Rita Kimmkorn ist eine Sensationsreporterin, die für den Tagespropheten und die Hexenwoche schreibt. Die im Sommer 1994 43-jährige Rita beschreibt sich selbst als attraktiv, obwohl sie von Harry Potter nicht als so beschrieben wird: sie trägt eine blonde, kunstvolle und auffällig steife Lockenfrisur, die überhaupt nicht zu ihrem groben Gesicht mit dem starken Kiefer und den drei Goldzähnen passen will. Sie trägt oft magentafarbene Kleider, eine mit falschen Juwelen besetzte Brille und hat immer eine Krokodillederhandtasche dabei, in der sie ihre Flotte-Schreibe-Feder verstaut. Wenn es etwas Interessantes zu schreiben gibt oder sie eine tolle Story wittert, holen ihre dicken Finger, mit bis zu fünf Zentimetern langen, karmesinroten Fingernägeln, die Flotte-Schreibe-Feder hervor. Diese beginnt dann ganz selbstständig, wild drauflos zu schreiben, wobei es Rita und ihrer Feder egal ist, ob das Verfasste der Wahrheit entspricht oder nicht. (HP4, 18)

Von Rita Kimmkorns eigenwilliger Berichterstattung erfahren Harry und seine Freunde im Sommer 1994 nach dem Endspiel der Quidditch-Weltmeisterschaft. Brutale Ãœbergriffe von verkleideten Todessern und das Dunkle Mal versetzen die Zauberergemeinschaft in Aufruhr (HP4, 9). Dem Zaubereiministerium wirft Rita mangelhafte Organisation vor:

"Ministerium versagt ... Täter nicht gefasst ... laxe Sicherheitsvorkehrungen ... unkontrolliertes Treiben schwarzer Magier ... Schande für das Land!", liest der entrüstete Arthur Weasley Harry und seinen Kindern aus dem Tagesprpheten vor. (HP4, 10)

Eine Stellungnahme von Arthur Weasley dreht sie so um, wie es ihr in den Kram passt, als handele es sich um eine schamlose Untertreibung des Sachverhalts:

"Ein Vertreter des Zaubereiministeriums erschien [...] und ließ verlauten, niemand sei verletzt worden, weigerte sich jedoch, weitere Informationen zu geben. Ob diese Stellungnahme ausreichen wird, um die Gerüchte zu zerstreuen, wonach eine Stunde später mehrere Leichen aus dem Wald getragen wurden, bleibt abzuwarten..." (HP4, 10)

Das erste Mal tritt Rita Kimmkorn für Harry Potter in Erscheinung, als sie in Hogwarts für einen Bericht über das Trimagische Turnier und die vier Champions berichtet. Dabei zieht sie sich mit Harry in einen Besenschrank zurück, wo sie ihn gründlich und ungestört ausfragen kann. Zum Glück für Harry unterbricht Albus Dumbledore das Interview und nimmt Rita und Harry mit zur Eichung der Zauberstäbe. (HP4, 18)

Im Tagesprophet erscheint schließlich ein Bericht über das Trimagische Turnier und die Champions, der jedoch mehr auf Harry, als auf das eigentliche Thema fokussiert ist. Cedric Diggory, der erste Hogwartschampion wird erst gar nicht erwähnt und die Namen der anderen Champions werden in die letzte Zeile des Berichts gezwängt. (HP4, 19)

Außerdem beginnt Rita Kimmkorn schon hier mit ihren Lügen über Harry und veröffentlicht ein Zitat von ihm, das nicht der Wahrheit entspricht, denn Harry hat ihr nie soetwas gesagt:

"Ich glaube, es sind meine Eltern, die mir Kraft geben, ich weiß, sie würden sehr stolz sein, wenn sie mich jetzt sehen könnten ... ja, nachts weine ich manchmal noch, wenn ich an sie denke, ich schäme mich nicht, das zuzugeben .. Ich weiß, dass mir im Turnier nichts zustoßen kann, denn sie wachen über mich..." (HP4, 19)

Obwohl Dumbledore Rita Kimmkorn Hausverbot erteilt, schnüffelt sie auf dem Schulgelände herum und macht mit Hagrid einen Termin für ein Interview, in dem sie ihn über Knallrümpfige Kröter und seine Beziehung zu Harry befragt (HP4, 19). Rita sieht Hagrid als Vaterersatz für Harry. Schließlich enthüllt sie mit ihrem Artikel "Dumbledores Riesenfehler" Hagrids Abstammung von einer Riesin:

"Seine Mutter, so können wir jetzt exklusiv berichten, ist keine andere als die Riesin Fridwulfa, deren Aufenthalt gegenwärtig unbekannt ist." (HP4, 24)

Da Hagrid ihr nichts dergleichen erzählt hat, ist schon sehr früh klar, dass Rita sich geheimnisvollen und hinterlistigen Tricks bedient, um an Informationen zu kommen. Und auch in der darauffolgenden Zeit scheint Rita immer Dinge zu wissen, die sie nicht wissen darf, und verdreht Tatsachen, strickt Lügenmärchen daraus und veröffentlicht ihre Artikel im Tagespropheten oder in der Hexenwoche.

