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Fanfiction

Das Wort mit L... - -Das Ding mit dem schlechten Gewissen-

von KittKatt

Ich hatte ein schlechtes Gewissen und wenn man 95% seines Lebens damit verbracht hat ehrlich und aufrichtig zu sein und für Gerechtigkeit zu kämpfen, dann kann ein schlechtes Gewissen dich regelrecht auffressen.

Alles erinnerte mich an den toten Vogel den ich letzten Sommer im Garten fand. Seine Todesursache bleibt bis heute ungeklärt, nicht aber sein Verwesungsprozess. Jeden Tag konnte ich ihm ein wenig mehr beim Dahinscheiden zusehen.
Zunächst sah er noch relativ friedlich aus wie er da lag, mit geschlossenen Augen und abgespreizten Flügeln.
Doch dann kam das Ungeziefer. Flatterte stetig um ihn herum, erlabte sich an seinem toten Körper und nistete sich in seinem Bauch ein, bevor es begann ihn innerlich wie einen Schweizerkäse auszuhöhlen, bis die leere Hülle in sich zusammen sackte und das Geheimnis preis gibt.

Das Geheimnis, dass da nichts mehr ist im Inneren. Nichts mehr als Leere und ungewollte Reste.

Und ich befürchte, ich muss nicht mal in mich zusammen sacken, damit alles ans Tageslicht kommt, denn mein faulendes Inneres scheint jedem schon von weitem in die Nase zu steigen.


