von Quendolin
Hallihallo,
jaaaa, spannend was? An euren Reaktionen habe ich gemerkt, das ihr der Sache mit dem Baby mit gemischten Gefühlen gegenüber steht. Wo kommt es her, was hat es überhaupt mit dieser Geschichte zu tun? Ja, so viele Fragen... Ich werde zu diesem Kapitel einen erklärenden Anhang schreiben, darin werdet ihr dann erfahren, wieso, weshalb und warum mir diese Idee kam und, ganz wichtig, warum ich sie unbedingt hier verwirklichen wollte. Also lasst euch nicht abschrecken und habt einfach wie immer viel Spaß beim Lesen.
LG Quen
Ron stand immer noch ganz fassungslos hinter Hermine.
"Wie kommt denn das Baby hierher?" Ron blickte einmal um sich herum.
Hermine, die vor dem kleinen schreienden Bündel hockte, antworte: "Ich denke, es ist ausgesetzt worden." Nach einem kurzen Moment. "Aber ich find hier keinen Zettel."
"Zettel?" Ron schaute wieder auf Hermine herab.
"Ja, manchmal hinterlassen Mütter eine Nachricht. Das man sich gut um das Kind kümmern soll, oder so ähnlich. Oder sie erklären, warum sie das Kind nicht selbst aufziehen können."
Hermine musste sehr laut sprechen, da das Baby ununterbrochen schrie. Sie schob langsam einen Arm unter das Bündel, umfasste es mit dem anderen und hob es auf.
"Was machst du denn da?" Ron schaute sie erschrocken an.
"Wir nehmen es mit." erwiderte Hermine ungerührt.
"Mitnehmen? Wir können es doch nicht mitnehmen. Es... es gehört uns doch nicht." Ron blickte sie aus großen Augen an. "Außerdem könnten seine Eltern noch in der Nähe sein, vielleicht... ja, vielleicht haben sie es nur mal kurz abgelegt."
"Ron, bitte. Welche Mutter macht denn sowas? Sein Kind bei der Kälte und dem Schnee einfach so in einem dunklen, entlegenen Wald ablegen. Nein, es muss ausgesetzt worden sein. Wir müssen es zu dir nach Hause bringen." Hermine hielt ihm das in eine lumpige graue Decke gewickelte kleine Etwas hin. Ron schaute unsicher auf das Baby herab und musste wohl oder übel zustimmen, das man es hier nicht lassen konnte.
Hermine war bereits ohne eine Antwort abzuwarten wieder Richtung Waldrand gelaufen, woher sie gekommen waren. Ron zuckte mit den Schultern, ließ dann seinen Blick ein letztes Mal um sich herum wandern. Als er jedoch keinen sah, folgte er Hermine. Auf dem Weg wieder angekommen, packte Ron zunächst nur seine vier Tüten. Hermine war, ohne ihre Schachteln weitergelaufen. Ron machte zwei, drei große Schritte, dann hatte er sie eingeholt.
"Die Schachteln hol ich dann noch nach." Ron hatte ganz leise gesprochen. Endlich war das Baby still, es war wohl eingeschlafen.
Hermine hatte kurz aufgeschaut und stumm genickt. Das war nun wirklich nicht wichtig.
Keine fünf Minuten später erblickten sie den Fuchsbau. Weitere wenige Minuten darauf, standen sie vor dem Gartentor, das in den Vorgarten führte. Er war leer. Ron öffnete mühevoll das Tor und lief nun vor Hermine zur Tür. Er stellte die Tüten ab und öffnete diese. Er ließ Hermine den Vortritt. Danach ergriff er wieder die Einkäufe und folgte ihr in die warme, jedoch leere Küche. Er stellte die Tüten auf die Anrichte gleich neben sich und brüllte: "MOOOM!"
"Ron!" zischte Hermine, doch es war bereits zu spät. Das Baby hatte wieder jämmerlich angefangen, zu brüllen.
"Oh entschuldige, daran hab ich gar nicht gedacht." Ron schaute schuldbewußt auf das schreiende Kind.
"Was brüllst du denn so?" Mrs. Weasley kam zur Küche herein und stockte. "Was bei Merlins Bart habt ihr denn da?" Sie kam mit großen Augen um den Tisch gelaufen und blieb vor Hermine stehen. Diese erzählte ihr, wie sie das Kind im Wald gefunden hatten und bei dieser Kälte nicht einfach liegen lassen konnten. Mrs. Weasley nahm ihr das Baby ab und legte es auf den Tisch.
