös, als er erkannte, wer sie war. „Hermine?“
„Darf ich reinkommen?“ Sie presste die Worte heraus, bevor sie ihre Nerven verlor.
Da zog er überrascht seine Augenbrauen hoch. „Ich--“
Ihr entging nicht, wie sein Blick kurz den Flur hinunterhuschte. „Bitte?“
Er betrachtete sie für einen langen Moment, bevor er schließlich leicht nickte. Er trat zur Seite, öffnete die Tür noch ein Stückchen. Als sie das Zimmer betrat, seufzte sie erleichtert auf. Die erste Hürde war gemeistert.
Das Zimmer hatte sich seit dem letzten Sommer nicht sonderlich verändert, noch immer schäbig und dürftig möbliert. Sein einziges Möbelstück war ein enges Bett, ein Nachttisch und ein kleiner Schreibtisch. Es amüsierte sie zu sehen, dass Severus weiterhin den extra Stuhl und die Vorhänge von seiner Genesung behalten hatte. Es wärmte ihr Herz zu sehen, dass er trotz ihrer Zeit, wo sie nicht miteinander gesprochen hatte, er noch immer einen Teil von ihr behalten hatte.
„Es ist schon spät. Stimmt etwas nicht?“ Sie hing einen Augenblick der Verwunderung nach, dass Worte, die sie noch vor einem Jahr verjagt hätten, in ihren Ohren jetzt müde klangen.
Sie konnte nur ihren Kopf schütteln. Eine seiner Augenbrauen zog sich hoch und sie wusste, sie hatte das Ende der Fahnenstange seiner Geduld erreicht. Wenn man es mit Severus zu tun hatte, dann war es immer besser gleich das zu sagen, was sie dachte. Anderenfalls fügte er seine eigenen Schattierungen und Interpretationen hinzu. Also verknotete sie ihre Finger, damit sie nicht herumzappelte, und traf dann direkt seinen Blick. „Ich wollte mich für heute Nachmittag entschuldigen. Ich weiß--“
Mit einem übertrieben Seufzen unterbrach er sie. „Ein Teil von mir wünschte, er könnte wütend auf dich sein.“
„Und die anderen Teile?“
„Haben erkannt, dass du nicht du wärst, wenn du irgendwie anders wärst und dass ich mich einfach damit abfinden muss, wenn meine Würde von jetzt an, an allen Fronten behelligt werden wird.“
Hermine versteckte ein Lächeln hinter ihrer Hand und fragte sich, wie sie ihn jemals als humorlos betrachten konnte.
„War das dann alles?“
„Nein. Da gibt es noch was.”
Wieder wanderte die Augenbraue nach oben. Diesmal versteckte sie ihr Lächeln nicht. „Ich bin auch hier, um dich zu verführen.“ Wenn sie nicht so nervös gewesen wäre, dann hätte sie bei seinem alarmierten Blick, und wie schnell er sich von ihr entfernte, aufgelacht.
„Granger!“
Da lachte sie dann, ein leises Lachen, welches seine Gesichtszüge nicht im Geringsten beruhigte. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Es ist nur… Heute Nachmittag und morgen und… und…” Sie zuckte befangen und beschämt mit ihren Schultern. „Ich habe eine ganz neue Wertschätzung für diese klischeehaften Romanzen entdeckt.“
„Romanzen…“ Ungläubig verstummte er. „Weißt du überhaupt, was du da sagst?“
Er hatte sie noch nicht rausgeschmissen. Schnell verbuchte sie es als kleinen Sieg und die Worte sprudelten aus ihr heraus. „Alles vereinigt sich morgen und zugleich habe ich das Gefühl, dass alles auseinanderfallen wird.“
„Hermine--“
Sie kannte diesen Ton – Verzweiflung vermischt mit Geduld und Ablehnung. „Nein“, unterbrach sie ihn, bevor er ihre Ängste beschwichtigen oder ihr das ausreden konnte. „Ich habe Angst. Ich fürchte mich vor dem bevorstehenden Kampf. Ich sorge mich um meine Freunde und wer in dem Kampf alles sterben könnte. Ich fürchte mich...“ Die Worte erstickten sie und sie musste einmal tief durchatmen, bevor sie fortfahren konnte. „Ich habe eine Todesangst dich zu verlieren. Und ich weiß, was du alles über Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten gesagt hast, aber das kann meine Angst kein bisschen lindern. Ich will dich nicht verlieren, bevor ich nicht weiß, was es heißt alles von dir – in all deiner komplizierten, höhnischen Herrlichkeit – gehabt zu haben.“
Nachdem alle Worte ihren Mund verlassen hatten, musste sie nach Luft schnappen. Ihr gesamter Körper kämpfte damit, die Luft zu bekommen, die sie brauchte.
Sie starrten sich beide wie erstarrt an, keiner wusste genau, was sonst noch zu sagen war oder was der nächste Schritt sein könnte. Dann sah sie, wie sich sein Ausdruck veränderte. Es war nur unterschwellig, aber sie war ziemlich gut darin geworden, diese ausdruckslose Maske zu deuten. Ein leichtes Zusammenziehen seiner Augenwinkel und ein knappes nach Luftschnappen und sie wusste, sie hatte verloren. „Du weist mich ab. Warum, Severus?“
Für einen kurzen Moment wirkte sein Blick geplagt, doch dann war es verschwunden. „Es ist keine Zurückweisung. Ich will nicht, dass dies aus Angst passiert und eine impulsive Begegnung wird, die du irgendwann bereuen wirst.“
„Ich werde nicht--“ Doch dann schüttelte sie nur mit ihrem Kopf. „Vergiss es“, seufzte sie. Jetzt mit ihm zu streiten würde rein gar nichts bringen, egal, wie sehr sie ihn auch anschreien wollte, was für ein absoluter, sturer Idiot er sei. Also sammelte sie ihre jetzt etwas ramponierte Würde zusammen und drehte sich um. Bei der Tür blieb sie stehen. „Solltest du deine Meinung noch ändern, dann weißt du ja, wo ich bin.“
Sie dachte, sie müsste gleich weinen, aber da waren keine Tränen. Stattdessen stolperten nur weitere Worte aus ihrem Mund, als sie die Treppen hinunter ging.
„Trottel.“
„Schwachkopf.“
„Arschloch.“
„Elendiger Armleuchter eines mutterlosen Armleuchters.“
„Mistkerl.“
Diese Litanei folgte ihr die Treppe hinunter und sie hoffte mit jedem weiteren Schritt, dass er jedes einzelne Wort davon hörte.
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Severus saß auf der Kante an seinem Bettende, seine Ellbogen abgestützt auf seinen Knien, während sich seine Fingerspitzen vor seinen Lippen trafen. Beinahe regungslos verharrte er dort, nur ein leichtes Heben und Senken seiner Brust und ein langsames Blinzeln, als er in die nicht vorhandene Ferne starrte, ließ vermuten, dass er nicht von einem Unbeweglichkeitszauber getroffen worden war. Seine körperliche Regungslosigkeit bildete einen drastischen Kontrast zu der wilden Rotation seiner Gedanken und Gefühlen.
