Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Hermine Granger und die Suche nach den Todgeweihten - Die Weihnachtsfeier

von timlarsson

Natürlich versuchte Hermine selbst Licht in die Angelegenheit zu bringen. Was bezweckte Marces Leighton mit der Zusammenstellung der Jäger des Letzten Widerstandes? Hoddle, Lupin, McGonagall – okay. Aber wieso Wood, Fred und George? Sie waren sicher tolle Freunde aber genau so sicher nicht die allerbegabtesten Zauberer, zumindest so lange es nicht gerade um das Herstellen von Scherzartikeln oder Quidditch ging.
Nach einigen Nächten des Grübelns und anstrengenden Tagen in denen die Lehrer immer und immer wieder darauf hinwiesen, dass es nach den Weihnachtsferien mit enormen Schritten auf die UTZ-Prüfungen zuging, war der letzte Schultag vor Weihnachten schließlich gekommen.
Nach dem Unterricht war Hermine zusammen mit Ginny, Neville und Henrik drauĂźen gewesen, denn es hatte wie auf Bestellung angefangen zu schneien und der Schnee kleidete Hogwarts in ein zartes WeiĂź.
Fred und George waren von McGonagall in die Vorbereitungen fĂĽr die Weihnachtsfeier einbezogen worden und lieĂźen deutlich durchblicken, dass sie die Erlaubnis bekommen hatten ein paar von ihren kleineren Scherzartikeln mit in die Dekoration einzuarbeiten wobei Hermine sich ziemlich sicher war, das sie etwas mehr installieren wĂĽrden, als ihnen erlaubt worden war.

Am späten Nachmittag standen Hermine und Ginny, wie alle anderen Mädchen, vor den großen Spiegeln im Mädchenschlafsaal und machten sich zurecht, wobei es einige der Mädchen wie immer ein wenig übertrieben und es nicht so ganz genau mit der Anweisung McGonagalls nahmen, in möglichst normaler Kleidung zu erscheinen.
So waren schließlich Hermine und Ginny fast die einzigen Mädchen, die in normaler Jeans, Turnschuhen und ebenso gewöhnlicher Bluse in der großen Halle erschienen.
Die Halle war geschmückt, wie zu Dumbledores besten Zeiten. Von der verzauberten Decke fielen Schneeflocken, dutzende von geschmückten Tannenbäumen füllten den Raum, Kerzen erleuchteten auch die kleinste Nische und die langen Haustische waren ebenso weihnachtlich dekoriert, wie der Lehrertisch am Ende der Halle.
Hermine und Ginny waren fast die Letzten und ließen sich auf ihren Plätzen an den Gryffindortischen nieder. Es war ein angenehmes Gefühl hier zu sein. Von der ganzen Halle ging eine warme Atmosphäre aus, fast so, als wäre nie etwas geschehen und Harry, Ron und all die anderen die umgekommen waren, wären noch hier – einschließlich Professor Dumbledore.
Instinktiv blickte Hermine hinauf zum Lehrertisch doch auf dem Schulleiterstuhl saĂź nicht Professor Dumbledore sondern Professor McGonagall, zu Ihrer Linken Professor Flitwick und zu Ihrer Rechten Professor Snape, nach auĂźen hin die anderen Lehrer und auch Hagrids alter Platz wurde von Nordan Hoddle eingenommen.
Hagrid! Noch immer wusste Hermine nicht so wirklich, was mit ihm los war, nur das er im St.Mungo Krankenhaus für magische Krankheiten lag. Hermine plagte ein schlechtes Gewissen, dass sie es noch nicht zu einem Besuch bei ihm geschafft hatte aber es war so viel passiert und außerdem hatte sie das unbestimmte Gefühl, dass man sie eh nicht zu ihm gelassen hätte. Sie wusste auch nicht, ob es ratsam wäre ihn zu besuchen, denn wenn es stimmte, dass sein Gedächtnis gelöscht war und er sich wirklich an nichts erinnern konnte – nicht mal an sie…
Hermines Gedanken wurden durch Henrik Leighton zerstreut, der ihr von hinten auf die Schulter tippte.
„Ginny, Hermine“, sagte er und blickte sie beiden Mädchen abwechselnd an. „Gut seht ihr aus!“
Hermine und Ginny blickten gegenseitig an sich herunter.
„Ganz normal sehen wir aus“, entgegnete Hermine verwundert.
„Ja, eben“, gab Henrik lächelnd zurück, dann setzte er sich auf seinen Platz neben Neville.

„Gleich ist es soweit“, unterbrach George die fragenden Blicke, die Hermine Ginny zuwarf.
„Gleich ist was soweit?“ fragte Hermine.
„Grand Opening!“, sagte Fred und man sah, wie seine und Georges Augen dem Sekundenzeiger von Georges Uhr folgten.
Fred und George zählten gemeinsam herunter: „Fünf, Vier, Drei, Zwei, Eins…“
Dann ertönte plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm, der aus einem anderen Bereich des Schlosses zu kommen schien. Die Schüler erschraken, alle Stimmen verstummten und gespannte Blicke gingen zur Eingangstür der großen Halle.
Der Lärm war vorüber und man hörte nun ein leises Klingeln, das von weitem langsam immer lauter wurde, bis man erkennen konnte, das es sich um kleine Glöckchen handelte, die, wie an einem Rentierschlitten hängend, sich langsam rhythmisch bewegten. Im nächsten Moment kamen vier halluzinogene Rentierschlitten durch die geschlossene Einganstür zur großen Halle geschossen, auf jedem Schlitten ein Weihnachtsmann und auf den Schlitten und am Zaumzeug der Tiere ein Wappen und farbliche Dekoration der vier Häuser von Hogwarts.
