von Sophia Black
Es wird traurig. Hoffe dennoch auf Kommis.
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Sirius kehrte nach unten zurück und fand Harry und Hermine im Salon. Sie hatten Emma mitgenommen und sahen auf als Sirius den Raum betrat. Man sah ihm an dass er geweint hatte. Doch wusste Harry dass er Sirius jetzt nicht mit einer einfachen Umarmung trösten konnte. Also sah er einfach zu wie sein Pate zur Anrichte ging, sich einen Feuerwhiskey nahm, sein Glas leerte und sich dann auf die große weiße Couch fallen ließ.
Minutenlang sprach niemand ein Wort, bis Hermine die Stille nicht mehr aushielt.
„Wie geht es Leah?“, fragte sie zaghaft und schien sich kaum zu trauen Sirius anzusehen.
Dieser aber sah sie an und lächelte. „Leah schläft. Und ich hoffe es bleibt auch so. Sie hat genug durchgemacht für heute.“ Harry und Hermine nickten, auch wenn sie noch nicht wirklich kapiert hatten was im Krankenhaus passiert war.
„Sirius? … Was ist los?“ Erstmal konnte Sirius darauf nicht antworten. Er sah stumm in sein Glas, dass er in den Händen drehte. Er schien es hypnotisieren zu wollen und driftete in seine eigene kleine Welt ab. Nach zwei Minuten aber sah er mit tränenden Augen zu den beiden Jugendlichen auf.
„Brooklyn, er wird sterben.“ Sirius’ Stimme versagte und seine Hand zitterte so heftig, dass sein Glas auf dem edlen Parkett zerbarst. Doch interessierte es ihn überhaupt nicht. Der Animagus ließ sich zur Seite fallen und rollte sich auf der Couch ein. Mit leerem und immer noch tränenverschleiertem Blick sah er zur Seite. Sein Körper erbebte vor unterdrückten Schluchzern.
Ganz vorsichtig setzte sich Harry neben seinen Paten und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. Sirius regte sich nicht. Ließ es einfach geschehen. Nach einiger Zeit richtete er sich auf und sah zu Hermine, die Emma auf dem Arm hatte, die genau wie ihre Mutter schlief.
„Gib sie mir mal.“ Hermine erhob sich und übergab Sirius seine Tochter. Zusammen mit dem kleinen Bündel setzte sich Sirius wieder auf die Couch und drückte Emma an sich. Die Kleine schlief immer noch und so ließ sich Sirius nach hinten sinken. Emma bettete er an seiner Schulter.
Kurze Zeit später war auch Sirius eingeschlafen. Lächelnd betrachteten Hermine und Harry das Bild. Es sah so friedlich aus, wie Vater und Tochter da auf dem Sofa saßen und schliefen. Hermine verschwand kurz und kehrte mit einer Wolldecke zurück. Behutsam deckte sie Sirius zu und achtete darauf, dass er, wie auch Emma es bequem hatten. Dann zog sie Harry aus dem Zimmer, löschte das Licht und schloss die Tür.
Als Hermine und Harry am nächsten Morgen in den Salon kamen, fanden sie Sirius in genau der gleichen Position wie sie ihn am Abend zurückgelassen hatten. Als Sirius die Tür aufgehen hörte, wachte er auf und sah sich noch verschlafen um. Emma regte sich an seiner Schulter und zauberte ihrem Vater sofort ein Lächeln aufs Gesicht.
Er nahm sie runter und hob sie hoch. „Guten Morgen mein Schatz. Gut geschlafen?“
Sirius gab Emma ein Küsschen und die Kleine strahlte.
„Morgen!“ Sirius drehte sich um und lächelte. „Morgen ihr zwei. Wart ihr das mit der Decke?“ Hermine nickte. „Wir hätten euch niemals auseinander bekommen.“ Sirius nickte. „Nimmst du sie kurz?“ „Klar.“ Harry nahm das Baby auf den Arm und begrüßte Emma nun ebenfalls, während Sirius sich streckte und aufstand. „Lasst uns frühstücken.“ Er ging zu Harry und wollte ihm gerade seine Tochter abnehmen, als Hermine ihn aufhielt.
„Du gehst jetzt duschen. Wir kümmern uns um den Rest.“ Sirius nickte dankbar und wollte gerade in Richtung Bad verschwinden, als Harry sich zu Wort meldete. „Äh… Sirius?“ Hermine und sein Pate drehten sich zu Harry um und mussten beide sofort losprusten als sie den schwarzhaarigen sahen. Er hielt Emma mit ausgestreckten Armen von sich und verzog das Gesicht.
„Da scheint jemand eine neue Windel nötig zu haben was?“ Lachend nahm Sirius Harry Emma wieder ab und nahm sie mit nach oben, wo er ihr eine neue Windel verpasste. In der Zwischenzeit zauberten Harry und Hermine mit den Hauselfen ein wunderbares Frühstück.
Sirius betrat eine halbe Stunde später mit Emma auf dem Arm die Küche, die schon vom Duft nach frischen Brötchen und Kaffee erfüllt war. Der Tisch war gedeckt. „Hey, das sieht ja super aus. Danke.“ Sirius setzte Emma in ihre Schale und nahm selbst am Tisch Platz.
Wendy verteilte gerade den Kaffee, als eine ziemlich verschlafen aussehende Leah den Raum betrat. „Morgen.“ Alle blickten auf und Leah trottete zu Emma, um sie mit einem Kuss zu begrüßen. „Na Süße, gut geschlafen?“ „Oh das hat sie mit Sicherheit“, meinte Sirius nur und betrachtete seine Frau. Diese sah auf und das erste was sie sah waren die grinsenden Gesichter von Harry und Hermine. „Was ist jetzt so witzig?“, fragte sie während sie sich neben Sirius setzte und nach dem Kaffee griff.
„Emma ist gestern Abend an meiner Schulter eingeschlafen. Kurze Zeit später ich ebenfalls. Und die beiden waren wohl zu faul mich zu wecken und ins Bett zu schicken.“
„Ey, so war es gar nicht“, empörte sich Harry. „Ihr beiden saht einfach so niedlich aus zusammen. Da dachten wir lassen wir euch lieber schlafen.“ Leah musste nun auch lachen und gab Sirius einen Kuss. „Was soll das denn? Findest du das gerecht?“ „Gerecht ist das falsche Wort mein Schatz. Aber sie haben Recht. Emma und du seht wirklich süß zusammen aus wenn ihr schlaft.“ „Na danke!“ Sirius nahm einen Schluck Kaffee und im ersten Moment glaubten alle drei dass er beleidigt sei. Doch drehte sich Sirius wieder zu Leah um und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. „Ich kann euch doch gar nicht böse sein. Aber ihr hättet eure Gesichter sehen sollen.“ Sirius lachte schallend und alle stimmten mit ein. Für einen Moment war die Sorge um ihr Kind aus Leahs und auch Sirius Gesicht verschwunden.
Doch währte die Ausgelassenheit nicht lange. Denn während die fünf zusammen saßen, Leah war gerade dabei Emma zu stillen, klingelte das Telefon. Wendy wollte schon laufen, doch Sirius hielt sie auf. „Lass mal, ich geh schon.“ Er erhob sich und verließ die Küche. Die anderen frühstückten in aller Seelenruhe weiter und unterhielten sich über den gestrigen Tag. Hermine und Harry erzählten, dass sie in New York gewesen waren und wie toll die Stadt sei. So völlig anders als London.
Keinem war aufgefallen, dass Sirius die Küche wieder betreten hatte. Doch als Leah ihren Mann im Türrahmen stehen sah, erstarrte sie mitten in der Bewegung. Sirius war weiß wie eine Wand. Und wieder zitterte seine Hand, in der er noch immer den Telefonhörer hielt.
Leah gab Emma an Hermine weiter und stürmte auf ihren Mann zu. „Sirius, was ist los?“, flüsterte sie, doch Sirius antwortete nicht. Plötzlich war eine gedämpfte Stimme aus dem Telefon zu hören. „Hallo?“ Sirius reagierte nicht. Auch nicht als Leah ihn fragend ansah und ihm den Hörer abnahm.
„Hallo, wer ist denn da?“ „Mrs. Black? Hier ist Dr. Hall.“ Leah schluckte. „Ist was mit Brooklyn?“ „Ich würde sie bitten sofort in die Klinik zu kommen.“ Leah aber dachte gar nicht daran das Gespräch ohne eine Erklärung zu beenden. „Was ist passiert?“ „Bitte. Kommen sie in die Klinik. Das geht nicht am Telefon.“ „Dr. Hall. Sie sagen mir jetzt sofort was mit meinem Kind passiert ist.“ Sie hörte den Arzt sich räuspern. „Es tut mir wirklich Leid. Aber ihr Sohn liegt im Sterben.“ Jetzt ließ auch Leah den Hörer fallen und sank auf die Knie. Erst gestern hatte sie erfahren dass ihr Sohn sterben würde. Und jetzt? Jetzt lag er im Sterben? Das konnte einfach nicht wahr sein.
Harry und Hermine, die nach wie vor am Tisch saßen, sahen überrascht und besorgt auf als sie Leah zu Boden sinken sahen. Sirius stand zur Salzsäule erstarrt einfach nur da und sah ins Leere. Er stand völlig unter Schock.
Urplötzlich aber kam Bewegung in ihn und er drehte sich wieder um. Leah sah auf und sah ihrem Mann nach. „Wo willst du hin?“ Sirius musste nicht antworten. Er zog sich schon seine Jacke an. „Wo bleibst du denn?“ Leah eilte ihm nach und nahm ihm ihre Jacke ab. Ohne ein Wort an ihre Freunde zu verlieren verließen Sirius und Leah das Manor. Einen verwirrten Harry und eine verwirrte Hermine zurücklassend.
Da keiner von beiden in der Lage war zu fahren, ergriff Sirius kurzerhand Leahs Arm und apparierte mit ihr direkt ins Krankenhaus.
Eine der Krankenschwestern, die gerade über den Flur liefen, schrak zusammen als das Ehepaar Black wie aus dem Nichts vor ihr auftauchte.
„Wie… Was?“ Sirius sah zu der Schwester, sagte aber nichts entschuldigendes, sondern sagte nur er müsse sofort zu seinem Sohn. Die Schwester war aber noch so verwirrt, dass es Sirius nicht schnell genug ging und er Leah hinter sich her zur Kleiderkammer zog.
In Windeseile zogen die beiden sich an und rannten zur Intensivstation, wo ihnen schon Dr. Hall entgegenkam.
„Das ging jetzt aber schnell. Wie…?“ „Wo ist mein Sohn?“, fiel Leah dem Mediziner ins Wort. Der deutete auf die Tür und die Blacks traten ein.
Brooklyn lag in seinem Brutkasten als wäre alles völlig normal. Doch nichts war normal. Sirius und Leah standen vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens. Traurig und verzweifelt betrachteten sie ihren Sohn. Als Dr. Hall zu ihnen kam, drehte sich Leah mit Tränen in den Augen an.
„Darf ich… darf ich ihn rausnehmen?“ Zu ihrer Überraschung nickte der Arzt und öffnete den Brutkasten, um Brooklyn herauszuheben. Er legte ihn Leah in den Arm und der Kleine, obwohl so schwach, sah seine Eltern strahlend an. Leah und Sirius rannen die Tränen so über die Wangen und Leah streichelte ihren Sohn liebevoll. „Hey mein Kleiner.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, was Brooklyn nur noch mehr strahlen ließ. Und wieder flossen die Tränen in Strömen. „Kommen sie später noch mal bei mir vorbei. Dann besprechen wir alles in Ruhe“, sagte der Arzt und verließ das Zimmer.
