von Ron-la-Mione
Über das Weite Meer hinaus. Wo weiße Gischt umher trieb. Wo die Sonne ihren glanz erstreckte, und des Morgens Schein erwachte. Glänzend und strahlend, wie der hellste Stern. Die Titanic fuhr nun mit 21. Knoten über den Pazific. Nichts als der unendliche Ozean, lag ihnen im Wege. Nichts? Was bedeutet Nichts? Es ist Nichts. Nichts passiert. Nichts wird uns besiegen. Definiere Nichts! Und du wirst feststellen, dass du auf das gleiche hinaus kommst. Nämlich absolut - Nichts, kommt dabei heraus. Das hat auch Hermione festgestellt. Noch immer trüb wie ein Bär in der Wüste, ging sie über das Deck. Sie beugte sich leicht über die Reling. Ihr Blick fiel nach rechts und dann prüfend nach links. Kein Eisberg, keine Schrammen. Beruhigt atmete sie auf. Hermiones Blick haftete an dem Captain des Schiffes. Er hielt ein Pergament in der Hand und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Sir, dies ist eine weitere Eiswarnung!", konnte sie heraus hören. Als sie schockiert auf den Captain los stürmte und ihn starr vor Schreck ansah, erwiderte dieser nur. "Ach, kein Grund zur Panik. Zu dieser Jahreszeit völlig normal. Wir liegen sehr gut in der Zeit - Ich hab bereits den letzten Kessel heizen lassen!"
Eiswarnung - Eisberg. Schrammen - Wassereinlass. Kesselraum - Unter Wasser. Titanic muss stoppen - Wassermassen im Kesselraum zu hoch. Stoppen bedeutet der Untergang der Titanic, und damit auch das Leben von 2100 Seelen an Bord. "Bitte Captain! Wir müssen die Eiswarnungen mit Ehrfurcht behandeln!", flehte Hermione vollkommen durch einander. "Miss Granger. Dies ist ein Wettbewerb den die Titanic gewinnen muss. Wir müssen Schlagzeilen machen. Unmengen an Bällen und Partys werden für uns gefeiert. Wir werden damit in die Geschichte eingehen. Und das lass ich mir von einer Eiswarnung, die jedes andere Schiff zugeschickt bekommt, nicht durch die Finger gleiten!" - "Nein. Sie verstehen nicht. Die Titanic wird einen Eisberg rammen. Sir, bitte! Wenn sie das jetzt ignorieren wird die Titanic unter gehen. Dann können sie mit Kopf und Kragen wetten, wie viele Schlagzeilen und Gedenkfeiern es geben wird, weil die Helfte der Menschen ertrinken wird!!! Bitte Sir, hören sie auf mich!", Hermione schrie dem Captain, der bereits davon stolzierte, hinterher.
Sie sah aus den Augenwinkeln heraus, wie Ron zu ihr guckte und am Deck entlang ging. Nicht die geringste Anstalt, das kleinste Anzeichen weder noch ein Lächeln, kam von ihm. Hermione lies den Kopf hängen und spürte wie Tränen von ihren Wimpern fielen. Wie sie unendlich weit von ihren Wangen rannten. In solch einer Menge, wie der Ozean selbst das Wasser birgt. Ihr rechtes Ohr vernahm Schritte, als sie gleich darauf bemerkte, wie jemand den Arm um sie legte und sanft nach hinten zog. Sie verschwanden in einen Raum mit merkwürdigen Athletikgeräten. "Hermione?", sie öffnete die Augen wieder. "Darling? Was -" - "Shh!", Ron legte seinen Finger auf ihre Lippen und küsste ihr die Tränen weg.
"Ich hab gehört, was du zu dem Captain gesagt hast. War es das was du letzte Nacht geträumt hast?", Hermione nickte schwer und schluckte. "Ich habe das und noch mehr geträumt. Ich hab gesehen wie die Passagiere ins Wasser fielen. Wie sie um Hilfe schrieen. Wie sie die Rettungsboote auseinander nahmen um sich über Wasser zu halten.", erklärte sie und erneut rannten Tränen ihre Wangen runter. "Was hast du noch geträumt?" - "Das ich dich verlieren würde... Ich habe das Gefühl, dass die Titanic dazu gar nicht unter gehen muss." - "Bitte was? Wieso denkst du das?" - "Ron! Du distanzierst dich so stark von mir. Bist Stundenlang weg und ich weiß nicht wo auf diesem gottverdammten Sklavenschiff du dich befindest! Ich will deine Nähe nicht mehr missen müssen." Sie sah ihm nun nicht mehr in die Augen. "Nicht doch. Ich liebe dich mehr als du ahnst und es dir je erträumen könntest. Nur dachte ich, du willst vielleicht etwas mehr Privatsphäre? Ich bin immerzu bei dir. Tag und Nacht. Ich dachte vielleicht -" - "- Nie hab ich erwähnt das ich meine Privatsphäre brauche Ron!", unterbrach sie ihn und sah melancholisch drein.
"Ich weiß, aber bitte lass mich erklären. Ich bin diesen Luxus nicht gewöhnt. Mir wird das zu viel. Deine Villa mit deinen Dienern und allem, dass war ja noch sehr akzeptabel und echt schön. Aber deine Welt und all diese Menschen darin. Reich. Vornehm. Königlich. Und ich? Ich bin ein Bauernjunge der bei einer Prinzessin bettelt.", zischte Ron mürrisch. "Darling! Ich liebe dich. Ich liebe dich über alles. Ich würde für dich meinen Reichtuhm aufgeben, aber bitte... bitte versprich mir dich nie von mir zu entfernen! Ich will dich nicht verlieren.", entgegnete Hermione. "Nein. Ich will ja das WIR den Reichtum behalten. Aber nur... mit einer Familie.", Hermione klappte die Kinnlade runter. "Meinst du...?", er nickte. Ein Lächeln umspiete ihre Lippen und schon fiel sie ihm um den Hals. Er verlor beinahe sein Gleichgewicht, konnte sich aber noch halten und erwiderte diese herzhafte Umarmung.
"Heißt das du willst mit mir...", sie nickte glücklich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
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