von timlarsson
Der Regen peitschte unaufhörlich gegen die brüchigen Glasfenster des alten Holzhauses, die mehr an einen Bretterverschlag erinnerte und niemand, der hier vorbeigekommen wäre, wäre jemals auf die Idee gekommen, dass sich im Inneren Personen aufhielten, hätte nicht ein kleines, kaum erkennbares, flackerndes Licht verraten, dass diese Hütte bewohnt war.
Blitze zuckten in dichter Folge herab und die Wipfel der dicht stehenden Bäume des tiefen Waldes wogen sich in dem stürmischen Wind bedrohlich hin und her.
In dem Haus sah es nicht besser aus als es von außen den Anschein hatte. Abgebrochene Holzstücke aus der Wandvertäfelung lagen überall herum, an den Wänden breitete sich der Schimmel aus und zentimeterhoch lag der Staub auf dem Boden und allen Dingen, die nicht erst kürzlich benutzt worden waren.
In der Mitte des Hauses saß an einem alten, verschlissenen blassblauen Holztisch eine Frau, die sich über irgendetwas beugte, das auf dem Tisch lag. Ihre Haare waren verfilzt, und ihre Finger knöcherig. Immer wieder stieß sie zischende Laute aus und fluchte leise vor sich hin als plötzlich, zeitgleich mit einem gewaltigem Donnerschlag, die Tür zur Hütte aufgerissen wurde. Die Frau schrak hoch und wirbelte herum und wenn man ihr nun ins Gesicht blicken konnte, so stellte man fest, dass sie noch gar nicht so uralt war, wie es zuvor den Anschein gehabt hatte.
Sie blickte auf die Person, die im Türrahmen stand und verengte ihre Augen, als könne sie so besser erkennen, wer die Tür aufgestoßen hatte. Ein neuerlicher Blitz zuckte hinter der Person durch den Himmel und gegen das aufflackernde Licht konnte man jetzt die schattigen Umrisse seiner Silhouette erkennen. Die Frau entspannte ihre Haltung etwas und drehte sich zurück zum Tisch um sich wieder über die Sache zu beugen, mit der sie beschäftigt gewesen war.
„Nichts gegen Deine Vorliebe für dramatische Auftritte, Lucius“, sagte sie ohne aufzusehen, „aber ich wäre Dir dankbar, wenn Du sie Dir für andere Personen aufheben würdest!“
Lucius Malfoy trat nun ganz herein und schloss die Tür mit einer Hand, die sehr stark beharrt schien. Als er in das fahle Licht des schwachen Kaminfeuers trat, wurde auch sein Gesicht ein wenig erkennbarer doch es schien um Jahre gealtert zu sein, seit ihn das letzte mal jemand gesehen hatte, im letzten Sommer, als alle Todesser von den Auroren getötet oder vertrieben worden waren.
„Was ist mit Mr. Weasley, Bellatrix?“, fragte er. „Bist Du weitergekommen?“
„Weitergekommen?“ Bellatrix Lestrange wiederholte hysterisch ihre Frage: „Weitergekommen? Mach Dir keine Sorgen, wir werden ihn schon hinbekommen…irgendwie. Zu ärgerlich, dass Du ausgerechnet Wurmschwanz damit beauftragen musstest…“
„Es war aber niemand da, der es sonst hätte tun können“, unterbrach Malfoy sie mit kalter Stimme, „oder hätte ich vielleicht Severus fragen sollen?“
„Erinnere mich nicht an ihn!“, schrie Lestrage aufgebracht und ihr Gesicht verkrampfte sich zu einer noch hässlicheren Fratze. „Er hat uns alles gekostet. In den Rücken gefallen ist er uns. Im entscheidenden Moment hat er uns alle verraten.“
„Ich habe Euch immer vor ihm gewarnt“, sagte Malfoy gelassen. „Voldemort hat sich genauso auf ihn verlassen wie Dumbledore. Wie konnten beide der sicheren Annahme sein, er stände auf ihrer Seite.“
„Was Dumbledore angeht, so war diese Annahme berechtigt“, zischte Lestrange und ihre Hand ballte sich zu einer Faust als wolle sie etwas zerquetschen, dass sich in ihr befand.
„Nein, Dumbledore war in dieser Angelegenheit genauso töricht wie Voldemort selbst“, sagte Malfoy und schritt an den Tisch heran. Als sein Gesicht so dicht vor ihrem auftauchte, verzog Lestrange für einen Moment angeekelt ihre Züge. Lange braune Haare befanden sich auf Malfoys Wangen und seine Zähne waren eher braun als weiß. Seine Augen leuchteten in einem bedrohlichen orange-roten Ton.
„Snape ist ein Verräter, Bellatrix“, sagte Malfoy und er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ein Verräter an beiden Seiten. Er hat sich stets auf die Seite geschlagen, die gerade Oberwasser hatte. Zunächst war er ein Todesser, doch kaum war der dunkle Lord gestürzt durch diese Missgeburt Harry Potter, schlug er sich auf Dumbledores Seite. Dann kehrte Voldemort zurück und jahrelang spielte er ein Spiel zwischen den Fronten. Voldemort hielt ihn für seinen Spion und Dumbledore seinerseits für den seinigen. In Wirklichkeit gab dieses Doppelspiel Snape nur die Zeit abzuwarten, wer an Übergewicht gewinnen würde und als er schließlich sah, dass niemand Voldemort widerstehen würde, schlug er sich erneut ganz auf seine Seite, und brachte Dumbledore sogar um.“
„Was zweifellos seine beste Tat war“, bemerkte Lestrange gelassen.
