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Fanfiction

Der Feind in meinem Bett - Kapitel 1

von Hauself

Kapitel 1
Am nächsten Morgen wachte Hermine wiedererwarten früh auf, sodass sie erst mal ausgiebig duschte und in Ruhe mit ihren Eltern frühstückte. Doch auch dann hatte der Zeiger der großen Küchenuhr so gerade eben die neun erreicht. Hermine seufzte. Es blieb ihr noch mindestens eine Stunde, bis sie zum Bahnhof aufbrechen musste. Also kramte sie aus ihrem Koffer ein Buch heraus und begann zu lesen.
„Hermine, Schatz! Möchtest du dich nicht langsam fertig machen? Es ist viertel nach zehn.“ Die Angeredete sprang bei den Worten ihrer Mutter entsetzt auf. „Ach du meine Güte! Ich werde zu spät kommen! Vielleicht verpasse ich sogar den Zug.“ Hektisch schmiss sie ihr Buch in den Koffer, schnappte sich ihre Jacke und schon war sie auf dem Weg nach draußen. Während der Fahrt zum Bahnhof zappelte sie auf der Rückbank hin und her und sah alle paar Sekunden auf die Uhr, was ihre Eltern fast zur Weißglut trieb.
Schließlich erreichten sie ihr Ziel pünktlich. Hermine verabschiedete sich von ihren Eltern und lehnte sich unauffällig an die Wand, die sie zum Gleis neun dreiviertel brachte. Suchend glitten ihre Augen umher, bis sie ihre besten Freunde entdeckte. Schnell ging Hermine auf die beiden zu und umarmte sie stürmisch. „Es ist so schön, euch wieder zu sehen! Es kommt mir vor, als hätten wir uns Monate lang nicht gesehen.“ Ron lachte über ihre Übertreibung und küsste sie herzhaft auf den Mund. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, ertönte eine kühle Stimme hinter ihm: „Hey, hast du da gerade meine Freundin geküsst?“ Hermine drehte sich um und wurde auch gleich von Dracos starken Armen umfangen. „Na, Süße, hast du mich vermisst?“ Sie antwortete ihm mit einem leidenschaftlichen Kuss. „Komm Harry, wir suchen uns schon mal ein Abteil. Das ist ja nicht zum aushalten.“, brummte Ron hörbar, doch weder Hermine noch Draco schienen ihn zu beachten. In diesem Augenblick jedoch kam Cho Chang auf Harry zu gerannt und fiel ihm überschwänglich um den Hals. „Oh nein...“, stöhnte Ron. „Jetzt fangt ihr auch noch an.“ „Na los, Ronnylein. Suchen wir zwei uns ein Abteil und lassen die Turteltäubchen alleine.“ Ginny war unbemerkt neben ihren Bruder getreten und zog ihn nun von den Pärchen weg zum Zug.
Einige Minuten später folgten den Geschwistern auch Hermine, Draco, Cho und Harry. Nur Sekunden später ertönte der Pfiff und der Hogwartsexpress setzte sich in Bewegung.

Trotz ihrer Beziehungen gesellten sich Hermine und Harry zu Ron und Ginny. Draco verschwand, um zu seinem besten Freund Blaise Zabini zu gehen und Cho suchte ihre Freundinnen. Harry und Ron respektierten zwar Hermines Liebe zu Draco, trotzdem beschränkten sie sich auf einen Gruß, wenn sie ihn sahen. So ganz konnten die beiden immer noch nicht glauben, dass aus ihrem Erzfeind ein Engel geworden war. Auch Draco hielt sich gegen über Harry und Ron zurück, sodass ihr neues Verhältnis größtenteils aus Schweigen bestand. Hermine war mit dieser Situation zufrieden, denn sie war froh, dass ihre besten Freunde ihren Freund nicht jedes Mal zusammen schlugen, wenn sie ihn sahen. Die junge Frau war glücklich, dass weder Draco noch Harry oder Ron ihre Jahre langen Streiterein weiter führen wollten und sich ihretwegen zurück hielten. Deswegen war es für sie selbstverständlich, die Zugfahrt mit den Gryffindors und nicht mit ihrem Freund zu verbringen.
