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Fanfiction

Hermine Granger und die Suche nach den Todgeweihten - Hermines Alleingang

von timlarsson

„Der Feind ist noch stärker als ich gedacht hätte“, sagte McGonagall fast mit einem resignierenden Unterton in ihrer Stimme. „Hört das denn nie auf?“
„Ich wunder mich auch, dass selbst jetzt noch, da Voldemort weg ist…“, begann Scrimgeour.
„Voldemort ist nicht weg!“, wurde er von Moody barsch unterbrochen. „Verschwunden vielleicht, vom Erdboden verschluckt, sicherlich geschwächt sogar. Doch er ist nicht weg! Die Zeichen sind allzu deutlich!“
Scrimgeour und die anderen Anwesenden blickten ihn fragend an.
„Hat einer von Euch Lucius Malfoy mal direkt in die Augen gesehen? Das rote Flackern, die verengten Lider? Er scheint besessen! Er ist nur noch ein Teil des alten Lucius Malfoy, den wir kennen und der war schon schlimm genug, ganz nebenbei bemerkt.“
„Aber ist das nicht noch mehr ein Grund anzunehmen, dass...“, begann Scrimgeour von neuem doch er wurde wieder von Moody unterbrochen.
„Das Böse vererbt sich nicht! Ein dunkler Lord weg und schon taucht ein Neuer auf? Das glauben Sie nicht wirklich selber, Scrimgeour! Dann könnten wir uns ja gleich alle Mühe sparen, die dunklen Kräfte zu bekämpfen, wenn jeder dunkle Zauberer durch einen neuen ersetzt würde.“
„Es wäre nicht so ein Problem, wenn auf unserer Seite des gleiche geschähe“, warf Tonks leise ein.
„Ach Tonks, bitte! Komm mir jetzt nicht mit Hermine, die Harry folgt. Hermine ist Hermine! Sie hat auch zu Harrys Lebzeiten soviel für uns geleistet, wie ein Mädchen in ihrem Alter kaum leisten kann – da braucht man das Gefasel von einer neuen Auserwählten nicht auch noch.“ Moody blickte mit einem freundlichen Lächeln zu Hermine herüber während er dies sagte, sofern er zu einem wirklich freundlichen Lächeln überhaupt in der Lage war.
„Was ist also Ihre Meinung, Alastor?“, fragte Mr. Leighton.
„Meine Meinung, meine Meinung…“, antwortete Moody gespielt genervt. „Ihr wisst, was meine Meinung ist. Voldemort ist noch irgendwo da draußen. So lange er nicht endgültig besiegt ist, und vor allem solange wir keinen Beweis dafür haben, werden auch die Todesser nicht aufgeben.“
„Alastor, auch wenn ich der gleichen Meinung bin wie Du“, sagte McGonagall, „aber Dir ist schon bewusst, was das für eine gewagte Behauptung ist, solange wir nicht wissen, was mit ihm und Mr. Potter geschehen ist. Ich kann Dir nur raten, Deine Meinung nicht öffentlich zu vertreten.“
„Ich kann mich nicht erinnern überhaupt schon mal eine Meinung öffentlich vertreten zu haben“, brummte Moody. „Die Öffentlichkeit verträgt einfach zu oft die Wahrheit nicht!“

Die Jäger des Letzten Widerstandes hatten sich an dem Samstag nach den verhängnisvollen Vorkommnissen in Eccleshill erneut im Haus der Leightons getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Hermine hatte dabei bereits erfahren, dass es Henrik gewesen war, der sich in Eccleshill aus dem Bannkreis der Todesser entfernt hatte, um nach Hause zu apparieren und seinen Vater und die anderen Jäger, die erreichbar waren, zur Hilfe zu holen. McGonagall und Hoddle hatten sich vermutlich bereits vor diesem Treffen vor dem Minister für diesen Alleingang verantworten müssen, die anderen verloren jedoch kein Wort darüber.
Viel mehr interessiert waren sie an zwei Dingen: Zum einen waren es die Erläuterungen von McGonagall und Hoddle zu deren Theorie über die Harry-Potter-Erscheinungen, zum anderen – und das war der Punkt, der alle von Ihnen mit mehr Sorge erfüllte – woher die Todesser wussten oder zumindest ahnten, dass sie in dieser Nacht in Eccleshill erscheinen würden.

„Ist es denn wirklich so unwahrscheinlich, dass die Todesser die gleiche Idee hatten wir ihr?“, fragte Tonks.
„Natürlich wäre es grundsätzlich möglich aber ich halte es in der Tat für sehr unwahrscheinlich“, antwortete McGonagall. „Andernfalls hätte ich die Schüler nicht dieser Gefahr ausgesetzt.“
„Sie waren nicht wie wir wegen dieser Harry-Erscheinung da“, ergänzte Hermine. „Ich habe die Todesser belauscht als sie sich versammelten. Sie haben die Erscheinungen von Harry mit keinem Wort erwähnt!“
„Und sie hatten keinen Grund, vorsichtig mit ihren Äußerungen zu sein“, meinte Moody. „Also werden sie wohl zumindest nicht deswegen dort gewesen sein!“
„Bleibt immer noch die Frage woher sie wussten, dass ihr da seid!“, sagte Remus Lupin.
„Ich weiß ja nicht ob es wichtig ist“, warf Hermine ein, „aber die Todesser erwarteten noch mehrere der Ihren und irgendjemand schrie, sie wären aufgehalten worden…hier…am Haus der Leightons.“
„Na, das will ich meinen“, brüllte Moody laut lachend. „Aufgehalten ist wohl nicht so das ganz richtige Wort. Feuer unterm Hintern haben wir ihnen gemacht. Zusammengefaltet und eingetütet haben wir sie.“
„Wenn Henrik nicht mir seiner Warnung dazwischen gekommen wäre“, berichtige Mr. Leighton.
„Nun ja, das war ihr Glück“, meinte Moody. „Allerdings haben sie wohl nicht damit gerechnet, uns überhaupt noch hier anzutreffen.“
„Das versteh ich jetzt nicht“, säuselte Loona dazwischen und Hermine war nicht böse darum, denn auch ihr fiel es schwer, zu folgen.
„So wie es aussieht, haben die Todesser wohl gedacht, es wäre außer Marces und seiner Schwester niemand hier“, erklärte Remus, „weil sie annahmen ihr wäret alle in Eccleshill. So wollte ein Teil von Ihnen erst angreifen, um dann die anderen in Eccleshill zu unterstützen. Aber wie die Todesser sehr richtig selber feststellten, wurden sie hier aufgehalten.“
„Und?“, fragte Hermine.
„Ja, leider nichts und“, brummte Moody. „Weil wir aufbrechen mussten, um Euch zu helfen, konnte wir sie nicht dingfest machen. Ärgerlich, sehr ärgerlich! Aber ihre Zellen in Askaban sind schon reserviert.“
„Aber woher wussten sie von Eccleshill?“, fragte Fred.
„Minerva, gibt es irgendeine Möglichkeit, dass sie es in einem Gespräch belauschen konnten?“, fragte Kingsley Shacklebolt.
„Ausgeschlossen, Kingsley“, antwortete McGonagall unter Kopfschütteln. „Ich kann es mir nicht erklären. Selbst wenn sie unsere Reise nach Belgien, Griechenland und Tibet verfolgen konnten, was ich schon für sehr unwahrscheinlich halte, können sie unmöglich diese Schlussfolgerungen ziehen.“
Eine Phase angestrengten Nachdenkens trat ein, in denen jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. McGonagall und Hoddle waren noch bei ihrem Abflug aus der Eulerei die Einzigen gewesen, die wussten, wohin es gehen würde. Woher zum Teufel konnten die Todesser wissen, dass sie in Eccleshill auf sie treffen würden.
„Nordan“, sagte Hermine plötzlich, der eine Idee gekommen war, „kann es sein, dass…ich meine, Du weißt es ja mittlerweile, dass ich vorher auf Deine Karte schauen konnte…kann es nicht sein, dass auch jemand anders sie gesehen hat, in Deiner Hütte?“
„Das wäre eine Möglichkeit“, gab Hoddle zu. „Aber ich wüsste nicht, wann sie das getan haben sollten ohne die ganze Bude auf den Kopf zu stellen. Schließlich habe ich die Karte immer gut versteckt.“
„Wurdest Du vielleicht irgendwann mal überrascht und konntest die Karte nicht mehr verstecken?“, fragte Mr. Leighton.
„Ja, richtig“, stöhnte Nordan Hoddle ahnungsvoll. „In der Nacht, als die Wehrwölfe Hogwarts angriffen! Aber als ich zurück kam, lag die Karte unverändert auf dem Tisch.“
„Aber ein Blick darauf würde vermutlich genügen?“, fragte Scrimgeour jetzt.
„Für ein geübtes Auge und einen intelligenten Zauberer…sicherlich!“, meinte Hoddle.
„Das könnte also die Lösung sein“, resümierte Leighton. „Während Du abgelenkt wurdest, betrat jemand Deine Hütte, der schlau genug war, sich aus der Karte und Deinen Aufzeichnungen darin das herauszulesen, was entscheidend war. Dann reichte er es an die Todesser weiter, wenn er nicht sogar selber einer war, und sie schmiedeten den Plan uns in Eccleshill zu überraschen.
„Was aber beinhalten würde, dass sie von Nordans Zugehörigkeit zu den Jägern wussten.“, warf Shacklebolt ein.
„Ich denke, wir sollten davon ausgehen, dass sie davon wissen“, sagte Scrimgeour leise.
„Oh“, rief Moody aus, „auch wenn ich ganz Ihrer Meinung bin, Minister…Das aus ihrem Mund zu hören überrascht mich fürwahr.“
„Erinnern sie sich an den Schmetterling, den sie hier vor dem Fenster erlegt haben, Alastor?“, fragte Scrimgeour vorsichtig.
„Ich dachte mir, dass Sie noch darauf zu sprechen kommen, Minister“, antwortete Moody. „Es war also kein gewöhnlicher Schmetterling?“
„Nein“, sagte Scrimgeour nur.