Er vermisste schon beinahe die Tage, wenn seine einzige emotionale Ruhestörung eine Begegnung mit Potter oder ein Ruf des Dunklen Lords gewesen war. Diese Tage erschienen ihm jetzt so einfach. Er konnte ihre Dreistigkeit kaum glauben. Nein, das stimmte so nicht. Er konnte es durchaus glauben. Ihr Handeln war genau das, was er von… er wollte schon Gryffindor denken. Das passte aber auch nicht. Sie einfach nur aufgrund ihres Hauses zu kennzeichnen, berührte noch nicht einmal die Oberfläche. Sie war so viel mehr als nur ‚Gryffindor‘. Hermine war kühn und manchmal penetrant. Ihre Gefühle griffen tief und sie schämte sich nicht, sie auch zu zeigen.
Ist das nicht einer der Gründe, warum du dich zu ihr hingezogen fühlst?
Hermine war eine junge, gesunde Frau, die in der Blüte ihres Lebens stand und sich einer Leben oder Tod Situation gegenübersah. Es war nicht unbedingt so, als ob er nie darüber nachgedacht hätte… sich nie vorgestellt hätte, wie es sein würde seine Daumen in ihr weiches Fleisch unter ihren Knien zu drücken oder wie es sich anfühlte, von ihren Schenkeln gehalten zu werden. Doch selbst wenn diese Gedanken durch seinen Kopf gerast waren, tadelte er sich, sie überhaupt gehabt zu haben.
Ich bin ein Trottel.
Sie war zu ihm gekommen, offen in ihrem Verlangen und Wünschen und er hatte sie abgewiesen. Er hatte sie wegen ihrer Ängste gerügt, aber ließ er nicht auch zu, von seinen eigenen Ängsten kontrolliert zu werden? So viele Ängste und ein Leben lang Vorsicht. Aber konnte er seine Hand ausstrecken und sich das nehmen, was er auch wollte? War das nicht seine größte Angst – möglicherweise einfach nur sein Leben niederzulegen, wenn es nichts gab, was er verlieren konnte. Sich niederlegen, wenn er jetzt einen Geschmack von dem hatte, was die Zukunft für ihn bereithalten könnte… könnte er das wirklich tun? Konnte er so selbstlos sein? So stark? So furchtlos?
Die Antwort war, er wusste es nicht.
+++++++++++
Hermine war noch nicht komplett eingeschlafen, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, sondern schwebte irgendwo zwischen Bewusstsein und ihren Träumen.
„Severus?“ Sie blinzelte bei seiner Erscheinung vor ihr.
Das Mondlicht erleuchtete nur teilweise das kleine Zimmer und für einen kurzen Augenblick, war sie sich nicht sicher, was sie sah. Severus stand noch im Durchgang, sein Hemd noch immer aufgeknöpft, seine Haare durcheinander, so als ob er mehrmals mit seinen Fingern dadurch gefahren wäre. Aber am Erstaunlichsten war, Hermine konnte unter seinen Hosenbeinen lange, elegante Füße erkennen. Plötzlich waren Bilder aus einer lang vergangenen Nacht, als sie vor ihm aufgetaucht war, in ihrem Kopf. Da hatte er sie gefragt: ‚Sind Sie echt?‘ Jetzt verstand sie seine Frage und stellte sie ihm. „Bist du nur ein Traum?“
Er scharrte leicht mit seinen Füßen, seinen Ausdruck konnte sie nur als Nervosität beschreiben, ein Blick, der nicht zu dem Severus passte, den sie kannte. „Ich--“ Dann verstummte er.
Hermine hielt den Atem an. Sie war jetzt hellwach, als sie ihn beobachtete.
Langsam ging Severus auf das Bett zu, eine flüssige Eleganz in seinen Schritten, die ihr die Luft zum Atmen nahm. „Das ist es, was du willst? Bin ich wirklich deine Wahl?“ Seine Stimme so leise, ihr Klang glitt über ihre Haut und ließ auf ihren Weg eine Gänsehaut zurück.
„Ja.“
„Das ist Wahnsinn.“
Etwas von ihrer Anspannung fiel von ihr ab. Wie konnte sie diesen Mann nicht lieben? „Vermutlich“, stimmte sie ihm zu. „Aber ich könnte morgen sterben. Du könntest morgen sterben.”
Er näherte sich ihr nicht weiter und Hermine erkannte, sie würde auf ihn zugehen müssen, um diesen ersten Schritt zu wagen, bevor sie ihn in der Mitte traf. Aber dann war es vielleicht das, worauf er zählte. Dass sie sie beide auf das nächste Level stieß, indem sie diesen einen Schritt vortrat, den er nicht mehr nehmen konnte, sei es aus Angst oder einem Leben, welches er zu lange in Vorsicht gelebt hatte.
Sie glitt aus dem Bett. Er verlagerte sein Gewicht, als sie an ihn vorbei huschte und die Tür verschloss, der Klang des Metallschlüssels hallte laut in der Stille. Sie ging zurück zu ihm, stellte sich vor ihm, nackte Zehen stießen an nackte Zehen. Dieser Anblick ließ sie amüsiert grinsen.
Er überraschte sie, als er sie an sich heranzog und sie gegen seinen harten Körper drückte. Er war solch ein Widerspruch – drücken, ziehen, wollen, nicht wollen. „Ich werde aus dir einfach nicht schlau“, murmelte sie gegen sein Hemd.
Da lachte er leise auf. „Dann passen wir gut zusammen, denn du verwirrst mich jede Sekunde neu. Aber vielmehr als das, jagst du mir eine Heidenangst ein.“
Ihre Wange rieb gegen seine Brust, sie spürte seinen starken Herzschlag gegen seine Brust, der wilde Rhythmus ein absoluter Kontrast zu seiner anscheinend ruhigen und distanzierten Hülle. Leicht drehte sie ihren Kopf, fuhr mit ihren Lippen über die entblößte Hautstelle an seinem Kragen und spürte, wie sich seine Finger in ihre Schultern vergruben, bevor sie ihre Arme hinunterfuhren.
Wagemutig hob sie ihre Hand und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. „Ich will dich nicht ängstigen.“
„Dessen bin ich mir bewusst. Doch dadurch wird es nicht weniger wahr.“
Er beobachtete sie konzentriert, als sie den nächsten Knopf öffnete, aber er schwieg weiterhin. Sie begann unter diesem hitzigen Blick zu zittern. „Dann darf es niemals herauskommen, dass der meist gefürchtete Lehrer Hogwarts Angst vor mir hat. Das würde deinen Ruf zerstören.“
„Unverschämtheit.“
Das Wort wurde mit seiner typischen akribischen Professor Snape Abneigung gesprochen, aber es stand in einem völligen Widerspruch zu seinen warmen Händen auf ihren Körper.
Sie lehnte sich leicht zurück, damit sie ihn ansehen konnte. „Es ist ein schrecklicher Charakterfehler. Zusammen mit Rechthaberei, der Fähigkeit dich bloßzustellen und eine Neigung hervorzupreschen, ohne sich vorher umzusehen.“
Sein Blick war ernst, aber sie konnte das Lachen in seinen Augen erkennen. „Du vergisst Sturheit.“
Da stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen, legte ihre Lippen auf die seinen, dankte ihm, dass er bei ihrer kleinen Albernheit mitspielte.
„Das ist keine Schwäche“, murmelte sie.
