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Fanfiction

Amy Roberts-Das Jahr zuvor - Mord!

von horizon92

@ kumkwat: zu deiner vermutung: so ähnlich drückt brooks sich wirklich aus =) du scheinst echt meine gedanken lesen zu können! Jahhhh, das mit den Augen, du hast echt hellseherische Fähigkeiten, Dumbi sollte sofort Trewlaney rauswerfen und dich einstellen ; )
Hey, das wär doch mal ne coole ff =) hdl
@Miss*potter: Heyy, willkommen bei meiner ff! Ja, die Iris ist schon klasse, wie sie die beiden ffs verknüpft, erste sahne!
Du hast recht, was wäre das denn für eine lahme Befreiung, wenn alles klappen würde??? =)
lg


Chapter XXVIII
-Mord!-


Gott sei Dank war Brooks vielleicht vieles, aber nicht nachtragend, so dass sie und Billy keine halbe Stunde später zurückkehrten. Als ich mich bei ihr entschuldigen und sagen wollte, dass ich Snapes Versprechen ebenso wie er selbst völlig vergessen hatte, winkte sie bloß ab und zwinkerte: „Ich habe sowieso nicht mehr damit gerechnet, euch zwei in der Nacht nochmal wiederzusehen.“ Dann klopfte sie mir freundschaftlich auf die Schulter und ich hatte seltsamerweise genau wie bei Billy das Gefühl, eine sehr gute Freundin wiederzusehen. Die Welt ist schon verkorkst!, dachte ich kopfschüttelnd.
Doch die Vorbereitungen für unseren Coup liefen auf Hochtouren und vertrieben bald alles andere aus meinem Kopf.

„Snape? Wozu brauchen wir die hier? Ich dachte, wir sollten niemanden töten?“, fragend hielt ich den Silberdolch in die Höhe, der auf meiner Ausrüstung lag. Das leise Zittern in meiner Stimme ließ den Professor aufblicken. Auch Brooks und Billy sahen herüber, um gleich darauf empört zu zischen. Doch Snape sagte bloß unbeeindruckt: „Das ist auch nur für den Notfall. Behalten Sie ihn bei sich, man kann nie wissen. Sollten Sie keinen anderen Ausweg mehr sehen, benutzen Sie ihn.“ -„Ich soll einen Menschen töten?“, fragte ich hysterisch. „Nein, das kann ich nicht, vergessen Sie's!“ Er sah mich völlig ruhig an: „Sie glauben gar nicht, zu was man unter Todesangst alles imstande ist!“ Heftig schüttelte ich den Kopf, um das Bild meines bösen Irrwichts loszuwerden. „Das werde ich nicht mitnehmen!“, schloss ich entschieden. Ich würde nicht so werden, niemals! Er zuckte die Achseln: „Wie Sie wollen. Dann bleiben Sie hier, denn ich nehme keinen mit, der sich in der Not nicht verteidigen kann. Sie reisen früher ab und sagen dem Direktor Bescheid, dass wir bald kommen!“
„Ich kann mich sehr wohl verteidigen! Wenn mir einer der Vampire zu nahe kommt, schock ich ihn einfach.“, widersprach ich. Er fuhr herum, jetzt plötzlich wütend: „Wenn Sie auch nur einmal ihren Zauberstab benutzen, haben wir die ganze Horde am Hals und kommen hier nie wieder lebend raus!“

Schließlich fügte ich mich und steckte den Dolch ein, mit dem festen Entschluss, ihn nicht zu benutzen. Dann marschierten wir los, möglichst unauffällig verbargen wir unsere jeweiligen Waffen und Geräte unter der Kleidung.
„Gehe ich Recht in der Annahme, dass du gestern, als du nicht auf der Feier warst, die Kerker ausspioniert hast, Billy?“, fragte Snape leise. Billy nickte bloß und schob sich an die Spitze, um uns den Weg zu zeigen. Mir zitterten die Hände vor Aufregung. Würden wir unentdeckt bleiben? Falls nicht, endeten zumindest der Tränkemeister und ich als Getränke auf der nächsten Party.