Hermine Granger, empört über Rita Kimmkorns Lügenmärchen über Harry und die Enthüllung von Hagrids Abstammung und seine Abwertung, greift Rita Kimmkorn in den Drei Besen scharf an: "Sie entsetzliche Frau!" (HP4, 24)

Kurz darauf erscheint ein Artikel mit dem Aufmacher "Harry Potters stummes Herzeleid" in der Hexenwoche. So rächt sich Rita an Hermine für ihre Beleidung und stellt sie als "Lebedame" dar und unterstellt ihr, sich mithilfe ihres Wissens Liebestränke gebraut zu haben, um Harry und Viktor Krum für sich zu gewinnen. Rita unterstellt ihr außerdem, mit den Gefühlen der beiden Jungen zu spielen. Schließlich schreibt sie, dass Viktor Hermine gefragt habe, ob sie ihn in den Sommerferien in Bulgarien besuchen kommen möchte. Davon dürfte sie eigentlich gar nicht wissen, da Viktor Hermine nach der zweiten trimagischen Aufgabe danach fragt und niemand in der Nähe ist. (HP4, 27)

Ein weiterer haarsträubender Artikel über Harry mit dem Titel "Harry Potter gestört und gefährlich" erscheint kurz vor der dritten trimagischen Aufgabe. Rita beschreibt Harry hier als "labil und möglicherweise gefährlich". Sie berichtet außerdem über Harrys Schmerzen, die ihm seine Stirnnarbe bereitet, obwohl außer Dumbledore, Harry und seinen Freunden niemand davon weiß. Auch in diesem Artikel steckt ein Kern Wahrheit, der aber so verdreht wird, dass Rita erneut eine haarsträubende Story veröffentlichen kann. (HP4, 31)

Ritas Geheimnis, das es ihr ermöglicht, all die Informationen zu bekommen, die sie benötigt, um Lügenmärchen über Harry und seine Freunde zu verbreiten bleibt jedoch nicht lange verborgen: Rita Kimmkorn ist ein unregistrierter Animgus. So kann sie als Käfer ungesehen alle Informationen sammeln, die sie für ihre Artikel braucht. Hermine ist es, die das Geheimnis lüftet und Rita erpresst, sie anzuzeigen, sollte sie weiter Lügen verbreiten. Hermine bewahrt Rita in einem Einmachglas auf, nachdem sie sie im Krankenflügel in Hogwarts gefangen hat. In London lässt sie Rita schließlich frei. (HP4, 37)

Rita Kimmkorn ist nun arbeitslos und schreibt keine Artikel mehr über Harry und seine Freunde. Doch mit ihrer bösartigen Berichterstattung hat sie eine Grundlage geschaffen, auf der der Tagesprophet Harry und Dumbledore vom Sommer 1995 bis zum Sommer 1996 in Misskredit bringt. Die ganzen Lügen werden weiter ausgebaut und werden zum Mittel der Intrige des Zaubereiministeriums gegen Harry und Dumbledore. (HP5, 4)

Im Februar 1996 trifft sich Hermine mit Rita Kimmkorn und Luna Lovegood in den Drei Besen. Lunas Vater, Mr Lovegood, ist Herausgeber des Klitterers, eines Boulevardmagazins, und soll ein Interview von Rita mit Harry veröffentlichen, in dem Harry Lord Voldemorts Rückkehr beschreibt. Da Hermine Rita immer noch erpresst, sie anzuzeigen, sollte sie den Artikel nicht schreiben, hat sie keine andere Wahl und lässt Lunas Vater den Artikel ohne Honorar veröffentlichen, obwohl Rita das Geld bitter nötig gehabt hätte. Die Arbeitslosigkeit tut ihr nicht gut: ihr Haar hängt schlaff und zerzaust um ihr Gesicht. Die karmesinrote Farbe auf den Fingernägeln ist abgesplittert und an ihrer Brille fehlen einige falsche Juwelen. (HP5, 25)

Das Interview mit Harry wird schließlich im Klitterer veröffentlicht: "Harry Potter packt endlich aus: Die Wahrheit über ihn, dessen Name nicht genannt werden darf, und die Nacht, in der ich ihn zurückkommen sah" (HP5, 26). Nachdem Lord Voldemorts Rückkehr endlich vom Zauberereiministerium anerkannt wird, erscheint der gleiche Artikel auch im Tagespropheten (HP5, 38).

Im folgenden Jahr wird es merklich still um Rita und es erscheinen keine ihrer üblichen Sensationsartikel in den auflagenstarken Zeitungen der Zaubererwelt. Im Sommer 1997 besucht sie die Beerdigung Albus Dumbledores; vermutlich in der Hoffnung, mit einem großen Artikel über die Beisetzung des Schulleiters von Hogwarts ihren Weg zurück in die Welt der Zeitungsberichterstattung zu finden, denn als Harry sie erkennt, hält sie "ein Notizbuch in ihren rot lackierten Krallen". (HP6, 30)