Sirius und Leah genossen die Zeit mit ihrem Sohn. So nah wie heute waren beide ihn noch nicht gewesen. Brooklyn sah so zerbrechlich aus und strahlte dabei wie der Sonnenschein. Immer wieder fragte sich Leah warum gerade ihn ein solches Schicksal ereilen musste. Doch fand sie darauf nur eine Antwort.
Sirius, der Leahs Gedanken erraten haben musste, legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und sah sie an. Er machte ihr keine Vorwürfe. Das würde er niemals tun. Und ist es noch so schwer. Schließlich würde er seinen Sohn verlieren, der nicht einmal drei Monate alt werden sollte. Wie Sirius das verarbeiten, geschweige denn akzeptieren sollte wusste er selbst noch nicht. Aber er wusste dass er es nur mit Leah gemeinsam schaffen würde. So wie sie gemeinsam schon so viel geschafft hatten.
Leah konnte sich nur schwer von ihrem Sohn trennen und wollte ihn gar nicht mehr hergeben. Erst als Brooklyn wieder eingeschlafen war, legte sie ihn zurück in den Brutkasten und machte sich abermals mit Sirius auf den Weg zu Dr. Hall.
Der Arzt erwartete sie bereits und bat sie in sein Büro, wo sie wieder vor dem Schreibtisch Platz nahmen.
„Es tut mir wirklich Leid. Aber der Zustand ihres Sohnes hat sich in der letzten Nacht noch einmal drastisch verschlechtert. Bis wir ein geeignetes Spenderherz finden ist es längst zu spät. Und außerdem sind Säuglingsherzen zudem extrem schwer zu bekommen. Es müsste schon ein Wunder geschehen um Brooklyn noch zu retten.“
„Und was sollen wir tun? Sollen wir unserem Sohn einfach beim Sterben zusehen?“ „Sie müssen der Realität ins Auge blicken Mrs. Black. Ihr Sohn wird innerhalb der nächsten vier Wochen sterben.“ Dieses Mal riss sich Leah immens zusammen. Sie wollte nicht schon wieder weinen. Sie wollte stark sein. Auch Sirius schluckte seine Tränen hinunter und trat mit einer Bitte an den Arzt heran, die für ihn selbst absolut absurd klang.
„Gibt es eine Möglichkeit, dass wir Brooklyn mit nach Hause nehmen? Er soll nicht hier…!“ Sirius verschluckte den Rest des Satzes, doch hatte Dr. Hall ihn verstanden.
„Hören sie. Ihr Sohn, auch wenn er wach ist, wird von Maschinen am Leben erhalten. Wie stellen sie sich das vor? Wir können ihn in dem Zustand nicht entlassen. Unmöglich.“
„Bitte Dr. Hall. Er hat noch nicht einmal seine Schwester kennen gelernt. Er soll in Würde von uns gehen wenn er schon gehen muss.“ Der Arzt wollte den Kopf schütteln, doch bei Leahs traurigem Gesicht konnte er es nicht. „Gut, ich werde mir etwas einfallen lassen. Aber versprechen kann ich nichts.“
Leah und Sirius erhoben sich. „Danke.“ Sie verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg nach Hause. Beide wollten Brooklyn nach Hause holen. Dass in Leahs Hinterkopf noch eine andere Idee schlummerte, erwähnte sie zunächst nicht. Nicht ahnend, dass auch Sirius diese Idee im Kopf herumspukte.
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Oh nein, Brooklyn wird also sterben! Verurteilt mich ruhig dafür. Rechne mit Kritik. Freue mich dennoch sehr auf eure Kommentare. Immer her damit!
Eure Sophia
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