von Quendolin
Hey,
und wieder ein neues Kapitel! Eigentlich gibt es diesmal gar nichts zu sagen, außer: viel Spaß beim Lesen ;-) !!!
LG Quen
Die gesamte Familie Weasley saß wie gebannt da und keiner, wirklich keiner rührte sich. Rons Blick fiel geradewegs auf Hermine, die ihm genau gegenüber saß. Auch sie schaute ihn an. Beide mit vor Überraschung geweiteten Augen. Ja, selbst Ron, war völlig perplex gewesen. So, wie alle ausssahen, hatte er eben wirklich Hermines Namen laut gesagt. Was sollte er jetzt tun? Er betete, das genau in diesem Moment eine Schaufel vom Himmel fallen würde, damit er sich so schnell es ging, ein tiefes Loch graben konnte. Doch das überhaupt etwas geschehen würde, das ihn irgendwie aus dieser unangenehmen wie peinlichen Situation retten würde, war eher unwahrscheinlich. Er musste es wohl oder übel über sich ergehen lassen. Das Gespött seiner Familie, das Gezeter von Lavender, das... Tja, was würde er von Hermine zu erwarten haben? Würde sie sich aufregen, da es für sie bestimmt auch peinlich war? Oder freute sie sich gar, da er ja unterschwellig ein Statement abgegeben hatte, das eindeutiger nicht sein konnte. Rons Gedanken begannen sich in einem unheimlichen Tempo zu drehen. Als erstes musste er aus diesem mehr als unangenehmen Schweigen, bloß wie? Seine ganze Familie machte überhaupt keine Anstalten, sich vom Fleck zu bewegen. Sollte er einfach aufstehen und gehen? Würde er es überhaupt bis zur Tür schaffen, ohne dass sich irgendjemand auf ihn stürzte? Immer noch saß er völlig regungslos da, immer noch klebten alle Augen auf ihm. Doch plötzlich kam ihm jemand unvermittelt zur Hilfe.
Mrs. Weasley stand schwungvoll auf und begann in einem strengen Ton, einige Anweisungen auszusprechen.
"Bill, würdest du mit Fleur schon mal den Tisch decken, ich komme gleich nach. Arthur, hol bitte noch ein paar Flaschen Butterbier und Wasser aus dem Keller. Ach und nimm Harry mit. Ginny, du gehst mit Hermine hoch in dein Zimmer. Wir rufen euch, wenn das Essen soweit ist. Und ihr zwei..." Sie schaute überlegend zu ihren Zwillingssöhnen. Ihr schien nichts einzufallen, was Fred und George machen konnten. Doch Mrs. Weasley wusste genau, dass sie gerade die beiden auf andere Gedanken bringen musste.
"... schaufelt hinterm Haus den Schnee weg."
"Aber, das hat Dad doch schon heut früh gemacht." wand Fred ein.
"Und seitdem hat es gar nicht mehr geschneit." beklagte auch sein Bruder.
"Keine Widerrede. Raus mit euch." Mrs. Weasley funkelte ihnen entgegen, dass jedes weitere Wort in ihren Hälsen stecken blieb.
Als alle angesprochenen Personen aus dem Zimmer getreten waren, schloss sich ihnen Mrs. Weasley als Letzte an. In Ron keimte schon ein kleiner Funken Hoffnung, das es Lavender gar nicht so krum nahm. Er hatte sie zwar noch immer nicht angeschaut, doch war bisher nicht ein Ton von ihr zu hören. Als die Tür zur Küche ins Schloss fiel, musste er jedoch feststellen, wie sehr er sich da getäuscht hatte.
Mit einem Satz war Lavender aufgesprungen und stand nun wild fuchtelnd mitten im Raum. Ihr Gesicht war puterrot angelaufen und die Worte, die sie Ron an den Kopf warf, kamen wie Maschinenpistolenkugeln angeschossen.
"BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN? WEIßT DU ÜBERHAUPT WIE PEINLICH DAS WAR? SO EINE DEMÜTIGUNG! DAS HAT NOCH KEINER MIT MIR GEMACHT! WIE KOMMST DU DAZU, IHREN NAMEN ZU SAGEN? ICH FASS ES NICHT! ICH BIN AUßER MIR! UND DAS VOR DEINER GANZEN FAMILIE! WAS SOLLEN DIE DENN JETZT VON MIR DENKEN? ARGH, ICH WÜRDE AM LIEBSTEN... ARGH!
