von Hannah Abbott 13
Lily Evans, 17, die einzige in ihrer gesamten Verwandtschaft mit roten Haaren, grüne Augen, beliebt bei allen Mitschülern (besonders den männlichen), die einzige, die James Potters Charme (wie er es nannte) wiederstehen konnte, muggelstämmig.
Lily Luna Potter, 17, rote Haare, braune Augen, aussehend genau wie ihre Mutter (wie ihr Vater immer wieder betonte), beste Freundin von Hugo Weasley, Tochter von dem berühmten Harry Potter.
Als Lily Evans am ersten Tag der Weihnachtsferien die große Halle zum Mittagessen betrat waren die Haustische verschwunden. Stattdessen stand ein kleinerer Tisch in der Mitte. Um ihn herum standen die zwölf riesigen Weihnachtsbäume. Vom Himmel fiel falscher Schnee, der sich auflöste, bevor er den Tisch berührte.
Warum musste sie an Weihnachten hier sein, während alle ihre Freundinnen bei sich zuhause waren?
Ihre Eltern waren mit Petunia im Skiurlaub. Aber sie, Lily, hatte nicht mehr mit gekonnt. Damit hatte Petunia hundertprozentig etwas zu tun. Sie war dazu übergegangen Lily zu beschimpfen statt sie zu ignorieren, was sie seit Jahren getan hatte.
Und als ob das nicht schon schlimm genug war verbrachten auch James Potter und Sirius Black dieses Weihnachtsfest hier. Immerhin hatte Potter noch nicht versucht, sich an sie ranzumachen und die beiden hatten sie auch mit ihren Streichen in Ruhe gelassen, aber es war trotzdem schrecklich, niemanden zum reden zu haben. Fast alle anderen Gryffindors waren weg, also waren sie selbst, Potter und Black fast die einzigen im Gryffindorturm.
Lily staunte jedes Jahr an Weihnachten wieder über die Dekoration der großen Halle. Professor McGonagall hatte wie jedes Jahr die Haustische wegschaffen lassen und anstelle von ihnen stand nur ein einziger Tisch in der Halle. Hogwarts war zu Weihnachten ein wunderschön und trotzdem wäre sie lieber bei ihrer Familie geblieben.
Harry, Ginny, James und Albus waren verreist, und zwar nach Australien. Und dorthin mitkommen hatte sie auch nicht gekonnt. Also blieb sie allein in Hogwarts. Auch Hugo war dieses Weihnachten nicht hier. Sie vermisste ihn schrecklich. Aus ihrem Jahrgang war sonst auch keiner hier, nur ein paar Erst- und Zweitklässler waren über die Ferien geblieben.
Das alles hieß: Langeweile pur.
Sie hatte sogar angefangen, Tagebuch zu schreiben. Was sie damit bezwecken sollte, wusste sie zwar auch nicht so genau, aber wenigstens hatte sie etwas zu tun.
Professor Dumbledore erhob sich. „Liebe Schülerinnen und Schüler. Jedes Jahr an Weihnachten läuft hier ein Mittagessen ab, ruhig und in festlicher Stimmung. Wir haben Knallbonbons.“, er deutete auf seinen rosa-grün gestreiften Hut, „Und viel zu essen.“, er machte eine Geste zu den vielen Platten, Terrinen, Töpfen und Krügen vor ihm auf den Tisch, „Aber für dieses Jahr habe ich mit etwas Besonderes ausgedacht. Außer den Mistelzweigen, die Mr Potter sehr freuen.“, er zwinkerte Potter zu und deutete auf Mistelzweige, die frei im Raum schwebten, „Habe ich mir gedacht, dass wir eine Art Party machen könnten.“, er schwang seinen Zauberstab und sofort erklang ‚Ihr Kinderlein kommet‘, „Ich würde mich freuen, wenn sich alle gut amüsieren würden.“ Mit diesen Worten schwang er erneut seinen Zauberstab, der Tisch und die Stühle verschwanden und das Essen stand nun auf einer Theke am Rand der Halle. Alle rappelten sich von Boden hoch, da der Schuldirektor nicht daran gedacht hatte, sie vorzuwarnen.
Lily stöhnte. Das hatte gerade noch gefehlt. Den Nachmittag würde sie hier verbringen, mit Musik und Fröhlichkeit. Potter würde sie ganz bestimmt solange nerven, bis sie mit ihm tanzte und die ganzen Misteln machten die Situation auch nicht gerade entspannender.