„Aber nur um sich nach Voldemorts und Potters verschwinden wieder auf die andere Seite zu schlagen!“, schrie Malfoy. „Wenn ich ihn jemals in die Finger kriege wird er dafür bezahlen!“
„Das sollte Dir doch gelingen, wo Du extra dieses Tor nach Hogwarts heraufbeschworen hast“, meinte Lestrange.
„Nicht, solange ich nicht McGonagalls und Hoddles Schutzzauber aufheben kann, aber auch das wird nur eine Frage der Zeit sein.“
„Knallt es immer noch, wenn Du durch das Tor gehst?“, erkundigte sich Lestrange.
Malfoy nickte. „Aber ich werde einen Gegenzauber finden. Auch ein Nordan Hoddle ist nicht unfehlbar!“
„Und wie steht es um diese angeblich geheime Einheit des Ministeriums?“, fragte Lestrange mit einem gequälten Lächeln.
„Leighton hat Miss Granger mit dazuberufen. Warum auch immer?“
„Was verwundert Dich daran?“, fragte Bellatrix Lestrange fast reglos. „Immerhin hat sie Deinen Todesfluch überlebt. Das ist sicher Qualifikation genug.“
„Ich war geschwächt!“, rief Malfoy erregt.
„Jaja, aber sie auch, das kleine Biest“, sagte Lestrange. „Es stimmt mich schon etwas nachdenklich, dass Du sie nicht töten konntest.“
„Du hast doch nicht etwa Angst wegen diesem Schlammblut?“, fragte Malfoy entsetzt.
„Angst? Nein, Angst habe ich nicht. Aber Leighton wird sich etwas dabei gedacht habe, sie zu berufen und es wäre mir durchaus lieber gewesen, Du hättest sie getötet. Sie ist gefährlich, Lucius!“
„Doch bei weitem nicht so gefährlich wie Harry Potter“, sagte Malfoy.
Bellatrix Lestrange wandte ihren Blick von ihrer Arbeit ab und blickte Malfoy in die funkelnden Augen. „Da wäre ich mir nicht so sicher!“, sagte sie.
Lucius Malfoy starrte einen Augenblick nachdenklich in das Kaminfeuer, dann drehte er sich plötzlich um, ging ein paar Schritte vom Tisch weg auf eine hölzerne Tür zum, die zu einem anderen Raum führte und mit mehreren Metallbeschlägen gesichert war.
„Alohomora!“, rief Malfoy und richtete seinen Zauberstab auf die Tür.
Die Metallschlösser schnappten eins nach dem anderen auf. Malfoy öffnete die Tür und trat in den Raum. Auf einer hölzernen Pritsche lag Ron Weasley, leichenblass und mit geschlossenen Augen. Malfoy trat an ihn heran und betrachtete ihn voller Hass.
„Irgendwann wirst Du uns nützlich sein“, zischte Malfoy dem liegenden Körper entgegen, „irgendwann wirst Du uns Granger bringen und wenn Du das nicht kannst, dann wird sie von sich aus zu uns kommen um Dich erbärmliches Etwas zu retten und dann wird auch sie endlich sterben!“
Ein Blitz zuckte neben der Hütte nieder und von dem Knall des Donners wackelten die Wände, während ein schauerliches, hässliches Lachen aus dem Inneren der Hütte den ganzen Wald durchdrang.
Malfoys Augen leuchteten jetzt rot während er sich von seinem widerlichen Lachanfall erholte und erneut auf Ron herabsah. Er zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf Rons Körper.
„Wach endlich auf“, zischte er mit bedrohlicher Stimme, während sich sein Gesicht noch weiter verzog.
„Crucio!“, rief er und ein aus seinem Zauberstab hervortretender Lichtstrahl traf Rons Körper, der nach oben geschleudert wurde, zuckte, als würde er unsägliche Schmerzen ertragen müssen doch Rons Gesicht blieb dabei reglos und friedlich und zeigte keinerlei Reaktion.
„Crucio!“, rief Malfoy und noch einmal: „Crucio! – Wach endlich auf, Du Missgeburt!“
„Hör auf damit!“, schrie Bellatrix Lestrange, die jetzt in der Tür aufgetaucht war und Malfoys Arm nach unten drückte, so dass der Zauber von Rons Körper abgewendet wurde, der jetzt wieder ganz normal dalag, als wäre nichts geschehen.
„Ich hasse sie“, zischte Malfoy. „Diese ganze Weasley-Sippe, die dreckige kleine Granger, McGonagall und all diese Gestalten, die sich Zauberer nennen. Ich hasse sie und eines Tages werden ich sie alle foltern und töten! Und mein Sohn wird mir dabei helfen.“
Malfoy sank ein wenig in sich zusammen, als verließe ihn die Kraft, während Lestrange – selber gebeugt – ihn stützte.