Ich wurde aus meiner Grübelei gerissen, als plötzlich hinter uns ein Ruf ertönte: „Hey, Professor Snape? Wohin des Weges, mit Ihrer kleinen Leibgarde?“ Wir drehten uns um, Brooks schob sich automatisch vor mich, damit mich der Vampir nicht sah, der auf uns zukam. Ich erschrak zu Tode. Hatte er uns durchschaut? Es war ein großer Blonder, mit seinem affektierten Grinsen erinnerte er mich stark an Malfoy. Sofort wusste ich, dass dieser Typ mir absolut zuwider war. Er blieb kurz vor unserer Gruppe stehen und musterte den etwas kleineren Snape, der antwortete: „Das soll nicht Ihre Sorge sein, Lukan! Es sei denn, der Fürst schickt Sie, um mir eine Nachricht zu überbringen?“ Der Gedanke, als einfacher Bote missbraucht zu werden, gefiel dem Vampir anscheinend gar nicht, denn er bleckte die Zähne und zischte in seiner Muttersprache: „Trece pe ceea ce ati spus, gunoi!“ (Pass auf, was du sagst, Abschaum!) Snape, der natürlich kein Wort davon verstand, sah ihn wütend an.
Ich jedoch hatte alles verstanden und trat hinter Brooks hervor, ehe sie mich festhalten konnte.
Funkelnd begegnete ich seinem Blick und antwortete gefährlich leise: „Eu, în locul tâu, nu ar apela gunoi, spuma!“ (Ich, an deiner Stelle, würde ihn nicht Abschaum nennen, Mistkerl!)

Einen Moment standen wir uns gegenüber, Auge in Auge, dann zischte er mir noch leise zu: „Du wagst es? Verräterin!“ und rauschte davon. Verdattert sah ich ihm nach und zuckte auf Billys amüsierte Frage, was ich dem denn an den Kopf geworfen hätte, nur die Achseln. Warum dachten hier nur alle, ich sei ein Vampir? Spürten Sie denn nicht meine Menschlichkeit?
Ich wandte mich an Snape: „Sind eigentlich alle blonden Männer Arschlöcher?“ -„Mir drängte sich gerade dieselbe Frage auf!“, antwortete er und wir setzten uns wieder in Bewegung. Nach unzähligen Treppen und langen Fluren gelangten wir schließlich in eine düsterere Ecke des Schlosses. Es erinnerte mich stark an Hogwarts: der Wandschmuck verschwand langsam und nur nackte Felswände und immer mal wieder eine Fackel blieben übrig. Auch Snape schien sich wie zuhause zu fühlen, er beschleunigte seine Schritte und wir hasteten hinterher. Plötzlich blieb Billy vor einem Seitengang stehen und rief den weiter geradeaus laufenden Tränkemeister zurück: „Hey, Sev, wolltest du nicht zu den Kerkern?“ Der Angesprochene drehte sich um und kam mit grimmiger Miene zu uns zurückgestapft. „Schrei nicht so laut, Billy!“, warnte er den Vampir. Dann schlichen wir einer nach dem anderen in den Seitengang. Er war sehr schmal und führte leicht bergab.

Es war wirklich unheimlich, wie sich nach und nach die Stimmung von ungemütlich zu bedrohlich wandelte, während wir leise den Tunnel hinabstiegen. Bei jedem Schritt bekam ich das Gefühl, im nächsten Moment stürze jemand um die Ecke und überraschte uns. Die Spannung war der Horror!
So auf die Geräusche um uns herum konzentriert, bemerkte ich gar nicht, wie oft sich Snape an der Spitze des Zuges besorgt zu mir umdrehte. Es kam mir vor wie Stunden, dabei waren wir vielleicht erst fünfzehn Minuten unterwegs, als Billy uns anhielt und flüsterte: „Wir sind jetzt da, noch ein Stück weiter unten öffnet sich der Gang zu einer großen Rundhalle. Brooks und ich kümmern uns um die beiden Wachen, ihr zwei findet den Gefangenen und dann nichts wie weg. An der Wand der Halle befindet sich ein großer Abfluss, er mündet in einen See einen Kilometer außerhalb des Schlosses. Ich hab ihn gestern versucht, er eignet sich als Fluchtweg. Es sei denn, einer von euch kann nicht schwimmen?“-„Keine Zeit für Scherze, Billy! Wir nehmen den Abfluss. Fangt an!“, wies Snape ihn an. Der Vampir nickte und war schneller verschwunden, als ich „Viel Glück!“ sagen konnte.

„Sind Sie bereit, Miss Roberts? Aufgeregt? Nervös?“, fragte mich der Professor nach einer unangenehmen Stille. „Nicht nervöser als Sie, wette ich!“, antwortete ich kühn. Dennoch überlief mich bei seinen Worten ein kleiner Schauer. Er fixierte mich mit seinen schwarzen Augen: „Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass wir es mit wesentlich stärkeren und unberechenbaren Wesen zu tun haben! Und wer weiß, vielleicht müssen wir töten, um uns selbst zu schützen. Sind Sie bereit, zu töten, Miss Roberts?“ Ich konnte es nicht. Konnte ihm nicht in die Augen sehen und auf diese Frage antworten. Grauen erfasste mich beim bloßen Gedanken, jemanden töten zu müssen. Hatte ich doch weniger von Gryffindor geerbt als angenommen? Es schien so. Snape sah mich immer noch an, ich spürte seine Blicke. Er wartete auf meine Antwort. „Kann denn irgendwer für so etwas bereit sein?“, war alles, was ich herausbrachte. Dann hörten wir den Lärm und stürzten los. Keine Zeit mehr für Gedanken oder Ängste. Jetzt oder nie! Du hast schon einmal einen Gefangenen befreit! Mir trat das Bild eines kleinen, blinden Jungen vor Augen und meine Wut über seine Qualen half mir über alle Zweifel hinweg. Dann waren wir auch schon in der beschriebenen Halle und ich stürzte zur ersten Kerkertür, Snape zur anderen Seite. Meine Faust hämmerte heftig gegen die Zelle, und ich hörte jemanden dahinter aufstehen. „Name?“, fragte ich laut. Eine heisere Stimme erklang: „Baltinus Flavio!“ Mir tat der arme Mann Leid, aber wir durften vom Grafen nur Quirrell befreien, also ging ich zur nächsten Zellentür, doch auch dort hatte ich kein Glück.
Plötzlich brüllte etwas hinter mir, es klang so grauenhaft, dass ich mich umdrehen musste: Brooks` Haare standen von ihrem Kopf ab und sie entblößte die nadelspitzen Eckzähne, während sie und der eine Wächter sich langsam umkreisten. Das Brüllen war vom anderen Wächter gekommen, der nun ausgestreckt am Boden lag, Billy kauerte wie ein Wildtier auf dessen Brust. Er sah furchterregend aus. Wie gut, dass sie zu uns gehören! Ich verschwendete keine Zeit mehr und ging zur nächsten Zelle. „Ihr Name?“, rief ich und von drinnen antwortete es: „Quirinius Quirrell!“ Endlich hatte ich ihn gefunden. Ich öffnete die kleine Klappe in der Tür und sah einen ausgemergelten Mann ins Gesicht, der einen riesigen Turban auf dem Kopf trug. Als ich ihn sah, ergriff mich ein seltsames Gefühl, war es Freude? Es fühlte sich so falsch an! „Wir sind gekommen, um Sie hier herauszuholen, Professor! Dumbledore schickt uns. Warten Sie einen Moment!“-„Danke! Tausend Dank!“, seufzte er erleichtert. Ich zog den Dietrich aus meiner Hosentasche, den Snape mir gegeben hatte, und machte mich am Schloss zu schaffen. Das hatte ich schon immer gut gekonnt. Nach einer halben Minute klickte es und ich zog den Stift wieder heraus und stieß die Tür auf. Der Mann, der in die Halle stolperte, war etwa fünf Zentimeter größer als ich und ziemlich bleich. Seine Klamotten waren abgetragen und zum Teil auch zerfetzt.
Er sah sich einen Moment verwirrt um und zuckte beim Anblick der Vampire zusammen, ebenso wie die drei Wesen, die noch bei Bewusstsein waren. Sie drehten sich plötzlich herum und starrten ihn an, dann krümmten sich Billy und Brooks wie unter Magenkrämpfen. Ich achtete nicht länger auf sie, denn nun war Snape zu uns gestoßen: „Quirrell? Mein Name ist Snape, Severus Snape, das ist Amy Roberts, die zwei Vampire dort gehören zu uns. Sie müssen mit Miss Roberts durch den Abfluss aus dem Schloss hinauskommen, wir kommen nach, sobald alles erledigt ist!“ Wütend wollte ich protestieren, dass ich auch hierbleiben und helfen wollte, doch Snape war schon davon gehastet. Mir blieb nichts anderes übrig, als Quirrell zur Öffnung des Abflusses zu führen. Ich erklärte ihm rasch: „Wir haben es bereits ausprobiert, lassen Sie sich einfach von der Strömung mitreißen, dann kommen Sie am Ende in einen See. Dort gehen Sie ans Ufer und warten auf die anderen.“ Er nickte ängstlich und sprang mit einem Satz ins schmutzige Wasser. Wenigstens ist er nicht wasserscheu! Dachte ich noch, dann krachte irgendetwas laut und ich fuhr herum. Aus dem Gang stürmten fünf Vampire, darunter der Blonde von vorhin und - ich traute erst meinen Augen nicht - die Vampirin von der Party!
Billy und Brooks waren gerade mit dem zweiten Wächter fertig geworden, er lag wie der erste bewusstlos auf dem Boden, nun stellten sich die Geschwister Seite an Seite auf und versuchten so, Snape und mich zu schützen. „Soso, Lukan und Angelica! Was für eine Überraschung!“, säuselte Brooks mit leiser Stimme, ein krasser Unterschied von ihrer furchterregenden Erscheinung.
Die Neuankömmlinge fletschten zur Antwort die Zähne, dann begann der Kampf. Angelica warf sich auf Brooks, gedeckt von einem anderen Vampir, und die zwei übrigen stellten sich ihrem Bruder. Ich konnte kaum mit ansehen, wie sich die Zähne in das Fleisch der Gegner bohrten, Brooks und Angelica waren so schnell, dass man sie nur noch verschwommen wahrnehmen konnte. Dann sah ich, wie sich Snape vorschob, um ebenfalls zu kämpfen.
War der wahnsinnig? „Snape!“, schrie ich entsetzt, doch meine Stimme ging im Kampfeslärm unter. Ich hatte keine Wahl: ich musste hierbleiben. Meine Hand schloss sich fest um den Griff des Dolches. Es schien fast, als müsste ich ihn doch verwenden. Meine Augen suchten Billy: er war in einen heftigen Schlagabtausch mit den anderen beiden Vampiren verstrickt. Einer davon, ein Rotschopf, sprang ihm plötzlich auf den Rücken, sein Kopf ruckte vor - und er biss zu, mitten in Billys Schädeldecke. Der Getroffene schrie auf, in einem so hohen, entsetzlichen Ton, dass ich mir die Hände auf die Ohren presste, um ihn nicht hören zu müssen. Brooks` Kopf fuhr herum, wütend knurrte sie und versetzte ihrem zweiten Gegner einen Hieb, der ihn durch den halben Saal schleuderte. Er rutschte ohne Besinnung an der Wand herunter.

Ich setzte mich in Bewegung und schlich mich ein Stück an den bewusstlosen Vampir heran. Dann griff ich ihm unter die Arme und zog ihn unter großer Anstrengung in Quirrells offene Zelle. Dasselbe machte ich mit den anderen beiden, wobei mich Lukan, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, beinahe gebissen hätte, wäre ich nicht schnell unter dem bewusstlosen Körper abgetaucht. Nachdem die drei bewusstlosen Vampire endlich in der Zelle lagen, schlug ich die Tür zu und sperrte sie ein. Verschwitzt und von dem Gezerre sehr erschöpft drehte ich mich wieder zu den Kämpfenden um.
Brooks hatte Angelica in den linken Arm gebissen, der nun nutzlos herunterhing, die beiden gifteten sich momentan nur tatenlos an, auf der anderen Seite der Halle blutete Billys Kopfwunde ziemlich schlimm. Er hatte sich auch eines Gegners entledigt, dessen Kopf rollte mittlerweile am Boden herum (ich wandte mich schnell ab, um es nicht sehen zu müssen). Der andere war zurück gewichen und taxierte den Engländer nun mit tödlichen Blicken.
Ich schlich zu Snape und zückte meinen Dolch, bereit, ihm einem von denen in den Rücken zu stoßen, die mir zu nahe kamen. Alles schien so unwirklich, wie in einem anderen Leben, das Licht hatte sich in einen blauen Schimmer verwandelt. Dann tauchte Lukan in meinem Blickfeld auf und griff den Tränkemeister an, der sich mit einem Seitensprung retten wollte. Doch Menschen sind bedeutend langsamer in ihren Bewegungen als Vampire. Lukan hechtete ihm nach und warf ihn zu Boden, dabei schlug Snape mit einem übelkeitserregenden Knirschen auf dem Steinboden auf. Der blonde Hüne drückte ihm mit dem Knie auf die Brust, um ihn am Aufstehen zu hindern. Dann bleckte er seine Zähne. Und diesmal sah es noch dreimal gefährlicher aus als vorhin im Flur. Mich überlief ein Schauer.

Bevor ich überhaupt beschlossen hatte, es zu tun, hob ich mein Messer in Anschlag und betete, dass ich ihn nicht verfehlte. Dann raste das silberne Geschoss durch die Luft und …
bohrte sich in den Rücken des Vampirs.
Er kreischte und zuckte heftig, ehe seine Stimme verebbte. Dann rollte sein erschlaffter Körper von Snape herunter, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrichtete. Unsere Blicke trafen sich und er zog überrascht die Augenbrauen zusammen. Ich ging auf Lukan zu und sah in seine glanzlosen Augen. Er war tot. In dem Moment, als es mir klar wurde, fühlte ich mich schwindelig. Die Wahrheit schlug wie eiskalte Wellen über mich hinein.
Du hast einen Menschen getötet. Du hast ihn erstochen, ihn umgebracht! MORD! MORD! MORD! Du bist zum Mörder geworden! Meine Beine wollten mich nicht länger tragen, kraftlos fiel ich neben ihm zu Boden. Der Raum kreiste in meinem Kopf, dann ließen ihn die Tränen verschwimmen. Eine bleiche Hand legte sich auf meine Schulter. Die Kämpfenden hinter uns verstummten in meinem Kopf. Alles verlor an Bedeutung im Angesicht der Schuld, die ich mir aufgeladen hatte. Dann stutzte ich: die Hand war nach wie vor da. Langsam wandte ich den Kopf. Schwarze Augen waren da, und sie sahen mich offen an, in ihnen stand kein Vorwurf, in ihnen war nicht das kleinste bisschen Abneigung zu lesen. Eine dunkle Stimme drang an meine Ohren, als läge ich in tiefem Wasser. Ich konnte die Worte nicht erfassen, aber ihr Klang beruhigte mich ungemein. Meine stummen Tränen versiegten. Es war okay. Ich hatte getötet, um zu schützen. Das machte die Tat nicht ungeschehen, doch mein Gewissen war zu einem kleinen Teil verstummt. Ich musste nur in diese Augen sehen, in diese schwarzen, unendlich tiefen Seelenspiegel, um mich besser zu fühlen. ER IST DA.

Diese Gewissheit war mein Heilmittel. Ich erwachte aus meiner Trance und kämpfte mich mit zitternden Knien hoch. Snape bückte sich an mir vorbei und zog den Dolch aus dem Rücken des Vampirs. Als ich das dampfende Blut daran kleben sah, zögerte ich, ihn anzufassen. „Jetzt machen Sie schon, Roberts!“, schnauzte Snape. Seine Stimme war wieder ganz die Alte. Ich zog ihm das Messer aus der Hand und wischte das Blut an meiner Hose ab. Dann wandten wir beide uns um. Angelica war wohl durch den Tod ihres Geliebten abgelenkt worden, sie lag nun ebenfalls bewusstlos am Boden, doch auch Brooks war ziemlich am Ende, sie hockte keuchend auf dem Boden und hatte die Hand auf ihre linke Seite gepresst. Scheinbar hatte sie sich einige Rippen gebrochen. Billy hingegen kämpfte immer noch gegen den anderen Vampir, der sich als äußerst schwerer Gegner entpuppte. Er stand immer noch aufrecht und offenbar ohne Verletzungen, während Billy bereits schwankte. Seine Kopfverletzung blutete stetig weiter. Beide schienen darauf zu warten, dass der jeweils andere einen Fehler machte oder abgelenkt wurde, um zuschlagen zu können. Snape packte mich und zischte: „Sie rühren sich nicht von der Stelle, klar? Ich werde Billy helfen!“ „Nein!“, wollte ich schreien. „Bleiben Sie!“ Doch meine Stimme war längst erloschen. So sah ich ihm nur ängstlich hinterher. Was hatte er bloß vor?
Dann begann mein Hirn, angestrengt zu arbeiten. Wozu war ich Nachfahrin von Slytherins? Irgendetwas von seinem Grips musste er mir doch vererbt haben! Wir brauchten eine Ablenkung…
Und dann hatte ich eine Idee - Blut! Menschenblut war für alle Vampire sehr verlockend, denn es galt seit Jahrhunderten als verboten. Angeblich schmeckte es diesen Biestern aber mehr als doppelt so gut wie Tierblut. Und der Geruch von menschlichem Blut war auch viel stärker…
Es war die einzige Möglichkeit. Sobald der Vampir schnupperte, würde Billy die Gelegenheit haben, die er brauchte. Ich hob den Dolch und setzte am linken Unterarm an, sorgfältig darauf bedacht, nicht gleich die Pulsschlagader zu treffen. Ein langer Schnitt, das Messer brannte auf meiner Haut wie Feuer, dann war es getan. Gespannt sah ich hinüber und tatsächlich: beide Vampire gerieten ins Stocken, der Fremde sog hungrig den Geruch auf und sah zu mir herüber. Billy schüttelte sich kurz, er hatte den Vorteil, dass er manchmal Snapes Blut hatte ertragen müssen, daher konnte er sich besser konzentrieren. Ein sekundenschneller Biss, ein heftiges Reißen, dann schlug der Vampir auf dem Boden auf. Billy keuchte und brach ebenfalls zusammen, die Anstrengung und die Wunde am Kopf waren zu viel gewesen. Snape war mit einem Satz bei ihm und kontrollierte den Puls. „Billy!“, schrie Brooks entsetzt, doch der Tränkemeister beruhigte sie schnell: „Es ist in Ordnung, er ist nur bewusstlos.“ Brooks kroch mit schmerzverzerrtem Gesicht näher, ich ging zu ihr und stützte sie beim Aufstehen. Dankbar lächelte sie mich an, ihre Zähne waren wieder normal, doch niemals würde ich den raubtierhaften Anblick der Vampire vergessen. Wir torkelten gemeinsam zu Snape herüber, der sich über Billy beugte. „Wir müssen schnellstens hier weg, er braucht einen Heiler. Wo ist Quirrell?“ -„Ich habe ihm den Plan erklärt, er ist auf dem Weg zum See. Aber ich habe auch gesagt, er solle da auf uns warten, also können wir erst Billy fortbringen.“ Er sah auf meinen blutenden Unterarm, seine Stimme wurde sehr wütend: „Warum haben Sie das gemacht?“ Ich verteidigte mich schnell: „Das Einzige, was ich selbst über Vampire wusste, war, dass sie sehr empfindliche Sinne im Bezug auf Menschenblut haben. Der Geruch hat den Vampir abgelenkt!“ Auch Brook schüttelte jetzt missbilligend den Kopf und zog die Nase kraus: „Billy hätte ihn auch so geschafft. Du solltest dich für sowas nicht aufschlitzen!“ Genervt stöhnte ich auf. Etwas von meinem Blut tropfte herunter auf Billys Kinn. Dann kam mir noch eine Idee und ich hielt den Arm so, dass das Blut in seinen Mund rann. Er schluckte sofort und seufzte leise. Langsam kam er wieder zu sich. „Hey! Was machst du denn da? Pass auf, sonst komm ich noch auf den Geschmack!“, scherzte er leise. Ich grinste ihn an und meinte: „Komm schon, du musst aufstehen! Wir müssen wirklich los, und der Abfluss ist für uns jetzt keine Möglichkeit mehr.“ Alle sahen mich an: „Wieso?“ -„Na ja, Billy und ich haben offene Wunden, die sich in dem Schmutzwasser entzünden würden, und Brooks kann mit was weiß ich wie vielen gebrochenen Rippen nicht schwimmen! Ich würde vorschlagen, wir drei gehen durch den Vordereingang und Professor Snape nimmt den Abfluss, um Quirrell zu suchen. Wir treffen uns dann am See wieder.“ Die Vampire nickten sofort, doch Snape wollte protestieren: „Nein, ich lasse hier nicht drei verletzte Chaoten zurück und verschwinde! Wenn Roberts was passiert, reißt Dumbledore mir den Kopf ab!“ Doch letztendlich gab er aufgrund der logischen Argumente klein bei und verschwand im Abfluss (A/N: Mann, klingt das bescheuert! *g*).

„So, jetzt stützt sich Brooks auf dir ab, Billy, und du tust so, als wäre sie besoffen und du sehr genervt. Ich stütze Brooks von der anderen Seite, indem ich meinen linken Arm um sie lege, dann sieht niemand die Verletzung. Und - Augenblick - du Billy, ziehst dir eine rote Mütze auf, ich weiß, dass einer der ausgeknockten Vampire eine anhatte…“, entschloss ich und wuselte zu der Zelle hinüber, in die ich die drei eingesperrt hatte. Sie waren Gott sei dank noch bewusstlos, also holte ich schnell die Kappe und setzte sie Billy vorsichtig auf. „Okay, das ist ein schlauer Plan, aber eines hast du nicht bedacht!“, ließ Brooks verlauten. Ich sah sie verwirrt an, doch Billy wusste, worauf seine Schwester hinauswollte: „Wir riechen immer noch nach Blut.“ Oh! Das hatte ich in der Tat verdrängt. Ich überlegte einen Moment: „Wir müssen einfach versuchen, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf uns zu ziehen, und wenn uns doch jemand darauf anspricht, sagen wir, ich hätte mich aus Versehen geschnitten, deshalb wollten wir zu einem Heiler, weil ich Angst vor fremden Vampiren hätte. In Ordnung?“ Beide nickten, und dann gingen wir los. Es klappte auch sehr gut, wir begegneten in den unteren Stockwerken niemandem, bis wir schließlich die pompösen Flure mit den Bildern und dem langen roten Teppich erreichten. Dort sahen die vorbeikommenden Vampire uns ziemlich missbilligend an. Manche machten absichtlich einen großen Bogen um uns. Mann, muss ich stinken!, fuhr es mir durch den Kopf und ich musste ein albernes Kichern unterdrücken. Jedes Mal, wenn uns jemand begegnete, klopfte mein Herz so laut, dass ich Angst bekam, es könnte uns verraten. Und dann, endlich, erreichten wir ohne große Schwierigkeiten den Ausgang. Wir seufzten alle drei erleichtert, als wir aus dem Schloss heraus waren und den Wald vor uns sahen. Hastig schlugen wir uns ein Stück weit ins Gebüsch, dann lachte Billy auch schon und warf die Arme in die Luft. Brooks wäre beinahe hingefallen, doch im letzten Moment fing er sie wieder auf. Ich keuchte ein wenig, trotzdem war ich so stolz auf das, was wir heute geschafft hatten, dass ich grinste. „Billy, du warst als Einziger schon mal bei diesem See, kannst du uns den Weg zeigen?“ -„Na klar! Haltet euch fest!“, lachte der vergnügte Vampir, dann apparierte er mit uns.


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