von Sophia Black
Leute ihr seid die besten. Ganz ehrlich. Das ist so niedlich wie ihr versucht Brooklyn zu retten. Lasst euch überraschen ob es geklappt hat.
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Die Wochen vergingen. Dumbledore suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit Brooklyn zu retten. Doch egal was er gemeinsam mit Sirius und Leah versuchte, dem Kleinen ging es immer schlechter. Ohne den Kontrollzauber wäre er schon mehrfach nachts gestorben und nur der Zauber und die Verbundenheit zu ihrem Kind sorgten dafür, dass es Leah jedes Mal verhindern konnte.
Sie und Sirius waren in den Grimauldplace eingezogen und hatten kurz nach Dumbledores Besuch vor zwei Tagen beschlossen, ihre Kinder in London taufen zu lassen.
Brooklyn war nicht mehr zu retten. Das hatte Leah vorher gewusst und sich doch an jeden Strohalm geklammert. Genau wie Sirius. Doch als selbst Dumbledore aufgegeben hatte, war auch dem letzten klar, dass es hieß sich von Brooklyn in Würde zu verabschieden.
Hand in Hand betraten Sirius und Leah an diesem Morgen die Küche. Alle waren zu einem Frühstück eingeladen. Die Weasleys, Harry, Hermine, die anderen Kinder, Dumbledore, Minerva. Und natürlich waren auch Tonks und Remus da. Die drei kleinen Kinder schliefen oben noch friedlich.
„Guten Morgen“, grüßte Sirius und wollte sich gerade setzen, als Leah ihn zurückhielt und ihm zunickte. Dann räusperte sich die 19 jährige.
„Äh, wo wir hier alle so zusammensitzen möchten Sirius und ich gerne eine Mitteilung machen. Wir haben uns gestern dazu entschlossen Brooklyn und Emma taufen zu lassen … und wir würden uns freuen wenn Albus die Zeremonie durchführen würde.“ Der Schulleiter sah auf und nickte sofort begeistert. „Aber natürlich mache es. Was für eine Frage. Allerdings fehlen uns noch die Taufpaten.“
Leah nickte und sah mit Sirius verschmitzt in die Runde. „Dazu haben wir uns natürlich auch schon Gedanken gemacht.“ Ihre Augen blitzten auf, als sie an die Gesichter der anderen dachte.
Statt aber etwas zu sagen drehte sich Leah zur Küchentür um und öffnete sie. „Anna, kommst du?“ Leahs Bandkollegin betrat die Küche und wurde sofort stürmisch von denen begrüßt die die nette Redakteurin kannten.
„Ja, das ist Anna. Sie ist eine sehr gute Freundin und wie ich finde gibt es keine bessere Patin für Emma.“ Anna wusste bescheid und grinste.
„Und wer soll Brooklyns Pate sein?“, fragte Ron bevor er sein vorlautes Mundwerk beherrschen konnte.
Leah und Sirius sahen sich einige Zeit an, dann fixierten beide Remus. Der Werwolf saß wie angewurzelt da. „Was ich…? Aber…?“ „Bitte Remus. Tu uns den Gefallen. Wir wissen dass es eigentlich Schwachsinn ist einen Paten für Brooklyn zu bestellen da er sowieso nicht mehr lange bei uns sein wird. Aber… es ist uns wichtig das du es machst.“ Remus stand auf und umarmte Sirius und Leah freundschaftlich. „Natürlich mach ich es.“
„Danke“, sagte Leah erstickt und ließ sich von dem Freund noch mal in die Arme schließen. Sie war erleichtert obwohl sie nie daran gezweifelt hatte, dass Remus den Job übernehmen würde.
„Wann soll die Taufe steigen?“ Leah grinste in die Runde. „Naja, wir dachten an Heute. Anna muss heute Abend schon wieder in New York sein und Brooklyn…!“ Alle nickten mitfühlend. Es war unübersehbar, dass Brooklyn nicht mehr lange leben würde. Er war schon seit fast zwei Wochen kreideweiß im Gesicht. Atmete trotz des Zaubers und der Tränke immer schwerer. Sein Herz pumpte immer weniger Blut. Bald würde es stehen bleiben.
Molly sprang sofort auf. „Dann sollten wir anfangen alles vorzubereiten. Ich kümmere mich ums Essen. Ihr anderen putzt das Haus und bereitet im Salon alles vor. Zack zack!“
Sirius und Leah mussten sofort laut loslachen. Etwas anderes hatten sie von Molly nicht erwartet. Und so machten sich alle sofort daran das Haus zu putzen. Auch wenn es kaum nötig war. Tonks und Remus hatten sich ein richtig schönes Nest gebaut und den Grimaulplace in neuem Glanz erstrahlen lassen. So wohl hatte sich Sirius noch nie in seinem Elternhaus gefühlt wie in den letzten drei Wochen.
Denn endlich war es soweit. Alle Gäste hatten sich im Salon zusammengefunden und Leah und Sirius betraten mit ihren Kindern auf den Armen den Raum, der in seichtes Licht getaucht war.
Brooklyn und Emma sahen aus als wüssten sie noch nicht so recht was auf sie zukam und ob sie dem alten Mann da vorne wirklich trauen konnten. Und es kam wie es kommen musste. Kaum dass Sirius seinen Sohn über das kleine Taufbecken vor Dumbledore hielt, fing Brooklyn an zu schreien.
Sirius lachte auf und schaffte es schließlich seinen Sohn wieder zu beruhigen. Dumbledore störte sich keineswegs am Gebrüll des Säuglings. Er hob den Zauberstab, aus dem mehrere Tropfen Wasser auf Brooklyns Köpfchen tropften. „Hiermit taufe ich dich auf den Namen Brooklyn James“, sagte Dumbledore und Brooklyn schüttelte sich als das Wasser ihm über das Gesicht lief.
Danach war Emma dran, die sich auch nicht besser anstellte als ihr kleiner Bruder. Es schien fast so als sei sie wasserscheu, denn sie schrie wie am Spieß als das Wasser ihren Kopf traf.
„Ich taufe dich auf den Namen Emma Sophie“, sagte Dumbledore auch hier die obligatorischen Worte und sah dann zu den Taufpaten auf.
„So, wenn ich jetzt bitten dürfte die Kinder an ihre Paten zu übergeben?“ In Sirius’ Augenwinkel schimmerte eine Träne als er seinem besten Freund Brooklyn auf den Arm gab. Leah erging es mit Emma nicht anders. Und doch wussten beide dass sie sich keine besseren Paten für ihre Kinder hätten wünschen können.
Als erster trat Remus mit Brooklyn vor. Dumbledore nickte dem Werwolf zu und der streichelte Brooklyn über die Wange, bevor er anfing zu sprechen. Dabei ließ er sein Patenkind nicht aus den Augen.
„Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“
Dumbledore erhob den Zauberstab und ein roter Faden, ähnlich dem der auch bei Sirius’ und Leahs’ Hochzeit deren Hände umschlungen hatte, umschlang nun Remus und Brooklyn.
„Remus John Lupin. Du bist nun mit diesem Kind verbunden und wirst dich um es sorgen wenn es dich braucht.“
„Das werde ich“, schloss Remus die Zeremonie ab und gab Brooklyn einen Kuss auf die Stirn.
Alle klatschten. Es war ein so wundervolles Bild.
Dann endlich trat Anna mit Emma auf dem Arm vor. Sie streichelte das kleine Mädchen liebevoll und brauchte keine weitere Aufforderung, um ihren Taufspruch zu sagen.
„Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen“
Auch Emma und Anna wurden auf magische Weise miteinander verbunden und genau wie Remus zuvor, schwor Anna auf Emma Acht zu geben und sie zu lieben. Nachdem die Taufe der Zwillinge abgeschlossen war, machten sich alle über das Essen her.
Nur vier Personen fehlten. Sirius und Leah hatten sich mit den Zwillingen nach oben zurückgezogen. Sie wollten so viel Zeit mit Brooklyn allein verbringen und obwohl dieser Tag so wunderschön gewesen war, hielten sie die Blicke besonders heute nicht mehr länger aus.
Leah war eingeschlafen und hatte sich an Sirius gekuschelt, der sie nur zu gerne in den Armen hielt. Stundenlang lagen sie so im Bett. Sirius war in einen Dämmerzustand hinüber geglitten und schrak auf, als Leah neben ihm urplötzlich anfing zu zittern wie Espenlaub.
„Schatz?“ Sirius drehte sich um, doch Leah lag nicht mehr neben ihm. Sie saß mit Brooklyn auf dem Arm auf dem Boden. Sie gab keinen Ton von sich und zu Sirius’ Bestürzung sein Sohn auch nicht.
Sehr langsam hockte sich Sirius hinter Leah und er musste nicht nachfragen um zu wissen was los war. Ihre Körpersprache sprach Bände. Sie zitterte, die Tränen rannen ihr über die Wangen und doch betrachtete sie ihren Sohn mit soviel Liebe, dass es Sirius beinahe das Herz brach.
Er konnte nun die Tränen auch nicht mehr zurückhalten und zog Leah zu sich. Er schlang die Arme um sie und seine Hände kamen auf dem Körper seines Sohnes zum Liegen. Der kleine Körper war eiskalt. Nichts bewegte sich. Kein Laut war zu hören.
Leah blickte zu Emmas Bett auf und Sirius verstand. Er holte seine Tochter und setzte sich zu Leah, die aufs Bett gewechselt hatte. Eng umschlungen saßen die drei Blacks da und selbst Emma vergoss eine Träne, als sie ihren Bruder auf der Bettdecke liegen sah. Brooklyn James Black war in den Armen seiner Mutter gestorben. Hatte einfach aufgehört zu atmen.
Die Stille im Raum fing an Leah zu erdrücken. Sie hielt es nicht aus. Doch ein Schluchzen kam ihr nicht über die Lippen. Jegliche Gefühle hatten sie verlassen. Als Sirius sie wieder zu sich heranziehen wollte, entzog sie sich ihm.
Ihre Schuldgefühle ihm und vor allem Broolyn gegenüber, hatte sie in den letzten Wochen so gut versteckt. Doch jetzt, wo das wirklich passiert war, hielt sie die Nähe zu ihrem Mann nicht mehr aus.
Warum wollte er sie denn noch? Sie hatte ihren Sohn umgebracht. Seinen Sohn. Sie war schuld daran, dass Brooklyn in dieser sternenklaren Nacht im Oktober gestorben war.
Stumm sah Sirius seiner Frau zu, als sie sich eine Decke schnappte und das Zimmer verließ. Er konnte selbst nicht sagen warum. Aber er wusste was los war. Und er ließ ihr ihre Freiheit. Er ließ sie gehen.
Als Remus und Tonks am nächsten Morgen aufstanden war das Haus merkwürdig still. Niemand schien noch da zu sein. Die Weasleys waren am Abend schon zusammen mit Harry und Hermine in den Fuchsbau zurückgekehrt. Doch eigentlich hätten doch die Blacks noch da sein müssen. Sirius und Leah wären nie gegangen ohne sich zu verabschieden.
Nachdem Remus das Frühstück fertig gemacht hatte, ging er zur Tür. „Ich wecke die vier. Bis gleich.“ Tonks saß mit Ted am Tisch und fütterte ihren Sohn.
Pfeifend ging Remus die Treppen hinauf und klopfte an Sirius’ Zimmer. Niemand reagierte.
„Sirius? Leah? Frühstück ist fertig!“ Einige Zeit wartete Remus, und wieder kam keine Reaktion. Also beschloss der Werwolf nachzusehen.
Er öffnete die Tür und fand das Bett beinahe unbenutzt vor. Auch die Schränke waren leer. Die Taschen verschwunden. Leah und Sirius waren gegangen. Nochmals sah sich Remus um und sah einen Brief auf dem Bett liegen. In Sirius’ Handschrift stand darauf: Für Remus und Tonks
Mit dem Brief in der Hand kehrte Remus zu seiner Familie zurück. Tonks sah überrascht auf.