„Unsere Zeit wird wieder kommen, Lucius“, sagte sie und führte Malfoy heraus aus dem Zimmer in dem Ron lag, während draußen vor der Hütte Blitze und Donner ihren Höhepunkt erreichten.
„Was ist nun mit den Weihnachtsferien? Kommst Du mit in den Fuchsbau?“, fragte Ginny Hermine, während die beiden auf dem Weg in die Kerker zum Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste waren.
Hermine druckste herum. Sie hatte zwar einerseits große Lust darauf, zwei unbeschwerte Wochen im Fuchsbau zu verleben aber ebenso große Angst davor, dass die Erinnerungen an Ron ihr jede Freude daran wieder nehmen würden.
„McGonagall will bis zum 14. Dezember Nachricht haben, wo wir die Ferien verbringen und dieser Tag ist morgen, falls es Dir entgangen sein sollte!“, fügte Ginny mahnend hinzu.
„Ich weiß, ich weiß“, sagte Hermine, „ich sag ihr morgen Bescheid.“
Hermine konnte sich einfach nicht zu einer Entscheidung durchringen und so zögerte sie den Zeitpunkt dafür möglichst lang heraus. Vermutlich wäre es ihr sogar am liebsten gewesen, jemand anderes hätte für sie entschieden.
„Mir sagst Du aber bitte auch Bescheid“, sagte Ginny bestimmt.
„Dir? Wieso Dir?“, fragte Hermine.
„Weil ich McGonagall auch mitteilen muss, wo ich die Ferien über bin – und meinen Eltern sowieso“, erklärte Ginny.
„Na, wo sollst Du schon sein? Im Fuchsbau natürlich“, sagte Hermine.
„Hermine, wenn Du hier bleibst, bleibe ich natürlich auch. Das ist doch wohl klar.“
Unmittelbar vor dem Klassenraum blieb Hermine abrupt stehen. „Ginny, das kannst Du doch nicht machen. Deine Eltern warten doch auf Dich“, sagte Hermine und versuchte vorwurfsvoll zu klingen, was ihr aber nicht wirklich gelang.
„Ja, aber auf Dich auch“, gab Ginny zurück.
„Ich glaub, jetzt übertreibst Du aber“, meinte Hermine.
„Du hast meinen Vater doch bei der Beerdigung Deiner Eltern selbst gehört“, sagte Ginny. „Er erwartet einfach, dass Du mitkommst. Wahrscheinlich würde er sonst ohnehin noch selbst vorbeikommen um Dich zu überreden.“
Ein Lächeln huschte über Hermines Gesicht. „Tja, eigentlich wäre es ja auch ganz schön, mal wieder bei Euch zu sein, aber…“
„Also abgemacht!“ unterbrach Ginny sie abrupt und hielt ihr die Hand entgegen.
„Okay, abgemacht!“, seufzte Hermine nach kurzem Zögern und ihre Hand schlug in Ginnys ein.
„Super. Ich freu mich“, sagte Ginny freudestrahlend und zog Hermine in eine kurze Umarmung dann betraten die beiden Mädchen Professor Snapes Klassenraum.
Sie saßen kaum auf ihren Plätzen, da erschien auch Professor Snape in seiner üblichen Art und Weise im Klassenzimmer.
„Ruhe!“, rief er durch die fast geschlossenen Zähne während er mit schnellem Schritt durch den Mittelgang ging und mit kurzen, kantigen Bewegungen seines Zauberstabs fast alle Fackeln an der Wand löschte bis auf eine, nahe dem Lehrepult, so dass man ihn gerade noch erkennen konnte. Dann wandte er sich der Klasse zu:
„Am Wochenende sind zwei Bücher aus der verbotenen Abteilung der Schulbibliothek entwendet worden“, sagte Snape drohend. „Weiß jemand von Ihnen etwas darüber?“
Aus dem dunklen Klassenraum kam keine Reaktion doch war Hermine klar, dass Snape sicherlich nicht ohne Absicht den Raum verdunkelt hatte.
„Granger?“, rief Snape plötzlich und ein gleißend helles Licht strahlte plötzlich auf Hermine herab, heller als jeder Scheinwerfer es hätte sein können, aber trotz der Helligkeit fühlte Hermine sich nicht geblendet. Im Gegensatz zu ihren Mitschülern erschrak sie nicht einmal da sie auf irgendeinen Trick von Snape vorbereitet gewesen war.
Außer ihr war nichts in dem Raum zu sehen und Hermine spürte, wie die Augen ihrer Mitschüler und die ihres Lehrers sie aus der absoluten Dunkelheit anstarrten.
Sie zuckte nur mit den Schultern und setzte mit ihren braunen Augen einen halb fragenden, halb entschuldigenden Blick auf.
„Leighton?“, rief Snape plötzlich und Hermine saß wieder im Dunkeln doch jetzt war Henrik plötzlich von dem Licht erhellt, der sich sichtlich mehr erschrak als Hermine zuvor.