_____________________________________________________________________

Ein schnaubender Laut verließ seine Lippen, während seine Hände durch seine Haare fuhren als würden sie es ausreißen wollen. Sein bebender Körper verriet viel.
Schon in dem Moment in dem er Lily unsanft in den leeren Raum befördert hatte, war ihr klar gewesen.. er wusste, wem er seine Strafarbeiten zu verdanken hatte. Ihr minutenlanger Wortwechsel hatte ihr das bereits offenbart.
„Ich fass es nicht! Du tust dich mit meiner Ex Freundin zusammen um mir eins auszuwischen?“
James war sauer. Seine Stimme war laut. Laut und hart.
Ungewohnt für Lilys Ohren und gleichzeitig galt es jetzt mehr denn je die Mauer aufrecht zu erhalten, die ihr Inneres jetzt schützen sollte.
„Ich wusste nicht, dass sie deine Ex Freundin ist. Ich hab mir nämlich nicht jede von den Tausend gemerkt.“, entgegnete sie trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust, vielleicht würde die Aufregung in ihr damit verstummen.
Ruckartig drehte er sich zu ihr um.
„Was willst du mir damit vorwerfen, was dich nebenbei nichts angeht?“, zischte er leise. Seine sonst so liebevollen braunen Augen waren Schlitze. Wieso war er nur so sauer? Es war ja nicht das erste Mal, dass er Strafarbeiten bekam.
„Nichts. Nur, dass es nicht meine Schuld ist, dass wenn du deine Sammlerstücke nicht richtig behandelst, sie sich irgendwann revanchieren.“, zuckte sie mit den Schultern und schloss die Arme noch fester um den Oberkörper.
Er lachte ironisch auf. Drehte sich einmal um sich selbst. Atmete tief ein und aus und heftet den Blick wieder auf das rothaarige Mädchen, was sich unschlüssig im Raum umsah und trotz aller Abneigung in der Stimme schuldbewusst und mitleidig auf der Unterlippe kaute.
„Das ist keine Antwort. Was war das Problem? Das ich mit Mily nach Hogsmead wollte?“, fragte er. Seine Stimme war leiser. Ein normaler Ton. Sein Gemüt aber lange noch nicht abgekühlt.
„Vielleicht. Vielleicht sollte sie auch nur nicht als Kerbe in deinem Bettpfosten enden.“, fauchte Lily.
Sie hatte sich doch schon entschuldigt, Minutenlang… doch er hatte es nicht hören wollen. Ab jetzt, war alles was aus ihrem Mund kam nur noch Trotz…der Versuch, dass jedes Wort ihm so weh tat, wie seine es mit dem ihren Herzen taten.
„Wie kommst du drauf, dass ich so was vor hatte?“, fragte er und legte die Stirn kraus. Schärfte seinen Blick in der Hoffnung, er würde auch sie gestochen scharf sehen können.
„Immerhin interessierst du dich nicht nur für sie, weil sie jetzt dünn und hübsch ist! Vorher hast du dich nicht die Bohne für sie interessiert!“, warf Lily James vor, wich bei seinem Kopfschütteln, was begleitet von einem weiteren hohen Lachen war, ein Stück zurück. Sie spürte den Atem der kalten Wand im Nacken. Sie war in die Ecke getrieben. So weit, dass es nur eine Fluchtmöglichkeit gab… Angriff.
„Ach und das weißt du woher? Von Olivia? Sie war sauer, weil ich mit ihr Schluss gemacht habe!“
„Wie oft noch, das wusste ich nicht!“, schrie sie ihm entgegen, kam aus ihrer Ecke, wieder zurück in den Raum und funkelte zornig. Nur wem der Zorn eigentlich galt, dass würde er wohl nie von ihr erfahren.
„Hast du vorher mit Mily ein Wort gewechselt?“, hakte er mit einem undefinierbaren Unterton nach.
„Ja. Natürlich wir waren befreundet!“, giftete sie zurück.
„Dann weißt du ja sicherlich, dass Mily und ich Nachbarn sind und das seit 4 Jahren! Das nächste Mal, wenn du also wieder deinen messerscharfen Verstand einsetzt dann sieh zu, dass du deine Quelle überprüfst und nicht auf eine meiner Ex Freundinnen zurück greifst.“
Seine Stimme wurde wieder lauter. Seine Ohren wieder tauber.
„Verdammt! Soll ich’s dir aufschreiben? ICH WUSSTE NICHT DASS SIE DEINE EX FREUNDIN IST?“, schrie sie aus Leibeskräften, als würde es um den letzten Schluck Wasser in der Wüste gehen. Dabei war doch nichts Ungewöhnliches an dieser Situation. Immerhin waren sie vor diesem Schuljahr auch schon oft aneinander geraten. Ja, anscheinend war alles wie immer…
„Sind das Lily und James?“, gesellte sich Martha zu den 3 Rumtreibern, die vor dem Verwandlungszimmer standen und anscheinend auf ihr fehlendes Glied warteten, was sich gerade lautstark stritt.
„Jupp.“, kam die eintönige Antwort. Seufzend wandte Remus seinen Blick auf die Uhr, demnach zu Folge standen sie nicht erst seit ein paar Minuten hier. Sirius grinste nur über den heftigen, leidenschaftlichen Wortwechsel der beiden, der nur fetzenweise nach draußen schwappte.
„Klingt nicht so als wären sie demnächst fertig, oder?“, fragte Peter in die Runde und gähnte herzhaft.
„Sollen wir ihnen sagen, dass die Erstklässler hier warten, damit sie in den Raum dürfen?“, grinste Martha und deutete auf die Menge die nur ein paar Meter entfernt etwas eingeschüchtert auf dem Gang wartete um endlich in ihren Raum zu können.
Die Vier lachten auf bei dem Anblick, der scheuen Erstklässler, die bei jedem Wort ihren „vorbildlichen“ Schulsprecher zusammenzuckten.
„Also ich häng an meinem Leben, außerdem müssen wir langsam los sonst kommen wir zu spät.“, grinste Remus, hob die Tasche vom Boden und wandte sich zum Losmarschieren.
„Und ich denke, Gonni wird es für uns Regeln.“, bellte Sirius und deutete in die andere Richtung des Ganges, wo gerade ihre zerknirscht wirkende Hauslehrerin aufmarschierte.
Mit gespitzten Ohren kam sie den Gang entlang, auch, wenn das nicht wirklich nötig war.
„Sind das Potter und Evans da drin?“, fragte sie entrüstet und deutet auf die verschlossene Tür, hinter der man James gerade einen Monolog mit eisiger Stimme führen hören konnte.
Ihr Gesichtsausdruck wechselte, erst enttäuscht, dann schockiert, dann verwirrt und schließlich blieb er bei wütend hängen. Mit einem Ruck riss sie die Tür auf, das Gesicht zornesbleich.

***

Es war sofort klar, als die beiden beim Anblick ihrer erbosten Hauslehrerin verstummten - es würde Strafarbeiten geben. Immerhin hatten der Schulsprecher und die Schulsprecherin ein nicht sehr stilvolles Wortgefecht geführt und auch noch einen großen Teil der Schülerschaft daran teilhaben lassen.
Es war nichts neues Strafarbeiten zu haben, oder nachsitzen zu müssen, nicht für James. Nur die Umstände, die waren neu. Zum ersten Mal wirkte es wirklich bestrafend. Zum ersten Mal konnte er nicht seinen Zwei-Wege-Spiegel nehmen und mit Sirius einfach munter den nächsten Streich spielen. Diesmal saß er zum ersten Mal hier ohne Rumtreiber, ohne etwas wirklich getan zu haben.
Und es nagte an ihm. Es nagte ein Gefühl an ihm, was er nicht kannte. Dem er keinen Namen geben konnte und somit auch nicht wusste, wie er es bekämpfen sollte. Es blähte sich so auf in seinem Bauch, dass er jedes Mal, wenn er zu Lily sah einfach nur verkrampfte.

Seine Hände schlossen sich wieder fester um die Feder in seiner Hand, die jetzt im schreiben inne hielt. Er stockte, ring um Fassung, so wirkte es. Schon seit einer Stunde beobachtete sie diese Geste. Wie er immer wieder aus den Augenwinkeln zu ihr sah und sein Körper vor Wut kurz aufflammte.
Erst jetzt, wo McGonnagal für Minuten den Raum verlassen hatte, konnte sie es wagen zu sprechen.
„James, es tut mir leid.“, flüsterte sie beherzt und traute sich kaum aufzusehen. Doch sie tat es, ganz im Gegenteil zu James.
„Wirklich? Bevor oder nachdem du mir was unterschieben wolltest.“
Seine Stimmlage war monoton. Mehr überheblich als gelangweilt.
„Ich war nur sauer auf dich und wollte dir eins auswischen und dann… dann ist alles außer Kontrolle geraten, ich wollte es noch verhindern, aber es war-“, sie geriet ins Stottern. Eine unpassende Stelle um ins Schwimmen zu geraten. Die Erklärung war so simpel… doch umso simpler, desto schwerer in Worte zu pressen.
James Kopf schnellte hoch, wieder funkelten seine Augen auf. Wann hatte sie ihn jemals wütend erlebt?
„Und an welcher Stelle hast du dich entschieden dich mit meiner Ex Freundin zusammen zu tun?“, knurrte er und ein hundertfaches Echo drang von den Wänden zurück, wie Hagelkörner stürmten sie auf Lily nieder und entflammten, dass bi dato noch unterkühlte Temperament.
„Ich wusste nicht, dass es deine Ex Freundin ist. Geht das endlich in deinen Schädel?“, brüllte sie, lauter als beabsichtigt. Der Trotz war wieder da, die Reue wieder verschwunden. Die Stille gegenwärtig. Es war ein wütendes Schweigen, was sich über die beiden legte. Während sie an dem kleinen Tisch in McGonnagals Büro hockten und das Blatt mit den Aufgaben bearbeiteten.
„Ich kann nicht mehr als mich entschuldigen.“, versuchte Lily erneut, die Distanz zwischen ihnen zu kitten.
Die Zeit war um, ihre Hauslehrerin erschien wieder in der Tür und signalisierte ihnen zu gehen. Keiner von beiden sagte noch ein Wort. Rasch verließen sie den Raum, gingen einen Schritt schneller, damit sie möglichst viel Abstand zwischen sich und die verheißungsvolle Tür brachten, die sie in den nächsten Tagen noch öfter zu Gesicht bekommen würden.
„Wieso warst du überhaupt sauer auf mich?“, war es diesmal James, der das Schweigen brach und zum ersten Mal nicht mit diesen bösen, funkelnden Augen zu ihr hinüber sah.
Lily schluckte. Die Wahrheit wäre jetzt das Einzige was helfen würde, aber die Wahrheit war auch das Einzige, was alles nur noch schlimmer machen könnte.
„Ich-ich…weil ich…weil… Na ja…es ist…kompliziert!“, sie blickte entschuldigend aus ihren grünen Augen zu ihn hinauf.
Warum konnte sie nicht einfach sagen, was all das zu bedeuten hatte?
Vertraute sie ihm so wenig?
„Weißt du was, ich will es gar nicht wissen. Vergiss es einfach! Hat ja doch keinen Sinn mit dir zu reden!“, wank er ab und ließ Lily allein zurück, vor dem Portraitloch der Gryffindors.

Sie sah ihm noch nach als er schon längst um die nächste Ecke gebogen war und seufzte. Immer musste alles schief gehen in letzter Zeit. Ab und an, war das Leben ganz und gar nicht witzig.
„Hey Mart.“, grüßte sie ihre Freundin, die ausnahmsweise allein ohne Milecent Anhang an einem Tisch im Gemeinschaftsraum hockte und Hausaufgaben machte.
Ein Grummeln, war alles was sie als Antwort bekam.
„James redet nicht mehr mit mir.“, stöhnte die rothaarige Gryffindor. Mit einem Plumps ließ sie sich auf den gegenüberliegenden Stuhl fallen und sackte ein wenig in sich zusammen.
„Das wundert dich jetzt, oder?“, entfuhr es Martha scharf, so dass Lilys Kopf augenblicklich hoch fuhr. Doch genauso schnell wie Marthas Haltung abweisend gewesen ist, wurde sie auch wieder gelassener.
„Verdammt, würde es Mily nicht geben, dann wäre alles perfekt. Am liebsten würde ich sie weg machen, hilfst du mir sie weg zu machen?“, nörgelte Lily und bettet den Kopf auf ihre, auf dem Tisch verschränkten Arme.
„Ich glaube du und dein Komplott, ihr solltet mal einen Gang runter stellen.“
„ Manchmal denke ich sie ist eine neue, verbesserte Lily.“
Ein Seufzen von beiden Seiten. Doch was sollte Lily tun, wenn die Welt wirklich dabei war sie zu ersetzen?
„Du redest Müll.“
„Nein. Sie kriegt einfach alles was mir gehört…“
„Geht’s hier eigentlich noch um James? “, fragte Martha und blickte ihre beste Freundin fest an. Ja, das war doch eigentlich die Frage aller Fragen…
***
Auch ein paar Tage später schien James´ Temperament nicht abgekühlt. Mit dem Klingeln war er meist schon aus dem Raum verschwunden, bevor Lily auch nur den Hauch einer Chance hatte sich zu ihm durchzukämpfen um alles zu erklären. Selbst in den Schulsprecherräumen traf sie ihn nie an, es war als könnte er sich unsichtbar machen und würde einfach immer und überall unbemerkt an ihr vorbei schleichen.
Wieder war eine Stunde zu Ende. Lily hatte es aufgegeben, sich abzumühen ihn abzupassen, wenn er es nicht wollte, dann würde sie es sowieso nicht schaffen, das hatten die letzten Tage mehr als deutlich gemacht.
„Hey Lily. Dumbledore wird auf dem nächsten Treffen erscheinen, er hat eine Ansage zu machen. Ich wollte es dir nur sagen, damit du drauf vorbereitet bist.“, ratterte eine etwas nervöse Stimme runter. Schnell verstaute sie das letzte Buch in der Tasche und sah auf. Remus war es, der da vor ihr stand. Sein Lächeln war milde, etwas müde und erschöpft, aber freundlich wie immer, wenigstens auf einen Rumtreiber konnte man sich verlassen.
„Danke. Ähm, Remus? Hat Dumbledore irgendwas gesagt, was er will?“, wollte sie von ihm wissen. Immerhin war es nicht üblich, dass Dumbledore auf einer der Sitzungen erschien, es sei denn es war etwas Ernstes, etwas, auf das man wohl besser vorbereitet sein sollte.
„Ich denke nicht?“, druckste er. Es klang mehr nach einer Frage als nach einer Antwort.
„Wie, du denkst nicht?“
„Na ja, ich hab nicht direkt mit ihm gesprochen, es war eher so, dass…“ – immer wieder eilte Remus Blick über Lilys Schulter. Sie folgte seinen Augen.
„James schickt dich, hab ich recht?“
Denn dort stand er, an die Wand gelehnt mit einem halben Auge auf Remus und Lily gehaftet. Ein lautes wütendes Stöhnen entfuhr ihr. Mit einem Schwung war die Tasche über ihre Schulter geworfen.
„Findest du das nicht ein wenig kindisch selbst für deine Verhältnisse?“, machte sie wütend vor ihm halt. Er schnaubte, genau wie sie, verkreuzte er die Arme vor der Brust. Wieder funkelte er sie an. Mit einer versuchten Miene von Gleichgültigkeit versuchte er sich an Lily vorbeizuschieben.
„Willst du jetzt nie wieder mit mir reden?“
Ihre Stimme zitterte, viel mehr als sie eigentlich sollte. Wehleidig verzog Remus das Gesicht, ihm entging der traurige Ausdruck in Lilys Augen keineswegs. Gerade klappte sein Mund auf, da wurde er auch schon von seinem Rumtreiber-Freund herangezogen, damit er ihm etwas ins Ohr flüstern konnte.
Gekonnt kreisten Remus´ Augen eine Runde um sich selbst.
„Er hat gesagt, nicht wenn es sich vermeiden lässt.“, wiederholte Remus das Geflüsterte.
„Es tut mir wirklich leid. Wie oft denn noch?“
Wieder zog James Remus zu sich heran.
„Das werde ich mit Sicherheit nicht sagen. Sag es ihr selbst.“
Doch James dachte nicht daran, verschränkte wieder trotzig die Arme vor der Brust, musterte sie noch einmal und ging.