Das Weihnachtessen war nichts Besonderes. McGonagall hatte eine Rede über den Geist der Weihnacht und den dazugehörigen Frieden gehalten, dann hatte es Essen gegeben und danach war Lily in die Bibliothek geflohen, wo sie mal wieder Tagebuch schrieb, im Gemeinschaftsraum war es einfach zu laut.
25.12.
Die Weihnachtsfeier war langweilig wie jedes Jahr, aber doch irgendwie schön. Ich finde, wenn meine Familie hier sein könnte, wäre das das schönste Weihnachtfest überhaupt geworden. Hogwarts hat einfach etwas Tolles. Hagrids Weihnachtsbäume glitzern, der Schnee fällt, Peeves singt wie jedes Jahr unanständige Lieder. Zum Weihnachten feiern ist Hogwarts einfach der perfekte Ort, aber nicht ohne Familie.
Aber wenigstens ab Silvester kann ich nachhause. Ich freu mich schon auf Dad, Mum, Al und James. Und auf Hugo, Rose und die anderen natürlich auch. [/i]
„Lily?“, fragte jemand.
Sie drehte sich um. „Potter.“, knurrte sie, „Wenn du mit mir tanzen willst: NEIN!“
„Ich, Lily bitte, ich möchte nur -“
Sie unterbrach ihn: „Wann verstehst du endlich, dass ich nichts von dir will? Vergiss mich einfach, und ich vergesse dich, dann ist alles gut.“ Sie drehte sich um und ging davon.
Sie hörte nicht, wie James „Wenn das nur so einfach wäre.“, flüsterte.
Dumbledore war so gnädig gewesen, an der einen Wand ein paar Stühle aufzustellen. Dort setzte sie sich hin, wich auf dem Weg allen Mistelzweigen aus, und wollte ein bisschen Tagebuch schreiben. Damit hatte sie vor ein paar Tagen angefangen, so langweilig war ihr gewesen.
Sie schlug ihr Buch auf und suchte die Seite, auf der sie aufgehört hatte zu schreiben.
Aber da stand schon ein neuer Eintrag.
25.12.
Die Weihnachtsfeier war langweilig wie jedes Jahr, aber doch irgendwie schön. Ich finde, wenn meine Familie hier sein könnte, wäre das das schönste Weihnachtfest überhaupt geworden. Hogwarts hat einfach etwas Tolles. Hagrids Weihnachtsbäume glitzern, der Schnee fällt, Peeves singt wie jedes Jahr unanständige Lieder. Zum Weihnachten feiern ist Hogwarts einfach der perfekte Ort, aber nicht ohne Familie.
Aber wenigstens ab Silvester kann ich nachhause. Ich freu mich schon auf Dad, Mum, Al und James. Und auf Hugo, Rose und die anderen natürlich auch.
Was machte dieser Text in ihrem Tagebuch? Das er in ein Tagebuch gehörte, das stand außer Frage, er war sogar für heute. Es war auch eindeutig nicht ihre Schrift, auch wenn sie beim näheren hinsehen etwas ähnlich war. Die ‚g’s waren gleich.
Was hatte diese Person geschrieben? Sie wäre in Hogwarts, ihre Geschwister wären nicht hier und sie würde James vermissen. Soweit Lily wusste gab es nur einen James auf der Schule und das war Potter. Aber Potter hatte keine Verwandten hier in Hogwarts. Er war ein Einzelkind.
Nachdem Lily ihren Eintrag geschrieben hatte, wollte sie ihr Büchlein zuschlagen, da fiel ihr auf, dass viel zu viele Seiten beschrieben waren. Sie schrieb erst seit drei Tagen und jeden Tag eine Seite. Aber es waren mehr als drei Seiten. Sie sah nach. Es waren sechs. Sechs Seiten. Wer hatte dort hineingeschrieben? Sie hatte das Buch die ganze Zeit bei sich gehabt. Niemand hätte es nehmen können, und schon gar nicht lange genug um ganze Seiten hineinzuschreiben. Außerdem: Wer hätte das tun sollen? Wer schrieb in fremde Tagebücher?
Sie blätterte auf die zweite Seite, die sie, wie sie bemerkte, nicht beschrieben hatte.
21.12.