Die Schlitten nahmen Kurs auf die Haustische ihres jeweiligen Hauses und schossen zwischen den Schülern hindurch Richtung Lehrertisch, vor dem sie plötzlich aufstiegen und dann dahinter in dem verzauberten Schneehimmel verschwanden.
Da es aus der Reihe der Slytherins einige Tumulte gab, drehte Hermine sich um. Anscheinend hatte der Slytherin-Schlitten die gesamte Tischdeko durcheinandergewirbelt sowie einige Schüler durch umgefallene Kerzen in Brand gesteckt und nun waren einige Slytherins damit beschäftig, die Flammen zu löschen und wieder Ordnung zu schaffen. Hermine blickte Fred und George scharf an.
„Wir haben den Slytherin-Schlitten ein wenig flacher reinkommen lassen“, erklärte Fred vergnügt, da erfüllte schon ein Zischen und Knacken den Raum. Ein Feuerwerk, das wie aus dem Nichts kam, zischte an der Decke entlang, zwischen den Tischen hindurch und überall knallte und leuchtete es. Die Erstklässler klatschten begeisterten Applaus aber auch den andern Schülern gefiel es durchaus.
Als langsam auch die letzten Feuerwerksraketen an Kraft verloren und verstummten, erklang pompöse, wenn auch weihnachtliche, Musik. Alle Leuchter an den Wänden erstrahlten heller als normal und diverse Gegenstände flogen durch die große Halle. Hermine versuchte zu erkennen, was es war. Deutlich konnte sie jedoch nur ein Rednerpult erkennen, das nur knapp an ihr vorbeizischte und dann einige Meter vor dem Lehrertisch zur Landung kam und stehenblieb. Etwas, das aussah wie ein Muggelmikrofon landete genau davor und in der Luft über den Enden der Haustische hingen diverse Scheinwerfer. Weiter hinten, noch hinter dem Lehrertisch fügten sich vier Leinwände zu einem riesigen Würfel zusammen und auf allen vier Bildschirmen erschien das Wappen von Hogwarts.

Plötzlich hörte man einen spitzen Schrei. Hermines Blick wirbelte, wie der aller Schüler, nach vorne. Der Stuhl der Schulleiterin war mitsamt der Schulleiterin selbst wie von Geisterhand in die Luft gehoben worden und wirbelte nun unter mehreren Überschlägen durch die Luft, bis er schließlich mit einem lauten „Rumms!“ direkt vor dem Pult stehenblieb. Im selben Augenblick erloschen alle Lichter an den Wänden und alle Kerzen auf den Tischen, nur die Lichter an der Weihnachtsbäumen leuchteten noch ganz schwach und die in der Luft hängenden Scheinwerfer strahlten die Schulleiterin an, so dass im ganzen Raum niemand mehr außer ihr zu sehen war.
Die lautete Musik endete und stattdessen rief plötzlich eine laute Männerstimme von der keiner wusste, woher sie kam in langgezogenen Lauten:
„Ladies and Gentlemen, please welcome… Professor… McGonagaaaaaaaaaaaaaaaaaaal.”
Minerva McGonagall blickte irritiert ins Dunkel, während die Schüler an den Tischen begeistert applaudierten, was sie aufgrund der starken Scheinwerfer jedoch nicht sehen sondern nur hören konnte.
„Gelungen!“, zischte Fred zu George herüber.
„Absolut!“, gab George zurück, dann blickten sie wie alle Schüler aufmerksam zu McGonagall.
„Liebe Schüler“, begann Professor McGonagall zu sprechen und es gelang ihr fast so ehrfurchtsvoll zu klingen, wie Dumbledore es immer getan hatte, „ein für uns alle ziemlich schreckliches Jahr neigt sich dem Ende. Viele Freunde, Mitschüler und Lehrer haben uns im vergangenen Sommer verlassen müssen. Sie haben gekämpft – wie auch einige der hier Anwesenden – gekämpft gegen den dunklen Lord und seine Gefolgschaft.
Ich komme nicht umhin, zuzugeben, dass Hogwarts weder im Sommer sicher war, noch dass es jetzt sicher ist, wie der Angriff der Werwölfe vor einiger Zeit gezeigt hat. Sowohl das Ministerium als auch ich haben lange überlegt, ob wir Hogwarts zu diesem Schuljahr überhaupt wieder öffnen und nachdem die Werwölfe hier waren hatte ich erneute Zweifel, dass die Entscheidung dafür richtig war. Doch haben sowohl der Zaubereiminister als auch ich es für sinnvoller befunden, Hogwarts wieder für die Schüler zu öffnen und uns nicht von einigen bösen Individuen von unserem Weg abbringen zu lassen, der zweifellos der Richtige ist.“
Applaus brandete auf, den McGonagall schnell mit einer abwiegelnden Handbewegung wieder verstummen lieĂź.
„Ich bin mir dessen bewusst, dass ich um dieses Weges willen Sie alle – als unsere Schüler – einer großen Gefahr aussetzte und es ist wohl nur als glücklicher Zufall anzusehen, dass bei dem Werwolfangriff niemand zu Tode gekommen ist. Dafür möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Es wäre uns allen wohler, wenn Hogwarts wieder der sichere Ort wäre, der es früher einmal war.“

„Konnte denn mittlerweile geklärt werden, woher diese Werwölfe kamen?“, fragte ein Hufflepuff-Schüler dazwischen.
„Nun, sie kamen aus mehreren Richtungen soweit man das bis jetzt weiß. Sie scheinen sich zu einem bestimmten Zweck zusammengefunden zu haben. Viele von ihnen scheinen aus Deutschland gekommen zu sein aber auch einige aus Norwegen, Irland, Belgien und sogar Türkische Werwölfe waren dabei, wenn die Berichte stimmen.“
„Aber was war denn dieser bestimmte Zweck ihres Zusammentreffens?“, fragte eine Ravenclaw-Schülerin.