***

Das Schweigen wuchs. Mit jedem Zusammentreffen wurde es lauter. Und doch wurde der Grund des ganzen immer blasser, als würde sich langsam niemand mehr daran erinnern woher es eigentlich kam und was es wollte.
Unschlüssig verharrte James im Eingang zu den Schulsprecherräumen. Lily saß auf der Couch mit einem Buch in der Hand und den Notizen daneben. Sie hatte ihn nicht bemerkt, denn immer wenn sie es tat, hatte sie sofort das Weite gesucht. War ihm so gut wie es ging aus dem Weg gegangen. Waren sie aber nicht wirklich erwachsen genug über eine solch kleine Diskrepanz hinweg zu sehen?
Er legte den Kopf schief. Genauso wenig wie sie wollte er diese unangenehme Stille zwischen ihnen, immer wenn sie etwas Organisatorisches zu tun hatten, die zwar mehr daher kam, dass James nicht mehr sprach, aber es ging ums Prinzip. Er seufzte lautlos.
„Hey kleine Hexe.“, sprach er sie an und löste sich somit aus seiner Starre. Verwirrt und erschrocken sah Lily zu ihm auf, hatte Mühe das Buch noch festzuhalten, was sie vor Schreck beinahe fallen gelassen hatte.
„Ähm…hey.“
Er lächelte. Sein Blick war nicht mehr dieser Eisige, den sie jetzt viel zu gut kannte und hasste. Mehr als alles andere. Es schien, er würde wirklich das Schweigen brechen wollen.
„Wie ist dein Buch?“, fragte er.
Noch ein wenig verdutzt schaute sie ihn an. Er kramte ein paar Sachen vom Tisch in seine Tasche.
„Gut…es ist langatmig und eigenwillig aber…gut.“, antwortete sie und fragte sich ob man das breite Lächeln auf ihren Lippen auch in ihrer Stimme nachweisen konnte.
„Schön. Tja, dann… Sehen wir uns nachher?“
„Ich denk schon. Wo willst du hin?“
„Milly und Sirius warten auf mich.“
„Oh.“ –Milly…
„Also bis dann.“, verabschiede James sich, wobei seine Hand einmal schnell durch seine Haare fuhr und er ihr wieder eines seiner bezaubernden Lächeln schenkte.
Und trotz allem die Stille hinter sich zurück ließ.

***

Die Welt schien wieder in Ordnung. Jedenfalls für James. Er war vollkommen mit sich und der Welt im reinen. So auch, als er auf Lily traf.
„Hier, soll ich dir von McGonnegal geben. Nachsitzen haben wir dann nachher um 4 Uhr.“
Er übergab ihr denn Zettel, den sie ziemlich energisch an sich nahm und ihm mit einem halb geknurrten:
„Passt schon.“, den Rücken zu wandte. Seine Augenbraue zog sich nach oben.
„Warum bist du sauer, Evans?“
Er ging ein paar Schritte um sie herum, wollte ihr ins Gesicht sehen, bei der sowieso gelogenen Antwort die er erhalten würde. Mädchen logen meistens wenn sie sauer oder verletzte waren. Aber er hatte sie nicht verletzt, also… konnte sie nur sauer sein.
„Ich bin nicht sauer!“, schallte es lautstark aus ihren Mund und wieder versuchte sie sich mit dem Rücken zu ihm zuzuwenden. Wieder machte er ein paar Schritte um sie herum, zog die Augenbraue noch ein wenig höher, auch ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, wie immer, wenn Lily Evans Temperament so fühlbar in der Luft brodelte wie jetzt.
„Ach nein?“, fragte er betont ungläubig. Er war sich fast sicher, dass sie sein Grinsen hören konnte.
„NEIN!“, fauchte sie zurück und sah ihn kurz an. Spätestens jetzt würde sie das Lächeln bemerkt haben. Besänftigend schien es jedoch nicht auf sie zu wirken.
„Dann läufst du so rot an, weil du Spaß dran hast?“, neckt er sie und hob frech ihr Kinn an, damit sie ihn ansah. Sie war wirklich rot geworden. Es war kein liebliches schüchternes Rot, nein, es war funkelnd zornig. Es war das typische Lily-schaut-Potter-an-Rot.
„Du kannst mich mal Potter!“, kam auch sofort die Bestätigung, die er schon gar nicht mehr gebraucht hatte. Ruckartig entwand sie sich seinem Griff. Ihre Augen hatten traurig ausgesehen, kurz bevor sie den Blick endgültig von ihm genommen hatte. War es doch von Anfang an `Verletzt´ gewesen? Reflexartig angelte er nach ihrer Hand bevor sie ihm davon laufen konnte.
„Nun warte doch, was ist denn los? Ich weiß, dass ich mich kindisch verhalten hab. Wenn ich anderen Menschen streiche spiele, muss ich mich nicht wundern, wenn ich auch mal was abbekomme. Also, falls du aber doch ein Problem mit mir hast, dann… sag es mir einfach.“
Kein Spott mehr in seiner Stimme, nur Ernsthaftigkeit.
„Da ist nichts.“, flüsterte sie.
„Na dann.“
„Es ist nur…“, sie zögerte. Es lag ihr auf der Zunge. Die Lüge war da, nur noch einen Millimeter vor dem Ausspruch entfernt, vielleicht würde er sich dann nicht wieder von ihr abwenden.
„Es ist nur was?“, fragte er mit sehr viel leiserer Stimme als sie es gewohnt war, beinahe, klang es zärtlich, so, als wolle er ihr Ohr mit seiner Stimme streicheln. Es war das erste Mal, dass ein Blick in seine Augen sie so in ihren Bann zog und fest hielt, schon fast an sich schnürte.
„Milly benutzt dich nur um ihren Ex Freund eifersüchtig zu machen und ich will eben nicht, dass du verletzt wirst. Deswegen hab ich mir diese Hirnrissige Sache einfallen lassen.“, hüpften die Worte so eilig aus ihrem Mund, das wieder einmal der logische Verstand in die hinterste Ecke verband wurde. Er stockte.
„Wirklich?“
Die Antwort war nicht mehr als ein Nicken. Denn schon eine Sekunde nach den Worten kam die Reue, kam das schlechte Gewissen zurück und erdrückte sie mit aller Kraft.
Wider erwarten wechselte er die Richtung.
„Wo willst du hin?“
Kurz vor dem Ausgang hielt er inne.
„Zu Milecent und mit ihr reden.“
„WAS? NEIN! Ganz schlechte Idee. Das sieht so aus als würdest du ihr hinterher rennen. Wir wollten doch das hier noch fertig machen.“ Hysterie nahm ihren Kopf und Körper ein.
„Ich würde das lieber erst klären…und danke, Lily. Und Lily? Es tut mir leid das ich sauer war.“
Es dauerte bis der Sinn der Worte zu ihr vordrang und sie zum laufen animierte, vielleicht würde der Plan Schadensbegrenzung ja dieses eine Mal aufgehen…

___________________________________________________________________________

Ich bin tot, tot, tot. Und wenn ich es nicht bin dann bitte, bitte mach dass der Boden aufgeht und mich einfach auffrisst! Ein Happs und ich bin weg!

Und plötzlich kam mir der Vergleich mit dem toten Vogel gar nicht mehr so abstrakt vor, denn wenn ich Pech hatte würde bald mehr als ein Mensch wollen, dass ich wie eben jener Vogel tot in der Sonne vor mich hin brutzle…


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