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Snape, Severus

(engl. Snape, Severus)

"Ich kann euch lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut, sogar den Tod verkorkt – sofern ihr kein großer Haufen Dummköpfe seid, wie ich sie sonst immer in der Klasse habe." (HP1, 8)

Professor Severus Snape ist ein Zaubertrankmeister und Hauslehrer von Slytherin (HP1, 7). Er wurde am 9. Januar1 als Sohn der reinblütigen Hexe Eileen Prince und des Muggels Tobias Snape geboren (HP6, 30).

Er ist ein eher mittelgroßer (HP5, 24), dünner Mann mit schwarzen, fettigen und schulterlangen Haaren (HP2, 5), die ihm über die fettige Stirn (HP4, 25) seines schmalen, fahlhäutigen Gesichtes fallen (HP3, 5). Hinter diesem Vorhang aus Haaren versteckt glitzern (HP5, 26) seine kalten schwarzen Augen (HP4, 18) an seiner markanten (HP5, 4), übergroßen (HP4, 12) Hakennase (HP1, 5) entlang und künden von einem scharfen, berechnenden Verstand (HP2, 11).

Umspielt von einem Paar beweglicher Brauen (HP5, 32) drücken diese Augen mindestens soviel Hass und Häme aus, wie sie tagtäglich über seine dünnen Lippen kommen (HP4, 27).

Seine Stimme ist so fassettenreich wie faszinierend. Für gewöhnlich eisig (HP2, 5), unfreundlich (HP4, 36) und drohend (HP5, 24), ist sie je nach Bedarf und Laune auch ölig (HP1, 12) und sanft (HP1, 16) oder höhnisch (HP5, 17), abfällig (HP2, 11) und hämisch (HP2, 9), doch mit kaum mehr als einem Flüstern gelingt es ihm, eine Klasse ruhig zu halten (HP1, 8).

Unheil verkündend gleitet er daher wie eine große Fledermaus (HP2, 11), immer den Eindruck erweckend, dass er mit seinen langen, gelben (HP4, 18), dünnen Fingern (HP5, 24) seinen Zauberstab aus der Innentasche (HP5, 24) seines schwarzen Umhangs (HP4, 27) zieht. Da fällt es schwer, zu glauben, dass er nicht mit Vampiren verwandt ist2.

Den erwachsenen Severus Snape unterscheidet heute kaum etwas von dem jungen, halbblütigen (HP6, 30) 3 Slytherinschüler1, der in den 70er Jahren in Hogwarts zur Schule ging4. Aus dem mageren, blassen Jungen mit dem fettigen, dunklen Haar von damals (HP5, 28), der als Erstklässler mehr Flüche beherrschte als die Hälfte der Schüler im siebten Jahr (HP4, 27) und der keine Gelegenheit ausließ, seinem Erzfeind James Potter einen Fluch aufzuhalsen (HP5, 29), wurde der sadistische Lehrer von heute5.

Seit 1981 unterrichtet er in Hogwarts Zaubertränke (HP5, 17). Sein Klassenraum befindet sich tief unten in den Kerkern (HP1, 8), wo es im Winter so feucht und kalt ist, dass sich der Atem der Schüler über ihren Köpfen zu einem Nebelschleier zusammenzieht (HP1, 12). Aber aufgrund seines enormen Wissens um die dunklen Künste (HP4, 27) bewirbt er sich seit jeher für den Posten des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Der Schulleiter Albus Dumbledore hat ihm diesen speziellen Wunsch bisher allerdings immer verweigert (HP5, 17), da zu befürchten steht, dass dies das Schlimmste aus Snape hervorbringen würde6. Erst in Harry Potters sechstem Schuljahr kann Snape die Zaubertränke gegen diesen Posten tauschen (HP6, 8).


Harry Potter und der Stein der Weisen


"Ruhm ist eben nicht alles." (Snape - HP1, 8)

Dies bekommt Harry Potter gleich in seiner ersten Zaubertrankstunde zu spüren. Nachdem Professor Snape den Erstklässlern erklärt hat, dass es in seinem Unterricht nur wenig albernes Zauberstabgefuchtel geben wird, fragt er Harry verschiedene Zaubertrankzutaten und -rezepturen ab. Da Harry ihm nicht antworten kann, macht er seinen berühmten Schüler gleich mit seiner Lieblingsbeschäftigung bekannt: Gryffindor Punkte in der Hauswertung abziehen. Bereits am Ende dieser Stunde hat er Harry davon überzeugt, dass er ihn hasst. (HP1, 8)

Doch Snapes Hass ist nicht der einzige Grund, weshalb er sich Harrys ständigem Misstrauen gewiss ist. Als Professor Quirrell an Halloween in die Große Halle stürmt und den Schulleiter über einen Troll in Kenntnis setzt, den er in den Kerkern gesehen hat, missachtet Snape die Anweisung Dumbledores und geht schnellen Schrittes hinauf in den dritten Stock. Dort läuft er unbemerkt an Harry Potter und Ron Weasley vorbei, die auf der Suche nach Hermine Granger sind, um sie vor dem Troll zu warnen. (HP1, 10)

Snape hat an diesem Tag versucht, an dem dreiköpfigen Hund Fluffy vorbeizukommen, der im dritten Stock eine Falltür bewacht. Da es ihm schwer fällt, auf alle drei Köpfe gleichzeitig zu achten, fügt ihm der Hund eine blutende Fleischwunde zu, die ihn hinken lässt. Hausmeister Argus Filch hilft ihm abends im Lehrerzimmer dabei, das Bein zu verbinden. (HP1, 11)

Immer darauf erpicht, einen Schüler beim Übertreten der Schulregeln zu erwischen, durchsucht er während der Weihnachtsferien 1991 mit Filch die Schule, als ihm der Hausmeister einen Eindringling in der Verbotenen Abteilung der Bibliothek meldet. Sie finden jedoch niemanden. (HP1, 12)

Während Harrys erstem Quidditchspiel – Gryffindor gegen Slytherin – verdächtigt Hermine den Zaubertrankmeister, dass er Harrys Nimbus 2000 verhext, schreitet zur Tat und setzt Snapes Umhang kurzfristig in Brand, um ihn abzulenken. Der Professor erfährt nie, dass sie es war, und später stellt sich sogar heraus, dass Snape einen Gegenfluch gemurmelt hat, um Harry zu retten. (HP1, 11 und HP1, 17)

Um Harry Potter besser schützen zu können , agiert Snape beim zweiten Quidditchspiel – Gryffindor gegen Hufflepuff – sogar als Schiedsrichter, was er zuvor noch nie gemacht hat (HP1, 17).

Nach dem Quidditchspiel verlässt Snape das Schloss und verschwindet im Verbotenen Wald, wo er Professor Quirrell auf einer schattendunklen Lichtung trifft, um ihn nach dessen Fortschritten bei der Suche nach dem Stein der Weisen zu fragen. Gleichzeitig versucht er die Loyalität seines Kollegen zu ergründen (HP1, 13).

Wie Harry Potter, Ron Weasley und Hermine Granger herausfinden, ist Snape nämlich nicht derjenige, der sich des Steins der Weisen bemächtigen will, sondern gehört zu der Gruppe der Lehrer, die den Stein der Weisen durch verschiedene Zauber schützen. Sein Zaubertrank-Rätsel, das Harry Potter und seine Freunde auf der Suche nach dem Stein der Weisen lösen müssen, hat es dabei wirklich in sich. (HP1, 16)


Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Im September 1992, zum Schuljahresbeginn, wähnt sich Professor Snape der Erfüllung eines Herzenswunsches nah, als Harry Potter mit seinem Freund Ron Weasley den alten Ford Anglia von Mr Weasley nach Hogwarts fliegt und damit in der Peitschenden Weide landet (HP2, 5).