McGonagall schwieg für einen Moment. Sie überlegte offensichtlich, wie viel Sie den Schülern erzählen konnte.
„Sie wurden rekrutiert“, antwortete sie dann. „Rekrutiert von den Todessern, die noch übrig geblieben sind. Ähnlich, wie diese selbst vor einigen Jahren von Voldemort rekrutiert wurden.“
„Woher wollen Sie das wissen?“, rief ein vorlauter Slytherin-Schüler dazwischen.
„Sicher werde ich Ihnen nicht meine Quellen preisgeben“, antwortete McGonagall ruhig, „doch sprechen die Indizien absolut dafür, dass Lucius Malfoy höchstpersönlich in eben dieser Nacht versucht hat, eine ihrer Mitschülerinnen zu töten - oder noch schlimmer - durch ihren ehemaligen Mitschüler Draco töten zu lassen. Das sollte selbst Ihnen bekann sein, Mr. Rougher.“
„Geschichten!“, erwiderte der Slytherin-Schüler. „Wer sagt uns, dass es wirklich so gewesen ist? Schließlich hat niemand es gesehen, außer ein paar Zauberern, von denen uns nicht einmal die Namen genannt wurden.“
Die Slytherin-Schüler klatschten beifällig.
„Nun“, sagte McGonagall langsam und ihr Blick durchbohrte den Slytherin, „immerhin war ihr Hauslehrer einer dieser Zauberer.“
Der Slytherin drehte seinen Kopf leicht und blickte zu Professor Snape. „Unser Hauslehrer hat sich ja wohl im letzten Jahr mehr als Privatlehrer von Harry Potter bewährt. Wahrscheinlich wird er jetzt auch alles tun, was Sie von ihm wollen.“
Snape fuhr von seinem Stuhl hoch. „Halten Sie den Mund!“ rief er. „Sie haben ja keine Ahnung!“
Der Slytherin zuckte leicht zurĂĽck und McGonagall deutete Snape mit einer Handbewegung ruhig zu bleiben und sich wieder zu setzen.
„Professor McGonagall, mal im Ernst“, sagte jetzt ein anderer Slytherin, „wenn Lucius oder Draco Malfoy dieses Schlammblut hätten töten wollen“, er blickte zu Hermine hinüber, „hätten sie wohl kaum die Hilfe einer Horde Werwölfe dazu benötigt sondern es einfach getan.“
Empörtes Gemurmel wurde an den anderen Tischen laut während die Slytherins ausnahmslos zustimmend nickten. Selbst die Lehrer blickten sich gegenseitig entesetzt an mit der Ausnahme von Professor Snape, der wie immer regungslos vor sich hin starrte. So bemerkte keiner, dass einer der Gryffindor-Schüler aufgestanden war, um die lange Tischreihe herumging und direkt auf den Platz von Simon Rougher, den Slytherin zu stürmte. Vor ihm blieb er stehen und blickte ihn von oben herab an, so dass dieser ebenfalls aufstand. Die beiden Jungs, beide etwa 18 Jahre alt, blickten sich drohend in die Augen. Erst jetzt wurde der Rest des Saales auf sie aufmerksam.
„Sag das noch Mal, wenn Du Dich traust“, sagte der Gryffindor.
Dem Slytherin entlockte es nur ein gehässiges Lächeln. „Wer bist Du denn?“, fragte er belustigt. „Ach warte, mir fällt’s grad ein. Du bist der Sohn von diesem komischen Leighton, richtig?“
Henrik Leighton reagierte nicht auf die Beleidigung. Er blickte seinem Gegenüber weiter durchdringend in die Augen. „Niemals sagst Du oder irgendjemand anderes von Euch in diesen popelgrünen Umhängen Schlammblut zu Hermine Granger!“
Der Slytherin lachte Henrik weiter überheblich an während Hermine über die Tische und Bänke hinweg zu ihm herüberzischte er solle sich wieder hinsetzten, doch Henrik hörte nicht auf sie.
„Nie wieder beleidigst Du Hermine!“, zischte er den Slytherin erneut drohend an.
„Und wer will mir das verbieten?“, fragte dieser. „Du etwa?“
„Hermine ist eine Heldin!“, sagte Henrik laut, so dass jeder es hören konnte und Hermine selbst war sichtlich peinlich berührt. „Was sie für uns alle durchgestanden hat kann sich von Euch Slytherin-Affen doch gar keiner auch nur annähernd vorstellen.“
Das überhebliche Lächeln war jetzt aus dem Gesicht des Slytherin verschwunden und seine Hand fuhr hoch an Henriks Hemdkragen.
„Wenn dieses Schlammblut nicht so verdammt viel Glück gehabt hätte, wäre sie doch schon lange tot“, sagte er drohend.
„Das gleiche gilt gleich für Dich, wenn Du nicht sofort die Klappe hältst“, zischte Henrik zurück.
„Genug jetzt“, rief Professor McGonagall dazwischen, die sich persönlich zu den streitenden Schülern gesellte hatte und sich jetzt zwischen sie stellte. „Mr. Leighton, setzen Sie sich bitte wieder auf Ihren Platz und sie Mr. Rougher“, sie drehte sich zu dem Slytherin um, „sollten - wenn sie schon aus der näheren Vergangenheit nichts gelernt haben – wenigstens so schlau sein, Ihre Dummheit nicht auch noch den ganzen Mitschülern samt Lehrerkollegium kundzutun.“
Sie trat ganz nah an Simon Rougher heran und drückte ihn mit einer starken Handbewegung an der Schulter hinunter auf seinen Platz. „Setzen!“ sagte sie und ging zurück an ihr Rednerpult.
„Das ist doch wohl…“, begann Roughers Sitznachbar sich zu beschweren.