„Wir haben mehrer von diesen Schmetterlingen ins Ministerium geschickt bekommen“, führte Leighton aus. „Sie funktionieren anscheinend wie eine Art Drohne, und sind einzig und allein dazu da, Leute ausfindig zu machen.“
„Aber dieser hier wurde doch vernichtet“; gab Hermine zu bedenken.
„Ja, wenn es der Erste war, der hier war, dann okay. Aber wer gibt uns die Garantie dafür?“, sagte Moody.
„Also heißt das, dass die Todesser sich irgendwie die Sache mit Eccleshill zusammenreimten, weil einer von Ihnen bei Nordan auf die Karte gesehen hat“, resümierte Tonks, „dann sind sie davon ausgegangen, dass fast alle von uns in dieser Nacht in Eccleshill sind, weil sie wussten, dass Nordan zu den Jägern gehört.“
„Und dann sind sie sowohl hier als auch in Eccleshill eingefallen, sind jedoch hier auf wesentlich mehr von uns gestoßen als sie angenommen hatten“, führte Lupin fort.
„Der von ihnen erhoffte Überraschungseffekt war zumindest nicht allzu groß“, stimmte Moody zu.
„Aber bringt uns das alles irgendwie weiter?“, fragte Hermine fast verzweifelt.
„Nun, es lässt zumindest befürchten, dass die Todesser mittlerweile mehr wissen, als wir gehofft hatten. Lasst uns beten, dass sie nicht auch die Sache mit den Zauberstäben schon in ihrer Gänze begriffen haben“, sagte Moody.
„Und was bedeutet das?“, fragte Hermine unheilvoll.
„Das wir handeln müssen, und zwar schnell!“
„Trotzdem ist da noch eins, was mir nicht in den Kopf will“, sagte George nach einer kürzeren Pause.
Die anderen blickten ihn stumm fragend an.
„Wo waren die Werwölfe? Ich habe in Eccleshill nicht einen einzigen gesehen. Wenn die Todesser mit uns dort gerechnet haben, warum waren dann nicht auch die Werwölfe dort?“
„Es waren Werwölfe dort, George“, sagte Hermine. „Allerdings nur ein paar. Sie haben mich und Henrik gejagt und als ich mit dem Tarnumhang zu Euch geflogen bin hat Henrik sie in die andere Richtung gelockt. Aber es waren wie gesagt nur einige und ich hab keine Ahnung, wo all die anderen Werwölfe waren.“
„Ich nehme mal an die Todesser waren der Meinung, ihre Unterstützung dort nicht zu brauchen“, sagte Lupin leise. „Ihr müsst bedenken, dass die Werwölfe bei etwa einer Vollmondnacht pro Monat schon mit Bedacht eingesetzt werden müssen. Deswegen wäre es durchaus nachvollziehbar, wenn Malfoy auf ihre Unterstützung verzichtet hat.“
„Aber“, fragte Hermine leise, „was haben sie denn stattdessen gemacht?“
Lupin blickt fragend hinüber zu McGonagall, dann zu Shacklebolt, Moody, Leighton und Scrimgeour doch alle versuchten, seinem Blick mehr oder weniger auszuweichen.
„Na gut, Du wirst es sowieso erfahren“, seufzte Lupin, „auch wenn der Tagesprophet absolutes Verbot hat, darüber zu berichten.“
„Worüber?“, fragte Hermine ängstlich und Fred, George und Loona schauten nicht weniger besorgt als sie.
„Sie sind in verschiedene Gruppen über einzelne Dörfer hergefallen und haben wahllos Menschen gebissen und getötet“, berichtete Lupin. „Und eine der Gruppen…“, er machte eine kurze Pause, „hat auch den Fuchsbau angegriffen.“
Hermine, Fred und George sahen sich panisch an.
„Nein!“, schrien alle drei fast gleichzeitig.
„Bevor ihr Euch aufregt“, rief Lupin schnell. „Molly und Arthur geht es gut! Sie haben in dieser Nacht in meinem Haus geschlafen.“
„Aber…“, stammelte Hermine.
„Wir hatten so etwas befürchtet“, erklärte Mr. Leighton. „Vielleicht hätten es schon einen Monat vorher den Angriff gegeben aber da haben die vielen Auroren die Werwölfe wohl abhalten können.“
„Aber warum sollten sie ausgerechnet den Fuchsbau als Ziel haben?“, fragte Fred,
„Nun, das zu Erraten ist nicht so wirklich schwer“, erklärte Moody. „Wessen Tod außerhalb von Hogwarts würde unsere sogenannte Auserwählte wohl am meisten Treffen, jetzt da ihre Eltern tot sind?“
„Du meinst sie hätten unsere Eltern umgebracht, nur um Hermine zu schwächen“, fragte Fred ungläubig.
„Zweifelst Du etwa daran?“, fragte Moody grimmig lächelnd zurück.
Fred schüttelte langsam den Kopf.
