von lütfen
Seit sie bei Severus gewesen waren, war bereits ein ganzer Monat vergangen und Draco fand das es hervorragend lief. Er brachte Hermine jeden Tag zur Uni, er sorgte dafür, dass sie immer von einem zum anderen Kurs begleitet wurde, wenn möglich von ihm selbst, er achtete darauf, dass sie sich gesund ernährte, hatte mit seinem Onkel die Schutzzauber um ihre Wohnung verstärkt, brachte Hermine jeden Tag früh ins Bett, sprach mit ihrem Bauch und ging dann selbst zu seiner neuen Schlafstelle, dem Sofa.
Jap, alles lief ausgezeichnet. „Draco, wir sollten reden.“ Wenn er nicht der Meinung gewesen wäre, es würde alles so gut laufen, würde er glatt Panik kriegen bei ihren Worten. Doch alles lief hervorragend. Mehr als hervorragend. Ausgezeichnet. Ohne Gleichen!
„Was gibt es? Ist mit Baby D alles klar?“ Hermine schmiss sich auf den Sessel und funkelte ihn verärgert an. Merlin sei dank war Draco sicher, dass alles in Ordnung war, bei ihrem Blick konnte einem fast ängstlich zu Mute werden. „Ja, mit dem Baby ist alles in Ordnung. Mit uns aber nicht!“ Er blinzelte. Einmal, zweimal, dann schüttelte er den Kopf, als müsste er einen unangenehmen Gedanken abschütteln.
„Was ist mit uns Hermine?“ In seiner Stimme schwang eine Spur Furcht mit, auch wenn er krampfhaft versuchte sie zu verdrängen. Hermine seufzte. „Schau mal Draco, ich bin kein Brutkasten.“ Er nickte. Das wusste er. „Schau nicht so, als wäre dir das selbstverständlich klar. Seit Wochen geht es nur noch um das Baby und unsere Beziehung leidet. Weißt du, wir beide sind mehr oder weniger aneinander gekettet. Wir werden ein Kind zusammen haben, was uns immer verbinden wird. Wir sollten uns…hmmm besser kennen lernen und uns nicht schon jetzt auseinanderleben.“
Draco kniff die Augen zusammen. „Aneinandergekettet?“ Hermine rutschte nervös auf ihrem Platz umher. „Na ja, schon. Wir wissen nicht, ob wir für immer zusammen bleiben, aber durch das Baby werden wir uns auf jeden Fall immer nahe stehen, oder?“ Hermine sah ängstlich zu Draco. Wieso war er denn plötzlich so verärgert? Nur weil sie mit ihm über die momentane Situation sprechen wollte? „Was soll das, Granger. Willst du andeuten, ohne Baby D hättest du dich demnächst von mir getrennt? Bleibst du nur wegen Baby D bei mir, oder wie soll ich dieses Aneinandergekettet verstehen?“
Hermine stieß ein wenig angehaltene Luft aus. „So meinte ich das nicht. Ich hab nur gedacht, man weiß ja nie, wie lange eine Beziehung hält. Denk daran, dass wir bereits eine mehrmonatige Trennung hinter uns haben und die Zukunft einfach unklar ist. Dir kam sicherlich auch schon mal der ein oder andere Gedanke, dass wir nicht für immer ein Paar sein würden, oder?“ Draco schüttelte den Kopf. „Nein! Für mich war klar, dass du für immer an meiner Seite bleibst und Baby D hat das nur noch bestätigt!“ Hermine entkam ein „Oh!“ ließ damit aber das Thema bleiben. Natürlich hatte sie nicht die ganze Zeit daran gedacht, sich von Draco zu trennen, allerdings hatte sie nicht in dem Glauben gelebt, sie wären für immer unzertrennlich.
Mittlerweile war das was anderes. Sie liebte Draco wirklich über alles und wusste auch, wie es ohne ihn war. Das wollte sie nicht nochmal erleben. „Draco, ich will, dass du mit mir schläfst!“ Draco weitete erschrocken die Augen. Das konnte sie nicht ernst meinen. Er hatte ihr doch gesagt, das er das nicht konnte, solange sie schwanger war. „Hermine…“ Hermine schüttelte bestimmt den Kopf. Sie würde sich nicht noch mal anhören, dass er sie und das Baby schützen wollte und sie deshalb von sich stieß.