„Na dann erzählt mir endlich mal ganz genau, wie eure Ferien verlaufen sind!“, verlangte Hermine, als sie es sich bequem gemacht hatten. „Aber Hermine, wir haben dir fast jeden Tag einen Brief geschrieben. Was willst du noch wissen?“, fragte Ron lachend. „Zum Beispiel, was sich aus deiner Ferienliebe Anna ergeben hat.“, grinste Hermine und Ron wurde rot. „Und danach möchte ich alle Einzelheiten von deinem zwei Jährigen Jubiläum mit Cho wissen, Harry.“ Entspannt lehnte sich Hermine zurück und blickte ihre Freunde erwartungsvoll an. „Das war mal wieder typisch Ginny. Geht auf eine Party von ihrem Exfreund und kommt mit einer fremden Person nach Hause, die sie sofort in ihr Herz geschlossen hat. Ich hab gedacht, ich fall hinten rüber, als ich Anna sah. Sie kommt aus Frankreich und war den Sommer über in England, um die Sprache zu lernen.“ Rons Ohren hatten sich bereits dunkel verfärbt, dennoch erzählte er weiter. „Sie hat am selben Tag wie Ginny Geburtstag und meine kleine Schwester sprach natürlich sofort von Seelenverwandtschaft. Ihr wisst ja, in solchen Dinge ist sie etwas überschwänglich. Mum war sofort von Anna begeistert und lud sie ein, die Ferien bei uns zu verbringen. Allerdings ist Ginny auf der Party mit ihrem Ex wieder zusammen gekommen und hat viel Zeit mit ihm verbracht, Deswegen bat mich Mum, ein wenig mit Anna zu unternehmen. Wenn man sie richtig kennt, ist sie wirklich sehr nett. Und sie kann reden wie ein Wasserfall, wenn sie einmal anfängt.“ Ron lächelte leicht bei dieser Erinnerung. „Wie ging es weiter?“, drängte Harry neugierig. „Wir haben viel unternommen, ab und zu auch etwas mit Ginny und Michael Corner. Wir waren sogar einmal im Kino! Annas Vater ist ein Zauberer, aber ihre Mutter ein Muggel. Also hat sie von beiden Seiten einiges mitbekommen. Sie geht nach Beauxbatons und hat mir viel davon erzählt.“ „Wie sieht sie denn aus?“, wollte Hermine wissen. „Sie hat dunkle schulterlange Haare und braune Augen. Wie soll ich sie denn beschreiben? Sie ist bestimmt einen Kopf kleiner als ich und so schlank wie du, Hermine. Und, na ja... Sie hat ein hübsches Gesicht.“ Ron sah sichtlich verlegen aus. „Also hast du dich in sie verliebt.“ Schlussfolgerte Hermine. „Habt ihr euch geküsst?“ „Natürlich haben sie sich geküsst!“, mischte sich Ginny plötzlich ein, die bisher ungewöhnlich still gewesen war. „Anna hat es mir erzählt. Aber sie hat den ersten Schritt gemacht, Ron war viel zu schüchtern.“ Ihr Bruder blickte sie böse an. „Jetzt halt doch mal den Mund, Ginny! Musst du alles ausplaudern? Was machst du eigentlich noch hier? Warum bist du nicht bei deinem Michael?“ Ginny machte eine wegwerfende Handbewegung. „Hab mich vorgestern von ihm getrennt. Er war mir einfach zu anhänglich.“ Ron seufzte nur, verlor aber kein weiteres Wort darüber. „Seit ihr denn zusammen?“, nahm Harry das Thema wieder auf. „Wie kommst du denn darauf? Sie wohnt in Frankreich, das würde doch gar nicht funktionieren.“, murmelte Ron ein wenig traurig. Hermine sah ihn mitleidig an und wandte sich dann an Harry. „Wie war denn nun dein großes Date mit Cho?“
Es wurde noch eine vergnügliche Zugfahrt, denn die Freunde hatten sich einiges zu erzählen. Hermine jedoch berichtete nur kurz, dass sie viel Zeit mit Draco verbracht hatte, wusste aber, dass ihre beiden Freunde bestimmt keine Einzelheiten hören wollten, deswegen sprach sie ausführlich über alles, was nichts mit Draco zu tun hatte.
Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Die Kutschen brachten sie zum Schloss und die Schüler stürmten in die Große Halle. Kaum hatten sie sich an ihre Tische gesetzt, wurden die Neulinge auf die vier Häuser verteilt. Dann stand Professor Dumbledore auf und sprach: „Dieses Jahr werden wir eine neue Schülerin aufnehmen, die in die sechste Klasse kommen wird. Sie ist mit ihren Eltern von Frankreich nach England gezogen und ich wurde von Madame Maxime gebeten, ihre Schülerin in meine Obhut zu nehmen. Den Gefallen tue ich ihr natürlich gerne, denn Miss Coeur ist eine ausgezeichnete Schülerin und wird gut nach Hogwarts passen. Herzlich Willkommen, Miss Coeur! Und nun werden wir mal sehen, welches Haus unser Sprechender Hut für sie ausgesucht hat.“ Ron starrte wie gebannt auf die kleine, zierliche Französin. Harry und Hermine sahen ihn verwundert an, doch bevor einer von beiden auch nur einen Mucks von sich geben konnten, hauchte Ron: „Anna.“

Innerlich aufgewühlt setzte sich Anna Coeur auf den Stuhl und streifte sich den Hut über den Kopf. Einige Sekunden passierte gar nichts. ‚Oh bitte’, dachte Anna, ‚bitte schicke mich nicht nach Slytherin. Am Besten nach Gryffindor, zu Ron. Aber...’ In diesem Augenblick rief der Hut: „Gryffindor!“ Alle außer die Slytherins applaudierten und Anna, die ihr Glück kaum fassen konnte, stand unsicher auf und begab sich zu dem Gryffindortisch. Ihre Augen blickten suchend umher, doch sie konnte Ron nicht finden. Da rief Ginny auch schon: „Hey, Anna! Hier ist noch ein Platz frei!“ Die Französin lächelte leicht und gesellte sich zu der Freundin. Trotzdem war sie etwas enttäuscht, dass nicht Ron derjenige gewesen war, der sie gerufen hatte.

„Mensch, warum hast du sie nicht gerufen?“, fragte Harry, während Dumbledore allen einen Guten Appetit wünschte und die herrlichen Speisen auf den Tischen erschienen. Ron häufte sich seinen Teller voll und schielte in Richtung Anna. „Sie wäre doch gar nicht zu mir gekommen. Seht doch, sie unterhält sich so gut mit Ginny. Sie ist bestimmt froh, dass Ginny sie gerufen hat.“ Harry schüttelte seufzend den Kopf und Hermine meinte: „Ron, wirklich. Ich dachte, während unserer Beziehung hättest du ein wenig an Selbstbewusstsein gewonnen. Sie hat dich doch in den Ferien geküsst, oder? Hätte sie das getan, wenn sie dich nicht mögen würde?“ „Na ja... Wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht war es ja nur so eine Ferienliebelei für sie. Und warum hat sie mir nicht gesagt, dass sie nach Hogwarts gehen wird?“ Plötzlich wurde Ron böse. Verwundert blickten Harry und Hermine von ihrem Essen auf. „Ja, warum hat sie nichts gesagt? Vielleicht wäre unsere... Freundschaft ganz anders verlaufen, wenn ich gewusst hätte, dass ich sie wieder sehe. Sie hat mir das bestimmt verschwiegen, weil die ganze Sache für sie nichts bedeutet hat.“ „Aber Ron...“ begann Hermine, doch dieser wandte sich seinem Hühnchen zu und verfiel in Schweigen. Seine beste Freundin gab es auf, ihn aufmuntern zu wollen und ließ stattdessen den Blick über die Schülerschar wandern. Ihre Augen blieben an Draco hängen, der sie anscheinend schon eine ganze Zeit beobachtete. Die beiden lächelten sich an und Hermine seufzte glücklich. Wie froh konnte sie sein, dass sie einen Freund hatte und sich nicht wie Ron Sorgen machen musste, was aus einer kleinen Liebelei werden würde.

Nach dem Festmahl und einer kleinen Ansprache Dumbledores machten sich die Gryffindors auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Hermine, als neue Schulsprecherin, bekam ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt. Ihr Gegenpart war zu ihrem Schrecken Blaise Zabini. Zwar war er Dracos bester Freund und er hatte sich nie viel um sie geschert, doch seit sie mit Draco zusammen war, benahm er sich komisch und war ihr manchmal regelrecht unheimlich. Aber darüber wollte Hermine jetzt nicht nachdenken. Die Schüler begaben sich erst einmal in ihre Schlafsäle, um die Koffer auszupacken. So betrat Hermine ihr eigenes Reich und war begeistert. Das riesige Himmelbett nahm fast die Hälfte des Raumes ein, es gab einen herrlichen altmodischen Schreibtisch, der nur ihr gehören würde und die Tür rechts führte zu ihrem eigenen Bad. Ansonsten war das Zimmer ähnlich der anderen Schlafsäle. Bevor Hermine jedoch ihre Koffer auspacken konnte, stürmten Ron und Harry herein. „Schau mal, Hermine! In unserem siebten Jahr dürfen wir sogar in die Mädchenzimmer. Wow!“ Ron drehte sich einmal um sich selbst, um das Zimmer in Augenschein nehmen zu können. „So eine Schande, dass wir keine Schulsprecher geworden sind, oder, Harry?“ Der Angeredete lachte nur. „Lasst uns schnell runter gehen, sonst ist der Gemeinschaftsraum gleich überfüllt und wir bekommen unsere Stammplätze nicht mehr.“ Die drei Freunde begaben sich also in den Gemeinschaftsraum und ließen sich in die Sessel am Feuer fallen. Einige Minuten hing jeder seinen Gedanken nach, bis sie Ginnys Stimme hörten. „Hey Leute, darf ich euch Anna vorstellen? Anna, das sind Harry und Hermine. Na ja, und Ron kennst du ja.“ Ginny schubste ihre Freundin in die Richtung ihres Bruders. Dieser sah ziemlich verlegen drein und auch Anna hielt sich zurück. „Hallo, Ron.“ „Hallo, Anna.“, murmelte Ron und verfiel wieder in Schweigen. Ginny schüttelte den Kopf und zog Anna mit sich auf das freie Sofa. „Ist das nicht toll, dass sie nach Gryffindor gekommen ist? Weißt du Anna, wenn der Sprechende Hut dich nach Slytherin gesteckt hätte, hätte ich mir echt überlegen müssen, ob ich noch mit dir befreundet sein will.“, meinte sie im Scherz. Und dann, mit einem reumütigen Blick: „Entschuldige, Hermine.“ Doch diese winkte ab. Sie war zwar mit Draco zusammen, doch die anderen Slytherins waren ihr deswegen noch lange nicht sympathischer.
Ginny schien heute besonders gesprächig, denn die nächste halbe Stunde bestritt sie die Unterhaltung alleine. Schließlich mischten sich die anderen ein und auch Ron und Anna tauten auf. Sie beteiligten sich zwar beide an den Gesprächen, vermieden es aber, sich anzusehen oder miteinander zu reden,
Nach und nach leerte sich der Gryffindor Gemeinschaftsraum, denn alle waren mĂĽde von der langen Fahrt. Bald gingen auch die Freunde zu Bett, nur Ginny und Anna blieben am Kamin sitzen, um noch ein wenig zu quatschen. Hermine wĂĽnschte Harry und Ron eine Gute Nacht und betrat ihr Zimmer. Dort angekommen lieĂź sie sich angekleidet auf ihr Bett fallen und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.
Hermine wusste, dass sie träumte und doch war es täuschend echt. Sie war am Hogwartssee und wollte sich dort mit Draco treffen. Stattdessen kam jedoch Blaise auf sie zu. „Hallo, Hermine. Ich soll Draco entschuldigen, er ist leider verhindert.“ Ein grausames Lachen ertönte und Hermine lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Was willst du hier?“ Ihre Stimme klang zittrig und sie verwünschte sich dafür, dass sie ihre Angst nicht verbergen konnte. „Ich wollte nur ein bisschen mit dir reden. Sonst ist Draco ja die ganze Zeit an deiner Seite und ich komme gar nicht an dich heran.“ Blaise trat näher an sie heran und fing eine ihrer Strähnen ein, die der Wind gepackt hatte. Er drehte sie um seinen Finger, ganz langsam. Dann ließ er sie wieder los. Hermine verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. „Vielleicht möchte ich ja gar nicht mit dir reden, Zabini.“, stieß sie hervor. „Oh, das wirst du, Hermine. Das wirst du noch früh genug tun.“, flüsterte Blaise nahe an ihrem Ohr. „Aber vorerst werde ich dich in Ruhe lassen. Ich muss noch einiges vorbereiten. Solange der gute Draco bei dir ist, kannst du dich sicher fühlen. Aber es könnte sein, dass er dich irgendwann nicht mehr beschützen kann. Weswegen auch immer...“ „Was meinst du damit?“ „Das, darling, wirst du noch früh genug erfahren.“ Mit diesen Worten kehrte er ihr den Rücken zu und verschwand in die schwarze Nacht.
Schwer atmend und Schweiß gebadet wachte Hermine auf. „Ein Traum... Es war doch nur ein Traum.“, murmelte sie, um sich selbst zu beruhigen. Sie ließ sich zurück in die Kissen sinken, doch sie hatte Angst, wieder einzuschlafen. Was wäre, wenn der Traum sie erneut einfangen würde? Da sie noch immer ihre Kleider vom Tage trug, stand sie auf und zog sich ihren Pyjama an. Dann setzte sie sich ans Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Der Mond stand hell und groß am Himmel, vereinzelt waren ein paar Sterne zu sehen. Hermine zog die Knie an und stütze ihren Kopf darauf. Der Traum hatte sie ängstlich gemacht, obwohl sie wusste, dass er nichts reales enthielt. Blaise war ihr nie bewusst aufgefallen. Sicher, er war der beste Freund von Draco, aber von den anderen Slytherins hielt sie sich so gut es ging fern. Blaise selbst schien sich auch nie für sie zu interessieren, sie grüßten sich ja kaum, wenn sie sich in den Gängen des Schlosses trafen. Der Slytherin war eher ein ruhiger Typ, der keine offen ausgetragene Abneigung gegen die Gryffindors hegte. Des Weiteren hatte Hermine nie gehört, dass seine Eltern in irgend einer Weise die Dunklen Mächten befürworteten. Vielleicht sollte sie sich dennoch ein wenig eingehender mit Blaise beschäftigen und ihn unauffällig beobachten.
Etwas ruhiger und letztendlich doch wieder mĂĽde geworden legte sich Hermine in ihr Bett. Es dauerte einige Minuten, bis sie in einen traumlosen Schlaf glitt.

Am nächsten Morgen wurde Hermine unsanft von Ron aus dem Schlaf gerissen. Der Rotschopf stand neben ihrem Bett und schrie auf sie ein. Seufzend setzte sich Hermine auf und sah ihren Freund aus verschlafenen Augen wütend an. „Zum Donner noch mal, Ron! Was machst du hier?!“ „Was ich hier mache? Was ich hier mache?! Hermine, es ist sieben Uhr. Du liegst noch träumend im Bett, nicht angezogen und nicht zum Frühstück bereit. Anstatt mich blöd anzufahren, solltest du vielleicht mal langsam aufstehen.“ Kopfschüttelnd zog Ron ihr die Decke weg, doch inzwischen war Hermine aufgesprungen und suchte hektisch in ihrem Koffer herum. „Um Himmels Willen, Ron. Ich fass es nicht, dass ich verschlafen habe. Ich habe mir doch um sechs Uhr den Wecker gestellt und...“ ‚Und ihn schlaftrunken wieder ausgemacht, fügte die junge Frau im Stillen hinzu. Ohne den Satz zu beenden verschwand sie mit ihren heraus gewühlten Klamotten (der Boden um den Koffer herum war mit allen möglichen Dingen übersät) im Bad. „Ich werde dich dann mal in Ruhe lassen. Harry und ich warten im Gemeinschaftsraum auf dich.“, rief Ron ihr noch hinter her.
Als Hermine endlich erschien, liefen die drei Freunde hektisch in die Große Halle und schlangen ihr Frühstück hinunter. Ihnen blieb nur ein kurzer Blick auf ihre Stundenpläne, die besagten, das Harry und Ron Wahrsagen und Hermine Arithmantik hatte, dann machten sich die drei schleunigst auf in ihre jeweiligen Klassenzimmer. Das Ron heute auffallend still gewesen war, fiel weder Hermine noch Harry in der Hektik auf.
Hermine traf Draco vor dem Klassenzimmer. „Guten Morgen, Süße. Siehst so gehetzt aus heute morgen.“ Draco gab ihr einen langen Kuss, doch Hermine zog sich von ihm zurück, um erst mal zu Atem zu kommen. „Hab verschlafen.“, war ihr einziger Kommentar. „Du, verschlafen? Hast du schlecht geträumt oder was?“ Verwundert blickte Hermine ihn an. „Woher weißt du das?“ Draco biss sich auf die Lippe. „Geraten.“, sagte er und wurde ein wenig rot. „Ich hab tatsächlich schlecht geträumt, deswegen hab ich die halbe Nacht nicht geschlafen. Ich...“ Sie wurde von Professor Vector unterbrochen, die gerade das Klassenzimmer betrat. Die erste Stunde des neuen Schuljahres begann.
Während die Professorin vor der Klasse stand und betonte, wie wichtig das letzte Jahr in Hogwarts für sie sein würde, schob Draco Hermine, die neben ihm saß, einen Zettel zu. Was hast du denn geträumt?, stand dort. ‚Ich hatte einen komischen Traum über Blaise.’ ‚Über Blaise? Hoffentlich nichts unanständiges? J’ ‚Natürlich nicht, es war eher unheimlich. Wir beide wollten uns am See treffen, aber stattdessen war er dort und hat wunderliche Andeutungen gemacht. Es war beängstigend.’ ‚Und was waren das für Andeutungen?’ „Mister Malfoy, Miss Granger. Hätten Sie die Güte, mir zu lauschen und nicht dauernd Zettelchen hin und her zu schieben wie kleine Kinder?“, ertönte da die Stimme Professor Vectors. „Natürlich. Entschuldigung, Professor.“, murmelte Hermine verlegen und wandte nun ihre gesamte Aufmerksamkeit der Lehrerin zu. Deswegen bemerkte sie auch nicht, wie Draco sich ein wenig wütend von ihr wegdrehte.
Der Tag verging wie im Flug und beim Abendessen hatte Hermine ihren Traum schon fast wieder vergessen. Als sie jedoch am Slytherintisch vorbei ging, fiel ihr Blick unbewusst auf Blaise, der neben Draco saß. Sie hätte einfach weggesehen und wäre weitergegangen, wenn Blaise sie nicht seinerseits angesehen hätte. Er sah ihr direkt in die Augen, aber als sie das spürte und ihn ebenfalls direkt ansah, blickte er schnell zur Seite. Hermine wurde es flau im Magen und als sie ihren Weg zum Gryffindortisch fortsetzte hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden.
Nach dem Essen versammelten sich die Siebtklässler Gryffindors sowie Ginny und Anna im Gemeinschaftsraum. Die Lautstärke war enorm, denn alle diskutierten über den ersten Schultag, Neuigkeiten, öde und anstrengende Unterrichtsstunden. Anna klinkte sich in das Gespräch der Freunde mit ein und ihr Englisch schien sich schon verbessert zu haben. Hermine war begeistert, wie gut sie diese Sprache schon beherrschte, schließlich hatte Anna nur sechs Wochen Zeit gehabt, um sie sich anzueignen. Was Hermine noch auffiel war, dass Ron ungewöhnlich ruhig war. Seine Augen schienen an Anna festgewachsen, dennoch sprach er kein einziges Wort mit ihr sondern warf nur ab und zu ein paar belanglose Bemerkungen in die Runde. Auch Harry warf seinem besten Freund ein paar verwunderliche Blicke zu, verabschiedete sich aber bald, um sich mit Cho zu treffen. Im letzten Jahr war ein separater Gemeinschaftsraum eingerichtet worden, in dem sich alle vier Häuser treffen konnten. Ginny stand bald auf, um angeblich in der Bibliothek nach einem Buch zu suchen und Anna folgte ihr wenige Minuten später. Nachdenklich sah Hermine ihr nach, dann wandte sie sich an Ron. „Was ist eigentlich heute mit dir los? So schweigsam hab ich dich wirklich selten erlebt. Du starrst Anna die ganze Zeit an, redest aber nicht mit ihr. Was hat das zu bedeuten?“ „Ach Hermine, ich wusste schon, dass ich dir nichts verheimlichen kann. Es ist lieb von dir, dich um mich zu sorgen, aber bitte frag dieses Mal nicht. Mir geht es gut und ich möchte auch nicht über Anna sprechen, okay? Wenn irgendetwas dramatisches vorgefallen wäre, hätte ich es dir schon längst erzählt. Annas und mein Verhältnis zueinander hat sich einfach ein wenig verändert. Das ist alles. Mach dir keine Gedanken.“ Hermine wusste, dass Ron schon mehr preisgegeben hatte, als sie normalerweise hätte erwarten können. Deswegen gab sie ihm lediglich einen Kuss auf die Wange und stand auf. „Okay, ich werde dich in Ruhe lassen. Aber du weißt ja, dass du immer mit mir reden kannst. Ich werde jetzt in mein Zimmer gehen und einige Hausaufgaben machen. Gute Nacht, Ron!“ „Nacht, Hermine.“ Die junge Frau stieg die Treppe hinauf und ließ einen in sich gekehrten Ron zurück.
An diesem Abend hatte Hermine Angst, einzuschlafen. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an jedes Detail ihres Traums und auch daran, wie Blaise sie heute angesehen hatte. Vielleicht sollte sie Draco doch die ganze Geschichte erzählen und nachfragen, was er davon hielt. Aus irgend einem Grund war sie heute Morgen froh gewesen, dass Professor Vector sie erwischt hatte, denn so musste sie Draco nicht ihren ganzen Traum beschreiben. Jetzt schien ihr das allerdings lächerlich. Draco war ihr Freund und sie wusste doch, dass er nicht mehr der Fiesling aus ihren ersten fünf Schuljahren war. Wieso also sollte sie ihm nicht von dem Traum erzählen und seinen Rat einholen? Entschlossen, genau dies am nächsten Tag zu tun, kuschelte sich Hermine in die Kissen und schlief wenig später ein.


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