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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Urlaubspläne

von horizon92

@ all: so, jetzt mal kurz und knapp: das ist das letzte Kapitel dieser Fanfiction, aber keine Sorge, ich poste direkt im Anschluss die Weiterführung namens: "The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt" Na, worum es da wohl geht??? = ) ich hoffe, ihr schaut auch dort wieder vorbei, ich würde mich jedenfalls wahnsinnig freuen! Danke, und ich hab euch alle lieb!

Chapter XXX
-Urlaubspläne-

Am nächsten Morgen fand ich mich in meinem urgemütlichen Himmelbett wieder und hatte keine Ahnung, wie zum Teufel ich dorthin gekommen war.

Rückblick Severus:

Na wunderbar, mitten in seiner spannendsten Szene, als er gerade durch die heftigen Fluten des Abwassers geschwommen war, schlief die Roberts ein. Der Direktor sah belustigt auf seine Nichte. Dann zu Severus: „Mal unter uns, Severus: Hat sie… hat sie sich dort wohl gefühlt? War sie glücklich?“ Der Tränkemeister zögerte: „Nun, sie… sie war nur zwei Tage in diesem Schloss und es war eindeutig das erste Mal, dass sie Kontakt mit Vampiren hatte. Aber Albus, welcher normale Mensch fühlt sich wohl unter so vielen Jagdtieren?“
„Ja, welcher normale Mensch.“, murmelte Dumbledore zu sich. „Allerdings war ich schon überrascht, wie sie auf meine beiden Freunde zugegangen ist. Es schien für sie selbstverständlich zu sein. Sie konnten sich unterhalten, sie hat sich von ihnen berühren lassen, ohne zurückzuzucken…anders als bei manchen Menschen.“, meinte Severus. Anders als bei mir, fügte er in Gedanken hinzu. Der Schulleiter erhob sich und sah mit einem selten liebevollen Blick auf die schlafende Frau herunter, die so klein war, dass sie fast in dem großen Sessel versank. Der Anblick schnürte Severus die Kehle zu. So klein, so verletzlich…
Er hätte nie zulassen dürfen, dass sie sich an einem Kampf wie dem heutigen beteiligte.
„Nicht sie! Nicht sie!“, dachte er immer wieder. Plötzlich wurde ihm mit Schrecken klar, dass er gerade genau das gedacht hatte, wie bei der Nachricht von Lily Evans` Tod - und es traf ihn mit unvorhergesehener Wucht, diese Erinnerung wieder hervorzuholen.
Das Profil des Schulleiters anstarrend, presste er heraus: „Ich würde jetzt gerne gehen und mich ausruhen, wenn es nichts ausmacht, Sir!“
„Geht es dir gut, Severus?“, fragte sein Mentor erstaunt und sah ihm ins Gesicht. Vorsorglich verschloss der Tränkemeister seinen Geist und antwortete: „Warum fragen Sie?“
-„Nun, es ist Jahre her, seit du mich das letzte Mal mit diesem respektvollen ?Sir` angesprochen hast! Aber natürlich kannst du gehen. Nimmst du Amy mit?“
Er nickte kurz und wollte sie an der Schulter berühren, als Dumbledore ihn aufhielt: „Nicht doch, Severus, lass sie bitte schlafen!“
Also zog er seinen Zauberstab und schnippte, sodass ihr Körper sich in einer Art Trance vor ihm her bewegte. So verließ Severus das Büro und ging die dunklen Flure entlang, die Augen fest auf die vor ihm herschwebende Gestalt geheftet. Ihre Kleidung war so schmutzig, und am linken Unterarm völlig aufgerissen. Plötzlich hob sich ihr Arm und ruderte herum, als wolle sie etwas abwehren. Dann drehte sich ihr Körper, ohne dass er den Befehl dafür gegeben hätte. Sie wehrte sich gegen seinen Zauber! Schnell löste Severus ihre Trance, woraufhin sie einfach zurückkippte. Er hechtete vor und fing sie auf. „Wie leicht sie ist!“, wunderte sich der strenge Professor. Doch schließlich hatte sie den ganzen Tag lang noch nichts gegessen. Es war ihm sehr unangenehm, als er seine linke Hand unter ihre Kniekehlen schob und mit der rechten ihren Rücken stützte - zumindest wollte er sich dies einreden. Ohne Anstrengung trug er sie auf seinen Armen weiter. Wie friedlich ihr Gesicht aussah, wenn der Mond darauf fiel.
Bisher war ihm dies noch nie so aufgefallen! Kurz vor ihrem Zimmer schwebte plötzlich der Fast kopflose Nick aus der Wand heraus und blieb erstarrt in der Luft hängen, als er Zeuge von Snapes Packesel-Nummer wurde. Seine Augen weiteten sich, doch bevor er auch nur ein Wort herausbringen konnte, schnauzte ihn der Tränkemeister an: „Kein Wort zu irgendwem, klar?“ Es war ihm oberpeinlich, wenn der Direktor hiervon erfahren würde…
Schnell ließ er der Warnung seinen Ich-habe-bessere-Foltermethoden-als-der-Dunkle-Lord-Blick folgen und Nick trollte sich durch die gegenüberliegende Wand. Amy rührte sich plötzlich in seinen Armen und er bekam einen gehörigen Schrecken, als sie verschlafen blinzelte und ihn ansah. „Schlaf weiter! Es ist nichts!“, murmelte Severus ihr zu, und sie schloss seufzend die Lider und drückte ihre Nase in seine Roben. „Wenn ich ihr morgen erzählen würde, dass sie im Schlaf an mir herumgeschnuppert hat, dreht sie durch!“, dachte er grinsend. Doch dann müsste er ihr auch erzählen, dass er sie auf Händen getragen hatte, also verwarf er diese Idee lieber.
Vorsichtig stieß Severus die Tür zu ihrem Wohnzimmer auf. „Hatte der Direktor sie nicht gebeten, Abwehrflüche darauf zu platzieren?“, fragte er sich.
Es waren jedenfalls keine zu finden. Achselzuckend schleppte er die Frau ins anliegende Schlafzimmer. Er musste schmunzeln, als er an ihren ersten Morgen in Hogwarts dachte, Amy hatte sich vor lauter Schreck über sein Hereinplatzen den Fuß an der Couch gestoßen.