Snape findet die beiden, als sie durch ein Fenster in die Große Halle spähen, und zitiert sie sofort in sein mit Regalen und Einmachgläsern voll gestopftes Büro, zu dem man über eine schmale Treppe gelangt. Dieser Weg führt auch hinunter in die Kerker, doch die Tür zum dem dunklen, kalten Raum liegt bereits auf halbem Wege in dem dunklen Gang. (HP2, 5)

Mit dem Abendpropheten vor den Augen seiner Schüler herumfuchtelnd, wirft er ihnen vor, dass sie von sechs bis sieben Muggeln gesehen worden sind und droht ihnen mit dem Schulverweis. So gut gelaunt wie noch nie holt er Professor McGonagall hinzu, da nur sie als Hauslehrerin der beiden Jungen berechtigt ist, eine Entscheidung in der Angelegenheit zu treffen. Doch er hat Dumbledore in seiner Rechnung vergessen – der Schulleiter spricht nur eine Verwarnung gegen die beiden Gryffindor-Schüler aus und kündigt ihnen Strafarbeiten an, worauf Professor Snape ein Gesicht macht, als sei Weihnachten gerade abgesagt worden. (HP2, 5)

Sein Haus ständig bevorzugend, erteilt er dem Slytherin–Team die Erlaubnis, auf dem Quidditch-Feld zu trainieren, damit sie ihren neuen Sucher – Snapes Lieblingsschüler Draco Malfoy – ausbilden können, obwohl Oliver Wood das Feld bereits für Gryffindor reserviert hatte (HP2, 7).

Und Snapes Rache an Harry für den missglückten Schulverweis lässt nicht lange auf sich warten. Als man die versteinerte Mrs Norris findet und der Hausmeister Harry Potter verdächtigt, der Täter zu sein, da wirft Snape überraschend aber hämisch ein, dass Harry und seine Freunde vielleicht nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren, fragt jedoch genauso listig, warum er überhaupt in diesem Gang war und nicht beim Halloween-Fest. Da er den Eindruck gewinnt, dass sein berühmter Schüler nicht die ganze Wahrheit sagt, schlägt Snape vor, dass man Harry zur Strafe für eine Weile aus dem Quidditch-Team ausschließen sollte. (HP2, 9)

In seinem Unterricht erwähnt Professor Snape vor den Zweitklässlern, dass sich das genaue Rezept zur Herstellung des Vielsafttrankes in dem Buch "Höchst Potente Zaubertränke" nachlesen lässt, welches sich Hermine Granger später unter einem Vorwand aus der Verbotenen Abteilung ausleiht. Um den Vielsafttrank herzustellen, benötigt man unter anderem Baumschlangenhaut und Zweihorn-Horn. Beide Zutaten befinden sich nur in Snapes privaten Vorräten und veranlassen Harry dazu, in einer Zaubertrankstunde für Ablenkung zu sorgen, damit Hermine diese Dinge unbemerkt stehlen kann. Snape verdächtigt Harry, dass er für das Filibuster-Feuerwerk in Goyles Schwelltrank verantwortlich ist, kann es jedoch nicht beweisen und verabreicht erst einmal an alle Schüler einen Abschwelltrank gegen die hässlichen Beulen. (HP2, 10 und HP2, 11)

Dass Severus Snape sich nicht nur als Experten für Zaubertränke sieht (HP2, 9), sondern auch mehr von Verteidigung gegen die dunklen Künste versteht, als der Fachlehrer Gilderoy Lockhart, zeigt er eindrucksvoll, als er seinen nach Ansehen heischenden Kollegen in einem Schauduell mit "Expelliarmus" entwaffnet und durch den Raum fliegen lässt. Zu weiteren Duellierübungen stellt er Harry Potter und Draco Malfoy als Paar zusammen und teilt Hermine der Slytherin-Schülerin Millicent Bulstrode zu. Neville Longbottoms Zauberkünste stellt Snape so schlecht dar, als stünde zu befürchten, dass man seinen Duellpartner Justin Finch-Fletchley anschließend in einer Streichholzschachtel in den Krankenflügel tragen muss. Als die Schüler wild mit Flüchen um sich schießen, obwohl sie einander nur entwaffnen sollen, beendet er verschiedene Zauber mit dem Spruch "Finite Incantatem". Doch auch Snape kann dem Regelbruch nicht widerstehen und gibt seinem Liebling Draco Malfoy Tipps für das Vorführduell mit Harry. Draco schickt Harry mit "Serpensortia" eine wütende Schlange auf den Hals und sein Hauslehrer genießt den Anblick des erschrockenen Potter. Snape bietet sich an, die Schlange zu entfernen, kommt tatsächlich aber erst dazu, nachdem Harry auf Parsel mit ihr gesprochen hat. (HP2, 11)

In der Nacht, als Hagrid nach Askaban geschickt wird, schiebt Snape mit einigen anderen Lehrern und den Vertrauensschülern in den Gängen Wache, da mittlerweile auch Hermine Granger und Penelope Clearwater angegriffen und versteinert aufgefunden worden sind. Während es einige Schüler beunruhigt, dass unter den Opfern jetzt auch eine Vertrauensschülerin ist, wird Professor Dumbledores Suspendierung (HP2, 14) zumindest von den Slytherin-Schülern als positiv aufgefasst. Draco Malfoy geht sogar soweit, Snape während des Unterrichts eine Bewerbung um den Posten des Schulleiters vorzuschlagen. Da er Dumbledore aber nur als beurlaubt betrachtet und ihn bald zurück erwartet, beantwortet er diesen Vorschlag mit einem dünnlippigen, gekünstelten Lächeln und treibt die Klasse zur Eile an, da er sie hinüber zu Kräuterkunde begleiten muss und anschließend auch zu Professor Lockharts Unterricht. (HP2, 15)

Als Ginny Weasley in die Kammer des Schreckens entführt wird, folgt Snape dem Aufruf von Professor McGonagall und findet sich mit den anderen Lehrern im Lehrerzimmer ein. Der einzige Lehrer, der sich verspätet, ist Lockhart. Doch der Zaubertrankmeister nutzt die Chance, sich ein wenig an dem verhassten Kollegen dafür zu rächen (HP2, 16), dass dieser der ganzen Schule angeboten hat, Professor Snape um eine Vorführung zur Herstellung eines Liebestrankes zu bitten (HP2, 13). Lockharts Prahlereien noch im Ohr, preist er diesen als den Mann der Stunde, während die übrigen Lehrer Lockhart auffordern, es endlich mit dem Monster aufzunehmen. (HP2, 16)


Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Professor Snape kümmert sich nicht darum, wie viel seine Schüler an Hausaufgaben zu erledigen haben oder unter welchen Bedingungen sie das tun müssen. So interessiert es ihn im Sommer 1993 auch wenig, dass Harry Potter seinen Aufsatz über Schrumpeltränke nur unter großen Schwierigkeiten schreiben kann, weil die Dursleys seine Schulsachen gleich zu Ferienbeginn immer wegschließen. (HP3, 1)