„Fragen Sie mich, weil ich in der Bibliothek war?“, fragte Henrik, der Snape im Dunkeln nicht sehen konnte, um etwas Zeit zu gewinnen.
„Warum wohl sonst?“, blaffte Snape ihn an. „Schließlich hätte Ihnen etwas auffallen müssen wo Sie doch als einziger Junge nicht beim Quidditch waren.“
„Wenn es nur darum geht, dann sprechen Sie vielleicht einfach mal mir Professor Karkarof“, sagte Henrik. „Er wird Ihnen bestätigen, dass es nicht das erste mal war, das ich als einziger Schüler nicht bei einem Quidditch-Spiel war.“
„Was für ein Skandal!“, rief plötzlich George’s Stimme durch den Raum.
„Weasley!“, schrie Snape und plötzlich saß auch Fred in dem grellen Licht. Er lächelte Snape milde an.
„Falls Sie mich jetzt fragen wollen ob ich etwas über den Verbleib der Bücher weiß, nur zu – falls sie mich aber wegen des ungefragten Kommentars eben bestrafen wollen, darf ich Sie darauf hinweisen, dass dieser von meinem Bruder kam.“
„Von denen uns ja glücklicherweise nur noch einer zur Wahl steht, nicht wahr?“, sagte Snape und das Licht breitete sich von Fred auch auf George aus, der Snape herausfordernd anblickte.
„Habe ich da eben so etwas wie das Wort glücklicherweise vernommen?“, fragte George.
„War mir auch so“, sagte Fred während Snape etwas irritiert wirkte.
„Hat das vielleicht noch jemand gehört?“, fragte Fred laut in die Klasse herein.
„Ich!“, hörte man plötzlich die Stimme von Dean Thomas aus dem Dunkeln.
„Ich auch!“, rief jetzt Neville und nach und nach hörte man immer mehrere „Ich’s“ aus dem dunklen Klassenraum.
„Ruuuheeeee!“, schrie Snape schließlich dazwischen und schlagartig war wieder Ruhe in der Klasse.
„Ich kann mir nicht helfen“, fing George an zu sprechen, bevor Snape es tun konnte, „aber irgendwie hörte sich das für mich so an als wäre unser geschätzter Professor Snape froh darüber, dass Ron nicht mehr unter uns ist.“
Snape sah George erschrocken an.
„Das scheint mir ein Fall für das ministeriale Kontaktbüro für Hogwarts-Schüler zu sein“, bestätigte ihn Fred.
„Das bezog sich nicht auf ihren Bruder Ron“, sagte Snape abwehrend, „schließlich haben Sie ja…mehrere davon.“
„Nun ja, ich denke wir sollten diesen Vorfall trotzdem melden, was meinst Du, Fred?“, sagt George zu seinem Bruder
„Tun Sie, was Sie nicht lassen können“, ging Snape dazwischen, der langsam seine Fassung wiederfand, „aber sollte ich eines der verschwundenen Bücher bei Ihnen finden oder auch nur ansatzweise erfahren, dass Sie etwas mit deren Verschwinden zu tun haben, können Sie sich wieder ganztägig mit dem Verkauf von Scherzartikeln befassen.“
„Naja, so groß ist der Unterschied zu Ihrem Unterricht ja auch nicht“, entgegnete Fred vergnügt woraufhin die ganze Klasse in ein lautes Prusten verfiel.
Voller Wut stürmte Snape an Fred und Georges Tisch heran und schnellte mit seinem Kopf zu ihnen herunter.
„Meine Herren, wir alle wissen doch, wer die Bücher mitgenommen hat“, zischte er ihnen zu ohne dass die anderen Schüler etwas davon verstehen konnten, „und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir sie bei der entsprechenden Person auch jetzt noch finden würden.“
„Nun ja“, flüsterte Fred geheimnisvoll zurück, „aber woher wissen Sie es denn, Professor Snape? Haben Sie etwa jemanden gesehen?“
„Alle waren beim Quidditch“, zischte Snape, „außer Mr. Leighton und Miss Granger. Alles ist offensichtlich.“
„Nun ja, aber Madame Pince wird sicher auch da gewesen sein“, meinte George leichthin.
„Und Hermine war ja vielleicht auch das ganze Spiel über mit Diarrhö auf Klo“, sagte Fred.
„Ich weiß, dass Miss Granger in der Bibliothek war“, zischte Snape jetzt etwas lauter, dass die Schüler in der Nähe es fast verstanden hätten.
„Ja, nur woher?“, fragte Fred. „Wo Sie sie doch gar nicht gesehen haben!“
Snape stockte.
„Vielleicht war Hermine ja auch während des Spiels Vielsafttrank brauen und hat sich in Madame Pince verwandelt um das Buch ungestört nehmen zu können“, sagte George gewichtig.
„Auch ne schöne Idee“, grinste Fred.
„Mit Weasleys zu reden hat einfach keinen Sinn“, sagte Snape, erhob seinen herab gebeugten Oberkörper wieder und ging zurück zu seinem Pult.
„Dann wollen wir mal hoffen, dass er in Zukunft davon auch Abstand nimmt“, sagte George gerade so laut zu Fred, dass Snape es noch hören konnte. Er blieb kurz stehen, dann entzündete er aber mit ein paar schnellen Zauberstabbewegungen die Fackeln wieder, kehrte zurück an sein Pult und begann mit dem Unterricht.
„Wollt ihr ihn wirklich bei Wood melden?“, fragte Ginny während sie auf dem Weg zur nächsten Unterrichtsstunde waren.
„Ich denke, wir können davon absehen“, grinste Fred.
„Wobei es mich schon interessieren würde, wieso er sich so sicher ist, dass Hermine die Bücher hat“, überlegte George.
„Dass habe ich mich auch schon gefragt“, sagte Hermine. „Wenn er den Umhang noch hätte, hätte ich gesagt er hat mich heimlich beobachtet als ich in die Bibliothek ging, aber so…?“
„Vielleicht hat er ja nicht nur den Umhang sondern noch etwas anderes, was eigentlich Harry gehörte“, meinte George.
Hermine und Ginny überlegten kurz, dann schnappte Hermine nach Luft: „Du meinst…“
„Die Karte!“, nickte George.
„Ist sie nicht im Ministerium?“, fragte Hermine.
„Vater hat zumindest nichts davon erzählt“, meinte Fred, „und schließlich hatte Snape auch Harrys Umhang. Wieso sollte er dann nicht auch die Karte haben.“
„Aber kann er sie denn….bedienen?“, fragte Ginny.
„Kaum vorstellbar“, sagte George. „Der Allerletzte von dem sie sich öffnen lassen würde wäre sicher Severus Snape wenn man mal bedenkt, wem sie ursprünglich gehört hat.“
„Naja, dann scheidet die Möglichkeit doch aus“, meinte Ginny.
„Aber was ist, wenn sie geöffnet war, als Snape sie gefunden, gestohlen oder was auch immer hat?“, fragte George.
Ginny und Hermine dachten eine ganze Weile darüber nach
„Wenn das so wäre“, meinte schließlich Hermine, „könnte er sie ja wahrscheinlich auch nicht schließen.“
„Genau!“, meinte Fred.
„Und das heißt?“, fragte Ginny verwirrt.
„Das heißt“, sagte Fred, „dass er sie nur schwer verbergen kann. Also wird er sie nur dort benutzen können, wo er mit Sicherheit nicht beobachtet wird: In seinem Büro!“
„Und er wird sie nur schwer verstecken können“, fügte George hinzu.
„Und das heißt?“, fragte Ginny weiter.
„Das heißt, dass wir in Snapes Büro gehen und uns die Karte wiederholen werden, wenn die denn da ist“, sagte Fred. „Schließlich hat sie uns ja früher mal gehört.“
„Seid ihr verrückt?“, rief Ginny. „Das kostet Euch die UTZe wenn man Euch erwischt.“
„Erstens gibt es Schlimmeres“, sagte George leichtfertig, „und zweitens werden wir nicht erwischt. Allerdings würde es uns helfen, wenn wir uns gelegentlich Deinen Tarnumhang ausleihen könnten, Hermine.“
„Er gehört Euch“, sagte Hermine.
„Ihr seid ein bisschen wahnsinnig, wisst ihr das?“, sagte Ginny, während sie jetzt das Klassenzimmer von Professor Slughorn betraten.
„Ja, das macht uns ja so sympathisch“, feixte George und Fred nickte eifrig dazu.
Hermine und Ginny schüttelten nur lächelnd die Köpfe.
„Professor McGonagall, ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich die Weihnachtsferien über bei den Weasleys und nicht hier in Hogwarts sein werde“, sagte Hermine nachdem sie nach dem Ende ihrer letzten Stunde des Tages an McGonagalls Pult herangetreten war.
„So, haben sie sich dazu entschieden, ja?“, fragte McGonagall ohne aufzusehen, da sie noch Eintragungen ins Klassenbuch tätigte.
Hermine antwortete mit einem Nicken, was Professor McGonagall keinesfalls sehen, sondern allenfalls erahnen konnte. Schließlich blickte sie zu Hermine auf: „Das war eine gute Entscheidung, Miss Granger. Sie können ein wenig Abwechslung gebrauchen. Außerdem sind sie dort sicher.“
„Sicher? Wieso sicher?“, fragte Hermine.
„Nun ja, sie werden sicher nicht vergessen haben, dass ein Haufen Todesser hinter ihnen her sind?“, fragte McGonagall und blickte Hermine abwartend an.
„Nein, natürlich nicht“, sagte Hermine, „aber bei den Weasleys wird es nicht sicherer sein als in Hogwarts, oder?“
„Unter normalen Umständen sicher nicht“, sagte McGonagall, „aber so wie die Sache in diesem Jahr liegt, würde ich fast sagen, dass sie bei den Weasleys tatsächlich sicherer sind als hier – zumindest während der Ferien.“
„Ich versteh’ nicht ganz“, sagte Hermine.