„Aber das heißt ja“, stammelte Hermine, „dass jeder, der mit mir irgendwie in Kontakt tritt, sich auch in potentielle Lebensgefahr begibt.“
„Keine Frage“, bemerkte Moody leichthin. „Allerdings wird Arthur und Molly das – wie auch allen Anwesenden hier – ziemlich Wurscht gewesen sein.“
„Die Frage muss aber sein, was wir als nächstes tun“, sagte jetzt McGonagall und blickte sie alle mit sorgenvoller Miene an. „Auf den nächsten Vollmond zu warten und zuzuschauen, wie wieder Unschuldige getötet werden, scheint mir jedenfalls nicht der richtige Weg zu sein.“
„Aber wir werden bis auf ein paar Ausnahmen die Werwölfe auch nicht aufspüren können in der Zwischenzeit, nicht?“, fragte Loona. „Soweit ich weiß, können sie ihr Schicksal zwischen zwei Vollmonden sehr gut verbergen.“
„Das ist ja der Grund, warum sie registriert sind“, entgegnete McGonagall. „Aber für diese Werwölfe aus dem Ausland gilt das wohl nicht.“
„Genauso gut könnten wir also auch nach einer Stecknadel im Heuhaufen suchen“, meinte Tonks.
„Es macht keinen Sinn, die Werwölfe zu suchen“, stimmte Leighton ihr bei. „Was wir finden müssen, ist die Wurzel des ganzen Übels. Den Zufluchtsort von Lucius Malfoy.“
„Das kann wer weiß wo sein“, gab Hoddle zu bedenken. „Am Ende auch im Ausland!“
„Das sieht Malfoy nicht ähnlich“, zweifelte Moody. „Er ist in Großbritannien geblieben, da bin ich mir sicher.“
„Aber es gibt keinen Anhaltspunkt dafür“, meinte Shacklebolt. „Gibt es überhaupt irgendeinen Anhaltspunkt, wo er sich aufhält?“
„Um ehrlich zu sein“, gestand Mr. Leighton, „es gibt nicht eine Spur. So wie es auch bei Voldemort nie eine Spur gab.“
„Noch nicht“, ergänzte Hoddle.
Die anderen blickten ihn fragend an.
Nordan Hoddle wandte seinen Blick zu Hermine. „Kannst Du Dich an die dunklen Gestalten erinnern, die wir in Eccleshill beobachtet haben, kurz bevor wir angegriffen wurden?“, fragte er sie.
„Ja“, sagte Hermine, „aber ich bin davon ausgegangen, dass es Todesser waren, wenn es denn keine Werwölfe gewesen sind.“
„Könnte auch sein“, gab Hoddle zu. „Leider war es sehr dunkel und ich kam nicht nah genug an sie ran bis auch mich die Todesser angriffen, aber es könnte sein, dass es etwas ganz anderes gewesen ist.“
„Etwas ganz anderes? Was meinst Du?“
„Ich bin mir noch nicht ganz sicher aber habt ihr schon mal etwas über die Nansalmaagin gehört?“, fragte Hoddle in die Runde.
Alle Anwesenden blickten ihn fragend an, einschließlich des Zaubereiministers. Nur McGonagall schaute ahnungsvoll.
„Redest Du etwa von diesen misslungenen Schlangen-Menschen-Kreuzungen aus der Mongolei?“, fragte sie.
„Es kam mir in den Sinn, ja“, meinte Hoddle.
„Aber gibt es die noch?“, fragte McGonagall. „Nach meiner Erkenntnis müssten sie längst ausgestorben sein“.
„Ja, normalerweise müssten sie das“, bestätigte Hoddle, „doch gibt es da ja noch gewisse Möglichkeiten….naja….ich will jetzt nicht näher darauf eingehen.“
„Verstehe“, sagte McGonagall.
„Wovon zum Teufel wird hier überhaupt gesprochen“, ging der Zaubereiminister dazwischen.
Hoddle erklärte ihm dass, was er von den Nansalmaagin wusste, was so ziemlich genau dem entsprach, was auch Wolfram Scharff darüber wusste.
„Und Sie meinen, die Kreaturen, die Sie in Eccleshill verfolgt haben, könnten welche von diesen Nansalmaagin gewesen sein?“
„Ich bin mir nicht sicher. Aber ihre Bewegungen und ihr Verhalten waren verdächtig“, antwortete Hoddle. „Aber ich werde mir darüber Gewissheit verschaffen. Ich kenne einen Professor in Cambridge, der sich mit diesen Geschöpfen befasst hat. Ich werde ihm einen Besuch abstatten.“
„Wenn diese Kreaturen wirklich ihre Feinde so gut wittern, wie Du sagst“, fragte Tonks, „wäre es dann auch möglich, dass sie Euch vom Boden aus auf Euren Besen verfolgen konnten?“
„Es wäre zumindest eine Erklärung, warum sie dort waren“, stimmte Hoddle zu.
„Aber sie beherrschen nicht die Kunst der Magie?“, fragte Mr. Leighton besorgt.
„Nein, nein“, entgegnete Hoddle schnell. „Die Kreuzungen wurden damals natürlich mit zuvor gefolterten Muggels probiert. Sie sind mit Sicherheit nicht magisch aber es wird sicher genug Möglichkeiten geben, wie die Todesser durch sie benachrichtigt wurden. Vielleicht war zum Beispiel ein Todesser von Anfang an bei Ihnen?“
„Malfoy, Crabbe und Goyle“, warf Hermine ein.
Die Köpfe drehten sich zu ihr.
„Sie waren die ersten die zu Henrik und mir stießen, noch bevor die Werwölfe da waren.“
„Das wäre eine Erklärung“, sagte McGonagall. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass das genau die Art von Aufgabe wäre, die Draco für seinen Vater erledigen muss.“
„Aber Nordan“, sagte Kingsley Shacklebolt, „ich sehe nicht, wo uns das dem Versteck Malfoys näher bringen soll.“
„Nun, es ist auch nur eine vage Hoffnung“, erklärte Hoddle, „aber so geschickt Nansalmaagins im Verfolgen anderer sind, so ungeschickt sind sie im verfolgt werden. Wenn es uns gelingen würde, sie ausfindig zu machen und ihnen unbemerkt zu folgen, führen sie uns vielleicht direkt zu ihm.“
„In der Tat eine sehr vage Hoffnung“, äußerte Rufus Scrimgeour.
„Trotzdem sollten wir nach ihnen Ausschau halten“, meinte Mr. Leighton. „Wir müssten nur genauer wissen, wie wir sie erkennen.“
„Ich werden Unterlagen aus Cambridge mitbringen“, sagte Nordan Hoddle. „Es sind bestimmt auch ein paar Bilder dabei.“

Zurück im Schloss wurden Hermine, Fred und George sofort von Henrik und Ginny mit Fragen bombardiert. Auch wenn sie sich ziemlich sicher waren, dass es nicht gerade gewünscht war, dass sie ihr neu erworbenes Wissen mit ihnen teilten, so taten sie es trotzdem.
Hermine blieb an diesem Abend länger wach als gewöhnlich. Selbst wenn sie sonst sehr spät zu Bett ging, waren meist noch ein paar andere Schüler wach. Eigentlich immer war auch Henrik unter diesen Schülern gewesen doch Hermine konnte nicht wissen, dass er immer, sobald sie in ihrem Schlafsaal verschwunden war, auch die Treppe zu seinem hinaufging.
An diesem Abend blieb Hermine extra wach, bis nur noch ein paar Schüler im Gemeinschaftsraum waren. Selbst Fred und George waren schon verschwunden und Ginny wollte auch gerade gehen, als Hermine zu dem lesenden Henrik ging, und sich neben ihn in das rote Plüschsofa fallen ließ. Henrik erschrak fürchterlich, dann blickte er Hermine neben sich an und da sie so nah bei ihm saß, wurde er ein wenig rot.
Hermine nahm im das Buch aus den Händen und legte es zur Seite, dann blickte sie ihm überraschend tief in die Augen. Henriks Ohren wurden heiß und sein Hals begann zu jucken. Sein Kopf musste in dem Raum leuchten wie ein Kürbis an Halloween.
„Henrik“, begann Hermine vorsichtig, „warum hast Du nicht erzählt, dass Du es warst, der Moody und die anderen gerufen hat?“
„Ich…ich hielt es nicht für so wichtig. Ich dachte, es würde unsere Chancen erhöhen.“ Henrik blickte unsicher im Raum herum und versuchte Hermines stechendem Blick auszuweichen. „Ich weiß ja, dass es nicht in Ordnung war, Euch alleine zu lassen aber da waren die ganzen Werwölfe und ich wollte sie nicht wieder zu Euch führen…“ Er stockte, weil sich Hermines ernstes Gesicht mit einem Lächeln erfüllte hatte, mit dem zauberhaftesten Lächeln, das man ihm hätte schenken können.
„Du Dummerchen“, sagte sie leise zu ihm. „Es war großartig was Du getan hast. Intelligent und mutig! Du hast uns das Leben gerettet, Henrik. Fred, George, Ginny, McGonagall und mir.“
Henrik schluckte laut.
„Und das jetzt bereits zum zweiten Mal“, fuhr Hermine fort. „Ich werde Dir ewig dafür dankbar sein.“
Henrik brachte keine Antwort raus. Seine Stimmbänder waren belegt und er hätte nur ein Krächzen herauswürgen können.
„Hast Du vielleicht auch einen Auftrag vom Ministerium, mich zu beschützen?“, fragte Hermine schmunzelnd.
„Nein“, krächzte Henrik und nach einem Räuspern fuhr er etwas klarer fort. „Um Dich zu beschützen brauche ich keinen Ministeriumsauftrag.“
Kaum hatte er ausgesprochen, stieg der Rot-Anteil seiner Gesichtsfarbe in rekordverdächtige Höhen.
Hermine blickte ihm lange in die Augen. Dann sagte sie: „Ich habe schon eine Menge Leute kennen gelernt, Henrik. Eine Menge netter und auch eine Menge blöder Leute. Aber niemand war so….selbstlos, …so…lieb wie Du!“
„Aber Ron?“, fragte Henrik, „und Harry?“
„Mit Ron und Harry verbanden mich andere Dinge, Henrik. Sie hätten all das für mich auch getan, wenn sie in die Situation gekommen wären. Aber sie wären in Eccleshill wahrscheinlich nicht appariert um Hilfe zu holen, sondern währen direkt umgekehrt um mir zu helfen.“
„Also bist Du doch sauer, dass ich abgehauen bin“, sagte Henrik leise.
