von Alfadas
5. Turbolenzen: Teil 1
Am nächsten Morgen wurde Harry sehr unsanft geweckt.
PLATSCH!
Prustend, mit Wasser in den Augen, saß Harry kerzengerade in seinem Bett und starrte eine feixende Ginny an, welche noch den Wassereimer in der Hand hielt.
„Na Warte! Das bekommst du zurück!“, zischte Harry Ginny an, während er sich das restliche Wasser aus den Augen rieb.
„Das lässt du schön bleiben!“, warnte ihn Ginny.
Du bist selbst Schuld, das du dich gerade fühlst, wie ein Schwamm!“, antwortet sie ihm.
„Ach und warum bitte?“
„Na weil du gestern gefragt hast ob du mit mir trainieren kannst und das Training beginnt in genau 5 Minuten!“
„Oh…Aber warte mal, das ist noch lange kein Grund, mir einen Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht zu schütten!“, regte sich Harry sofort wieder auf.
„Stimmt, das ist es nicht, auch wenn es sehr amüsant war! Aber du hast geschlafen wie ein Stein! Ich hab dich gerufen, geschüttelt und hätte was weis ich was mit dir machen können! DU BIST EINFACH NICHT AUFGEWACHT!“, empörte sich Ginny.
Nun war es mal wieder soweit. Harry wurde rot.
„Was hast du denn sonst noch gemacht?“ „Na ich habe dich schon mal zum trainieren umgezogen.“, antwortete sie ihm mit einem todernstem Gesichtsausdruck.
„Du hast WAS?“, schrie Harry und lupfte ungläubig seine Decke um zu sehen, ob noch alles so war, wie er es zurückgelassen hatte.
Verwundert starrte er auf dieselbe Boxershorts, welche er gestern Abend nach dem Duschen angezogen hatte.
Ginny hatte ihn nicht umgezogen.
Sein Blick flog wieder zu Ginny, welche sich gerade am Boden kringelte und sich vor Lachen gar nicht mehr einkriegen wollte.
„Du… d… du hast das echt geglaubt?“, presste Ginny zwischen den Zähnen hervor, während sie sich krampfhaft den Bauch hielt, da er vor lauter Lachen das schmerzen angefangen hatte. „Übrigens hübsche Aussicht!“
Wieder einmal knallrot im Gesicht, lies Harry die Bettdecke wieder sinken, da er sie die ganze Zeit über hochgehalten hatte.
Es sich aber plötzlich anders überlegend, schlug er die Decke zurück und stieg, nur mit seinen Shorts bekleidet aus dem Bett.
Mit großen Augen sah Ginny ihn an, während er, betont langsam, zu seinen Kleiderschrank schlenderte, frische Wäsche und einen Jogginganzug herauszog und sich auf den Weg ins Bad machte.
Dort angekommen, lehnte er sich erst einmal gegen die Wand und atmete tief durch.
Das hatte ihn doch sehr viel Überwindung und Disziplin gekostet, um nicht schnell aus dem Zimmer zu stürzen, sondern es betont langsam und „cool“ zu machen.
Ginny hingegen starrte immer noch auf die Tür, durch welche Harry eben verschwunden war.
>War das da wirklich gerade mein Harry? So selbstbewusst habe ich ihn ja noch nie gesehen! Moment mal! Seid wann ist es MEIN Harry?<, verwirrt über sich selbst und über ihren Angebeteten verlies sie sein Zimmer und steuerte ihres an, um sich schon mal warm zu machen.
Nach kurzer Zeit betrat auch Harry ihr Zimmer und staunte nicht schlecht. Es war im wesendlichen genauso eingerichtet, wie seines nur waren bereits ein paar mehr persönliche Gegenstände zu sehen und auch einen gewissen „weiblicher Touch“ konnte man nicht leugnen.
„Also was machen wir?“, fragte er sie.
„Nun, zuerst einmal machen wir uns warm! Das werden wir nun täglich machen und danach trainiert jeder, was er will. Ob nun Muskel- oder Ausdauertraining ist im wesendlichen egal.
Stell dich einfach vor den magischen Bodytrainer und sprich laut aus, was du machen willst. Danach wendet das Teil irgendeinen Zauber auf dich an. Du spürst dann ein leichtes Kribbeln, während es feststellt, was du körperlich bereits drauf hast und ein Trainingsprogramm zusammenstellt.
Mit diesem Programm kommst du bald an dein gewünschtes Ziel, sei es nun Ausdauer- oder Muskeltraining, wenn du dich daran hältst.
Harry tat wie ihm befohlen und stellte sich eine Art Mischung zwischen den beiden Zielen zusammen, und trainierte drauf los.