„Nun, Sie wissen doch, dass Sie im Fuchsbau nicht allein seien werden. Remus Lupin hat Ihnen ja bereits gesagt, dass er über die Feiertage auch dort sein wird und ich könnte mir vorstellen, dass er nicht der einzige ist, der Mollys – ääh, Mrs.Weasleys Gänsebraten nicht verpassen will. Sie sind also gut beschützt.“
„Heißt das, sie trauen dem Schutz durch ein paar Personen im Fuchsbau mehr als dem in Hogwarts?“, fragte Hermine. „Das wundert mich etwas!“
„Nun ja“, meinte McGonagall. „Hogwarts hat sich, was den Schutz vor Eindringlingen angeht, in den letzten Jahren nicht immer als hundertprozentig zuverlässig erwiesen, finden sie nicht?“
„Ist denn das immer noch nicht vorbei?“, fragte Hermine. „Jetzt, da Voldemort nicht mehr da ist.?“
„Wer weiß das schon?“, meinte McGonagall. „Bisher ist nichts mehr vorgefallen aber ich bin mir nicht sicher, ob das so bleibt.“
„Haben Ihre Befürchtungen vielleicht etwas mit dem abgesperrten Ostflügel zu tun?“, fragte Hermine ahnungsvoll woraufhin McGonagall sie leicht erschrocken anblickte.
Sie ging zur Tür des Klassenzimmers, in dem außer ihnen niemand mehr war, blickte kurz auf den Flur, schloss die Tür dann und ging zu Hermine zurück.
„Was wissen Sie darüber?“, fragte sie mit leiser Stimme.
„Ich?“, fragte Hermine verwundert. „Eigentlich nichts!“
Hermine überlegte einen Moment, ob sie McGonagall davon erzählen sollte, was sie über den Aperto Cancelio Zauber herausgefunden hatten und was ihre Vermutungen dazu waren aber alleine schon die Unmengen von Schulvorschriften, die sie dafür überschritten hatten, hielten sie davon ab.
McGonagall prüfte Hermine mit einem langen Blick und sicherlich sah sie ihr an, dass die knappe Antwort nicht ganz der Wahrheit entsprach.
„Also, es wurde mir nur gesagt, dass niemand in diesen Bereich hinein kann“, sagte Hermine deshalb schnell. „Auch Sie selbst nicht.“
McGonagall betrachtete sie weiter prüfend.
„Das stimmt auch“, gab sie dann zu Hermines Verblüffung zu.
„Aber wie kann das denn sein?“, fragte Hermine. „Ich meine, wer hat den Bereich denn abgeriegelt? War das denn nicht das Ministerium?“
McGonagall blickte einen Moment nachdenklich fast durch Sie hindurch, dann schüttelte sie langsam den Kopf. „Zumindest niemand, den wir kennen würden.“
„Das heißt?“, fragte Hermine.
„Das heißt, dass es schon ein Ministeriumsmitarbeiter gewesen sein könnte – theoretisch“, erklärte McGonagall. „Der Ostflügel wurde gegen Ende der Kämpfe, die letzten Sommer an der Schule tobten, verriegelt. Wie und von wem weiß niemand. Nicht einmal Rufus Scrimgeour und was diese Sache angeht können wir ihm das sicherlich glauben. Es könnte also jemand gewesen sein – ein Auror zum Beispiel – der anschließend ums Leben kam. Andererseits kann es genauso gut ein Todesser gewesen sein. Die Frage ist nur - egal wer es war – was für einen Zweck verfolgte er oder sie damit?“
„An den Bannzaubern vorbei nach Hogwarts zu gelangen vermutlich“, meinte Hermine postwendend.
McGonagall zeigte mit einer kurzen, bestätigenden Handbewegung mit ihrem Zauberstab in Hermines Richtung. „Vermutlich“, stimmte sie zu.
„Aber weiß denn niemand, wie man in den Ostflügel hineinkommt?“, fragte Hermine verwundert.
„Doch, doch“, sagte McGonagall. „Aber die Frage ist, wer es noch alles weiß. Wenn wir mal vom Schlimmsten ausgehen und annehmen, dass es ein Todesser war, der den Bereich abgeriegelt hat, wird er dadurch wahrscheinlich auch versuchen, ins Schloss zu gelangen.“
„Gut, aber wenn ich sie richtig verstanden habe gibt es auch auf unserer Seite jemanden, der Zugang zu dem Bereich hat?“, fragte Hermine nach.
McGonagall nickte.
„Aber Sie sind es nicht“, meinte Hermine, „Scrimgeour selbst auch nicht.“
„Es tut auch nichts zur Sache, wer es ist“, unterbrach sie McGonagall, „nur dass niemand weiß, wie der Ostflügel abgeriegelt wurde, beunruhigt mich.“
„Derjenige, der hinein kann weiß es auch nicht?“, fragte Hermine verwundert.
McGonagall schüttelte den Kopf
„Aber wieso kann er dann hinein?“, wunderte sich Hermine.
„Es handelt sich um zwei unterschiedliche Zauber, die miteinander kombiniert wurden. Einer hat den Bereich abgeriegelt, mit dem Zweiten wurde ein Weg in den abgesperrten Bereich hinein heraufbeschworen“, erklärte McGonagall.