„ICH bin die Schwangere hier! Ich weiß, was ich mir zumuten kann und ich will dich. JETZT! Ich hab keine Lust, wie ein Kleinkind ins Bett gebracht zu werden und dann die ganze Nacht allein gelassen zu werden. Ich will das du bei mir im Bett schläfst und nicht auf der Couch.“ Er wollte ebenfalls etwas sagen, doch sie unterbrach ihn. „Nein Draco. Ich hab wirklich versucht diesen Unsinn zu akzeptieren, aber langsam wird es albern. Denkst du, wir sind das einzige schwanger Paar? Glaubst du wirklich, dass alle Männer ihre schwangeren Frauen neun Monate nicht mehr anfassen und nicht mal mehr in einem Bett schlafen?“
Er machte ein nachdenkliches Gesicht, ehe er den Kopf schüttelte. „Wahrscheinlich nicht. Aber ich will einfach nicht, dass irgendwas mit Baby D passiert. Hermine, ich …liebe dich und das Baby wirklich und ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn einem von euch durch meine Schuld irgendwas passiert.“ Hermine lächelte ihn strahlend an. „Weißt du, dass du wirklich süß bist, Draco? Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Vertrau mir einfach.“ Er nickte zögerlich und zog sie zu sich auf den Schoß. Hermine nutzte das aus und küsste ihn hart auf den Mund.
Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass sie sich so geküsst hatten und sowohl Hermine als auch Draco genossen jeden Moment. Nach einer Weile drehte Draco sich so mit ihr auf der Couch um, dass sie unter ihm lag. Er achtete darauf, dass er sein Gewicht nicht auf sie verlagerte, um seinem Kind nicht wehzutun und schob langsam Hermines T-Shirt über ihren Bauch. Er legte eine Hand auf die Rundung und ließ sie dort liegen, während er weiter Hermine küsste.
Sie lösten sich, um nach Luft zu schnappen und sahen sich tief in die Augen. „Merlin, du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich will.“ Hermine schluckte bei der Intensität dieser Aussage und zog ihn wieder zu sich, um ihn zu küssen. „Mir ist nie etwas schwerer gefallen, als mich von dir fernzuhalten, Hermine.“ Das war Musik für ihre Ohren. Dass Draco sie wieder und wieder zurückgewiesen hatte, hatte sie tief getroffen. Immer häufiger hatte sie geglaubt, er würde sie nicht mehr wollen, obwohl sie wusste, dass das Unfug war.
Weder Draco noch Hermine hatten Lust oder Geduld für ein Vorspiel. Hermine öffnete Dracos Hose und befreite seine Erregung, eine wirkliche stattliche und für Draco mittlerweile schmerzhafte Erregung, aus seinen Shorts und begann ihn zu streicheln. Sie legte ihre Hand um ihn herum und pumpte in gleichmäßiger Bewegung auf und ab. Draco entkam ein Knurren. Mit hastigen Fingern zog Draco ihr ihre Hose aus, streifte den Slip über ihre Beine und positionierte sich zwischen ihren Beinen. „Versprich mir, dass du mich stoppst, wenn du dich unwohl fühlst.“ Sie nickte hastig und hob ihm unter Stöhnen ihr Becken entgegen. „Es ist mein Ernst, Hermine!“
Sie warf verzweifelt ihren Kopf zurück. „Fick mich endlich, Draco!“ Er lächelte leicht und drang dann tief in sie ein. Beiden entkam ein erleichtertes Stöhnen. Er verharrte einen weiteren Moment regungslos, um die Sensation, endlich wieder in ihr zu sein, zu genießen und dann, langsam und vorsichtig begann er sich zu bewegen. „Ooohh Draco…schneller…“ Er kam ihrem Wunsch nach und stieß schneller in sie, allerdings krampfhaft darauf bedacht, weder ihr, noch dem Kind wehzutun.
Mit einer Menge Selbstbeherrschung, immerhin war er Monate lang abstinent gewesen, brachte er Hermine vor sich zum Höhepunkt. Als sie laut schreiend kam und sich um ihn zusammenzog, ließ er los und kam mit einem letzten, ungeplant harten Stoß, ebenfalls. Obwohl er völlig fertig war, schaffte er es irgendwie, Hermine und sich umzudrehen, so dass sie wieder auf ihm lag. Sie atmeten beide schwer und kamen nur langsam zurück. Hermine war die erste, die das Wort ergriff. „Oh Merlin. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, hättest du mich weiterhin auf dem Trocknen gelassen. Ich war so verdammt scharf auf dich, Draco.“ Er lächelte matt und zog sie für einen Kuss zu sich.
„Gott Draco, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe. Dich und unsere Tochter.“ Draco blieb ernst und drehte vorsichtig ihre Gesicht so, dass er ihr in die Augen schauen konnte. „Du bist mein Ein und Alles, Hermine. Ein Leben ohne dich, ist für mich nicht mehr vorstellbar. Ich liebe dich. Und Baby D liebe ich auch.“ Hermine streckte sich und küsste ihn sanft.
Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte sich Draco zur Seite und ließ Hermine in die Kuhle zwischen Sofalehne und seiner Brust gleiten. Er stand auf, hob sie auf seine Arme und trug sie in ihr Schlafzimmer. Als er sie in eine gemütliche Position gebracht hatte, legte er sich hinter sie und schlang seine Arme um sie. Hermine verknotete ihre und seine Beine miteinander und kuschelte sich nahe an ihn. Ihr hatte es so gefehlt mit ihm zu schlafen. Auf beide Arten. Sie war so glücklich, wie lange nicht mehr, als sie Dracos gleichmäßige Züge hinter sich hörte, die ihr sagten, dass er dieses Mal nicht einfach gehen würde, sobald sie schlief.
Dieses Wissen zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen und ließen auch sie einschlafen.
XXXXX
Sie erwachten am folgenden Morgen Arm in Arm. Draco war nicht aufgestanden, bis sie ebenfalls wach war und hatte sie beobachtet. Seine Hand lag die ganze Zeit schützend auf ihrem kleinen runden Bauch und er versuchte angestrengt eine Bewegung auszumachen. Er war gleichzeitig so unglaublich glücklich und ängstlich. Dieses Gefühl, etwas so Unglaubliches, wie einen Menschen zu erschaffen, war einfach atemberaubend. Ein Kind mit der Frau seiner Träume.
Daran zu denken, was alles schief gehen konnte, nicht nur bei der Geburt des Babys, sondern in dessen Leben, ließ seine Eingeweide verkrampfen.
Er wusste, dass sein Vater so ziemlich alles falsch gemacht hatte, was man nur falsch machen konnte und er wusste, dass er alles tun würde, um diese Fehler zu vermeiden, aber was, wenn er andere Fehler machen würde. Fehler, die zwar anders, aber genauso verheerend wären. „An was denkst du?“ Draco sah in die aufmerksamen Augen von Hermine. Sie strahlte eine unglaubliche Stärke aus und schien sich überhaupt keine Sorgen zu machen.
Verständlich bei solchen Eltern. Sie hatte so viel Glück gehabt, solche Eltern zu haben.
Hermine beobachtete Draco weitere Minuten. Er schien sie gar nicht richtig wahrzunehmen. Sein sorgenvoller Blick schien durch sie durch zu gehen. „Draco? Ist alles in Ordnung?“ Er nickte abwesend und zog sie fester zu sich. „Sag mir, was dich bedrückt. Ich bin die Mutter deines Kindes! Wenn du nicht mit mir reden kannst, mit wem dann?“ Er lächelte leicht und erst jetzt schien er sie richtig wahrzunehmen. „Tut mir leid. Ich hab nur nachgedacht.“
„Hab ich gesehen, aber worüber? Es schienen wirklich schwermütige Gedanken gewesen zu sein, so wie du geschaut hast.“ Draco haderte mit sich. Er wollte nicht, dass sie glaubte, er fühle sich mit dem Kind überfordert. Er liebte es bereits jetzt beinahe so sehr, wie dessen Mutter und er freute sich auf das Kind. Aber dieses nagende Angstgefühl...
„Können wir ein anderes Mal reden, Hermine? Ich…fühl mich noch nicht bereit, darüber zu reden.“ Hermine nickte. „Natürlich!“ Sie würde ihn sicherlich zu nichts zwingen, zu dem er sich noch nicht bereit fühlte. Wenn er noch nicht reden konnte, würde sie ihn nicht zwingen.
Hermine blieb nur noch wenige Minuten in seinen Armen liegen, ehe sie sich von ihm löste und aufstand. Sie mussten beide los und waren bereits ein wenig spät dran. Sie duschten nacheinander und zogen sich schweigend an. Draco schien nach wie vor nachdenklich zu sein und Hermine wollte ihm die Zeit geben, die er benötigte.
„Hermine?“ Überrascht drehte sie sich zu ihm um und unterbrach für einen Augenblick das Packen ihrer Tasche. „Ja?“ Er trat nahe auf sie zu, kniete sich dann vor sie und legte seine Hände auf ihren Bauch. Er richtete seinen Blick starr geradeaus. „Was, wenn ich Fehler mache? Mit Baby D? Wenn ich ein furchtbarer Vater bin?“ Hermine kniete sich ebenfalls hin und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Sie küsste ihn auf den Mund und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. Es tobte ein wahrer Orkan in seinen und Hermine holte tief Luft. „Draco, was denkst du, wie fühlst du über unser Kind?“
Er schaute sie irritiert an und antwortete beinahe vorwurfsvoll. „Ich liebe ihn. Das weißt du.“ Hermine lächelte und nickte dann. „Und was, wenn es ein Mädchen wird?“ Draco überlegte nur kurz. „Ich liebe auch sie. Ich wäre vielleicht im ersten Moment enttäuscht…Nein! Nein, ich liebe sie, ohne wenn und aber.“ Hermine küsste ihn wieder. „Dann bist du mehr als geeignet, Vater zu sein. Ich habe auch Angst, weißt du. Ich bin jung und unerfahren und habe mich nie als Mutter gesehen. Zumindest nicht in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren, aber ich weiß, dass ich meinen Sohn oder meine Tochter bedingungslos liebe und ich weiß, dass du an meiner Seite sein wirst und ihn oder sie ebenfalls bedingungslos lieben wirst. Und solange das so ist, weiß ich einfach, dass egal welchen Fehler ich oder du machen werden, wir ihn zusammen richten können.“
Er schaute sie erstaunt an und fühlte nicht zum ersten Mal eine riesige Welle Gefühle für sie. Sie war einfach…perfekt. Perfekt für ihn. „Ich liebe dich wirklich sehr, Hermine.“ „Das weiß ich, Draco und es ist in Ordnung, dass du enttäuscht bist, wenn es ein Mädchen wird. Das ist völlig normal.“ Draco grinste schief und küsste sie erneut. Einen Moment wirkte er wieder nachdenklich. Dann wandte er sich stirnrunzelnd Hermine zu. „Ich wäre wirklich nicht enttäuscht. Jedenfalls nicht richtig. Es ist nur so…ich…ich will mehr als ein Kind haben, Hermine. Und ich habe mir immer eine kleine Schwester gewünscht. Ich glaube einfach, es wäre schön, sollte Baby D ein Junge sein, wenn er eine kleine Schwester bekommen würde. Und sie einen großen Bruder, der sie beschützt.“
Hermine grinste nervös bei dem Gedanken daran, dass er bereits über mehr Kinder nachdachte, freute sich aber über seine Offenheit und über die Verbundenheit, die er bereits jetzt für sein Kind empfand. Sie gab ihm einen weiteren Kuss, stand vom Boden auf und packte ihre Tasche zu Ende. „Komm jetzt, wir müssen los. Ich will wirklich unter keinen Umständen noch mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen, jetzt, wo man mir die Schwangerschaft langsam wirklich ansieht.“ Draco lachte leise, nahm ebenfalls seine Unterlagen und transportierte sie beide zur Uni.
XXXXX
Mittlerweile befand sich Hermine in ihrem achten Monat. Sowohl Ginny und Kelly, als auch ihre Mutter wollten sie zu einer Shoppingtour für Baby D überreden. Hermine wusste nicht wie, aber Draco hatte es geschafft, all ihre Freunde und ihre Familie dazu zu bringen, ihr Baby Baby D zu nennen. Es war ihr wirklich ein Rätsel. Es klang einfach furchtbar. Aus lauter Trotz nannte sie es Lene Lotte. Draco hatte beinahe einen Nervenzusammenbruch bekommen, als er sie ihr Kind das erste Mal so nennen hörte. Sie hatten sich beinahe gestritten, weil er es vehement ablehnte, egal wie sehr er Hermine auch liebte, sein Kind Lene Lotte oder einen ähnlich furchtbaren Namen zu geben.
Der einzige, der es ebenfalls so nannte, war Ron. Er hielt den Namen für niedlich und passend. Es war Harry zu verdanken, dass Draco ihm nicht an die Kehle gegangen war, als er meinte, der Name würde passen. Im Nachhinein fand Hermine das urkomisch. Sie nannte ihr Kind zwar immer noch alle Baby D, aber es war erträglicher, wenn sie wusste, was sie tun konnte, sollte Draco sie wieder mit seinen albernen D-Namen ankam.
Hermine musste das Shoppingdilemma ganze drei Mal über sich ergehen lassen. Einmal mit ihrer Großmutter, Maria und ihrer Mutter (das überhaupt furchtbarste Mal)! Einmal mit Ginny und Kelly, was zwar durchaus erträglich und teilweise auch lustig, aber auch nervenaufreibend und anstrengend gewesen war. Das letzte Mal bat Draco sie, mit ihm einige Dinge für Baby D einkaufen zu gehen. Eigentlich sagte Hermine nur deshalb zu, weil er sie tatsächlich beinahe schüchtern gefragt hatte, ob sie auch noch einmal mit ihm zusammen ein paar Kleinigkeiten besorgen könnte. Er wusste, dass sie Shoppen an sich nicht sonderlich mochte und wenn, dann nur Schaufensterbummel und er wusste, dass die beiden ersten Male sehr anstrengend gewesen waren, doch es war ihm wichtig, also stimmte Hermine zu.
Mit Draco einkaufen zu gehen, war…schön. Er ging mit ihr nicht in die Winkelgasse, sondern in eine feine Einkaufsstraße, die von der Winkelgasse abging und die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die Läden sahen teuer aus, doch Draco störte das nicht. Er besaß genügend Geld und musste nicht fragen, was jedes einzelne Teil kostete. Er suchte mit Hermine gemeinsam aus und achtete auf Qualität und nicht Design. Hermine beobachtete ihn liebevoll, als er sich Tragetaschen vorführen ließ, bis er sie rief und sie mit ihm gemeinsam aussuchte.
Am Ende dieser shoppingreichen Tage war Hermine zu hundert Prozent davon überzeugt, dass sie zu viel Babykrimskrams hatten. Draco und Hermine stellten alles, was sie für das Baby gekauft hatten, in ihrem Wohnzimmer auf und sahen sich dann fassungslos das ganze Zeug an. „Wozu brauchen wir das alles?“ Draco zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich dachte ehrlich, Babys essen, kacken und schlafen nur. Wir brauchen das ganze Zeug frühestens in zwei oder drei Jahren.“ Hermine seufzte und fing dann an zu lachen. Draco schaute sie fragend an. „Was ist so lustig?“ Hermine kicherte immer noch und es fiel ihr schwer, sich zu beherrschen. „Ist dir klar, dass, sollten wir auch noch eine Babyparty bekommen, wir in Babykrams ersticken werden? Ich meine, wo zur Hölle bringen wir das alles unter?“
Draco lachte nun ebenfalls. „Ich schätze, dass wird schon. Es bleiben immer noch Schrumpfzauber. Sag mal, wann wollen wir eigentlich das Kinderzimmer einrichten? Du weißt, wir haben eine Menge zu tun, wenn wir das Arbeitszimmer kindergerecht einrichten wollen. Ich will damit nicht erst anfangen, wenn Baby D sein erstes Besenbett bekommt.“ Hermine sah ihn sprachlos an. Das war ein Witz. Ihr Kind, sollte es wirklich ein Junge werden, würde nicht ernsthaft in einem Besen-Bett schlafen. „Schatz, das…haha…das war ein Scherz. Richtig? Ein doofer Scherz! Ich meine, du weißt, dass ich Besen hasse, du…du lässt unseren vielleicht- Sohn nicht in einem Besen schlafen.“
„Doch, natürlich. Wieso nicht? Ich hab auch in einem Besenbett geschlafen. Das ist cool.“
„Draco, ein Besenbett?“ Er nickte aufgeregt. Er konnte ihr im Augenblick wirklich nicht folgen, was gab es gegen ein modernes Besenbett zu sagen?“
Hermine seufzte und gab innerlich nach. Sollte er seinem Sohn, wenn es denn einer würde, eben so ein verdammtes Bett kaufen. Sie würde ihm garantiert nicht im Weg stehen. „Was immer du willst. Aber bis dahin vergehen zum Glück noch ein paar Jahre und jetzt sollten wir uns überlegen, was wir mit dem Kinderzimmer anstellen. Wir wissen nämlich das Geschlecht nicht, das heißt, entweder, wir gestalten das Zimmer neutral…“
„Nein! Unter keinen Umständen. Baby D bekommt ein jungengerechtes Zimmer. Kein Weichei- Gelb oder Rotz- Grün. Blau oder Pink, das ist hier die Frage.“
„Schön, also müssen wir warten bis Lene Lotte geboren wird und dann erst das Zimmer gestalten.“
Draco zog einen Schmollmund und begann dann, die Babysachen wieder zu verstauen. „Wieso wollen wir nochmal nicht wissen, das es ein Junge ist? Und nenn ihn nicht Lene Lotte. Der Name ist ein Alptraum.“
„Ich will einfach ein bisschen überrascht werden, wenn das Baby kommt. Weißt du, solange ist es nicht mehr, bis wir Eltern werden. Mama… Klingt irgendwie merkwürdig.“
Draco stimmte ihr zu. Es klang merkwürdig. Papa…Vater…Dad… Er war noch so jung. Er hatte nie geglaubt, dass er mit knapp zwanzig schon Vater werden würde. Aber er freute sich. Hermine als Mutter…Die Schwangerschaft stand ihr und wenn er sie schon vorher für wunderschön oder die schönste Frau überhaupt gehalten hatte, dann zeigte sich, dass die Schwangerschaft das Unmögliche möglich gemacht hatte. Sie erschien ihm noch hübscher. Er liebte ihren gewölbten Bauch. Er liebte es, seine Hände darauf zu legen und zu spüren, wie Baby D nach ihm trat. Wenn sie abends ins Bett gingen, ihr Sexleben blühte wieder, dann legte er seinen Kopf auf ihren Bauch und lauschte daran.
„Hab ich dir schon mal gesagt, wie wunderschön du bist? Ich liebe es, dass du schwanger bist.“ Hermine lachte spöttisch und schmiss sich auf das Sofa. Es fiel ihr immer schwerer, sich mit diesem gigantischen Bauch zu bewegen. Es war ihr so unangenehm in der Uni, wenn alle ihren Bauch anstarrten oder ihn sogar anfassen wollten. Sie hatte sich wirklich erschrocken, als Draco einmal mitbekommen hatte, wie man sie fragte, ob man ihren Bauch anfassen konnte und er daraufhin wirklich ausgerastete. So hatte sie ihn wirklich schon ewig nicht mehr gesehen.
„Hör mal Hermine, Baby D ist unser Kind. Wir beide haben dieses Wunder gemeinsam geschaffen. Wenn deine Freunde deinen Bauch unbedingt anfassen müssen, okay, aber sonst keiner.“ Hatte er gesagt. Einerseits hatte sie sein Verhalten absolut bescheuert gefunden, aber andererseits war es irgendwie süß. Sie konnte nicht beschreiben, wie sie darüber fühlte, dass Draco noch immer seine etwas fiesen, dunklen Seiten hatte, sie sie aber so gut wie nie mitbekam. Es machte sie stolz, dass er in ihrer Gegenwart freundlich war und nicht mehr der arrogante Idiot, der er früher immer gewesen war.
„Ich kann wirklich nicht behaupten, ich würde mich über diese gigantische Wampe freuen. Und meine Stimmungsschwankungen. Wie hältst du es nur mit so einer etwas depressiven, fetten, frustrierten und übellaunigen Schachtel, wie mir aus?“ Draco lächelte liebevoll und küsste sie auf den Mund. „Weil ich dich liebe, meine geliebte Hermine.“ Sie hatte sich schon beinahe daran gewöhnt, dass Draco, seit sie schwanger war, etwas schmalzig geworden war. Er hatte immer häufiger den Ausdruck eines verliebten Trottels im Gesicht geschrieben stehen und hinzu kam, dass er ihr permanent sagte, dass er sie liebte.
Es war etwas ungewohnt gewesen, anfangs, doch sie war froh, dass er ihr seine Gefühle zeigte, weshalb sie das einfach genoss, und ihm beinahe immer antwortete, ´ich dich auch´. Hermine lächelte in den Kuss hinein, beugte sich stirnrunzelnd von ihm weg und sah ihn dann mit wässrigen Augen an. „Du findest mich fett?“ Dracos Lächeln verschwand nicht von seinem Gesicht, als er sie einfach an sich zog und sich dann mit ihr gemeinsam auf die Couch legte. Der weinerliche Tonfall verschwand nicht aus ihrer Stimme, als sie sich an ihn lehnte und noch immer die Stirn runzelte. „Es ist nur, der Begriff schwanger ist angebracht…Fett versteh ich nicht. …Ich bin nicht fett so gesehen.“
XXXXX
TBC
Jup, momentan gibt’s von mir nur mittelmäßige Übergangskapitel. Tja…ich vermute, es wird demnächst wieder besser.
Lg
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