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Fanfiction

love at first gulp - love at first gulp

von KittKatt

Zaghaft kroch die Sonne an diesem Oktobermorgen den Himmel empor und lugte vorsichtig mit ihren ersten Strahlen in die großen Fenster des Schlosses.
Sanft kitzelten sie das Rothaarige schlafende Mädchen im Gesicht, was diese dazu veranlasste leicht ihre Stupsnase zu rümpfen. Müde blinzelte sie dem ersten Tageslicht entgegen und zog sich mit lautem Grummeln die Decke erneut über den Kopf.
Es war noch viel zu früh um aufzustehen. Immerhin hatte sie gestern bis spät in die Nacht gesessen und die letzten Details für die Party am Abend geplant. Heute war schließlich Halloween und als Schulsprecherin, war es ihre Aufgabe gewesen, eine Feier für eben jenen Tag zu veranstalten.
Gerade hatte sie sich entschlossen sich noch einmal im Bett umzudrehen und noch eine Runde zu schlafen. Da flog auch schon ihre Zimmertür auf und eine pfeifendes braunhaariges Mädchen betrat das Schlafzimmer.
Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes ließ sie die Vorhänge auffliegen und riss Lily die Bettdecke weg.
„Lilylein aufstehen! Die Sonne scheint.“, sagte sie lachend.
Lily tastete verzweifelt mit fest zugekniffenen Augen nach der verschwundenen Bettdecke. Missmutig über deren Unauffindbarkeit stülpte sie sich das Kissen über den Kopf und nuschelte etwas vor sich hin, was verdammt nach: „ich hasse dich.“, klang.
„Lily! Komm schon! Steh auf!“, trällerte Alice ihr zu, nahm das Kissen und haute es ihr auf den Hintern.
Mit einem feindseelischen Zischen saß Lily aufrecht im Bett, riss Alice das Kissen aus der Hand und stapfte damit vor sich hinmaulend ins Bad.
Alice ließ sich grinsend auf das nun leere Bett fallen. Einige Minuten später stand Lily zähneputzend im Türrahmen mit einem nun viel angenehmeren Gesichtsausdruck, trotzdem wirkte sie noch sehr zerknautscht.
„Warum hascht du scho gute Lauhe?“, fragte sie den braunhaarigen Lockenkopf auf ihrem Bett.
„Ich hab einen Plan!“, klatschte diese fröhlich in die Hände. Lily verschwand kurz, spuckte die Zahnpasta aus und kehrte ins Zimmer zurück. „Lass mich raten es geht um Frank?“, fragte sie mit einem leichten Augenrollen.
„Du hast es erraten!“, frohlockte Alice weiter, während Lily die Türen ihres Kleiderschrankes aufriss und nach ihrer Schuluniform buddelte. „Ich bin so scharfsinnig.“, stellte sie mit sarkastischem Unterton fest.
„Also, wie lautet der heutige Alice- will- herausfinden- ob- Frank- sie- liebt- Plan?“, hörte man es hinter den Türen des Schrankes fragen.
„Pass auf! Dieser Plan ist perfekt.“
„Ja, das waren sie alle.“, gähnte das Rothaarige Mädchen herzhaft.
„Aber der ist noch perfekter!“, erklärte Alice mit glitzernden Augen, was Lily nur einen tiefen Seufzer abrang, „Ich hab einen Liebestrank!“
Skeptisch zog Lily die Augenbraue in die Höhe und war nun auf der Suche nach ihren Schuhen.
„Einen Liebestrank? Dir ist schon klar, dass das illegal ist und du ihn auch einfach fragen könntest, ob er in dich verliebt ist, oder besser noch du sagst ihm, dass du schon seit Monaten hinter ihm herstalkst! Was soll der Liebestrank eigentlich bringen?“, fragte sie und griff nach den Schuhen, die unter dem Bett hervorlugten.
„Ich stalke nicht!“, drang ein empörter Aufruf an ihr Ohr. „Außerdem ist die Sache mit dem Liebestrank auch völlig einleuchtend, Miss Superschlau! Er verstärkt nur Gefühle, die schon da waren, also, wenn Frank wirklich was für mich empfindet, wird das nur noch deutlicher zum Ausdruck gebracht, dann kann er mir das heut Abend auf der Feier gestehen und alles wird gut!“, grinste sie träumerisch vor sich hin, was Lily wieder zum Augenrollen veranlasste.
Gerade wollte sie den Mund öffnen um etwas zu sagen, da fügte Alice noch ein: „Lass mir meine Illusion und jetzt trink das, du siehst grauenhaft aus.“ hinzu und warf ihr ein kleines Fläschchen zu.
Lily, die sich eigentlich gerade einen Zopf machte, fing das Fläschchen mit Müh und Not noch auf. „Was ist das?“
„Das, liebe Lily, ist ein Aufputsch Trank, damit du nicht mehr so müde bist. So, wie ich dich kenne, hast du gestern noch die ganze Nacht gesessen und dir noch was für die Halloweenfete ausgedacht.“, erklärte sie ihrer besten Freundin. Diese lächelte dankend und trank. Gemeinsam stiegen sie die Treppe in den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher hinab da tauchte auch schon ein schwarzhaariger Junge neben ihnen auf.
„Hey Evans.“, ertönte James, wie gewohnt lässige Stimme neben Lily.
Genervt sah sie ihn an.
„Hey James.“, grüßte sie zurück.
Doch- hoppla- was war das- hatte sie nicht `Potter` sagen wollen?
Irritiert musterten James braune Augen sie, „Du hast mich grad James genannt!“, stellte er nüchtern fest.
„Gewöhn dich nicht dran!“, erklang Lilys wie gewohnt entnervte Stimme aus ihrem Mund.
Mit einem verwunderten Kopfschütteln ging sie mit Alice in Richtung der großer Halle davon.