Hermine wusste natürlich, dass der zweite Zauber von dem McGonagall sprach der Aperto Cancelio Zauber war aber sie konnte unmöglich zugeben, dass sie es wusste den andernfalls hätte sich McGonagall ohne Probleme ausrechnen können, wer die Bücher aus der verbotenen Abteilung gestohlen hatte.
„Und diesen Weg, den der zweite Zauber geschlagen hat“, sagte sie, „den können Sie nicht gehen?“
„Nein“, sagte McGonagall. „Ich nicht und auch sonst niemand, der nicht diesen Zauber beherrscht.“
„Kann man ihn nicht erlernen, diesen Zauber?“, fragte Hermine.
„Oh, wenn man sehr talentiert ist, könnte man das vermutlich“, meinte McGonagall gedankenverloren, „aber es würde sicherlich so lange dauern, dass es uns nicht mehr viel helfen würde. Er ist sehr schwierig zu erlernen müssen Sie wissen.“
„Professor?“, riss Hermine Professor McGonagall aus ihren Gedanken, „demnach könnte es doch jederzeit sein, wenn es tatsächlich ein Todesser war, dass er oder sie jederzeit hier in die Schule eindringt?“
McGonagall nickte stumm.
„Was doch sicherlich auch bedeutet, dass die Person, die in den Bereich gelangen kann, die auf unserer Seite steht, ebenfalls in der Nähe ist, oder?“
McGonagall blickte Hermine verwundert an.
„Um schnell eingreifen zu können meine ich“, erklärte Hermine.
Erneut nickte McGonagall nur stumm.
Hermine hätte noch fragen sollen, wer diese Person war aber ihr war die Antwort ohnehin klar, deshalb bohrte sie nicht weiter bei Professor McGonagall nach, der die ganze Sache ohnehin schon genug zu schaffen machen schien.
„Trotzdem verstehe ich nicht ganz, warum ich im Fuchsbau sicherer wäre als hier?“, fragte Hermine. „Schließlich können die Todesser dort noch leichter hingelangen.“
„Aber sie werden es trotzdem nicht tun, Miss Granger“, sagte McGonagall. „Erinnern Sie sich an Harry! Ihm konnte auch nichts geschehen, solange er im Ligusterweg war.“
„Das stimm nicht ganz. Er ist einmal von Dementoren angegriffen worden“, wandte Hermine ein.
„Ja, ein unglücklicher Zwischenfall“, gab McGonagall zu. „Aber er war damals alleine. Das wird Ihnen im Fuchsbau sicher nicht passieren.“
Hermine nickte nur. Professor McGonagall tat ihr ein wenig Leid, denn sie wirkte als würde die Verantwortung, die auf ihr lastete, sie erdrücken. Als wäre sie ratlos, was zu tun sei und sicherlich hatte sie gleich in ihrem ersten Jahr als Schulleiterin mehr ertragen müssen, als Professor Dumbledore in all den Jahren zuvor und wie zur Bestätigung sagte sie jetzt nachdenklich:
„Ich frage mich, ob Albus diesen Zauber beherrschte?“ Sie blickte Hermine nachdenklich an. „Was hätte er wohl getan, Miss Granger?“
Hermine schaute Professor McGonagall lange an und sie vermied es bewusst, dass Mitleid sich in ihren Blick mischte, dann sagte sie:
„Er hätte genau das Gleiche wie Sie getan, Professor. Genau das Gleiche wie Sie!“
Dann verließ sie leise das Klassenzimmer und lies ihre Schulleiterin allein.
Beim Abendessen berichtete Hermine Ginny, Fred, George und Henrik von ihrem Gespräch mit McGonagall. Alle vier zeigten sich wenig überrascht.
„Naja, das deckt sich ja weitestgehend mit dem, was wir ohnehin vermutet haben“, meinte Fred kauend.
„Trotzdem macht es mir Angst, dass vermutlich die Todesser hier fast unbemerkt im Schloss eindringen können“, sagte Hermine.
„Du weißt doch gar nicht, ob es wirklich ein Todesser war, der den Gang heraufbeschworen hat“, meinte Ginny.
„McGonagall scheint das aber auch zu vermuten, Ginny“, sagte Hermine, „und mal ehrlich: Nordan Hoddle ist doch mit Sicherheit die einzige Person hier an der Schule, die den Aperto Cancelio Zauber beherrscht. Warum rennt er denn dann jedes Mal wie ein Besenkter zu der Stelle im verbotenen Wald, wo sich das Tor befindet, wenn er diesen Knall hört.“
„Was meinst Du denn?“, fragte Ginny achselzuckend.
„Weil jemand versucht, durch das Tor zu gehen!“, entgegnete Hermine aufgebracht.
„Aber was hat das Knallen mit dem Aperto Cancelio Zauber zu tun?“, fragte Henrik.
„Ein Schutz des Ministeriums vielleicht. Wie sonst sollte Nordan mitbekommen, das jemand durch das Tor zu gehen versucht“, meinte Hermine.
„Das könnte sein“, pflichtete George ihr bei. „Weißt Du noch, Fred – damals als Vater uns von diesem Einbruch bei Gringotts erzählt hat, wo sie diesen Stein der Weisen stehlen wollten…“
„Na, die Geschichte wird wohl jeder hier kennen“, meinte Hermine leicht genervt.