In Harrys dritten Schuljahr stellt sich heraus, dass es noch eine weitere Person gibt, die Severus Snape mit dem ansonsten nur für Harry reservierten blanken Hass ansieht – Professor Remus Lupin, der in diesem Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet (HP3, 5). Doch ansonsten zeigt Hogwarts Zaubertrankmeister kaum ein anderes Verhalten als sein Übliches, außer dass er seinen Lieblingsschüler Draco Malfoy noch bevorzugter behandelt. Als Draco von dem Hippogreif Seidenschnabel angegriffen und verletzt wird und in den Unterricht zurückkehrt, komplimentiert er ihn nicht nur mit ungeahnter Höflichkeit auf seinen Platz, er befiehlt zudem Ron Weasley, Dracos Gänseblümchenwurzeln klein zu schneiden, und Harry, Dracos Schrumpelfeige zu schälen. Snapes Gemeinheiten gegenüber Neville Longbottom gehören ebenfalls zu den Angewohnheiten, die er über die Ferien nicht abgelegt hat. Als der verängstigte Schüler eine Schrumpflösung herstellt, welche seine Kröte Trevor in Snapes Hand zu einer perfekten Kaulquappe schrumpfen lässt, zieht er Gryffindor zur Strafe fünf Punkte in der Hauswertung ab, weil Hermine Granger ihm verbotenerweise dabei geholfen hat. (HP3, 7)

Aber damit enden die Gemeinheiten gegenüber Neville an diesem Tag nicht. Professor Lupin führt seine Klasse zwecks einer Übung an einem Irrwicht ins Lehrerzimmer, wo Snape Neville im Hinausgehen vor der ganzen Klasse bloßstellt, indem er Lupin vor dem großen Ungeschick des Jungen warnt. Zu allem Überfluss geht die Nachricht von Nevilles Irrwicht nicht unbemerkt an Slytherins Hauslehrer vorüber, denn gemessen an seinem Zorn hat Snape vernommen, dass dieser besagte Irrwicht seine Gestalt annimmt - in den Kleidern von Mrs Longbottom, Nevilles Großmutter. (HP3, 7)

Auch Professor Lupin scheint vor Snapes Groll nicht sicher zu sein, aber Harrys Befürchtung, dass er Remus Lupin mit einer dampfenden Flüssigkeit vergiften will, um dessen Posten als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu bekommen, stellen sich als falsch heraus. In der Tat hält Lupin es für ein großes Glück, mit Professor Snape zusammen zu arbeiten, da es nicht viele Zauberer gibt, die den neu entdeckten (HP3, 8) Werwolftrank herstellen können. (HP3, 18)

Am Abend von Halloween entgeht es auch Snape nicht, dass das Portrait der Fetten Dame von Sirius Black zerstört worden ist (HP3, 8), und gemeinsam mit dem Hausmeister Argus Filch und den anderen Lehrern durchsucht er das gesamte Schloss nach dem entflohenen Gefangenen. Als er Dumbledore in der Großen Halle trifft, um Bericht über die Durchsuchung zu erstatten, bemerkt er aber offenbar nicht, dass er von Harry, Ron und Hermine belauscht wird, die in dieser Nacht aus Sicherheitsgründen in der Halle schlafen müssen. Allerdings verstehen sie die Anspielungen nicht, mit denen Snape seine Vorbehalte bezüglich der Besetzung des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste erneut beim Schulleiter vorbringt. Später glaubt der grollende Lehrer sogar all seine Bedenken bestätigt, als er Lupin in die Heulende Hütte verfolgt und dort auch Sirius Black findet. (HP3, 9 und HP3, 18)

Auf Sirius Black hat Snape einen ganz besonderen Groll, der sich auf einen Vorfall aus der gemeinsamen Schulzeit bezieht. Sirius, der im gleichen Jahrgang wie Snape in Hogwarts zur Schule ging, hegte eine ganz besondere Abneigung gegen Snape, und ließ ihn bewusst in eine tödliche Falle tappen2. Er verriet Snape, wie er an der Peitschen Weide vorbeikommt, da es den Slytherinschüler brennend interessierte, wohin Madam Pomfrey den Schüler Remus Lupin brachte, als er sie einmal kurz vor Vollmond mit dem Jungen über die Ländereien gehen sah. Aber Snape entkam der Falle, aus der ihn ausgerechnet James Potter, sein Erzfeind und Blacks bester Freund, rettete. Und auch wenn Professor Dumbledore ihm verbot, je ein Wort darüber zu verlieren, so wusste Severus Snape seit jenem Tag, dass Remus Lupin ein Werwolf ist. (HP3, 18)

In einer Vertretungsstunde und entgegen dem hartnäckigen Protest der Schüler, der Gryffindor insgesamt zwanzig Punkte in der Hauswertung kostet und Ron Strafdienst in der Krankenstation, unterrichtet er über Werwölfe. Er hofft, jemand würde erkennen, dass Professor Lupin ein Werwolf ist (HP3, 17), und gibt der Klasse außerdem einen zwei Rollen Pergament langen Aufsatz zum Thema "Wie man einen Werwolf erkennt und tötet" auf. (HP3, 9). Doch nur Hermine Granger erkennt Lupins Symptome (HP3, 17), da sie die einzige ist, die den Aufsatz fertig hat, bevor Professor Snape auf Lupins Drängen hin die Aufhebung der Hausaufgabe bewirkt. (HP3, 10)

Die Erfolge seines Hauses beziehungsweise Misserfolge der anderen Häuser, insbesondere beim Quidditch, scheinen Severus Snape eine große Wohltat zu sein und er erinnert seine Kollegin McGonagall offensichtlich gern an Slytherins Triumphe (HP1, 9). So ruft er ihr auch Anfang 1994 ins Gedächtnis, dass Gryffindor bei einer Niederlage gegen Slytherin zum achten Mal in Folge den Quidditch-Pokal nicht bekommen würde (HP3, 12). Doch in diesem Jahr unterliegt Slytherin in dem entscheidenden Spiel, zu dem er wie der Rest der zweihundert Slytherins einen grünen Umhang trägt, mit zweihundertunddreißig zu zwanzig Punkten - und verliert damit auch den Pokal (HP3, 15).

Am dritten Hogsmeade–Wochenende des Schuljahres begegnet der Zaubertranklehrer Harry Potter gleich zweimal. Beim ersten Mal trifft er auf ihn und Neville Longbottom in dem Gang bei der einäugigen Hexe und schickt die Jungen zurück in ihren Turm. Auf die Idee, dass Harry kurz darauf mit seinem Tarnumhang nach Hogsmeade verschwindet, kommt er erst, als Draco Malfoy ihm aufgeregt berichtet, er habe Harrys Kopf in dem Zaubererdorf gesehen. Snape erwischt Harry, als der gerade wieder aus dem Buckel der einäugigen Hexe heraus geklettert ist, und stellt ihn in seinem Büro zur Rede. Dort teilt er Harry mit, wie erstaunlich ähnlich er seinem Vater James Potter sei – ebenso arrogant und ebenso sehr darauf erpicht, die Regeln zu brechen, die nur für die "Normalsterblichen" da sind, die kein gewisses Talent im Quidditch haben. (HP3, 14)

Durch die Erinnerung erst richtig wütend geworden, zwingt er Harry, seine Taschen auszuleeren, und hat starke Zweifel daran, dass die Tüte von Zonkos tatsächlich von Ron Weasley stammt. Und als Snape feststellt, dass dem Jungen offenbar mehr an dem "alten Stück Pergament" liegt, als er vorzugeben versucht, vermutet er, irgendeinem Trick auf die Schliche gekommen zu sein. Daraufhin befiehlt Professor Severus Snape dem Pergament, das Wissen, das es verbirgt, preiszugeben – nur, um verspottet zu werden:

"Mr Moony erweist Professor Snape die Ehre und bittet ihn, seine erstaunlich lange Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute herauszuhalten. [...]
Mr Krone kann Mr Moony nur beipflichten und möchte hinzufügen, dass Professor Snape ein hässlicher Schaumschläger ist. [...]
Mr Tatze wünscht sein Befremden kundzutun, dass ein solcher Dummkopf Professor wurde. [...]
Mr Wurmschwanz wünscht Professor Snape einen schönen Tag und rät dem Schleimbeutel, sich die Haare zu waschen.
" (HP3, 14)

Wutentbrannt und ein Werk Schwarzer Magie vermutend, ruft er Professor Lupin durch den Kamin zu sich, der kurz darauf aus dem Feuer steigt und dem ungläubig dreinblickenden Snape erklärt, dass es sich bei dem Pergament tatsächlich um einen Scherzartikel handelt, den Harry von seinem Freund Ron bekommen hat (HP3, 14).