„Wo hast du die vier gelassen?“ Remus antwortete nicht. Er hatte den Brief geöffnet und holte ein Pergament hervor.
„Remus?“ „Mhm?“ „Wo sind Sirius und Leah?“ „Abgereist“, murmelte der Werwolf. „Den hier haben sie da gelassen.“ Er hielt den Brief hoch. Damit Tonks mitlesen konnte, legte er ihn auf den Tisch.
Lieber Remus, liebe Tonks,
es tut uns Leid. Aber wir mussten abreisen. Brooklyn ist letzte Nacht gestorben. Wir beide wissen es unglaublich zu schätzen, was ihr in den letzten Wochen seines Lebens für uns und unseren Sohn getan habt. Wir hoffen ihr seid nicht böse, weil wir gegangen sind. Aber wir hielten es einfach nicht mehr aus.
Brooklyn werden wir auf Black Manor bestatten. Er hatte ein kurzes aber wundervolles Leben und wir danken vor allem dir Remus, dass du sein Pate warst und uns nicht davon abgehalten hast ihn taufen zu lassen.
Vermutlich wollt ihr uns am liebsten sofort folgen. Uns trösten. Uns sagen, dass alles wieder gut wird.
Bitte lasst es! Harry und den anderen haben wir auch schon alles mitgeteilt und sie ebenfalls gebeten uns vorerst in Ruhe trauern zu lassen. Bei dieser Arbeit kann uns niemand helfen, auch wenn wir eure Freundschaft mehr als zu schätzen wissen.
Ja, wir wissen auch, dass wir jederzeit zu euch kommen können. Doch könnt ihr uns nicht helfen. Ihr könnt uns trösten. Uns gut zureden. Doch unseren Sohn zurückbringen könnt ihr nicht. Das vermag niemand auf dieser Welt. Wir werden uns bei euch melden wenn wir uns dazu im Stande sehen.
In Liebe,
Sirius und Leah
Remus ließ den Brief sinken. Tränen tropften schwer auf die Tischplatte. Remus’ Kopf folgte. Er trauerte. Um sein Patenkind. Um einen nicht mal drei Monate alten Jungen, der sein ganzes Leben vor sich gehabt hatte.
Sie alle hatten gewusst dass Brooklyn sterben würde. Doch musste das ausgerechnet jetzt sein? Einen Tag nach seiner Taufe?
Wo waren Sirius und Leah jetzt? Zurück in New York? Oder ganz wo anders?
Tonks umarmte ihren Mann liebevoll. Auch sie weinte. „Das ist alles so unfair.“ Remus nickte. „Ja, das ist es.“
„Lass uns zu ihnen gehen.“ Tonks sprang auf. Remus aber schüttelte den Kopf. „Nein Tonks.“ „Ja aber… sie brauchen uns. Mehr denn je.“ „Da hast du Recht. Aber ich respektiere Sirius’ und Leahs Wunsch. Sie wollen in Ruhe gelassen werden. Glaub mir. Sie werden sich bei uns melden. Schon bald.“
Niedergeschlagen sank Tonks zurück auf den Stuhl. „Aber… wir müssen ihnen doch helfen. Sie können doch nicht allen ernstes ihren Sohn alleine beerdigen. Er ist doch noch so klein. Er…!“ Tonks schluchzte auf und nun war es an Remus seine Frau tröstend an sich zu drücken.
„Leah und Sirius schaffen das. Da bin ich mir völlig sicher.“
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*vorsichtig um die ecke guck*
Seid ihr mir böse? Bitte nicht. Wenn ich das nicht gemacht hätte, wäre mein ganzes Konzept für den weiteren Verlauf der Story dahin gewesen.
Bitte nehmt es mir nicht übel. Ihr dürft mir meinetwegen verbal in den A...! treten. Aber bleibt mir weiter treu.
Ich denke ich habe Brooklyns Tod ganz gut beschrieben. Nur so hat er es verdient zu gehen. Was meint ihr?
Ganz liebe Grüße
eure Sophia
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