von Quendolin
Hey,
da ist auch schon mein nächstes Chap.
Ach ja, bevor ich es vergesse, liebe Grüße an meine Kommi-Schreiber, besonders an .ron_&_hermine_x3. als meine treueste Schreiberin, als auch an Little Angel für ein Kommi (auch für meine andere FF) das dafür gesorgt hat, das mich mein Mann erst wieder von der Decke fischen musste. Also noch mal vielen Dank. Ich bleib auch bei euch dran. ;-)
Und weiter geht´s. Viel Spaß auch allen anderen.
LG Quen
Hermine stand vor dem kleinen schnörkeligen Spiegel im Badezimmer. Sie hatte sich gerade mit einem großen kühlen Schwapp Wasser die Müdigkeit aus dem Gesicht gewaschen. Zumindestens hatte sie es versucht. Jetzt wo sie aufsah und ihr Spiegelbild betrachtete, lächelte sie gequält.
"Ich hab´s ja gewußt. Du siehst immer voll daneben aus, wenn du nicht genug Schlaf bekommst."
Sie fuhr sich mit dem Zeigefinger über die dunklen Ränder unter ihren Augen, dann zwickte sie sich in die Wangen, damit sie wenigstens etwas Farbe bekamen. Nachdem sie sich mit ihrer Haarbürste ein paar Mal durchs Haar gefahren war, nickte sie ihrem Ebenbild zufrieden entgegen.
"So geht es." dachte sie, legte die Bürste zurück in ihren Kulturbeutel, schloss diesen und verließ das Bad.
Es war bereits der 29. Dezember. Hermine hatte auch diese Nacht nicht sehr gut geschlafen, trotzdem der gestrige Tag im Gegensatz zu dem davor, eher entspannt ablief. Sie war Ron nur zu den Mahlzeiten begegnet und auch da hatten sie sich so weit es möglich war, von einander weg gesetzt. Außer Ginny und Harry, die sich immer mal wieder einen vielsagenden Blick zuwarfen, war der restlichen Familie diese eigentlich ungewohnte Distanz zwischen den beiden gar nicht aufgefallen. Mrs. Weasley hatte heute auch ganz andere Sorgen. Sie war gerade dabei, über die folgenden Tage zu sprechen. Sylvester stand an und die Familie wollte im kleinen Kreis den Rutsch ins neue Jahr feiern. Bill und Fleur wollten kommen. Charly blieb in Rumänien. Sie hatten nichts besonderes geplant, ein gemeinsames Essen und ein paar Spiele vielleicht. Jedenfalls mussten das Haus gesäubert und Einkäufe erledigt werden. Desweiteren musste der Vorgarten von den Schneemassen befreit werden. Zumindestens so gut es ging. Währenddessen Mrs. Weasley die Aufgaben aufzählte, rollten Fred und George unablässig mit den Augen, was es Harry und Ginny ihnen gegenüber schwermachte, Mrs. Weasley ernst und interessiert zu zuhören. Ron und Hermine bekamen davon nichts mit, da sie beide stur auf ihre Frühstücksteller schauten.
"Also, da es gerade wieder so fürchterlich schneit, werden wir uns zunächst das Haus vornehmen. Ich möchte, das jedes Zimmer blitzblank wird, es werden die Sachen weggeräumt, staubgewischt, gefegt, das Bad gereinigt und gewischt, die Küche auf Vordermann gebracht. Und..." Sie blickte einmal rechts und links. "... es wird alles per Hand erledigt. Keine Zauberei. Auch wenn ihr es laut Zauberministerum schon dürft, untersteht ihr hier immer noch meinen Regeln - ist das klar?"
Fred und George nickten. "Glas-" begann Fred. "-klar." schloss George. Ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Dieses jedoch entging ihrer Mutter nicht.
"Na dann dürfte es euch ja auch nichts ausmachen, mir eure Zauberstäbe zu überlassen." Jetzt war es an Mrs. Weasley verschmitzt zu lachen.
"Mom, wir werden schon nicht zaubern."
"Sicher ist sicher." Sie hob ihre Hand und die Zwillinge legten ihre Zauberstäbe darauf. Das gefiel ihnen gar nicht, murrend verließen sie Küche.
"Ihr werdet zunächst euer Zimmer aufräumen, und wehe es ist nicht sauber, dann könnt ihr was erleben." rief sie ihnen noch hinterher. Trotzdem Fred und George bereits aus der Küche getreten waren, schwang sie drohend ihren Zeigefinger. "Ach, und wenn es später aufgehört hat zu schneien, fegt ihr noch den Weg im Vorgarten vom Schnee frei. Habt ihr verstanden?"
"Jaha."
Mrs. Weasley nickte zufrieden. "So und ihr kümmert euch jetzt auch um eure Zimmer." Sie blickte vorrangig auf ihre Kinder, dann zu Harry und Hermine. "Ich weiß, ihr als unsere Gäste bräuchtet nichts zu machen, doch wäre es nett wenn ihr Ginny und vor allem Ron etwas unterstützen würdet." Sie lächelte freundlich.
"Das ist überhaupt kein Problem." Harry verdankte den Weasleys so viel. Vor allem das sie ihn immer so nett und freundlich behandelten, sozusagen wie einen weiteren Sohn, da konnte er ihnen keinen Wunsch abschlagen, auch wenn es ums Aufräumen irgendwelcher Zimmer ging.
"Das machen wir doch gern." Jetzt hatte sich auch Hermine ins Gespräch gebracht. Sie lächelte Mrs. Weasley an.
"Das ist sehr nett von euch, wobei ich auch gar nichts anderes erwartet hatte. Ginny du übernimmst danach das Wohnzimmer, Ron du das Bad."
Plötzlich schnellte Rons Kopf nach oben. "Das Bad? Warum muss ich das Bad machen? Das ist mit Abstand der dreckigste Ort im Haus."
"Ich weiß." erwiderte Mrs. Weasley ungerührt. "Und da du zu 70 % dafür verantwortlich bist, darfst du es auch saubermachen." Sie ließ sich auf keine weitere Diskussion ein, wandt sich zur Spüle um, ließ Wasser ein und begann abzuspülen. Mit der Hand!!! Sie hatte ihren Kindern verboten zu zaubern, da wollte sie ein gutes Vorbild sein.
Als Ron merkte, das keine Widerrede nutzte, schnaubte er noch einmal geräuschvoll. Dann stand er auf und verließ mit Harry die Küche. Auch die Mädchen begaben sich in ihr Zimmer und begannen mit aufräumen.
Alles verlief ohne Komplikationen zumindestens solange alle damit beschäftigt waren, ihre jeweiligen Zimmer in Ordnung zu bringen. Später jedoch kreuzten sich einige Male ihre Wege, was gerade Ron und Hermine tierisch auf die Nerven ging. Ron hatte damit begonnen, das Bad zu reinigen. Er hatte sich große gelbe Handschuhe übergezogen und versuchte gerade mit der Toilettenbürste, dem Schmutz in der Toilettenschüssel zu Leibe zu rücken, da öffnete jemand die Badtür. Hermine stand im Türrahmen und hielt zwei Wäschstücke in der Hand. Als sie Ron an der Toilette knien sah, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ron - der Hausmann, es war einfach zu komisch.
"Was gibt es da zu grinsen. Hast du nicht noch was anderes zu tun, als hier so blöd rumzustehen und mich anzuglotzen."
Hermine ließ sich gar nicht aus der Ruhe bringen. "Ja, hab ich." Sie legte die Kleidung in den Wäschkorb gleich neben der Tür und verschwand wieder. Sie grinste noch, als sie schon längst wieder in Ginnys Zimmer war. Ron wiederrum ärgerte sich zutiefst. Das hatte seine Mutter ja ganz toll hingekriegt. Er durfte das Bad putzen, obwohl er bei weitem nicht der größte Verschmutzer war. Und jetzt war er auch noch in diese megapeinliche Situation vor Hermine gekommen, ausgerechnet vor ihr.
"Das werd ich ihr heimzahlen. Das Grinsen wird ihr schon noch vergehen." dachte er sich und schrubbte weiter unentwegt an den nicht zu vernichtenden Flecken in der Toilette.
Wenig später ergab sie auch schon eine passende Gelegenheit, wie Ron fand. Hermine war gerade dabei den Flur vor Ginnys Zimmer zu fegen. Sie hatte bereits die Hälfte geschafft und ein kleines Häufchen Schmutz und Staub mit dem Handfeger auf die Kehrschaufel gewischt. Diese lagen jetzt unweit der Treppe. Ron der sich etwas zu trinken aus der Küche holen wollte, musste unweigerlich daran vorbei. Er steuerte an der fegenden Hermine vorbei und direkt auf die Treppe zu. Und... UPPPS - da war es auch schon passiert. Ron hatte mit dem Fuß gegen die Kehrschaufel getreten, diese war dabei umgekippt und hatte ihren Inhalt wieder quer über den Flur verteilt.
"Oh, wie ungeschickt von mir." Ron drehte sich mit einem breiten Grinsen zu Hermine. Diese versuchte ihren Ärger über diese mit Sicherheit beabsichtigte Tollpatschigkeit runterzuschlucken, was ihr auch schwerlich gelang. Ron war derweil weiter gegangen und stieg die Stufen zur Küche herunter.
"Das wirst du mir büßen." Hermine kniff ihre Augen zusammen. Das wollte sie sich nicht gefallen lassen.
Auch für sie ergab sich schon recht bald eine Gelegenheit. Sie war nun in der dritten Etage und auch hier dabei alles sauber zu fegen. Da sah sie Ron, der ganz langsam und vorsichtig die Stufen erklomm. Er hatte einen Stapel Wäsche auf dem Arm, der ihm scheinbar jegliche Sicht versperrte. Hermine postierte ihren Besen auf der obersten Stiege und begab sich dann selbst mit dem Handfeger und der Kehrschaufel in die hinterste Ecke des Raumes. Obwohl sie so tat, als sei sie mit aufkehren von Schmutz beschäftigt, lugte sie unablässig Richtung Treppe.
"Gleich ist er da, noch drei Stufen, noch zwei, noch eine..."
Stille. Nichts geschah. Hermine blickte auf und sah Ron, der gerade dabei war, den Knauf seiner Tür zu ertasten. Er wandt seinen Blick zu Hermine und grinste breit.
"Da musst du schon früher aufstehen, um mich rein zu legen." Schließlich hatte er den Knauf in der Hand, drehte diesen und verschwand im Zimmer.
"Verdammt, verdammt, verdammt." dachte Hermine ärgerlich. Das hatte sie sich wahrlich anders vorgestellt. Sie wollte sich an Ron rächen, doch das war auf sehr demütigende Art und Weise nach hinten losgegangen. Hermine wäre jedoch nicht Hermine, wenn ihr nicht doch noch etwas einfallen würde.
"Freu dich nicht zu früh, Ronald. Dich krieg ich schon." Sie grinste in sich hinein.
Sie musste sich einige Zeit lang gedulden, bis sich ihr endlich eine Möglichkeit bot. Ron lag nämlich seit der Sache mit dem Besen auf der Lauer und schaute immer zweimal hin, wo immer er Hermine sah. Das ärgerte sie zwar ein wenig, doch irgendwann würde er nachlässig werden und dann schlug sie zu. Wie genau, wusste sie nicht, es würde ihr schon etwas einfallen. Und jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Ron wurde gerade dazu verdonnert, nochmals die Wanne zu reinigen. Mrs. Weasley hatte bei ihrem Kontrollgang noch einiges zu bemängeln gehabt. Er war bereits seit mehreren Minuten im Bad verschwunden, da schlich Hermine ihm hinterher. Als sie vorsichtig die Tür zum Bad öffnete, hing Ron gerade über dem Wannenrand und schrubbte wie verrückt an mehreren Kalkflecken. Schon das allein war zum totlachen, doch wollte sie ihn so richtig nassmachen. "Nassmachen, das ist es!" dachte sie sich und ein teuflisches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. Sie beugte sich ganz langsam zum Wasserhahn und drehte diesen geräuschlos auf. Aus dem an der Wand befestigten Duschkopf sprühten jetzt tausend kleine kalte Wassertropfen, die Ron ohne Vorwarnung nassspritzten. Hermine hielt sich eine Hand vor den Mund, damit sie nicht schallend loslachte, doch nützte es nichts. Ron war, wie von einer Tarantel gestochen, laut fluchend aufgesprungen. Als er Hermine sah, war ihm alles klar.
"Na warte." Er zog sich blitzschnell seine Putzhandschuhe aus und machte einen großen Schritt auf Hermine zu. Diese wollte noch flüchten, doch hatte sie vor Lachen keine Kraft in ihren Beinen. Sie schaffte es lediglich sich um zu drehen, dann packten sie auch schon zwei Arme und umschlangen sie.
"Nein... haha... nicht...haha." Ohne Mühe hatte Ron Hermine hochgehoben und trug sie zur immer noch Wasser speienden Dusche. Er stellte Hermine in die Wanne, so dass jetzt sie von oben bis unten nassgespritzt wurde. Sie schrie erschrocken auf. Sie hatte nur das kalte Wasser aufgedreht, welches ihr in Strömen über den Körper floss. Nun war sie es die fluchte. Sie fuchtelte wie wild mit ihren Armen und Beinen, doch es hatte keinen Sinn. Ron war zu stark. Sie war bereits pitschnass.
"Ron, bitte... lass mich los."
"Erst wenn du dich entschuldigst." Der Ton, der in seiner Stimme lag, klang weniger verärgert, als vielmehr belustigt.
"Niemals. Du hast schließlich angefangen." Wieder quiekte sie. "Ron, bitte, es ist so furchtbar kalt." Sie konnte einen leicht flehenden Ton nicht unterdrücken.
"Das hättest du dir vorher überlegen sollen." Ron hatte sichtlich Spaß daran, Hermine ihren eigenen Streich heimzuzahlen. Durch das wilde Gefuchtel von Hermine wurde mittlerweile das ganze Badezimmer überschwemmt. Doch das bekamen die beiden gar nicht mit. Ron war zu sehr damit beschäftigt Hermine unter die Dusche zu drücken, Hermine damit, sich von seinem Griff zu lösen. Doch sie hatte keine Chance. Also was tun? Entschuldigen kam für sie überhaupt nicht in Frage. Plötzlich hatte sie eine Idee. Mit einem Mal nahm Hermine jegliche Spannung aus ihrem Körper. Ihre Beine wurden ganz weich und sie sackte in sich zusammen. Überrascht durch das plötzliche wegsacken Hermines, verlor Ron das Gleichgewicht und wurde vornüber mit gezogen. Keine zwei Sekunden später lagen er und Hermine total verknäult in der Wanne. Von oben sprühte immernoch ein kalter Nieselregen. Beide waren sich so nah, wie eigentlich noch nie in ihrem Leben. Sie schauten sich genau in die Augen. Sowohl Hermine als auch Ron wussten nicht so recht, was sie gerade fühlen sollten. Wenn sie nicht so zerstritten gewesen wären, hätten sie sich jetzt sicherlich schlapp gelacht. Wenn sie nicht so wahnsinnig viel füreinander empfunden hätten, wie sie es eigentlich taten, wäre es ihnen vielleicht nur halb so peinlich gewesen. Doch das war es ihnen, wenn nicht sogar mehr als das. Eine leicht Röte stieg beiden ins Gesicht. Keiner sagte etwas, keiner bewegte sich. So vertieft in ihrem Gegenüber fiel ihnen gar nicht auf, das der Sprühregen über ihnen plötzlich aufgehört hatte.
"WAS BEIM BARTE DES MERLIN IST DENN HIER LOS? Ronald Weasley, du steigst sofort aus der Wanne. Hermine? Was zum...?" Mrs. Weasley stand mit beiden Armen in die Hüfte gestemmt und ärgerlichem Gesicht in der Badtür. Hinter ihr versuchten sowohl die Zwillinge, als auch Harry und Ginny einen Blick auf das Geschehen im Bad zu werfen. Ron und Hermine standen in sekundenschnelle, zitternd und tropfend vor der Wanne.
"Äh, Mom, das ist..., also es ist nicht so, wie es aussieht... wir... waren irgendwie gestolpert... und..."
Mrs. Weasley schüttelte wütend ihren Kopf. "Ich will gar nicht wissen, wonach das hier vielleicht aussah oder auch nicht. Also, das versteht ihr unter Saubermachen. Jetzt sieht sich einer das Zimmer an. Man könnte meinen eine Schar Trolle wäre hier durchgerannt. Von dir, Ron, bin ich ja schon einiges gewöhnt, aber du Hermine... das du bei so einem Unsinn mitmachst." Sie schüttelte enttäuscht ihren Kopf.
Hermines Gesichtsfarbe verfärbte sich von hell- in dunkelrot. Sie schämte sich. Nicht nur für das eben Geschehene, sondern vielmehr, das sie Mrs. Weasley so enttäuscht hatte.
Ron neben ihr schaute ebenfalls bedrückt zu Boden. Ihm war es nicht minder peinlich. Doch ärgerte er sich auch ein bißchen über das so unpassende Timing seiner Mutter.
"Ihr geht jetzt beide in eure Zimmer und zieht euch erst einmal um, dann will ich euch unten in der Küche sehen, verstanden?
"Ja, Mom."
"Ja, Mrs. Weasley."
Beide huschten an ihr, als auch an den vier weiteren, sehr breit grinsenden Personen vorbei.
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