Ich habe beschlossen, Tagebuch zu schreiben. Es ist einfach zu langweilig hier. Aus Gryffindor sind außer ein paar Winzlingen nur noch Potter und Black hier. Potter lässt mich zum Glück in Ruhe. Ich vermute mal, dass er sich von Black schon einiges hat anhören müssen.
Ich vermute, dass Potter nur hier geblieben ist, weil ich es auch gemacht habe. Und Black ist natürlich bei ihm geblieben. Es wäre ja auch unerträglich für alle beteiligten wenn mal nur einer anwesend wäre.
Aber das kann mir ja egal sein. Ich werde nie im Leben mit ihm ausgehen, aber wenn es nach ihm ginge würden wir auf der Stelle heiraten. Wie kommt er bloß auf die Idee, dass ich jemals etwas mit ihm zu tun haben will? Ich hasse Potter, ich hasse Black.
Wer zum Teufel hatte in ihr Tagebuch geschrieben?
Sie blätterte auf den nächsten, nicht von ihr stammenden Eintrag.
22.12.
Warum konnte ich bloß nicht mit meinen Eltern in den Urlaub oder wenigstens allein zuhause bleiben?
Warum hat Petunia meine Eltern in der Tasche? Weil ich nie da war? Es stimmt schon, ich bin die meiste Zeit in Hogwarts, aber sie müssen doch wissen, wie sehr ich sie vermisse. Ich vermisse sogar Petunia, wenn auch nicht sehr. Sie ist wenigstens leichter zu ertragen als Potter, sie hat nämlich Angst vor mir seit ich außerhalb der Schule zaubern darf.
Wundersamer weise hat er mich bis jetzt noch immer nicht nach einem Date gefragt. Ich vermute aber, dass es nicht mehr lange dauern wird.
Ich wette, dass Dumbledore etwas tut, um ihm zu helfen, so wie ich ihn kenne. Aber ich werde nie im Leben etwas mit James unternehmen. Moment, ich habe gerade ‚James‘ geschrieben. Bin ich wahnsinnig? Dieser Trottel kann mit gestohlen bleiben!
So langsam wurde das ganze verwirrend. Dumbledore war seit über fünfundzwanzig Jahren tot. Und James hatte eine feste Freundin, ganz zu schweigen davon, dass er seit drei Jahren nicht mehr nach Hogwarts ging und im Moment auf der gegenüberliegenden Seite der Welt war.
Wer war dieses Mädchen, das in ihrem Tagebuch schrieb?
Also, sie war ein Mädchen aus Hogwarts in Gryffindor, sie ging offenbar in einer der oberen Klassen und blieb auch über Weihnachten in Hogwarts. Und sie schrieb darüber, dass James Potter und Black sie nerven würden.
Wer im Namen von Merlins Unterhose waren diese beiden Jungen? Ihr Bruder konnte es jedenfalls nicht sein. Und der Name Black war vor dreißig Jahren ausgestorben, mit dem Paten ihres Vaters.
Moment, James Potter und Sirius Black waren gemeinsam in Hogwarts gewesen. Und James war damals Lily Evans, seiner zukünftigen Ehefrau, gewaltig auf den Geist gegangen. Was wenn es die Tagebucheinträge ihrer Großmutter waren, die dort in ihrem Tagebuch erschienen waren?
Aber es war schon über fünfundvierzig Jahre her, dass ihr Großmutter nach Hogwarts gegangen war.
Lily beschloss kurzerhand, nachzusehen, was diese andere Person noch so geschrieben hatte. Die Schrift war eindeutig die eines Mädchens.
23.12.
Ich vermisse James und Al wirklich sehr, aber das schon seit langem. Seit sie nicht mehr nach Hogwarts gehen, um genau zu sein. Aber es ist genauso schrecklich, dass ich auch Mum und Dad nicht sehen kann. Aber ich kann ja zum Glück bald nachhause. Dann sehe ich endlich meine beiden lieben Brüderchen wieder und auch Mum und Dad.
Weihnachten ohne Familie ist wirklich nicht schön. Bis jetzt waren wir immer jedes Weihnachtsfest zusammen, aber jetzt sind sie in Australien und ich hocke hier allein in Hogwarts und habe solche Langeweile, dass mir nichts anderes einfällt, als das aufzuschreiben.