Ron saß schreckensbleich, um circa zehn Zentimeter kleiner in seinem Sessel und blickte fast schon ängstlich auf Lavender herauf. Sie schien gleich zu explodieren. So gelassen, hatte sie es dann also doch nicht aufgenommen. Aber war es denn wirklich so schlimm? Hermine ist schließlich seine beste Freundin, warum sollte er nicht ihren Namen sagen dürfen? Ok, man konnte es wirkich doppeldeutig sehen, und das Lavender jetzt nicht an die ´beste-Freundin-Tour´ glaubte, war offensichtlich. Doch trotzdem Ron sich eingestehen musste, diesmal ziemlich tief im Mist zu stecken, bereute er es nicht wirklich, Hermines Namen genannt zu haben. Zum Einen, weil es natürlich die wahrheitsgemäße Antwort auf die gestellte Frage war und zum Anderen, weil er sich innerlich schon so weit von Lavender entfernt hatte, das es ihm überhaupt nicht berührte, wenn sie sich schlecht, gedemütigt oder verletzt fühlte. So hart das klang, aber es entsprach der Realität. Lavender hatte sich die letzten Wochen und vor allem die letzten Stunden so nervig und auch mies gegenüber seinen Freunden verhalten, da empfand er jetzt kein Mitleid für sie. Doch so sehr er versuchte, sich einzureden, über den Dingen zu stehen, so wenig tat er es. Es war nie angenehm von jemandem runtergeputzt zu werden. Außerdem verstand er schon, warum sich Lavender so aufregte. Ihm würde es an ihrer Stelle wohl auch nicht anders ergehen. Doch statt Reue zu zeigen, trieb ihn eher Trotz zu einer Reaktion.
"Lavender, komm wieder runter. Ich hab nur Hermines Namen gesagt. Was soll daran so schlimm sein?"
"BITTE? ALLE WERDEN DENKEN, DAS DU WAS VON IHR WILLST!"
"Na und, dann lass sie doch. Ist mir doch egal, was andere über mich denken."
"MIR ABER NICHT! ICH BIN SCHLIEßLICH DEINE FREUNDIN, UND DAS SOLLEN DIE ANDEREN AUCH WISSEN!"
"Das wissen sie doch auch. Also..."
"DAS GLAUBE ICH ABER KAUM! ICH BIN MIR JA SELBST NICHT MAL MEHR SICHER, WO ICH BEI DIR STEHE. ES KOMMT NICHT ALLE TAGE VOR, DAS MEIN FREUND, DEN NAMEN EINER ANDEREN MIR VORZIEHT."
"Hermine ist nicht irgendjemand, sie ist meine beste Freundin." Langsam wandelte sich Rons Trotzverhalten in Wut.
"EBEN! WENN ES EINE SCHAUSPIELERIN ODER EINE SÄNGERIN GEWESEN WÄR... DA WEIß DOCH JEDER, DASS DAS NUR SCHWÄRMEREIEN SIND. AN SOLCHE KOMMT MAN EH NICHT RAN. ABER DEINE BESTE FREUNDIN! WIE SELTSAM, WO DU DOCH DIE LETZTEN WOCHEN KEIN EINZIGES WORT MIT DIESER BLÖDEN KUH GEWECHSELT HAST."
"Das nimmst du sofort zurück. Hermine ist keine blöde Kuh!" Nur schwer konnte er es unterdrücken, nicht auch loszubrüllen.
"NEIN, DAS TUE ICH NICHT..." Lavender brach in Schluchzen aus. "DANN GEH DOCH ZU DEINER HERMINE..." Heulend lief sie aus dem Zimmer und ließ einen leicht säuerlichen, entnervten, aber auch mitleidigen Ron zurück.
Ron musste das Ganze erst einmal sacken lassen. Er atmete ein-, zweimal tief ein und wieder aus. Gerade als er aufstehen wollte, kam seine Mutter zur Tür herein.
"Ronald, setz dich bitte wieder hin." Mrs. Weasleys Befehlston hatte sich in einen zwar sanfteren, doch immer noch recht strengen Ton gewandelt. Sie kam ein wenig näher und setzte sich zu Rons rechter Seite auf das Sofa. Ihre Augen stetig auf ihren Jüngsten gerichtet. Ron schluckte merklich. Immer wenn ihn seine Mutter so anschaute, war nichts gutes zu erwarten. Schließlich richtete Mrs. Weasley das Wort an Ron.