Ginny tat es ihm gleich.
Den restlichen Tag verbrachten sie gemeinsam, wie auch die folgenden.
Die Zwillinge bekamen sie fast gar nicht zu Gesicht, da diese schon sehr früh in den Laden runter gingen und diesen erst sehr spät schlossen.
Ihr Tagesablauf war eigentlich immer gleich.
Früh morgens erst Training, dann die Morgenwäsche, welcher sich das Frühstück anschloss. Danach machten sie entweder die Winkelgasse oder Muggellondon unsicher.
Die beiden hatten viel Spaß miteinander und kamen sich immer näher, merkten dabei aber nicht, das Fred oder George sie öfters beobachteten, um erstens auf sie aufzupassen und zweitens, um zu erkunden, ob und wie Nahe sie sich schon gekommen waren.
Die Zwei hatten längst bemerkt, das Ginny und Harry perfekt zueinander passten und wollten sie nun auch zusammen haben.
Da Ginny und Harry sich allerdings sehr viel Zeit mit dem Zusammenkommen ließen, beschlossen sie, ein wenig nachzuhelfen.
-2 Wochen nach der Ankunft Harrys bei den Weasleys-
„Ginny? Harry?“, schall Freds Stimme früh am Morgen durch die Wohnung.
Die Gerufenen traten beide leicht verschwitzt aus Ginny`s Zimmer.
Fred grinste diabolisch: „Na ich hoffe, ich habe euch zwei nicht bei was Wichtigem unterbrochen?“
Doch zu seiner Überraschung reagierten die zwei anders als geplant.
Statt rot zu werden und rumzustottern, wie er erhofft hatte, antwortete Harry: „Ja! Also mach hinne, wir wollen weitermachen! Was gibt es denn?“
Geschockt von dieser Aussage und dem Selbstbewusstsein, das Harry gerade zeigte erwiderte Fred erst einmal … gar nichts.
Ginny grinste nur.
Harry hatte sich in der Zeit, in der er hier war deutlich verändert. Sehr zu seinem Vorteil wie sie fand.
Denn er war nicht nur sehr viel Selbstbewusster geworden, er sah auch besser aus!
Seine leicht geduckte Haltung hatte er durch eine gerade, aufrechte ersetzt und die neuen Muskeln unter seinem T-Shirt waren auch deutlich zu erkennen.
Seine Schultern waren breiter geworden und seine grünen Augen erinnerten immer mehr an Smaragde.
Sie leuchteten sehr intensiv und bei besonderen Momenten, in denen Harry besonders glücklich oder auch wütend war, glühten sie regelrecht.
Kurzum fand Ginny, er sah viel Männlicher aus.
Auch psychisch hatte er sich wieder verändert.
Er war deutlich ausgelassener als früher und seine trüben Gedanken, die er am Anfang, als Ginny, Fred und George ihn abgeholt hatten, gezeigt hatte waren verschwunden.
Er hoffte nun nicht mehr auf seinen baldigen Tod, sondern erfreute sich seines momentanen Lebens.
Fred hatte seine Sprache inzwischen wohl wieder gefunden: „Was ich sagen wollte“, überspielte er seine (seltene) Sprachlosigkeit, „ihr müsst heute Abend euch irgendwo anders die Zeit vertreiben! Angelina und Katie kommen zu Besuch und George und ich möchten nicht, dass ihr da … äh …“
„Stört?“, vollendete Harry den Satz.
„Ist gebongt!“
„Ist es?“, unterbrach Ginny Harry leicht irritiert.
„Die können uns doch nicht einfach rauswerfen!“, empörte sie sich.
„Las die Zwei doch ihren Spaß haben! Wir machen uns dann auch einen schönen Abend!“
Innerlich frohlockte Harry, denn er hatte sowieso vorgehabt Ginny heute seine Gefühle zu „beichten“ und was lud besser dazu ein als ein romantischer Spaziergang mit anschließendem Restaurantbesuch?
Am Abend bat er Ginny sich hübsch zu machen, da er vorhabe mit ihr in ein Restaurant zu gehen.
Als sie jedoch aus dem Bad kam, verschlug es ihm die Sprache.
Sie trug ein trägerloses, eng anliegendes, schwarzes Kleid mit seitlichen Gehschlitzen.
Dazu passende schwarze Schühchen und eine kleine Schwarze Handtasche.
Ihr Haar hatte sie leicht gelockt und eine kleine, vorwitzige Strähne fiel ihr ins Gesicht.
„Wow!“, war das einzige was Harry dazu sagen konnte.
Er kam sich neben ihr direkt schäbig vor.
