von Sophia Black
Hey, ihr seid so lieb. Da muss ich doch glatt sofort ein neues Chap reinstellen! Und hier ist es auch schon.
Wünsche euch ganz viel Spaß, auch wenn der Titel des Kapitels nichts gutes verheißt!
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Eine halbe Stunde später stand Leah nur mit einer Reisetasche in der Hand, vor Annas Wohnungstür und wartete darauf, dass ihre Freundin öffnete.
„Leah? Was machst du denn hier?“ Leah sah einfach nur auf und Anna zog sie in die Wohnung. „Komm rein.“
Leah ließ die Tasche fallen und ließ sich von Anna ins Wohnzimmer führen. „Ist irgendwas passiert?“ Leah schüttelte den Kopf und nahm auf der Couch Platz.
„Eigentlich nicht. Ich… ich habs zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten.“ Anna nickte verständnisvoll.
„Kann ich hier bleiben?“, flüsterte Leah. „Klar, so lange du willst.“ Leah nickte nur und senkte wieder den Blick.
„Leah?“ „Mhm?“ „Du weißt dass ich die Aufnahmen auf übermorgen verschoben habe oder?“ Leah nickte. „Deshalb bin ich hier. Ich werde die Aufnahmen machen.“ Anna starrte ihre Freundin sprachlos an. „Wie bitte? Aber ich dachte du…?“ „Bitte Anna. Lass mich mit deinem Scheiß Mitleid in Ruhe. Ich schaffe das. Arbeit ist die beste Ablenkung für mich glaub mir. Und was Emma betrifft. Auf die achtet Sirius schon. Du siehst, ich stehe euch voll und ganz zur Verfügung.“
Anna war völlig sprachlos. „Leah, das kannst du nicht machen. Fahr weg. Erhol dich von dem ganzen Scheiß. Aber du kannst doch nicht allen ernstes jetzt unsere Platte aufnehmen. Du weißt was das bedeutet.“
Leah, die unruhig durchs Zimmer tigerte wirbelte zu Anna herum. „Ich weiß sehrwohl was das bedeutet. Promotour und danach garantiert eine Tour durch Amerika. Aber das ist es was ich will. Ich brauche das Anna. Versteh mich bitte.“
„Und was sagt Sirius dazu?“ „Er hat nichts dazu zu sagen.“ Anna hielt Leah am Arm fest.
„Leah bitte. Er ist dein Mann. Du kannst doch nicht einfach so gehen. Ihr habt ein Kind zusammen.“ „Ich weiß Anna. Es liegt auch nicht an ihm. Auch nicht an Emma. Ich liebe die beiden so sehr. Aber ich halte es auf dem Manor nicht aus. Alles und jeder erinnert mich an Brooklyn. Ich muss da einfach weg.“
Leah traten Tränen in die Augen und Anna nahm sie liebevoll in den Arm. „Ssscht. Ganz ruhig. Ich versteh dich doch.“
Am nächsten Morgen saßen Leah und Anna gemeinsam beim Frühstück. Sie hatten die gesamte Nacht gequatscht und Leah hatte es gut getan sich ihren ganzen Kummer von der Seele zu reden.
Sie hatte sich gerade einen neuen Kaffee genommen, als es an der Fensterscheibe des Wohnzimmers klopfte. Anna drehte sich um und lächelte. „Das ist Zoe.“ Leah sprang auf und ließ ihre Eule ein. Diese ließ sich auf Leahs Schulter nieder und während Leah sie von ihrer Last befreite, knabberte die Eule zutraulich an ihrem Ohr. „Der ist von Sirius.“ Anna grinste. „Von wem auch sonst?“ Leah setzte sich mit Zoe auf der Schulter wieder an den Tisch und entfaltete den Brief.
Leah,
ich kann gut verstehen dass du gegangen bist und ich will dich nicht drängen zurückzukommen. Vielleicht ist dieser Abstand genau das was wir gerade brauchen. Wir stehen uns hier sowieso nur auf den Füßen und machen uns gegenseitig das Leben schwer.
Daher möchte ich dir einen Vorschlag machen. Glaub mir, ich habe die halbe Nacht wach gelegen und überlegt, ob ich dir diesen Vorschlag überhaupt machen sollte. Doch ich befand es nur als fair es dir anzubieten. Auch wenn es mir sehr schwer fällt. Vor allem weil ich weiß wie es in dir momentan aussieht.
Ich möchte dir eine Trennung auf Zeit vorschlagen. Wir sehen uns wenn überhaupt nur wegen Emma. Das hier hat nichts mit meinen Gefühlen für dich zutun. Ich liebe dich mehr als ich in Worte fassen kann und ich weiß ganz genau, dass du genauso empfindest. Doch dein Ausraster von gestern hat mir gezeigt, dass ich dir nicht den Trost und den Halt geben kann, den du jetzt so dringend brauchst.
Ich wünsche dir, dass du mit Hilfe deiner Freunde und den Aufnahmen eures Albums den Weg zurück ins Leben findest.
Ich melde mich regelmäßig und natürlich bist du jederzeit auf Black Manor willkommen. Du musst nicht vorher sagen dass du kommst.
Ich liebe dich!!!! Vergiss das niemals.
Sirius
Weinend starrte Leah sekundenlang auf den Brief. Sie konnte es nicht fassen. Sirius hatte genau das ausgesprochen, wovor sie sich so sehr gefürchtet hatte. Anna fuchtelte vor ihrem Gesicht herum, doch Leah realisierte es erst nach einiger Zeit.
„Alles klar?“ Leah schüttelte den Kopf und gab Anna den Brief. Als auch sie ihn gelesen hatte, starrte sie Leah völlig sprachlos an.
„Ist der bescheuert? Der kann sich doch jetzt nicht vor dir trennen!“ Leah blickte auf. „Er hat sich nicht von mir getrennt Anna. Das ist Sirius’ Art damit umzugehen. Und wenn ich ehrlich bin, hab ich auch schon über so was nachgedacht. Sirius ist eben der Pragmatiker. Er spricht die Sachen aus, die ich mich nicht traue zu sagen.“ Die schwarzhaarige senkte den Kopf und dicke Tränen tropften auf die Tischplatte. Anna kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Das wird schon wieder.“ Leah schüttelte den Kopf. „Nein, es wird nie wieder wie vorher. Mein Sohn ist tot und ich bin schuld daran.“ Leah schluchzte auf. Anna fasste ihr Kinn und drehte Leah zu sich. „Jetzt hör mir mal zu Leah Black! Du kannst es wahrscheinlich nicht mehr hören. Aber du bist nicht schuld an Brooklyns Tod. Er wäre auch so gestorben.“ „Nein, das wäre er eben nicht. Wenn ich nicht direkt nach der Chemo schwanger geworden wäre, dann würde er jetzt noch leben. Dann wäre alles gut.“ „Hör auf Leah. Hör auf dich so fertig zu machen. Du glaubst das doch nur. Für deine Aussagen gibt es keinen Beweis.“ „Den gibt es nicht. Aber ich habe recherchiert. Überall wurde abgeraten ein Kind direkt nach der Chemo auszutragen. Alle sagen, dass das Risiko für das Kind krank zur Welt zu kommen zu hoch ist.“
Anna sprang auf und zog Leah hinter sich her. „Was machst du?“ „Dich davon überzeugen, dass du völligen Schwachsinn redest“, sagte Anna und reichte Leah ihre Jacke und den Motorradhelm. „Wir fahren jetzt ins Krankenhaus. Wenn ich dich nicht überzeugt bekomme, schafft es vielleicht Dr. Hall.“
Leah konnte gar nicht anders, als Anna zu folgen, die kurz davor gewesen war ihre Freundin zu verfluchen nur um sie mit in die Klinik zu schleppen.
Wenig später saßen sie auf Sirius’ Motorrad und fuhren in Richtung Krankenhaus. Die Fahrt ging schnell und nach nicht mal einer Viertelstunde durch den dichten Stadtverkehr kamen sie an der Geburtsklinik der Kinder an.
Sie rannten zum Büro des Mediziners und Anna klopfte an. Mittlerweile hatte Leah den Widerstand aufgegeben. Vielleicht hatte Anna ja recht. Auch wenn Leah sehr daran zweifelte.
„Herein!“, war da schon die Stimme des Arztes zu hören und die beiden Frauen betraten das Büro.
„Mrs. Black? Was machen sie denn hier?“ Leah lächelte und begrüßte den Arzt. Anna schüttelte ihm ebenfalls die Hand und kam direkt zur Sache.
„Brooklyn ist vor drei Tagen gestorben.“ „Oh, das tut mir Leid.“ Leah nickte nur. „Was kann ich für sie tun meine Damen?“ „Nun, Leah hier, macht sich Vorwürfe. Sie ist nach wie vor der Meinung an Brooklyns Tod schuld zu sein.“ „Das ist auch so. Wenn ich nicht schwanger geworden wäre dann hätte mein Sohn eine Chance gehabt.“ Anna warf ihrer Freundin einen bösen Blick zu. Dann sah sie den Arzt an. „Würden sie ihr bitte sagen, dass das totaler Blödsinn ist?“ Dr. Hall musste aufgrund dieser energischen Argumentation lachen, wurde aber sofort wieder ernst.
„Setzen wir uns.“ Alle drei nahmen auf der Couch im Büro Platz. Dr. Hall richtete sich direkt an Anna.
„Es tut mir Leid ihnen das sagen zu müssen. Aber Mrs. Black hat in gewissen Punkten Recht.“ „Wie bitte? Sie macht sich fortwährend Vorwürfe.“ „Das müssen sie nicht Mrs. Black. Es ist richtig, dass Brooklyns Herzschwäche auf die Chemotherapie zurückzuführen ist. Allerdings gibt es dafür noch tausend andere Gründe. Sie waren geheilt als sie schwanger wurden. Es gab keinen Grund weshalb ich oder ihr Frauenarzt darauf hätten kommen können, dass ihr Kind geschädigt ist. Es kommt häufiger vor als sie glauben, dass Kinder von Krebskranken Müttern gesund zur Welt kommen. Aber wie gesagt, eine völlige Sicherheit haben sie nie, dass die Chemotherapie Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder hat.
Was in ihrem Fall noch dazukommt ist, dass Brooklyn ein Zwilling ist. Ihr Körper musste zwei Kinder gleichzeitig versorgen. Da Emma der stärkere Part der beiden war, hat sie das meiste vom Kuchen abbekommen. Brooklyn war ein schwaches Kind und sein Herz konnte sich aufgrund der Unterversorgung im Mutterleib nicht richtig ausbilden.“
Leah traten Tränen in die Augen und sie stand auf. „Ich wusste es. Ich bin schuld daran.“ „Nein Leah. Es hätte mir genauso passieren können. Oder Tonks.“ „Es ist aber nicht dir passiert Anna. Du hast es doch gehört. Die Chemo hat vielleicht nicht direkt Schuld an allem, aber sie war mit ein Auslöser. Ich hätte nie schwanger werden dürfen.“
Dr. Hall erhob sich und nahm Leah in den Arm um sie zu trösten. „Machen sie sich bitte nicht solche Vorwürfe. Sie können nichts dafür. Wie ich schon sagte. Brooklyn war einfach zu schwach. Es kamen viele Faktoren die zusammen um es soweit kommen zu lassen. Und es hätte wirklich jeden treffen können. Auch völlig gesunde Mütter bekommen Kinder mit Herzfehlern. Ich weiß das ist ihnen kein wirklicher Trost. Aber seien sie stark. Ihre Tochter braucht sie jetzt und mit ihrer Hilfe und gemeinsam mit ihrem Mann werden das alles schon schaffen.“
Leah nickte. „Ja, vielleicht.“
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Wollte euch nur noch mal auf den dritten OS zu Leah und Sirius hinweisen. Bisher hat nur Jucy mir ein Kommi geschrieben und es hat fast zwei Tage gedauert, bis er hochgeladen war. (An dieser Stelle mal ganz liebe Grüße ans X-perts Team. IHR SEID SPITZE!!!) Der OS heißt *Heimlich* und schildert das zweite Zusammentreffen von Sirius und Leah überhaupt.
Ja, und ich wiederhole mich gerne zum hundertsten mal. Ich liebe eure Kommis. Also, ran an die Tastaturen!
Bis zum nächsten Mal,
eure Sophia
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