von lütfen
Hermines und Dracos Beziehung entwickelte sich blendend. Sie klebten nicht dauernd aneinander, mussten aber beide zugeben, dass sie sich vermissten, wenn sie nicht zusammen waren. Snape rief Hermine noch einmal zu sich.
„Miss Granger, ich denke, es war nicht mein Recht, Ihnen diese Fragen zu stellen.“ Hermine lächelte ihn freundlich an und befand, dass das die beste Entschuldigung war, die sie bekommen konnte. „Schon in Ordnung, Sir. Ich sagte Ihnen bereits, dass ich Ihre Fürsorge in einem gewissen Maß verstehe, aber lassen Sie Draco und mich doch einfach selbst aus unseren eventuellen Fehlern lernen. Ich denke, Sie werden der erste sein, der von jeder Entwicklung unserer Beziehung erfahren wird.“ Draco war ein verdammtes Waschweib. Er konnte keine Information für sich behalten und verbreitete sie so schnell, dass Hermine manchmal erstaunt war, wie er dies schaffte.
Snape nickte ihr zu und Hermine glaubte, ein Lächeln gesehen zu haben. Snape konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, Draco war wirklich ein Plappermaul. Nur wirklich wichtige Dinge, konnte er für sich behalten, ansonsten posaunte er alles heraus.
Hermine und Draco lernten täglich. Die letzten Prüfungen standen an und zwischen Ihnen war ein Wettstreit entbrannt, wer den besseren Abschluss hinlegen würde. Alle, die dies mitbekommen hatten, wetteten auf das Ergebnis. Die Entscheidung fiel den meisten schwer, denn Draco war wirklich gut im Unterricht. Er schaffte es sogar, in Verwandlung schneller sein Glas in einen Spatzen zu verwandeln, als Hermine. Diese gönnte ihm zwar seinen Erfolg, wollte aber keinesfalls weniger Punkte erreichen, als er.
Die Prüfungen begannen und die beiden lieferten sich ein erbittertes Duell. Pech war, dass sie ausgerechnet in Verteidigung, gegeneinander antreten mussten. Pech für die anderen. Die Flüche, die sie sich auf den Hals hetzten waren gnadenlos und wenn sie diese abwehrten, traf es oftmals einen Außenstehenden. Letztendlich kam es zu einem Unentschieden, denn die Prüfer hatten genug gesehen.
Harry war absolut erstaunt von Hermines Fähigkeiten. Er wusste, sie war gut, doch er glaubte nicht, dass er sich in einem Duell mit Malfoy so gut hätte schlagen können.
Alle waren völlig erschöpft, als sie abends in ihre Betten gingen. Hermine war jedoch so aufgeregt, dass sie ihre Freunde zu sich einlud. „Bitte, Granger. Tu mir das nicht an. Ich will heute Abend entspannen und nicht deine verrückten Freunde hier haben. Ich dachte, wir beide könnten uns miteinander beschäftigen!“
Hermine grinste ihn böse an. „Pah, du hast gnadenlos gegen deine eigene Freundin gekämpft. Ich glaube mein Arm wird nie wieder der selbe sein. Glaub bloß nicht, dass du von mir erwarten kannst, mit die ins Bett zu gehen!“
Draco schmollte. „Es war eine verdammte Prüfung. Hätte ich vielleicht sagen sollen,
´Sorry, aber gegen sie kann ich nicht antreten. Sie und ich wir sind ein Paar und wenn ich mich um ein gutes Ergebnis bemühe, dann wird sie ihre ganzen verdammten Freunde einladen und ich bleib auf der Strecke.` Ich denke nicht, dass das gut angekommen wäre.“
Hermine gluckste. „Tja mein Schatz, du hast deine Entscheidung getroffen! Da heißt es wohl mal wieder selbst Hand anlegen.“ Draco erbleichte. „Das ist nicht dein Ernst!“
„Doch, eigentlich schon!“
„Na schön! Quäl mich halt. Aber, ich gehe davon aus, dass du dennoch bei mir schlafen wirst, oder?“
Hermine sah etwas irritiert aus. „Du willst, dass ich bei dir schlafe, obwohl ich keinen Sex mit dir haben will? Das ist neu!“ Draco zuckte die Schultern. „Ich bin daran gewöhnt, dass du neben mir schläfst und ich befürchte, ich kann nicht ohne dich einschlafen. Verrat es niemandem, aber ich brauch dich zum Kuscheln.“
Hermines Mund klappte auf. „Was bist du und was hast du mit meinem nymphomanischen Freund gemacht.“ Draco grinste und schloss sie in die Arme. „Der ist im Urlaub und kommt erst Morgen wieder.“
Sie ließen sich, noch immer umarmend, auf die Couch fallen und warteten auf Harry, Ron und Ginny. „Ach ja, ich war so frei und hab Blaise gebeten zu kommen, ich hoffe das ist dir Recht.“
„Sag mal, willst du eine Party veranstalten? Bist du nicht müde oder erschöpft?“
Hermine kuschelte sich enger an Draco. „Kein bisschen. Immerhin haben wir heute Freitag und die nächsten Prüfungen sind erst am Montag. Wir sind nur noch ungefähr eine Woche hier und das sollten wir ausnutzen.“
Da stimmte er ihr zu. „Du, Draco, ich wurde eingeladen, auf den Abschlussball! Wer meinst du ist die bessere Wahl? Mclaggen, Theodore Nott, Seamus, Dean oder Ron?“ Draco sah sie entrüstet an. „Das ist nicht dein Ernst! Wissen die nicht, dass ich da mir dir hingehe? Immerhin sind wir zusammen!“ Hermine gluckste. „Bis jetzt hast du mich noch nicht gefragt und so läuft das nun mal bei einem Ball!“
Draco stöhnte. „Merlin, ich dachte, das wäre klar, aber bitte. Granger, geh mit mir zum Ball!“
Hermine verdrehte die Augen. „Wahnsinn! So will echt jede gefragt werden, ob sie die Begleitung für den wahrscheinlich wichtigsten Ball des Lebens sein will. Versuchen wir es doch einfach nochmal. So, dass es klingt, als wäre die Antwort überhaupt noch erforderlich, ja?“ Draco grinste schief. „Na schön, also nochmal! Geliebte Hermine, wärest du so gnädig, meine Begleitung auf den Ball zu sein, der hier in einigen Tagen stattfindet? Ich wäre unglaublich froh, wenn du mich, deinen Freund und nicht den wahrscheinlich untalentiertesten Tänzer Hogwarts´ begleiten würdest.“
Hermine schlug sich theatralisch die Hand aufs Herz. „Merlin, das kam jetzt so unerwartet? Lass mich einen Augenblick nachdenken..... Na schön, in Ordnung, ich gehe mit dir hin!“
Draco boxte sie in die Seite. „Hey, du verrückter Schlägertyp. Man vergreift sich nicht an Ladys und an mir auch nicht.“
Draco grinste und zog sie wieder näher zu sich. Er lag mittlerweile ausgestreckt auf der Couch, mit dem Kopf auf der Lehne, während Hermine auf ihm drauflag. Er streichelte ihr über den Kopf und den Rücken und sie malte irgendwelche Zeichen auf seine Brust. So lagen sie da, bis sie einschliefen. Erst ein lautes Poltern ließ sie aufschrecken. „Gott Ron, du machst ein größeres Drama draus als Harry. Es passt einfach nicht mehr zwischen uns und da wird dein Gezeter auch nichts dran ändern. Er sieht das im übrigen genauso!“
Rons Stimme klang aufgeregt und Hermine fand das ziemlich nervig. „Ginny, ich finde es unfassbar, dass du dich von ihm getrennt hast. Grundlos! Ihr beide solltet doch heiraten.“
Hermine grinste. Ron war wirklich niedlich. „Ronald! Ich bedaure es sehr, dass er nun nicht offiziell zur Familie gehört, aber wenn dir das so unglaublich wichtig ist, heirate du ihn doch! Ich empfinde Harry nun mal nur noch wie einen Bruder. Und ehrlich gesagt ist er ja auch irgendwie wie mein Bruder.“
Harrys Stimme mischte sich ein. „Ich weiß, es geht mich nichts an, aber ich sehe das genau wie Ginny. Können wir jetzt reingehen? Hier im Flur ist es kalt.“
Ron empfand das scheinbar anders. „Du hast meine Schwester entjungfert, verdammt nochmal! Du hast sie gefälligst zu ehelichen!“
Draco und Hermine fielen von der Couch vor Lachen.
Draco fasste sich als erstes wieder und lauschte wieder auf die Stimmen vor der Tür. Es herrschte betretenes Schweigen, dass erst Ginny wieder unterbrach. „Sorry Ron, aber wenn du deinen Schwager nach den Kriterien aussuchst, dann kommt Harry keinesfalls in Frage.“
Hermine und Draco hockten auf dem Boden und waren gespannt, was als nächstes kam. „Was? Wie meinst du das?“
Hermine konnte sich die Szene draußen praktisch vorstellen. Harry der peinlich berührt auf den Boden starrt, Ron der verwirrt Ginny mustert und Ginny die genervt über so viel Dummheit die Augen verdreht.
„Merlin Ron, nun stell dich nicht dümmer, als du bist? Harry war nicht derjenige, der mich entjungfert hat.“ Hermine knabberte an ihren Nägeln. Wenn Ron das hörte, würde er einen Nervenzusammenbruch bekommen. „Wer war es?“
„Wieso willst du das wissen? Muss ich dann den heiraten? Ich glaube nicht, dass du das willst!“ Stille!
„Sag schon, Ginny!“
„Gut, es war Zabini! Zufrieden?“ Hermine sah völlig ernst zu Draco. „Merlin, Draco, weiß du, was das heißt?“
Er schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich werde Harry heiraten müssen. Oh verdammt! Für Ginny wird das schwierig. Blaise müsste mindestens zehn Frauen heiraten und du erst. Tja, sorry Draco, aber das wars dann wohl!“
Draco grinste sie an. „Ich glaub, Weasley tickt nicht mehr ganz richtig. Ich meine, wenn er nach seiner eigenen Moral ginge, dann müsste er ja auch verlobt sein, oder?“
Hermine gluckste. „Nicht, wenn er nur berührte Mädchen hatte.“
Draco schüttelte den Kopf. „Das widerspreche seiner Moral. Das Mädchen wäre doch dann mehr oder weniger verlobt. Es bleibt nur die Möglichkeit, dass er selbst noch...hahaha..Merlin, Weasley ist noch Jungfrau!“
Draco kugelte sich auf dem Boden. Er bekam sich gar nicht mehr ein und Hermine ließ den Besuch rein. „Hey Leute, beachtet Draco einfach nicht. Ich glaub, ich hab ihn bei unserem Duell härter getroffen, als gedacht!“
Augenblicklich verstummte Dracos Gelächter. „Egal, was die Prüfer sagen, ich war dir überlegen!“
„Weil ich mich zurückgehalten habe.“
„Niemals.“
„Willst du ne Revange? Ich glaube, du überschätzt dich maßlos.“
„Niemals!“
„Oh, wie wortgewandt du heute wieder bist!“
Draco schmollte.
Es wurde ein witziger Abend, Ron schien die Ginny- Sache vergessen zu haben, erst als Blase kam, erinnerte er sich. Hermine konnte ihn gerade noch davon abhalten, sich eine Prügelei mit Blaise zu liefern. Sie gingen alle erst, als es bereits hell war und fielen erschöpft ins Bett.
Hermine war stolz auf Draco. Er war den ganzen Abend recht nett und so beschloss sie, es nicht nur beim Kuscheln zu belassen. Draco war natürlich hellauf begeistert von ihrem Plan. Sie stellten sich beide wenig geschickt an, während sie sich beide gegenseitig auszogen, da sie einiges getrunken hatten und bald wurde es Hermine zu bunt und sie entledigte sie beide per Magie ihrer Kleidung.
Am nächsten Morgen, oder eher Nachmittag, quälten sich die beiden aus dem Bett. Wenigstens probierten sie es, denn als Hermine es beinahe geschafft hatte, wurde sie von Draco zurückgezogen. Sie ergab sich ihrem Schicksal und kuschelte sich an ihn. Beide waren wieder eingeschlafen und erwachten erst gegen drei Uhr. Es entbrannte eine hitzige Diskussion zwischen den beiden. Hermine wollte unbedingt aufstehen und etwas essen gehen, während Draco nicht aus den Federn zu holen war.
„Wir können nicht den ganzen Tag im Bett bleiben! Ich hab Hunger!“
Draco grummelte. „Mir egal! Ich will den ganzen Tag im Bett bleiben! Unserer Wohnung ist der einzige Ort, an dem du bereit bist, mit mir rumzumachen!“
Hermine schubste ihn von der Matratze runter. „Wäre es dir lieber, wir würden an jeder Ecke eine halbe Stunde stehen bleiben, um uns gegenseitig die Zungen in den Hals zu stecken?“
„JA!“
Hermine seufzte. „Ach Draco, du bist wirklich ein sehr kranker Mann! Ich steh nun mal nicht darauf, in der Öffentlichkeit, Zärtlichkeiten auszutauschen!“ Draco schmollte, rappelte sich jedoch auf. Hermine kam nicht umhin, seinen nackten Körper zu bewundern, den er ohne jede Scheu zur Schau stellte. „Dann geh wenigstens mit mir duschen, Granger!“
Seufzend folgte Hermine ihm ins Bad.
Eine Stunde später, machten sie sich endlich auf, in die Küche zu gehen, um etwas zu essen. Die Hauselfen freuten sich über ihren Besuch und bereiteten Unmengen an Essen für sie vor. Hermine und Draco genossen das viele Essen und die Hauselfen konnten nur erstaunt zusehen, wie die Massen an Essen reduziert wurden. Dies waren also die Ursachen, dass der Slytherin- und der Gryffindortisch so viel Essen benötigte.
Es war ein angenehmes Beisammensein. Und nicht nur der Samstag wurde so verbracht, auch am Sonntag taten sie nichts, außer Zeit miteinander zu verbringen. Sie hatten sich darauf geeinigt, nichts mehr für die Schule zu tun. Bisher hatte es ganz gut geklappt, doch am Sonntagabend änderte sich dieser Umstand. „Oh Merlin, Draco, was wenn ich in den letzten Tagen, alles vergessen habe, was für die Prüfungen Morgen und Übermorgen wichtig sein wird? Verdammt, wir hätten nicht auf der faulen Haut liegen dürfen, jetzt werde ich durchfallen und schlimmer, ich werde schlechter sein, als du! HA! Du hast das geplant! Du hast mich absichtlich dazu gebracht, nicht mehr zu wiederholen, damit du besser bist, als ich.“ Anklagend deutete sie auf Draco. „JA! Du hast mich durchschaut. Ich hab dich und gleichzeitig mich, abgelenkt, damit ich noch mehr Zeit zum Lernen hab und du nicht. Logisch, wirklich logisch. Und so was will einer der klügsten Köpfe unserer Zeit sein.“
Hermine seufzte. Es war wirklich Unsinn, was sie da von sich gegeben hatte. Noch dazu schien es Draco verletzt zu haben und das war nicht ihre Absicht gewesen. „Draco?“
„Hm?“
„Sorry! Ich bin vielleicht manchmal ein klitzekleines bisschen hysterisch.“
Draco grummelte. „Aber nur manchmal!“
„Komm, du darfst mich küssen und dann gehen wir schlafen, um für die Prüfungen fit zu sein. Einverstanden?“
„Vielleicht will ich dich aber gar nicht küssen!“
Hermine zog einen Schmollmund und ließ ihre Unterlippe leicht zittern. Es sah aus, als würde sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. „Vielleicht aber doch! Nein, ganz sicher will ich dich küssen.“ Schnell war Draco bei Hermine und küsste sie. Hermine grinste in den Kuss hinein, was von Draco natürlich nicht unbemerkt blieb. „Granger, du bist der durchtriebenste Mensch, den ich kenne! Was hast du dem sprechenden Hut geboten, dass er dich nicht nach Slytherin gesteckt hat?“
Hermine schmunzelte. „Ich hab ihm gedroht, allen zu sagen, er wäre nur Lederimitat und nicht echt!“ Draco zog sie wieder in einen Kuss. Sie lösten sich erst nach gefühlten Stunden und gingen ins Bett. Ausnahmsweise, taten sie wirklich nichts anderes, außer zu kuscheln.
Die beiden letzten Prüfungstage verliefen zwar anstrengend, aber gut. Alle fieberten dem Freitag entgegen, an dem sie ihre Ergebnisse bei der Zeremonie erhalten sollten. (Gott sei Dank bin ich der Autor und kann bis zum Freitag vorspulen)
Der Freitag kam schnell ( Oh Wunder!)
Die Aufregung der Abschlussklasse war gigantisch und am Abend war jeder gespannt, welche Ergebnisse er erzielt hatte.
Es gab insgesamt zwölf UTZ´s zu erreichen. Anders als bei den ZAG´s bekam man diese jedoch nicht pro bestandenes Fach, sondern musste eine bestimmte Anzahl von Punkten erreichen, um einen UTZ zu bekommen.
Gezählt wurde dabei in hunderter Schritten. Bei hundert Punkten gab es also einen UTZ, bei zweihundert zwei UTZ´s usw. Die Höchstpunktzahl konnte jedoch die tausendzweihundert übersteigen, da es möglich war, Zusatzpunkte zu erhalten.
Die Abschlusszeremonie fand nach dem Abendessen statt und nur für den Abschlussjahrgang zugelassen. Dumbledore stand vor dem Lehrertisch und hielt seine Rede. „Liebe Abschlussklasse! Es fällt mir, wie in jedem Jahr, schwer, so hervorragende Individuen gehen zu lassen.
Dieser Jahrgang war ein ganz besonderer. Mehr noch, als jeder andere, waren einige unter euch an den Auswirkungen des Krieges beteiligt. Ihr habt euch wacker geschlagen und ich möchte euch gratulieren, wie wundervoll ihr dieses Jahr gemeistert habt.
Es haben sich Freundschaften geschlossen, die wohl niemand erwartet hatte.“ Er zwinkerte Hermine und Draco zu, die ausnahmsweise händchenhaltend beieinander saßen. Es gab bei dieser Zeremonie keine Haustische. Viele, lange Reihen Stühle waren aufgestellt worden, von denen die Schüler zu Dumbledore blickten. „Ich bin stolz, euch allen eure Zeugnisse überreichen zu dürfen! Ich bitte zuerst auf die Bühne mit einem nicht zu verachtenden Ergebnis von neun Utz´s und einer Punktzahl von 956, Hannah Abbot.“ Hannah ging zur Bühne und nahm ihr Zeugnis entgegen. Dumbledore schien sich kein bisschen an eine Reihenfolge zu halten, denn die Schüler wurden kreuz und quer auf die Bühne gebeten. Es gab zwar durchaus schlechte Ergebnisse, doch kein Schüler war durchgefallen, als Ron auf die Bühne gebeten wurde.
Hermine drückte die Daumen für ihn. Sie hatte Ron geholfen, wo sie konnte und hoffte, dass er wenigstens einigermaßen gut durchgekommen war. „Mister Weasley, herzlichen Glückwunsch. Kein nächster Merlin, aber durchaus nett! 912 Punkte, daraus folgt: neun UTZ´s.“
Hermine und Harry brachen in Freudenschreie aus. So ein gutes Ergebnis hatte niemand von ihm erwartet. Etwas betäubt ging er zurück auf seinen Platz neben Harry. Dieser schloss ihn in eine feste Umarmung und schob ihn dann weiter zu Hermine. „Wahnsinn Ron, das ist ein hervorragendes Ergebnis! Ich freu mich so für dich.“ Hermines Worte waren kaum zu verstehen, da sie Ron um den Hals gefallen war und nur in seine Robe nuschelte.
Draco wurde die Umarmung langsam zu innig. „Ja, ja, Weasley ist doch nicht ganz zu bekloppt, wie alle dachten, könntest du jetzt meine Freundin los lassen, du Genie?!!“
Alle, die das gehört hatten, brachen in Gelächter aus. Das ein Draco Malfoy eifersüchtig werden konnte, war ein wirkliches Wunder! Noch dazu, dass er dies ganz offen zeigte.
Als sie sich von ihm entfernte, hielt sie noch kurz nahe seinem Ohr inne. „Mal sehen, was er dazu sagt!“ Mit diesen Worten drückte sie Ron einen Kuss auf die Wange und ließ sich unschuldig lächelnd neben Draco nieder. Diese knurrte vor sich hin. „Granger! Hör auf hier alle abzuknutschen! Deine Lippen gehören nur mir, klar soweit?!!!“
Selbst Snape konnte nicht verhindern, dass seine Mundwinkel zuckten.
Dumbledore fuhr nun mit funkelnden Augen fort. „Nun, wenden wir uns von diesem Interessanten Schauspiel ab, um einem weiterem Menschen das Papier für seine Zukunft in die Hände zu legen. Es war gewiss nicht immer leicht, sich auf die Schule zu konzentrieren und gleichzeitig dem Schicksal entgegen zu treten, doch möchte ich Mister Harry Potter gratulieren, der dies mit Bravour gemeistert hat. Mit einer erstaunlichen Punktzahl von 1111, erreichte Mister Potter ganze elf UTZ´s.“ Die Schüler brachen in Applaus aus und jeder, der es schaffte, schüttelte Harry die Hand. Hermine nahm ihn in den Arm und gab auch ihm einen Kuss auf die Wange, was Draco nur mit einem bösen Blick und einem tiefen Knurren kommentierte.
Harry holte sich sein Zeugnis ab und schüttelte einem strahlenden Dumbledore die Hand.
Es waren nun alle Schüler vorne gewesen, bis auf Hermine und Draco. Insgeheim verfluchte Draco Dumbledore. Er genoss es ja, in der Öffentlichkeit mit Hermine Händchen zu halten, wirklich, doch sie zerquetschte ihm die Hand und er war sich nicht sicher, ob er gerne mit nur einer Hand leben wollte. Mit zweien funktionierte es einfach besser!
Draco versuchte sich von dem Schmerz abzulenken und dachte daran, dass er Blaise dringend noch mal gratulieren musste. Er hatte immerhin zwölf UTZ´s erreicht und das war eine tolle Leistung. Blaise war sein bester Freund und sobald Draco sein Zeugnis hatte, würde er zweifelsfrei, eine Verabredung mit seinem Freund treffen, bei dem sie ihren Abschluss ordentlich feiern würden.
„Wir sind nun am Höhepunkt der heutigen Verleihung angelangt. Selten habe ich die Ehre, so hervorragende Ergebnisse bekannt zu geben. Noch seltener sind gleich zwei auf einmal. Ich möchte also unsere beiden Schulsprecher zu mir bitten. Miss Hermine Jane Granger und Mister Draco Abraxas Malfoy.“
Hermine fing leise an zu kichern und Draco fragte sich, wie sie in so einem Moment lachen konnte. „Du heißt Abraxas?“
Ihre Mine wurde plötzlich ernst, als sie die gesamte Information verarbeitet hatte. „Oh Merlin! Wir haben bestanden Draco!“ Dieser verdrehte die Augen. „Wer hätte das gedacht?“
Immer noch Hand in Hand gingen sie nach vorne zu Dumbledore, wobei Draco hinter Hermine hergezerrt wurde.
„Mit jeweils zwölf UTZ´s erreichen diese beiden das beste Ergebnis seit einem Vierteljahrhundert. Herzlichen Glückwunsch!“
Es herrschte Stille in der großen Halle. Noch immer war nicht klar, wer von beiden das bessere Ergebnis erzielt hatte und es war eine Menge Wetteinsatz im Spiel. Selbst die Lehrer schienen erwartungsvoll auf Dumbledore zu sehen, der den beiden Schülern ihre Zeugnisse aushändigte.
Hermine und Draco sahen auf ihre Pergamente und sahen anschließend sich an. Sie grinsten und schlenderten zu ihren Plätzen. „Nun spuckt schon aus, wer war besser?!“
Draco sah Hermine fragend an. Sie nickte und er richtete das Wort an die ganze Halle. „Wir beide! 1398 Punkte!“ Erstauntes Schweigen durchzog die Halle. „Das gibt’s nicht! Das heißt, wir haben alle verloren!“
Ron schüttelte fassungslos den Kopf. Hermine lächelte ihn aufmunternd an. „So kannst du das nicht sagen, Ronald, immerhin haben Draco und ich hervorragende Zeugnisse und niemand ist durchgefallen!“
Draco mischte sich wieder ein. „Vergiss nicht, dass wir richtig gewettet haben, Liebes!“ Hermine schlug ihm auf den Arm. „Klappe Malfoy, das muntert, doch niemanden auf!“
„Doch mich!“
„Warum solltes du aufgemuntert werden müssen?“
„Du hast meine Hand auf dem Gewissen, jetzt kann ich mir endlich eine neue leisten.“
Das Geplänkel der beiden lockerte die Stimmung in der Halle wieder auf. Dracos letzter Kommentar war so überflüssig, dass wirklich jeder grinste, selbst Ron. Der Malfoy- Sprössling konnte sich wahrscheinlich auch ohne Wettgewinn eine Million neuer Hände leisten.
Nachdem alle ihre Ergebnisse hatten, verabschiedete sich Dumbledore von ihnen und wünschte eine gute Nacht.
Der Abschlussball sollte am nächsten Abend stattfinden und am Sonntag war die Abreise mit dem Hogwartsexpress.
Hermine war todmüde. Während Dumbledore seine letzten Worte an alle richtete, war sie an Dracos Schuler eingenickt. Seufzend nahm Draco sie auf den Arm und trug sie in ihren Turm. Mit einem Zauber steckte sie in ihrem Schlafanzug, mit dem komischen, fetten Kater und legte sie in ihr Bett. Draco zog sich bis auf die Boxershorts aus, legte sich neben sie, schlang seine Arme um ihre Hüfte und zog sie näher zu sich.
Er war unglaublich müde, aber schlafen konnte er nicht. Er hatte zwar gesagt, er mache sich über die Zukunft keine Gedanken, doch die Zukunft startete in knapp zwei Tagen. Wollte Hermine nach Hogwarts auch noch mit ihm zusammen wohnen? Das war eigentlich momentan die wichtigste Frage überhaupt.
Mit einem unguten Gefühl im Magen, schlief er endlich ein.
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