von Sophia Black
Wünsche euch ganz viel Spaß hiermit.
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Die Tour lief noch besser als erwartet, so dass Phoenix schon nach nur einem Monat und insgesamt zwanzig Konzerten zwei Zusatzkonzerte in LA spielen mussten. LA war eigentlich gar nicht so groß geplant gewesen, doch der Veranstalter und die Plattenfirma redeten so lange auf Phoenix ein, bis die vier Musiker zustimmten.
Die zwei freien Tage pro Woche waren für Pressetermine reserviert. Seit fast drei Wochen hatte Leah ihre Familie nicht mehr gesehen und die Trennung setzte ihr immer mehr zu. Sirius schrieb ihr täglich und kam so oft wie möglich vorbei. Doch Emma vermisste Leah sehr und auch die Fotos und Erzählungen ihres Mannes konnten den Trennungsschmerz nur wenig stillen.
Ihren „Schmerz“ reagierte Leah dann abends auf der Bühne ab und lieferte egal auf welcher Bühne sie stand, eine riesige Show ab. Das Publikum war einfach nur hin und weg von dieser Band und egal wo sie hinkamen sie wurden gefeiert wie Superstars.
In solchen Momenten wie jetzt, wo Leah, Anna, Simon und Dray mal wieder in einem Fernsehstudio saßen und ein Interview nach dem nächsten über sich ergehen ließen, waren alle froh, dass das Privatleben der Bandmitglieder weitestgehend geheim gehalten wurde. Nur in New Yorker Tageszeitungen war am Anfang noch intensiv über Leah berichtet worden dass sie verheiratet war und ein Kind hatte. Doch mittlerweile sprach niemand mehr von ihrer Anfangszeit, wo vor dem Plattenvertrag noch spekuliert worden war ob Leah nun schwanger auftrete oder nicht. Diese Zeit war vergessen und das war auch gut so, denn niemand wollte auf sein Privatleben angesprochen werden.
Es war nicht so, dass es der Band keinen Spaß machte Interviews zu geben. Manchmal nahmen sie die Moderatoren ganz schön aufs Korn und überzeugten dann das Publikum wiederum mit kleinen unplugged Versionen ihrer Songs. Genau das war es wofür Phoenix jetzt stand. Die Musik und nichts anderes.
Am heutigen Tag war mal wieder einer dieser stressigen Tage. Gleich drei Fernsehauftritte standen der Band bevor und am Frühstückstisch machte Leah dann einen Vorschlag, der sie alle etwas entlasten sollte.
„Leute, was haltet ihr davon, wenn wir uns aufteilen? Simon und ich machen den Auftritt bei FOX ihr anderen bei diesem anderen Sender. Die werden schon nichts sagen. Hauptsache da ist jemand von uns anwesend.“
Anna nickte zwar, zog aber die Augenbraue hoch. „Ich weiß nicht. Eigentlich ist es keine schlechte Idee und wir können uns auch irgendwie garantiert rausreden, aber meinst du nicht die sind echt enttäuscht? Schließlich bist du so was wie der Star der Band Leah.“
„Ach papalap, die sollen sich nicht so anstellen. Wir sind eine Band. Ihr seid keine ersetzbaren Musiker. Wir sind alle gleichwertig. Ganz egal wer da nun vorne singt.“ Simon begann zu lachen und die anderen stimmten mit ein. Dray betrachtete Leah einige Zeit, dann schlug er sich mit der Hand vor die Stirn.
„Na klar, jetzt weiß ich warum du uns aufteilen willst.“ „Ach und warum deiner Meinung nach?“ Dray grinste dreckig.
„Na glaub du mal nicht wir hätten es vergessen.“ Leah war verwirrt. „Was vergessen?“ Ein Blick in das Gesicht des Schlagzeugers genügte und auch Anna und Simon wussten bescheid. Nur Leah stand auf dem Schlauch. Sie hatte einfach nur ein bisschen mehr Freizeit haben wollen um nach Hause zu apparieren und vielleicht ein bisschen Zeit mit Sirius zu verbringen. Doch so wie ihre Freunde sie ansahen konnte sie das vergessen.
„Leute, dass ist unfair. Was wisst ihr was ich noch nicht weiß?“ „Leah, lass dich einfach mal überraschen. Und wir machen das mit der Aufteilung trotzdem. Find ich ne super Idee. Aber du musst mit Anna zu FOX. Wir Jungs kriegen das andere auch ohne euch hin.“
Verdutzt nickte Leah und die vier machten sich auf den Weg nach draußen. Kaum dass Anna und Leah im Wagen saßen der sie zu ihrem Termin bringen sollte, versuchte Leah ihre Freundin dazu zu bringen ihr zu sagen was sie vergessen hatte, doch Anna schwieg sich grinsend aus.
Ihr Bandmanager Alan erwartete die beiden schon und begrüßte sie mit einer Umarmung. Leah bekam gar nicht mit, dass er nicht nach den Jungs fragte. Sie war trotz allem nervös und sie wollte eigentlich nur noch nach Hause. Die Sehnsucht wurde mit jedem Tag schlimmer.
„Hey, die warten in der Maske schon auf euch. Ich bespreche noch kurz den Fragenkatalog mit der Moderatorin und dann geht’s los.“ Anna und Leah nickten und verschwanden in der Maske. Obwohl sie erst so kurz im Geschäft waren, war das hier fast schon zur Routine geworden. Und doch war es immer wieder was anderes.
Nachdem sie in der Maske fertig waren, kam ihnen schon eine blonde junge Frau entgegen. „Hi, ich bin Melanie. Die Moderatorin. Die Show geht gleich los. Ich bitte euch nach etwa fünf Minuten rein. Ihr könnt also hier warten.“ Anna und Leah nickten und im Studio ging die Show los. Die Moderatorin begrüßte das Publikum und stellte dann die heutigen Gäste mit Hilfe eines Trailers vor, damit alle wussten wer Phoenix war. Dann war es soweit. Leah und Anna wurden hereingebeten. Annas breites Grinsen bemerkte Leah zum Glück nicht, ansonsten hätte sie es sich vermutlich noch einmal anders überlegt wirklich in dieser Show aufzutreten.
„Und hier sind sie, Leah und Anna von Phoenix!“ Lächelnd und strahlend gingen die Freundinnen die Showtreppe hinunter (AN: Es ist nur eine kleine Stufe) , schüttelten der Moderatorin noch einmal die Hand und nahmen auf dem weißen Sofa Platz.
Nach den üblichen Fragen über die Tour und ihren bisherigen Erfolg, stellte Melanie eine Frage, die Leah völlig unvorbereitet traf.
„Leah, du hast heute Geburtstag. Wie feierst du?“ Für einen Sekundenbruchteil fiel Leah alles aus dem Gesicht und sie starrte Anna an, dann grinste sie und sah wieder in die Kamera als sei alles völlig normal.
„Naja, wir feiern heute Abend mit der Band. Da wir auf Tour sind…!“ Melanie lächelte. „Leah, wir haben eine kleine Überraschung für dich vorbereitet.“ Melanie deutete auf die Bühne auf der jetzt der Vorhang fiel und den Blick auf ihre Bandmitglieder freigab, die nur darauf warteten, dass Leah zu ihnen stieß. Anna stand komischerweise schon mit ihrem Bass neben Simon und grinste ihrer Freundin entgegen.
Ohne Umschweife griff Leah nach dem Mikrophon und die Band begann You zu spielen. Das Publikum ging voll mit und Leah war mehr als froh darüber. Ihr Herz war ihr wirklich in die Hose gerutscht. So unvorbereitet war sie noch nie in eine Show gegangen und sie hasste es so an der Nase herum geführt zu werden.
Das Lied endete, doch das Publikum sang einfach weiter „Happy Birthday“. Anna, Simon und Dray stiegen nach drei Takten wieder mit ein und Leah stand völlig gerührt immer noch auf der Bühne. Sie konnte es gar nicht fassen. Sie hatte ihren Geburtstag nicht vergessen, doch auch nicht wirklich daran gedacht ihn zu feiern und dann veranstalteten ihre Freunde hier so etwas für sie. Das war einfach der Wahnsinn.
Mit Tränen in den Augen stand Leah da und sah wieder nach vorne. „Ich weiß gerade nicht was ich sagen soll. Danke!“ Der Applaus brannte wieder auf und gab Leah die Chance sich etwas zu beruhigen.
Doch dauerte es nicht lange, bis sie beinahe vor Überraschung auf dem Boden gelegen hätte. Von ihr mal wieder völlig unbemerkt stand urplötzlich Sirius neben ihr und tippte ihr an der Schulter.
Erschrocken drehte sie sich um, um sich im nächsten Moment verwundert die Hand vor den Mund zu schlagen und ihrem Mann um den Hals zu fallen.
„Ihr seid echt gemein“, brachte sie schließlich heraus und sah belustigt aber auch wütend in Richtung ihrer Bandmitglieder. Die lachten nur und gratulierten Leah ebenfalls.
Die Moderatorin mischte sich wieder ein und deutete auf die Band. „Phoenix!“ Das Publikum klatschte und Melanie, die in alles eingeweiht gewesen war, verlor kein Wort über die Identität von Sirius. Sie nickte den Musikern zu und genau das war das was Leah endlich mal wieder verstand. Es waren zwei Auftritte der Band geplant gewesen und so begab sie sich wieder auf die Bühne.
Als ihr Ehemann am Klavier Platz nahm stutzte sie doch etwas, störte sich aber nicht weiter daran. Schließlich war es nicht das erste mal dass sie gemeinsam auftraten.
Mal wieder beeindruckte die Band ihr Publikum. Leah sah die Schlagzeile des morgigen Tages schon vor sich. Das war ein gefundenes Fressen für jeden Journalisten. Auch wenn der Auftritt nicht schief gegangen war, gab er doch genug Grund zur Spekulation. Schließlich hatte sich Leah nur schwer zurückhalten können Sirius vor laufenden Kameras zu küssen. Und auch wenn daran nichts verwerfliches gewesen wäre, sollte ihr Privatleben eben privat bleiben.
Kaum aus dem Studio draußen fiel Leah ihrem Mann wieder um den Hals und bekam endlich den Kuss den sie so sehnlich hatte bekommen wollen. Die beiden grinsten sich breit an und empört schlug Leah Sirius auf die Brust. „Das war echt fies. Warum habt ihr nichts gesagt?“
„Na dann wäre es doch keine Überraschung mehr gewesen.“ Sirius beugte sich wieder runter und küsste Leah abermals.
„Womit hab euch nur verdient?“, witzelte Leah und wollte in Richtung ihrer Garderobe, als Sirius sie zurückhielt.
„Sag mal, willst du deine Tochter nicht begrüßen?“ Die jetzt 20 jährige drehte sich wieder um und strahlte, als sie Alan mit Emma auf dem Arm auf sich zukommen sah. Der braunhaarige grinste und übergab das Mädchen an ihre Mutter.
„Hallo meine Süße. Ich hab dich vermisst.“ Sie gab Emma einen Kuss auf die Stirn und das Mädchen strahlte wie eh und je. Auch ihrer Mutter war die Freude anzusehen und auch anzumerken. Seit Tagen hatte sie traurig gewirkt und Anna hatte es enorme Überwindung gekostet ihrer besten Freundin nichts zu verraten.
„Los, wir sollten uns umziehen. Oder willst du zu deiner Party zu spät kommen?“ „Party?“ „Na hör mal. Man wird nur einmal 20. Es ist alles vorbereitet.“ Wieder strahlte Leah, zog Sirius hinter sich her in die Garderobe und zog sich um, während sich der Animagus um seine Tochter kümmerte.
„Wo findet die Party denn statt?“ „Zu Hause natürlich“, sagte Sirius wie selbstverständlich. „Können wir?“ „Ja, wir können.“ Gemeinsam gingen sie wieder auf den Flur wo sie den Rest der Band und Alan antrafen. Der kam strahlend auf Leah zu und breitete die Arme aus.
„Happy Birthday!“ „Danke Alan.“ Sie lächelte. „Ich hoffe doch du kommst auch mit.“ „Na klar. Das lass ich mir nicht entgehen.“ „Dann lasst uns mal sehen dass wir hier wegkommen.“
Sie gingen alle zusammen nach draußen, wo die Wagen schon auf sie warteten um sie ins Hotel zurückzubringen. Um den Schein zu waren fuhren alle zurück, packten ihre Sachen zusammen und apparierten dann nacheinander nach Black Manor.
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Na, da hat die gute Leah aber mal echt Glück gehabt ihren 20sten Geburstag doch noch zu feiern, was?
Bin gespannt auf eure Meinungen. Im nächsten Chap gibt es dann die Party... und vielleicht noch mehr?
Lasst euch überraschen.
Sophia
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