Das wahre Geheimnis des Pergaments offenbart sich ihm erst, als er am Abend nach den Abschlussprüfungen in Lupins Büro kommt, um ihm einen Becher des Werwolftrankes zu bringen. Ein kurzer Blick auf die "Karte des Rumtreibers", die aufgeschlagen auf Lupins Schreibtisch liegt, genügt ihm und er verlässt das Schloss, um seinem Kollegen in den Tunnel unter der Peitschenden Weide zu folgen. Unter Harrys Tarnumhang verborgen, betritt er die Heulende Hütte (HP3, 18) und mit den glühenden Augen eines Besessenen tritt er den beiden Männern gegenüber, in denen er bereits zwei weitere Gefangene für Askaban sieht – Remus Lupin und Sirius Black. Zuerst fesselt und knebelt er seinen verhassten Kollegen mit Seilen aus seinem Zauberstab und als Sirius Lupin zu Hilfe eilen will, ist Snape offenbar bereit, den geflohenen Häftling zu töten. Auch bei Harry, Ron und Hermine ist er sich sicher, dass er sie bald durch einen Schulverweis los sein wird, da sie in seinen Augen so ziemlich alle Schulregeln gebrochen haben, die es gibt, und sich außerdem in Gesellschaft eines Werwolfes und eines verurteilten Mörders befinden. (HP3, 19)

Snape, der darauf gehofft hat, Black als Erster in die Finger zu bekommen, um sich an ihm rächen zu können, denkt nicht, dass Sirius mit hinauf zum Schloss kommt. Er hält es eher für möglich, dass ihm die Dementoren zuvor einen Kuss geben. Doch Harry, Ron und Hermine nehmen das irre Flackern in Snapes Augen zum Anlass, ihren Lehrer gemeinsam mit "Expelliarmus" zu entwaffnen, was ihn gegen eine Wand schleudert, an der er ohnmächtig und leicht verletzt herunterrutscht. Seinen Zauberstab nimmt Sirius Black anschließend an sich, um den Animagus Peter Pettigrew in einen Menschen zurück zu verwandeln. (HP3, 19)

Doch das bekommt Severus Snape nicht mit. Immer noch bewusstlos bindet Professor Lupin ihn mit "Mobilcorpus" an unsichtbare Fäden, sodass er wie eine schlaffe Kasperlepuppe mit baumelndem Kopf ein paar Zentimeter über dem Boden schwebt. Von seinem eigenen Zauberstab in der Schwebe gehalten, dirigiert ihn Sirius Black aus der Heulenden Hütte hinunter in den Tunnel und hinaus ins Freie. Dabei schlagen Snapes Füße immer wieder gegen die Stufen und sein Kopf scheuert an der Tunneldecke entlang. (HP3, 19 und HP3, 20)

Auch draußen im Freien entgehen ihm einige entscheidende Vorfälle, denn auch als sein lebloser Körpers gegen Lupin, Ron und Pettigrew rempelt, die vor ihm plötzlich zum Halt kommen, wacht er nicht aus seiner Ohnmacht auf. Erst nachdem Harry die Dementoren am Seeufer verjagt hat und diese ihre Posten an den Toren wieder eingenommen haben, kommt Snape wieder zu sich. Mit den vier schwebenden Tragen, auf die er den verletzten Ron und die bewusstlosen Dementorenopfer Harry, Sirius und Hermine gehievt hat, geht er hinauf zum Schloss, wo er dem Zaubereiminister Cornelius Fudge und dem Schulleiter Bericht erstattet. Fudge, der erleichtert ist, dass Black endlicht gefasst ist, verspricht Snape für seine Tat mindestens einen "Orden des Merlin, zweiter Klasse", doch reagiert der Zaubereiminister in puncto Harry nicht so, wie der Lehrer es sich erhofft hat. (HP3, 20 und HP3, 21)

Severus Snape erinnert Dumbledore an einen Black, der bereits im Alter von sechzehn Jahren zu einem Mord bereit war, womit er beim Schulleiter aber keine Zweifel an Blacks Geschichte über die nächtlichen Ereignisse hervorrufen kann. Während Snape mit Fudge über die zügige Ausführung des Dementorenkusses spricht und sich schon im Tagespropheten hoch gelobt sieht, bemerkt er nicht, dass Dumbledore tatsächlich die von ihm befürchteten Scherereien macht. Nicht wissend, dass Harry und Hermine eine Zeitreise unternehmen, um Sirius zu retten, ist er doch fest davon überzeugt, dass Harry für dessen Flucht verantwortlich ist, da man in Hogwarts weder apparieren noch disapparieren kann. (HP3, 22)

Am Morgen nach Blacks zweiter Flucht erzählt er seinen Slytherin-Schülern, dass Professor Lupin ein Werwolf ist, der daraufhin seine Kündigung bei Dumbledore einreicht und seine Koffer packt. Lupin vermutet, dass es Snape, dem Respekt und Anerkennung sehr wichtig sind (HP3, 19), schwer getroffen hat, den "Orden des Merlin" nun doch nicht zu bekommen. Und dass Lupin nicht angeklagt wurde, Black geholfen zu haben, habe das Fass schließlich zum Überlaufen gebracht. (HP3, 22)


Harry Potter und der Feuerkelch

Nach Sirius Blacks Flucht ist es Professor Snape offenbar gelungen, während der Sommerferien im Jahr 1994 neue Höhen der Gemeinheit zu erklimmen. Denn als Neville Longbottom es in Snapes Unterricht schafft, seinen sechsten Kessel einzuschmelzen, lässt ihn der Zaubertrankmeister zur Strafe eine Stunde lang gehörnte Kröten ausnehmen und entlässt ihn als komplettes Nervenbündel. Ron wünscht sich anschließend, Professor Moody würde Snape zur Strafe, ähnlich wie Draco Malfoy, in eine gehörnte Kröte verwandeln und ihn zwischen den Wänden seines Kerkers hin und her klatschen lassen (HP4, 14), doch da Professor Dumbledore denkt, dass das Leben viele verschiedene Lehren bereithält, zu denen auch solche fiesen Lehrer wie Snape gehören, mischt er sich in dessen Erziehungsmethoden nicht ein7.

