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Fanfiction

Hermine Granger und die Suche nach den Todgeweihten - Cambridge

von timlarsson

„Wer kommt eigentlich auf die Idee, ne Zaubererbibliothek ausgerechnet in eine Muggelschule einzubauen?“, beschwerte sich George. Die drei standen unter dem Tarnumhang am Rande des Campus der Universität von Cambridge.
„Das ist keine einfache Schule, George“, berichtigte Hermine ihn, „das ist eine Universität. Da gehen Muggel hin, die mit der normalen Schule schon fertig sind!“
„Und was machen die dann hier?“
„Na, was schon? Lernen!“
„Boah, das ist ja grausam“, stellte Fred fest. „Stell Dir mal vor du müsstest nach Hogwarts noch mal fünf Jahre lernen, George.“
„Naja, sind halt Muggel“, gab George zurück. „Kann man nicht erwarten, die zu verstehen.“
„Hast Du denn ne Ahnung, wie wir in die Bibliothek reinkommen?“, fragte Fred.
Hermine verdrehte die Augen. „Natürlich“, sagte sie, „und wenn ihr auch ab und zu mal in ein Schulbuch geguckt hättet, wüsstet ihr es auch.“
Fred und George sahen sich mit gewichtigem Blick grinsend an.

Es war bei ihrer Größe mittlerweile durchaus ein wenig beschwerlich, wenn sie sich zu dritt unter dem Tarnumhang verbargen und sich dabei auch noch fortbewegen mussten. Zudem war auf dem Campus der Universität relativ viel los, denn trotz der Kälte schien die Sonne und viele Studenten schien es nach draußen zu ziehen. So mussten sie aufpassen, nicht versehentlich jemanden anzurempeln oder mit dem Umhang irgendwo hängenzubleiben und plötzlich ohne dazustehen.
„Die Bibliothek ist hinter der Muggelbibliothek versteckt“, flüsterte Hermine ihnen zu, als sie sich gerade unter größeren Mühen durch das Hauptportal in die große Universitätshalle gemogelt hatten. Eine große, blonde Studentin streifte in diesem Moment ganz nah an ihnen vorbei. George stieß Fred mit dem Ellenbogen leicht in die Rippen um ihn auf die junge Frau aufmerksam zu machen.
„Ich glaube ich geh nach Hogwarts auch noch studieren“, flüsterte Fred leise.
George nickte eifrig.
Die Studentin wandte kurz irritiert den Kopf in ihre Richtung, ging dann aber unversehens weiter.
„Jungs, würdet Ihr Euch bitte auf das Wesentliche konzentrieren“, fauchte Hermine sie an, „sonst kann ich es das nächste Mal auch alleine machen.“
„Okay, wir sind jetzt ganz bei Dir“, sagte George grinsend und gemeinsam suchten sie nach einem Schild, das den Weg zur Bibliothek wies.

Die Bibliothek befand sich im Untergeschoss, so dass sie eine Treppe hinabsteigen und dann das Ende eines großen und breiten Ganges aufsuchen mussten. Auch hier im Untergeschoss waren unverändert viele Studenten unterwegs, so dass sie nach wie vor aufpassen mussten. Als sie die Universitätsbibliothek erreicht hatten, mussten sie einen kleinen Moment warten, bis ein Student herauskam und sie hinter ihm durch die sich langsam wieder schließende Tür hineinschlüpfen konnten.
Sie stahlen sich an einer älteren Frau vorbei, die gleich am Eingang hinter einem Tresen stand („Keine Bibliothek ohne ihre Madame Pince“, bemerkte Fred) und betraten die hinteren Bereiche der Bibliothek.
„So viel anders als in Hogwarts sieht es zumindest hier auch nicht aus“, bemerkte George lapidar.
„Und wo geht es nun rein?“, fragte Fred.
„In Die Großen Zaubererbibliotheken Europas steht, dass man zwischen dem Regal für die Fakultäten Physik und Chemie hindurchschlüpfen muss.“
„Hermine“, meinte George, „das hier sind die Regale für Physik und Chemie!“ Er blickte die beiden endlosen Regale hoch und auf den Zwischenraum dazwischen, der höchstens fünf Zentimeter betrug. „Stand da wirklich HINDURCHSCHLÜPFEN?“, fragte er ungläubig.
„Wortwörtlich“, gab Hermine zurück, „aber das wird nicht gemeinsam gehen, deshalb müssen wir den Tarnumhang ablegen und nacheinander durch.“
„Naja, hier ist doch grad niemand“, sagte Fred schulterzuckend.
„Aber auf der anderen Seite aber vielleicht schon“, zischte Hermine ihm zu.
„Also, dann gehst Du am besten mit dem Umhang vor“, meinte George zu Hermine, „wartest drüben und wir kommen dann nach.“