"Ronald Bilius Weasley, ich war immer der Meinung, das ich all meine Kinder mit Verstand erzogen habe. Euer Vater und ich, wir haben euch Pflichtbewußtsein, Vernunft, Anstand - dabei konnte sie einen kleinen Seufzer, der wohl Fred und George gewidmet war, nicht unterdrücken - wie auch noch einiges Anderes beibringen wollen, da diese Dinge so unglaublich wichtig sind, um im späteren Leben zurecht zu kommen. Eines jedoch, was uns immer am meisten am Herzen lag, war und ist Ehrlichkeit. Und Ron, lass dir das noch einmal gesagt sein. Ohne Ehrlichkeit, gibt es kein Vertrauen. Und ohne Vertrauen gibt es keine Freundschaft, egal welcher Art. Hermine, und diese..., also deine Freundin sind zwei hübsche junge Damen, die es verdient haben, dass man ehrlich zu ihnen ist. Damit du das ihnen gegenüber aber sein kannst, musst du erst einmal ehrlich zu dir sein, indem was du willst und auch was du fühlst."
Rons anfängliche Anspannung wandelte sich während der Ansprache seiner Mutter zu purer Überraschung. So hatte er sie noch nie reden hören. Nie hätte er geglaubt, dass sie ihm gerade jetzt einen mütterlichen Rat erteilen würde, vielmehr war er davon ausgegangen, das sie ihn ausschimpft. Er spürte, wie er sich dankbar, aber auch verstanden fühlte. Was seine etwas verfahrene Situation natürlich nicht löste.
"Mom, das ist aber nicht so einfach."
"Das hat auch niemand gesagt. In Liebesdingen läuft in der Regel immer alles anders, zumeist sehr kompliziert und es lässt sich leider auch nicht vermeiden, das dabei einer auf der Strecke bleibt. So hart das jetzt klingt, du musst mit den Mädchen reden, das bist du ihnen schuldig."
Ohne das Ron etwas erwidern konnte, war Mrs. Weasley wieder aufgestanden und zur Tür gegangen. Bevor sie diese jedoch öffnete, wand sie sich ein letztes Mal an ihren Sohn.
"Bedenke bitte noch eins: es ist auch gut möglich, dass du derjenige bist, der auf der Strecke bleibt." Dann ging ging sie zur Tür hinaus und verschloss sie hinter sich.
Wieder musste Ron seine Gedanken zunächst ordnen. Er musste ehrlich sein. Zu Lavender, zu Hermine und vor allem zu sich.
"Mich brauch ich nicht mehr zu überzeugen, ich weiß, was ich will. Bloß wie sag ich es den anderen...?" Ein lauter Seufzer entkam seiner Kehle. Am liebsten wäre er jetzt in Selbstmitleid zerflossen. Er verdammte diese ganze Lavender-Sache. Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können. Er war selbst Schuld, er musste es Hermine ja unbedingt auf gleiche Weise heimzahlen. Und nun? Es blieb ihm nichts anderes übrig. Er musste für klare Verhältnisse sorgen, auch wenn er nicht wirklich dafür bekannt war, sich erstens zu entschuldigen, sich zweitens von jemanden zu trennen und drittens bei dem einen, wie dem anderen die richtigen Worte anzuschlagen.
Nach einem weiteren Seufzer, erhob sich Ron und ging hinaus in den Flur. Er hatte sich vorgenommen, zuerst mit Lavender zu sprechen. Als er zur Treppe lief, fiel sein Blick auf die Garderobe. Der pinkfarbene Mantel hing nicht mehr an einem der Haken. So blieb es ihm wenigsten erspart, durch das gesamte Haus zu laufen und nach ihr zu suchen. Er griff nach seiner Jacke, schlüpfte hinein und verließ ebenfalls den Fuchsbau. Nachdem er den Weg vor dem Haus in jeweils beide Richtungen für wenigstens hundert Meter abgegangen war, hatte er sich entschieden, wieder umzukehren. Weiter würde sie jetzt am frühen Abend, wo es bereits recht dunkel war, nicht gehen. Wahrscheinlich hatte er sie bloß verpasst und sie war bereits wieder im Fuchsbau. Er stapfte recht niedergeschlagen durch den Schnee. Die kühle Luft, die ihm um die Nase wehte, tat zwar gut, doch konnte sie ihm die Laune nicht wirklich verbessern. Dieses miese Gefühl, das so schwer in seinem Magen lag, kam jedoch nicht von seinem Streit mit Lavender. Vielmehr, war es der Umstand, das er nicht wusste, wie sowohl Lavender als auch Hermine reagieren würden. Das Lavender zur Zeit nicht gut auf ihn zu sprechen war, kratzte ihn nicht wirklich. Eigentlich war es genau der richtige Zeitpunkt, um Schluss zu machen. Doch davor hatte er zugegeben auch ein wenig Angst. Ohne eine heftige Szene, würde Lavender den Fuchsbau und ihn niemals verlassen. Doch war das nicht auch egal? Dann hätte er es aber hinter sich gebracht. Ob sie nun sauer oder stinkewütend war, machte keinen Unterschied. Wie hatte seine Mutter gesagt? Einer bleibt zumeist auf der Strecke. Und was, wenn er es war? Was, wenn er Lavender verlassen würde, Hermine jedoch auch nichts von ihm wollte. Schließlich hatte sie gesagt, das sie nur Freunde waren. Aber stimmte das auch? So wie sie sich die Tage zuvor verhalten hatte, wie sie ihn angeschaut und auch angelächelt hatte, musste sie doch mehr...?
Ron war gerade durch das Gartentor getreten, als er eine dunkle Gestalt auf der Gartenbank sitzen saß. Lavender - ging es ihm durch den Kopf, doch beim Nähertreten erkannte er jemand ganz anderen. Mit dem Gedanken, das es vielleicht Schicksal wäre, gerade auf sie zuerst zu treffen, sprach er die Person an.
"Hey."
"Hey." antworte ihm Hermine. Sie hatte sich ihren Schal dick um den Hals gewickelt, das er ihren Mund verdeckte. So waren ihre Worte nur gedämpft zu hören.
Die nächste Minute verstrich, ohne das einer der beiden etwas sagte. Ron beobachtete seinen Fuß, wie er immer dieselbe Spur durch den Schnee zog. Hermine starrte ebenfalls auf ihre in ihrem Schoß ruhenden Hände. So entging ihr, das Ron sie immer wieder flüchtig ansah.
"Ob ich es ihr sagen soll? Warum ich ihren Namen gesagt habe? Vielleicht weiß sie es ja schon. Ich muss ehrlich sein. Also muss ich ihr sagen, was ihr für sie fühle. Oh Mann, ich glaub das schaff ich nicht... Ich muss aber. Wenn sie es noch nicht weiß, dann muss sie es erfahren. Und wenn sie doch nichts von mir will? Dann weiß ich es wenigstens. Warum muss das alles so kompliziert sein?"
"Hermine..." Weiter kam er nicht.
"Ron." Hermine erhob sich und stand nun etwa einen Meter vor ihm. Ron stutze. Was wollte sie ihm jetzt sagen?
"Bevor du etwas sagst, möchte ich bitte etwas loswerden." Sie blickte kurz zu Boden und strich dabei eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Darauf schaute sie ihm wieder direkt in die fragenden blauen Augen.
"Darauf, das du vorhin meinen Namen genannt hast, gibt es eigentlich nur eine Erklärung. Und ich müsste Lügen, würde ich behaupten, ich hätte die letzten Tage nicht mitbekommen, dass sich zwischen uns was verändert hat. Aber..."
"Aber?" Das miese Gefühl von vorhin verstärkte sich.
"Aber... ich möchte nicht, dass du auf falsche Gedanken kommst oder dir etwas einbildest, was so nicht ist."
"Ich bilde mir nichts ein, ich weiß..."
"Du hast eine feste Freundin und..."
"Und was, wenn sie nicht die richtige ist?"
"Dann heißt das noch lange nicht, das ich es bin."
"Ich glaube aber schon..."
"Ron bitte! Das mit uns würde nie klappen. Wir schaffen es ja kaum als beste Freunde eine Woche ohne Streit, wie soll das bitte in einer Beziehung gehen?"
"Das... wird schon irgendwie gehen... ich meine, das ist doch etwas völlig anderes."
"Nein, das ist es nicht. Wir sind nun mal völlig unterschiedliche Menschen. Du liebst es lange zu schlafen, ich bin Frühaufsteher, du hasst Schule, ich liebe sie. Ich könnte noch ewig so weitermachen."
"Was soll´s. Wir wissen doch, wie der andere tickt, kommt es nicht darauf an?"
"Ron... ich will nicht, dass du dich da in was hineinsteigerst. Du bist mit Lavender zusammen. Und das mit uns... wir waren wahrscheinlich nur etwas übermotiviert, da wir noch eine Chance bekommen haben, unsere Freundschaft zu retten. Das ist alles."
"Ich denke..."
"Ich will darüber nicht diskutieren. Ich wollte es dir eigentlich nur sagen."
"Gut, dann will ich dir aber auch was sagen. Ich hab mich die letzten Tage definitiv in nichts hineingesteigert, und übermotiviert bin ich schon gar nicht. Ich weiß ganz genau, was ich bin... ich..."
"Ron." Fast flehentlich hatte es Hermine geflüstert. Sie wollte es nicht hören. Aus einem einfachen Grund, weil sie nicht wusste, ob sie ihre Fassade dann noch länger aufrecht erhalten konnte. Doch Ron war nicht mehr zu halten. Wie konnte Hermine denken, er würde sich all seine Gefühle nur einbilden? So real wie sie sich anfühlten, wie sie ihn quälten. Das konnte keine Einbildung sein.
"...bin..."
"WONNILEIN!" Bevor er sich versah, spürte Ron, wie sich ein Körper um ihn schlang und Unmengen an Haar ihm ins Gesicht schlugen.
"Es tut mir so leid, das ich vorhin so ausgeflippt bin. Ich war einfach so sauer. Aber ich hab nachgedacht. Ich meine, es war doch wirklich nicht so schlimm. Schließlich war es nur der Name deiner besten Freundin, die dir absolut nichts bedeutet. Du liebst mich und das zählt. Ich verzeihe dir, wenn du mir verzeihst. Wir lieben uns doch so sehr." Noch immer umklammerte Lavender ihren Ronni-Schatz und schien nicht daran zu denken, ihn je wieder loszulassen. Ron tat jedoch nichts dergleichen. Seine Arme hingen schlaff an seinem Körper herunter. Nur einmal hob er den rechten, um sich mit der Hand die vielen Haare aus dem Gesicht zu streifen. Als er wieder freie Sicht hatte, sah er Hermine immer noch einen Meter vor sich stehen. Sie hatte sich nicht bewegt. Ihr Blick war auf das Päarchen vor sich gerichtet. Ihre Augen hatten begonnen verräterisch zu glitzern. Einen kurzen Moment später, liefen erste Tränen ihre Wangen herunter. Sie wollte gerade kehrt machen, um ins Haus zurück zu gehen, da hielt sie jemand am Ärmel fest. Sie stoppte und drehte sich wieder um. Ihr Blick wanderte ihren Arm herab und verweilte auf Rons Hand, die sie festhielt. Sie schaute auf und ihm direkt in die Augen. Als sich ihre Blicke trafen, durchfuhr es sie, als hätte ihr jemand den Cruciatus-Fluch auf den Hals gehetzt. Alles in ihr schmerzte, selbst das Luftholen. Warum tat er das? Warum hielt er sie fest? Warum schaute er sie jetzt so... fragend... traurig... verletzt an? Hermine war nicht im Stande sich zu bewegen. Sie starrte wie gebannt zu Ron, der wiederrum sie anschaute, Lavender immer noch ´am Hals´. Ihm ging es nicht viel anders. Durch die Abfuhr, die ihm Hermine eben erteilt hatte, war sein Herz in gefühlte tausend Teile zerbrochen. Aber warum sie das getan hatte, wo ihr Gesicht, ja ihr ganzer Körper eine ganz andere Sprache gesprochen hatten, war nur eine von so vielen Fragen, die ihm gerade jetzt durch den Kopf schwirrten.
"Warum gibt sie uns keine Chance? Warum schaut sie so traurig und voller Schmerz? Warum weint sie? Warum kann ich nicht bei ihr sein, und ihren Schmerz lindern? Warum muss alles immer so kompliziert sein? Warum zum Teufel hängt mir Lavender wieder am Hals?" Ron schaute nun voller Schmerz, Selbstmitleid und ohne Hoffnung zu Hermine. Sie starrte nur noch vor sich auf den Boden. Wenn sie seinem Blick jedoch standgehalten hätte, wären ihr auch die nassen Spuren auf seinen Wangen nicht entgangen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel