von Josy
Chapter One - in dem alles ziemlich komisch ist
„Früher war sogar die Zukunft besser.“ – Karl Valentin
Ich liege in der Badewanne. Und denke nach. Mein Leben ist eigentlich ziemlich unkompliziert. Ich gehe auf ein gutes Gymnasium, hab coole Freundinnen und einen süßen Freund, den ich über alles liebe und Eltern die mich auch über alles lieben. Im Grunde läuft in meinem Leben alles glatt. Außerdem bin ich ein totaler Harry Potter Freak und der Meinung, dass Band 5 der Beste ist! Und Band 7 der zweitbeste.
Ich steige aus der Badewanne und nehme mir ein Handtuch vom Haken. Ich schaue in den Spiegel und blicke in kristall klare, blaue Augen. Ich fahre mir mit dem Fingern durch mein honigblondes Haar. Ich habe eigentlich schöne große Locken, aber da meine Haare nass sind, hängen sie schwer über meine Schulter. Für alle sie sich jetzt fragen, wer ist denn „Ich“: Ich bin Ashley Bradford. Wohne in London und bin 16. Meine Eltern sagen ich fühle mich aber wie 19. Vielleicht stimmt das ja sogar, aber ich würde meinen Eltern natürlich nie Recht geben. So was gehört sich einfach nicht, für einen 16-jährigen Teenager!!
Ich ziehe mir rasch irgendwelche Klamotten an und föhne mir die Haare. Heute war Sonntag und ich hatte Zeit mal wieder in meinen super tollen Harry Potter Büchern zu schmökern. Sonntag war bei mir ein heiliger Tag, der ganz Harry gewidmet war. Keiner durfte zu mir kommen, keiner durfte anrufen und erst recht keiner durfte mich beim lesen unterbrechen!!! Ich gammelte mich also auf mein Sofa und fing an zu lesen. Harry Potter und der Orden des Phönix. Ich habe keine Ahnung wie lange ich schon lese, aber es dürfte eine Weile sein, denn inzwischen bin ich an der Stelle bei der Harry in Snapes Denkarium fällt. Das ist meine absolute Lieblingsstelle. Ich lese weiter und wenn ich mit dieser Stelle fertig bin, fange ich wieder von vorne an. Ich schätze ich hab sie jetzt ungefähr 20 Mal gelesen. Ich beschließe es das 21. Mal laut zu lesen, ich habe eine unglaublich große dramatische und theatralische Ader. Es beginnt mir Spaß zumachen und ich steigere mich immer mehr in diese Sache hinein. James, Sirius, Schniefellus und nicht zu vergessen Lily!! Meine Heldin. Was ich nicht alles dafür geben würde diese ganzen Personen in echt zu treffen…
„’Ich brauch keine Hilfe von dreckigen kleinen Schlammblüterinnen wie der’“, lese ich vor. „’Schön!’, sagte Lily kühl ‚In Zukunft-‚“ Plötzlich wird alles schwarz vor meinen Augen. Was passiert hier?, frage ich mich verzweifelt. Ich hab das Gefühl ich falle. Ich falle immer tiefer, immer weiter, immer schneller.
RUMMS.
Autsch! Ich knalle auf den Boden und meine Umgebung nimmt wieder klare Gestalt an. Was hat das zu bedeuten?
„Und an deiner Stelle, Schniefelus, würde ich mir mal die Unterhose waschen!“, höre ich jemanden keifen.
Ich blinzele. Das kann doch nicht war sein. Jetzt stehe ich hier auf einer Wiese mit einem See, die verdächtig nach der Hogwartswiese aussieht. Und zu allem Überfluss stehen dann auch noch Menschen vor mir, die auf J.K.Rowlings Lily-Beschreibung, James- und Sirius- Beschreibung zutreffen. Sie brüllen alle noch ein bisschen rum, aber ich kann nicht zuhören, ich kann gar nichts. Ich kann es nicht fassen! Was ist nur passiert?
Ich falle um. Meine Beine haben nachgegeben. Was soll das? Ist das ein übler Scherz? Comedy-Falle? Oder habe ich Halluzienazionen? Jetzt spüre ich nichts mehr und das ist wahrscheinlich auch besser so, sonst hätte ich geschrien. Plötzlich sitz jemand neben mir und zerrt mich hoch. Ich blinzele und sehe grüne Augen und rote Haare. Lily Evans. Sofort bin ich ohnmächtig.
„Was hat sie denn?“, höre ich eine aufgeregte Stimme.
„Ich denke, irgendetwas hat sie auf brutalstes geschockt, aber ich habe keine Ahnung was dass sein könnte. Das liegt bei ihnen Miss Evans. Sie sind ihre beste Freundin und sollten ihr Probleme kennen. Auf jeden Fall fehlt ihr nichts. Sie kann mit ihnen gehen, Miss Evans, wenn sie aufwacht.“
Ich stutze, Miss Evans, meine beste Freundin? Was geht hier vor?
Ich schlage die Augen auf und schaue in das Gesicht von Madam Pomfrey. Ich liege in einem Krankenbett werde aber von Lily gleich heraus gezerrt. Madame Pomfrey unternimmt nichts und ich lasse es mir gefallen. Draußen auf dem Flur, sah Lily mich erwartungsvoll an.
Ich beschließe so zu tun als hätte ich ein Black-out. „Wer bist du?“, frage ich also total dumm.
Lily sieht mich entsetzt an und sagt: „Ich bin Lily Evans deine beste Freundin!“ Aha, sie ist meine beste Freundin. Ist ja hoch interessant!
„Und wo sind wir?“
„In Hogwarts, du bist eine Hexe. Genau wie ich! Was war denn vorhin los mit dir?“
„Ich weiß nicht.“ Ich weiß es wirklich nicht. Plötzlich stehe ich da, in einer Welt die eigentlich nur auf dem Papier existiert und in der ich doch gar nichts zu suchen habe. Jetzt entpuppt sich das alles als echt und Lily Evans als meine beste Freundin. Das ist alles so komisch... Kann doch auch eigentlich gar nicht sein! Oder?!
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