„Nein“, stimmte er ihr zu, als sie sich zurückzog. „Ich schätze, wenn man es mit mir zutun hat, dann ist Sturheit vermutlich ein Segen.“
Seine Stimme war nur noch ein Knurren, die Worte heiser, als sie über sie glitten. „Ich habe dich nicht zurückgewiesen.“
„Ich weiß.“
„Wir müssen auch noch über deine bedauernswerte Ausdrucksweise reden.“ Er zog eine Augenbraue hoch. Diesmal absichtlich. „Erbärmlicher Armleuchter eines mutterlosen Armleuchters?“
Sie schnaubte lachend. „So hat meine Oma am liebsten meinen Opa genannt.“ Sie öffnete den letzten Knopf und sah dabei zu, wie sich sein Hemd teilte. Einer ihrer Finger fuhr über seine entblößte Haut, kräuselte das feine dunkle Haar über seine Bauchmuskeln. „Bring mir später bei richtig zu fluchen.“
Er schnappte nach Luft, als sie ihre Handfläche auf seine Haut legte. „Also schön.“
„Severus.“ Sie wusste nicht, wie sie das sagen sollte, was sie wollte. Nur so weit würde ihr Gryffindor-Mut sie bringen und nicht weiter, aber er schien es zu verstehen, als er die Rückseite ihres Nachthemdes in seiner Faust umklammerte und langsam hochzog.
Sie hatte eigentlich einen wilden Blick erwartet. Etwas in der Liga wie diese leidenschaftlichen Küsse, die sie bisher geteilt hatten, die, die ihr immer den Atem raubten und ihren Verstand vernichteten. Sie war überrascht, als die erste Berührung seiner Lippen sanft war. Sie erwiderte den leichten Druck und wurde mit einem zweiten Kuss belohnt, diesmal etwas fester, und dennoch erstaunlich in seiner Sanftmut. Hermine schmolz komplett dahin. Jedes Zögern oder jegliche Angst, diesen Schritt wirklich zu gehen, waren wie dahingeschmolzen.
Er musste das Lächeln auf ihren Lippen gespürt haben. „Warum grinst du?“, fragte er, als er sich gerade weit genug von ihr entfernte, um auf sie hinab zu blicken.
Ihr Grinsen wurde nur noch größer. „Weil du nie das bist, was die Leute von dir erwarten.“
Da zog er fragend eine Augenbraue hoch. Sie küsste ihn erneut. „Das ist etwas Gutes“, erklärte sie.
Das schien er zu akzeptieren, während die Hand, die noch immer ihr Nachthemd umklammerte, den Stoff weiter nach oben zog. Die Hand, die bisher locker auf ihrer Hüfte gelegen hatte, glitt jetzt ihren Rücken nach oben. Seine warme Haut zu spüren ließ sie nach Luft schnappen und sich in die Berührung lehnen.
„Hmm, empfindlich.“
Sie schnappte abgehackt nach Luft, als die Hand sie gegen ihn drückte, seine entblößte Brust brannte durch den dünnen Stoff ihres Nachthemdes. Seine Lippen fuhren hinunter zu dem sensiblen Punkt hinter ihrem linken Ohr, doch bevor er fortfuhr, lag sein Atem heiß auf ihrer Haut. „Doch dann habe ich bemerkt, scheinst du eine… besondere Faszination für meine Hände entwickelt zu haben.“
Hermines Knie begannen zu zittern.
Die Hand, die bisher noch flach auf seiner Brust gelegen hatte, glitt jetzt hinauf zu seiner Schulter, um dort nach Halt zu suchen. Die andere schlang sich um seinen Nacken, vergrub sich in seinen Haaren, während Severus seine gefährlichste Waffe auf eine Art und Weise einsetzte – seine Stimme und seine Worte – von der Hermine niemals gewagt hatte zu träumen.
„Stell die nur vor, was meine Hände alles mit dir machen könnten.“ Diese beharrliche Stimme raunte, als besagte Hand ihre Wirbelsäule hinauffuhr und noch mehr von ihrem Nachthemd mit sich zog. Sie konnte den Schauer, von dem ihr Körper erfasst wurde, nicht unterdrücken. Seine Hände waren weder weich noch sanft, sondern vernarbt und verhornt. Sie konnte jede raue Berührung auf ihrer Haut spüren, aber sie waren zugleich auch sicher und wissend und sie hatte mehr als nur eine Fantasie von ihnen gehabt.
„Severus.“ Sein Name war ein leises nach Luft schnappen.
Ein tiefes Lachen war zu hören und Hermine erkannte, sie musste ihre Augen geschlossen haben. Sie zwang sich sie zu öffnen, nur um zu sehen, wie Severus auf sie hinabblickte, seine Lippen verzogen zu einem trägen Lächeln, seine Augen so dunkel, dass sie sich darin verlieren könnte. Geschwind stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und drückte ihre Lippen unter sein Kinn, verteilte kleine Küsse an der feinen Linie, wo sein Hemd geöffnet war. Er seufzte leise, seine andere Hand glitt jetzt denselben feurigen Weg entlang ihre Wirbelsäule hinauf.
Worte, beharrte ihr vernebelter Verstand, gib ihm die Worte. Sie war Hermine Granger. Sie konnte mit Worten umgehen. Sie war gut darin, Worte zu verwenden. Wenn doch nur seine Fingerspitzen aufhören würden, dachte sie, doch dann verwarf sie rasch diesen Gedanken. Sie wollte auf gar keinen Fall, dass diese Hände und Finger jemals aufhörten.
Worte, beharrte weiterhin ihr Gehirn.
Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und Hermines Zunge hinterließ eine Spur über sein Schlüsselbein. „Starke, fähige Hände“, stimmte sie zu, zufrieden, dass sie die richtigen Worte durch ihre wirren Gedanken, finden konnte. „Ich liebe es, dich beim Arbeiten zu beobachten. Ich kann mir vorstellen…“, doch da verstummte sie, da die Hermine in der Wirklichkeit nicht so direkt war, wie die Hermine in ihrem Kopf.
Eine Hand verließ ihren Rücken, um ihren Kopf zu umfassen. Diesmal küsste er sie hart, sein Mund verlangte von ihr, den ihren zu öffnen. Sie stöhnte voller Erwartung leise auf, als sich ihre Zungenspitzen trafen.
Aber allzu bald zog er sich wieder zurück, selbst als ein leises Knurren des Protests ihre Kehle verließ. „Wenn du irgendwann so weit bist, dann können wir deine Vorstellungen mit den meinen vergleichen.“
Eine schwindelerregende Hitze erfasste sie, vernichtete all ihre nächsten Worte, als ihre – sehr lebhafte – Fantasie all die Dinge heraufbeschwor, die sie die Jahre über gelesen oder von denen sie gehört hatte. Sie schrieb es ihren kreisenden Gedanken zu, dass sie nicht mitbekam, wie seine Hände jetzt endgültig ihr Nachthemd über ihren Kopf zogen. Panik und so etwas Beklemmung erfasste sie und vertrieb alle betörenden Gedanken, als ihr Instinkt sie dazu aufrief sich vor seinem Blick zu bedecken und sämtliche Unsicherheiten und Ängste auf einmal um ihre Aufmerksamkeit kämpften.
„Ich…“
Er fing ihre Hände und zog sie zu sich heran und sie vergaß ihre Panik und Schüchternheit und so ziemlich alles andere auch, da ihre Gedanken wieder in diesen verwirrenden Strudel gezogen wurden.
Nackte Haut auf nackte Haut und atemberaubende Küsse später konnte Hermine an nichts anderes mehr denken. Während einer kurzen Unterbrechung, in der sie beide nach Luft schnappen mussten, platzte es aus ihr heraus: „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Die Worte waren ihr unangenehm und sie lief vor Scham rot an. Das Letzte, was sie wollte, war ihren Altersunterschied und den Grad ihrer Erfahrungen ansprechen, aber sie wollte unbedingt ehrlich mit ihm sein.