Träge ließ sich Lily an den Frühstückstisch fallen. Während Alice Laune von Sekunde zu Sekunde besser wurde.
„Wie genau willst du es eigentlich anstellen, dass er den Trank trinkt?“, wollte Lily wissen und kaute immer noch müde, auf ihrem Toast herum.
„Also, ich hab doch jetzt zusammen mit ihm Wahrsagen und wir haben gerade ´lesen aus Teeblättern´ und dafür muss man den Tee vorher getrunken haben, ich hab mir mit Frank schon letzte Woche ausgemacht, dass wir zusammen arbeiten, also kann ich ihm dann den Trank in den Tee schütten und Voila!“, wieder flackerten ihre braunen Augen freudig auf.
Lily schüttelte nur missmutig den Kopf.
„Ich hab jetzt Alte Runen.“, verriet Lily ein Blick auf ihren Stundenplan.
„Uh, da ist Frank. Wir sehen uns beim Mittag. Bis dann Lily. Drück mir die Daumen.“, und mit einem Zwinkern war Alice auf und davon.

Eine viertel Stunde später kam Lily leicht verspätet, da ihre Beine einfach zu schlaff zum gehen waren, im Klassenzimmer an.
Freudig strahlte sie ein Paar brauner Augen in der letzten Reihe an und deuteten auf den Platz neben ihnen.
Still hoffend sich nicht neben Potter setzten zu müssen, sah sie sich im Klassenzimmer um doch alles war besetzt, nicht einmal in der ersten Reihe war noch Platz. Leise fluchend ließ sie sich ganz hinten neben James nieder. Irgendetwas sagte ihr, dass er es arrangiert hatte.
James hatte das Fach schließlich nur aus einem Grund gewählt, denn seine Rumtreiberfreunde hätten nicht einmal im Traum daran gedacht, dieses Fach zu belegen.
„Na, Schönheit.“, grinste er ihr frech zu.
Mit einem angewiderten Lächeln holte sie ihre Sachen aus der Tasche und würdigte ihn keines Blickes.