„Nein, eben nicht!“, berichtigte Hermine ihn. „Das genau ist es, was ich an Dir bewundere. Du schaltest Deinen Kopf ein, bevor Du etwas tust. Eine Sache die Harry und vor allem Ron bisweilen sehr schwer fiel. Aber gerade das hat mir zweimal das Leben gerettet, Henrik. Und sich bewusst dem Vorwurf zu stellen, ein Feigling zu sein, nur um andere zur Hilfe zu holen, erfordert manchmal mehr Mut, als sich mitten ins Getümmel zu stürzen.
Henrik konnte nicht wirklich viel sagen. Sein ganzer Körper stand unter einer starken Wärme, die langsam den Charakter des Unangenehmen verlor und angenehm wurde. Am liebsten hätte er diesen Moment festgehalten, so lange er konnte. Hermine saß bei ihm, hielt sogar mit ihren Händen eine seiner fest, schaute ihm in die Augen und lächelte ihn an. Wie oft hatte er in Durmstrang in seinem Bett gelegen, ihr Foto betrachtet und genau davon geträumt, auch nur für eine Sekunde mal so von ihr angeschaut zu werden. Und nun saß er hier und sein Traum war Wirklichkeit geworden. Mit jeder Sekunde, die Hermine ihn weiter so anschaute, wuchs der Entschluss in ihm, sie bei der Aufgabe die sie vor sich hatte, zu helfen – notfalls bis in den eigenen Tod. Natürlich, da waren Harry Potter und Ron Weasley. Aber es ging nicht um ihn oder Ron. Er würde alles dafür geben, damit Hermine glücklich war. Wenn das bedeuten würde, dass sie die verschwunden Ron und Harry suchen würden und Hermine einen von beiden irgendwann schließlich heiraten würde, dann sollte es eben so sein. Hauptsache Hermine ging es gut und sie war glücklich. Er würde sie ewig lieben aber er verlangte von ihr nicht dasselbe.
„Hermine?“, fragte er und nahm dabei all seinen Mut zusammen.
„Ja?“
„Darf ich Dich…Darf ich Dich…einfach mal…umarmen?“
Hermine lachte, dann öffnete sie ihre Arme und ohne weitere Worte versank Henrik mit ihr in einer Umarmung, wie er sie in seinem ganzen Leben nie erlebt hatte. Er drückte Hermine an sich, gerade so doll, wie er meinte, dass es nicht zu aufdringlich wirkte. Jede Sekunde dieser Umarmung sog er in sich auf und vor lauter Glück, kullerte eine Träne aus seinem Auge, just in dem Moment, da Hermine die Umarmung beendete.
Sie blickte ihn fragend an. „Du weinst?“, fragte sie leise.
„Nur ein bisschen“, sagte Henrik und wischte sich die Träne weg, „und nicht, weil ich traurig bin.“
„Henrik, ich will nicht, dass Du Dir falsche Hoffnungen machst“, sagte Hermine schnell. „An meinen Gefühlen zu Dir hat sich nichts geändert aber…“
Henrik hatte ihr schnell einen Finger auf ihre Lippen gelegt. „Lass es einfach so stehen wie es ist, Hermine“, sagte er, „denn für das hier werde ich Dir ewig dankbar sein.“
Hermine lächelte ihn an, gab ihm noch einen schnellen Kuss auf die Wange, dann verschwand sie - in dem Bewusstsein, dass jedes weitere Wort zuviel gewesen wäre - auf der Treppe zum Mädchenschlafsaal.

„Weißt Du, was ich mich frage: Welche Rolle ER eigentlich in der ganzen Angelegenheit spielt!?“, überlegte Ginny im Unterricht von Professor Snape am Dienstag der darauffolgenden Woche.
Hermine folgte ihrem Blick. „Snape?“, fragte sie. „Das fragen wir uns doch schon seit gut 8 Jahren.“
„Aber kannst Du Dir vorstellen, dass bei allen Ungerechtigkeiten die er Euch und vor allem Harry angetan hat, er wirklich bedingungslos auf unserer Seite war – die ganze Zeit?“, fragte Ginny.
„Ich war fast bereit, es zu glauben“, meinte Hermine, „bis Du ihm den Tarnumhang entrissen hast und dann auch noch Fred und George die Karte des Rumtreibers. Warum hat er verheimlicht, dass er sie hatte.“
„Weil er dann beides nicht hätte behalten dürfen?“, überlegte Ginny.
In diesem Moment schraken die beiden zusammen, denn eine Hand mit einem schwarzen Ärmel knallte laut direkt vor ihnen auf den Tisch.
„Nun, mal wieder dringende Privatgespräche, Miss Weasley und Miss Granger?“, höhnte Snape.
„Nun ja“, gab Ginny frech zurück, „es ging nur um Umhänge und Karten und wir dachten, das wäre für den Rest der Klasse nicht wirklich interessant!“
Fred und George glucksten ein paar Tische weiter laut während Snape sie wie versteinert anblickte.
„Sie tun gut daran, gewisse Dinge für sich zu behalten, Miss Weasley“, zischte Snape sie an, so dass die anderen Schüler es nicht hören konnten, „andernfalls würde uns wohl nichts anderes übrigbleiben, als sie aus dem Dunstkreis von Miss Granger zu entfernen.“
„Das würden sie nicht wagen“, gab Ginny etwas unsicher, zurück.