„Wenn ich noch ein Wort von Ihrem Tisch höre, findet die Weihnachtsfeier zum ersten Mal in der Geschichte von Hogwarts ohne Slytherins statt“, unterbrach McGonagall den Schüler, der augenblicklich verstummte, während Henrik auf dem Weg zurück zu seinem Platz von Fred und George abgeklatscht wurde.

Professor McGonagall ging betont langsam zurĂĽck zu ihrem Pult doch kein SchĂĽler, weder vom Slytherin- noch von den anderen Tischen, traute sich etwas zu sagen. Als sie dort angekommen war, lieĂź sie ihren Blick kurz ĂĽber die SchĂĽler schweifen und sprach dann weiter:
„Nun, es lässt sich sicher nicht bestreiten, dass dieses – wenn auch ein relativ unbedeutendes – so aber trotzdem ein Beispiel dafür war, dass es immer noch Zauberer gibt, die die Vorkommnisse des letzten Sommers zumindest in ihren gänzlichen Ausmaßen leugnen. Aber da es sich hier nur um einen Schüler handelt, sollte uns die Angelegenheit nicht allzu beunruhigen. Allerdings rate ich Ihnen allen“, McGonagalls Blick wanderte insbesondere durch die Reihen der Slytherin-Schüler, „sich mit Behauptungen, was letzten Sommer geschehen ist, wer dabei war und wer heute noch was zu tun im Stande ist, zurückzuhalten. Denn im Gegensatz zu Ihnen“, sie blickte Simon Rougher durchdringend an, „waren eine Menge der anderen Schüler tatsächlich dabei und sahen, was wirklich geschah. Polemische Äußerungen, egal gegen was oder wen sie sich richten, dürften daher fehl am Platze sein.“
Von den Gryffindors, Ravenclaws und Hufflepuffs kam zustimmender Beifall.
„Nun aber genug über die schrecklichen Dinge, die dieses Jahr passiert sind. Voldemort ist verschwunden. Und wenn wir auch nicht wissen ob für immer, so hat sich vieles zum Besseren gewendet auch wenn das kein Grund sein darf, die immer noch bestehende Gefahr zu unterschätzen.“
Aufgeregtes Tuscheln umgab vor allem den Slytherin-Tisch.
„Feiern wir heute also die positiven Dinge, denn alles hätte auch viel schlimmer ausgehen können. Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Feier und frohe Weihnachten. Und wenn sie nach der Feier oder am morgigen Tag zu Ihren Familien reisen, dann passen Sie trotz allem auf sich auf. Es ist zwar kein Vollmond doch man kann nie wissen, was noch alles geschieht.“
Professor McGonagall schwang kurz ihren rechten Arm, dann waren die Haustische mit den tollsten Köstlichkeiten bedeckt und die meisten der Schüler stürzten sich aufs Essen, als hätten sie seit Tagen nichts Vernünftiges mehr in den Magen bekommen.

„Wenn einem wirklich was fehlt, wenn man nicht mehr in Hogwarts ist, dann das, was Fred?“, schmatzte George, der sich gerade ein Hühnerbein quer in den Mund schob.
„Wohl war, Bruderherz“, gab Fred zurück. „Ich wusste gar nicht, dass McGonagall genauso leckeres Essen herbeizaubern kann wie Dumbledore.“
„Das Essen machen die Elfen, Ihr Hornochsen“, sagte Hermine streng, „nicht Dumbledore oder McGonagall.“
„Jaja, wissen wir“, beruhigte sie George. „Sag mal, apropos Elfen: Was ist eigentlich aus BElfeR geworden?“
„Liegt auf Eis“, gab Hermine knapp zurück. „Wie Ihr ja sicher wisst, hatte ich zuletzt nicht allzu viel Zeit, mich um BElfeR zu kümmern.“
„BElfeR?“, fragte Henrik, der neben den Zwillingen, Hermine gegenüber saß.
„Nicht so wichtig“, sagte Hermine hastig.
„Wir erklären es Dir nachher“, gluckste Fred zur Seite, „aber es ist in der Tat nicht so wichtig.“
Hermine warf ihm einen bösen Blick zu.

Nachdem alle Schüler mit Essen fertig waren, das dreckige Geschirr samt der Speisereste genauso plötzlich verschwand wie es erschienen war, und die Haustische von der Mitte des Raumes an dessen Seitenränder schwebten, tauchten plötzlich hunderte von kleine, bunten Lampen an der Decke auf, McGonagalls Pult schwebte ebenfalls zur Seite und an seiner Stelle erschien ein schweres Metallgestell, auf dem sich zwei Plattenspieler befanden und ein riesiges Mischpult, sowie ein Mikrofon, dass an einer flexiblen Metallstange nach oben ragte.
„Was ist das?“ fragte Hermine verwundert.
„Was das ist?“, fragte George als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
„Plattenspieler!“, sagte Fred. „Sagt Dir wahrscheinlich nichts mehr. Die Muggel benutzen heutzutage CDs. Du kennst sie vielleicht, diese kleinen silbernen Dinger wo Musik rauskommt wenn man sie in bestimmte Muggelapparate legt. Sehen ganz nett aus, aber bevor die Muggel die erfunden hatten, gab es Schallplatten, auf denen…“
„Ich weiß, was ein Plattenspieler ist, meine Eltern hatten einen“, unterbrach ihn Hermine. „Aber was zum Teufel soll der hier?“
„Naja“, meinte George, „wir dachten wir machen mal ne Retro-Xmas-Party.“
„Ihr spinnt!“, warf Ginny ein, die bisher nur zugehört hatte.
„Retro-Xmas-Party?“, fragte Hermine ungläubig.
„Naja, eigentlich Retro-Muggel-Xmas-Party“, meinte Fred.