Am Tag von Halloween wird Harry Potter zum vierten Champion des Trimagischen Turniers ernannt, welches in Harrys viertem Jahr in Hogwarts stattfindet (HP4, 16). Snape sieht darin einen erneuten Regelbruch des berühmten Schülers und macht kein Geheimnis daraus, dass er nicht an Harrys Unschuld glaubt. Da Dumbledore den Jungen aber an dem Turnier teilnehmen lässt (HP4, 17), hat nicht nur Harry unter der Bestrafung durch Professor Snape und die Slytherins zu leiden. Als es vor den Kerkern zu einem Streit zwischen Harry und Draco kommt, dessen Leidtragende aber Goyle und Hermine sind, schickt Snape den Slytherin-Schüler in die Krankenstation, während er an Hermines durch den Fluch wachsenden Zähnen angeblich keinen Unterschied zu vorher feststellen kann. In dem protestierenden Lärm der Gryffindors kann er gerade genug heraushören, um Gryffindor dafür 50 Punkte abzuziehen und Harry und Ron zwei Stunden Nachsitzen zu verordnen, in denen sie Rattenhirne einpökeln müssen. Einzig und allein Colin Creeveys Ankündigung, dass die Champions zu einem Fototermin kommen sollen, hindert Snape daran, Harry am Ende dieser Stunde zu vergiften. (HP4, 18)

Beim Weihnachtsball, der für den Zaubertrankmeister keinen Grund darstellt, der Klasse weniger Hausaufgaben aufzugeben (HP4, 22), sieht sich Snape einem Igor Karkaroff gegenüber, der ihn verblüfft fragt, ob er nicht registriert habe, dass das Zeichen (HP4, 23) – das Dunkle Mal (HP4, 36) - in den vergangenen Monaten immer deutlicher geworden ist. Er rät Karkaroff zur Flucht und bietet ihm an, eine Ausrede für ihn zu finden (HP4, 23). Snape, der wie Karkaroff ein ehemaliger Todesser ist (HP4, 30), will aber in Hogwarts bleiben (HP4, 23). Selbst ein späterer Besuch des Durmstrang-Schulleiters in Snapes Unterricht, bei dem Karkaroff auf ein Gespräch besteht und ihm demonstrativ seinen linken Unterarm präsentiert, kann daran nichts ändern, sondern ruft im Gegenteil maßlose Wut bei Snape hervor (HP4, 27).

Auf der Suche nach der Quelle des Lärms, den Harrys Goldenes Ei in einer Nacht verursacht, kommt Professor Snape an seinem Büro vorbei und stellt fest, dass darin die Fackeln brennen und eine Schranktür offen steht, woraus er schließt, dass jemand sein Büro durchsucht hat. In seinem langen grauen Nachthemd vor Zorn rasend rennt er an den Fuß der Treppe, wo er auf Filch trifft. Snape glaubt nicht, dass der Poltergeist Peeves in sein Büro eingedrungen ist, da er dieses immer mit einem Fluch versiegelt, den nur ein Zauberer brechen kann. Als Professor Moody, der ehemalige Auror, hinzu kommt und andeutet, Snape habe etwas in seinem Büro zu verstecken, läuft dieser ziegelrot an und bemerkt, dass Dumbledore ihm vertraut. Doch Moody lässt so schnell nicht locker und als er von Flecken redet, die nie wieder raus gehen, packt sich Snape krampfartig an den linken Unterarm. Gegenüber seinem neugierigen Kollegen gibt er an, dass er einen Schüler der Tat verdächtigt, da schön öfter Trankzutaten aus seinen privaten Vorräten gestohlen worden seien. Und als er das fallengelassene Pergament auf der Treppe bemerkt, kommt er zu der Überzeugung, dass Harry hinter alledem steckt. Nachdem er jedoch eine Weile wie ein Blinder auf der Treppe nach Harry getastet hat, geht er wieder zu Bett und erklärt Moody, er sei nur an der Sicherheit des Jungen interessiert. (HP4, 25)

Rita Kimmkorns Artikel über "Harrys stummes Herzeleid" in der Ausgabe der "Hexenwoche", die er unter dem Tisch seiner Schüler findet, veranlasst Professor Snape zu einer Reihe von Gemeinheiten gegenüber Harry und Hermine. Zu den schnell abgezogenen zwanzig Punkten kommt noch eine Vorlesung der besonderen Art hinzu. Mit einem unangenehmen Lächeln auf den Lippen, mit zahlreichen Kunstpausen und unter bissigen Kommentaren liest er den Artikel laut vor der ganzen Klasse vor, wodurch er noch schlimmer klingt, als er ohnehin schon ist. Als weitere Strafe setzt er Harry direkt vor sein Pult, von wo aus er den Jungen mit Provokationen dazu bringen will, ihm den Einbruch in sein Büro zu gestehen. Als das nicht wirkt, präsentiert er Harry ein kleines Kristallfläschchen mit einer vollkommen klaren Flüssigkeit – Veritaserum, ein äußerst mächtiges Wahrheitselixier, dessen Gebrauch sehr strengen Richtlinien des Ministeriums unterliegt – und droht ihm, es versehentlich über Harrys abendlichen Kürbissaft ausrutschen zu lassen. (HP4, 27)

Gemeinsam mit den Professoren McGonagall und Dumbledore kommt Snape gerade rechtzeitig hinzu, als der angebliche Professor Moody Harry Potter im Büro des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste über die Rückkehr des Dunklen Lords befragen will. Dumbledore, der aus dem Verhalten des Mannes schließt, dass er jemand anderer als Alastor Moody ist, schickt seinen Zaubertrankmeister, ihm das stärkste Wahrheitselixier zu besorgen, das er hat, und die Hauselfe Winky aus der Schulküche herauf zu holen. Snape, der die Aufträge des Schulleiters einigermaßen verwundert erledigt, kehrt bald darauf mit Veritaserum und der Hauselfe zurück und sieht sich vollkommen verblüfft Barty Crouch Junior gegenüber. Nachdem Dumbledore alles Wissenswerte von Crouch Junior erfahren hat, erteilt er Severus Snape erneut einen Auftrag – diesmal soll er Madam Pomfrey und Cornelius Fudge zu dem Büro hinauf bringen, damit der echte Moody behandelt und Crouch vom Minister befragt werden kann. (HP4, 35, HP4, 36)

Dem Zaubereiminister in die Krankenstation folgend berichtet Snape dem Schuleiter in gedämpftem Ton, dass Fudge den Kuss des Dementoren an Crouch zugelassen hat (HP4, 36). Snape, der sich schon vor Voldemorts Sturz Dumbledores Reihen angeschlossen hat und seither nie mehr irgendwelcher schwarzer Umtriebe beschuldigt worden ist (HP4, 30), zeigt Fudge sein immer noch existierendes Todesser-Mal, welches ihm einst – wie allen anderen Todessern auch - von Voldemort eingebrannt worden ist. Doch Fudge verlässt die Schule nicht an Voldemorts Rückkehr glauben wollend, worauf Snape eine weitere Überraschung erlebt. Bis zum Ende von Harrys viertem Schuljahr im Sommer 1995 hat Snape keine Ahnung, dass Sirius Black ein Animagus ist. Vor seinen Augen verwandelt sich der Hund in den Mann, den er seit seiner Schulzeit verabscheut. Dumbledore verlangt von Snape und Sirius, dass sie ihre alten Streitigkeiten begraben und sich gegenseitig vertrauen, da sie nun auf derselben Seite stehen. Und nachdem sie sich zu einem Händedruck überwunden haben, kommt Snape, ein wenig bleicher als sonst, Dumbledores Aufforderung nach (HP4, 36), seine Tätigkeit als Spion (HP4, 30) wieder aufzunehmen. (HP4, 37)


Harry Potter und der Orden des Phönix

Als Harry Potter während der Sommerferien 1995 von einer Eskorte nach London zum Grimmauldplatz Nummer 12 gebracht wird, stellt sich schon bald heraus (HP5, 4), dass Professor Snape tatsächlich als Spion unter den Todessern (HP5, 26) für den Orden des Phönix arbeitet (HP5, 32). Regelmäßig erstattet er im Hauptquartier Bericht, doch anders als einige Ordensmitglieder bleibt er nie zum Essen da (HP5, 4). Er nutzt lediglich jede sich bietende Gelegenheit, um Sirius Black mit bissigen und hämischen Kommentaren zu provozieren, weil Black das Haus nicht verlassen darf, während Snape draußen sein Leben riskiert (HP5, 5). Die Situation zwischen den beiden Männern droht sogar am Ende der Weihnachtsferien zu eskalieren, als Snape sich "Lucius Malfoys Schoßhund" nennen lassen muss, worauf er den Animagus Black einen Feigling nennt (HP5, 24).

Gleich in der ersten Zaubertrankstunde erklärt Snape seinen Fünftklässlern, unter ihnen auch Harry Potter, welche Leistungen er in diesem Jahr von ihnen erwartet, da sie am Ende des Schuljahres ihre Zaubergradprüfungen (ZAG) haben. All jenen Schülern, die weniger als ein "Annehmbar" schaffen, kündigt er von vorneherein sein Missbehagen an. In seine UTZ-Klassen nimmt er nur die Allerbesten auf (HP5, 12), sprich: nur die Schüler, die ein "Ohnegleichen" in ihren ZAG-Prüfungen bekommen haben (HP5, 29). Für ihre erste Aufgabe – der sorgfältig zuzubereitende "Trunk des Friedens" – gibt er der Klasse anderthalb Stunden Zeit. Hausaufgabe wird ein Aufsatz über die Eigenschaften und Anwendungen von Mondstein (HP5, 12), den er nach ZAG-Standard benotet, und für den Ron Weasley ein M ("Mies") bekommt und Harry sogar ein noch schlechteres S für "Schrecklich", während Hermine Granger die drittbeste Note, ein A ("Annehmbar"), erhält (HP5, 15).

Harry, der nie geglaubt hätte, dass er einmal einen anderen Lehrer mehr hassen könnte, muss sich eingestehen, dass Professor Snape in Dolores Umbridge eine ernsthafte Konkurrentin bekommen hat (HP5, 13). Doch auch Snape scheint es an einem gewissen Respekt gegenüber der Großinquisitorin und späteren Schulleiterin zu mangeln. Als Umbridge seinen Unterricht besucht, um seine Beurteilung zu erstellen, macht er die Klasse leise und höhnisch auf sie aufmerksam, und als sie nach seinen wiederholt missglückten Bewerbungen um den Posten des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste fragt, verweist er sie schroff an Professor Dumbledore (HP5, 17). In dieser Stunde scheint Professor Snape die Erwartungen der Großinquisitorin noch zu erfüllen und zu Harrys Glück bemerkt sie auch nicht, dass ihr der Zaubertrankmeister falsches Veritaserum überlassen hat, als sie den Jungen über Sirius Blacks Aufenthaltsort ausfragen will (HP5, 37). Dennoch gelingt es Snape am Abend nach den letzten ZAG-Prüfungen, ihr Missfallen zu erregen. Umbridges Wunsch nach mehr Veritaserum, um Harry Potter auszufragen, kann er angeblich erst nach Ablauf eines Monats erfüllen, da dieses Wahrheitselixier einen vollen Mondzyklus braucht, um zu reifen. Die Schulleiterin sieht darin mutwillige Hilfeverweigerung und setzt ihn auf Bewährung, worauf Snape eine spöttische Verbeugung macht und sich anschickt, ihr Büro zu verlassen (HP5, 32).

Eine Woche vor dem Spiel Slytherin gegen Gryffindor gibt Professor McGonagall keine Hausaufgaben mehr auf, damit die Gryffindors die zusätzliche Zeit zum Trainieren nutzen können, denn sie will den Quidditch-Pokal nicht an Professor Snape überreichen müssen. Professor Snape reserviert im Gegenzug das Quidditchfeld so häufig für Slytherin, dass die Gryffindors Schwierigkeiten haben, überhaupt zum Spielen zu kommen. Auch stellt er sich selbst dann gegenüber den vielen Berichten taub, wonach Slytherins versucht haben, Gryffindor-Spieler auf den Gängen zu verhexen, wenn es dafür vierzehn Augenzeugen gibt. (HP5, 19)

Am Ende der Weihnachtsferien reist Snape zum Grimmauldplatz und teilt Harry mit, dass er ihm auf Dumbledores Befehl hin einmal wöchentlich zusätzlichen Unterricht in seinem Büro geben wird, der am ersten Montag nach den Ferien um sechs Uhr beginnt. Doch Harry bekommt keine Nachhilfestunden in Zaubertränke, wie er insbesondere gegenüber Dolores Umbridge behaupten soll: Professor Snape unterrichtet Harry in Okklumentik, einem unbekannten aber höchst nützlichen Zweig der Magie, der den Geist gegen magisches Eindringen und Beeinflussung versiegelt (HP5, 24), da Voldemort, der hervorragend in Legilimentik ist, mittlerweile die besondere Verbindung zwischen sich und Harry erkannt hat (HP5, 37). Mithilfe dieser Legilimentik, bei der häufig der Augenkontakt entscheidend ist, dringt Snape in die Gedanken seines Schülers ein (HP5, 24), wodurch er nicht nur Zeuge unangenehmer Begegnungen mit Dudley und Tante Magdas Hund wird, sondern auch feststellt, dass Harry seit Monaten von der Tür zur Mysteriumsabteilung träumt (HP5, 37).

Da es Harry erlaubt ist, sich gegen Snapes Angriffe zu verteidigen, gelingt es ihm eines Tages, in Snapes Erinnerungen einzutauchen, und er gewinnt zum ersten Mal einen Eindruck von dessen Kindheit und Jugend. Als der Zaubertrankmeister diese Verbindung schließlich unterbricht, bebt er leicht und ist kreidebleich, denn sein Schüler hätte gar nicht sehen sollen, wie er als Teenager mit seinem Zauberstab Fliegen von der Decke schießt oder sich von einem Mädchen auslachen lassen muss, als er einen bockenden Besen zu besteigen versucht. (HP5, 26)

Snape legt seine Gedanken und Erinnerungen, die Harry offenbar nicht sehen soll, vor Beginn des Unterrichts immer in Dumbledores Denkarium ab (HP5, 26) und fischt sie am Ende der Stunde wieder heraus, um sie behutsam zurück in seinen Kopf zu setzen (HP5, 24).
Doch als Draco Malfoy meldet, dass Professor Umbridge Montague, den Kapitän von Slytherins Quidditch-Team, in einer Toilette eingesperrt gefunden hat und um Snapes Hilfe bittet, verlegt Snape die Stunde und vergisst das Denkarium. Nach einer Weile kehrt er aber von der Schulleiterin zurück und zieht Harry weiß vor Zorn aus dem Denkarium heraus, wobei er Harrys Arm so fest packt, dass dessen Hand allmählich taub wird. Snape befiehlt Harry, niemandem etwas von dem zu erzählen, was er gesehen hat und jagt ihn aus seinem Büro hinaus, in dem er den Jungen nie wieder sehen will. (HP5, 28)

Zu Harrys Unbehagen schließen sich sein Patenonkel und Remus Lupin Hermines Meinung an, dass Snape den Jungen weiter in Okklumentik unterrichten muss, obgleich Harry es als gewissen Fortschritt ansieht, dass Snape ihn seit dem Rauswurf ignoriert und nicht mehr mit Provokationen und hämischen Bemerkungen bei den Trankzubereitungen stört (HP5, 29). Allerdings scheint der Zaubertrankmeister Lupins Drängen nach der Wiederaufnahme des Unterrichts gründlich zu ignorieren, da er Harry keine weiteren Okklumentikstunden erteilt (HP5, 31).

