
von Vöna
Re-Kommis:
@all: Es tut mir sehr Leid, aber ich hab heute nicht ganz so viel Zeit und ich muss ja noch an der FF arbeiten. Deshalb bekommt ihr heute "nur" einen Gemeinschafts-Re-Kommi. Ich hoffe, das geht in Ordnung! Ich danke euch, dass ihr so fleißig, so treu und vor allem so begeistert seid!!!! *nochmehrKekseundSchokoladeverteil*
Hab euch lieb! *bussi*
Vöna
Nu aber los:
22. Kapitel
Die beiden Freundinnen verzogen sich in die hinterste Ecke des Restaurants, um ungestört weiter reden zu können. Ginny versuchte immer wieder, Hermine davon zu überzeugen, George Bescheid zu sagen. Doch Hermine lehnte das kategorisch ab. Irgendwann gab Ginny auf und sie redeten über Schwangerschaft, Kinder, heiraten usw.
„Am Anfang musst du alle zehn Minuten pinkeln gehen!“, weissagte Ginny und steckte sich eine Gabel Nudeln in den Mund.
„Alle zehn Minuten? Ach was...“, widersprach Hermine. Ginny schluckte ihre Nudeln runter und nickte energisch.
„Doch! Glaub mir! Harry dachte, ich spinne, aber wir konnten keine lange Autofahrt mehr hinter uns bringen, ohne eine Pause zu machen!“ Hermine lachte.
„Und jetzt zum Ende hin?“ Ginny verdrehte die Augen.
„Noch schlimmer!! Der Kleine liegt genau auf der Blase....“ Hermine lächelte, als Ginny sich über den Bauch strich. Sie schien das vollkommen unbewusst zu machen.
„Ginny?“, sagte Hermine nun ernst und als Ginny sie fragend ansah, fügte sie hinzu: „Hast du Angst? Vor der Geburt, meine ich.“ Ginny schien kurz zu überlegen, doch dann antwortete sie:
„Ein wenig schon, ja. Aber wir haben ganz andere Möglichkeiten als die Muggel mit ihren komischen Spritzen oder wie die Dinger heißen. Meine Mum sagt, so schlimm sei es nicht und wenn man erst mal das Baby im Arm hält, ist eh alles vergessen. Darauf stütze ich all meine Hoffnung!“ Ginny lachte und Hermine stimmte ein.
Hermine schaffte tatsächlich eine ganze Portion Lasagne und war froh, dass ihr Magen nicht mehr rebellierte. Jetzt, wo sie wusste, dass sie nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich war, war dieser Umstand eine wahre Erleichterung. Sie zwang sich einfach dazu und war erstaunt, dass es wirklich funktionierte.
Als sie das Essen beendet hatten, verabschiedeten sie sich voneinander und apparierten jeweils nach Hause.
Als Hermine in ihrer Wohnung eintraf, wurde sie erneut nachdenklich. Alleine im Wohnzimmer zu sitzen, ließ ihre Stimmung wieder ein wenig sinken. Als sie mit Ginny im Restaurant gesessen hatte, kam ihr alles gar nicht mehr so schwer vor, doch jetzt... Die Zweifel und die Verzweiflung kamen mit einem Mal zurück. Seufzend ließ sie sich ein Bad ein und stieg in die Badewanne. Das warme Wasser lockerte ihre verspannten Muskeln und streichelte ihre Seele. Sofort fühlte sie sich besser. Wie von selbst wanderte ihre Hand auf ihren Bauch. Vorsichtig streichelte sie mit den Fingerspitzen darüber. Ihre Haut war glatt und fest. Noch, rief sie sich in Erinnerung und lächelte. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie sie in ein paar Monaten aussehen würde. Versuchshalber streckte sie den Bauch heraus und machte ein Hohlkreuz. Weil sie sich selbst lächerlich vorkam, lachte sie und legte sich wieder bequem hin. Ihr Handfläche legte sich schützend auf ihren Unterleib.
„Hallo du“, flüsterte sie. Ja, sie war auf der einen Seite wirklich glücklich und freute sich sogar richtig. Aber andererseits war da wieder die Angst und das Bedauern. Sie versuchte sich vorzustellen, wie ihre Zukunft aussehen würde, wenn das Baby da wäre. Sie könnte nicht mehr arbeiten gehen. Bei diesem Gedanken musste sie plötzlich lachen. Sie stellte sich vor, wie sie mit einem Kugelbauch einem Todesser hinterherjagte und versuchte ihn zu kriegen. Unvorstellbar! Das ginge nicht. Sie wurde wieder ernst. Aber den ganzen Tag im Büro sitzen und Papierkram erledigen? Naja, vor der Geburt ginge das wahrscheinlich, aber dann? Ginny hatte auch bis vor kurzem noch gearbeitet. Jetzt war sie im Mutterschutz und würde danach zu Hause bleiben. Harry verdiente genug, so dass das kein Problem war. Aber Hermine war alleine. Sie hatte keinen Harry... und auch keinen George. Ihr Herz krampfte zusammen, als sie an George dachte. Vielleicht sollte sie wirklich von hier weggehen. Sie wollte ihn nicht mehr sehen. Sie konnte es nicht. Außerdem wollte sie ihm nicht immer das Kind unter die Nase reiben. Sie wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen oder Unterhalt von ihm. Sie liebte ihn und deswegen wünschte sie sich, dass er glücklich würde. Egal wo, egal mit wem. Natürlich tat das weh, aber grade weil sie ihn liebte, wollte sie nur das Beste für ihn. Deswegen wollte sie gehen. In einem anderen Land würde es ihr leichter fallen, selbst wenn sie dafür ihre Freunde verlassen musste. Dieser Gedanke brannte ein Loch in ihre Seele. Ihre Freunde waren alles, was sie hatte. Ihre Eltern waren in Australien geblieben. Hermine hatte sie zwar nach dem Krieg gesucht und gefunden, doch hatte es ihnen dort so gut gefallen, dass sie geblieben waren. Zuerst war Hermine sehr traurig darüber gewesen, aber inzwischen war es in Ordnung. Sie vermisste sie zwar immer noch, aber sie hatten guten Kontakt und telefonierten mindestens einmal in der Woche miteinander. Außerdem konnte Hermine zu ihnen apparieren, wann immer sie wollte.
Hermine war jedoch nach London zurückgekehrt, denn Ron war natürlich dort geblieben. Außerdem alle ihre anderen Freunde und ihr Job. Seit dem hatte sie Arthur und Molly Weasley als ihre „Ersatzfamilie“ angesehen. Sie hatten sie wie selbstverständlich aufgenommen und Molly hatte sie genau so bemuttert, wie ihre eigenen Kinder. Manchmal hatte Hermine das Gefühl, den leeren Platz, den Fred hinterlassen hatte, aufzufüllen. Nur um Missverständnissen vorzubeugen: NIEMAND könnte Molly ihr Kind ersetzen!!! Und das würde Hermine auch nie in den Sinn kommen, doch sie war zu einem Teil dieser Familie geworden. Sie jetzt zu verlassen war ein schwerer Schlag. Aber sie sah keine andere Möglichkeit.
In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte. Blieb nur noch die Frage: Wohin? Doch auch diese Wahl war schnell entschieden. Sie würde zu ihren Eltern gehen. Gleich morgen früh würde sie ihnen eine Eule schicken und gleichzeitig auf der Arbeit um ihre Versetzung in das Zaubereiministerium von Australien bitten. Sie würde ein gutes Zeugnis bekommen, da war sie sich sicher. Und dann würde sie nach Australien gehen. Allein...!
Naja, nicht ganz alleine, rief sie sich in Erinnerung und streichelte ihren Bauch...
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