"Es war niemand im Wald zu sehen und einen Zettel haben wir auch nicht gefunden." schloss Hermine und stellte sich zu Rons Mutter. Ron selbst, hielt lieber etwas Distanz. So lehnte er sich an die Anrichte, auf denen er seine vier Einkaufstüten gestellt hatte. Während Mrs. Weasley das Baby, es war ein Mädchen, ausgewickelt und damit begonnen hatte, es auf seinen Zustand zu prüfen, waren Harry und Ginny zur Küche hereingetreten. Durch das unentwegte Brüllen wurden sie regelrecht angezogen.
"Was ist das denn?" Ginnys Augen weiteten sich überrascht. "Wo habt ihr denn das Baby her?" Sie war sogleich zu ihrer Mutter gelaufen und stellte sich auf deren andere Seite, um einen genauen Blick auf den kleinen Besucher zu werfen. Hermine hatte ihr nochmals in aller Kürze die Geschichte erzählt. Als sie mit den Worten: "...dann haben wir es hierher gebracht." geendet hatte, ergänzte Mrs. Weasley: "Und das habt ihr auch ganz richtig gemacht. Seht nur, das Kleine hat schon ganz blaue Lippen. Lange hätte es da draußen nicht mehr gehabt." Hermine und Ginny tauschten einen sorgenvollen Blick.
"So, jetzt müssen wir sie aber mal zur Ruhe bringen. Wir werden sie zunächst aus diesen kalten Sachen holen. Dann hat es bestimmt großen Hunger. Kinder, ihr müsst mir helfen." Sie blickte einmal in die Runde. Die Mädchen an ihrer Seite, standen sofort stramm, Ron und Harry nickten stumm. Mrs. Weasley blickte wieder auf das Baby und begann mit ihren Erläuterungen.
Eine halbe Stunde später war die Kleine rundherum versorgt. Harry und Ron hatten aus dem Keller die alte Wiege hochgeholt und im Wohnzimmer aufgestellt. Darin lag nun der Kleine Wurm und schlief seelenruhig. Mrs. Weasley hatte Ron, Harry, Ginny und Hermine in der Küche um sich versammelt. Sie erklärte gerade, dass sie sich auf den Weg ins Ministerium begeben werde, um heraus zu finden, was sie mit dem Baby machen können. Ginny schlug vor, es einfach hier zu lassen. Doch so sehr sich in Mrs. Weasley ihr Mutterinstinkt meldete, sie hielt es für keine gute Idee.
"Also, wenn ich weg bin, dann verhaltet euch bitte ruhig. Jetzt wo die Kleine so schön schläft, wollen wir sie nicht wieder aufwecken. Babys brauchen ihren Schlaf." Alle um sie herum nickten. "Falls sie doch aufwacht, dann wisst ihr ja, was zu tun ist?" Sie blickte fragend in die Runde.
"Ja, das wissen wir." antworte Ginny. "Du hast es uns ja bereits dreimal erklärt. Erst überprüfen wir ob es nass ist, wenn nicht, dann bekommt es das Fläschchen, welches du vorhin heraufbeschworen hast und nun bereit zum Verzehr auf der Anrichte steht."
"Ihr müsst es aber noch erwärmen, jedoch darf es..."
"... nicht zu heiß sein. Mom, ich glaube, wir haben es kapiert. Es wird schon nicht so schwer sein." Ginny schaute zu den anderen, welche einstimmig nickten.
Mrs. Weasley atmete einmal tief durch. "Hast du eine Ahnung. Naja, lange werde ich ja auch nicht weg sein, ich werd mich beeilen. Also, macht´s gut." Sie gab jedem einen Kuss auf die Stirn und verließ den Fuchsbau. Sie hatte sich für das Apparieren entschieden, da das Verlassen über den Kamin zu viel Krach gemacht hätte.
Während sich Ron und Harry an den Küchentisch setzten und ein Butterbier tranken, gingen die Mädchen leise ins Wohnzimmer.
"Mann, meine Mom macht sich viel zu viele Sorgen. Wenn ich mir die Kleine so anschaue, kann ich kaum glauben, das sie uns zur Last fallen sollte." Ginny, die über die Wiege gebeugt stand, lächelte. Das Baby hatte gerade leicht im Schlaf geseufzt. Auch Hermine, ihr gegenüber hatte ein entzücktes Lächeln auf den Lippen. Sie hatte noch nie mit einem Baby zu tun gehabt. Sie hatte weder kleinere Geschwister, noch irgendwelche Cousins oder Cousinen. Sie musste Ginny zustimmen, was konnte so ein Wurm schon anstellen, das sich Mrs. Weasley solche Sorgen machte. Doch es brauchte gar nicht lange, und Hermine fand es heraus.
Nur wenige Minuten, nachdem Mrs. Weasley den Fuchsbau verlassen hatte, wachte die Kleine auf. Sie hatte sofort mit Brüllen begonnen. Die Mädchen taten zunächst alles, was ihnen Ginnys und Rons Mutter aufgetragen hatte, doch das Baby war weder nass, noch hatte es Hunger. So lief Hermine bereits seit einer geschlagenen halben Stunde mit der Kleinen, welche jetzt in eine grüne wollene Decke gewickelt war, auf ihrem Arm durch das Wohnzimmer. Es war nichts zu machen. Wiegen, schwenken, sprechen, singen - gar nichts schien zu helfen.
Harry und Ron hatten sich zunächst zurückgehalten. Die Mädchen würden das schon hinkriegen. Nachdem die Kleine jedoch keine Ruhe gab, gingen sie ebenfalls ins Wohnzimmer, um nach zu schauen. Vielmehr Harry ging. Ron lehnte sich nur an den Türrahmen, seine Arme vor der Brust verschränkt. Als er sah, welches Bild sich ihm da bot, lächelte er. Hermine lief stetig vor dem Sofa auf und ab und redete immer wieder auf das Baby in ihrem Arm ein. Obwohl reden nicht der richtige Ausdruck war. Sie schrie förmlich, da sie wahrscheinlich glaubte, nur so das Kind zu erreichen.
"Ach herrje. Jetzt sieht sich einer unsere Hermine an. Ich glaube, das ist das erste Mal, das ich sie ratlos erlebe." Sein Lächeln verzog sich zu einem Grinsen. Doch bevor es jemand sehen konnte, war es auch schon verschwunden. Ron wollte sich nicht über sie lustig machen. Sie gab sich die aller größte Mühe. Und sie sah schon völlig fertig aus. Sie hatte so einen abgekämpften Ausdruck im Gesicht, die Wangen glühten. Ihr stand pure Verzweiflung im Gesicht. Ginny konnte da wohl auch nichts mehr ausrichten. Rons Blick wand sich zu seiner Schwester, welche ganz resigniert auf dem Sofa saß. Vielleicht sollte er ja...? Aber was konnte er da schon tun. Wenn selbst Hermine nichts einfiel. Aber sie so weiter machen lassen?
"So, wie sie aussieht, brüllt sie auch gleich los." dachte sich Ron, gab sich einen Ruck und ging auf Hermine zu.
"Soll ich sie mal halten?"
Drei Köpfe schnellten in seine Richtung. Ginny war sofort vom Sofa aufgesprungen. Ron wich erschrocken einen Schritt zurück. "Ähm, is´ was?"
Hermine fasste sich als erste. "Du willst es... halten?" fragte sie, als hätte sie ihn eben nicht richt verstanden.
"Ja, ich dachte, weil du schon so..." Er schluckte kurz. Ihr jetzt zu sagen, dass sie total fertig aussah, erschien ihm irgendwie unpassend. "...viel versucht hast, kann ich es ja auch mal probieren. Ausßerdem kannst du dann eine Pause machen." Hermine schaute einfach nur. Sie konnte es kaum glauben. Aber er hatte recht. Sie war am Ende ihres Lateins und eine Pause benötigte sie dringend. Wenn sie noch eine Minute länger mit dem schreienden Bündel auf ihrem Arm gestanden hätte, wäre sie ausgeflippt. Sie hatte schon vor einer Weile gemerkt, wie in ihr Wut aufstieg. Wut darauf, das sie es nicht schaffte, dieses kleine Ding zur Ruhe zu bringen. Sie hatte doch sonst immer für alles eine Lösung, aber hier war sie völlig hilflos. Langsam war die Wut von sich auf das Kind übergegangen. Hermine schämte sich dafür. Das Baby konnte doch am wenigsten dafür. Es hatte keine andere Möglichkeit sich zu äußern.
Hermine blickte Ron immer noch an. Auch er hatte seine Augen auf sie gerichtet.
"Was soll schon passieren? Mehr als weiterschreien, kann sie ja nicht." dachte sich Hermine und übergab Ron das Baby. Dieser legte das kleine Köpfchen in seine rechte Armbeuge, den Unterarm schob er unter den Körper. Mit seiner linken Hand zupfte er ein wenig die Decke zurecht, dann begann er sanft über die kleine, weiche Wange zu streichen. Hermine, als auch die anderen schauten völlig perplex auf den großen Rothaarigen. Jeder seiner Handgriffe war so sicher. Als wäre es das alltäglichste, ein Baby im Arm zu halten. Während Harry und Ginny einen kurzen Blick tauschten und sich dann damit zufrieden gaben, das Ron wohl das eine oder andere Geheimnis in sich trug, konnte Hermine nicht glauben, was sie da sah. Jetzt, wo sie nicht mehr selber das Kind trug und damit auch die Verantwortung dafür abgegeben hatte, fiel alle Anspannung von ihr. Das und jetzt dieser Anblick - Ron mit einem Baby auf dem Arm und weder hilflos, noch unsicher, ließen ihr Tränen in die Augen steigen. Sie war einfach nur gerührt. Ihr Herz machte einen Hüpfer nach dem anderen und sie bekam ganz weiche Knie. Bloß lag das wirklich nur an der gewichenen Anspannung oder gar an Ron? Vielleicht an beidem. Als Ron kurz aufschaute und Hermine, der bereits die ersten Tränen über die Wangen liefen, so stehen sah, blickte er sie fragend und leicht verwirrt an. Hermine jedoch schüttelte fast unmerklich ihren Kopf und deutete damit an, das alles in Ordnung sei. Sie blickten sich noch eine ganze Weile an, dann formte Hermine mit ihrem Mund ein - Danke schön -. Ron erwiderte nichts, sondern nickte nur leicht. Jetzt lächelten sie sich einfach nur an.
"Hey, sie hat aufgehört zu schreien." Es war Ginny.
Hermine, als auch Ron zuckten leicht zusammen. Jetzt blickten sie beide auf das Kind in Rons Armen und tatsächlich. Die Kleine schaute sich zunächst etwas um, dann blieben ihre großen blauen Augen auf Ron haften. Das Baby schien ihn regelrecht zu mustern und auf einmal formten sich seine kleinen Lippen zu einem Lächeln. Alle schauten sich überrascht an. Ron, der die ganze Zeit mit seiner linken Hand über die Wange gestreichelt hatte, hielt nun inne und legte seine Hand ruhig auf die Decke. Plötzlich bewegte sich etwas darin und eine klitzekleine Hand mit fünf ebenfalls klitzekleinen Fingern kam zum Vorschein. Sie bewegte sich etwas ungestüm, fand aber schnell ihr Ziel. So gleich hatte das Händchen den kleinen Finger von Ron umklammert. Als dieser seinen Finger leicht hin- und herbewegte, jauchzte das Baby auf. Ron blickte auf, seine Augen waren groß und strahlten wie verrückt. Er sagte zwar nichts, doch sprach sein Gesicht Bände. "Habt ihr gesehen? Die Kleine hat mich angelacht. Ist sie nicht süß?" Hermine lächelte nur. Es war ein Wunder. Ron hatte es nicht nur geschafft, dass das Baby nicht mehr schrie, jetzt war es auch noch quietschvergnügt. Wer hätte das gedacht?
Nur eine Viertelstunde später, war die Kleine wieder eingeschlafen. Ron hatte sie behutsam in die Wiege zurückgelegt und stand nun noch daneben und beobachtete ihren ruhigen Schlaf.
"Möchtest du auch etwas trinken?" Ginny hatte sich zu ihrer Freundin gelehnt und nur ganz leise gefragt, da sie auf keinen Fall riskieren wollte, dass das Baby wieder aufwachte. Hermine hatte nur den Kopf geschüttelt. Also gingen Ginny und Harry allein raus in die Küche. Hermine lief unterdessen zur Wiege. Sie stellte sich zur anderen Seite und schaute ebenfalls auf das Baby, das jetzt den Schlaf der Gerechten zu schlafen schien. So standen sie und Ron eine ganze Weile, ohne auch nur ein Wort zu sprechen, doch letztendlich war es Hermine die zu flüstern begann.
"Das hast du eben echt toll gemacht." Sie ließ ihren Kopf gesenkt.
"Ach, das hätte jeder andere auch geschafft." Ron winkte lässig ab.
"Ich hab es nicht geschafft." Immer noch blickte Hermine nach unten, ihre Wangen färbten sich nun jedoch leicht rosa. Ihr war es unangenehm, dass es ihr nicht gelungen war, wo doch sonst immer alles klappte.
"Na und? Ich hatte halt Glück. Also, nimm´s nicht krum. Hauptsache sie ist jetzt wieder ruhig, oder? Egal, ob durch dich oder mich."
"Ja, da hast du recht. Ich bin auch froh, das sie wieder schläft." Jetzt hatte Hermine ihren Kopf gehoben und schaute direkt in zwei blaue Augen. Sofort wurde aus dem Zartrosa auf ihren Wangen ein Dunkelrot. Auch Rons Gesichtsfarbe veränderte sich ein wenig. Beide richteten gleich wieder ihren Blick nach unten.
"Oh Gott, wie peinlich. Hermine, warum kannst du dich nicht einmal kontrollieren. Er muss ja sonst was denken." Sie biss sich auf ihre Unterlippe. "Aber waren seine Wangen nicht auch leicht gerötet? Oder hab ich mich da getäuscht? Wieso sollten sie auch? Ihm brauch doch nichts peinlich zu sein, oder...? Wenn du bloß noch mal kurz aufschauen würdest, könntest du es ja überprüfen... Mist, ich trau mich nicht... So wirst du es aber nie erfahren. Verdammt. Hermine, du wirst doch wohl mal aufschauen können. Jetzt stell dich nicht so an... Ach, du bist so ein Angsthase. Was kann denn schon schlimmstenfalls passieren? Er könnte dich höchstens wieder mit seinen blauen... wunderschönen... Augen anschauen und dir das Blut in deinen Adern gefrieren lassen. - Seufz - Ok, du lässt den Blick gesenkt."
"Wow, was war das denn? Sie ist ja gerade knallrot geworden. Etwa... wegen... mir? Nein. Oder...? Nein, niemals. Ihr war es bestimmt nur unangenehm, das sie das mit der Kleinen nicht hingekriegt hat. Ja, so muss es sein. Oder...? Mann, Ron, mach es dir doch nicht schwerer, als es eh schon ist. - Seufz - Aber so wie sie mich vorhin angelächelt hat, das war doch nicht einfach nur so. Ginny hat sich auch gefreut, aber sie hat anders geschaut. Vielleicht... vielleicht sollte ich einfach mal dranbleiben, dann werden wir ja sehen."
"Was grinst du denn so?" Hermine hatte Ron in seinen Gedanken unterbrochen.
"Ach, ich... hab... äh... nur gerade überlegt..." Er blickte auf und nun ihr direkt in die haßelnussbraunen Augen.
"Ja?"
"...wie du die Kleine hier nennen würdest." "Oh mann, wie bescheuert." hing er noch gedanklich ran.
"Wie ich sie nennen würde?" Hermine schaute ihn fragend an.
"Naja, von Ginny weiß ich, dass Mädchen meist jetzt schon wissen, wie sie später ihre Kinder nennen. Und da du ja auch eins bist, hab ich überlegt, ob du wohl schon einen Namen hast und wie der wohl heißen würde." Ron betete innerlich, dass sie ihn nicht für völlig bekloppt hielt.
"Ach, über sowas denkst du also nach." Sie lächelte verschmitzt. "Naja, was soll ich sagen, da bin ich wohl durch und durch Mädchen. Ja, ich hab schon einen Namen."
"Ja, und wie heißt er?"
"Das werd ich dir nicht verraten."
"Warum? Ich sag´s auch nicht weiter."
"Das hat damit gar nichts zu tun. Man sagt sowas nicht."
"Wieso das denn? Bringt das irgendwie Unglück?"
"Naja, in gewissem Sinne schon. Stell dir vor, wir treffen uns in zehn Jahren mit unseren Familien. Und du hast dann eine kleine Tochter, die du mir mit genau diesem Namen vorstellst. Das fänd ich natürlich nicht so toll."
"Und du meinst, das würde ich machen? Das klingt ja voll realistisch." Ron verdrehte seine Augen.
"Naja, wenn nicht du, dann vielleicht jemand anderes."
"Und wenn derjenige zufällig den selben Namen gewählt hat?" Er sah sie herausfordernd an.
"Möglich ist natürlich alles, trotzdem werd ich dir den Namen nicht sagen." sie lächelte auf eine Art und Weise, die ihm klar machte, dass er keine Chance hatte.
Ron verzog nur kurz eine Schnute, dann sagte er: "Gut dann wirst du auch nicht erfahren, wie ich mal meine Tochter nennen werde."
"Du? Eine Tochter? Ich meine, du hast schon einen Namen? Ist das nicht Mädchenkram?" Hermine blickte ihn erstaunt an.
"Nö, wieso. Ich hab den Namen mal gehört und fand ihn sehr schön. Also, warum sollte ich mir den dann nicht merken? Gleiches Recht für alle."
Wieder war es an Hermine zu lächeln. Ron konnte sie tatsächlich noch überraschen. Jetzt war ihre Neugierde geweckt. Bloß, wie kam sie an den Namen? Wenn sie schon auf stur schaltete, dann würde er ihn bestimmt auch nicht sagen.
Als könnte Ron ihre Gedanken lesen. "Du würdest doch bestimmt zu gern wissen, welcher Name mir da vorschwebt, stimmt´s oder hab ich recht?"
Hermine überlegte kurz. "Also wenn du deinen sagst, dann sag ich auch meinen."
"Willst du mich erpressen?"
"Nein, ich will fair sein. Dich interessiert doch auch mein Name, oder?"
"Na gut. Aber damit keiner zurückziehen kann, sagen wir ihn gleichzeitig, ok? Auf drei."
Nachdem Hermine nickend zugestimmt hatte, begann Ron zu zählen: "Eins, zwei, drei..."
"ROSE" kam es wie aus einem Mund. Beide wichen ein wenig zurück und schauten sich aus großen Augen völlig überrascht und verwirrt an.
... to be continued!
Uff, das war ein ganz schön langes Kapitel. Ich hoffe, dass ich eure Erwartungen nicht enttäuscht habe. Ich denk mir mal, dass ihr bestimmt die unterschiedlichsten Vorstellungen hattet. Naja, ich muss dazu sagen, das zwischen der Idee zu diesem Kapitel und der Umsetzung Welten lagen. Als ich begonnen hatte zu schreiben, schien der Inhalt für fünf Kapitel zu reichen. Ich musste mich schließlich auf das Wesentliche konzentrieren. Und deshalb ist das Kapitel auch so geendet, obwohl ihr bestimmt gerne wüsstet, was die beiden darüber so denken. Doch da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden.
So wie bereits zu Beginn erwähnt, folgen nun ein paar Erklärungen.
Die Idee mit dem Baby hatte ich schon lange. Den Anstoß gab mir mein kleiner Sohn, der in diesem Monat 1 Jahr alt wird und das süßeste Baby auf der ganzen Welt ist (sagt aber jede Mutter ;-)). Im Grunde ist dieses Kapitel also ihm gewidmet. Nun wollte ich ihn nicht eins zu eins übernehmen, deswegen habe ich aus dem Baby hier ein Mädchen gemacht. Der zweite Grund dafür lag noch im Namen. Ich finde Rose ist eher ein Name, den man seit seiner Jugend im Kopf hat, um ein späteres Kind danach zu benennen. Hugo, wie ja Rons und Hermines zweites Kind heißt, scheint mir mehr ein Name zu sein, der einem spontan einfällt. Ich fand den Gedanken, dass ihnen beiden derselbe Name vorschwebt, irgendwie süß und auch schicksalsträchtig. Sie scheinen wirklich füreinander bestimmt zu sein.
Obwohl ich, wie gesagt, meinen Sohn nicht wirklich in diese Geschichte einbauen wollte, hat er mir doch, mit einer seiner Charakterzüge Pate gestanden. Er ist ein außergewöhnlich freundliches Kind. Er lächelt immer und auch jeden an, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. So begann er, als er fünf Monate alt wurde, wenn immer sein Papa von der Arbeit kam, ihm das schönste Lächeln zu schenken, was er hatte. Wisst ihr, ich hab mich den ganzen Tag mit ihm beschäftigt, gewindelt, gefüttert, unterhalten, aber trotzdem war sein Papa der Größte. Naja, das eine oder andere Lächeln hab ich auch bekommen, aber war es doch was anderes. Diesen Unterschied wollte ich auch unbedingt hier mit einbringen. Wieder fand ich die Vorstellung süß, dass sich unsere allwissende Hermine abmüht, das Kind zur Ruhe zu bringen. Wirklich alles versucht und doch kläglich scheitert und Ron, eigentlich nur Ron sein muss und die Kleine freut sich rießig. So ist es eben manchmal.
Also, war noch mal viel Text, jetzt habt ihr es aber geschafft.
Bis demnächst, eure Quen ;-)
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