von Josy
Hallo ihr Lieben, viele Danke für die Kommentare von: Turpin, Lisa, NickiMalfoy, Black_Rose, Kumkwat, Elbe
Freue mich natürlich, wenn ich dieses mal wieder von allen was höre. :)
Viel Spaß bei dem neuen Kapitel.
*
Chapter Four - in dem ich mich blamiere
"Die Hauptaufgabe des Lehrers ist nicht, Bedeutungen zu erklären, sondern an die Tür des Geistes zu klopfen." - Rabindranath Tagore
Ich liege in meinem Bett.
Es hatte sich herausgestellt, dass dieses Bett meins sein musste. Die anderen beiden Betten waren nämlich besetzt. Und zwar von Alice Brown und Charlize Heron. Alice war ein wenig rundlich und hatte ein hübsches Gesicht und braune Löckchen. Ich, als alles wissender Harry Potter Fan, war mir natürlich im Klaren darüber, dass Alice später Frank Longbottom heiraten würde. Über Charlie wusste ich allerdings nichts… Schien nicht so ein wichtiger Charakter für Joanne zu sein. Charlie war klein, schlank und sah ziemlich frech aus. Sie hatte stroh blonde Haare und ein schräges, fransiges Pony. Klingt eigentlich nicht so uninteressant. Hm naja, was soll’s.
Also, jetzt liege ich in meinem Bett.
Ich bin ratlos.
Ich hab keine Ahnung, wie das gekommen ist. Also nicht das mit Charlie und Joanne, sonder warum zum Teufel ich mich jetzt eigentlich Fragen muss warum Joanne Charlie nie erwähnt hat.
Ich glaube es ist alles nur ein Traum…
Ich wache auf. Hektisch setzte ich mich auf, denn ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ein dunkelroter Vorhang versperrt mir die Sicht und mit einem Schlag fällt es mir wieder ein. Ich bin in Hogwarts! Immer noch. Ist zum Glück doch kein Traum. Es fühlt sich alles ziemlich echt an.
Ich stehe gemächlich auf. Alice und Charlie rennen schon im Schlafsaal herum. Charlie steht nur in Unterwäsche da und Alice ist schon soweit, dass sie einen Rock trägt.
„Morgen, Ash!“, begrüßen sie mich im Chor. Ich hebe nur schlapp die Hand und schlurfe ins Bad.
Nach meiner morgendlichen Dusche ziehe ich mich an. Schuluniform. Schrecklich! Ich erinnere mich noch gut an meine Schuluniform, die ich sonst immer getragen habe. Ebenfalls einen schwarzen Rock mit Ballerinas oder ähnlichem. Dann eine weiße Bluse. Auf meiner alten Schule trug ich einen blauen Jumper und einen Blazer oben drüber, beides mit dem Logo meiner Schule. In Hogwarts hat man einen schwarzen Pulli mit dem Griffindort Wappen. Also nur die Griffindors. Eine Kravatte, die ich getrost weglasse. Ich meine, ich bin ein Mädchen! Was brauch ne Krawatte? Ich will schließlich nicht in irgendnem schrägen Porno mitspielen, der dann heißt: Sexy Schülerin ist total geil drauf… Raaw. Ne danke. Lieber nicht.
Dann muss ich noch diese merkwürdigen Umhänge anziehen. An die habe ich mich immer noch nicht gewöhnt… Herausgefunden was die bringen sollen hab ich allerdings auch noch nicht. Das ist der totale Mist. Wenn ich den trage, sehe ich von hinten total unförmig aus!
Nach dem ich dann endlich richtig gestylt bin, begebe ich mich runter in den Gemeinschaftsraum, wo ich schon ungeduldig von Lily erwartet werde.
„Wie lange brauchst du denn?“, fragt sie sofort.
„Ich hab nun mal kein eigenes Zimmer wie du!“, entgegne ich.
Lily mault nur etwas, das wie: „Jaja, alles nur Ausreden!“ klingt.
Ich zucke die Schultern und wir gehen weiter in die große Halle. Ich setzte mich am Anfang den Griffindortisches hin. Ich muss ja wirklich nicht die 50 km bis ans Ende laufen, wenn hier auch freie Plätze sind. Außerdem saßen da hinten James und Sirius. Ich war mir nicht sicher ob ich ihnen schon so früh am morgen in die Augen schauen wollte…
Ich fülle also Cornflakes in meine Schüssel und greife gerade nach der Milch, als sich vier Leute neben uns setzten. Ich schlucke, denn ich ahne schlimmes. Lass dich nicht beirren. Nimm einfach die Milch. Das tue ich auch, kann allerdings nicht verhindern, dass ich aufschaue. Ouh nein. Ich schaue wieder runter. Sirius Grinsen ist ja nicht zum aushalten.
Glücklicherweise saß Lily ja noch neben mir, die diese ganze Bagage nicht ausstehen konnte. Bis auf Remus vielleicht.
„Was wollt ihr?“, schnauzte sie also, wie erwartet. Auf die gute Lily ist halt immer Verlass.
Ich wagte einen Blick nach oben. Nur um festzustellen, dass weder Sirius Augen von mir, noch sein Grinsen verschwanden, während er antwortet. „Ach, ich wollte mich eigentlich nur erkundigen wie es euch so geht.“
Was sollte das denn jetzt? Kann er nicht einfach zum Punkt kommen?
„Und natürlich wollten wir uns nach dem Grund erkundigen, warum du uns gestern in unserem Schlafsaal besucht hast.“ Ha, wusste ich’s doch. Was soll ich denn jetzt sagen?
Lily schaut mich nur Stirn runzelnd an, während das Grinsen von Sirius wie fest gemeißelt zu seien scheint. Warum musste ich auch die ganze Zeit auf seinen Oberkörper schauen?
Alice und Charlie betreten gerade die Halle. Wo waren die eigentlich gewesen? Naja, sie kommen gerade richtig!
„Alice! Charlie!“, rufe ich so laut ich konnte und ziehe sie links und rechts von mir auf die Bank. „Wie geht es euch denn heute? Habt ihr gut geschlafen?“
„Äh, wir haben uns doch grade noch gesehen…“, sagt Charlie verwirrt und macht eine Bewegung nach oben, die wohl unseren Schlafsaal andeuten soll.
„Lenk mal nicht vom Thema ab.“ War das gerade Lily? Oh no.
Sirius wittert anscheinend die Unterstützung des Feindes, denn er sagt immer noch grinsend: „Nachdem sie dann dort in der Tür stand, ist sie nicht mehr so schnell weggegangen… So was nennt man auch stalking. Und Belästigung“ Wieso sagt er das denn jetzt auch noch so amüsiert?
„Ich… Also ich…“ Nicht stottern Ashley. „Ich… hab was gesucht.“
Genau, lass dich nicht irritieren. Ich nehme zum zweiten Mal die Milch und schütte nun auch endlich was auf meine Cornflakes. Um der Erklärung noch etwas Nachdruck zu verleihen, schaue ich überzeugend in die Runde.
„Ashley!!! Pass doch auf!“, schreit Lily plötzlich.
Erschrocken schaue ich sie an und merke plötzlich wie etwas sehr kaltes meinen Bauch hinunter läuft.
Ich stoße einen spitzen Schrei aus! „Ahh! Oh mein Gott… Uhh, das ist so kallllt“, jammere ich. Dieses dumme Grinsen von Sirius hat mich anscheinend so verwirrt, dass ich die kalte Milch nicht auf mein Müsli sondern auf mich geschüttet habe. PEINLICH!
Also es wäre ja nicht so peinlich gewesen, wenn ich jetzt nicht so laut geschrien hätte und wenn ich dann damit nicht die Aufmerksamkeit der gesamten großen Halle auf mich ziehen würde.
Jetzt starren natürlich alle auf mein milchdurchtränktes Oberteil oder mein entsetztes Gesicht. Zu allem Unglück springe ich auch noch auf, was diese ganze Situation nur noch verschlimmert. In solchen Momenten denk man sich ja eigentlich: So jetzt kann es doch wirklich nicht mehr schlimmer werden. Doch natürlich geht es noch schlimmer!
Ich bücke mich also hastig um meinen Zauberstab aus meiner Tasche zu fischen, stoße aber dabei noch den Kürbissaft um. Er fließt direkt auf Alice zu. Die fängt auch an zu kreischen, springt wie von der Tarantel gestochen auf und wirft in ihrer Eile Alles um, das sie irgendwie erreichen kann um.
Ich habe jetzt endlich meinen Zauberstab und will das ganze Chaos wieder in Ordnung bringen.
Ich ziele auf Alice’ Kürbissaft-Oberteil und wedele mit dem Zauberstab. Ich hab keine Ahnung was ich da gemurmelt habe, ich weiß nur: Es war der falsche Spruch, denn Alice geht in Flammen auf. Wieso mache ich das auch? Ich habe gestern zum ersten Mal in meinem Leben gezaubert!
Okay, nur ihr T-shirt brennt. Aber das ist ja wohl schlimm genug.
Jetzt springen auch alle im Umkreis auf und ich will die arme Alice wieder löschen, doch da fällt mir der Wasser-Zauberspruch nicht ein! Wie auch? Den hab ich doch nie gelernt!
Hektisch wirbele ich herum. Genauso wie alle anderen. Und als mir bewusst wird, dass keiner in der Lage ist Alice zu retten, muss ich das wohl, trotz mangelnder Zauberspruchkenntnis übernehmen. So ein Mist aber auch!
Das einzige was mir in diesem Moment einfällt ist, mich auf Alice zu stürzen und das Feuer zu ersticken. Gesagt – Getan. Okay, in diesem Fall: Gedacht – Getan.
Dann weiß ich nur noch dass es ganz heiß geworden ist und mir schwarz vor Augen wurde…
Ich wache auf, kann aber meine Augen nicht öffnen. Ich fluche.
„Oh sie wacht auf“, flüstert jemand.
Ich hebe meine Hand und reibe hektisch an meinen Augen herum. Die Erinnerungen strömen zurück. Schnell. Alice brennt.
Ich merke, dass es weh tut, wenn man sie Hand hebt. Ich stöhne. Langsam können meine Augen sich wieder bewegen. Ok, ich bin nicht blind, gut zu wissen.
Die Stimmen fangen an zu flüstern, als ich meine Augen öffne. Es dauert kurz, bis ich mich an das Licht gewöhnt habe, doch dann erkenne ich Lily, James, Sirius, Peter, Remus, Charlie, Madam Pomfrey und Dumbledore. Das ganze überfordert mich jetzt etwas und ich kneife die Augen schnell wieder zu.
„Ashley? Können sie mich hören?“ Das war Madam Pomfrey, da war ich sicher. Meiner Stimme traue ich allerdings noch nicht so viel zu, deswegen nicke ich einfach.
„Können sie die Augen öffnen?“
Also schön. Ich öffne meine Augen wieder. „Hi?“, sage ich unsicher mit einer Stimme, die ziemlich heiser und voll abturnend klingt.
Lily seufzt erleichtert und drückt meine Hand, die sie anscheinend schon die ganze Zeit hielt. Sirius stößt mit einem leisen Zischen die Luft aus, die er angehalten hat und von den Mienen der restlichen Rumtreiber sowie von Charlie fällt die Anspannung.
„So, da sie sich nun allesamt vergewissert haben, dass es Ms Bradford gut geht und dass Alice wieder gesund wird, können sie wohl alle getrost ihre Prüfungen schreiben“, sagt Dumbledore. Ach du Schreck, den habe ich ja ganz vergessen. Mit großen Augen schaue ich den alten Mann an, der neben mir sitzt. Obwohl, so alt sieht er auch nicht aus. Zu Harrys Zeiten halt älter.
Es gibt unwilliges Gemurmel von meinen Freunden, doch schließlich verschwinden sie aus dem Krankenflügel nachdem sie mir alle noch einmal zugelächelt haben. „Viel Glück bei Zauberkunst“, rufe ich hinterher und schaue dann den Schulleiter erwartungsvoll an.
Er scheint nicht zu verstehen, was ich ihm mit meinem Blick sagen will, also erkläre ich: „Sollten sie mich nicht auch zu den Prüfungen schicken?“ „Bist du verrückt, mein Kind?“, mischt sich Madam Pomfrey ein, „Du hast schwere Verbrennungen erlitten. Ich konnte sie zwar alle heilen, aber in deinem schwachen Zustand wirst du keine Prüfungen schreiben!“ Damit wuselte sie davon, in eins von ihren Hinterzimmern.
Mein Blick gleitet wieder zu Dumbledore, der mich nachsichtig aus diesen furchtbar blauen Augen ansieht.
„Ashley, ich muss mit dir reden.“
Was? Mit mir? Worüber denn? Ich gucke ihn argwöhnisch an.
„Ich weiß von allem.“
Oh Gott, jetzt macht er mir aber Angst. Was hab ich denn angestellt? ‚Alice fast abgefackelt?’, höre ich eine kleine gemeine Stimme in meinem Kopf.
„Hören sie Professor“, sage ich eilig, „Ich wollte Alice wirklich nicht umbringen! Das war ein Unfall. Ich…“ kann ihm doch nicht sagen, dass ich eigentlich nicht zaubern kann.
Dumbledore lächelt noch nachsichtiger, wenn das irgendwie geht. „Keine Sorge, Mrs Bradford, ich weiß was geschehen ist und ich weiß von den Umständen.“
„Hä?“ Ok, was war denn jetzt los?
„Sie haben es mir zu verdanken, dass sie hier sind.“ Wie jetzt?
„Also, dass ich im Krankenflügel bin oder hier hier?“
Dumbledore schmunzelt. „Im Grunde bin ich an beidem Schuld. Ich hoffe das kannst du mir verzeihen.“
Ich schaue ihn verdattert an. „Was… Sie meinen… Sie waren…?“
Er kichert. Er KICHERT? Er lacht mich doch tatsächlich aus. Und vor so etwas soll mal Respekt haben?
„Lass es mich erklären okay?“ Ich nicke stumm ohne ihn aus den Augen zu lassen, ohne auch nur zu blinzeln.
„Es… Harry Potter hat es nicht geschafft Lord Voldemort zu besiegen, nachdem ich scheinbar gestorben bin.“ Der Mund klappt auf. WAS?
„Ich weiß, dass sie die Bücher gelesen haben, doch das ganze hat sich ein wenig anders zugetragen.“
„Wie jetzt?“
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