Es schien bereits Jahre her zu sein, dabei waren es gerade mal acht Monate! Er hatte sich verändert, davon war Severus überzeugt. „Zumindest“, dachte er, „würde ich nicht mehr einfach so hier die Türen einrennen!“ Die rötlichen Farben des Bettes ließen den Slytherin sich schütteln. Dabei bewies die Roberts doch in ihrem grünen Wohnzimmer durchaus Geschmack!
Als er den Körper langsam auf der Decke ablegen wollte, krallte sie sich plötzlich fest in seine Roben und er wurde mit nach vorne gerissen. Entnervt löste Severus die Finger aus dem Stoff: „Kleines Klammeräffchen!“ Dennoch fühlte es sich gut an, so festgehalten zu werden.
Er drehte sich vorsorglich um und zog den Zauberstab, nach einem Schnippen wurden Amy die schmutzigen Klamotten ausgezogen und sie schlüpfte in ihr Nachthemd - natürlich während sie weiterschlief. Nachdem hinter ihm alles still war, drehte er sich vorsichtig um. Und konnte einfach nicht anders, als zu lächeln: Alles, was noch unter der Decke hervorlugte, war ein großer, schwarzer Wuschelkopf. Gerade wollte er sich umwenden und gehen, da seufzte sie plötzlich hinter ihm: „Snape! Snape!“ Erschrocken kam der Slytherin zurück ans Bett gelaufen, er hatte eigentlich verhindern wollen, dass sie aufwachte!
Doch entgegen seiner Befürchtung schlief sie noch. Dann öffnete sich ihr Mund erneut kurz: „Snape! Ich...Mord. Erstochen. Kaltblütig...“und sie stieß einen Laut aus, der am ehesten an ein erschrockenes Jaulen heranreichte. Na super, und jetzt? Was tat man in dieser Situation am besten? Severus war ratlos. Er war nicht der Typ fürs Danebenstehen und Händchen halten!
Leise zog er sich von ihrem Bett zurück, vermeinte aber noch so etwas zu hören wie: „Snape...immer da. Immer da... Severus.“
Seltsam. Was strömte da in seinen Magen? Es fühlte sich an wie purer Schnaps, den man im Winter herunterspült, wenn einem kalt ist. Nur ohne den Alkohol...


Amy:

Gähnend rappelte ich mich hoch. Ich schien es tatsächlich noch geschafft zu haben, mir mein Nachthemd anzuziehen! Allerdings, so wie ich roch, konnte ich mich noch nicht wirklich gewaschen haben...
Das musste sofort nachgeholt werden! Mit tierischem Muskelkater im linken Unterarm wankte ich unter die Dusche und drehte auf ganz heiß. Aaaaaaahhhhh, das tut gut!
Ich seufzte wohlig und fing an, vor mich hinzusummen. Jetzt, wo ich wieder zuhause war, fiel die Anspannung von mir ab. Alles war erledigt, nur die armen Schüler mussten sich noch durch die Abschlussprüfungen quälen - ob ich für Fred und George wohl ein gutes Wort einlegen durfte?

Zum Frühstück begrüßte ich meine Kollegen munter und bemerkte etwas pikiert, dass mein Stammplatz neben Albus von Quirrell besetzt worden war und ich mich mit dem Ende der Tischreihe, neben Snape, begnügen musste. Seine Blicke waren diesmal nicht ganz so feindselig, also traute ich mich, ihn anzusprechen: „Guten Morgen! Wissen Sie vielleicht, wann die Prüfungen anfangen? Ich hab doch glatt das Datum vergessen!“ Er schaute kaum von seinem dampfenden Kaffee auf und murmelte: „Heute in einer Woche. Das hat der Schulleiter schon vor zehn Wochen bekannt gegeben!“ Darauf blieb ich lieber still und schaufelte mir ungeheure Mengen von Haferflocken in meine Schale. Hatte ich einen Kohldampf! Den Rest des Frühstücks über aß ich und achtete gar nicht mehr auf meine Umgebung. So bekam ich auch das Gespräch zwischen Albus und Quirrell nicht mit, das sich fast ausschließlich um mich drehte, wie ich später erfuhr, als mich mein Onkel unter einem Vorwand aufhielt, um mit mir zu reden.
Er klang besorgt: „Professor Quirrell ist von dir anscheinend sehr angetan, ich weiß nicht, was dahinter steckt. Er wollte die ganze Zeit von mir wissen, wer du bist und woher du kommst. Aber ich habe ihn abgewimmelt, weil ich nicht ohne deine Erlaubnis darüber reden wollte. Wie sieht es aus, soll ich ihm die Wahrheit erzählen?“
Ich brauchte nicht zu überlegen: „Nein, noch nicht. Den anderen Lehrern vertraue ich absolut, aber dieser Typ ist mir irgendwie sehr suspekt. Ich hab keine Ahnung, wo ich ihn einordnen soll und das gefällt mir nicht. Sag bitte den anderen, sie sollen ihm gegenüber nichts erwähnen. Ich hab für den Rest meines Lebens genug Aufmerksamkeit genossen!“
Er nickte verständnisvoll und entließ mich zum Unterricht, den ich bis zu den Sommerferien noch geben durfte.

Leider rückten diese immer näher, denn die Abschlussprüfungen rauschten so rasant an mir vorbei, dass ich die Zeit kaum wahrnahm.
Dann ging der April in den Mai über, und alles rund um Hogwarts und Umgebung begann, in den leuchtendsten Frühlingsfarben zu blühen. Der schwarze See wirkte in der starken Maisonne sehr einladend, und sein azurblaues Wasser ließ den Namen seltsam erscheinen.
Die Schüler, die ihre Prüfungen bereits hinter sich gelassen hatten, fläzten sich auf den Ländereien oder spielten mit dem Kraken im See.

Irgendwann bestellte mich mein Onkel mit einem sehr amtlich wirkenden Brief in sein Büro:

Sehr geehrte Miss Roberts,
wie Ihnen bekannt ist, gehören Sie ab dem Anfang der Sommerferien nicht länger zum Kollegium von Hogwarts. Ich möchte Sie daher bitten, für die Auszahlung des letzten Gehalts und die Erläuterung Ihrer speziellen Regeln am Montag, den 15. Juni um 18:00 Uhr im Büro der Schulleitung zu erscheinen.
Vielen Dank,