Er hielt kurz inne. „Das hatte ich… bereits angenommen.“ Einer seiner Finger strich oberhalb ihrer Brüste über ihre Haut, bevor er weiter hinunter wanderte. „Ich werde mich bemühen, es dir so angenehm wie möglich zu machen.“
Sie wölbte sich, nicht in der Lage etwas anderes zu machen, als sich in seine Berührung zu lehnen. Hermine lachte freudig, wenn auch etwas nervös auf. Überlass es ruhig Severus so formal bei einem Unterfangen wie diesem hier zu klingen. Sie streckte sich nach oben und küsste ihn leicht, als seine Finger über ihren Körper fuhren. „Das habe ich nie bezweifelt.“ Sie küsste ihn erneut. „Du warst noch nie ein Mann, der irgendwas halbherzig gemacht hat.“
Severus hatte während der letzten Jahre eine Anzahl an Frauen gehabt. Als Lily James Potter geheiratet hatte, hatte er seine Wut und seinen Schmerz auf die niederträchtigste Möglichkeit überhaupt ertrunken, irgendwo in den dunkelsten Ecken der Nockturngasse. Seine Freunde, die, die irgendwann dann auch zu seinen begleitenden Todessern wurden, hatten ihn nur weiterhin angestachelt.
Irgendwann war er diesen gefühllosen Begegnungen gegenüber überdrüssig geworden, da sie nichts taten, um das schmerzende Loch, welches Lily hinterlassen hatte, zu füllen. Nach einer Weile wurden diese Begegnungen zu einer Routine. Wenn sein Körper nach Erlösung verlangte, dann hatte er sie aufgesucht. Es war leidenschaftslos und kalt, aber letztendlich effektiv und diskret genug, dass er sich nicht um seine Stellung innerhalb der Todesser oder als seine Anstellung als ein Lehrer in Hogwarts sorgen musste. Es war jetzt seine eigene Vergangenheit, die ihn innehalten ließ. Er hatte sie benutzt. Sie gevögelt. Sie gekauft und für ihre Zeit bezahlt. Er hatte nie eine von ihnen geliebt. Keine von ihnen hatte ihm gegenüber so etwas wie Zuneigung gezeigt. Unerklärlicherweise war er ziemlich nervös, als Hermine mit ihren vertrauenden und liebenden Augen zu ihm aufblickte.
Noch während seine Fingerspitzen über ihre Haut fuhren, verwunderte ihn ihr Vertrauen in ihn. Vorhin hatte sie sich noch wegen ihrer Blöße geschämt und jetzt stand sie in nichts weiter als einen Slip vor ihm und vertraute ihm.
„Küss mich?“ Ihre Worte waren atemlos und leise.
Solch einen Wunsch konnte er nicht ausschlagen. „Du genießt das Küssen.“ Dann platzierte er einen stichelnden Kuss auf ihre Lippen, bevor er sich auf die Linie zwischen ihrem Kinn und ihrem Ohr konzentrierte. „Es wird noch mehr Küsse geben“, hauchte er, genoss den Schauer, den seine Worte hervorriefen.
Dann legte er langsam seine Hand flach auf sie und schubste sie leicht. Sie trat einen Schritt zurück. Severus belohnte sie mit einem weiteren Kuss. Schritt für Schritt, Kuss für Kuss manövrierte er sie durch das Zimmer, bis sie da Bett erreichten. Er schluckte ihr überraschtes „Oh“ mit einem innigen Kuss, während sie mit ihren Oberschenkeln gegen ihr Bett stieß.
Hermine brauchte kein weiteres Drängen von ihm, sondern hüpfte eifrig auf das Bett, krabbelte ganz zurück, bis sie am Kopfende lag. Er nahm sich die Zeit, um sein weißes Hemd, welches sie vorhin aufgeknöpft hatte, auszuziehen und legte dann seine Hände auf seine Hosenknöpfe. Da hielt er kurz inne, schielte zu ihr hinüber. Ihr Blick war vollkommen auf seine Hände und die Erektion konzentriert, die seine Hosen anspannten, ihre Lippe hielt sie zwischen ihren Zähen gefangen. Sie atmete schwer, durch diese Bewegung fiel und hob sich ihre Brust schon beinahe hypnotisierend.
„Zieh sie aus.“
Die Worte waren leise aber deutlich. Er löste die Knöpfe und entledigte sich dann der störenden Kleidung. Innerhalb eines kurzen Augenblickes lag er auf ihr auf dem Bett, seine Hände und Beine umklammerten ihren Körper.
Hermine summte zustimmend, ein Geräusch, welches Severus langsam verstand und sie von sich gab, wenn sie glücklich und zufrieden war. Da stellte sich doch Frage, welche anderen Geräusche er ihr noch entlocken konnte. Als Antwort darauf attackierte er erneut ihre Lippen, diesmal etwas härter und aggressiver. Sie erwiderte ihn auf wundervolle Weise, schlang ihre Arme um seinen Hals, wölbte ihren Körper, um den Platz zwischen ihnen zu schließen, wodurch er schließlich komplett auf ihr drauflag.
Ihre Wärme entflammte ihn und sein Blut rauschte durch seinen Körper, aber nichts konnte ihn darauf vorbereiten, als Hermine schließlich ihre Beine öffnete und Severus zwischen ihre Schenkel fiel.
Hermine schnappte unter ihm nach Luft, warf ihren Kopf zurück und drückte ihre Brust hervor. Severus ließ diese Gelegenheit nicht verstreichen. Noch während er ihren Körper hinunterglitt, presste er weiterhin sein Gewicht gegen sie. Er begann ihre Haut zu küssen, seine Zunge folgte seinen Lippen. Kurz neigte er seinen Kopf, seine Bartstoppeln rieben leicht gegen ihre Brustwarzen und er vernahm ein erfreuliches, kehliges Summen.
Langsam knabberte er sich die Rundung ihrer Brust hinauf, quälte ihre Brustwarze mit seiner Zungenspitze bis Hermine unter ihm zuckte und nach einer festeren Berührung verlangte.
„Sever…“
Sie schaffte es nie seinen Namen komplett auszusprechen, als er seinen Mund um ihre Brustwarze schloss, sie vorsichtig zwischen seinen Zähnen fing und seine Zunge ihre Arbeit forsch fortsetzte. Er wurde belohnt mit einem hohen, atemberaubenden Stöhnen, welches geradewegs durch seinen eigenen Körper schoss und nur noch weiter seine Unterhose anspannte. Sie wiederholte das Geräusch, als er ihr Knie umfasste und es über seine Hüfte legte.
„Solch wundervolle Geräusche, Hermine. Ich bin gespannt darauf, sie alle kennenzulernen.“
Sie warf ihren Kopf auf dem Kissen von der einen Seite auf die andere, entweder als Antwort auf seine Worte oder seinen Taten, da war er sich nicht sicher. Dann konzentrierte er sich auf die zweite Brust, folterte sie genauso, wie bereits die andere und hoffte ihr ein weiteres dieser entzückenden Geräusche zu entlocken. Nicht lange musste er warten, um belohnt zu werden, ihr nach Luft schnappen und freudiges Keuchen wurde lauter, als er sich jetzt auf die Unterseite ihrer Brust konzentrierte.
„Aufhören! Warte.“ Ihre Hände, die sich gerade noch in seine Schultern vergraben hatten, drückten ihn jetzt weg. „Aufhören. Ich-“ Ihre Atmung war schwer, in dem Versuch nach Luft zu schnappen.