„Es würde mich nicht mal eine Eule kosten“, schnarrte Snape. „Ein Gang zu Mr. Wood dürfte reichen.“
„Dann werde ich dem Ministerium von der Karte und dem Umhang erzählen“, zischte Ginny zurück.
„Dann wären sie aber ganz schön dumm, Miss Weasley“, flüsterte Snape. „Denn schließlich würden sie beides dann dem Ministerium geben müssen, nicht wahr? Und davon abgesehen können sie versichert sein, dass ich plausible Erklärungen für mein Tun finden würde und im Gegensatz zu Ihnen sicher nicht mit einem Schulverweis rechnen müsste.“
Sein Blick wanderte hinüber zu Hermine, die ihn hasserfüllt ansah.
„Ich nehme mal an, Sie haben in ihrem hübschen Köpfchen etwas mehr Verstand, Miss Granger. Vielleicht gelingt es ihnen ja, Ihrer Freundin Vernunft beizubringen.“ Damit wandte Snape sich ab und ging zurück vor die ganze Klasse.
„Hinter ihrem hübschen Köpfchen…“, äffte Ginny ihn leise nach, während er auf dem Weg nach vorne war.
Hermine musste zwar lachen, konnte ein lautes Prusten aber gerade noch verhindern.

„Ich glaube, der alte Schnifelus kommt einfach nicht damit klar, dass keiner von ihm redet sondern alle nur von Dir und Harry“, sagte Fred als sie beim Mittagessen saßen.
„Das war schon immer sein Problem“, stimmte George zu, „dass er immer im Schatten anderer Leute stand. Dabei ist ihm anscheinend noch nie die Idee gekommen, dass es daran liegen könnte, dass ihn einfach keiner leiden kann – egal wie gut er zaubern kann.“
„Ja, aber irgendwie tut er mir auch Leid“, meinte Hermine.
Fred verschluckte sich an seinem Rosenkohl und hustete laut.
„Snape….tut Dir Leid?“, fragte er ungläubig als er sich wieder gefangen hatte.
„Naja, dass ihn keiner mag würde er wahrscheinlich gerne ändern“, erklärte Hermine. „Nur gibt es für so was halt keine Zaubersprüche und es gibt nun mal Menschen, die einfach nicht sympathisch sind. Mich zum Beispiel mag ja auch längst nicht jeder:“
„Bei Dir ist das was anderen, Hermine“, sagte George. „Wenn man Dich nicht wirklich gut kennt, dann kann es auch in der Tat schwer sein, Dich zu mögen.“
„Ach, tatsächlich?“, unterbrach ihn Hermine. „Warum?“
„Naja, Du bist ne Besserwisserin“, begann George.
„Ne Streberin, ne Klugscheißerin“, führte Fred fort.
„Du redest bisweilen zu viel an den falschen Stellen“, meinte George.
„Und Du bist ne typische Frau“, meinte Fred. „Schrecklich!“
„Wirke ich wirklich so auf andere?“, fragte Hermine geschockt.
„Wie ich bereits sagte, wenn man Dich nicht genau kennt…“, meinte George. „Aber genau da ist der Unterschied zu Snape. Ihn mag niemand. Auch niemand, der ihn genau kennt!“
„Trotzdem mach ich mir Sorgen über das, was Du gesagt hast.“, entgegnete Hermine. „Die Leute müssen mich ja für ne Hexe halten!“
„Hermine!“, sagte Fred schmunzelnd. „Du bist eine Hexe!“
„Ja, aber Du weißt schon was ich meine.“
„Ja, aber wenn ich ehrlich sein darf“, erklärte Fred, „dann würden wir es schon begrüßen, wenn Du so bleiben würdest wie Du bist. Und ich denke, wir sprechen da im Namen aller, die Dich wirklich gut kennen.“
Hermines Gesicht hellte sich merklich auf. Klar, sollten die anderen doch von ihr denken was sie wollten. Die Leute, die ihr wichtig waren, mochten sie wenigstens und das war ja eigentlich auch das Entscheidende.

Trotzdem wurde Hermine zunehmend nachdenklicher in den folgenden Wochen. Sie hatte das Gefühl, mit jedem Tag der verging und mit dem auch die nächste Vollmondnacht näher rückte, würde nur ein weiteres schreckliches Ereignis näher rücken, während sie tatenlos in der Schule saß und für ihre ZAG-Prüfungen lernte. Noch dazu war das Hauptziel der Todesser und Werwölfe nicht nur sie selbst sondern auch alle Menschen, die ihr nahe standen. Und all diese Menschen waren hier in Hogwarts oder im Fuchsbau mit der Ausnahme von Remus und Tonks und Loona, die das Ministerium nach wie vor verborgen hielt. Von Tag zu Tag wuchs in Hermine der Entschluss, dass sie sich von den anderen trennen musste, um sie nicht in Gefahr zu bringen und sie dachte dabei an Harry, der sich von Ginny schweren Herzens getrennt hatte, nur um sie zu schützen. Auch Hermine brach es das Herz, wenn sie überhaupt nur daran dachte, ihre Freunde allein zu lassen aber nichts desto trotz verbrachte sie jede freie Minute, die sie alleine war damit, Pläne zu schmieden, wie sie nicht nur heimlich verschwinden, sondern dabei auch noch Malfoy gegenübertreten könne. Sie würde es sowieso eines Tages tun müssen, warum sollte sie dann warten. Malfoy konnte sie anscheinend nicht so einfach töten, solange sie Harrys Zauberstab hatte und selbst McGonagalls Planungen sahen ja anscheinend vor, dass sie sich eines Tages diesem Duell würde stellen müssen. Jedes Hinauszögern würde nur mit jedem Vollmond weitere große Gefahren mit sich bringen und darüber hinaus war es nicht so, dass zwischen den Vollmonden alles ruhig gewesen wäre. Selbst im Tagespropheten häuften sich die Meldungen von immer mehr zwielichtigen Gestalten an den Küsten Großbritanniens.