Albus Dumbledore


Es versetzte mir einen heftigen Stich, dieses Förmliche von meinem eigenen Ururgroßonkel zu lesen, umso erleichterter war ich, als er mich an besagtem Abend genauso wie immer begrüßte.
„Amy, wie schön, dass du da bist!“ Mit ausgebreiteten Armen kam er auf mich zu, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen.
„Onkel Albus, wir haben erst vor ein paar Stunden am selben Tisch gegessen, du brauchst doch nicht gleich in Tränen auszubrechen!“, meinte ich leicht tadelnd.
„Du hast ja Recht, Liebes, aber ich bin gerade so in Abschiedsstimmung. Nicolasist gerade gegangen, wir haben die Vorbereitungen zum Schutz des Steins der Weisen abgeschlossen, aber er will noch bis zum Ende der Ferien warten, bevor er ihn aus dem Gringottsverließ holt.“ -„Wieso das denn?“, unterbrach ich ihn. Er schien sich ein wenig zu schämen: „Na, er hat die Jahresrate schon bezahlt und will sie so lange wie möglich auch ausnutzen.“, murmelte er.
Ich lachte leise und fragte: „Er war nicht zufällig ein Slytherin, oder?“ -„Nein, niemals! Gott steh uns bei! Aber jetzt zu dir: Ab nächstes Jahr, das dürfte wohl klar sein, sprechen dich alle Lehrer wieder mit Miss Roberts an, aber durch dein Alter fallen dir ein paar Sonderregeln zu.
Erstens, darfst du weiterhin am Lehrertisch essen, ich vermute mal, die Schülerthemen werden dich nicht so besonders interessieren, und zweitens behältst du deine Räume bei. Professor Quirrell ist in einem Quartier neben dir untergebracht, aber wir können dich ja schlecht zu den Siebtklässlerinnen stecken. Allerdings können dir wie allen anderen Schülern Hauspunkte des Hauses abgezogen werden, in das du kommst.“ Jetzt hatte ich endlich den Haken entdeckt und fragte rasch nach: „Aber du hast doch hoffentlich nicht vor, mir vor allen Leuten wie einem der Erstklässler den Sprechenden Hut überzuziehen?“ -„Um Gottes Willen, nein! Du wirst am Ende der Ferien irgendwann hierher kommen, oder noch besser ins Lehrerzimmer, deine Kollegen haben schließlich das Recht, dabeizusein. Stell dir vor, sie haben sogar Wetten abgeschlossen! Minerva ist übrigens felsenfest davon überzeugt, dass du nach Gryffindor kommst, Flitwick wünscht sich, du kämest nach Ravenklaw. Die anderen schlagen sich alle auf Minervas Seite.“ -„Und du? Hast du nicht auf Gryffindor gesetzt?“
Er sah mich auf eine traurige Art an: „Ich glaube, dein Herz wird diese Entscheidung treffen, und so etwas kann niemand voraussehen. Dein Herz gehört ganz allein dir. Also, was machen wir über die Sommerferien?“ Jetzt strahlte er regelrecht und sah mich erwartungsvoll an.
„Ääh, was sollen wir denn groß machen? Für die Schule lernen? Snape nerven? Schulsachen kaufen?“, wollte ich wissen.
Sein Grinsen wurde immer breiter und das machte mir Angst. „Nein, ich dachte eigentlich, wohin wir reisen wollen. Wo warst du denn noch nicht? Neuseeland?“ -„Zu viele Einwohner!“ -„Australien?“ -„Zu heiß, momentan fast 40°C im Schatten!“ -„Mallorca?“ -„Was? Du auf Mallorca?“ Ich prustete los, als ich ihn mir auf einer Strandliege vorstellte, mit seinem lilanen Mantel und einer Sonnenbrille auf der Hakennase. Albus schien ein klein wenig beleidigt: „Dann mach du doch mal einen Vorschlag!“ Ich überlegte einen Moment, dann strahlte ich: „Wie wäre es mit Irland? Nicht zu große Temperaturschwankungen, und im Notfall könnten wir sofort wieder hierher zurück!“ Verwundert fragte er: „Du warst schon in Russland, Rumänien, Frankreich, Bulgarien, Taiwan, Hawaii und Deutschland, aber die Nachbarinsel kennst du nicht?“ „Na ja, man kann sich ja nicht alles anschauen, oder?“, grummelte ich, worauf er herzlich lachte. Fawkes stieß mehrere helle Schreie aus und flatterte unruhig auf der Stange hin und her.
Dann klopfte es an der Bürotür und Quirrells Kopf mitsamt Turban lugte herein: „Verzeihung, Direktor, ich wollte nicht stören. Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?“ Sofort erstickte das Lachen des Schulleiters und er nickte ernst: „Miss Roberts, ich halte Ihren Vorschlag für durchaus umsetzbar. Die Genauigkeiten können wir ja dann während der Ferien besprechen!“ Ich musste über seine plötzliche Strenge schmunzeln und marschierte nach einem knappen Gruß hinaus.

Die letzte Woche vor den Ferien brach herein, und die jüngeren Schüler bekamen die Prüfungsergebnisse mitgeteilt. Durch zwei, drei Gnadenpunkte hatten die Weasleyzwillinge die Versetzung mit Ach und Krach geschafft, ihr Bruder Percy glänzte als Klassenbester.
Doch mein größter Stolz war es, als ich eines Tages in die Eingangshalle trat und Minerva Mary-Ann ausschimpfte, während die anderen drei Hufflepuffs dabeistanden und betreten guckten. Ich hastete auf die Gruppe zu und rief: „Was ist denn passiert, Minerva? Haben Sie die Kleinen bei einem weiteren nächtlichen Ausflug erwischt?“ Die vier seufzten wie ein Mann auf, als sie mich sahen. „Nein, das nicht, Amy, aber stellen Sie sich vor, dieses Mädchen hier hat auf den Fluren unbefugt gezaubert! Besser gesagt, sie hat einen anderen Schüler verhext!“ Jetzt wurde ich doch hellhörig und sah den Blondschopf tadelnd an: „Wen haben Sie verhext, Miss Johnson?“ Sie sah mich an, aber es war keine Reue in ihrem Blick. Minerva antwortete statt ihrer: „Sie hat einen Tarantallegra auf Mr. Flint abgeschossen. Er hat fast eine Viertelstunde steppgetanzt, ehe man ihn stoppen konnte!“ So empört wie sie klang, musste ich mich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszuplatzen. Mal wieder spielte ich, unter größter Mühe, die Strenge: „Miss Johnson, das hätte ich niemals von Ihnen erwartet! 10 Punkte Abzug für Hufflepuff!“ Zufrieden nickte Minerva mit dem Kopf und verschwand rasch in Richtung Klassenzimmer.
Als sie weg war, fügte ich grinsend hinzu: „Und 20 Punkte dazu, für die vier mutigsten der Dachse!“ Die Kleinen strahlten mich an und sagten synchron: „Vielen Dank, Miss Roberts!“
„Jetzt aber ab mit euch, und seid gewarnt: noch mal lass ich euch das nicht durchgehen!“ Die vier Mädchen verschwanden tuschelnd die Treppe hoch und ich seufzte. Endlich hatte Mary-Ann ihre Chance zur Revanche genutzt.

Es sollte meine letzte Tat als Lehrerin werden, den Hufflepuffs zwanzig Hauspunkte zu geben. Bereits am nächsten Tag machten sich alle Schüler auf den Weg zum Bahnhof, um per Hogwarts Express nach Hause zu gelangen. Die beiden Weasley-Zwillinge hasteten nach dem Abschiedsschmaus in der Großen Halle so schnell hinaus, dass wir eigentlich hätten gewarnt sein sollen. Keine Minute später hielten sich alle ihre Nasen zu: es stank wie nasser Fang! Während Minerva schimpfend hinter den Übeltätern her hechtete, wurde ich geradezu melancholisch. Nächstes Jahr würde so vieles anders werden... schlechter und umständlicher werden...na, zumindest würde Robin Andrews endlich aufhören, mich zu umschwärmen.

Zum einen Teil war ich traurig über den Abschied von Hogwarts - Albus und ich würden schon am nächsten Tag nach Irland reisen - zum anderen zog es mich mal wieder fort, in die Ferne und die unerforschten Gebiete... es gab noch soviel zu sehen, so viel zu entdecken!
Gedankenverloren sah ich gemeinsam mit den anderen Lehrern Hagrids massiger Gestalt hinterher, der die Erstklässler zurück zum Bahnhof brachte. Die Weasleyzwillinge schafften es irgendwie, seiner Aufmerksamkeit zu entgehen und kamen noch einmal zu mir gerannt, um sich zu verabschieden. Ich grinste und freute mich mit ihnen auf das nächste Schuljahr. Zumindest versuchte ich es, aber ich hatte nach wie vor gemischte Gefühle bei dem Gedanken, dauernd kontrolliert zu werden.
Dann verschwanden auch sie den Hang hinunter und die Lehrer verabschiedeten sich nun auch von mir.
„Üben Sie fleißig das Fliegen!“, sagte Madame Hooch.
„Bitte seien Sie so nett und geben Sie auf Albus Acht, ja?“, bat Mi...äh, Professor McGonagall.
„Sollten Sie irgendwelche Gebrechen haben, kommen Sie sofort zurück!“, mahnte Madame Pomfrey.
„Hoffentlich haben Sie gutes Wetter, man weiß ja nie!“, philosophierte Professor Kesselbrand.
„Ich vermisse Sie jetzt schon, hier wird es so langweilig werden ohne Sie!“, jammerte Professor Andrews.
Quirrell schenkte mir einen langen Blick, bei dem ich Gänsehaut bekam, und blieb etwas abseits stehen, als er leise flüsterte: „Bis nächstes Schuljahr dann, Miss Roberts.“
-„Jah, bis dann, Professor.“, antwortete ich ebenso leise.
Und Hagrid brach mir mit seiner stummen Umarmung fast die Knochen, als er wiederkam.

Ich lachte fröhlich und schüttelte noch ein paar Hände, versprach, mich zu melden und kehrte ihnen dann den Rücken zu, um meine Sachen zu holen. Natürlich hätte ich dies auch per Aufrufezauber machen können, aber schließlich hatte ich mir vorgenommen, auch mal etwas auf Muggelart zu tun. Die perfekte Gelegenheit dafür! Also stiefelte ich die Treppen empor zu meinen Zimmern und hob den verkleinerten Koffer hoch. Gott sei Dank war er nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte.
Pfeifend machte ich mich auf den Weg, achtete nicht auf meine Schritte und landete beim Wasserspeier. Der war gerade im Begriff, beiseite zu springen, und während die Treppe herunterfuhr, kam nach und nach ein langer Umhang zum Vorschein. Schwarz, wie üblich.
„Auf Wiedersehen, Professor!“, sagte ich und wollte an Snape vorbei auf die Treppe treten, doch: „Amy!“ Erstaunt wandte ich mich wieder um: „Ja?“ Warum musste das jetzt so verunsichert klingen?
Er sah mich längere Zeit an, bis ich irgendwann den Blick senken musste, denn seiner war so schneidend, so durchdringend. „Amüsieren Sie sich, solange Sie noch können!“, meinte er mit emotionsloser Stimme. Es schien mir fast so, als wolle er noch etwas anderes loswerden, doch er blieb stumm, also antwortete ich nach kurzem Zögern: „Werde ich tun. Vielleicht finde ich ja ein schönes Souvenir, das ich Ihnen mitbringen kann! Wie wäre es zum Beispiel mit einer grünen Wärmflasche?“ Einen kurzen Moment zuckten seine Mundwinkel, ehe er antwortete: „Wir sehen uns nach den Ferien, Miss Roberts!“ Es klang ein wenig wie eine versteckte Drohung und ich schauderte leicht. Besonders die andere Anrede war mir plötzlich sehr unangenehm.
„Ja, bis dahin, viel Spaß in Ihren Kerkern, Professor!“, konterte ich. Er drehte sich herum und rauschte mit einem letzten „Üben Sie das Tränkebrauen!“ davon. Grinsend sah ich seinem Fledermausumhang nach.
Mein Onkel erwartete mich in seinem Büro mit einem seltsamen Bild: ein für seine Verhältnisse höchst unauffälliger grauer Mantel hüllte ihn ein und er trug eine schwarze Sporttasche. Die seltsame Kombination aus Muggelkleidung und Geschmackslosigkeit ließ mich schmunzeln. „Da bist du ja endlich! Ich platze gleich vor Neugier, ich hab da von einem ganz bestimmten Pub in der Nähe von Dublin gehört...“, plapperte er, aufgeregt wie ein kleines Kind. Ich grinste und fragte mit Unschuldsmiene: „Gibt es da zufällig Wärmflaschen zu kaufen?“ -„Was? Wieso denn Wärmflaschen?“
„Ach, nur so! Komm, lass uns gehen!“, lachte ich fröhlich und er machte eine Bewegung nach hinten zu Fawkes. Der Phönix erhob sich golden schimmernd in die Lüfte und ließ seine langen Schwanzfedern vor uns herunterbaumeln. Jetzt verstand ich: wir sollten mit Fawkes reisen! Einen Augenblick sahen wir uns in die Augen, Onkel und Nichte, dann griffen wir gleichzeitig zu und verschwanden in einer hellen Stichflamme.


Severus:

„Jetzt habe ich endlich wieder das Schloss für mich! Kein nerviger Schulleiter und auch - oh Wunder - keine nervige Nichte mehr am Hals!“, dachte Severus, während er in Richtung Kerker schlenderte. Ja, auch er konnte schlendern, aber nur, wenn ihm niemand dabei zusah!

Vieles würde sich nächstes Jahr ändern, er konnte es spüren. Ein Lehrer kam hinzu und eine Lehrerin ging. Nun ja, sie ging ja nicht wirklich, eigentlich blieb sie dieselbe, selbst wenn sie Schülerstatus hatte. Aber Severus könnte ihr Hauspunkte für jede freche Bemerkung abziehen, die sie dieses Jahr gemacht hatte. Ein berauschender Gedanke, eine solche Macht über sie zu besitzen! Ob er sie wohl auch nutzen würde? Und würde sie distanzierter sein? „Ohne jeden Zweifel, sonst sieht sie ihre Hauspunkte davonfliegen!“ Severus grinste fies.

Am allermeisten freute er sich jedoch darauf, Amy in einer Schuluniform zu sehen. Schlimm genug, dass sie nun für fast zwei Monate fort sein würde! „Ach was, eben war sie noch die nervige Nichte, die du nicht ausstehen konntest!“, dachte er, sauer auf sich selbst. Alles hatte mit leidenschaftlichem Hass zu dieser Person begonnen, doch seine Gefühle hatten sich verändert … das hatte er zum ersten Mal eingesehen, als er sie in den beiden Stunden, als er sich mit ihr im rumänischen Hotel eingeschlossen hatte, beinahe verloren hätte. Nur ein mächtiger, schwarzer Zauber hatte ihr Leben gerettet. Würde Amy ihm das jemals verzeihen, wenn sie es herausfände? Dass er … nein, er wollte nicht mal daran denken, es war schlimm genug gewesen. Damals wurden all seine Todessererinnerungen gnadenlos an die Oberfläche gedrängt, die er jahrelang tief in seiner Seele verborgen hatte.
Severus schauderte, blieb auf halbem Weg die Treppen hinunter stehen und drehte dann plötzlich wieder um. Es gab für ihn nur einen Ort, an dem er vergessen konnte.

Amy Roberts. Der Name war ein Nichts in der Zaubererwelt. Doch der Tränkemeister ahnte, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde, bis sich dieser Umstand änderte. Sie war Dumbledores Ururgroßnichte, und mit Gryffindor persönlich verwandt, aber - sie war und blieb ebenfalls die Erbin Slytherins und war somit auch direkt mit dem Dunklen Lord verbunden. Niemand konnte das mehr leugnen, am allerwenigsten Severus, der sie ja selbst gezwungen hatte, Parsel zu sprechen. Er hatte einfach nicht wahrhaben wollen, dass SIE etwas mit dem dunkelsten Magier aller Zeiten zu tun hatte.
Amy Roberts - die unschuldige Mörderin.
Die misstrauische Vampirfreundin.
Der reinblütige Mischling.
Amy Roberts - sein Lieblingsfeind.

Mit einem völlig unsnapischen Lächeln zog er unterwegs ein in der Mitte geknicktes Photo aus dem Mantel. Es war wirklich zu etwas gut, Legilimentik bei den Gryffindors anzuwenden. So hatte er sich dieses Prachtstück kopieren können, ohne dass Peter Forks etwas bemerkt hatte.
Es war das Muggelphoto, das im rumänischen Cafe geschossen wurde.
Er selbst saß auf dem Barhocker und blickte mit unterdrückter Belustigung seine Sitznachbarin an, die sich gerade prächtig amüsierte. Die langen schwarzen Locken fielen ihr halb ins Gesicht, das wie so oft einen goldenen Schimmer aufwies. Darunter stand in Severus' eigener, aristokratischer Schrift:

Irgendwann wirst du mich fragen, was mir wichtiger ist: du oder mein Leben.
Und ich werde dir antworten:
Mein Leben!
Du wirst traurig wegrennen und den Kontakt zu mir abbrechen,
ohne zu ahnen,
dass du mein Leben bist.

...






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