Augenblicklich zog er sich zurück, stützte sich auf seine Ellbogen. Er suchte in ihrem Gesicht, ängstlich, dass er dort letztendlich doch Ablehnung finden würde. Gottseidank starrte ihn nur beschämte Frustration an.
„Ah. Zu viel.“
„Entschuldige.“ Die Schamesröte vertiefte sich nur, eine Röte, die er aufmerksam verfolgte, als sie sich über ihren Körper ausbreitete.
„Ich werd’s mir merken“, murmelte er, senkte seinen Kopf, um den Verlauf der Röte zu verfolgen, während sie an seinen Schultern zog, um ihn näher an sich heranzuziehen.
Bedacht auf ihre Empfindlichkeit, berührte eine Hand ihre Brust, seine Berührung leicht und kitzelnd. Als sie sich wieder gegen ihn drückte, wanderten seine Finger wieder nach unten. Kurz umfasste er ihre Hüften, zog sie fest an sich heran, während er leicht gegen ihre Oberschenkel stieß, sie ihn spüren ließ und ihre Reaktion auf die Berührung, als sie sich gemeinsam bewegten. Hermines Arme festigten sich, umklammerten ihn, als sie ihre kurzen Fingernägel in seinen Schultern vergrub.
Er zog seinen Daumen über ihre Hüfte, woraufhin sie zu zittern begann, immer weiter über die weiche Haut ihres Innenschenkels. Aber es war das Geräusch, welches sie machte, als er weiterhin über ihren feuchten Slip fuhr, das ihn am meisten befriedigte. Das Summen vertiefte sich zu einem Schnurren, an welches er sich durchaus gewöhnen konnte.
Sein Daumen rieb erneut über den Stoff, drückte fester und benutzte die Reibung des Stoffes, um sie nur noch weiter zu treiben. Auf seinen Weg hinunter, verteilte er weitere Küsse, murmelte freudige, sündhafte Dinge gegen ihre Haut. Alles, was er fühlte, wie sie schmeckte, was er noch mit ihr anstellen würde. Jedes Mal, wenn sie bei seinen Worten zu zucken begann oder er ein etwas lauteres Stöhnen hörte, speicherte er sich die Worte ab.
Er verharrte, als er bei ihrem Slip angekommen war, aber sie machte keinerlei Anstalten ihn aufzuhalten, als er ihn langsam hinunterzog. „Exquisit.“
„Severus…“
„Du bist exquisit“, wiederholte er. „Lass mich dich sehen.“ Seine Finger strichen über die feuchten Locken und er fuhr mit seinen Bemerkungen fort. „Hast du jemals geschrien, Hermine? Nicht aus Wut oder Schmerz, sondern vor reiner Befriedigung?“
Sie gab einen unklaren Laut von sich.
Diesmal platzierte er beide Handflächen auf ihren Oberschenkeln und drückte sie nach außen. „Du zitterst, Hermine. Solch eine bezaubernd kleine Bewegung, da frage ich mich, was es braucht, um dich zum Erschaudern zu bringen. Soll ich es versuchen?“ Einer Liebkosung gleichkommend blies er sanft und lachte leise, als sie ein Schauer erfasste. Aber er wollte noch so viel mehr von ihr.
Er schloss die letzten Zentimeter zwischen ihnen und berührte sie mit seiner Zunge. Beim ersten Geschmack von ihr explodierten seine Geschmacksknospen, wie bei einem sehr fein gebrauten Zaubertrank – berauschend und süß mit einer unterschwelligen Note aus reiner Hermine. „Ja, durchaus exquisit.“ Seine Zunge rollte, suchte, bis er diesen kleinen Knoten fand, der sie alles vergessen lassen würde.
Im Wechsel schnellte seine Zunge hervor und übte dann wieder genug Druck aus, bis er sie immer weiter trieb und sie sich um ihn wandte, unbewusst benutzte sie ihre Beine, um ihn da hin zu manövrieren, wo sie ihn haben wollte und er übte dort gerne noch mehr Druck aus.
Severus aalte sich in ihrer Reaktion – ihre einfache Akzeptanz ihrer leidenschaftlichen Natur gegenüber, der Klang ihrer Genugtuung wurde nur durch eine Reihe von stetigen Schimpfwörtern zerstreut, von denen er keine Ahnung hatte, dass sie solch ein Vokabular besaß. Aber was ihn am meisten begeisterte waren ihre Hände, die nach ihm griffen und jede Stelle, die sie von ihm erfasste, auch umklammerte. Er tat ihr das an und sie genoss jede einzelne Sekunde davon.
Letztendlich hob er seinen Kopf, blickte ihren ebenen Körper hinauf und verstand vielleicht zum aller ersten Mal, dass diese außergewöhnliche Frau jetzt zu ihm gehörte. Sie dabei zu beobachten, wie sie sich wandte, ihren Körper wölbte, ersetzte er seinen Mund mit seinen Fingern. „Solch ein ausgefallenes Vokabular hast du“, summte er. „Solch unanständige, kleine Worte von solch einer guten, braven Gryffindor.“
Da stöhnte sie nur noch lauter auf und er belohnte sie, indem er wieder seinen Kopf senkte und einen stetigen Rhythmus setzte.
Ihre Atmung wurde jetzt schwerer und die Geräusche, die sie von sich gab immer lauter und höher, unterbrochen nur von halb geformten Worten. Abrupt ließ sie von seinen Schultern ab und umklammerte die Bettlaken. Severus wusste, sie stand kurz davor. „Zerbrich für mich“, raunte er gegen ihr Fleisch und zerbrechen, das tat sie. Ihr Rücken wölbte sich, sie wandte sich, ihre Beine zuckten, als das Summen, welches er so sehr liebte, zu einem schrillen Wimmern verwandelte, das sie hinter zusammengebissenen Zähnen verschlossen hielt.
Severus durchlebte jedes Zucken und jedes Wölben ihres Körpers, während seine langen Finger die Zuckungen so lange es möglich war, hinauszögerten. Er hörte erst auf, als es sich auf ein unwillkürliches Muskelzittern reduzierte.
Benommen rollte sich Hermine in seine Arme, ihr Körper beinahe knochenlos und Severus krabbelte das Bett hoch, um sich neben sie zu legen. Er legte ihren Kopf auf seine Schulter und wartete geduldig, bis sie sich wieder neben ihm regte, all die Zeit sehr wohl sein eigenes Verlangen ignorierend. Wie er Hermine kannte, würde es nicht lange dauern.
„Ich….“ Sie verstummte, drehte ihr Gesicht beinahe komplett in seine Brust und küsste sie. „Was sagt man danach?“
Er lachte leicht. „Danke. Das war schön. Vielleicht auch, mein Severus, du bist außergewöhnlich talentiert.”
Da schnaubte sie amüsiert und platzierte einen weiteren Kuss auf seiner Brust. „Danke. Das war sehr schön. Und, mein Severus, du bist außergewöhnlich talentiert.”
„Schon wieder unverschämt.“
Summend stimmte sie ihm zu, aber Severus war viel mehr von ihren wandernden Fingern angetan als von ihrer Antwort. Jugendlichkeit und Neugierde hatten sie offenbar wieder erfasst. Ihre Berührung war leicht und kitzelte ihn, als sie ihre Finger über seine Brust fuhren. Als ihr Daumen seine Brustwarze berührte, konnte er seine Reaktion nicht kontrollieren. „Magst du das?“ Die Frage war etwas zögerlich, so als ob sie sich nicht sicher wäre. Da er ihre Unerfahrenheit und ihre Gryffindor-Natur kannte, stellte er sämtliche Wortspiele hinten an und gab ihr eine direkte Antwort. „Hast du gemocht, was ich mit dir gemacht habe?“
Sie errötete, die bezaubernde Röte breitete sich von ihren Wangen hinunter zu ihrer Brust aus, aber sie traf direkt seinen Blick. „Ja.“
„Ich bin nicht ganz so empfindlich wie du, aber die Berührung war angenehm.“
Sie zog eine Augenbraue hoch, etwas, wie er vermutete, sie von ihm gelernt hatte, bevor sie ihren Mund um seine Brustwarze schloss. Ermutigend seufzte er und das war alles, was sie brauchte, damit ihre Lippen und Zunge den Rest seiner Brust und Rippen erforschte, ihr Haar sich um ihr Gesicht verteilte und begann seine Seiten zu kitzeln. Erst bei einer dichten, schwarzen Haarlinie, die hinunter in seine Unterhose führte, hielt sie inne.
Wieder traf sie wagemutig seinen Blick, ihr Lächeln voller Neckereien. Er konnte nicht anders als bei diesem Blick zu lachen. So unschuldig und gleichermaßen auch wieder nicht. Das war Hermine. Dann hob er seine Hüften an und ließ die Einladung stehen. Ihre Fingerspitzen lagen heiß auf seiner Haut und sie zog die Unterhose seine Beine hinunter.
„Oh.“
Diesmal konnte sie seinen Blick nicht treffen. Aber das war zu erwarten von jemandem, der noch neu in diesem Spiel war. Er fing ihre Hand ein. Langsam, um sie nicht zu erschrecken oder sie zu alarmieren, legte er sie flach auf seine Brust, bedeckte mit seiner Hand die ihre. Mit bewussten Bewegungen führte er ihre Hand seine Brust hinunter und über seinen Bauch.
Ihre Atmung steigerte sich wieder, bemerkte er, schnell und flach. Nur ihn zu berühren erregte sie erneut.
Er drückte etwas fester, als ihre Finger durch sein Haar auf seinen Unterbauch fuhren, doch letztendlich schlang er ihre Finger um die Unterseite seines Glieds.
„Ich habe nie--“
Er ließ sie nicht aussprechen, sondern führte ihre Hand ein Stückchen nach oben, drückte leicht und zeigte ihr, was er wollte.
„Oh.“
Mit aufgerissenen Augen und ihrer Unterlippe gefangen zwischen ihren Zähnen, lernte Hermine seinen Körper kennen. Sie war schon immer sehr aufnahmefähig und es dauerte nicht lange, bis die zweite Hand der Ersten folgte.
Er wollte eigentlich ruhig bleiben, aber es war bereits zu lange her und die Anspannung war einfach zu groß. Er konnte das Stöhnen nicht unterdrücken, als ihre Finger über ihn tanzten. Sie war vielleicht ungelernt, aber sie war nichts, wenn nicht neugierig. Als ihr Daumen gegen die Unterseite seines Kopfes stieß, stieß er hoch in ihre Hand, seine Bewegung abgehakt und unkontrolliert. Sie wiederholte es und schien zufrieden zu sein, als sie sah, dass seine Hüften wie von alleine ihrer Bewegung folgten.
Um die Wellen der Freude besser zu genießen, die durch seinen Körper flossen, schloss er seine Augen und war so vollkommen unvorbereitet, als er ihre Zungenspitze auf sich spürte.
„Grundgütiger Merlin!“ Da riss er seine Augen auf und sah, wie sie über ihn gebeugt saß.
„Hermine“, warnte er mit einem Stöhnen.
Ihr Lächeln war schelmisch und irgendwie schüchtern. „All die Bücher weißt du. Ich wollte… schmecken.“
„Schmecken?“ Seine sonst so weiche Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren rau. Sie wollte schmecken? Etwas von seiner Kontrolle schnappte über. Geschwind setzte er sich auf, fing sie in seinem Griff und drehte sie herum, bis er sie unter sich gefangen hielt. „Wir können deine Lesegewohnheiten später besprechen. Aber wenn du dies zu einem unvermeidbaren Abschluss führen willst, dann werde ich heute Abend nicht mehr auf der Karte stehen.“
Er fing ihr Stirnrunzeln mit einem Kuss ab. „Später?“
„Später“, stimmte er zu, „werde ich ein wahrhaftiges Buffet für deine unersättliche Neugierde sein.“
+++++++++
Hermine fuhr erneut mit ihrer Zunge über ihre Lippen, schmeckte Severus. Sie war fasziniert von der Art und Weise, wie sein Körper sich bewegte, während sie ihn erregte. Es verlieh ihr ein unerklärliches Gefühl der Macht zu wissen, dass sie es war, die diesen Ausdruck, eine Mischung aus Schmerz und Verlangen, auf sein Gesicht zauberte.
Aber jetzt berührte er sie wieder, dieser maskuline Teil von ihm ruhte gegen ihren Beinen. Gelegentlich würde er seine Position leicht verändern und gegen sie reiben und sie wollte nichts weiter, als gegen dieses quälende Gefühl zu stoßen. Sie hatte bisher einfach nie erkannt, wie viel ihr Körper fühlen konnte, bis Severus angefangen hatte sie zu berühren. Solche wundervollen Gefühle, die er da in ihr hervorrief.
Über ihr gebeugt stützte er sich auf einen Arm ab, die andere Hand umfasste ihre Hüfte. Er hatte sie diese Nacht intim berührt, aber jetzt diesen Blick in seinen dunklen Augen zu sehen, ließ sie ihre Arme heben und um seinen Nacken legen. Sie verankerte ihren Blick mit dem seinen, als er wieder ihren Oberschenkel anhob und über seine Hüfte legte und jetzt offen vor ihm lag.
Sie wusste, was folgen würde und kämpfte damit sich an den lusterfüllten Nebel zu klammern, den er in ihr auslöste.
„Entspann dich“, murmelte er in ihr Ohr und sie erzitterte unter dem Gefühl seiner Worte auf ihrer erhitzten Haut.
Sie versuchte es, aber es war so schwer, als er sie komplett mit seinem Körper bedeckte. Sie spürte sein hämmerndes Herz wild gegen ihre Brust schlagen, jeden seiner Atemstöße gegen ihren Hals, als er sich noch etwas höher bewegte.
„Sieh mich an, Hermine.“
Als sie es tat, summte er zufrieden und seine Handfläche bewegte sich von ihrer Hüfte hinab zu ihrer Hinterseite und veränderte den Winkel ihrer Hüften. Da war ein Gewicht und Druck und sie zog sich automatisch bei dem ungewohnten Gefühl etwas zurück.
Oh.
Sie schloss fest ihre Augen und schnappte nach Luft, nur um zu spüren, wie Severus ihre Lippen einfing, sie beinahe aufsaugte.
Oh.
Der Druck erhöhte sich.
Oh.
Er stieß vor.
„Oh!“
Für einen sehr langen Moment gab es nur Schmerz für sie. Nur langsam wurde sie sich Severus‘ Stimme in ihrem Ohr bewusst. Der Klang war beruhigend und ermutigend. Sie war es gewohnt auf diese Stimme zu hören, also gab sie ihr Bestes seinen Worten zu folgen und entkrampfte langsam ihren Körper, entspannte ihre Arme und Beine. Als sie sich entspannt hatte, ließ der Schmerz nachhaltig nach, bis er nur noch ein dumpfer Schmerz in ihrem Inneren war. Aber schon bald wurde dieser Schmerz von einem ganz anderen Gefühl überrollt. Sie konnte ihn fühlen. Severus war tief in ihr verankert und der alleinige Gedanke von ihm in ihr drinnen, war genug für sie, um sich wieder gegen ihn zu bewegen.
„Vorsichtig“, zischte er. „Langsam.“
Seine Stimme klang angespannt, so als ob auch er viel zu verwundert von der Tatsache war, ein Teil von ihr zu sein.
„Langsam“, wiederholte er. Doch diesmal wurde das Wort von einer leichten Hüftbewegung begleitet.
„Langsam“, stimmte sie ihm zu, während sie seinen langsamen Rhythmus folgte, welcher sie schon bald erneut stöhnen ließ.
Sogleich benutzte sie die Hebelkraft ihrer Beine, um seine Stöße zu treffen. Es fühlte sich gut an, nichts im Vergleich zu dem Verlangen, welches er vorhin in ihr hervorgerufen hatte, aber sie wusste, dieser Akt könnte, würde, genauso befriedigend sein. Selbst jetzt noch konnte sie die leichten Zuckungen spüren, wenn er einen gewissen Punkt traf, einen gewissen Winkel einschlug und es zeigte ihr, was es sein könnte. Sie vermutete der noch immer vorhandene Schmerz würde einen weiteren Orgasmus verhindern, aber das kümmerte sie nicht. Sie war viel zu sehr von Severus‘ Anblick fasziniert, als er sich über sie bewegte. Seine Augen waren geschlossen, sein Kiefer angespannt und er hatte konzentriert seine Stirn in Falten gelegt. Für sie war er wunderschön.
Eine ihrer Hände schlich sich hinter seinen Kopf, ihre Finger verfingen sich in seinen Haaren und sie zog seinen Kopf zurück, bis er seine Kehle entblößte. Freudig summend, begann sie seine Kehle mit Küssen zu bedecken.
++++++++
Mit fest verschlossenen Augen lauschte Severus Hermines Laute unter ihm. Ihr vorheriges lustvolles Stöhnen war jetzt zu einem gelegentlichen nach Luft schnappen oder Summen reduziert, wenn er den richtigen Winkel traf. Er wollte seine Augen öffnen und den Anblick, wie sie unter ihm ausgebreitet lag, in sich aufnehmen, aber er befürchtete, seine Kontrolle würde das nicht aushalten. So gut sie sich um ihn herum auch anfühlte, er fürchtete, ihr Anblick würde ihn allzu früh den Rest geben.
Seine vorsichtig aufgebaute Kontrolle war jedoch verloren, als sie seinen Kopf zurückzog, um weitere fordernde Küsse auf seiner Kehle zu verteilen. Mit einem Knurren hob er sich noch weiter hoch, rutschte weiter, um die Länge und Kraft seiner Stöße zu vertiefen. Er sorgte sich flüchtig darüber sie noch weiter zu verletzen, aber sie hob ihre Beine, verankerte ihre Füße und gab ihn nur noch mehr Platz.
Grundgütiger Merlin. „Hermine.“ Das Wort war vielleicht nur ein Knurren, da es lediglich als ein abgehaktes Flüstern erklang. Mit zurückgeworfenem Kopf verlor Severus das letzte Bisschen Kontrolle.
Als er sich dann auf sie hinabsenkte, umschlang Hermine ihn mit ihren Armen und Beinen, ein sicherer Kokon der Wärme und einer Frau. Er wollte nichts weiter als in ihr zu versinken und dort in der Lieblichkeit ihrer Liebe für ihn ruhen. Aber er war noch nicht ganz fertig, zumindest nicht mit ihr. Stöhnend löste er sich von ihrem liebevollen Körper und glitt wieder hinab.
„Sev—Oh.“
Was auch immer sie fragen wollte, war vergessen, als er zwischen ihren Beinen verschwand. Diesmal saugte er hart. Es fehlte an der vorherigen Eleganz, aber er sollte verdammt sein, wenn er sie gehen ließ, ohne sicherzugehen, dass sie sich immer an diese Begegnung mit ihm als eine voller Befriedigung erinnerte. Hermine schien sein Mangel an Feingefühl nicht zu stören, da sie beinahe augenblicklich anfing, sich unter seinem Angriff zu winden. Bedacht auf ihren Schmerz stieß er jetzt nicht, sondern drückte und drehte oberflächlich seine Finger.
Sie hielt keine zwei Minuten durch, bevor sie um ihn herum erneut zerbrach und Severus wurde von einer Befriedigung und Liebe erfasst, von der er nicht sagen könnte, dass er es zuvor schon einmal so erfahren hatte.
+++++++
Hermine lag träge gegen Severus, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, während sie seinem stetigen Herzschlag lauschte. Barmherziger Merlin. Sie schuldete Lavender und Parvati eine Entschuldigung. Ganz zu schweigen davon, sollten sie alle den bevorstehenden Kampf überstehen, dann würde sie sich sämtliche Bücher und Zeitschriften von Lavender ausleihen.
Sie summte zufrieden und verlagerte leicht ihr Gewicht. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals eingeschlafen zu sein.
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Sie lag ausgebreitet neben ihm, ihr Körper bedeckte halb den seinen, ihr Haar ein Durcheinander aus Locken verdeckte ihr Gesicht. Er kämpfte damit, nicht zu lachen. Er hätte wissen müssen, dass sie sich nicht wie eine elegante Blume neben ihn legen oder sich wie eine benutzte Jungfrau auf die andere Seite legen würde. Nein, Hermine Granger übernahm alles – seinen Körper und das Bett – genau, wie sie auch jeden anderen Teil in seinem Leben übernommen hatte. Ihre Gliedmaßen und dieses verfluchtes Haar waren jetzt unvermeidlich um ihn herum geschlungen.
Nun, bemerkte der zynische Teil in ihm, unvermeidlich, wie lange sein langes Leben noch anhalten würde. Er glaubte jedoch nicht, dass selbst ihr Haar ihn zu irgendeinem Leben nach dem Tod verfolgen würde. Der Arm, der willkürlich über seine Brust geworfen war, festigte sich kurz um seine Rippen, bevor sie sich wieder entspannte, fast zeitgleich zu seinen trüben Gedanken.
Wie war er nur hier hingekommen? Wenn man ihm vor einem Jahr gesagt hätte, dass sich Hermine Granger in der Nacht vor dem Kampf gegen Voldemort um ihn geschlungen liegen würde, dann hätte er sie alle für verrückt gehalten. Es war alles so unglaublich seltsam, so unvorstellbar.
Er gähnte in die Dunkelheit.
Und doch war er warm und gesättigt und seltsamerweise wurde er geliebt. So unglaublich seltsam, war sein letzter Gedanke, bevor der Schlaf ihn übermannte.
+++++++++
Hermine erwachte bei dem Klang ihres Namens. Müde blinzelnd fand sie Severus gekleidet in seiner Zaubertränkemeister-Aufmachung steif vor ihrem Bett stehen.
„Severus?“
„Guten Morgen.“
„Guten… was?“ Sie war müde und morgens nie sonderlich aufnahmefähig. Aber sie war sich ziemlich sicher, so sollte der Morgen nach dem ersten Sex nicht aussehen. Zumindest konnte sie sich nicht an dieses Szenario aus irgendeinem der etwas verruchteren Bücher ihrer Mutter erinnern. Dann auch wieder, dachte sie, war das hier Severus. Nichts mit ihm verlief so, wie sie es angenommen hatte. In dem Versuch aufzuwachen, streckte sie sich und zuckte dann zusammen, als sich eine Serie von tief liegenden Schmerzen zu Wort meldete.
„Trink das hier.“
Drei kleine Phiolen wurden ihr unter die Nase gehalten. Sie erkannte nur eine davon. „Schmerzlinderung und…“
Er verlagerte unbehaglich sein Gewicht und räusperte sich. „Schmerzlinderung, etwas, was eine ungewollte Schwangerschaft verhindert und ein leichter Heilungstrank. Es wird dir helfen.“ Er sah sie direkt an, aber sie konnte die Anspannung in seinen Schultern erkennen. Er war nervös, schon beinahe argwöhnisch und sie erkannte, dass ihr Handeln jetzt, vielleicht sogar noch mehr als das vom gestrigen Abend, ihn wieder in die Flucht schlagen könnte.
Sie streckte ihre Hand aus, aber eher nach seiner Hand als nach den Phiolen. Mit einer schnellen Drehung glitt sie aus dem Bett und stand vollkommen nackt vor ihm. Sie konnte bereits die Röte spüren, aber die Scham war dem Anblick, wie sich seine Pupillen vergrößerten und nur noch dunkler wurden, absolut wert.
Langsam trank sie jeden einzelnen Trank, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn leicht auf seine Lippen. „Danke, Severus. Das war wirklich lieb von dir so an mich zu denken.“
Sie beobachtete, wie sich jetzt bei ihm eine Schamesröte auf seinen Wangen ausbreitete. „Geh wieder zurück ins Bett.“ Die Worte waren grob, aber nicht sein Ton und Hermine versteckte ein Lächeln gegen ihre Schulter, als sie wieder unter die warme Decke kletterte. Sie wog sich in dieser Wärme, während Severus begann, sich auf ihren wohlmöglich letzten Tag vorzubereiten.
+++++++
Die Stimmung am Grimmauldplatz war angespannt, während jeder von ihnen auf den Abend wartete. Es half auch nicht, dass es bis zum Platzen mit den Leuten gefüllt war, die heute Abend losziehen würden. Das alte Haus war groß, aber so viele Menschen auf einen Haufen, gereizt und angespannt war ein aufkommendes Desaster. Um die Dinge noch zu verschlimmern und Hermines Nerven nur noch weiter zu strapazieren, hatte sie Severus, seit er heute in den frühen Morgenstunden ihr Bett verlassen hatte, nicht mehr gesehen. Er hatte sich nicht zurückgezogen oder verhielt sich, als ob er es bereuen würde und er hatte ihr den Heilungs- und Schmerztrank gegeben, also litt sie nicht an irgendwelcher nachhaltigen, jungfräulichen Unsicherheit. Aber sie hätte ihn gerne gesehen. Er beruhigte sie und sie konnte jetzt wirklich etwas Ruhe gebrauchen.
Aber es sollte nicht sein und schon allzu bald war es so weit. Erst dann erschien Severus, sein Blick vollkommen verschlossen. Die anderen Ordensmitglieder machten ihm Platz, als er durch die Menge Schritt und sich neben sie stellte. Sie konnte die Kälte, die sie immer mit seiner Okklumentik in Verbindung brachte, spüren. Er redete nicht, aber nickte ihr zu. Im Moment, wusste sie, würde sie nicht mehr von ihm bekommen. Jetzt etwas klüger drängte sie ihn nicht, sondern ließ ihm seinen Platz.
Stattdessen sah sie sich in dem Zimmern, gefüllt mit all den Hexen und Zauberern, um. Sie waren wirklich ein zerklüfteter Haufen und sie musste ein Lachen unterdrücken. Sie sahen irgendwelchen Soldaten, die Hermine im Fernsehen gesehen hatte, noch nicht einmal ähnlich. Anstatt in irgendwelchen Tarnuniformen waren die Menschen um sie herum mit irgendwelchen farbenfrohen Roben und dämlichen Hüten bekleidet. Niemand von ihnen sah so aus, als ob sie gleich in den Krieg ziehen würden.
Jetzt ging es nur noch darum, auf Percys Signal zu warten. Sie schielte hinüber zu Ron und Harry. Rons Gesicht war rot angelaufen, aber seine Lippen hatte er zu einer harten, dünnen Linie verzogen. Harry war ruhig, seine einzige Bewegung war sein Zauberstab, der immer wieder in seiner Hand auftauchte und dann wieder verschwand. Sie fürchtete sich davor Severus anzusehen, fürchtete sich, dass ihre Ängste sie übermannen würde, sollte sie ihn wirklich ansehen. Aber sie konnte seine solide Gegenwart hinter sich spüren, stark und beständig, währen die Kälte ihre magischen Sinne umspielte. Spontan drehte sie ihre Hand nach hinten und war zugleich überrascht als auch unglaublich dankbar, als seine verhornten Finger die ihren berührten.
Dann erschien Percys Patronus im Zimmer. Die Schutzschilde des Ministeriums waren unten.
„Geht.“ Harrys Stimme war leise, aber jeder Einzelne vernahm sie klar und deutlich.
Einzeln und paarweise oder in kleinen Gruppen, ganz abhängig von ihrer zugewiesenen Aufgabe, verschwanden die Menschen, die sie als ihre Freunde und Familie betrachtete, durch einen illegalen Portschlüssel oder durch Apparation, bis nur noch Hermine und Severus zurückblieben.
Sie mussten warten. Sie hasste es, zu warten. Sie drehte sich zu ihm um. „Severus?“
Er erkannte die Angst und Liebe nicht in ihrer Stimme an, als er ihren Blick mied. „Deine Freunde verlassen sich auf dich“, flüsterte er stattdessen. Sein Ton war ausdruckslos. Für jeden anderen würde er wie der bekannte Mistkerl klingen, der er oftmals war, aber Hermine sah das leichte Zittern, welches seinen Körper erfasst hatte. Die Liebe für ihn riss in ihrem Inneren, da sie wusste, es gab nichts, was sie tun konnte, um es aufzuhalten. Also tat sie das, was sie wollte. Sie umklammerte mit beiden Händen seine Roben und zog einen überraschten Severus zu sich hinunter, gerade so weit, um seine Lippen zu berühren. Der Kuss war kurz und hart, aber unmissverständlich in seiner Bedeutung. Und für alle Fälle sollte er denken, sie würde jetzt Hinterhältigen Slytherin mit ihm spielen, was ihre Motive betraf, flüsterte sie wild gegen seine Lippen: „Ich liebe dich.“
Als sie sich zurückzog, schoss so etwas wie Angst über seine Gesichtszüge. „Hermine--“
Wild schüttelte sie mit ihrem Kopf. „Nein. Ich liebe dich. Wag es nicht zu sterben.”
Bevor er ihr irgendwie darauf antworten konnte, zischte er, umfasste seinen Arm mit dem Dunklen Mal. Voldemort rief seine Todesser. Die Verbindung zwischen ihnen allen war jetzt geöffnet. Mit wild pochendem Herzen schlang Hermine ihre Arme um Severus, als dieser sie disapparierte und dem Ruf des Dunklen Lords folgte.
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
Daniel Radcliffe über Unterwasser-Dreharbeiten