Dad hat den Urlaub ja geschenkt bekommen. Der berühmte Harry Potter, der Voldemort erledigt hat und jüngster Leiter der Aurorenzentrale aller Zeiten geworden ist, mit nur siebenundzwanzig Jahren. Aber die ganzen Leute kennen in doch eh nicht. Dad ist einfach Dad und er verstellt sich nicht. Aber das verstehen die Leute ja nicht.
Vielleicht liegt es daran, dass er nie Eltern hatte, dass er einfach der Beste ist. Er kommt schon damit klar.
Brüderchen? Dann hatte James eine Schwester? Aber er war doch hier in Hogwarts und nervte sie, Lily, und war nicht schön weit weg in Australien. Und mit Hogwarts war er auch noch nicht fertig. Und einen Bruder namens Al hatte er auch nicht. Und sein Vater war auch nicht Leiter der Aurorenzentrale und soweit Lily wusste hieß er auch nicht Harry Potter. Außerdem hatte Voldemort bis jetzt leider auch noch keiner erledigt.
Entweder war das alles ein dummer Scherz von Potter…
… oder jemand meinte das ernst. Dann musste jemand aus der Zukunft schreiben, so wie es aussah. Wahrscheinlich wusste diese Person auch gar nicht, dass sie in ein anderes Buch schrieb.
Wenn sie nur wüsste, in welchem Jahr die andere Person schrieb. Nur eins war sicher: Es war ganz sicher nicht dieses Jahr.
Lily kam eine fantastische Idee: Wenn sie sehen konnte, was die andere Person schrieb, vielleicht konnte eben diese Person auch sehen, was sie geschrieben hatte. Es gab nur eine Möglichkeit herauszufinden, wer der andere war und ob sie mit ihrer Vermutung recht hatte.
Wer bist du? Schrieb sie in ihr Tagebuch und wartete dann.
Etwas erschien auf der leeren Seite, die Lily die ganze Zeit angestarrt hatte.
Wer bist du?
Sie zögerte. Wenn das nun eine Falle war? Wenn ihr irgendjemand etwas wollte? Oder wenn das alles nur ein dummer Scherz von Potter war?
Doch am Ende ihrer Grübelei schrieb sie doch Lily.
Auf den Nachnamen verzichtete sie wohlweislich.
Lily erschien auf ihrem Blatt. Evans? schrieb sie zurück.
Sie weiß es, schoss es Lily durch den Kopf, sie weiß, wer ich bin. Ja. Wer bist du?
Lily Potter.
Dieser Name, der auf ihrem Blatt erschien, ließ Lily erbleichen. Nach einer Weile schrieb sie eine Antwort.
In welchem Jahr schreibst du?
Sollte sie ihr antworten? Und konnte es überhaupt sein, dass sie sich gerade mit ihrer Großmutter unterhielt, die schon seit einer halben Ewigkeit tot war. Was würde sie sich wohl denken?
2026
Es ist also doch in der Zukunft, schoss es Lily durch den Kopf, sie schreibt aus der Zukunft.
Wer ist Harry Potter?
Sollte sie die Wahrheit schreiben? Sollte sie schreiben: dein Sohn? Sie tat es einfach.
Mein Vater und dein Sohn.
Das musste ein Scherz sein. Ihr Sohn? Ein Potter? Sie hasste Potter, sie würde doch nie…
Ich sage die Wahrheit.
Konnte diese andere Lily ihre Gedanken lesen?
Sicher?
Was war ihr da nur passiert? War sie gerade dabei, die gesamte Vergangenheit auf den Kopf zu stellen?
Ganz sicher.
Diese Worte stachen Lily ins Herz.
Ich und James? Du machst Witze. Ich hasse ihn.
Was hatte sie da bloß angerichtet? Was war, wenn sie mit ihrer Handlung gerade bewirkte, dass ihr Vater und damit auch sie nie geboren wurden?
Ich bin ganz sicher. Lass dir einfach Zeit. Es kommt schon noch. Und außerdem hast du gerade ‚James‘ geschrieben und nicht ‚Potter‘.
Das stimmte! Sie hatte wirklich seinen Vornamen geschrieben. Was wenn diese Lily recht hatte? Was wenn sie und James wirklich ein Paar werden würden?
Wenn sie es sich genau überlegte, dann war es doch irgendwie ganz süß, dass er sie immer wieder um ein Date bat. Und gut sah er sowieso aus.
Danke schrieb sie.
Was hatte das zu bedeuten? War es am Ende gar nicht Lily gewesen, der sie geschrieben hatte sondern jemand anders?
Doch dann erschienen weitere Worte.
Du hast recht.
Dann war vielleicht doch alles gut.
Lily stand auf. Jetzt oder nie. James stand in einer Ecke und starrte Löcher in die Luft. Sirius stand neben ihm und redete wie wild auf ihn ein, was er aber offenbar nicht bemerkte.
Als Lily sich näherte verstummte Sirius und James starrte sie an.
„Ich bin dann weg.“, murmelte Sirius und verzog sich. Wahrscheinlich erwartete er, dass Lily auf der Stelle mit dem Zauberstab auf seinen besten Freund losgehen würde.
„Was willst du?“, fragte James tonlos, „Dich wieder über mich lustig machen?“
Lily zögerte. Gleich würde sich zeigen, ob er es ernst meinte oder nicht. „Ich wollte fragen… ob – ob du… mit mir tanzen möchtest.“ Sie musterte James gespannt, dem der Mund offen stand.
„Mund zu. Es zieht.“, sagte eine Stimme, die unverkennbar Sirius gehörte, hinter Lily.
James starrte ihn an.
„Sag endlich ja.“, meinte Sirius trocken, „Dann muss ich mir dein Geheule abends erst wieder anhören, wenn es zwischen euch aus ist.“
„Verzieh dich.“, knurrte James. Sirius gehorchte ihm grinsend und verschwand an das ganz andere Ende der Halle, aber nicht ohne den beiden noch einmal zuzuzwinkern.
„Du hast geweint?“, Lily sah James nicht an, „Wegen mir?“
James wurde rot. „Ja.“, flüsterte er leise, „Warum warst du so? Warum im Namen von Merlins Boxershorts hast du mich so verletzt? Was habe ich dir getan?“
Lily wurde rot. „Ich hatte Angst.“, murmelte sie schließlich, „Dass du mich nur dazu überreden willst, mit dir auszugehen, als Beweis, dass du jede haben kannst.“
„Das will ich aber nicht. Ich liebe dich Lily, ich liebe nur dich, ich liebe dich wirklich.“
Lily wagte es, in seine Augen zu sehen.
In James Gesicht standen Freude, Verwirrung, etwas Angst und sehr viel Aufregung.
„Ich dich auch.“, murmelte sie ganz leise, sodass James sie, wenn überhaupt, sicher nur mit sehr viel Mühe hätte hören können.
James begann heller zu strahlen als alle Kerze in der Halle zusammen. Er nahm Lilys Hand in seine und führte sie auf die Tanzfläche.
Lily Bauch kribbelte, als wären tausende Schmetterling darin gefangen. Und dort, wo James Hand die ihre berührte, kribbelte es auch. Sie begann ebenfalls zu strahlen.
„Herzlichen Glückwunsch.“, murmelte Dumbledore im Vorbeigehen, „Es stimmt also doch, dass Weihnachten das Fest der Liebe ist.“
Die beiden begannen noch mehr zu strahlen.
In der Halle erklang ‚Last Christmas‘ und James und Lily wiegten sich langsam im Takt der Musik.
Last Christmas, I gave you my heart
but the very next day, you gave it away.
This year to save me from tears, I’ll give it to someone special.
Wenn Lily jetzt darüber nachdachte war das das schönste Weihnachtsfest, das sie je gehabt hatte. Was war im letzten Jahr gewesen? Sie hatte mir ihrer Verwandtschaft zuhause gesessen und einen auf ‚Familie‘ gemacht. Als wäre ihre Familie nicht sowieso schon ein Scherbenhaufen.
Last Christmas, I gave you my heart
but the very next day, you gave it away.
This year to save me from tears, I’ll give it to someone special.
Und dieses Jahr? Sie war bei James, James war bei ihr. Sie tanzten. Letztes Jahr hatte sie geweint, das stimmte. Und dieses Jahr? Sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen als hier zu sein.
Once bitten then twice shy, I keep my distance
but you still catch my eye.
Tell me baby, do you recognize me?
Well if it’s been it doesn’t surprise me.
Ja, James, ich hatte Angst vor dir. Ich war wütend auf dich. Du wirst mich heute wohl kaum wiedererkannt haben. Was du wohl sagen würdest, wenn ich dir erzählen würde, dass unsere Enkelin mir geholfen hat?
Happy Christmas – I wrapped it up and sent it
with a note saying ‘I love you’ – I meant it.
Now I know what a fool I’ve been.
But if you kissed me now, I know you’d fool me again.
Ich habe dir nicht gezeigt, wie sehr ich dich liebe, ich war ein Idiot, dass weiß ich. Aber weißt du was? „Ich liebe dich, James.“
James sah sie mit großen Augen an. Natürlich hatte auch er auf den Text des Liedes gehört. Wahrscheinlich war das auch der Grund für sein Zögern. Erst als Lily lächelte, küsste er sie.
Die Schmetterlinge in ihrem Bauch schlugen Purzelbäume und drehten Saltos. Gleich würden ihre Beine einknicken.
Last Christmas, I gave you my heart
but the very next day, you gave it away.
This year to save me from tears, I’ll give it to someone special.
Als sie sich wieder voneinander lösten, hörten sie Sirius pfeifen. Dann brüllte er durch die ganze Halle: „Wisst ihr, dass das Lied damit endet, dass das Pärchen sich trennt?!“
James rief zurück: „Du bist nicht mein Vater!“
„Aber dein Bruder!“
„Kümmer du dich um deine Freundin!“, rief James.
„Welche der zwanzig?“, mischte sich Lily ein.
Inzwischen hörte die ganze Halle zu und lachte leise. Auch Dumbledore kicherte. „Beruhigt euch.“, unterbrach er seine Schüler, „Mr Black, lassen Sie die beiden doch. Sie werden bestimmt auch irgendwann einmal eine richtige Freundin finden.“
Die ganze Halle brach in schallendes Gelächter aus und Sirius lief tatsächlich rot an.
Last Christmas, I gave you my heart
but the very next day, you gave it away.
This year to save me from tears, I’ll give it to someone special.
Als Sirius wieder still war kehrten alle wieder zu ihrem ursprünglichen Tun zurück. Hagrid forderte McGonagall zum Tanz auf, aber darauf achteten James und Lily nicht. Sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Crowded room – runs with tired eyes
hiding from you and your solemn eyes.
My God! I thought you were someone to rely on
me – I guess I was a shoulder to cry on.
„Lily?“, flüsterte James.
„Ja?“
„So werden wir nicht enden, oder?“
„Von mir aus auf keinen Fall.“, lächelte Lily, „Aber man muss bedenken, dass du sehr viel mehr Freundinnen hattest als ich Freunde.“
„Ich musste mich trösten.“, murmelte James und drückte sein Gesicht in Lily Haare, „Ich war am Boden zerstört wegen dir.“
But a face of a lover with a fire in his heart,
a man under cover but you tore me apart.
Now I’ve find a real love.
You’ll never fool me again.
„Hast du mich gerettet?“, fragte Lily.
„Vor wem? Vor dem bösen Verführer?“
„Nein.“, Lily lächelte, „Überhaupt. Was würden wir machen, wenn wir nicht zusammen wären?“
„Du hättest einen anderen.“, murmelte James, das Gesicht immer noch in den Haaren seiner Freundin, „Du bist perfekt. Jeder würde gerne dein Freund sein.“, er grinste, „Und ich hab das Glück.“
„Du bist auch super.“, murmelte Lily und drückte sich nah an James.
„Ich weiß. “
Last Christmas, I gave you my heart
but the very next day, you gave it away.
This year to save me from tears, I’ll give it to someone special.
Die beiden schwiegen und genossen es einfach, den anderen zu haben. Es war, als würden sie sich schon eine Ewigkeit sehr gut kennen, und hätten nicht erst vor ein paar Minuten das erste mal richtig miteinander gesprochen.
Last Christmas, I gave you my heart
but the very next day, you gave it away.
This year to save me from tears, I’ll give it to someone special.
„Ich habe dir mein Herz schon früher gegeben, vor dem letzten Weihnachten.“, murmelte James, „Aber du hast es einfach nicht angenommen. Aber dieses Weihnachten bist du noch mehr besonders als sonst.“
„Und ich habe mich nicht getraut, dir mein Herz zu geben.“
A face of a lover with a fire in his heart,
a man under cover but you tore him apart.
Maybe next year I’ll give it to someone,
I’ll give it to someone special.
"Ich hatte Angst“, flüsterte Lily in James Ohr, „Angst, dass du dir eine andere nimmst.“
„Ich liebe dich.“, erklärte James, „Ich liebe nur dich.“
„Ich weiß. Ich dich auch.“
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