Snapes Erinnerung an seine eigene schriftliche ZAG-Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste und die sich anschließenden Ereignisse am See geben Harry Potter den Eindruck, dass sein Vater James tatsächlich genauso arrogant war, wie Snape es immer behauptet. James und Sirius, die ihren Schulkameraden aus Langeweile und Übermut vor der gesamten Schule demütigen, indem sie ihm erst mit "Ratzeputz" die Flüche auswaschen wollen, so dass Snape Seifenschaum spuckt, und ihn dann und ihn dann (HP5, 28 und HP5, 29) mit "Levicorpus" (HP6, 12) kopfüber in die Luft hängen, sodass jeder seine angegrauten Unterhosen sehen kann, entsprechen rein gar nicht dem wunderbaren Bild von Harrys Vater, welches dem Jungen immer von anderen Seiten vermittelt wird. Nichts ahnend erweckt Snape am Ende sogar Harrys Mitleid, obwohl er dessen Mutter Lily in jener Erinnerung als "Schlammblut" beschimpfte, da Harry aus eigener Erfahrung weiß, wie es ist, von allen angestarrt zu werden. Sirius Black und Remus Lupin erklären diese Situation damit, dass James Potter und Severus Snape einander seit ihrer ersten Begegnung gehasst haben, dass dieses idiotische Verhalten, einander Flüche aufzuhalsen, auf Gegenseitigkeit beruhte und dass Snape vermutlich eifersüchtig auf James Beliebtheit und Talent im Quidditch gewesen ist. (HP5, 28 und HP5, 29)

Harrys versteckten Hinweis, dass Voldemort Sirius Black in der Mysteriumsabteilung festhält, beantwortet Professor Snape in Gegenwart von Dolores Umbridge nur mit dem üblichen, spöttischen Grinsen. Da ihm jedoch andere Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen als Umbridges Feuer, findet er schnell heraus, dass Sirius immer noch wohlbehalten am Grimmauldplatz ist. Als sein berühmter Schüler jedoch nicht aus dem Verbotenen Wald zurückkehrt, alarmiert er Moody, Tonks, Kingsley Shacklebolt und Lupin im Hauptquartier und begibt sich selbst in den Verbotenen Wald, um nach Harry zu suchen. (HP5, 32 und HP5, 37)

Harry Potter und der Halbblutprinz

"'Professor Snape indes', sagte Dumbledore und hob die Stimme, damit sie das ganze Gemurmel übertönte, 'wird der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste'" (HP6, 8)

Nach dem missglückten Versuch der Todesser, die Prophezeiung aus der Mysteriumsabteilung des Zaubereiministeriums zu entwenden (HP5, und HP6, 2), verbringt Snape offensichtlich einen Teil der Sommerferien in seinem Haus, welches sich am Ende der Straße "Spinner’s End" in einer heruntergekommenen, scheinbar verlassenen Muggelsiedlung befindet. (HP6, 2)

Während einer nebligen Nacht wird er dort von Narzissa Malfoy aufgesucht, weil sie um das Wohl ihres Sohnes Draco fürchtet. Nachdem Snape den ebenfalls anwesenden – und sehr neugierigen – Wurmschwanz aus dem mit Büchern gefüllten Wohnzimmer gescheucht hat, trinkt er mit Narzissa und deren misstrauischen Schwester Bellatrix Lestrange auf das Wohl des Dunklen Lords.

Narzissa, die ihn für einen der engsten Vertrauten des Dunklen Lords hält, bittet Snape ihrem Sohn bei einem Auftrag zu helfen, den dieser von Voldemort erhalten hat. Da Snape aber keine Möglichkeit sieht, den Dunklen Lord von seinem Vorhaben abzubringen, geht er im Beisein von Bellatrix mit Narzissa einen Pakt ein – er schwört den Unbrechbaren Schwur. Wenn Draco bei seiner Aufgabe versagt, dann muss Snape sie für ihn vollenden. (HP6, 2)

Das neue Schuljahr bringt wieder einige Veränderungen mit sich – auch für Professor Snape. Nicht nur, dass der Okklumentikunterricht für Harry Potter wegfällt und dass Professor Horace Slughorn, sein Vorgänger als Slytherin-Hauslehrer, aus dem Ruhestand als Lehrer nach Hogwarts zurückkehrt (HP6, 4). In diesem Jahr erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch für Severus Snape – er wird Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste! (HP6, 8)

Was sich nicht ändert, sind die Gehässigkeiten, die er immer wieder von sich gibt. Als er Harry nach dessen Verspätung am Schultor in Muggelkleidung in Empfang nimmt, kann er nicht umhin, dem Haus Gryffindor dafür insgesamt 70 Punkte abzuziehen. Auch Nymphadora Tonks verspottet er mit einer hässlichen Bemerkung über ihren neuen Patronus, und als Harry überlegt, ob er unter seinem Tarnumhang in die Große Halle gehen soll, verbietet Snape ihm dies, damit jeder Harrys blutverschmierte Nase sehen kann (HP6, 8).

Die Unterrichtsstunden von Professor Snape finden nun nicht mehr in den Kerkern statt, sondern im dritten Stock. Dem Klassenraum hat er seine eigene Note aufgezwungen: bei zugezogenen Vorhängen (HP6, 9) sorgen Kerzen für Beleuchtung (HP6, 9 und HP6, 21) in dem düsteren Raum, dessen Wände er mit dunklen, grausigen Bildern geschmückt hat. (HP6, 9)

Die Lektüre von „Im Angesicht des Gesichtslosen“ scheint eher nebensächlich zu sein. Er beginnt seine erste Stunde bei den Sechstklässlern mit einer deutlichen Ansprache an die Klasse, wobei er sich erstaunt darüber zeigt, dass - angesichts der fünf sehr unterschiedlichen Lehrer in diesem Fach - so viele Schüler überhaupt einen ZAG geschafft haben, und bezweifelt, dass sie mit dem UTZ-Pensum zurechtkommen werden. (HP6, 9)

Als Snape den Unterrichtsinhalt beschreibt, spricht er von den Dunklen Künsten in einem liebevoll zärtlichen Ton. Seine Stimme bekommt aber schlagartig einen geringschätzigen Klang, als er Hermines Antwort zu den Vorteilen "Ungesagter Zauber" kommentiert. Sein Eingreifen in Rons und Harrys Übung der ungesagten Zauber bezahlt er mit einem heftigen Sturz gegen ein Pult, als ihn Harrys Schildzauber "Protego" mit unerwarteter Wucht trifft. Eine freche Antwort später rächt er sich an dem "Auserwählten" mit Nachsitzen. (HP6, 9)

Dieses Nachsitzen, welches auf Dumbledores Wunsch (HP6, 10) um eine Woche verschoben wird (HP6, 11), findet am zweiten Samstagabend des Schuljahres in Snapes Büro statt, wohin er Harry durch Demelza Robins bestellt. Ab halb Neun lässt er Harry Flubberwürmer aussortieren, wobei er ihm nicht gestattet Schutzhandschuhe zu tragen. (HP6, 11)

Als neuem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste obliegt es auch seinen Aufgaben, eventuell verfluchte Gegenstände auf dunkle Magie hin zu untersuchen. Aus diesem Grund schickt Professor McGonagall Harry Potter mit dem Opalhalsband zu Snape, welches Katie Bell (HP6, 12) einen längeren Aufenthalt im St. Mungo-Hospital beschert. Snapes Wissen über die dunklen Künste, die Madam Pomfreys Wissen in diesem Fach weit übersteigen, ist es zu verdanken, dass sich der tödliche Fluch nur langsam ausbreiten kann (HP6, 13) und sich Katie bis zum Ende des Schuljahres wieder erholt (HP6, 24).