Die Zeit zog sich hin wie Kaugummi. James gähnte herzhaft und lehnte sich lustlos auf seinem Stuhl zurück. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Lily, auch sie wirkte heute nicht besonders aufmerksam und konzentriert, eher müde und erschöpft. War das seine Chance?
„Du siehst müde aus.“, stellte er fest und lehnte sich wieder nah vorn zu ihr. Lily sah ihn genervt an. „Danke!“, zischte sie mit zu Schlitzen verengten Augen.
„Hey! Ich hab nicht gesagt, dass du nicht trotzdem wunderschön aussiehst!“, hauchte er ihr sanft zu.
„Spinner.“, lächelte sie und merkte, wie sie aus unerklärlichem Grund leicht rot wurde.
„Wird Lily Evans gerade rot?“, neckte er sie und betrachtete sie aufmerksam mit seinen großen Augen.
Das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb nicht. Im Gegenteil...
„Hat `Lily Evans` denn einen Grund dazu?“, fragte sie mit schelmischen Ton.
James legte die Stirn leicht in Falten. Flirtete Lily Evans gerade mit ihm?
„Ich weiß nicht. Hat sie?“, wollte er wissen.
Lily sah ihm in fest in die Augen. Wow, hatte sie schon jemals zuvor so schöne Augen gesehen? Waren seine Augen schon immer so schön? Dieses warme braun, ließ sie alles um sich herum vergessen. Ihr Blick huschte zu seinen Lippen. Sie sahen so weich aus. Allein der Gedanke daran sie zu berühren, ließ ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Unwillkürlich näherte sie sich seinem Gesicht. Immer wieder glitten ihre Augen zu seinen Lippen. Sie schloss ihre Augen und küsste ihn sanft.
James Herz schlug bis zum Hals als er ihre warmen Lippen auf seinen spürte. War das ein Traum?
Einen Atemzug später starrte Lily ihn entgeistert an.
„Wow.“, entfuhr es ihr. „Das dachte ich mir auch grad.“, hauchte James zurück. Ihre Gesichter waren sich immer noch so nah, dass sie den Atem des anderen auf der Haut spüren konnten.
Lily sah ihn immer noch regungslos an. Wieso hatte sie das gerade getan?
Panisch blickte sie sich in der Klasse um, doch niemand schien etwas bemerkt zu haben. Halb erleichtert, halb ängstlich, versuchte sie sich weiter auf den Unterricht zu konzentrieren. Ihr Herz schlug immer noch wie wild. Was war da bloß gerade passiert?

James Konzentration war nun gänzlich dahin. Immer wieder blickte er zu Lily. Die ihn gekonnt weiter zu ignorieren schien. Nicht das, das was neues für ihn war. Jedoch hatten sie es in diesem Schuljahr, da sie beide zu Schulsprechern ernannt worden waren, geschafft halbwegs mit einander auszukommen. Ja, teilweise hatten sie sich sogar richtig gut verstanden. Manchmal glaubte James sogar, Lily tat nur immer so genervt, weil sie ihm nicht zeigen wollte, dass sie ihn eigentlich sogar ein wenig mochte. Der Kuss, hatte wieder die alte neue Hoffnung in ihm wachgerufen, dass da doch mehr war, als nur ein Abkommen zwischen beiden. Doch hatte er sich das ganze nur eingebildet? Hatte er irgendetwas verpasst? Am liebsten hätte er sie sofort zur Rede gestellt. Doch er kannte Lily lang genug, er wusste das es bis nach der Stunde warten musste.

Gefühlte 5 Stunden später klingelte es endlich. Hastig packte Lily ihre Tasche zusammen. Schnell wollte sie aus dem Raum verschwinden, doch James hielt sie fest. Er wartete bis alle gegangen waren. „Lass mich los, Potter.“, keifte sie schwach, sah ihn jedoch nicht an.
„Was war das eben?“, fragte er mit belegter Stimme, in seinem Bauch herrschte der reinste Elfentanz.
Lily sah ihn an. Wieder wurde es warm in ihrem Bauch. Er war so wunderschön. Doch seit wann fand sie Potter schön? Seit wann fanden diese Gedanken Platz in ihrem Kopf? Nun gut, hübsch war er schon, war er schon immer. Aber noch nie hatte sie sich so in seiner Gegenwart gefühlt. Wieder wurden sie, wie ein Magnet, von ihm angezogen und schon lagen ihre Lippen wieder auf seinen. Erst jetzt realisierte sie was sie da gerade tat.
Entgeistert schuppte sie ihn von sich weg.
„Was hast du gemacht?“, fragte sie ihm mit bedrohlichen Unterton. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn mit ihr. Auch jetzt noch drehte sich alles um sie herum.
James schüttelte verwirrt den Kopf. „Was? Was soll ich gemacht haben?“, wollte er nun völlig durch den Wind wissen.
„Du hast mir irgendwas untergejubelt!“, stellte sie wütend fest.
„Hast du deine Tage?“
Sie schlug ihn hart gegen den Oberarm. „Au. Was soll das?“, beleidigt rieb er sich den Arm.
Sie musste krank sein. Das war die einzige logische Erklärung in ihren Augen.
„Mitkommen!“, herrschte Lily ihn an und zog ihn am Ärmel hinter sich her.
Seufzend ließ James es mit sich geschehen und trottete wortlos hinter Lily her. In was für einer verdrehten Welt war er da bloß heute Morgen erwacht...

Schon einige Minuten später erreichten sie Lilys gewünschtes Ziel. Den Krankenflügel.
Eilig stieß sie die Tür auf : „Madame Pomfrey?“, rief sie in den scheinbar leeren Raum.
Augenrollend ließ James sich auf einem freien Bett nieder und beobachtete munter Lilys Treiben.
„Madame Pomfrey?“, rief Lily nun schon ziemlich verzweifelt.
„Vielleicht ist sie nicht da.“, bemerkte James trocken und erntete einen tötenden Blick von Lily, der noch im gleichen Moment wieder weich zu werden schien. Wieder runzelte James die Stirn.
Verstehe jemand die Frauen.
Im selben Moment betrat auch die gesuchte Krankenschwester die Bildfläche und Lilys Erleichterung war spürbar.
„Miss Evans? Was ist los?“, fragte sie besorgt. „Ich bin krank!“, erwiderte sie panisch. Verwirrte sah sie zu James hinüber, der zum Gruß nur freundlich Grinste und die Hand hob.
„Was haben sie denn?“, fragte sie nun wieder an die aufgelöste Lily gewandt.
„Ich hab Potter geküsst!“, überschlug sich ihre Stimme während sie auf eben jenen deutet, der bei Madame Pomfreys kritischen Blick sofort abwehrend die Hände hob. „Und wenn ich ihn angucke mag ich ihn plötzlich.“, Lilys Stimme erklang ein paar Oktaven zu hoch, bittend sah sie die Krankenschwester an, die nur vor sich hin grinste und ihr beschwichtigend den Arm um die Schulter lenkte. „Das ist keine Krankheit, Miss Evans. So was kommt vor, das nennt man-“, doch Lily, die ahnte mit welcher Erklärung sie gerade abgespeist werden sollte, fuhr dazwischen: „Kommen sie mir jetzt nicht mit `Liebe` oder so was. Das kann ich gar nicht brauchen.“, entrüstete sie sich.
„Vielleicht solltest du einsehen, dass du mich liebst, Evans.“, warf James ein.
Lily fuhr zu ihm herum: „Schnauze, Potter.“
Belustigt machte James es sich ein wenig bequemer auf dem Bett. Entweder war er krank oder Lily.
Wieder wandte Lily sich zu Madame Pomfrey: „Er hat mir was untergemischt. Bitte, helfen sie mir.“, flehte sie.
Die junge Frau sah zu James: „Hast du?“, fragte sie auffordernd.
„Nein, Ma´am.“, sagte er artig und schenkte ihr ein Potter- Lächeln.
„Miss Evans, sie übertreiben. Gehen sie lieber zum Unterricht zurück. Klären sie das mit Mister Potter.“
Mit diesen Worten schob sie Lily in Richtung Tür davon.
Auch James stand auf und machte schon mal die Tür auf.
„Aber, aber, aber...“, setzte Lily an, doch noch im selben Augenblick fiel die Tür vor ihr ins Schloss.
James lachte leise und setzte gerade an etwas zu sagen- „Wehe. Du gibst nur einen Mucks von dir!“, knurrte Lily. Höchst amüsiert und zufrieden mit der Welt, sah er sie an. Lily schrie kurz auf und eilte davon. Den ganzen Gang entlang konnte er noch ihr Gefluche hören. Wäre er kein Zauberer und wüsste nicht das sich in Hogwarts die seltsamsten Sachen zutragen könnten, würde er ernsthaft denken er wäre verrückt. Aber vielleicht war Lily Evans ja gerade dabei ihn zu mögen... sich innerlich verfluchend, dass dieses Mädchen es immer wieder schaffte ihn aus der Bahn zu werfen ging auch er in den Unterricht zurück...

Auch in den nächsten Stunden glitten Lilys Augen immer wieder zu James. Sie hatte den unaufhörlichen Drang ihm zu sagen, wie toll er doch war, am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte sich ihm an den Hals geworfen. Irgendetwas war hier mehr als faul...
Oder hatte sie sich in ihn verliebt?
Immer noch aufgebracht traf sie beim Mittag wieder auf Alice. Doch auch die schien nicht gerade glücklich mit sich und der Welt.
Im Gegenteil, sie war den Tränen nahe.
„Was ist los?“, fragte Lily sie.
Und schon liefen Alice die ersten Tränen übers Gesicht.
„Können wir wo anders hingehen?“, fragte die Braunhaarige schluchzend und beide gingen in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, wo um diese Zeit so gut wie niemand war, da alle beim Essen waren.
„Was ist passiert?“, hackte Lily erneut nach, nachdem sie sich auf einem der Sofas niedergelassen hatten.
Alice schluchzte erneut auf. „Ich hab ihm den Trank gegeben und... es ist nichts passiert. Wenn er Gefühle gehabt hätte, hätten sie sich verstärken müssen. Doch das einzige was war, war das er total aufgedreht war.“
Lily strich ihrer Freundin sanft über den Rücken. „Hey! Lass den Kopf nicht hängen, vielleicht braucht der Trank ne Weile.“, beschwichtigte sie sie.
„Im Buch stand, er wirkt sofort und wird immer stärker. Er ist nicht in mich verliebt.“, bittere Tränen rannen ihre Wangen hinab.
„Siehs positiv. Du hast heute wenigstens nicht mitten im Unterricht Potter geküsst.“
Alice guckte sie mit großen Augen an. „Du hast was?“, fragte sie völlig von der Rolle.
„Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Ich starre ihn die ganze Zeit an und...ich bin ...ich bin... total krank.“, Lily schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht. „Alice, bitte hack mir den Kopf ab.“
Mit einem „Oh.Oh.“, sprang Alice auf und rannte die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf. „Was denn?“, rief Lily ihr nach, erhielt jedoch nur ein „Bin gleich wieder da.“
Gedankenverloren ließ Lily sich zwischen die Kissen der Couch sinken.
Im selben Moment schwang das Portraitloch auf und James kam herein.
„Nicht du schon wieder.“, maulte Lily.
Da war sie ja. Da er sie beim Mittag nicht gesehen hatte, hatte er gehofft sie hier zu treffen. Doch was sollte er jetzt sagen? Wie sagen, was er doch eigentlich ihr schon immer sagen wollte? War das jetzt endlich der richtige Zeitpunkt?
„Oh, hallo meine Liebste!“, flötete er ihr zu und setzte sich neben sie aufs Sofa.
Doch als er ihren Blick sah, verließ ihn jeglicher Mut.
„Alles ok mit dir, Lily?“, fragte er besorgt, da Lily ganz und gar nicht glücklich aussah.
Spottend lachte diese auf und sah ihn an.
Als sie seine Augen mit ihrem Blick fand, schlug ihr Herz augenblicklich einen Ton lauter in ihrer Brust.
Da war es wieder. Dieses Gefühl, das nur er in ihr auslöste. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich so in seiner Gegenwart fühlte, nein, schon ein seit ein paar Wochen kam es ab und zu durch. Doch nie war es so stark, wie heute.
Während sie ihn ansah, verschwamm wieder der Rest der Welt. Nein, der Rest der Welt war jetzt nicht wichtig.
„Jetzt schon.“, hauchte sie ihm zu und war dabei sich über ihn zu beugen und küsste seinen hals entlang.
Gerade setzte sie dazu an ihn wieder zu küssen, da schob James ihr die Hand von den Mund.

Eilig kam Alice die Treppe wieder hinunter und beäugte die eigenartige Szene die sich da vor ihr abspielte. Denn James hatte alle Mühe Lily von sich fern zu halten.
Panisch sah James Alice an. „Ich hab nichts gemacht.“, versicherte er ihr schnell und schob Lily noch ein Stück weiter von sich weg.
Schnell war er aufgesprungen und drehte sie mit dem Rücken zu sich, so dass sie Alice ansah.
„Lily, ich weiß jetzt, was los ist, aber flipp nicht gleich aus.“, begann sie vorsichtig und duckte sich innerlich schon vor den Todesflüchen die gleich auf sie niederprasseln würden.
„Ich hab dir versehentlich den Liebestrank gegeben. Deswegen die Sache mit James.“, ließ sie die Bombe platzen.
James Herz setzte einen Schlag aus. Was hatte er auch erwartet? Das Lily sich plötzlich in ihn verlieben würde?
Lily klappte der Mund auf. Schnell schritt sie auf ihre beste Freundin zu, die Augen zu Schlitzen verengt, den Zeigefinger drohend auf sie richtend. „Du hast, was?“, fragte sie zu leise, als das es etwas positives bedeuten konnte, eher klang es, wie ein Vulkan kurz vor der Explosion.
„Ich hab die Tränke heut Morgen vertauscht.“, beichtete Alice.
„Nein!“, Lilys schüttelte entschieden den Kopf. Ein lautes auflachen verließ James Lippen.
Gerade wollte Lily herumfahren da hielt Alice sie auch schon fest. „Du darfst ihn nicht angucken. Immer wenn du ihn anguckst, dann...na ja...du weißt schon...“
„ALICE!“, hallte Lilys wütende Stimme durch den Raum.
„Es tut mir leid!“, Lilys war ihr so nahe gekommen, dass sie sich ein paar Schritte nach hinten ging um wieder etwas Sicherheitsabstand zwischen sich zu bringen.
„Was kann Alice dafür?“, mischte sich James ein.
Ruckartig drehte sich Lily um und funkelte ihn böse an. „Stimmt. Eigentlich ist das alles nur deine Schuld. Hättest du mich heute Morgen nicht angestarrt, wäre das alles nicht passiert.“, schnell drehte sie sich wieder um und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Klar! Jetzt ist es wieder meine Schuld. Wieso ist eigentlich alles immer meine Schuld?“, beschwerte er sich beleidigt.
Wieder fuhr Lily auf dem Absatz herum und stach mit ihrem Finger gegen seine Brust. „Weil du ein widerlicher...süßer Kerl bist.“, schnell schlug sie die Hände vor den Mund und drehte sich wieder zu Alice. „Alice, ich bring dich um.“
Sie hörte wie James wieder ausholte um etwas zu sagen, doch mit einem „und dich gleich mit.“, veranlasste sie ihn zu schweigen.
„Er wirkt nur 24 Stunden.“, versuchte Alice sie zu besänftigen. „Ach, echt? `Nur`? Nur 24 Stunden? Na, dann BRAUCH ICH MIR JA KEINE SORGEN MACHEN!“, brüllte Lily jetzt, wobei man nicht wusste ob es Wut oder Verzweiflung war, die ihrer Stimme beigemischt war.
„Warum muss das immer mir passieren?“, jammerte sie.
„Ach, das passiert dir öfter?“, meldete sich James wieder zu Wort.
„Ich hasse dich, Potter!“
„Ach, das hast du mit dem Knutschfleck sagen wollen, den du mir eben verpasst hast.“, meinte dieser nur belustigt.
Denn wirklich hatte Lily es geschafft in den wenigen Sekunden auf dem Sofa ihm einen ordentlichen anschaulichen Fleck am Hals zu verpassen.
„Wenn ich könnte würde ich dich schlagen und verlass dich drauf dass dieser Augenblick kommen wird.“, verkündete sie unheilvoll.
„Denn ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich, ich-“, während ihrer Worte hatte sie sich wieder zu ihm umgedreht doch das ende des Satzes ging in einem leidenschaftlichen Kuss unter.
James löste sich von ihr. Noch im selben Moment verfinsterte sich Lilys Miene wieder.
„Ich glaub, ich geh besser.“, bemerkte er mit belegter Stimme, räusperte sich kurz und verschwand eiligst aus dem Gemeinschaftsraum. Denn nicht nur Lilys Herz hämmerte wie nach einem endlos Lauf.

Den Rest des Tages erschien Lily nicht zum Unterricht und verbrachte die Zeit in ihrem Zimmer. Zu groß war die Gefahr wieder Potter über den Weg zu rennen und sich ihm an den Hals zu werfen. Selbst hier in ihrem Zimmer, kreisten alle Gedanken nur um ihn. Er ließ sich nicht mehr aus ihrem Kopf verbannen. Auch jetzt noch pochte ihr Herz heftig. Wie gern wäre sie jetzt bei ihm... sie schüttelte heftig den Kopf, hoffend das auch der Gedanke damit verflogen sei. Alles nur wegen so einem dummen Trank...
Dabei hatte sie noch Glück, dass bei Alice Geschicklichkeit in Sachen Zaubertränke sie kein Vergiftung davongetragen hatte...
Doch irgendwie war etwas viel schlimmeres geschehen...
Was dachte James jetzt bloß von ihr? Sie mochte ihn doch eigentlich. Auch, wenn sie nicht bereit war das zuzugeben. Was sollte sie jetzt tun?
Vielleicht half ihr eine Dusche. Wieder ein wenig mehr einen klaren Kopf zu bekommen.

Nach einer langen Zeit unter dem heißen, heilenden Strahl des Wasser zog sie ihre Unterwäsche wieder an und war gerade dabei den Bademantel anzuziehen, da öffnete sich die Tür und mal wieder stand niemand geringeres als Potter persönlich im Türrahmen.
Schnell zog Lily den Bademantel zu und sah ihn entgeistert an. Auch James stand, wie vom Donner, gerührt in dem Türrahmen. Der Tag heute steckte voller Merkwürdigkeiten.
Wieder war James dabei sich innerlich zu Ohrfeigen, er hatte auch wirklich ein Talent dafür entwickelt in Sachen Lilys immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein...
„Ähm...ich...sorry...shit...die Tür...war nicht abgeschlossen...“, stotterte er.
Lily ließ die Augen über James Körper wandern, der tollkühne Mut ergriff wieder besitz von ihr...
„Macht nichts.“, lächelte Lily und ging auf ihn zu.
James Verstand riet ihm schleunigst das Weite zu suchen, doch ein Teil von ihm, riet ihm zu verharren...warum bringt ihn dieses Mädchen auch immer um den Verstand?
Während Engelchen und Teufelchen in ihm noch eine heftige Diskussion führten, stand Lily schon wenige Zentimeter vor ihm und zu allem Unglück, oder Glück, das lag im Auge des Betrachters, war der Bademantel offen, so dass James einen Blick auf eine Lily in Unterwäsche hatte. Ab jetzt war klar, wäre sie bei klarem Verstand hätte sie ihm wahrscheinlich schon die Augen ausgekratzt...
Sanft fuhr sie mit der Hand seinen Nacken entlang und zog ihn zu sich runter.
Für den Bruchteil einer Sekunde war er, wie erstarrt. Wie konnte er auch nicht? Bei dem Mädchen, welches sein Herz immer dazu brachte einen wundervollen Takt höher zu schlagen...
War es doch das, was er sich so lange gewünscht hatte. Ihre Hände wanderten zu seinem Hemd und öffneten sanft die ersten Knöpfe. Während sich ihre Lippen behutsam auf seine legten.
Doch so gern er sich ihr in diesem Moment ganz hingeben wollte, so wusste er auch das es falsch wäre, dass es nicht das war, was er wollte. Sanft schob er sie von sich weg.
Lily zog einen Schmollmund.
„Verdammt, warum hab ich ein Gewissen...“, kämpfte er mit sich selbst und band Lilys Bademantel zu. Bevor er schnell aus der Tür ging und in sein Zimmer verschwand.

Die Stunden vergingen, in denen jeder von beiden sich lieber in seinem Zimmer einschloss um mit sich und seinen Gedanken alleine zu sein. Mittlerweile war es Abend geworden. Doch im Schloss herrschte reges Treiben, alle waren schon auf dem Weg zur Feier in der großen Halle, die prächtig geschmückt war. Nur eine nicht. Lily saß zusammengesunken auf ihrem Bett.
Leise klopfte es an der Tür und Alice kam herein.
„Hey.“, sagte sie vorsichtig.
„Komm rein.“, rief Lily ihr zu. Etwas ängstlich betrat Alice das Zimmer und setzte sich zu Lily aufs Bett. Immer noch nagte das schlechte Gewissen an ihr.
„Lily, es tut mir wahnsinnig leid. Ich wollte das wirklich nicht. Bitte, glaub mir. Ich tu auch alles um es wieder gut zu machen.“, flehte Alice sie an.
Lily lächelte leicht und besah sie mit ihren grünen Augen.
„Schon gut. Du hast es ja nicht mit Absicht gemacht.“
„Du verzeihst mir?“, fragte sie mit großen braunen Rehaugen, die es unmöglich machten noch länger böse auf sie zu sein.
„Ja, ich verzeihe dir.“, lachte sie und Alice fiel ihr um den Hals.
„Kommst du mir zur Feier?“, wollte sie von ihrer rothaarigen Freundin wissen.
„Ich glaube es kommt nicht gut, wenn ich Potter vor allen noch die Kleider vom Leib reiße.“, lachte sie ironisch und blickte wehmütig auf den Boden.
„Aber du solltest jetzt gehen. Es ist nicht schlimm für mich. Ehrlich. Ich bin eh müde, hab ja keinen Aufputschtrunk bekommen. Ich geh schlafen und weißt du was, wenn du mir einen Gefallen tun möchtest, dann sag Frank endlich, was du fühlst. Ich glaube er mag dich, wirklich.“, noch einmal fiel Alice ihr um den Hals. Lily als beste Freundin konnte man sich nur wünschen.
„Ich verspreche es.“, sagte sie noch, schon die Hand auf der Türklinke legte drehte sie sich noch einmal um „Lily? Vielleicht solltest du auch sagen, was du in Wahrheit fühlst.“, sagte sie liebevoll und verschwand.
Diese seufzte schwer und rutschte vom Bett auf dem Fußboden.

Genau wusste sie nicht, wie lange sie da gesessen hatte und einfach die Flammen der Kerzen beobachtete hatten. Ein erneutes Klopfen an der Tür riss sie aus ihrem Tagtraum.
„Ja?“
Die Tür öffnete sich einen Spalt und James steckte den Kopf ins Zimmer.
„Darf ich reinkommen? Ich hab auch was zum Schutz mitgebracht.“, lächelte er und hielt eine Maske in die Luft.
„Idiot. Komm rein.“, grinste sie und heftete ihren Blick danach fest auf die Flammen, damit ihr nicht noch mehr peinliche Sachen passierten.
James hatte sich jedoch tatsächlich die Maske aufgesetzt und setzte sich neben sie auf den Boden.
„Du kannst doch nicht auf deiner eigenen Party fehlen.“, ermahnte er sie. „Es ist gleich Mitternacht, das Feuerwerk fängt gleich an, ich bleib hier, dann kannst du es dir ansehen, wenn du dich beeilst schaffst du es noch.“
„Ich will nicht, danke.“, sie sah ihn an. „du siehst echt blöd aus mit der Maske!“
„Für dich doch immer.“, entgegnete er ihr keck.
„Oh, man, ich kann dir wohl nie wieder in die Augen sehen.“, murmelte sie und merkte, wie sich wieder die Röte auf ihre Wangen schlich.
„Wieso? Du musst dich für nichts schämen.“
„Ach nein?“, fragte sie mit erhobener Augenbraue.
„Nein. Du machst eine sehr gute Figur in Unterwäsche.“, antwortete er frech und lächelte schwärmerisch vor sich hin. Sie schlug ihm gespielt beleidigt gegen den Arm und rief ein empörtes „Potter!“, aus.
Ein paar Sekunden schwiegen sie, bis James wieder das Wort ergriff: „Lily, ich erzähl es niemandem. Versprochen und es tut mir leid, das gerade ich dir über den Weg gelaufen bin.“.
Lily musterte ihn. Durch die Maske konnte sie nicht erkennen, welcher Blick auf seinem Gesicht lag, doch seine Stimme klang leicht verletzt.
„Du hättest es ausnutzen können.“, stellte sie fest.
James Blick verharrte auf den Flammen der Kerzen. „Ja, hätte ich. Aber du hättest mir den Kopf abgerissen, mich in Streifen geschnitten und als Futter für den Kraken verwendet.“, lachte er und auch Lily lachte leise auf.
„Außerdem mag ich dich zu sehr und wo wir dieses Schuljahr gerade halbwegs mit einander auskommen, würde ich das nicht wieder kaputt machen wollen.“, flüsterte er nun fast.
Eine kleine Träne kullerte über Lilys Wangen und sie lachte hohl. Sanft strich er sie mit dem Daumen von ihrer Wange.
Lily griff nach der Maske und nahm sie ihm ab. Unsicher sah James sie an.
„Mir tut es leid. Mir ist heut was klar geworden. Und weißt du, was das witzige ist?“, fragte sie leise. Er schüttelte leicht den Kopf.
„Alice meinte, der Trank verstärkt nur Gefühle, die schon da sind.“ Lily sah auf den Boden.
Ihr Herz donnerte bei jedem Schlag.
„Oh.“, schluckte James und suchte mit seinen Augen ihren Blick.
„Ich schätze, ich hab mich in dich verliebt.“, hauchte sie und sah ihn schüchtern aus ihren tiefgrünen Augen an.
„Das ist gut.“, nuschelte er nervös.
Lily sah ihn fragend an: „Das ist gut?“
„Ja.“, haucht er und legte seine Hand sanft in ihren Nacken, „weißt du, ich...ich liebe dich.“
Langsam näherten sich ihre Gesichter wieder und diesmal berührten sich ihre Lippen ungewohnt zaghaft. Behutsam. Damit das Gefühl zwischen ihnen nicht zerstört werden konnte.
Nach einigen Minuten lösten sie sich wieder von einander. Beide lächelten.
„Und du bist sicher, dass das keine Auswirkungen von dem Trank sind?“, fragte James breit grinsend.
„Ich würde sagen, bleib bei mir bis um acht und find es raus.“, lächelte sie fröhlich und ließ den Kopf an seine Schulter sinken. James griff nach ihrer Hand und legte seinen Kopf sachte an ihren. Draußen vor dem Fenster konnte man die Farbenpracht des Feuerwerks beobachten, wie sich die Funken in den Himmel ergossen und eine neue Zeit anzukündigen schienen.


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