Sie versicherten sich kurz, dass niemand in der Nähe war, dann traten Fred und George unter dem Tarnumhang hervor, während Hermine auf die Stelle zwischen den Regalen zuging. Sie steckte eine Handfläche zwischen die Regale, die wie von Geisterhand verschwand. Dann steckte sie den Arm langsam weiter hindurch, der, als der knappe Zwischenraum zwischen den Regalen nicht mehr ausreichte, zusammengequetscht wurde, was zwar keine Schmerzen aber ein durchaus unangenehmes Gefühl hervorrief. Hermine schloss die Augen, holte einmal tief Luft und schlüpfte dann schnell durch den Spalt. Es fühlte sich an als würde der ganze Körper einmal kurz durch zwei eng aneinander stehende Walzen gezogen doch dann stand Hermine schon in einer der größten Zaubererbibliotheken Europas. Sie prüfte rasch den Sitz ihrer Tarnumhangs, doch daran, dass die anderen Hexen und Zauberer keine Notiz von ihr nahmen, merkte sie, dass der Umhang wohl unversehrt geblieben sein musste.

Die Zaubererbibliothek von Cambridge war riesig, jedoch ganz anders als die Bibliothek in Hogwarts. Nicht einfach hintereinander aufgereihte Regale bestimmten das Bild sondern viele Tische, Stühle und andere Lesegelegenheiten. Die Regale standen nicht streng geordnet wie in Hogwarts sondern waren relativ wild in der ganzen Halle verteilt, deren Mobiliar, Boden, Wände und Decke komplett aus einem kastanienbraunen Holz waren. Im, von Hermine aus gesehen, linken hinteren Teil der Bibliothek konnte man eine ebenfalls hölzerne Treppe auf eine Art quadratische Empore hinaufgehen, auf der sich ebenfalls Bücherregale, Tische und Stühle befanden, ebenso wie darunter. An einigen Tischen saßen Zauberer, manche suchten auch die Buchrücken an den Regalen entlang. Insgesamt mochten etwas 30 Personen im Raum sein, die jedoch bei der Größe nicht so sehr ins Gewicht fielen.
Kurz nach Hermine schlüpfte Fred durch den Eingang, nur mit dem Unterschied, dass er sichtbar war. Doch auch von ihm wurde kaum Notiz genommen. Ein Zauberer in der Nähe, mit einem blauen Umhang und einem Zylinder auf dem Kopf sowie einer knubbeligen Nase unter den faltigen Augen, der in ein Buch vertieft war, blickt kurz auf, verschwand dann aber wieder mit den Gedanken in seiner Lektüre. Hermine nutzte die Gelegenheit und warf schnell den Umhang über Fred. Da tauchte auch schon George auf. Wieder blickte der Zauberer mit dem Buch auf, blickte George jetzt jedoch länger an.
„Steh da nicht so lange rum, Junge“, rief er zu George hinüber, „sonst tritt Dir der nächste der durchkommt in den Rücken.“
George sah den Mann irritiert an und nickte ihm nur mit einem „Ääh, ja“, unsicher zu, dann hörte er ein „Psst, George!“, vom einem der Bücherregale an der Seite. Er verschwand hinter dem Regal, dann sah er plötzlich eine Hand auftauchen und im nächsten Moment stand er mit Hermine und Fred wieder unter dem Tarnumhang.
„Hat gewissen Vorteile, dass ihr Zwillinge seid“, grinste Hermine. „Er dachte Du wärst immer noch Fred, der dort stand. Los, wir müssen in die Abteilung für magische Geschöpfe“, fügte sie hinzu und zog die beiden mit sich.