Hoddle hatte bei ihrem letzten Treffen etwas von diesen Nansalmaagin erzählt und Hermine war eines Abends noch einmal bei ihm gewesen um Näheres zu erfahren. Was er ihr nicht erzählen wollte oder konnte, las sie sich in verschiedenen Büchern zusammen, denn schließlich sah Hoddle darin, mit diesem geschickten Fährtenlesern den Spieß umzudrehen und sie zu verfolgen, die größte Chance zu Malfoys Versteck zu gelangen und Hermine vertraute auf Nordans Urteilsvermögen – jedenfalls mehr als auf das des Ministers. Darüber hinaus hatten die Nansalmaagin nichts mit Werwölfen gemeinsam, was vor allem hieß, dass sie von den Todessern immer eingesetzt werden konnten und nicht nur bei Vollmond. Wie viele es von diesen Kreaturen noch gab, wusste Hermine nicht genau aber nachdem selbst McGonagall eine Existenz gänzlich bezweifelte konnten es zumindest nicht viele sein.

So fasste Hermine eines Tages den Entschluss, Hogwarts noch deutlich vor den ZAG-Prüfungen alleine zu verlassen, doch gleichzeitig musste sie dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit – und damit auch die Todesser – von ihrem Verschwinden erfuhr. Nur so erhöhten sich die Chancen, dass Hogwarts und damit ihre Freund in Ruhe gelassen würden.
Ihr fiel es schwer, ihre allein getroffene Entscheidung geheim zu halten, und am letzten Tag vor ihrem geplanten Aufbruch musste sie sich mehr als einmal bemühen, um nicht melancholisch zu wirken denn sie wusste, was für ein gutes Gespür gerade Ginny hatte, wenn es um solche Dinge ging.
Hermine wartete lange, bis der Gemeinschaftsraum leer war und dann noch eine Weile, bis sie sicher war, dass im Mädchenschlafsaal alle schliefen, dann schlich sie vorsichtig die Treppe hinauf, packte leise ihre Sachen zusammen und lies sie vor sich her die Treppe hinunter in den Gemeinschaftsraum schweben. Sie stellte die Sachen vor dem Kamin ab, und zog sich den Tarnumhang über. Sie suchte ein kleine, in buntes Papier eingewickelte Schachtel hervor und heftete mit einem Klebezauber ein kleines Kärtchen darauf, auf das sie mit ein paar leichten Wedlern ihres Zauberstabes schrieb: Bitte nicht vor dem 3. März öffnen! Alles Gute zum Geburtstag. Von Hermine!
Dann nahm sie das Schächtelchen und schlich, verborgen unter dem Tarnumhang, die Treppe zum Jungenschlafsaal hinauf. Sie orientierte sich kurz, dann sah sie Henrik, der mit einem Lächeln sanft schlummerte und legte das Schächtelchen ans Fußende seines Bettes.
„Ich hoffe, ich werde Dich eines Tages wieder sehen“, flüsterte sie leise, dann wandte sie sich um und schlich die Treppe zum Gemeinschaftsraum wieder hinunter.
Mit einem Schrumpfzauber verkleinerte sie ihr Gepäck soweit, dass es bequem mit unter den Tarnumhang passte, dann stieg sie durch das Portraitloch und die Treppen zum Ausgang hinab, nur noch mit einem kleinen Umweg über Woods Büro, vor dessen Tür sie einen Umschlag legte, der an Professor McGonagall adressiert war.
Als sie draußen war, machte sie sich auf den Weg nach Hogsmeade. Von dort würde sie gefahrlos zu dem Ort apparieren können, von wo aus sie ihre Suche nach den Nansalmaagin und Malfoy beginnen wollte: Einem älteren, jedoch gemütlich eingerichteten Ferienhaus in Dover, in dem sie vor etlichen Jahren einmal mit ihren Eltern Urlaub gemacht hatte und dass direkt an der hohen Steilküste über den Klippen stand und normalerweise nur im Sommer belegt war. Es war der einzige Zufluchtsort gewesen, zu dem sie einen Bezug hatte und von dem sie sicher sein konnte, dass niemand auf die Idee kommen würde, sie könnte dort sein. Denn der Urlaub, den sie mit ihren geliebten Eltern dort verbracht hatte, lag vor ihrer Zeit in Hogwarts.


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