Unser Besuch beim Hörverlag
Am 17. Mai besuchten Matthias und Seraph von Harry Potter Xperts für euch den Hörverlag in München, der die Hörbücher zu "Harry Potter"
produziert und veröffentlicht. Wir trafen uns dort mit Vertretern der deutschen Fansites harrypotter-buch, HP-Fans und HP-Freunde, um uns die Verlagsräume
anzusehen und mit den Verantwortlichen der Hörbücher zu Harry Potter zu sprechen.
Blick in das Foyer
Der Hörverlag präsentierte sich
überraschend klein und persönlich: Ursprünglich arbeiteten dort nur 5 Menschen, mit wachsender Popularität, nicht
zuletzt durch den großen Coup "Harry Potter", stieg die Anzahl auf inzwischen etwa 40, größtenteils Frauen. In
gemütlichem Ambiente stellten wir uns
gegenseitig vor - immerhin waren trotz des Feiertages 4 Mitarbeiterinnen des Hörverlags, Stefanie Frühauf, Bettina Halstrick, Sabine Meyer und Renate
Schönbeck für uns gekommen, neben einem der wenigen Männer im Verlag, der trotz des Feiertages hart arbeiten wollte und hinter einer getönten Glaswand
heftig auf seiner Tastatur klapperte.
Bettina Halstrick präsen-
tiert ihr "Reich"
Sie stellten uns nacheinander ihre Arbeitszimmer vor und klangen dabei so, als ob es sich um eine nette WG handeln würde und nicht um einen anstrengenden
Arbeitsplatz. Besonders fielen uns einerseits die Cityroller auf, mit denen man sich schnell durch die Räumlichkeiten bewegen konnte, als auch die riesigen
Kronleuchter und Lüster, die jedes Zimmer schmückten. Verständlicherweise wurde uns das alles
stolz präsentiert und einige nette Geschichten über den Kauf
der Leuchter erzählt.
In diesem Lager befin-
den sich alle bisherig-
en Produktionen des
Hörverlags
Nachdem wir vom sich durch die kürzlich geschehene Expansion des Verlags ergebenen Balkon einen Blick auf München und seine Bahngleise geworfen hatten,
setzten wir uns im Konferenzraum zusammen, dessen großer Tisch unter der Last vieler Teller mit Erdbeeren und Keksen ächzte.
Renate Schönbeck begann, von
den Anfängen des Hörverlags zu erzählen und wie sie zu dem damals noch recht unbekannten Harry Potter gekommen waren, der sich später als
Glückstreffer
erweisen sollte. Diese Entscheidung musste damals unter recht großem Zeitdruck getroffen werden - dazu kamen Auflagen der Autorin J.K. Rowling, dass man
das Hörbuch beispielsweise nicht kürzen dürfe. Daraus würden sich ganze 8 Kassetten ergeben, was zu einem verständlich hohen Preis von 80 DM geführt habe.
Claudia Baumhöver, die Verlegerin des Hörverlags, meinte damals, es würde
bestimmt ein Flop werden, doch sie ließ sich von Renate Schönbeck überzeugen:
"Es ist so niedlich!" und so kam Harry Potter zum Hörverlag.
Das Leben ist geil!
Die Wahl des Sprechers fiel deutlich einfacher: Rufus Beck, das war klar. Dieser damals noch
ziemlich unbekannte Schauspieler, der gerade in München mit
dem "Bewegten Mann" eine Hauptrolle spielte, könne unter anderem die
Charaktere so wunderbar herausarbeiten. Unvorstellbar, dass, nachdem die Produktion
beendet war, das Hörbuch zu "Harry Potter und der Stein der Weisen" von den doch so erfahrenen und belesenen Verlegern
nur 2000 Exemplare rein aus Mitleid
mit dem jungen Verlag bestellt wurden. Der Boom begann bekanntlich erst nach dem dritten Band und die Verleger mussten wohl die Größe der Auflage schnell
revidieren. Inzwischen ist der 1993 gegründete Verlag Marktführer im Bereich der deutschen Hörbücher und hat auch als
weltweit erster Verlag die
Harry-Potter-Hörbücher im MP3-Format im Programm!
Verständlich, dass wir nun jedoch auf Rufus Beck zu sprechen kommen wollten, der am heutigen Tage leider nicht anwesend sein konnte. Als Ausgleich
erzählte uns Renate Schönbeck jedoch viel von der Arbeit mit dem "Star" der Hörbücher. Wichtig ist hier vor allem zu nennen, dass Rufus Beck als sehr
professionell beim Aufnehmen gilt und gut 70 Seiten pro Tag vertont, wo andere mit 30 bis 40 Seiten herumdümpeln. Dafür braucht er am Tag 8 Stunden - also
eine ganz normale Arbeitszeit, die jedoch noch Pausen enthält, genauso wie umfangreiche Besprechungen am Morgen, wie der kommende Teil aussehe und was zu
beachten sei.
Doch Rufus Beck wird zweifelsohne auch immer besser. Las er das erste Hörbuch noch mit nahezu einheitlicher Stimme, gibt er inzwischen
über 100 Charakteren
unterschiedliche Nuancen und Dialekte, wie man uns an eindrucksvollen Hörproben belegte, sodass man schon fast von einem Hörspiel sprechen kann. Dies könnte
noch zum Problem werden, schließlich hat Warner Bros. ein Hörspiel streng verboten - doch solange sie es nicht merken...
Im September wird der Hörverlag eine limitierte Sonderauflage des sechsten Hörbuchs veröffentlicht - in jedem 1000. Exemplar werden im Rahmen der Aktion
"Goldsuche" statt silbernen goldene CDs blickdicht versteckt in den Hüllen, die zudem den Gewinn des siebten Hörbuchs ermöglichen. Auch eine neue Website
zum Thema Harry Potter will der Hörverlag veröffentlichen.
Der Hörverlag hat also eine ganze Reihe an Visionen, wie es auch nach dem siebten und letzten Harry-Potter-Hörbuch noch weitergehen soll. Das Ambiente des
Verlags bietet jedenfalls genügend Inspiration für neue Ideen.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlichst für die Einladung des Hörverlags und die Mühe der Mitarbeiterinnen, insbesondere Barbara, Bettina,
Renate, Sabine und Stefanie, bedanken!
Bereits vor einiger Zeit sprachen wir persönlich mit Rufus Beck über das sechste Hörbuch. Unseren Bericht dieses Interviews findest du
hier. Mehr Informationen über die Hörbücher findest du auf unserer Hörbuch-Unterseite
Matthias und Seraph
Die Vertreter der deutschen Harry-Potter-Fansites und die Mitarbeiterinnen des Hörverlags
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