„Moment“, sagte Fred, „können wir uns nicht erstmal umgucken, wer hier alles so rumläuft. Wenn uns keiner kennt, würde ich nämlich gerne diesen Tarnumhang ablegen. Außerdem, wie sollen wir da noch Bücher durchgucken, wenn schon für uns drei kaum genug Platz darunter ist.“
Hermine signalisierte mit einem Nicken, dass sie einverstanden war, dann schlichen sie vorsichtig unter dem Tarnumhang durch die ganze Bibliothek und schauten sich jeden Zauberer und jede Hexe an, die sonst noch vor Ort war. Fred und George kannten nicht einen von ihnen.
„Ich werde wohl besser drunter bleiben, was?“, fragte Hermine, als Fred und George hinter einem Regal unter dem Umhang hervorkamen.
„Würde ich Dir raten.“, sagte Fred. „Es ist schon ziemlich wahrscheinlich, dass Dich nicht nur einer, sondern vielleicht sogar jeder hier erkennen würde.“
Währenddessen war George bereits die Treppe zur Empore hinaufgeklettert und winkte ihnen zu.
„Hier! Abteilung für magische Geschöpfe“, sagte George und tat so, als würde er nur mit Fred sprechen, da ein fast glatzköpfiger Zauberer mittleren Alters an einem Tisch neben ihm saß und Hermine nicht sehen konnte. „Wonach sollen wir suchen?“
Hermine, die wegen des Fremden nicht sprechen konnte, zog Fred neben ihr leicht an der Jacke, der sich mit ihr ein StĂĽck entfernte.
„Ihr müsst irgendwie den Zauberer da loswerden, sonst kann ich nicht sprechen“, flüsterte Hermine Fred zu.
„Hermine, das ist uns auch klar“, flüsterte Fred und warf einen Blick zu dem Zauberer hinüber, der sich gerade etwas in den Mund steckt. „Warte einfach noch ein winziges Momentchen, dann erledigt sich das Problem von ganz alleine.“
Hermine fragte sich gerade, was Fred meinte doch im nächsten Moment war ihr alles klar. Der Mann fasste sich gerade verwundert an die Nase, als Hermine ein paar Tropfen rote Flüssigkeit heraustropfen sah. Vor ihm lag ein kleines, zusammengeknülltes Stück Silberpapier. Innerhalb weniger Sekunden rannen ganze Sturzbäche von Blut aus seiner Nase und der Mann, der zunächst versucht hatte, das Nasenbluten mit einem Taschentuch zu stoppen, sprang hektisch auf und stürzte auf die Treppe zu, die von der Empore hinabführte und verschwand nach unten, wo Hermine ihn durch die Halle eilen und schließlich in einem Kamin verschwinden sah.
„Nasblutnougat“, sagte Fred gutgelaunt. „Wie ich schon mal sagte, immer gut, etwas davon dabei zu haben.“
Hermine nahm sich die Freiheit, breit zu grinsen. SchlieĂźlich konnten Fred und George es nicht sehen.
„Gut, dann los!“, sagte sie und sie setzte sich an einen Tisch, gab Fred und George fortwährend Anweisungen, nach was für Büchern sie Ausschau halten sollten, überflog manche kurz, in manchen las sie auch länger und stand ab und an auf, um selbst nach dem richtigen Buch zu suchen.
„Bist Du sicher“, dass es überhaupt magische Geschöpfe sind?“, fragte George, als sie nach über einer Stunde immer noch nichts über die Nansalmaagin gefunden hatten.
„Na, glaubst Du die schicken ein paar Schäferhunde los?“, fragte Hermine, in dem Moment fiel ihr Blick auf ein Buch mit verstaubtem, braunen Rücken und goldener Aufschrift in der obersten Reihe des Regals vor ihnen.
„Hol mir das da mal runter“, sagte sie zu George und zeigte mit dem Finger auf das Buch.
George Weasley streckte sich und erreichte das Buch gerade so, ohne eine Leiter zu holen. Er betrachtete es.
„Misslungene Züchtungen aus dem 19. Jahrhundert?“, las er von dem Einband vor. „Was willst Du denn damit?“
„Erinnerst Du Dich nicht mehr, was McGonagall neulich in Leightons Haus zu Hoddle gesagt hat, als der fragte ob irgendjemand schon mal was von den Nansalmaagin gehört hat? Diese misslungenen Schlangen-Menschenkreuzungen hat sie gesagt und angezweifelt, dass es die überhaupt noch gibt!“
„Tja, jetzt wo Du es sagst, fällts mir auch wieder ein“, sagte George.
Hermine schlug das Buch auf und überblätterte schnell ein paar Seiten, dann ging sie etwas langsamer vor und schon bald machte sich ein zufriedener Ausdruck auf ihrem Gesicht breit.“
„Hier! Ich habs!“, rief sie fast etwas zu laut und las dann weiter.
„Das wird uns weiterhelfen“, sagte sie schließlich. Fred und George tasteten vorsichtig nach ihr und setzten sich dann links und rechts neben sie.
„Hier steht alles soweit, wie Nordan uns das auch erzählte hat, dass es einen Versuch gab Schlangen und Menschen zu kreuzen und dabei eben diese Kreaturen entstanden, die die Mongolen Nansalmaagin nennen. Der Name wurde auch in der Literatur übernommen. Ob von diesen Kreaturen noch welche existieren, wusste man zumindest bei Herausgabe dieses Buches nicht und das ist gut 50 Jahre her. Normalerweise müssten sie ausgestorben sein, steht hier, aber es bestände die Möglichkeit, dass sie ihre Art durch Inzucht am Leben erhalten haben.“
„Das ist bei Tieren aber nicht so wirklich was besonderes“, warf Fred ein.
„Nein, aber es sind immerhin nur zur Hälfte Tiere“, entgegnete Hermine. „Was man allerdings schon damals festgestellt hat war, dass die Nansalmaagin im Spurenlesen unerreichbar waren. Irgendwie spürten sie ein Objekt, dass sie verfolgten. Es ist nie geklärt worden, was dafür verantwortlich war: Die Nase, die Augen, irgendein anderes Sinnesorgan oder etwas ganz anderes. Allerdings steht hier, wie man diese Gabe praktisch gänzlich abschalten kann.“
Fred und George schauten Hermine abwartend an – oder zumindest glaubten sie, sie anzuschauen.
„Führte man ein Büschel Einhornhaar mit sich, dann gelang es den Nansalmaagin plötzlich nicht mehr, ihre Beute zu orten“, las Hermine vor.
„Einhornhaar?“, fragte Fred. „Ein Büschel? Das liegt ja auch gottlob an jeder zweiten Straßenecke rum!“
„Naja, so steht’s hier“, sagte Hermine. „Aber egal wie schwer es zu besorgen ist…es ist wenigstens ne Chance, die Biester unbemerkt zu verfolgen.“
„Ich denke mal, dann suchen wir als nächstes nach einem Buch, in dem steht, wo man am wahrscheinlichsten auf ein Einhorn trifft“, folgerte George.
„Das kannst Du machen“, sagte Hermine. „Fred guckt nach dem Aperto Cancelio Zauber und ich versuche noch etwas über Zwillingszauberstäbe herauszufinden.“
„Hemine“, sagte Fred, „selbst Dumbledore hat gesagt…“
„dass niemand genau weiß, was das Zusammentreffen von Zwillingen bewirkt, ich weiß“, unterbrach Hermine ihn. „Aber trotzdem möchte ich einmal selbst danach schauen und die Bibliothek in Hogwarts gab nichts her.“
„Na, wenn Du hier nichts findest, dann wahrscheinlich nirgends“, bemerkte George.

Während George auf der Empore in der Abteilung für magische Geschöpfe blieb und nach einem Buch über Einhörner suchte, begab sich Fred mit Hermine, die unsichtbar hinter ihm her schlich, die Treppe hinab. Fred begleitete Hermine in den Bereich mit Zauberstab- und Besenkunde, damit sie durch irgendwelche Geräusche nicht doch noch jemandem der anderen anwesenden Zauberer auffiel, und suchte dann selbst den Bereich für historische Magie auf.
Hermine war in ihrem Bereich glĂĽcklicherweise so gut wie alleine, so dass es hoffentlich nicht auffallen wĂĽrde wenn sie ein Buch aus dem Regal nahm.

Stunden später hatte Hermine unzählige Bücher mit allen möglichen Informationen über Zauberstäbe durchgeblättert, doch über die Wirkung, die zwei Zwillingsstäbe einander entfachten, wenn sie sich trafen, fand sie nichts – ja, nicht mal überhaupt über Zwillingsstäbe. Fred und George kamen ab und an unauffällig in ihren Gang und fragten leise, ob sie nicht langsam Schluss machen könnten aber Hermine vertröstete sie immer wieder damit, sie wolle nur noch dieses eine Buch durchschauen. Aus diesem einen Buch wurden mehrere und als es Abend wurde und nur noch einige wenige Zauberer in der Bibliothek waren, wollte auch Hermine gerade aufgeben als sie doch noch auf etwas stieß. Mehr durch Zufall blieben ihre müden Augen beim Durchblättern des Buches „Die ältesten Zauberstäbe“ auf einem Bild hängen, auf dem zwei gleichartig aussehende Zauberstäbe zu sehen waren. Hermine machte sich zunächst nicht viel Hoffnung, als sie den kleinen Text unter dem Bild las: „Geschwisterzauberstäbe“ stand darunter und ein Verweis auf eine Fußnote auf der nächsten Seite. Schnell blätterte Hermine um und las den noch kleineren Text am Ende der Seite: „Kein Zauberstab ist wie der andere und doch gibt es einige wenige in der Geschichte der Zauberei, die man zumindest als Geschwister bezeichnen könnte. Diese Zauberstäbe werden aus dem gleichen Holz und von der gleichen Hand hergestellt und enthalten einen absolut identischen Kern, sei er aus Drachenherzfaser, Einhornhaar oder jedem anderen Material. Noch viel seltener sind jedoch Geschwisterstäbe, die eine Schwanzfeder des gleichen Phönix als Kern besitzen. Ihnen sagt man besondere magische Fähigkeiten nach, ebenso den Zauberern die sie tragen und beherrschen können. Diese Zauberstäbe werden auch als Zwillingsstäbe bezeichnet aber in der jüngeren Geschichte kamen sie praktisch nicht vor und wenn doch, wurde dies nie bekannt, da sie sich (außer ihrem Hersteller selbstverständlich) erst dann als Zwillingsstäbe offenbaren, wenn sie aufeinander treffen. Die einzige uns bekannte Zauberstabmanufaktur, die schon Zwillingsstäbe hergestellt hat, ist die der Familie Olivander in London. (Allerdings ist nie bekannt geworden, ob auch jemals beide Zwillinge einen Zauberer gefunden haben).
Hermine blätterte schnell auf die erste Seite des Buches. „Gedruckt 1924“, las sie leise. „Also bevor Voldemort geboren wurde.

Hermine stellte das Buch zurĂĽck in das Regal und schlich unter ihrem Tarnumhang zu Fred und George, die gemeinsam an einem Tisch saĂźen und sich offenbar ĂĽber das unterhielten, was sie herausgefunden hatten.
„Jungs, wir können zurück“, flüsterte sie, als sie neben ihnen war.
Fred und George zuckten kurz zusammen.
„Wer hätte das gedacht“, bemerkte George. „Nach acht Stunden schon!“
„Hast Du noch was gefunden?“, fragte Fred.
„Nein, das heißt…ja. Wir müssen noch zu Olivander. Dass ich da aber auch nicht gleich drauf gekommen bin.“
„Zu Olivander? Jetzt noch?“, fragte Fred.
„Nein, morgen“, entgegnete Hermine. „Ich nehme auch mal an, dass sein neuer Laden jetzt bereits geschlossen hat.“
„Gut, ich geh zuerst durch die Tür zurück“, sagte Hermine, „und nehme Euch dann drüben sofort mit unter den Tarnumhang, falls die Luft rein ist, ansonsten müssen wir uns halt erst ein ruhiges Plätzchen suchen.“
Gesagt, getan: Hermine schlüpfte wieder durch den engen Eingang zurück in die Muggelbibliothek der Universität von Cambridge und sie war noch ein bisschen benommen durch die kurz zusammen gequetschten Eingeweide, als schon Fred und kurze Zeit später George hinterherkamen. Sie warf den Tarnumhang über beide („Schön, Dich mal wieder zu sehen, Hermine!“) und dann schlichen sie vorsichtig aus der Universität hinaus, was sich als wesentlich leichter erwies als sie gedacht hätten, da viel weniger Studenten hier waren als noch am Morgen und so waren sie schon bald weit genug entfernt, um ungefährdet und fern aller neugierigen Blicke zurück nach Dover apparieren zu können.

„Und was habt ihr herausgefunden?“, fragte Hermine, als sie gegessen hatten und am Abend gemeinsam um den Wohnzimmertisch in dem alten Muggelferienhaus saßen.
„Also was den Aperto Cancelio Zauber angeht“, begann Fred, „da muss man wirklich nach suchen. Der Zauber spielt eigentlich heutzutage keine große Rolle mehr. Sehr viel früher, wurde er ab und an mal benutzt – meist zu kriegerischen Zwecken. Allerdings sind die Zauberer, die ihn anwendeten wohl meist kurz danach gestorben, weil die geheimen Tunnel über zu lange Distanzen heraufbeschworen wurden und wie Du bereits herausgefunden hattest, wird ein Zauberer umso mehr geschwächt, desto länger der Tunnel ist. Vor etwa 200 Jahren wurde er dann auf die Liste der schwarzen Magie gesetzt mit der Folge, dass ihn – wenn überhaupt - nur noch schwarze Magier gelernt haben. Soweit ich es herauslesen konnte, ist zurzeit kein Zauberer offiziell bekannt, der diesen Zauber noch beherrscht.“
„Wir wissen aber, dass zumindest zwei Personen ihn doch beherrschen“, wandte Hermine ein.
„Du meinst Malfoy und Hoddle?“, fragte Fred.
Hermine nickte.
„Der Aperto Cancelio Zauber taucht auch deswegen so wenig in der Literatur auf, weil man ihn für ziemlich unwichtig hält. Damals, als er noch öfter angewendet wurde, war das Apparieren noch nicht entdeckt worden, deshalb war es die schnellste Möglichkeit für Zauberer, große Distanzen zu überwinden aber heute gibt es halt ganz andere Möglichkeiten.“
„Trotzdem hat man ja aber wohl anscheinend die Möglichkeit nur mit diesem Zauber in den abgesperrten Bereich in Hogwarts zu gelangen“, überlegte Hermine. „Es ist doch schon komisch, dass ausgerechnet in diesem Moment gleich zwei Zauberer auftauchen, die den Aperto Cancelio eben doch beherrschen.“
„Du meinst…?“
„Dass die magische Abriegelung des Ostflügels von Hogwarts kein Unfall war“, fuhr Hermine fort. „Entweder hat ein Todesser – vermutlich Malfoy – es herauf beschworen, um weiterhin unbemerkt nach Hogwarts zu gelangen oder eben Nordan Hoddle.“
„Letzteres macht aber wenig Sinn“, meinte George.
„Find ich auch“, stimmte Hermine zu. „Die Todesser oder sogar Voldemort müssen irgendeine Absicht damit verfolgen. Aber welche?“
„Vielleicht ist irgendetwas da drin, das wichtig für sie ist“, überlegte George.
„Aber was soll das sein?“, fragte Hermine.
„Mich wundert nur, dass das Ministerium dann plötzlich Nordan Hoddle aus dem Hut zaubert, der den Aperto Cancelio auch beherrscht…und dass obwohl er zur schwarzen Magie gehört.“
„Da hab ich auch schon drüber nachgedacht“, stimmte Hermine ihm zu. „Nordan taucht wie aus dem Nichts plötzlich auf, ist der Einzige, der auf unserer Seite in den abgesperrten Bereich kann und wird auch noch zu den Jägern berufen.“
„Du meinst, da ist vielleicht was faul?“, fragte Fred.
„Ich weiß nicht“, überlegte Hermine, „aber Nordan war von Anfang an auch verdammt freundlich, findet ihr nicht? Fast schon etwas zu freundlich!“
„Du meinst, er könnte ein Spion sein?“, fragte George.
„Richtig Sinn macht beides nicht“, folgerte Hermine.
Fred und George nickten zustimmend.

„Uns was hat Du über die Einhörner herausgefunden?“, fragte Hermine George.
„Tja, ich kann es eigentlich kurz machen“, sagte George. „Es gibt zwar einige Wälder in denen die Einhörner öfter vorkommen als in anderen, aber die größte Wahrscheinlichkeit auf eins zu treffen erhält man ausgerechnet…na, ratet mal!“
„Im verbotenen Wald, nehme ich an“, grinste Fred.
„Genau!“, bestätigte George.
„Ausgerechnet“, meinte Hermine. „Eigentlich hätte ich mich gerne möglichst weit von Hogwarts fern gehalten aber ich brauche unbedingt ein Büschel Einhornhaar.“
„Drei Büschel“, bemerkte Fred.
„Was?“
„Wir brauchen drei Büschel“, wiederholte er. „Oder meinst Du, wir lassen Dich diese Nansalmaagin alleine verfolgen?“
„Fred, ihr könnt nicht mitkommen. Auf dem Besen sitzend passen maximal zwei von uns unter den Tarnumhang.“
„Auf welchem Besen sitzend?“, gluckste George. „Wir haben gar keine Besen dabei!“
Hermine schlug sich die Hand vor die Stirn. „Ah, verdammt“, rief sie, „wie konnten wir nur die Besen vergessen?“
„Ganz einfach“, meinte Fred, „sie wären etwas sperrig gewesen, wenn man sich heimlich aus Hogwarts heraus stehlen will.“
„Na, wenn wir eh noch mal nach Hogwarts müssen, können wir das mit den Einhornhaaren ja gleich auf einem Weg erledigen“, sagte George.
Hermine nickte stumm. Eigentlich waren ihr das schon wieder zu viele Stellen, an denen sie entdeckt werden konnten aber ihnen blieb wohl nichts anderes übrig. Ohne Besen und ohne Einhornhaar hätten sie keine Chance die Nansalmaagin zu verfolgen, ohne bemerkt zu werden – zumindest wenn wirklich zutraf, was in dem Buch gestanden hatte – und eine andere Möglichkeit, Malfoy und die anderen Todesser ausfindig zu machen, fiel ihr nicht ein.


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