„Ja, selbst ich“, sagte Henrik lächelnd.
„Jaja, die eigentliche Geschichte hat sich sicher sogar bis Durmstrang durchgesprochen“, sagte George, „das Harry schließlich zum ersten Mal Voldemort gegenübertrat oder dem, was von ihm zu diesem Zeitpunkt schon vorhanden war. Aber das meine ich nicht.“
„Sondern?“, fragte Hermine verwundert.
„Das das Ministerium alle Verliese in der Gringotts-Bank, die irgendwelche geheimnisvollen Sachen enthielten magisch verriegeln ließ. Wenn Dein Verlies davon betroffen war, konntest Du selbst mit dem Schlüssel nicht mehr einfach so da dran weil erst ein Ministeriumsmitarbeiter die magische Verriegelung aufheben musste.“
„Und was hatte Vater damit zu tun?“, fragte Ginny.
„Nichts“, sagte jetzt Fred. „Aber als er uns davon erzählte, haben wir mal probiert wie diese Verriegelung funktioniert und ich kann Euch sagen…“
„Aber wie? Wie habt ihr das probiert?“, fragte Ginny.
„Naja, wir haben uns den Verliesschlüssel von Harry geliehen…“
„Ihr wart in Harrys Verlies?“, kreischte Hermine und einige Gryffindors blickten sie befremdlich an.
„Nein, nein“, wiegelte George ab. „Wir brauchten ja bloß einen Vorwand um überhaupt von den Kobolden durchgelassen zu werden und es brauchte ja auch ein Verlies mit irgendetwas geheimnisvollen darin, sonst hätte das Ministerium es ja nicht abgeriegelt.“
„Und an welches Verlies hattet ihr gedacht?“, fragte Hermine.
„Malfoy!“ sagte Fred.
„Malfoy?“ rief jetzt Ginny entsetzt, woraufhin sie jetzt von einigen Mitschülern böse angeblickt wurde.
„Naja, damals wussten wir noch nicht so viel über ihn“, erklärte Fred. „Nur, dass er im Ministerium arbeitete und Vater ihn oft als unheil- und geheimnisvoll bezeichnete.“
„Und da dachten wir, ein geheimnisvoller Typ wird auch etwas geheimnisvolles in seinem Verlies aufbewahren“, sprang George ihm bei. „Außerdem war Malfoys Verlies relativ nah bei dem von Harry.“
„Und? Hat er?“, fragte Hermine jetzt interessiert.
„Keine Ahnung“, sagte Fred. „Wir kamen gar nicht soweit. Weil uns dieser olle Kobold nicht vom Pelz rückte, mussten wir erst so tun als wollten wir wirklich an Harrys Verlies.“
„Muss ich das jetzt verstehen?“, fragte Hermine. „Ich meine, was hat das denn jetzt mit unserem Knall hier zu tun?“
„Na, ganz einfach“, erklärte Fred. „Ich hatte die Tür zu Harrys Verlies kaum berührt, da knallte es derart, dass man hätte meinen können ganz Gringotts fliegt einem um die Ohren.“
Hermine, Ginny und Henrik starrten Fred und George mit offenen Mündern an.
„Und dann?“, fragte Henrik, der als erster die Sprache wiederfand.
„Und dann?“, fragte George belustigt. „So schnell sind wir noch nie irgendwo rausgeflogen kann ich Euch sagen. Gott sei Dank konnte Vater die Sache vor dem Ministerium geradebiegen!“
„Also wartet mal, Jungs“, sagte Hermine jetzt während sie angestrengt nachdachte. „Wenn dieser Knall wirklich daher kam, dass Harrys Verlies vom Ministerium verriegelt worden war, dann heißt das doch, dass das Ministerium vermutet hat, dass irgendetwas Geheimnisvolles oder gefährliches darin lagert.“
„Scheint so“, sagte George leichthin.
„Hat es Euch denn nie interessiert, was das war?“ fragte Hermine.
„Doch schon“, meinte George, „aber wen hätten wir denn fragen sollen? Harry wusste es ja selber nicht. Daher nahmen wir an, dass es auf Dumbledores Geheiß abgesperrt wurde und ihn wollten wir nun nicht gerade danach fragen.“
Einen Moment herrschte Stille, während alle stark nachdachten, dann begann Ginny plötzlich: „Aber das würde ja vielleicht heißen…“
„…das immer noch irgendetwas Geheimnisvolles dort unten lagert“, führte Hermine den Satz für Ginny fort.
„Weiß jemand, ob diese magischen Absperrungen an den Verliesen immer noch bestehen?“, fragte Ginny.
„Das ließe sich sicherlich in Erfahrung bringen“, meinte Fred.
George nickte.
„Aber selbst wenn die Absperrung aufgehoben ist: Wie wollen wir überhaupt bis zu dem Verlies kommen?“, fragte Henrik.
„Da wird mir schon was einfallen“, meinte Hermine nachdenklich. „Schließlich muss der Schlüssel ja irgendwo sein und ich kann mir auch schon fast denken wo!“
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