„Habt Ihr Vater auch eingeladen?“, fragte Ginny. „Er hätte bestimmt seine helle Freunde an diesem Muggelkram.“
„Glaub ich nicht“, lachte George, „schließlich ist es seine Anlage. Wenn er wüsste, dass wir uns die ausgeliehen haben.“
„Dieses Ungetüm gehört Vater?“, schrie Ginny entsetzt.
„Ja“, bestätige Fred nickend. „Er hat es bei irgendeinem Job den er fürs Ministerium erledigt hat mitgehen lassen. War ganz fasziniert davon, dass von diesen komischen schwarzen Dingern Musik runterkommt. Zu Hause hat er sich die Platten stundenlang vors Ohr gehalten und nicht rausbekommen wo sich die ganzen Musiker verstecken.“
„Ich fass es nicht“, sagte Hermine kopfschüttelnd.
„Und ihr wisst aber schon wie es funktioniert oder?“, fragte Henrik.
„Wir nicht“, antworteten Fred und George gleichzeitig, „aber er!“ Sie zeigten gleichzeitig Richtung Eingangstür, durch die Dean Thomas gerade kam, bekleidet in Jeans und weißem Langarm-T-Shirt, eine relativ dicke goldene Kette um den Hals und hinter ihm schwebten vier schwere Kisten, voll mit Schallplatten.
„Yo, Dean!“, riefen Fred und George, als er an ihnen vorbeikam.
„Yo, Fred. Yo, George“, grüßte Dean Thomas zurück und klatschte die Zwillinge ab, wären Hermine zu ihm aufblickte.
„Dean. Bist Du’s wirklich?“ Ihr Blick schnellte zu Fred und George hinüber. „Oder habt ihr einem Muggel-DJ Vielsafttrank verabreicht, damit er hier reinkommt.“
„Nein nein, er ist es wirklich“, lachte George, „aber die Idee mit dem Vielsafttrank ist gar nicht übel. Ist vielleicht ne Idee fürs nächste Mal.“
Dean Thomas war in der Zwischenzeit zu seinem DJ-Pult gegangen und im nächsten Moment durchbrach ein ohrenbetäubender Lärm die große Halle und all die bunten Lampen begannen zu leuchten.
„Let the show begin!“, rief George, schnappte sich Pansy Parkinson und zog sie auf die Tanzfläche. Fred folge in kurzen Abstand.

Später tanzten auch Hermine und Ginny zu ein paar Liedern und auch wenn bei Hermine nicht die allerbeste Partystimmung aufkommen wollten, so war sie doch froh, einmal ein paar Stunden von ihren üblichen Sorgen und Gedanken abgelenkt zu sein.
Es war schon spät am Abend und Hermine hatte bereits mehr als eine Handvoll Aufforderungen zum Tanzen ausgeschlagen, als Fred und George von hinten auf sie zugestürzt kamen, sich neben sie auf die Stufe setzten, auf der sie hockte, und beide den Arm um sie legten.
„Hermine, altes Haus, was ist los mit Dir?“, fragte George in regelrecht aufgekratztem Ton.
Hermine gab keine Antwort. Sie wollte nicht als Spielverderber dastehen doch was sollte sie machen, wenn sie einfach nicht in Feierlaune kommen wollte. Außerdem wunderte sie sich schon ein wenig über Fred, George und auch Ginny, dass die bei einer solchen Gelegenheit eben nicht permanent an Ron und Harry denken mussten – zumindest schien es so.
„Der alte Voldemort-Virus“, sagte Fred. „Bringt ein paar Leute um, verbreitet Angst und Schrecken und schon gucken alle aus der Wäsche wie 7 Tage Askaban.“
Hermine musste lachen, streifte aber Georges und Freds Arme von ihren Schultern ab um jetzt ihrerseits je einen Arm um ihre Freunde zu legen.
„Wisst ihr was“, sagte sie, „ihr habt ja Recht. Aber wenn ich’s mir genau überlege, ist es auch nicht unbedingt nur das Schicksal von Harry und Ron, dass mich so runterzieht.“
„Sondern?“, fragte George.
„Mehr das, was mir noch bevorsteht. Ich hab kein gutes Gefühl dabei.“
„Kein Gutes Gefühl?“, fragte Fred verwundert. „Warum? Was soll Dir passieren?“
Hermine drehte ihren Kopf zu Fred. „Nun, Mord vielleicht?“
„Mord?“, fragte Fred total verdutzt.
„Ich weiß, dass es Euch schwer fallen muss, das zu verstehen, aber man hat schließlich auch nicht versucht, Euch bereits mehrfach umzubringen.“
„Naja, zugegebenermaßen das nicht“, sagte jetzt George und Hermine drehte ihren Kopf zu ihm herum, „aber ich möchte doch anmerken, dass wir an den Kämpfen gegen die Todesser nicht so ganz unbeteiligt waren.“
„Ich weiß“, lächelte Hermine ihn an, „aber zumindest leben Eure Eltern noch und es versucht auch niemand, Euch gezielt zu beseitigen.“
„Ja, stimmt“, sagte Fred und Hermines Kopf wirbelte wieder herum. „Aber es hätte durchaus auch eine gewisse Beruhigung, schon zwei Todesflüche überlebt zu haben“, er blickte über Hermine hinweg zu George. „Oder wie siehst Du das?“
„Durchaus!“, bestätigte George.
„Das lag aber wohl einzig und allein an Harrys Zauberstab und nicht an mir“, sagte Hermine.
„Naja, wäre mir letzten Endes egal, WORAN es lag“, ulkte Fred. „Bei Harry als Baby waren es ja auch nicht seine guten Schulnoten.“
Hermine musste lachen.
„Könnten wir uns dann vielleicht doch mal darauf einigen, dass Du am normalen Leben wieder mit teilnimmst?“, fragte George.
„Findet ihr mich wirklich so schlimm?“, fragte Hermine und blickte die Zwillinge abschätzend an. „Ich meine, ich gehe doch ganz normal zum Unterricht – oder ich versuche es wenigstens – und ich finde auch nicht, dass ich sonst irgendwie…“
„Hermine“, unterbrach George sie und sah sie ein wenig besorgt an, „es geht hier nicht um Unterricht oder dass Du irgendwie Deine Pflichten bewältigst.“
„Sondern?“
„Wir haben Dich beobachtet“, führte Fred aus. „Du hast heute Abend bestimmt schon einem Dutzend Jungs einen Korb gegeben.“
„Hab ich das?“, fragte Hermine verwundert.
„Merkst es selber schon gar nicht mehr, was?“, fragte Fred.
Hermine schüttelte den Kopf. „Waren das wirklich so viele?“
Fred und George nickten gleichzeitig.
„Und es wären noch viel mehr gewesen, würdest Du nicht den ganzen Abend so missmutig dasitzen.“
„Ihr mögt je Recht haben aber ehrlich gesagt brauch ich das im Moment auch nicht gerade.“
„Was?“
„Na, mit nem Dutzend verschiedener Jungs tanzen.“
„Wer hat denn gesagt, dass Du mit allen tanzen sollst“, sagte Fred. „Ich mein, bei einigen, die Dich gefragt haben würde ich auch nicht gerade Hurra schreien, wenn ich ein Mädchen wäre.“
„Aber wenigstens Einer wird doch dabei gewesen sein, mit dem Du mal hättest tanzen können“, ergänzte George.
„Wobei es aber meist nicht bleibt. Jungs sprechen einen selten nur deshalb an, weil sie tanzen wollen“, meinte Hermine.
„Und wenn schon“, gab George zurück. „was kann Dir passieren? Es wird gerade Dir niemand zu nahe rücken, schätze ich mal.“
Hermine blickt ihn nur leer an.
„Genau das ist das Problem, hab ich Recht?“, fragte George. „Das Dir jemand nahe kommen könnte.“
Hermine gab keine Antwort und starrte auf den Boden.
„Volltreffer würde ich sagen“, meinte Fred.
„Ich find es einfach nicht fair“, sagte Hermine jetzt, den Blick weiter auf den Boden gerichtet. „Ron gegenüber.“
„Ron, Ron“, sagte George. „Ron ist tot und Du lebst. Außerdem kannst Du doch mit jemand anderes tanzen ohne Ron zu verraten. Er wäre sicher nicht sauer auf Dich gewesen deswegen.“
Fred blickte George ĂĽber Hermines Kopf hinweg skeptisch an.
„Okay“, gab George zu, „er wäre wahrscheinlich doch sauer gewesen. Hey, aber was soll’s. Er ist nicht mehr da, Du aber schon.“
Hermine reagierte nicht.
„Gibt es denn hier keinen Jungen, den du nett findest und Dich vielleicht zu einem Tänzchen mit ihm durchringen könntest?“, fragte Fred.
„Doch, doch, gibt es schon“, murmelte Hermine mit gesenktem Kopf.
„Bitte?“, fragten George und Fred gleichzeitig.
„Doch, gibt es“, wiederholte Hermine jetzt etwas lauter.
„Dürfen wir fragen, wer in den erlauchten Kreis deiner gnädigen Auswahl aufgenommen ist?“, fragte George mit schwülstiger Stimme.
Hermine schaute die Zwillinge abschätzend an. Man konnte bei den beiden nie wissen, ob sie ihr Wissen nicht für irgendeinen Unfug missbrauchten aber in diesem Falle schienen sie sich wirklich nur Sorgen um sie zu machen.
„Henrik!“, sagte sie dann.
„Henrik?“, fragten Fred und George wie aus einem Mund. „Henrik Leighton?“
Hermine nickte.
„Na dann“, meinte Fred. „Nichts einfacher als das. Dann geh halt rüber und frag ihn. Ich glaube kaum, dass Du von ihm einen Korb bekommst.“ Er zeigte hinüber zu einem Tisch an dem Henrik mit Neville saß und sich unterhielt, während Ginny und Seamus Finnigan gerade von der Tanzfläche kamen und sich zu ihnen setzten.
„Aber warum?“, fragte Hermine genervt. „Nur weil Ihr das wollt?“
„Nein“, gab Fred zurück. „Weil es Dir gut tut.“
Er und George gaben ihr einen leichten Schubs und tatsächlich schlich Hermine langsam hinüber an den Tisch an dem Henrik, Neville, Seamus und Ginny saßen. Zwar fragte sie sich auf dem Weg dorthin, warum sie das überhaupt tat, aber schließlich war sie schon angekommen und blieb direkt hinter Henrik stehen, der mit Neville irgendetwas über Drachen diskutierte.
„Hallo Hermine“, sagte Ginny über den Tisch hinüber, „soll ich Dir auch ein Butterbier holen?“
„Nein danke“, antwortete Hermine leicht verkrampft lächelnd.
Unterdessen war Henrik schon herumgewirbelt und blickte zu Hermine hoch.
„Henrik, kann ich Dich mal kurz sprechen?“, krächzte Hermine
„Klar“, krächzte Henrik zurück, der mindestens genauso nervös war wie Hermine selbst. Er stand auf und Hermine legte ihren Mund nah an sein Ohr.
„Hast Du vielleicht Lust mit mir zu tanzen?“
Henriks Gesicht lief rot an, während gleichzeitig sein Magen begann, sich mehrfach um die eigene Achse zu drehen.
„Jetzt?“, fragte er mit belegter Stimme.
Hermine nickte.
„Aber“, stotterte Henrik, „es läuft gar keine…Musik“.
Jetzt schoss auch Hermine die Röte ins Gesicht. Vor lauter Angespanntheit hatte sie gar nicht bemerkt, dass Dean Thomas gerade eine Pause machte.
Sie blickte hilfesuchend zu seinem DJ-Pult und sah, wie Fred und George den wild gestikulierenden Dean Thomas gerade zu seinem Arbeitplatz zogen und ihm eine Schallplatte in die Hand drĂĽckten.
Er fummelte an ein paar Reglern und im nächsten Moment ertönte Musik.
Hermines Anspannung wich einer groĂźen Erleichterung.
„Jetzt schon“, sagte sie leichthin zu Henrik.
„Na dann“, gab dieser zurück, „gerne!“
Eine weitere Erleichterung ĂĽberkam Hermine. Er hatte nicht nein gesagt.

Gemeinsam gingen sie auf die Tanzfläche wo sich bereits wieder zahlreiche andere Schüler tummelten und schon bald waren sie in der Menge der anderen unauffällig verschwunden.
Es passierte Hermine selten, dass sie sich unbeobachtet fühlte doch ausgerechnet hier, in der Mitte der Tanzfläche umringt von vielen anderen Schülern, ging es ihr so. Und auch die Anwesenheit von Henrik gab ihr ein gutes Gefühl. Lange, sehr lange, hatte sie sich nicht mehr so unbeschwert gefühlt und Henrik schien es ähnlich zu gehen. Zumindest wurde auch er zusehends lockerer und die ihm sonst so eigene Zurückhaltung wich und er lächelte Hermine während des Tanzens immer wieder aus vollem Herzen an. Und Hermine lächelte aus vollem Herzen zurück. Hermine spürte wie eine lange nicht dagewesen Macht von ihr Besitz nahm, genau die Macht, an der Voldemort so oft gescheitert war und an der auch Malfoy scheitern würde. Sie waren sicherlich nie mit einer solchen Zuneigung bedacht worden, hatten nie diese unbändige Kraft in den Adern spüren können, die einem ein bloßes Lächeln des Gegenübers geben kann. Hier, in genau diesem Moment fühlte sie sich so wohl, wie seit dem ersten Kuss von Ron nicht mehr. Fred und George hatten Recht. Es war nicht schlau sich zu verstecken und Trübsal zu blasen. Hermine brauchte alle Kräfte um das bevorstehende zu meistern und dazu gehörte auch und zuallererst die Kraft der Liebe.
Sie lachte Henrik an und in seinen Augen las sie Freude, pure Freude einfach darüber, dass sie ihn anlachte. Was auf der Welt könnte schöner sein, als einem anderen Menschen durch ein einfaches Lächeln ein gutes Gefühl zu geben?

In diesem Moment war das Lied zu Ende. Durch die umstehenden Schüler konnte Hermine kurz Dean Thomas erblicken, bei dem immer noch Fred und George standen und auf ihn einredeten. Dann erklang wieder Musik. Es war eine langsame Ballade. Nach kurzem Überlegen wollte Henrik die Tanzfläche verlassen, wie es auch viele andere Schüler taten doch Hermine hielt ihn am Arm fest.
„Warte!“, rief sie über die Musik hinweg. „Bleib hier.“
Henrik wandte sich wieder zu ihr um, Hermine legte ihre Arme um seinen Hals und legte ihren Kopf auf seine Brust. Zögerlich und sehr vorsichtig legte nun auch Henrik seine Arme um Hermines Hüften und in langsamen Schritt folgten sie beide gedankenverloren aber in höchster Zufriedenheit der gefühlvollen Ballade.

Zwei weitere langsame Lieder folgten und es waren alles in allem etwa 10 Minuten dieser tiefen Zufriedenheit, dieses absoluten Fallenlassens, die Hermine in vollen Zügen genoss. Zugleich fühlte sie sich geborgen wie selten zuvor und das auch deshalb, weil Henrik nicht mehr forderte, weil er einfach froh darüber war, sie nur halten zu können, so wie Hermine froh darüber war, gehalten zu werden.
„Lass und was trinken gehen“, sagte Hermine als die Musik verstummte und die Schüler sich in alle Richtungen von der Tanzfläche machten. Henrik nickte nur kurz und als sie die Tanzfläche verließen sah sie an deren Rand Fred stehen und George, der an Freds Hals hing und den Kopf auf seine Brust gelegt hatte. Beide verdrehten die Augen gespielt zum Himmel. Früher wäre Hermine vor Scham im Boden versunken doch jetzt stieß sie Henrik mit dem Ellenbogen an und zeigte auf die Zwillinge und sie mussten beide aus vollem Herzen lachen.
Hermine setzte sich wieder zu Ginny, Neville und Seamus, während Henrik ihnen zwei Butterbier holte. Ginny lächelte sie an als wäre nicht nur von Hermine sondern auch von ihr gerade eine zentnerschwere Last abgefallen. Anscheinend war es auch ihrer besten Freundin nahe gegangen, dass es ihr nicht wirklich gut ging in den letzten Monaten. Auch wenn Hermine stets versucht hatte, es zu verbergen – ihren Freunden war es wohl aufgefallen und Hermine erkannte, dass es ziemlich blöd gewesen war, zu glauben, sie hätte ihnen diesbezüglich etwas vormachen können.
„Darf ich?“, fragte Henrik als er mit einer Runde Butterbier für alle zurückkam.
„Klar!“, sagte Hermine und rückte ein Stück zu Seite damit Henrik sich neben sie setzten konnte.
„Was machst Du eigentlich über die Feiertage?“, fragte Henrik, nachdem die beide einen Schluck genommen hatten.
„Fuchsbau!“, sagte Hermine.
„Fuchsbau?“
„Ja, das Haus von Ginnys Eltern. Wir nennen es Fuchsbau.“
„Ach so, ja stimmt, das hab ich schon mal gehört.“
„Und Du?“, fragte Hermine.
„Naja, nach London zu meinen Eltern. Wir wohnen etwas außerhalb. Mein Vater hat bestimmt über die Feiertage Dienst im Ministerium und ist nur selten da.“
„Du hast wenigstens noch einen“, meinte Hermine knapp.
„Ja, aber wer weiß wie lange noch.“
„Wie meinst Du das?“, fragte Hermine verwundert.
„Na, wegen seinem Job“, sagte Henrik. „Er erzählt ja nie was Konkretes aber ich kenne meinen Vater gut genug um ihm anzumerken, dass er zunehmend unruhiger wird so als wenn sich die Situation zuspitzt.“
„Zuspitzt?“
„Ja, sie haben wohl bisher nicht so die richtigen Erfolge gehabt. Haben keinen einzigen von diesen Werwölfen erwischt, die die Schule überfallen haben und wissen noch nicht einmal woher die kamen. Und wenn ich das Gespräch mit Scrimgeour neulich richtig mitbekommen habe, wissen sie nicht so recht, wie sie an den Feind rankommen sollen.“
„Du bekommst Gespräche zwischen Deinem Vater und Scrimgeour mit?“, wunderte sich Hermine.
„Ja, war aber purer Zufall. Scrimgeour war bei uns zu Hause und wenn mein Vater wüsste, dass ich kurz gelauscht habe würde er mich wahrscheinlich einen Kopf kürzer machen.“
„Haben sie denn irgendetwas von der Spezialeinheit erwähnt?“, fragte Hermine.
„Von den Jägern des Letzten Widerstandes? Nur am Rande. Mein Vater meinte nur, die könnten schlecht etwas jagen wovon sie nicht mal im Entferntesten eine Ahnung hätten, wo es sich aufhält.“
„Naja, das stimmt nur bedingt“, sagte Hermine.
„Wieso?“
„Wir haben Voldemort auch gefunden, obwohl wir nicht wussten, wo er sich aufhält.“
„Ja, aber soweit ich weiß hat Harry Potter ihn doch spüren können.“
„Stimmt“, gab Hermine zu, „diese Gabe fehlt mir irgendwie.“
„Ich würde ihn aber auch nicht darum beneiden.“
„Tue ich auch nicht“, sagte Hermine.
„Sag mal, ich wollte Dich noch mal was fragen“, wechselte Henrik plötzlich das Thema.
„Ja?“
„Ja, ich hab es Dich schon mal gefragt und damals hast Du gesagt, ich solle es in ein paar Monaten noch mal probieren.“
„Und? Was war das?“, fragte Hermine nachdenklich.
„Ob wir uns…“, Henrik versagte die Stimme und er räusperte sich kurz. „Ob wir uns nicht mal treffen können – so – außerhalb der Schule?“
Hermine huschte ein liebevolles Lächeln über das Gesicht. „Ja“, sagte sie, „ich denke das würde gehen.“
„Echt?“, rief Henrik. „Super! Danke!“ Er sprang auf und rannte aufgekratzt davon.
„Hey, warte mal!“, rief Hermine ihm hinterher. „Wann und wo denn überhaupt?“
„Sag ich Dir noch Bescheid“, rief Henrik zurück. „Jetzt ist ja erstmal Weihnachten“. Er entfernte sich weiter Richtung Ausgang der großen Halle, dann drehte er sich aber noch einmal um und rief ihr zu: „Und mein schönstes Geschenk hab ich schon!“
Hermine blickte ihm verwundert hinterher und starrte lange mit einem unentwegten Lächeln im Gesicht auf die Tür der großen Halle hinter der er verschwunden war bis plötzlich Fred und George vor ihr auftauchten.
„Hermine, Abreise um 0.30 Uhr im Kamin in Woods Büro Richtung Grimmauldplatz und von dort mit Portschlüssel weiter zum Fuchsbau“, sagte Fred kurz.
„Wir dürfen den Kamin benutzen?“, fragte Hermine verwundert.
„Ja, Sondergenehmigung von McGonagall“, meinte George.
„Und wieso mit Umweg über den Grimmauldplatz?“
„Zur Sicherheit“, sagte Fred. „Dort holt Vater uns ab.“
„Aber was wäre unsicher daran, den Kamin direkt in den Fuchsbau zu nehmen?“
„Hermine, Du weißt doch selbst, dass das Flohnetzwerk nicht hundertprozentig sicher ist und McGonagall meint, dass sich die Todesser auch an ihren zehn Fingern abzählen können, dass Du heute Nacht in den Fuchsbau reisen wirst“, erklärte George.
„Können Sie das?“, fragte Hermine.
„Naja, zumindest die, die noch 10 Finger haben“, scherzte Fred.
„Na gut, dann will ich mal hoch gehen und packen. Ist schließlich nicht mal mehr ne Stunde.“
Hermine stand auf, leerte ihr Butterbier und wandte sich unter einem Blick zu Ginny zum gehen.
„Ich komme auch gleich“, rief Ginny ihr zu.
„Danke übrigens“, sagte Hermine leise zu Fred und George.
„Wofür denn, Auserwählte?“, fragte George scherzhaft.
„Für den schnellen Einsatz.“ Sie nickte mit dem Kopf Richtung Dean Thomas.
„Hermine glücklich. Auftrag erfolgreich ausgeführt“, sagten Fred und George gleichzeitig und klatschten sich ab.
„Was würde ich nur ohne Euch machen?“, fragte Hermine lachend.
Fred und George wanden ihre Köpfe nach hinten.
„Immer noch auf dem Absatz da sitzen“, sagte George, „und Trübsal blasen.“
„Bis nachher!“, sagte Hermine beschwingt und machte sich dann auf den Weg zum Gryffindorturm.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich schreibe über Gut und Böse und habe die Verantwortung, das ordentlich zu machen. So einfach ist es nicht, - das Gute gewinnt nicht immer.
Joanne K. Rowling