Er trug ein weißes Hemd, welches er offen gelassen hatte. Eine weiße Hose und ein schwarzes T-Shirt unter dem Hemd. Auch er trug schwarze Schuhe.
Ginny kam zu ihm hin, beuge sich zu ihm vor und flüsterte in sein Ohr: „Danke! Du siehst auch gut aus!“
Harry überwand seinen geschockten Zustand schnell und bot ihr seinen Arm an: „Darf ich die Dame bitten?“
„Aber gerne!“, antwortete sie und hackte sich bei ihm unter.
Sie verließen die Wohnung, in welcher die Zwillinge gerade eifrig dabei waren etwas zu Essen für ihre Angebeteten zu kochen.
Oder besser zusammenzubrauen, denn so wie sie die Zutaten für ihr Essen in die Töpfe und Pfannen warfen, konnte man glatt meinen, sie brauten einen Zaubertrank.
Fred und George bemerkten gar nicht, wie sie sich verabschiedeten und die Wohnung verließen.
Sie schlenderten zum Tropfenden Kessel und verließen die Winkelgasse durch diesen in Richtung Muggellondon, wo Harry in einem noblen Restaurant in einem Park, welcher in der Nähe des Tropfenden Kessels lag einen Tisch für zwei reserviert hatte.
Sie bemerkten nicht, die Gestalt, die sich aus dem Schatten der Nokturngasse löste und ihnen folgte.
Auf dem Weg durch den Park blieb Harry plötzlich stehen und bedeutete Ginny es ihm gleich zu tun. ´
„Was ist?“, fragte sie ihn, doch er starrte nur in den wolkenlosen Nachthimmel und beobachtete den Mond.
Ein tiefer Seufzer entwich seiner Kehle und er wand seinem Blick Ginny zu.
„Ginny ich muss dir was sagen!“
Ginny wollte etwas erwidern, doch er gebot ihr durch eine rasche Handbewegung zu schweigen.
Er brauchte all seinen Mut für die nächsten Sätze und wusste nicht, ob er sie raus bekam, wenn Ginny ihn dauernd unterbrach.
„Ginny ich…Mir ist in der letzten Zeit, die wir zusammen verbracht haben, eines klar geworden. Du bist für mich nicht das, was ich die ganze Zeit über dachte.“
Ginny`s Augen weiteten sich. >Könnte er mir das wirklich antun?<
„Du bist viel mehr!“
Ginny entspannte sich wieder und freute sich darauf, was nun gleich folgen würde.
„Ich dachte früher du wärst für mich wie eine Schwester, aber das stimmt nicht! Ginny ich habe mich in dich verl…“ Doch weiter kam er nicht.
Ginny hatte ihm einen Finger auf die Lippen gelegt und gebot ihm zu schweigen.
„Du brauchst es nicht sagen! Ich fühle genauso!“, hauchte sie, während ihr Gesicht seinem immer näher kam.
Kurz bevor sie ihn berührte stockte sie. Er neigte leicht den Kopf und schloss die Augen. Auch sie schloss die Augen und sie überbrückten die fehlenden Zentimeter.
Seine, leicht rauen Lippen berührten die ihren, welche zart und weich waren und es war, als würde die Sonne aufgehen und nur für sie scheinen.
Ginny saugte leicht an seiner Unterlippe und es gefiel ihm, denn er öffnete leicht den Mund und forderte mit seiner Zunge Einlass, welchen sie sofort gewährte.
In einem wilden Tanz umspielten sich ihre Zungen. Es schien Ewigkeiten zu vergehen, doch da auch die beiden, momentan glücklichsten Menschen auf der Erde, Luft zum Atmen brauchten lösten sie sich wieder voneinander. Ginny strahlte ihn an und versank in seinen hell leuchtenden, grünen Augen.
Doch er schlang einen Arm um ihre Hüfte und drückte sie leicht weiter.
„Komm, das Essen wartet.“, flüsterte er ihr ins Ohr, während er sie sanft weiter schob, „wir haben noch den ganzen Abend, die nächsten Tage, Wochen, Monate vielleicht auch Jahre Zeit uns in die Augen zu schauen, aber die Reservierung gilt nur bis 22 Uhr!“, zwinkerte er ihr zu.
Glücklich strahlend betraten sie das schicke Restaurant und setzten sich an ihren Tisch.
Sie hatten gerade bestellt, als mit einem lauten Knall die komplette Linke seitliche Wand weggesprengt wurde und viele vermummte Gestalten, mit Todessermasken auf ihren Gesichtern und gezückten Zauberstäben in das Restaurant stürmten.
TBC
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel