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Fanfiction

Everything Ends - Nach dem Quidditch

von kleines_steinchen

Das Frühstück schmeckt nicht. Aber das ist nicht neues, denn schon seit Tagen hat sie keinen Appetit mehr. Eine blöde Sache, wenn man sich etwas leicht auf den Magen schlagen lässt. Doch auch das lecker aussehende Rührei vermag es ihr nicht, fröhlich in den Tag zu starten. Nun macht sie sich auf zum Zaubertränkeunterricht, das ist der erste negative Aspekt, der zweite, dass sie den Unterricht gemeinsam mit den Slytherins haben werden. Wie kann man versuchen die Gedanken von einem Slytherin fern zu halten, wenn einem andauernd welche um die Nase wuseln?

Mit der Zeit kommt der Februar und das Wetter bessert sich. Es schneit nicht mehr und somit findet das Quidditchtraining wieder statt. Harry hat ihnen gestern verkündet, dass sie am Samstag endlich wieder trainieren werden.

Seit dem Gespräch mit Draco ist mehr als eine Woche vergangen und sie hat ihn seitdem auch nicht mehr gesehen. Die ersten Tage waren die schlimmsten. Sie hat oft geweint, wenn sie im Schlafraum alleine war, oder wenn die anderen Mädchen nachts geschlafen haben. Den Unterricht kann sie jetzt völlig vergessen, denn ihr Kopf ist einfach nur leer.

Ihre Füße tragen sie von allein hinab in die Kerker. Sie steigt eilig die Treppe hinunter als sie gerufen wird.

"Ginny, warte mal".

Als sie sich umdreht, erkennt sie Colin Creevey, ein Gryffindor aus ihrem Jahrgang. Er holt zu ihr auf und lächelt sie an. "Wir können doch zusammen zu Zaubertränke gehen." Ginny nickt und gemeinsam führen sie ihren Weg fort.

"Die Hausaufgaben von Snape waren ganz schön schwierig. Ich habe vier Stunden gebraucht bis ich den Aufsatz fertig hatte."

Hausaufgaben? In den Gedanken suchend versucht sie sich zu erinnern aber ihr fällt wirklich nichts ein.

Colin scheint ihren verwirrten Gesichtausdruck zu bemerken. "Der Aufsatz über den Trank den wir letzte Woche gebraut haben." Ein unwissendes Kopfschütteln von Ginny. An die letzte Unterrichtsstunde kann sie sich nur vage erinnern. "Oh Mann, na wenn das nicht Nachsitzen gibt," grinst Colin.

"Soweit ich weiß findet Quidditch wieder statt. Ich hoffe doch, das ihr Ravenclaw platt machen werdet."

"Klar", sagt sie.

"Stimmt etwas nicht mit dir Ginny?", fragt er besorgt und seine Stirn legt sich in Falten, während sie an ein paar jüngeren, kichernden Hufflepuffs vorbei gehen.

"Ich fühl mich nicht gut."

Das ist zwar die Untertreibung des Jahres, aber sie hat im Moment keine Lust darüber zu reden, auch wenn Colin ein guter Freund ist. Der Gryffindor mustert sie noch einmal aufmerksam und dann biegen sie um eine Ecke. Sie blicken in einen Gang an dessen Ende sich eine Große Tür befindet, die in dem Moment von Professor Snape geöffnet wird und die davor stehenden Gryffindor- und Slytherinschüler eintreten lässt. Hinter Ginny und Colin kommen noch zwei Gryffindorjungen angelaufen, die es gerade noch rechtzeitig zum Unterricht geschafft haben.

Der Klassenraum ist dunkel und stickig wie immer. Verschiedene Gerüche strömen ihr in die Nase, von denen sie ganz dösig wird. Auf ihrem Platz neben Colin lehnt sie sich zurück und lässt die Stunde an sich vorbei ziehen. Merlin sei dank macht Snape heute nur Theorieunterricht. Die Zeit vergeht und hin und wieder notiert sie sich das, was die verzauberte Kreide des Lehrers an die Tafel schreibt, vom Unterrichtsinhalt selbst kommt bei der Weasley jedoch wenig an. Ihre Gedanken wandern wieder einmal zu Draco.

Das Schlimmste, was passieren kann, ist, das er sich wirklich von ihr trennt. Und genau genommen hat er bei dem, was er gesagt hat, recht. Seine Familie wird ihn aus dem Familienstammbaum brennen lassen, wenn sie wüssten, was er so treibt. Und Draco ist seine Familie und sein Name sehr wichtig.
Das wird schon nicht so schwer sein. Denn schließlich trennen sich jeden Tag Paare und die überleben das schließlich auch und im nächsten Schuljahr hätten sie sich eh nicht gesehen, denn dann ist Draco mit der Schule fertig und Ginny bleibt in Hogwarts um ihren Abschluss zu machen.

Sie seufzt und hört wie sein Name geflüstert wird.

Erschreckt hält sie sich eine Hand vor den Mund. Hat sie wohlmöglich seinen Namen in Gedanken laut gesagt? Vorsichtig lugt sie zu Colin. Der jedoch sitzt neben ihr und schreibt artig mit und auch sonst scheint ihr niemand ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Gerade als sie beschließt, das es wohl Einbildung gewesen sein muss, hört sie es wieder.

"Draco Malfoy? Natürlich."

Die Stimme kommt eindeutig von einer weiblichen Person, die hinter ihr sitzt. Ginny überlegt, wem im Zaubertränkeunterricht der Platz hinter ihr gehört und ihr fallen Cauldwell und Savant ein, zwei arrogante Slytherinmädchen.

"Schließlich sind sie die besten Freunde." Hm, beste Freunde? Dann reden die sicher auch von Zabini. Neugierig geworden, lehnt sie sich noch weiter nach hinten um das Flüstern besser verstehen zu können.

"Astoria hing ihm den ganzen Abend wie eine Klette an der Seite. Das hättest du mal sehen müssen, die ist sich wirklich für nichts zu schade. Vorne hui, hinten pfui!"

Ein herabfallendes Schnauben ist zu hören und die zweite Stimme spricht weiter. "Als ob die wirklich an ihm interessiert ist, die ist nur hinter seinem Namen her, genau wie die Parkinson."

"Ja, da stimme ich dir zu." Eine kleine Pause entsteht. "Soweit ich gehört habe, soll sie aber gute Chancen haben."

"Wer, Pansy Parkinson?"

"Nein, du Schussel, Astoria natürlich."

Das was Ginny da hört gefällt ihr ganz und gar nicht. Fieberhaft versucht sie zu überlegen, wer diese Astoria ist oder ob Draco sie schon einmal erwähnt hat, da sie sicherlich aus Slytherin kommt, aber sie bleibt ihr ein Rätsel.

"Ich meine, sieh sie dir doch eimal an. Wunderhübsch ist sie, das liegt wohl in der Familie. Da würde kein Junge, der noch bei klarem Verstand ist, nein sagen."

Ein zustimmendes "Hmm" ertönt.

"Da läuft bestimmt was, schließlich sieht man die beiden öfter zusammen und wer weiß, was an dem Abend noch passiert ist, denn unser lieber Malfoy hat vielleicht den einen oder anderen Feuerwhiskey zu viel getrunken."

Ginny hört die beiden Mädchen hinter sich kichern und ihr Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, bei dem Gedanken daran, was Jungs üblicherweise mit willigen Mädchen machen, wenn sie betrunken sind.

"Tracy Davis hat erzählt, dass-"

Ein lautes Räuspern ertönt. "Stellen sie das Tuscheln ein und konzentrieren sie sich wieder auf den Unterricht."

Augenblicklich ist es leise und Ginny ärgert sich, dass Snape sie gerade jetzt unterbrechen muss. Was hat Tracy Davis erzählt?

Die Wortfetzen fliegen in ihren Gedanken umher.

"Diesen Sommer." Schmerzhaft wird ihr bewusst, dass Draco sich seit diesem Sommer von ihr abgewandt und sich komisch benommen hat.

"Den einen oder anderen Feuerwhiskey zu viel getrunken."

"Da läuft bestimmt was. "

"Öfter zusammen."


Gequält schließt sie die Augen und ihre Atmung beschleunigt sich. Dieser Gedanke ist so abscheulich, dass sie ihn nicht einmal denken mag. Ungeheure Wut steigt in ihr auf. Wenn das wahr ist, was die beiden Schnepfen hinter ihr sagen, dann hat er sie belogen. Jedenfalls würde das einiges erklären.

Von wegen, er weiß nicht ob er sie noch liebt. Mit einem mal fühlt sie sich total benutzt und bei der Vorstellung daran, wie er vielleicht ein anderes Mädchen auch nur berührt, während sie vor Sehnsucht nach ihm vergeht, wird ihr übel.

Sie muss hier unbedingt raus!

Hektisch und grob greift sie nach Colins Handgelenk um auf seine Armbanduhr zu sehen. Dieser sieht sie daraufhin geschockt an. Noch zwei Minuten, dann ist der Unterricht vorbei!

Leise packt sie ihre Sachen zusammen und gerade, als sie ihre Tasche schließt, ertönt Snapes ölige Stimme neben ihrem Tisch.

"Miss Weasley, packen Sie sofort ihre Sachen aus. Ich habe den Unterricht noch nicht beendet. Lernen Sie sich in Geduld zu üben. 10 Punkte Abzug für Gryffindor. Und bevor sie alle gehen, geben sie noch ihre Hausarbeiten über den Schnarchtrank ab."

~


Als Snape den Unterricht endlich beendet hat, ist sie stürmend aus dem Klassenzimmer geeilt, ohne den besagten Aufsatz abzugeben.
Blind lief sie durch das Schulgebäude, bis sie sich in einem Seitengang versteckt und geweint hatte. Sie musste ihren Kummer freien Lauf lassen, denn das was sie da im Unterricht gehört hatte, schmerzte sie unendlich.

Dort verweilte sie, bis keine Tränen mehr kamen.

Teilnahmslos sitzt Ginny am Abend am Gryffindortisch in der großen Halle und besieht sich den Slytherintisch, der dem ihrigen gegenübersteht. Grimmig lässt sie den Blick über die Schüler wandern, die ihr Essen verzehren. Draco sitzt wie immer an seinem Stammplatz und redet mit Goyle, der in regelmäßigen Abständen mit dem Kopf nickt. Einige Plätze weiter erkennt sie Zabini und Pansy Parkinson, aber bis auf einige Slytherins, die sie vom gemeinsamen Unterricht her kennt, sind die Gesichter ihr unbekannt.

"Hermine, kann ich dich mal etwas fragen?"

Die Person neben ihr lugt über ihr Buch und besieht das Weasleymädchen aus großen braunen Augen, die farblich sehr gut zu ihrer Lockenmähne passen.

"Natürlich", sagt Hermine und steckt sich eine Weintraube von ihrem Teller in den Mund.

Ginny beugt sich etwas zu ihrer Freundin herüber und flüstert hinter vorgehaltener Hand: "Kennst du eine Astoria?"

Hermine runzelt die Stirn. "Welches Haus?", fragt sie.

"Slytherin", zischelt Ginny und ihr Blick verfinstert sich augenblicklich.

"Hmm." Hermine lässt die Augen zum Slytherintisch hinüber wandern und nickt dann in eine bestimmte Richtung. Ginny folgt ihrem Blick und erkennt am Tischende zwei blonde Mädchen.

"Daphne Greengrass ist in meinem Jahrgang. Wenn ich mich nicht täusche heißt ihre jüngere Schwester Astoria. Beide reinblütig natürlich. Hoffen wir, dass sie nicht genauso arrogant ist wie ihre Schwester."

Während Hermine wieder in ihrem Buch versinkt, mustert Ginny die Slytherin. Lange blonde Haare, hübsches Gesicht, soweit sie das von hier aus feststellen kann, jünger als Ginny. Vermutlich eine Fünftklässlerin, wenn nicht sogar noch jünger.

Das die es wagt sich an Draco ran zu schmeißen. Draco würde sich mit so einer sicher nicht einlassen! Hass gegenüber diesem Mädchen, dass nur wenige Meter von ihr entfernt sitzt, flammt auf, als sie sich erinnert, dass sie sie schon einmal gesehen hat. Vor einigen Tagen in der Bibliothek. Mit Zabini... und Draco. Da hat sie noch angenommen, sie sei eine Mitschülerin gewesen, was sich jetzt als Irrtum heraus stellt.

Die Worte aus dem Unterricht summen wieder in ihrem Kopf und sie verspürt einen Stich in ihrem Herzen. "Schließlich sieht man die beiden öfter zusammen." Jetzt kann sie sich auch erklären, warum Draco an dem Tag in der Bibliothek so nervös war. So ein mieses Arschloch.

Ginny blickt wieder zu ihm und er sitzt unverändert an seinem Platz und redet weiterhin mit Goyle, nichts ahnend, dass sie ihm jetzt auf die Schliche gekommen ist.

Wie kann er ihr das nur antun?

Angewidert schiebt sie den unberührten Teller vor sich weg. Ron, der Hermine gegenüber sitzt, beobachtet diese Szene und beugt sich fragend über den Tisch hinüber in Ginnys Richtung. Über den allgemeinen Lautstärkepegel hinweg fragt er: "Was ist denn los, Ginny? Willst du deine Knödel nicht essen?"

"Nein," antwortet sie und steht auf. Es gibt im Moment wichtigeres als Knödel.

"Aber du liebst doch Knödel", ruft Ron ihr noch fassungslos hinterher, während sie aus der Halle schreitet.

~


Eigentlich müsste sie jubeln vor Freude, denn heute ist Samstag und endlich kann das Quidditch-Trainingsgelände auf den Ländereien wieder seinen Zweck erfüllen. Die Spieler der Mannschaft fliegen durch die kalte winterliche Luft und gehen ihr übliches Trainingsprogramm durch. Beim Fliegen, wo ihr der Wind um die Ohren schlägt, bekommt sie wieder einen klaren Kopf und das Training lenkt sie ein wenig ab. Sie füllt sich einfach nur frei, wenn sie fliegt. Frei von Sorgen und Problemen. Es ist ein schönes Gefühl.

Sie schafft es mehrere Quaffel durch die Torringe zu werfen. Ron macht seine Sache als Hüter sehr gut, doch er schafft es nicht jeden ihrer Bälle zu fangen. Eigentlich ist es zum Abreagieren gedacht, jedoch erhält sie von der Mannschaft erkenntliche Pfiffe.

Nach dem ausgiebigen Training geht die Mannschaft in den Besprechungsraum, in dem auch die Bälle aufbewahrt werden. Hier werden oft Teambesprechungen gehalten und bei den Gryffindors ist es üblich, dass sie sich nach jedem Training noch einmal zusammensetzen um die Leistung zu beurteilen. Auch heute gibt der Kapitän sein Statement ab.

"Das war klasse heute. So will ich euch nächsten Monat spielen sehen. Robins, du musst deine Gegner besser im Auge behalten. Coote, lass dich nicht so leicht ablenken und Ron..."

Der Angesprochene schreckt auf. "Ja?"

"Das war schon nicht schlecht. Die Jäger der Ravenclaws greifen oft zu zweit an. Lass dich nicht austricksen." Harry blickt ihn einen Moment an und wendet sich der gesamten Mannschaft zu. "Mit eurer Gesamtleistung bin ich sehr zufrieden. Das Training findet wieder wöchentlich statt, also haltet euch eure Samstagnachmittage frei."

Allgemeines Gemurmel bricht aus und die Jungen und Mädchen wuseln mit ihren Besen aus der Kabine. Duschen würden sie in den Gryffindorbädern. Ginny hilft Harry noch dabei, die Quidditchbälle an ihren richtigen Platz zu bringen. Ordnung muss schließlich sein.

"Du hast heute gut gespielt," sagt Harry während er den goldenen Schnatz verstaut und die Kiste verschließt.

"Danke."

"Sag mir wenn ich mich täusche, aber stimmt etwas nicht mit dir?"

"Was meinst du?" Ginny kommt es vor, als habe sie ein Dèjà-vu. Dieses Gespräch haben sie doch schon einmal geführt...

"Na ja, sagen wir es so, ich wäre nicht gerne der Quaffel gewesen, so wie du auf den eingeschlagen hast."

Ginny kichert und widmet sich ihrem Besen. Im Moment fühlt sie sich einfach super, denn das Training hat sie wunderbar aufgelockert. Und gekichert hat sie schon lange nicht mehr. Harry öffnet die Tür und ist schon bereit zum Hinausgehen, als Ginny ihn aufhält.

"Wollen wir vielleicht das nächste mal zusammen nach Hogsmeade gehen? Ich meine, zu viert, mit Ron und Hermine?" Obwohl ihr der Gedanke dazu spontan kam, findet sie die Idee nicht schlecht. Schließlich unternimmt sie kaum noch etwas mit dem Trio.

"Ähm." Der Gryffindor kratzt sich verlegen am Kopf. "Geht leider nicht."

Er faselt irgend eine Antwort, die Ginny aber nicht hört, da sie durch die geöffnete Tür sieht wie sich ein kleiner grüner Punkt mit einem schwarzen Besen und so hellem haar, wie der Schnee durch den er stapft, sich vom Schloss aus hier her bewegt.

"Haben die Slytherins heute auch Quidditchtraining?" Die frage stellt sie ganz monoton und kann den Blick nicht von der sich nähernden Person wenden.

"Ja, sie wollten sich gleich den besten Termin zum trainieren schnappen, aber ich war schneller." Potter grinst über beide Ohren und hebt die Hand zum Abschied. "Ich muss jetzt los. Machs gut Ginny, wir sehen uns nachher im Gemeinschaftsraum."

Er verlässt den Raum und in dem Moment, in dem er die Tür schließt, wird der Blickkontakt unterbrochen und Ginny erwacht aus ihrer Starre.

Wieso muss sie ihn ausgerechnet jetzt sehen? Jetzt, wo sie total fertig und verschwitzt vom Training ist. Und außerdem... sie hat sich doch noch gar nicht die passenden Beschimpfungen zurecht gelegt.

Es dauert nicht lange, bis die Tür geöffnet wird und der Slytherin stampfend eintritt um den Schnee von den Quidditchschuhen zu lösen. Und dann sieht er sie an.

"Verdammter Schnee!"

Das er die Tür schließt und seinen Nimbus 2001 abstellt, nimmt sie wie in Zeitlupe wahr. Viel zu schnell steht er vor ihr und sie schafft es immer noch nicht, sich zu rühren. Als er sich langsam zu ihr hinab beugt, spürt sie nur noch ihr Herz, dass so doll schlägt, dass sie glaubt, es würde gleich explodieren. Er küsst sie und sie fragt sich, wieso er sie jetzt so sanft küssen muss. Jetzt, wo sie ihn im Moment so sehr hasst und wieso lächelt er sie auf einmal an?

Seine Hand greift nach ihrer und er legt den Kopf schief.

"Du hast mir gefehlt."

Doch für Ginny fühlen sich diese Worte an wie spitze, glühende Nadeln, die sich durch ihre Haut stoßen und ihr unzählige Schmerzen zufügen. Ihre Augen werden immer Größe und fassungslos starrt sie ihn an. Meint der das etwas ernst? Ist sie in einem falschen Film? Wieso ignoriert er sie nicht jetzt, jetzt, da sie weiß, was los ist. Und überhaupt... ist ihm ihre letzte Begegnung entfallen? Anscheinend erwartet ein Malfoy, das man in Jubelschreien ausbricht, wenn man ihn sieht.

Auf seinem Gesicht bildet sich ein fragender Ausdruck. "Was ist los? Ist dir schlecht?"

Ja, bei Merlin. Bei dem Gedanken daran, dass er mit der Hand, die gerade ihre Finger streichelt, vielleicht einmal anderweitig Gesellschaft hatte, kann einem ja auch nur schlecht werden und liebend gern würde sie sich hier und jetzt übergeben, am besten noch vor seinen Füßen, oder nein, lieber gleich darauf.

Mit einem Mal reißt sie sich aus den Gedanken und von seiner Hand los.

"Lass mich in Ruhe", faucht sie.

"Was ist denn los?" Draco ist sichtlich irritiert und will einen Schritt auf sie zu gehen, aber Ginny hebt abwehrend die Hände.

"Was hast du im Sommer mit Zabini gemacht?"

"Er hat seinen Geburtstag gefeiert. Was soll das, wieso führst du dich so auf?"

Mit den Händen in den Hüften gestemmt funkelt sie ihn zornig an.

"Ach tatsächlich? Und wie war es so? Hast du dich amüsiert?"

Er sieht sie nur fragend an, vollkommen ratlos über ihren Ausbruch.

"Wer ist Astoria?"

Ginny beobachtet ihn genau und versucht etwas in seinem Gesicht zu lesen, aber er starrt nur ausdruckslos zurück.

"Was soll der Mist?" Auch er wirkt jetzt wütend. Er will noch etwas sagen, aber Ginny unterbricht ihn.

"Kennst du sie?" Sie bohrt jetzt noch weiter nach. So leicht wird es wohl nicht werden, es aus ihm heraus zu kitzeln.

Draco wendet den Blick ab. "Sie ist eine Slytherin, natürlich kenne ich sie." Es herrscht einige Sekunden Stille. "Ich habe mit ihr aber nichts zu tun. Ich weiß nicht wieso du dich hier so aufführst."

Ginny schnaubt. "Weißt du wieso ich mich so aufführe, Draco? Weil ich gehört habe, dass mein Freund auf einer Party war, zusammen mit diesem Mädchen und den ein oder anderen Feuerwhiskey zu viel getrunken hat", äfft sie Savant, oder war es doch Cauldwell, vom Gespräch nach. Und bei den Worten verfinstert sich auch sein Blick.

"Wer hat denn solchen Trollmist erzählt?"

"Cauldwell und Savant. Die beiden kennst du dann ja wohl auch, wenn dir alle Slytherinmädchen so bekannt sind. Und jetzt sag mir nicht, dass die nicht an diesem Abend da waren."

Daraufhin erwidert er nichts und Ginny sieht es als kleinen Sieg. Anscheinend stimmt es. Zu ihrem Bedauern gab es wirklich den Abend bei Blaise. Und Draco ist wohl da gewesen. Und Astoria auch.

Ihre Hände zittern, ob vor Wut oder vor Angst, sie weiß es nicht. Sie muss sich regelrecht zwingen, die nächste frage aus zu sprechen.

"Was war an diesem Abend?" Es ist fast ein Flüstern.

"Nichts."

Sie sieht in seine grauen Augen und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als das sie ihm glauben könne, aber das kann sie nicht. Langsam schüttelt sie den Kopf. Er geht einen Schritt auf sie zu.

"Ich weiß nicht was diese beiden Seekühe erzählt haben, aber was immer es auch war, es ist gelogen."

Eigentlich ist das genau das, was sie hören will, jedoch löst sich der Klos in ihrem Hals nicht und wieder werden ihre Augen glasig. Hoffentlich haben sie noch ein bisschen Zeit, bis der Rest der Slytherinmannschaft kommen wird.

Draco schaut sie abwartend an, doch sie sagt nichts. Zögernd nimmt er ihre Hand.

"Ginny."

Er kommt ihr näher und sieht ihr tief in die Augen. Wenn sie sich jetzt von seinem Blick einlullen lassen wird, kann sie nicht mehr klar denken, also richtet sie ihren Blick gen Boden und schenkt ihre Aufmerksamkeit seinen Worten.

"Blaise ist volljährig geworden. Fast ganz Slytherin war bei ihm eingeladen."

"Hat sie sich an dich rangeschmissen?", nuschelt Ginny, immer noch seinem Blick ausweichend. Bitte sag nein!

"Kann sein, ich bin ihr aus dem Weg gegangen. Wieso sollt ich so etwas machen, wenn ich eine Freundin habe?"

Ginny kaut auf ihrer Unterlippe herum. Klingt eigentlich alles ganz logisch. Ist jetzt nur die Frage, ob sie ihm glauben schenken soll.

Statt ihm zu antworten stellt sie ihm eine Gegenfrage: "Und was hast du in den Weihnachtsferien gemacht? Gab's da auch wilde Partys?"

Vorsichtig lugt sie zu ihm hinauf und kann sich nicht mehr von seinen Augen losreißen. Sacht schüttelt er seinen Kopf.

"Nur langweilige Familienangelegenheiten", sagt er und zögerlich setzt sich ein Schmunzeln auf seine Lippen.

Ginny drückt sich an ihn und verbirgt ihr Gesicht an seiner Robe und schluchzt auf. Die letzten Tage sind wirklich eine Qual gewesen, doch anscheinend ist es wirklich nur ein Missverständnis. Immerhin hat er sie noch nie belogen und sie vertraut darauf, seinen Worten Glauben schenken zu können. Sie spürt, wie die Last von ihren Schultern fällt und nimmt seine Antwort dankbar an, da ein Geständnis sie wohlmöglich vernichtet hätte...

"Ich hatte solche Angst." Sie schnieft und kuschelt sich an seine Brust. "Ich dachte wirklich, das du mich nicht mehr liebst und eine neue hast!"

"Deswegen wollte ich mit dir reden."

Der ernste Ton in seiner Stimme lässt sie aufhorchen und dann spürt sie, wie er die Hände auf ihre Schultern legt und sie sanft von sich schiebt um etwas Abstand zwischen sie zu bringen. Sie blickt ihn aus tränenverschleierten Augen an.

"Ich bin zu einer Antwort gekommen."


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