Kurz vor Weihnachten erhält Severus Snape eine Einladung zu Slughorns Party, wo er unter anderem Luna Lovegood, Sybill Trelawney, Eldred Worple und dessen Vampir-Freund Sanguini begegnet. Das dortige Zusammentreffen mit Argus Filch und Draco Malfoy, der sich nachts im Schloss herum getrieben hat, löst bei Snape allerdings sowohl Wut als auch Beklommenheit aus. Kurz entschlossen stellt er Draco in einem leeren Klassenzimmer zur Rede. Da ihm sein Schüler ausweichend antwortet, versucht er die Wahrheit mittels Legilimentik zu ergründen – was fehlschlägt, da Draco Unterricht in Okklumentik erhalten hat und ein Einmischen von Snape nicht zulassen will. In diesem Schuljahr findet Snape keinen Zugang zu seinem Lieblingsschüler, der sich seiner Autorität trotzig entzieht (HP6, 15).

Ab Februar 1997 nimmt Snape mit McGonagall, Professor Flitwick und Pomona Sprout als Aufsichtperson an den Stunden des alten Apparierlehrers Wilkie Twycross teil. Dabei scheinen ihn Dracos Störmanöver weniger zu stören, als die Tatsache, dass McGonagall seinen Schüler zur Raison ruft (HP6, 18). Rons klägliche Apparierkünste, die er dort beobachten kann, sorgen in seinem eigenen Unterricht für eine spöttische Bemerkung und einen niedergeschlagenen Schüler (HP6, 21).

Albus Dumbledore scheint es nicht besonders zu beunruhigen, als er am Jahresanfang von dem "Unbrechbaren Schwur" zwischen Snape und Narzissa erfährt (HP6, 17). Doch als Ron Weasley am ersten März beinahe an Slughorns vergifteten Wein stirbt (HP6, 18), berichtet Rubeus Hagrid über einen sehr lauten und wütenden Wortwechsel zwischen dem Schulleiter und Snape, der offensichtlich nicht in ausreichendem Umfang Dumbledores Aufforderung nachgekommen ist, in Sachen Opalhalsband nachzuforschen. In diesem Streitgespräch widerfährt Slytherins Hauslehrer eine ungewohnt strenge Behandlung seitens seines ständigen Fürsprechers (HP6, 19).

Während der zweiten Hälfte des Schuljahres wird Severus Snape erneut zum Lebensretter. Als Harry den Fluch "Sectumsempra", den er im Buch des Halbblutprinzen gefunden hat, auf Draco Malfoy anwendet und die Maulende Myrte laut schreiend vom "Mord im Klo!" kundtut, taucht Slytherins Hauslehrer dort auf und schließt Dracos klaffende Wunden mit einem liedähnlichen Beschwörungszauber (HP6, 24). Auch Albus Dumbledore verdankt sein Leben Snapes rascher Hilfe, als er – schwer verletzt durch den Fluch, der auf Vorlost Gaunts Ring lag – nach Hogwarts zurück kehrt (HP6, 23).

Nachdem er Draco in der Krankenstation versorgt weiß, nimmt Snape sich den schreckensbleichen Harry vor und lässt sich von ihm seine Schultasche und sämtliche Schulbücher zeigen. Er hofft das Buch zu finden, in dem Harry die Formel für den schwarzen Fluch versteckt haben könnte. Als er in "Zaubertränke für Fortgeschrittene" den Namen "Runald Waschlab" liest, bezweifelt er, dass dies Harrys Buch ist, kann jedoch nicht das Gegenteil beweisen.

Für das Vergehen an seinem Schützling Draco lässt Snape Harry jeden Samstag bis zum Schuljahresende in seinem Büro mit Nachsitzen verbringen, wobei er ihn Filchs alte Schüler-Sünderkarteien überarbeiten lässt. Der Professor, der sein Büro in den Kerkern behalten hat, empfiehlt Harry, dabei ein besonderes Augenmerk auf die Karteikästen mit den Nummern eintausendzwölf bis eintausendsechsundfünfzig zu werfen. Sie enthalten u.a. ein Vergehen von James Potter und Sirius Black an ihrem Mitschüler Bertram Aubrey. (HP6, 24)

Snapes Treue gegenüber dem Orden des Phönix wird einmal mehr von Harry bezweifelt, als der Lehrer Mundungus Fletcher vor der ganzen Klasse als ungewaschenen Tagedieb bezeichnet (HP6, 21). Und Trelawneys Bericht über einen ertappten jungen Snape, der Dumbledore und die Seherin im "Eberkopf" belauscht und das Gehörte an Voldemort weitergegeben hat, verbessern Snapes Image nicht im Geringsten. Außer Dumbledore glaubt ihm wohl niemand wirklich, welche Reue und welchen Schmerz er angesichts dieses Fehlers empfunden haben will. (HP6, 25)

Im Gegensatz zu Harry, der Snape durch einige Mitglieder der DA (Dumbledores Armee) überwachen lässt (HP6, 25), vertraut ihm der Schulleiter weiterhin – insbesondere seinen Fähigkeiten als Zaubertrankmeister. Als Dumbledore schwer verletzt mit Harry von der Suche nach einem weiteren Horkruxen in Hogsmeade ankommt, verlangt er ausschließlich nach Severus Snape. Doch als der vermeintliche Lebensretter (HP6, 27) - durch Flitwick erst alarmiert (HP6, 29) - ihm endlich auf dem Astronomieturm gegenübersteht, begegnet er dem flehenden alten Magier mit von Abscheu und Hass gezeichnetem Gesicht. In Gegenwart von Harry, Draco, Fenrir Greyback und den Geschwistern Alecto und Amycos spricht er den ultimativen Fluch "Avada Kedavra" und tötet Albus Dumbledore. (HP6, 27)

Auf seiner Flucht mit Draco wird er von Harry Potter verfolgt, dessen Flüche er mühelos abwehrt und mit einem höhnischen Grinsen kommentiert. Snape setzt seine Flucht vor Tore Hogwarts kontinuierlich fort, bis Harry beginnt, die Flüche des Halbblutprinzen gegen ihn einzusetzen – SEINE Flüche! Wutentbrannt gibt er sich, den Halbblutprinzen, als Erfinder der Flüche aus. Und als Harry ihn erneut einen Feigling nennt, treffen seine Zauber den berühmten jungen Magier mit aller Macht. Einzig das Eingreifen des Hippogreif Seidenschnabel hindert ihn am Fortfahren und treibt ihn vom Schulgelände, wo er disappariert (HP6, 28). Er bleibt bis auf weiteres spurlos verschwunden (HP6, 30).

"'- NENN MICH NICHT FEIGLING!'" (Severus Snape - HP6, 28)

Quelle: HP1, HP2, HP3, HP4, HP5, HP6


Quellennachweis und Anmerkungen:

  1. www.jkrowling.com
  2. J. K. Rowling's Live Chat for "World Book Day" © worldbookday.com, 4. März 2004
  3. J. K. Rowling at the Edinburgh Book Festival © www.jkrowling.com, 15. August 2004
  4. J. K. Rowling: BBC Online Chat © BBC Online, 12. März 2001
  5. J. K. Rowling: The Connection Interview © WBUR, 12. Oktober 1999
  6. J. K. Rowling: Interview Royal Albert Hall © MSN, 26. Juni 2003
  7. J. K. Rowling: Barnes and Noble Chat © Barnes and Noble, 20. Oktober 2000

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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin